Neue Besitzer für Flughafen Friedrichshafen

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30. Juli 2021: Am 23. Juli haben die LZ Horizon GmbH & Co. KG, die neu zu bildende Beteiligungsgesellschaft der Luftschiffbau Zeppelin GmbH und des Landkreises Bodenseekreis, mit der insolventen Flughafen Friedrichshafen GmbH den Verkaufs- und Mietvertrag über die Flughafengrundstücke unterzeichnet. Nun hat auch die Gläubigerversammlung den Insolvenzplan genehmigt. Damit ist die Zukunft des Bodensee-Airports gesichert.

Am 28. Juli 2021 haben die Gläubiger einstimmig dem Insolvenzplan der Flughafengesellschaft in der vom Gericht anberaumten Gläubigerversammlung zugestimmt. Mit der Unterzeichnung von Verkaufs- und Mietvertrag über die Flughafengrundstücke und der Zustimmung der Gläubigerversammlung zum Insolvenzplan der Flughafen Friedrichshafen GmbH  (FFG) seien zwei wichtige Schritte für die Sanierung des Flughafens erfolgreich gelungen, teilt dieser mit.

Mit dem Vollzug des Grundstückkaufvertrags wird die LZ Horizon Eigentümerin aller Liegenschaften der FFG. Gleichzeitig hat die Flughafen Friedrichshafen GmbH einen langfristigen Mietvertrag über die Flughafengrundstücke abgeschlossen. Die Konditionen beider Vereinbarungen seien marktgerecht und der Mietvertrag sei für den Flughafen auch langfristig tragbar, heisst es in der FFG-Medienmitteilung. Die Flughafengesellschaft bleibt so voll verantwortlich für alle Instandhaltungen und Instandsetzungen an Grundstücken und Gebäuden. Die notwendigen Genehmigungen für die Beteiligung des Landkreises werden zeitnah erwartet.

Der von Anchor in enger Abstimmung mit der Sachwaltung entwickelte Insolvenzplan sowie die Umsetzung der massgeblichen Vereinbarungen stünden noch unter der aufschiebenden Bedingung, dass die EU-Kommission dem Umstrukturierungsplan des Flughafens und den damit verbundenen Unterstützungsmassnahmen zustimmt, teilt die FFG weiter mit. Dazu werden bereits seit Anfang des Jahres Gespräche mit den Ansprechpartnern bei der EU-Kommission geführt. Die Notifizierung soll in den nächsten Wochen erfolgen. Die Beteiligten rechnen mit einem Abschluss bis Ende Jahr. Die Zustimmung der EU-Kommission sei der letzte Schritt für die erfolgreiche weitere Finanzierung des Flughafens und seine Ausrichtung auf die Zukunft.

Mit der Annahme des Insolvenzplans werde der Flughafen vollständig entschuldet, heisst es weiter. Durch den Verkauf und die Rückmiete der Flughafengrundstücke könne der Flughafen den beihilferechtlich notwendigen Eigenbeitrag zur Finanzierung erbringen. Mit den beschlossenen Zuschüssen der öffentlichen Gesellschafter, den Einlagen der privaten Gesellschafter, der Veräusserung nebst Rückmietung  der Grundstücke, der Entschuldung durch das Insolvenzverfahren und der Entlastung von den Flugsicherungskosten blickt der Flughafen eigenen Angaben mit Zuversicht in die Zukunft.

Der Flugbetrieb hat in den letzten Wochen mit der Aufnahme der geplanten Flüge zu Urlaubszielen in Griechenland und in der Türkei deutlich zugenommen. Derzeit verkehren Corendon Airlines, Freebird Airlines und Wizz Air ab Friedrichshafen. Ab Mitte September plant Lufthansa die Aufnahme von täglichen Flügen in das Drehkreuz nach Frankfurt mit zahlreichen Umsteigemöglichkeiten zu europäischen und interkontinentalen Zielen. Auch das Winterprogramm mit Flügen von Corendon nach Hurghada, Las Palmas (Gran Canaria) und Fuerteventura steht bereits.  hjb