01.Juni 2020: Wer den Berner Luftraum auf einem VFR-Flug kreuzt, kann zwischen einem „Transit North“ auf 4500 Fuss oder höher und einem „Transit South“ auf 6000 Fuss oder höher wählen, beides mit Freigaben. In verkehrsarmen Corona-Zeiten darf man aber auch um einen Low-Pass über die Piste 14/32 anfragen. Uns wurde an Auffahrt, am 21. Mai, ein solcher gewährt. Das Resultat sind ein paar schöne Luftaufnahmen.

Eigentlich wäre die Piste 32 in Betrieb gewesen, doch von Westen her eignet sich die Piste 14 besser für ein Crossing, also fragten wir bei „Bern Approach“ um ein solches nach, Einflug via „Whiskey“, Ausflüg über „Echo“. Umgehend wurde uns die „Clearance“ erteilt, so ging es von „Whiskey“ schön über die Altstadt am Bundeshaus vorbei in den Endanflug der Piste 14, die wir tief überflogen. Nach einer scharfen Linkskurve flogen wir auf der „Echo“-Route weiter ostwärts. Das Resultat sind ein paar tolle Bilder. Vielen Dank Skyguide Bern!               Fotoreport Hansjörg Bürgi

31. Mai 2020: Nachdem die Lufthansa am 30. Mai der von der EU-Kommission verlangten Slot-Abgabe in Frankfurt und München zugestimmt hat, scheint der Weg für das neun Milliarden Euro schwere Stabilisierungspaket geebnet. Das ist gut so, denn eine Insolvenz der Lufthansa hätte unweigerlich massive negative Auswirkungen auf ihre Töchter Swiss und Edelweiss und somit auf den Schweizer Luftverkehr.

Am 25. Mai kam Hoffnung für eine Rettung des Lufthansa-Konzerns auf: Mit einer Teilverstaatlichung und Stabilisierungsmassnahmen in der Höhe von neun Milliarden Euro soll die Airline-Gruppe die Corona-Krise überstehen. Doch in der EU muss die EU-Kommission solchen Rettungspaketen zustimmen. Sie verlangte, dass die Lufthansa-Gruppe als Gegenleistung zur Unterstützung in München und Frankfurt Slots an Low-Cost-Airlines abgibt. Am 27. Mai lehnte der Lufthansa-Aufsichtsrat dies zuerst noch ab, lenkte aber am 30. Mai vernünftigerweise ein. Den Aktionären empfiehlt der Aufsichtsrat an der ausserordentlichen Hauptversammlung am 25. Mai dem Stabilierungspaket zuzustimmen.

So wird die Lufthansa verpflichtet, in Frankfurt und München bis zu 24 Slots abzugeben, womit es Konkurrenten – die keine Staatshilfe erhalten haben – möglich wird bis zu vier Flugzeuge zu stationieren und täglich damit drei Starts und drei Landungen auszuführen. Diese Option gilt anderthalb Jahre. Falls keine neuer Lufthansa-Konkurrent davon Gebrauch macht, können auch bereits vorhandene Mitbewerber davon profitieren. Nicht erwähnt wurde, um welche Zeitfenster es sich genau handelt, jedoch dürften auch attraktive Morgen- und Abendslots darunter sei, bei drei Rotationen pro Tag. Doch im Moment ändere sich für Lufthansa nichts, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, die Slotabgabe wird erst kommen, wenn alles wieder normal laufe.

Alles in allem scheint dies ein durchaus gangbarer Kompromiss zu sein, den die mächtige Lufthansa-Gruppe sehr wohl verkraften kann. Es wird sich zeigen, ob diese Slots überhaupt von einer Low-Cost-Airline benutzt werden, denn in den nächsten anderthalb Jahren dürfte das Verkehrsaufkommen nach wie vor viel geringer als in der Zeit vor der Corona-Krise sein. Und Wettbewerb – dies ist der Grund für die EU-Auflagen – nützt schliesslich den Passagieren am meisten.

