25. Mai 2020: Die Deutsche Lufthansa AG ist vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesrepublik Deutschland informiert worden, dass der WSF dem Stabilisierungspaket für das Unternehmen zugestimmt hat. Auch der Vorstand befürworte das Paket, das Stabilisierungsmaßnahmen und Kredite von bis zu neun Milliarden Euro vorsieht, wie die Lufthansa heute mitteilte. Damit kann die Insolvenz der Lufthansa Gruppe wohl abgewendet werden.

Der WSF wird Stille Einlagen von insgesamt bis zu 5,7 Milliarden Euro in das Vermögen der Deutsche Lufthansa AG leisten. Davon werden etwa 4,7 Milliarden Euro im Sinne der Vorschriften des HGB und der IFRS als Eigenkapital eingestuft. In dieser Höhe sei die Stille Einlage unbefristet und könne vom Unternehmen ganz oder in Teilen gekündigt werden, so Lufthansa. Die Vergütung der Stillen Einlagen beträgt gemäss des abgestimmten Konzepts 4,0 Prozent für die Jahre 2020 und 2021. In den folgenden Jahren steigt die Vergütung bis auf 9,5 Prozent (!) im Jahr 2027 an.

Außerdem werde der WSF im Wege einer Kapitalerhöhung Aktien zeichnen, um eine Beteiligung von 20 Prozent am Grundkapital der Deutsche Lufthansa AG aufzubauen. Der Bezugspreis soll 2,56 Euro je Aktie(der aktuelle Aktienkurs am 25. Mai beträgt rund 8.5 Euro) betragen, so dass sich die Bareinlage auf rund 300 Millionen Euro belaufe. Der WSF kann ausserdem seinen Anteil am Grundkapital im Falle einer Übernahme der Gesellschaft auf 25 Prozent plus eine Aktie erhöhen.

Darüber hinaus kann ein weiterer Teil der Stillen Einlage bei Nichtzahlung der Vergütung durch die Gesellschaft frühestens ab den Jahren 2024 und 2026 in eine weitere Aktienbeteiligung von jeweils 5,0 Prozent am Grundkapital gewandelt werden. Die zweite Wandelungsmöglichkeit gelte jedoch nur, soweit der WSF nicht zuvor bereits seinen Anteil im Rahmen des vorstehend genannten Übernahmefalls erhöht habe, so Lufthansa weiter. Eine Wandlung sei ferner auch zum Verwässerungsschutz möglich. Unter der Voraussetzung der vollen Rückzahlung der Stillen Einlagen durch das Unternehmen sowie eines Mindestveräusserungspreises von 2,56 Euro je Aktie zuzüglich einer jährlichen Verzinsung von 12 Prozent, verpflichtet sich der WSF jedoch zum vollständigen Verkauf seines Aktienbesitzes bis zum 31. Dezember 2023 zum Marktpreis.

Schliesslich werden die Stabilisierungsmassnahmen ergänzt durch eine syndizierte Kreditfazilität in Höhe von bis zu drei Milliarden Euro unter Beteiligung der KfW und privater Banken mit einer Laufzeit von drei Jahren. Diese Fazilität steht noch unter Gremienvorbehalt. Auflagen betreffen insbesondere den Verzicht auf künftige Dividendenzahlungen und Beschränkungen der Managementvergütung. Ausserdem sollen zwei Sitze im Aufsichtsrat in Abstimmung mit der Bundesregierung besetzt werden, wovon ein Aufsichtsrat Mitglied des Prüfungsausschusses werden soll. Außer im Übernahme- fall verpflichtet sich der WSF, sein Stimmrecht in der Hauptversammlung bei den üblichen Beschlüssen ordentlicher Hauptversammlungen nicht auszuüben.

Das Stabilisierungspaket bedarf noch der finalen Zustimmung des Vorstands und des Aufsichtsrats der Gesellschaft. Beide Gremien werden kurzfristig zur Beschlussfassung über das Stabilisierungspaket zusammenkommen. Die Kapitalmassnahmen hängen von der Zustimmung einer ausserordentlichen Hauptversammlung ab. Das Stabilisierungspaket stehe schliesslich unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Europäische Kommission und etwaiger wettbewerblicher Auflagen, so die Lufthansa abschliessend.  pd

25. Mai 2020: Ab Juni werden die Flugangebote wieder erhöht. Doch wie wird man dann Fliegen und Reisen? SkyNews.ch zeigt, wie ein Airline-Mitarbeiter Mitte Mai mit Swiss nach Athen geflogen ist. Seine Schilderungen dürften einen Vorgeschmack der künftigen Flugregeln liefern. Ja, Reisen war definitiv schon angenehmer.

