Gripen E laut Armasuisse aus dem Rennen

Die Armasuisse reagierte auf die Information von Saab, nicht an der vom 24. bis 28. Juni geplanten Flug- und Bodenerprobung für ein neues Kampfflugzeug in Payerne teilzunehmen. Damit scheide der Gripen E aus dem Evaluationsverfahren aus, schreibt die Armasuisse. Ein Nachholen der Erprobung zu einem späteren Zeitpunkt sei keine Option.

Die Armasuisse betont in ihrer Mitteilung, dass sie seit Anfang 2018 in regelmässigem Austausch mit allen Bewerbern stehe und sowohl den Prozess wie auch die Kriterien aufgezeigt habe. Spezialisten von Armasuisse und der Schweizer Luftwaffe seien aufgrund aktueller Informationen und Analysen zum Reifegrad und der Integration der Subsysteme zum Schluss gekommen, dass mehrere der vorgesehenen Missionen nicht zielführend durchgeführt werden könnten. Aus diesem Grund habe Armasuisse Saab empfohlen, sich aus der Evaluation zurückzuziehen – was Saab am 13. Juni auch gemacht hat (siehe News-Meldung „Gripen E nimmt nicht an Flugerprobung teil“).

Damit verbleiben die europäischen Kandidaten Airbus Eurofighter und Dassault Rafale sowie die US-Produkte Boeing F/A-18E/F Super Hornet und Lockheed Martin F-35A im Rennen, welche alle die Flug- und Bodenerprobung in der Schweiz bereits absolviert haben. Auf der Grundlage der bisherigen Evaluationsarbeiten werden nun für jeden der vier verbliebenen Kandidaten Fachberichte erstellt. Diese Fachberichte sind die Grundlage für einen systematischen und umfassenden Vergleich zwischen den Kandidaten, der im zweiten Halbjahr 2020 durchgeführt wird. Die Fachberichte dienen auch dazu, für jeden Flugzeugtyp die erforderliche Flottengrösse zu bestimmen. Auf dieser Grundlage wird Armasuisse eine zweite Offertanfrage erstellen und den vier verbliebenen Kandidaten übergeben – dieser Schritt ist bereits Ende 2019 geplant. Ein Typenentscheid ist nach aktuellem Zeitplan Ende 2020 / Anfang 2021 vorgesehen. Als mögliche Termine für eine Referendumsabstimiung über neue Kampfflugzeuge nennt das VBS den 27. September oder den 29. November 2020.

Noch bleibt abzuwarten, ob Saab auf eine Kehrtwende hofft – die wohl politisch initiiert werden müsste – und seine abgegebene Offerte wie angekündigt aufrechterhält. eb