Für die Auflagen der EU-Kommission spricht auch, dass die Lufthansa-Gruppe seit dem Verschwinden von Air Berlin insbesondere in Deutschland auf vielen Strecken Monopolist ist und so die Preise hochhalten kann. Doch dieselbe EU-Kommission hat sich nie um die staatlichen Hilfen von Italien an die seit Jahren unrentable Alitalia gekümmert und auch keinen Einwand erhoben als Italien bereits zu Beginn der Corona-Krise eine erneute Rettung des maroden Staatscarriers angekündigt hat. Auch bei Frankreichs Rettungspaket für Air France, bei staatlichen Beihilfen für SAS und Finnair, hat „Brüssel“ keine Auflagen gemacht – bei Lufthansa dagegen schon.

Diese Ungleichbehandlung der Airline-Industrie in Europa ist nichts Neues. Gemäss EU-Gesetzen wäre es nämlich seit Jahren untersagt, mit Staatsgeldern Fluggesellschaften zu unterstützen. In der Vor-Corona-Zeit hat jedoch die bereits erwähnte Alitalia regelmässig staatliche Subventionen erhalten, die polnische LOT gehört dem Staat, ebenso Air Baltic und auch TAP Air Portugal ist zu 50 Prozent in Staatsbesitz. Unweigerlich werden zur Rettung der verschiedenen Airlines nicht nur in Europa, sondern weltweit die staatlichen Einflüsse auf die Fluggesellschaften massiv zunehmen.

Das ist grundsätzlich schlecht, denn der Staat ist kein guter Co-Pilot, aber in vielen Fällen derzeit wohl der einzige gangbare Weg. Zudem stärken die europäischen Rettungspakete die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Airlines auch gegenüber den Staatscarriers vom Golf und Turkish Airlines. Diese mischen derzeit sehr aktiv in der Luftfrachtszene mit und es dürfte nur eine Frage der Grenzöffnungen sein, bis sie auch den Passagiermarkt wieder mit Dumpingpreisen überschwemmen.

Dass staatliche Subventionen die Low-Cost-Airlines, welche in der aktuellen Krise mit dem grössten Finanzpolster dastehen, auf die „Palme treiben“, ist verständlich. So hat der umtriebige Ryanair-Chef Michael O’Leary bereits angekündigt, dass er sich gegen das Lufthansa-Rettungspaket wehren will. Das ist sein gutes Recht und er tut dies aus einer Position der Stärke: Der Online-Plattform Kryptoszene.de zufolge ist Ryanair zehnmal stabiler unterwegs als Lufthansa, denn Ryanairs Börsenwert ist mit 12,1 Milliarden Euro 194 Prozent grösser als jener der Lufthansa. Die liquiden Mittel bei Lufthansa reichen gemäss Kryptoszene.de nur noch für zehn Wochen, bei Ryanair dagegen für 99 Wochen!

Am 29. Mai haben sich auch die Gewerkschaften der Lufthansa-Group-Airlines mit einem offenen Brief an die EU-Kommission gewendet: Sie forderten, dass auf die Abgabe von Slots an Low-Cost-Airlines zu verzichten sei, weil so auf Kosten des Staates deren intensives Sozialdumping, die steigende Scheinselbstständigkeit bei den Mitarbeitern sowie eine massive Aushöhlung von Arbeitsstandards gefördert werde. Das ist bei allem Verständnis doch etwas kurz gegriffen, denn bei weitem fliegen nicht alle Low-Coster mit scheinselbständigen Piloten oder missachten die Rechte ihrer Mitarbeitenden, wie dies ihnen so unterstellt wird. Wir erinnern uns, dass vor wenigen Jahren Lufthansa-Piloten, welche zu den am besten bezahlten in Europa gehören, mehrmals per Streik Lohnforderungen gestellt und so die Lufthansa massiv geschwächt haben. Ihre Anschwärzung der Low-Coster ist nun fehl am Platz.