Der Abflug erfolgte mit einer A220 (CSeries) von Swiss morgens aus Zürich. Beim Check-in und Boarding gab es keine besonderen Massnahmen, ausser die Einhaltung der Abstandregeln. Das Flugzeug war zum grössten Teil ausgebucht – Sitzabstände herrschten wie in Zeiten vor dem Virus. Sämtliche Flugbegleiter trugen Gesichtsmasken – jedoch keine Handschuhe. Es wurde eine Mahlzeit serviert. Die Passagiere trugen Gesichtsmasken und ein Teil auch Handschuhe. Während des Fluges mussten sämtliche Passagiere einen persönlichen Fragebogen ausfüllen, inklusive Adresse und Telefonkontakt während des Aufenthaltes in Griechenland. Die grosse Mehrzahl der Passagiere waren Griechen.

Nach der Ankunft wurden sämtliche Passagiere in einen speziellen Warteraum geschleust, dies mit entsprechenden Abstandregelungen. Dort mussten sie ein weiteres Formular ausfüllen. Zuerst erfolgten Temperatur-Messungen. Darnach wurde bei jedem Passagier ein Corona-Virus-Test durchgeführt (Abstrich). Nachdem dies geschehen war, wurden die Passagiere durch einen speziellen Ausgang in Begleitung von Leuten des Gesundheitsamts sowie der Polizei auf einen Bus-Parkplatz geführt. Abhauen oder sonst irgendwie zu verschwinden wäre nicht möglich gewesen, so die Beobachtung des Schweizer Passagiers.

Zwei Busse fuhren dann die Passagiere ins Zentrum von Athen (Omonia Platz), wo sie in einem sauberen Hotel ihre Zimmer beziehen konnten. Diese ganze Prozedur nahm entsprechend Zeit in Anspruch (etwa acht Stunden seit dem Abflug in Zürich) – der Zimmerbezug fand um etwa 16.30 Uhr statt. In der Lobby wurden die Passagiere von einem Gesundheitsexperten informiert, dass jede Person im Zimmer bleiben müsse, bis er oder sie telefonischen Bescheid über das Resultat des Virus-Tests erhalten würden. Das Essen würde vom Hotelpersonal vor die Türe gestellt werden, um direkten Kontakt zu vermeiden.

Im Weiteren wurde informiert, dass diejenigen welche einen negativen Bescheid erhalten würden, nach Hause entlassen würden unter folgenden Auflagen: 14 Tage Haus-Quarantäne, eine Zuwiderhandlung hätte rechtliche Folgen mit Geldbussen oder gar Gefängnisstrafen. Die Behörden würden Stichproben durchführen.Sollte es Personen unter den Passagieren haben, welche positiv getestet worden würden, müssten diese im Hotel unter behördlicher Aufsicht 14 Tage in Quarantäne verbringen. Im Hotel befänden sich medizinisch ausgebildete Personen, um den Krankheitsverlauf der infizierten Personen zu überwachen, hiess es weiter.

Zur grossen Verwunderung des Schweizer Passagiers erhielt er schon kurz nach Mitternacht den erwartenden Telefonanruf. Sein Test, welcher um die Mittagszeit vorgenommen wurde, ergab ein negatives Ergebnis. Es war ihm dann freigestellt, sich sofort in das von ihm angegebene Domizil in die Quarantäne zu begeben oder, falls gewünscht, die Nacht inklusive des Frühstücks noch im Hotel zu verbringen. Der Schweizer fuhr dann mit einem Taxi in seine Wohnung, wo er seither seine geplanten zweiwöchigen Ferien verbringt – in Quarantäne.  hjb

Wie Swiss ihren Flugbetrieb im Juni wieder hochfahren will und welche wichtige Rollen die Luftfracht derzeit im Schweizer Luftverkehr spielt, das sind die Schwerpunkte der Juni-Ausgabe von SkyNews.ch, welche ab heute erhältlich ist.

Blick aus einem Airbus A220 (CSeries) von Swiss. Foto Hansjörg Bürgi

 

23. Mai 2020: Dank der Kooperation des Genève Aéroport und Skyguide war es möglich, an Auffahrt, 21. Mai, einige Luftfaufnahmen von den in Genf abgestellten Airliner von Swiss und EasyJet zu realisieren. Insgesamt konnten 21 Airbusse von EasyJet und 14 A220 (CSeries) und der A330-300 von Swiss ausgemacht werden. 

