Russischer Regierungsjet auf Umwegen in Basel

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07. Juli 2022: Nach einen über neunstündigen „Umwegflug“ landete am Abend des 6. Julis eine Ilyushin Il-96-300 der russischen Regierung auf dem EuroAirport in Basel, um diplomatisches Personal in Frankreich und der Schweiz auszutauschen. 

Die in Moskau-Vnukovo als „RSD 086“ gestartete Maschine des Rossiya Special Flight Detachment hätte nach der Sperrung des Luftraums für russische Flugzeuge über der Europäischen Union (EU) und der Schweiz eigentlich gar nicht am EuroAirport landen dürfen. Die Crew verfügte jedoch über eine offizielle Spezialgenehmigung, eine sogenannte «Diplomatic Clearance», für den Überflug und die Landung, sowohl von der Schweiz, als auch von Frankreich. Der Zweck des Flugs war, diplomatisches Personal aus Strasbourg und der Schweiz zu verschieben.

Wegen den Sanktionen war die Flugroute auch entsprechend ungewöhnlich: Nach dem Start in Russland flog die RA-96018 zuerst nach Osten, dann nach einem Umweg in die Türkei, dann folgte sie der Küste Nordafrikas in Richtung Tunesien. Von dort aus flog sie in Richtung Frankreich und zum EuroAirport. Nach neun Stunden und 14 Minuten Flugzeit landete die Il-96 um 18.41 Uhr auf der Piste 33 auf dem EuroAirport. Statt einem rund 2300 Kilometer langen Flugweg von drei Stunden zwischen Moskau und dem EuroAirport mussten somit rund 7000 Kilometer zurücklegen werden, was den Reiseweg um beinahe 5000 Kilometer verlängerte. Um 23.28 Uhr startete die Maschine wieder zu ihrem «Long Way Home» über dieselbe Route, zurück nach Moskau-Vnukovo.  Werner Soltermann

Der lange Umweg ist auf dem Screenshot von Flightradar gut erkennbar.

Sie dieser Screenshot von Flightradar zeigt, ist die Il-96 auch über die Schweiz geflogen.