Niemand weiss, wie die Airline-Industrie aus ihrer grössten Krise der Geschichte wieder hinausfliegt. Doch eines ist heute schon sicher: In naher Zukunft werden viel weniger Piloten, Flight Attendants und anderes Luftfahrt-Personal in der gesamten Branche gebraucht. EasyJet hat bereits den Abbau von bis zu 30 Prozent ihrer 15’000 Angestellten bekannt gegeben. Und Zehntausende von Jobs in der gesamten Airline-Industrie stehen auch nach erfolgreichen Rettungspaketen auf dem Spiel. Nach der Corona-Krise wird die Airline-Welt eine andere sein als zuvor. Deshalb bringen Grabenkämpfe reichlich wenig, denn verloren haben bereits jetzt schon alle Fluggesellschaften. Die Hoffnung bleibt, dass möglichst bald, möglichst viele Leute wieder in Flugzeuge steigen und fliegen. Nur so können dereinst auch die staatlichen Kredite zurückbezahlt werden und die Airlines wieder Geld verdienen – doch bis dahin bläst ein starker Gegenwind.               Hansjörg Bürgi

Die Grafik zeigt den Rückgang des Flugangebotes im März 2020, im April dürfte er noch viel grösser gewesen sein. Grafik Kryptozsene.de

Hier einige Eckwerte zum Vergleich von Lufthansa und Ryanair. Grafik Kryptoszene.de

 

 

30. Mai 2020: Am 26. und 27. Mai weilte einmal mehr eine Antonov An-124-100 von Volga-Dnepr Airlines auf dem Militärflugplatz Emmen. Dabei kam es zum ersten Mal zu einem Treffen mit ihrer viel kleineren Schwester, einer An-2. Und beide Antonovs können dieses Jahr ihren 30. Geburtstag feiern!

Die An-124 RA-82043 flog am 26. Mai von Vatry bei Paris in gut einer Stunde in die Zentralschweiz. Aufgrund der Bisenwindsituation verlangte der Pilot eine Landung auf der Piste 04. Das ist für Anflüge der An-124 in Emmen eher unüblich, was in Spotterkreisen zu einer kleinen Hektik führte, so dass viele die Landung aus Richtung Emmenbrücke nur aus der Ferne beobachten konnten.

Schon mehrmals versuchte der Antonov Verein Schweiz eine Zusammenkunft ihrer Antonov An-2 mit der grossen Schwester zu organisieren. Leider vergeblich. Nun wurde es aber zum 30-jährigen Geburtstag der An-2 HA-ABA dank Luftwaffe, RUAG und nicht zuletzt auch der An-124-Besatzung, und trotz Covid-19-Einschränkungen, doch noch möglich. Letzteres verunmöglichte es allerdings, dass Passagiere in der An-2 mitfliegen konnten. Nach einem kurzen Flug von Grenchen wurde die An-2 für ein Fotoshooting neben die An-124 platziert. Die Luftwaffe mit ihren grossen Tanklöschfahrzeugen liess es sich nicht nehmen, auch Erinnerungsbilder des Treffens der beiden ungleichen Flugzeuge zu machen.

Schon aufgrund der Dimensionen ist der Vergleich der beiden Flugzeuge eindrücklich: Obwohl die An-2, der weltgrösste einmotorige Doppeldecker doch eine (obere) Spannweite von 18,18 Metern, eine Länge von 12,73 Metern und eine Höhe von 4,13 Metern aufweist, verschwindet sie buchstäblich in der Silhouette der An-124 (Spannweite 73,3 Meter/Länge 69,1 Meter/ Höhe 20,76 Meter)!