Der Fotoflug fand mit der „SkyNews.ch“-Cessna 172XP HB-CCA am späteren Nachmittag des Auffahrttages statt. Die nachfolgenden Aufnahmen waren dank mehreren Überflügen des Genfer Flughafenareals möglich. Merci beaucoup à tous!

Am 9. April haben wir bereits die in Dübendorf, Zürich und auf dem EuroAirport in Basel abgestellten Flugzeuge fotografiert. Es sind allesamt denkwürdige Aufnahmen, die hoffentlich bald Geschichte sind. Swiss plant ab Juni wieder vermehrt zu fliegen, EasyJet hat ihren Restart in Genf für Mitte Juni angekündigt. Viel Vergnügen beim Betrachten der Bilder wünscht Hansjörg Bürgi

21. Mai 2020: EasyJet hat nimmt den Flugbetrieb nach fast drei Monaten Stillstand am 15. Juni wieder auf. Die ersten Flüge von und in die Schweiz werden von Genf nach Barcelona, Porto, Lissabon und Nizza durchgeführt. Flüge ab Basel werden in der Medienmitteilung keine erwähnt. Vorrangig würden Inlandsverbindungen in Grossbritannien und Frankreich durchgeführt, teilte EasyJet an Auffahrt mit. Auf allen Flügen sind Masken zu tragen.

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20. Mai 2020: Die Flugverkehrszahlen 2019 werden der Massstab für die Vor-Corona-Zeit sein. Der Airport Council International (ACI) als Repräsentant der Flughäfen rechnet für das laufende Jahr mit weltweit nur noch halb so vielen Passagieren wie 2019.  Zusammen mit dem Airline-Dachverband IATA fordert der ACI international koordinierten Massnahmen bei der Wiederaufnahme des Flugverkehrs.

In den Jahren 2018 und 2019 hat der weltweite Luftverkehr um 6,4 beziehungsweise 3,4 Prozent zugenommen. 9,1 Milliarden Passagiere zählte die Flughäfen im letzten Jahr weltweit. 17 Prozent der Passagiere sind über die 20 grössten Flughäfen der Welt gereist. Gemessen am Passagieraufkommen waren die fünf wichtigsten Flughäfen der Welt:

  1. Atlanta: 110’531’300 Passagiere
  2. Peking: 11’011438 Passagiere
  3. Los Angeles: 88’068’013 Passagiere
  4. Dubai: 86’396’757 Passagiere
  5. Tokio: 85’505054 Passagiere

In den Top 20 der weltweit grössten Flughäfen waren 2019 auch drei europäische Airports: Auf Rang 7 London Heathrow mit über 80 Millionen Passagieren, Paris Charles de Gaulle auf Rang 9 (76 Millionen), Amsterdam auf Rang 12 und auf Rang 14 Frankfurt mit rund 70,5 Millionen Passagieren.

Bereits im ersten Quartal 2019, für das die Daten nun vorliegen, verzeichneten die grössten Flughäfen weltweit als Auswirkung der Corona-Krise einschneidende Rückgänge bei den Passagierzahlen. Von den Top-5-Flughäfen verzeichnete Peking mit einem Minus von 62,6 Prozent den grössten Einbruch. Für das ganze Jahr 2020 rechnen der ACI und der Airline-Dachverband IATA mit nur rund halb so vielen Passagieren wie 2019. 4,6 Milliarden weniger Passagiere – das würde für die Fluggesellschaften laut ACI in einem Minus von 97 Milliarden US-Dollar bei den Einnahmen auswirken.

IATA und ACI haben nun gemeinsam eine Roadmap mit Empfehlungen entwickelt, um nach dem beispiellosen Grounding ganzer Airline-Flotten den weltweiten Flugverkehr wieder zu normalisieren. Der Weg, um aus der grössten Krise herauszufinden, welche das globale Luftverkehrssystem je gesehen habe, brauche es gut aufeinander abgestimmte Massnahmen. Empfohlen wird beispielsweise das Tragen von Schutzmasken, möglichst weitgehendes Self-Check-in oder die Nutzung von Tracing-Software.