Nach einer Stunde startete die An-2 wieder zurück nach Grenchen. Die An-124 ihrerseits verliess wenig später Emmen ebenfalls. Nach einem Tankstopp in Shannon erreichte sie nach rund 11 Stunden und 20 Minuten Flugzeit ihren Bestimmungsort Cape Canaveral Air Force Station in Florida. Gemäss Auskunft von Clemens Gähwiler, External Communication Manager von RUAG International, transportierte die An-124 einmal mehr Nutzlastverkleidungen für die Trägerrakete Atlas V. Er erwähnte gleichzeitig, dass im Sommer 2020 der letzte Transport dieser Art stattfinden werde. Die Produktion der Atlas-Verkleidungen findet zukünftig am RUAG Space-Standort in den USA statt, was eine effizientere Auslieferung ermöglicht. Emmen bleibe aber der entscheidende Produktionsort für die europäischen Trägerraketen.   Fotoreport Thomas P. Hofer

29. Mai 2020: Die bestehende Zusammenarbeit der Flugschule Basel und der Horizon Swiss Flight Academy, die bereits im Theoriebereich existierte, wird vertieft. Wie Horizon mitteilt, können künftig die Studentinnen und Studenten der Horizon SFA ihre Ausbildung im Airline Pilot Cadet Programme ab dem EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg absolvieren.

Die FSB ist eine der grössten Flugschulen der Schweiz und die grösste im Dreiländereck Schweiz-Deutschland-Frankreich. Sie ist eine vom Bundesamt für Zivilluftfahrt nach EASA (European Aviation Safety Agency) zertifizierte ATO (Approved Training Organisation). Die Flugschule bildet seit 1967 Pilotinnen und Piloten aus. Die Flotte besteht aus insgesamt neun Flugzeugen, darunter diverse Piper und Tecnam Muster. Zusätzlich verfügt die Flugschule über einen eigenen Maintenance Betrieb, der sowohl für eigene als auch Fremdflugzeuge zur Verfügung steht.

Horizon verfügt mit Diamond DA42-VI Trainingsflugzeugen und DA42 FNPT II Simulatoren über modernstes Schulungsequipment und hat seit der Gründung vor 40 Jahren über 4000 Piloten ausgebildet. Horizon arbeitet eng mit der Helvetic Airways (www.helvetic.com) zusammen. Beide Unternehmen gehören zur Helvetic Airways Group, mit Sitz in Freienbach (SZ). pd

Direkt zu Horizon

Direkt zur Flugschule Basel

28. Mai 2020: Angesichts des wirtschaftlichen Drucks und der jüngsten globalen Pandemie hat der auf dem EuroAirport in Basel ansässige FBO Air Service Basel (ASB) angekündigt, seine Wartungsabteilung bis spätestens 1. August 2020 zu schliessen. Die anderen Dienstleistungen werden weiterhin angeboten.

CEO Claudio Lasagni: „Die Geschäftsluftfahrt steht zweifellos schon seit einiger Zeit vor grossen Herausforderungen und die Corona-Pandemie war sicherlich nicht zu unseren Gunsten. Mit schwerem Herzen schliessen wir die Wartungsabteilung, aber wir sehen die Branche nach dieser Krise weiterhin positiv. Wir werden unseren Fokus auf die Entwicklung neuer Geschäftsbereiche verlagern. “ Alle anderen Dienste wie CAMO, Aircraft Parking und Executive Handling bleiben in Betrieb. pd

 


 


28. Mai 2020: Die Low-Cost-Airline EasyJet, welche drei Flotten in Grossbritannien, Österreich und der Schweiz betreibt, muss den Personalbestand aufgrund der Corona-Krise um 30 Prozent reduzieren. Dieser Tage würden die Mitarbeitenden konsultiert, wie die Airline mitteilt. EasyJet startet am 15. Juni wieder mit ersten Flügen.

Wie letzte Woche angekündigt, wird EasyJet ab dem 15. Juni wieder eine kleine Anzahl von Strecken bedienen, auf denen genügend Nachfrage besteht, damit der Flugbetrieb rentabel ist. Der anfängliche Flugplan werde hauptsächlich Inlandflüge im Vereinigten Königreich und in Frankreich umfassen, aber auch Strecken ab Genf. Bislang seien die Buchungstrends bei den wieder aufgenommenen Flügen ermutigend und die Nachfrageentwicklungen für den Sommer 2020 verbesserten sich, wenn auch von einem niedrigen Grundwert, so EasyJet. Die Buchungen für den Winter lägen weit über dem entsprechenden Vergleichswert aus dem Vorjahreszeitraum, einschliesslich der Corona-bedingten Umbuchungen von Kunden auf spätere Flugdaten, so die Airline.

EasyJet erwartet, dass die Flottengrösse Ende 2021 mit rund 302 Flugzeugen am unteren Ende ihres Flottenplans liegen wird, also 51 Flugzeuge weniger als vor der Covid-19-Zeit für Ende 2021 erwartet. Die Verkleinerung der Flottengrösse sei aufgrund der bereits angekündigten Massnahmen möglich, einschliesslich der verschobenen Auslieferung neuer Flugzeuge und die Wiederaufnahme geleaster Flugzeuge. In Übereinstimmung mit den IATA-Prognosen ist EasyJet der Ansicht, dass das 2019 erfasste Nachfrageniveau wahrscheinlich nicht vor 2023 wieder erreicht wird. Der Vertrag mit Airbus gebe EasyJet die Flexibilität, auf das variable Nachfrageumfeld zu reagieren, so die Low-Cost-Airline.

Um die Restrukturierung zu bewirken, werde EasyJet in Kürze eine Mitarbeiterkonsultation zu Vorschlägen für einen Personalabbau von bis zu 30 Prozent einleiten. Diese wird die verkleinerte Flottengrösse, die Optimierung des Netzwerks und der Basen, die verbesserte Produktivität sowie die Förderung effizienterer Arbeitsmethoden widerspiegeln. Johan Lundgren, CEO von EasyJet dazu: „Wir sind uns bewusst, dass dies sehr schwierige Zeiten sind und wir sehr schwierige Entscheidungen treffen müssen, die sich auf unsere Mitarbeiter auswirken werden, aber wir wollen so viele Arbeitsplätze wie möglich langfristig schützen.»

EasyJet konzentriert sich weiterhin auf die Minimierung nicht wesentlicher Investitionsausgaben. Sie erwartet Brutto-Investitionsausgaben von rund 900 Millionen GBP (1,08 Milliarden Franken) im 2020 (von denen etwa 350 Millionen GBP im zweiten Halbjahr verbleiben), rund 600 Millionen GBP im 2021 und etwa eine Milliarde GBP im 2022. Der Grossteil der in 2020, 2021 und 2022 erwarteten Investitionen werden für Flugzeug-Leasings verwendet sowie auf Wartungsausgaben und IT-bezogene Investitionsausgaben.

EasyJet hat zwei langfristige Darlehen in Höhe von insgesamt rund 400 Millionen Pfund unterzeichnet, wobei beide Darlehen 2022 fällig werden und durch Flugzeugvermögenswerte gesichert sind. Darüber hinaus hat EasyJet über die Covid Corporate Financing Facility Commercial Paper in Höhe von 600 Millionen GBP erfolgreich emittiert und eine Revolving Credit Facility in Höhe von 500 Millionen USD, die durch Flugzeugvermögenswerte gesichert ist, vollständig in Anspruch genommen. Nach Abschluss all dieser Finanzierungsinitiativen erwartet EasyJet, dass sie insgesamt zusätzliche Liquidität in der Höhe von rund zwei Milliarden GBP (rund 2,4 Milliarden CHF) generiert hat.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei es angesichts der anhaltenden Unsicherheit nicht möglich, eine finanzielle Prognose für den Rest des Finanzjahres 2020 abzugeben. EasyJet unternehme jedoch alle notwendigen Schritte, um die Kosten zu senken, den Cash Burn zu reduzieren, die Liquidität zu erhöhen, das Unternehmen zu schützen und sicherzustellen, dass sie bei der Wiederaufnahme des Flugbetriebs optimal positioniert ist. Als Low-Cost-Airline mit einem starken Netzwerk ist EasyJet der Meinung, dass sie gut positioniert ist, um davon zu profitieren, wenn Kunden in dieser Erholungsphase nach der Krise nach attraktiven Angeboten suchen. Die Halbjahresergebnisse (für die sechs Monate bis zum 31. März 2020) werden am 30. Juni 2020 veröffentlicht.                    hjb

Direkt zur EasyJet-Website

27. Mai 2020: Eine gute und eine schlechte Nachricht für den Restart der Luftverkehrs: Edelweiss startet am 28. Mai wieder zu ihrem ersten normalen Ferienflug und Swissport wird ab Juli ihre Handlingtarife um bis zu 50 Prozent erhöhen. Beides wurde heute bekannt.