IATA-CEO und Generaldirektor Alexandre de Juniac sagte, dass die Wiederaufnahme des Flugverkehrs von vitaler Bedeutung sei, um die globale Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen und die Menschen wieder miteinander zu verbinden. Er betonte auch, dass das Risiko der Verbreitung des Coronavirus an Bord von Flugzeugen dank der Belüftungssysteme sehr gering sei. Wichtig sei, dass die für den Gesundheitsschutz getroffenen Massnahmen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierten und weltweit abgestimmt und von allen Staaten anerkannt seien. eb

www.aci.aero.

www.iata.org

19.05.2020: Das BAZL hat das Plangenehmigungsverfahren für die Umrollung der Piste 28 des Flughafens Zürich eröffnet. Dank der Umrollung soll in einigen Jahren die Zahl der Pistenquerungen von gelandeten oder zum Start rollenden Flugzeugen massiv reduziert werden. Damit werde eine wichtige Forderung des BAZL aus der Sicherheitsüberprüfung des Flughafens von 2012 erfüllt, teilte es mit. Die öffentliche Auflage beginnt am 25. Mai und dauert bis zum 23. Juni. 

Die Piste 10/28 wird bei allen Betriebskonzepten für Starts und Landungen benötigt und teilt die Standplätze des Flughafens Zürich in zwei Hälften. Im Normalbetrieb (Nordkonzept) wird sie für den Start in Richtung Westen benötigt, gelandet wird von Norden auf der Piste 14. Sofern es sich nicht um Langstreckenflugzeuge handelt, die zum Dock E geführt werden, müssen alle gelandeten Flugzeuge die Piste 10/28 überqueren, um zu den Docks A und B zu gelangen. Beim zweiten wichtigen Betriebskonzept (Landungen aus Osten auf die Piste 28) müssen startende Flugzeuge von den Docks A und B ebenfalls die Piste 10/28 überqueren, um zur Startpiste 32 in Richtung Norden zu gelangen. 

Eine 2012 vom BAZL beantragte Sicherheitsüberprüfung des Flughafens ergab, dass die jährlich rund 100’000 Pistenkreuzungen ein erhöhtes Sicherheitsrisiko darstellen. Aus diesem Grund hat die Flughafen Zürich AG (FZAG) nach umfangreichen Vorarbeiten dem BAZL ein Gesuch für eine Umrollung der Piste 28 eingereicht, um die Pistenquerungen massiv zu reduzieren. Wegen der Pistenumrollung müssen diverse Gebäude der General- und Business Aviation weichen, so etwa das ganze Rega-Center und der für Businessjets genutzte Hangar nebenan.

Ersatzbauten sind im Westen des Flughafens vorgesehen, die Vorarbeiten dafür in der Zone West laufen derzeit bereits. Da sich im Projektperimeter für die Umrollung auch ein geschütztes Moor befindet, werden zur Aufwertung des Flachmoors neue Moorflächen geschaffen. Zudem seien zwischen der Piste 14/32 und der Autobahn A53 Kloten–Bülach ökologische Aufwertungen als Ersatz für die Beeinträchtigungen vorgesehen, so das BAZL weiter.

Das Plangenehmigungsgesuch der FZAG für die Umrollung der Piste 28 liegt samt dem Umweltverträglichkeitsbericht vom 25. Mai bis und mit dem 23. Juni 2020 öffentlich auf. Die Unterlagen werden im Internet publiziert unter: www.afv.zh.ch/auflagen. Nach der öffentlichen Auflage wird das BAZL die Stellungnahmen und allfällige Einsprachen prüfen und die Fachstellen des Bundes sowie die FZAG anhören, ehe das eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK über das Vorhaben entscheidet. Wann die Umrollung realisiert wird, dürfte nicht nur vom mehrere Jahre dauernden Bewilligungsprozess abhängen, sondern auch von der finanziellen Situation des Flughafens Zürich in jener Zeit. Die Baukosten werden auf mehrere hundert Millionen Franken veranschlagt.                 hjb

Zur öffentlichen Auflage beim Kanton Zürich (ab 25.5.)

Zur Website des Flughafens Zürich

19. Mai 2020. Der langjährige Leiter von RUAG Space, Peter Guggenbach, hat sich entschieden, RUAG zu verlassen und eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen. Wie RUAG weiter mitteilt, übernimmt Luis De Léon Chardel ab Juni die interimistische Leitung des Space-Segments.

Bei RUAG kommt es zu einer personellen Veränderung in der Geschäftsleitung. Der Leiter von RUAG Space Peter Guggenbach hat sich entschieden, das Unternehmen zu verlassen. «Nach elf erfolgreichen Jahren bei RUAG habe ich beschlossen, dass es an der Zeit ist, zu neuen Horizonten aufzubrechen und eine neue Herausforderung ausserhalb des Unternehmens anzunehmen», erklärt Peter Guggenbach den Schritt.