Am 28. Mai morgens um 6 Uhr wird der Airbus A320 HB-IHZ unter der Flugnummer WK298 als erster «normaler» Edelweiss-Flug in der Corona-Krise mit Passagieren nach Faro starten. Damit nimmt Edelweiss nach einer fast zweimonatigen Pause den Ferienflugbetrieb wieder auf. Im Einklang mit den Einreisebestimmungen der jeweilen Länder werde das Flugangebot in den kommenden Wochen kontinuierlich ausgebaut, teilt Edelweiss weiter mit. Bis Ende Juni ist derzeit geplant, 171 Flüge zu 36 Ferienzielen durchzuführen. Die ersten Destinationen, die wieder angeflogen werden, liegen in Portugal, Süditalien, Kosovo, Kroatien und Nordmazedonien. Je nach Entwicklung der weltweiten Lage sollen im weiteren Verlauf des Juni Destinationen in Griechenland, der Türkei, Zypern, Ägypten und Spanien folgen. Ausserdem sei auch geplant, erste Langstreckenflüge wieder regelmässig durchzuführen.

Der genaue Edelweiss-Flugplan kann den Buchungssystemen der Reisebüros und der Website flyedelweiss.com entnommen werden. Da die Planung nach wie vor stark von den Einreisebeschränkungen der jeweiligen Länder abhängig sei, werde der Flugplan jeweils zeitnah den aktuellen Entwicklungen angepasst. Damit die Reise trotzdem unbesorgt geplant werden könne, garantiere Edelweiss auch weiterhin die flexiblen und kostenlosen Umbuchungsmöglichkeiten, teilte die Airline weiter mit.

Diese Unsicherheit, welche Flüge in naher Zukunft stattfinden können und  welche nicht, erschwert auch die Planung des Bodenabfertigungsdienstleisters Swissport. Es gab heute bekannt, dass seine Kunden ab Juli mit Preisaufschlägen von bis zu 50 Prozent rechnen müssten. Einerseits sind dafür die wegen den coronabedingten Auflagen ineffizienteren Abläufe, aber eben auch die Planungsunsicherheit und das viel kleinere Arbeitsvolumen verantwortlich, erwähnte Mark Skinner, Head of Business Development & Sales EMEA bei Swissport anlässlich eines Mediengesprächs.

Bereits das Check-in wird länger dauern, weil die Abstandregeln eingehalten werden müssen, ebenso das Boarding, weil allenfalls mehrere Busse eingesetzt werden müssen und beim Einsteigen durch die Fingerdocks ebenfalls Abstand gehalten werden muss. Auch bei der Ankunft brauchen die Passagiere mehr Geduld als in Vor-Corona-Zeiten, denn bevor sie das Flugzeug verlassen können, muss zuerst das gesamte Gepäck ausgeladen werden, damit es die Passagiere dann möglichst ohne Warteschlangen in bei der Gepäckausgabe in Empfang nehmen können. Turnarounds von 25 Minuten, welche insbesondere bei Low-Cost-Carriers Standard sind, gebe es nicht mehr, teilte Swissport weiter mit.

Swissport wird die Situation aber laufend verfolgen und die Preise auch wieder nach unten anpassen, wenn sich die Situation verbessert. Mit dem Aufschlag würden nicht die Fixkosten gedeckt, sondern nur die operationell bedingten Mehrkosten durch die neue coronabedingte Situation mit dem massiv verringerten Verkehrsvolumen. Das neue Preisregime gilt ab dem 1. Juli, die Kunden sind von Swissport informiert worden. Es dauert längstens bis Ende 2020.     Report Hansjörg Bürgi

Direkt zum Edelweiss-Ferienflug

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27. Mai 2020: Die Flughafen Zürich AG (FZAG) will bis 2050 ihre eigenen CO2-Emissionen auf netto Null senken. An diesem Vorhaben habe auch das Coronavirus nichts verändert, teilt die FZAG mit. Im Mai 2020 ist sie deshalb eine Partnerschaft mit dem jungen Hightech-Unternehmen Synhelion SA eingegangen und unterstützt damit langfristig die Forschung und Entwicklung von synthetischen Treibstoffen. Ziel sei es, diese in genügender Menge und zu Marktpreisen verfügbar zu machen. Die FZAG wird die synthetischen Treibstoffe der Testanlage von Synhelion direkt in ihren Fahrzeugen am Flughafen einsetzen.

Die Schweiz hat sich mit dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber dem Niveau von 1990 zu halbieren. Dieses Ziel hat die Flughafen Zürich AG eigenen Angaben zufolge für sich bereits heute nahezu erfüllt und sich deshalb selbst höhere Ziele gesteckt. Bis 2050 soll die gesamte Flughafeninfrastruktur kein CO2 mehr ausstossen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist sie – trotz wirtschaftlich schwierigen Zeiten aufgrund der Corona-Pandemie – eine Partnerschaft mit dem Unternehmen Synhelion eingegangen. Das 2016 gegründete Spinoff der ETH Zürich arbeitet erfolgreich an der Entwicklung von synthetischen Treibstoffen. Zudem hat die FZAG im vergangenen Januar während des World Economic Forums auch die Versorgung von Businessjets mit nachhaltigem Treibstoff unterstützt.

Synhelion erforscht und entwickelt eine Technologie, um aus Luft und Sonnenlicht synthetisches Gas herzustellen. Dieses lässt sich zu Treibstoff weiterverarbeiten, der in gängigen Motoren verbrannt werden kann. Bei der Herstellung bindet der Treibstoff CO2 aus der Luft und ist damit im Gegensatz zu fossilen Kraftstoffen emissionsfrei. Eine Herausforderung dieser erfolgsversprechenden Technologie bleibe die Produktion grosser Mengen an synthetischem Treibstoff. Zu deren Erforschung plant Synhelion eine neue Testanlage in der Schweiz. Während des Testbetriebes fällt ab etwa 2023 bereits synthetischer Treibstoff an. Mit der eben unterzeichneten Absichtserklärung sagt die Flughafen Zürich AG zu, der Synhelion die gesamte verfügbare Jahresmenge des in der Testanlage produzierten nachhaltigen Treibstoffs zu Selbstkosten abzukaufen.

Diese werden in der Testphase deutlich über dem Preis von fossilem Treibstoff liegen. «Den nachhaltigen Treibstoff setzen wir in unseren eigenen Fahrzeugen und Maschinen ein. Damit können wir die Erreichung unserer Klimaziele vorantreiben», so Emanuel Fleuti, Leiter Umweltschutz der Flughafen Zürich AG. Denn trotz des zunehmenden Einsatzes von alternativen Technologien wie Elektrofahrzeuge werden im Betrieb der Flughafeninfrastruktur auch in Zukunft Verbrennungsmotoren zum Einsatz kommen. Mit der Bereitschaft, deutlich über dem Marktpreis liegende Treibstoffpreise zu zahlen, unterstützt die Flughafen Zürich AG die Aktivitäten von Synhelion und trägt dazu bei, dass synthetischer Treibstoff bald in grösseren Mengen verfügbar ist und der Preis mittelfristig mit jenem von fossilen Kraftstoffen konkurrenzfähig wird.

«Die Partnerschaft mit Synhelion ist für uns ein grosser Gewinn. Damit sind wir an vorderster Front dabei, wenn neue, umweltfreundliche Technologien entwickelt werden. Wir wollen jedoch nicht nur den Flughafen als Infrastruktur CO2-frei betreiben, sondern auch einen Beitrag leisten, im Luftverkehr fossile Brennstoffe schneller abzulösen und so in Zukunft klimafreundlicher zu fliegen. Denn nicht das Fliegen per se ist für den CO2-Ausstoss verantwortlich, sondern die fossilen Brennstoffe», sagt Emanuel Fleuti.

Die Technologie von Synhelion zur Herstellung synthetischer Treibstoffe wird in der Luftfahrt für die Ablösung von herkömmlichem Kerosin durch Sustainable Aviation Fuels (SAF) eine Schlüsselrolle einnehmen. Denn für die bereits heute eingesetzten SAF, die grösstenteils aus rezykliertem Speiseöl und Schlachtabfällen hergestellt werden, gibt es zwar noch Rohstoffe, die Grenzen der Verfügbarkeit werden aber irgendwann erreicht sein. Stehen SAF dank Entwicklungen wie jener von Synhelion dereinst in ausreichenden Mengen zur Verfügung, können sie das fossile Kerosin im Luftverkehr bis zu 100 Prozent ersetzen. «Dieser Prozess kann beschleunigt werden. Mit der Förderung dieser Technologien können das Angebot von synthetischen Treibstoffen und die Marktfähigkeit erhöht werden», so Fleuti.

Die Flughafen Zürich AG engagiert sich für beides und zähle darauf, dass die anderen Wirtschaftsteilnehmer und die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen besonders hinsichtlich der Finanzierung schaffen, damit der klimafreundliche Luftverkehr möglichst bald Realität werde, so die FZAG. Deshalb fordert sie von der Politik, dass im CO2-Gesetz eine weitestgehende Zweckbindung der Einnahmen aus einer möglichen Flugticketabgabe beschlossen wird.  hjb

Synhelion erforscht und entwickelt eine Technologie, um aus Luft und Sonnenlicht synthetisches Gas herzustellen. Dieses lässt sich zu Treibstoff weiterverarbeiten, der in gängigen Motoren verbrannt werden kann. Grafik FZAG

26. Mai 2020: Ab Donnerstag, 28. Mai, werden die Parkplätze der Spotterbereiche am Flughafen Zürich wieder geöffnet. Damit ist auch der Spotterhügel wieder benutzbar. Die Zuschauerterrasse bleibt aber leider weiterhin geschlossen, wie die Flughafen Zürich AG auf Anfrage erklärt.

Seit dem 8. Mai ist für Fussgänger, Inlineskater und Radfahrer die Sperrung der Spotterplätze Oberglatt, Im Hell und Heligrill aufgehoben. Die Parkplätze sowie der Spotterhügel waren aber weiterhin geschlossen, um allzu grosse Ansammlungen zu verhindern. Nun sollen diese Parkplätze ab dem Donnerstag vor Pfingsten wieder benutzbar werden, so der Flughafen Zürich. Damit wird den Flugzeugfotografen das Fotografieren der aus Norden anfliegenden Flugzeugen wieder erleichtert.

Doch die Zuschauerterrasse B bleibe bis mindestens am 8. Juni weiterhin geschlossen, teilte die Flughafen Zürich AG auf Anfrage mit. Der Grund liege beim nach wie vor geltenden Verbot von Versammlungen von mehr als fünf Personen. Anfang Juni wird auch der Flugverkehr wieder hochgefahren, Swiss plant um Juni etwa 15 bis 20 Prozent ihres früheren Angebots zu fliegen.  hjb

Die seit dem 3. April geschlossenen Parkplätze im Anflugbereich in Oberglatt (Bild) und beim Spotterhügel in Rümlang sollen am 28, Mai wieder geöffnet werden. Foto Hansjörg Bürgi

Die Zufahrt zum Heligrill und Spotterhügel in Rümlang soll ab dem 28. Mai wieder möglich sein. Das Bild enstand am 2. April. Foto Hansjörg Bürgi