Peter Guggenbach hat über ein Jahrzehnt die Division Space geleitet und den Bereich mit 12 Standorten in 6 Ländern zum Nummer eins Space-Produkte-Lieferanten in Europa gemacht. CEO a.i. Urs Kiener sagt: «Unter seiner Führung hat sich RUAG zum grössten unabhängigen Raumfahrtzulieferer in Europa entwickelt. Peter Guggenbach hat zudem das US-Business mit eigenem Produktionsstandort aufgebaut, das nach rund fünf Jahren bereits ein Drittel des Space-Umsatzes erwirtschaftet.»

Interimistisch übernimmt Luis De León Chardel die Leitung von RUAG Space, er ist heute Senior Vice President Operations und stellvertretender Leiter von RUAG Space. Seit Oktober 2017 ist der gebürtige Spanier für die Steuerung und Verbesserung der globalen Operationen international verantwortlich. Luis De Léon Chardel verfügt über mehr als 20 Jahre internationale Erfahrung in leitenden Funktionen und hat gemäss weiteren RUAG-Angaben eine ausgewiesene Erfolgsbilanz in Transformational Change in verschiedenen Branchen. Urs Kiener: «Luis de Léon Chardel kennt RUAG Space bestens und bringt die Erfahrung mit, um den führenden Zulieferer für die Raumfahrtindustrie auch stabil durch diese von Corona-geprägte Phase zu führen.»  pd

18. Mai 2020: Die Lufthansa Group Airlines Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines, Brussels Airlines und Air Dolomiti kommen ihren Kunden bei Umbuchungen noch stärker entgegen. Umbuchungen sind gebührenfrei bis Ende 2021 möglich!

Ab Juni sollen die Airlines der Lufthansa-Gruppe wieder abheben, dies nicht nur mit einem Rumpflugplan wie seit Mitte März, sondern etwa im Fall der Swiss mit einem Angebot von 15 bis 20 Prozent wie vor der Corona-Krise. Heute hat die Lufthansa-Group nun mitgeteilt, dass der gebührenfreie Umbuchungszeitraum bis Ende 2021 verlängert wird. So hoffen die Airlines, dass wieder viele Flüge gebucht werden, eben auch, weil sie unbesorgt umgebucht werden können.

Allerdings kann die Umbuchung bei Swiss nicht direkt auf der Website erfolgen, sie muss per Telefon in ein Swiss-Callcenter in Zürich, Genf oder Lugano erfolgen. An den Flughäfen Zürich und Genf kann man die Umbuchungen auch den SwissTicketschaltern erledigen.

Fluggäste, die ihr Reisedatum ändern möchten, können einmalig eine gebührenfreie Umbuchung für dieselbe Strecke und dieselbe Reiseklasse vornehmen. Dabei könne die Reise auch in die zweite Jahreshälfte 2021 verschoben werden, so dass einem entspannten Sommerurlaub oder dem Besuch einer Veranstaltung zum neuen Termin im kommenden Jahr nichts mehr im Wege stehe, teilte die LH Group weiter mit. Das neue Reisedatum muss einfach vor dem 31. Dezember 2021 liegen.

Diese Regelung gilt für Tickets, die bis einschliesslich 30. Juni 2020 gebucht wurden und ein bestätigtes Reisedatum bis einschliesslich 30 April 2021 haben. Die Umbuchung muss dabei vor dem ursprünglich geplanten Reiseantritt vorgenommen werden. Bisher galt, dass bei Umbuchung die neue Reise bis zum 30. April 2021 angetreten werden musste. Dieser Zeitraum wurde nun erweitert. Damit kommen die Lufthansa Group Airlines dem Wunsch vieler Kunden nach, aufgrund der aktuell aussergewöhnlichen Umstände ihre Reisepläne flexibler gestalten zu können, so die Lufthansa Gruppe.    pd

Zur Swiss-Website

16. Mai 2020: Auch die israelische El Al  setzt ihre Passagier-787 derzeit als Frachter ein. Seit dem 1. Mai war ein Flug nach Zürich geplant, doch erst im fünften Anlauf hat es nun am 16. Mai geklappt: Zur Freude der Zürcher Spottergemeinde setzte El Al ihren Retro-Dreamliner ein.

Erstmals tauchte ein Flugplan einer Boeing 787-9 von El Al nach Zürich für den 1. Mai auf. Dann wurde der Flug auf den 2. Mai verschoben, aber nicht durchgeführt. Nächster Termin war der 7. Mai, aber dann mit Boeing 777-200. Auch sie kam nicht, erst am 14. Mai erschien wieder eine B777-200 im Flugplan, die nach Zürich fliegen sollte. Es blieb beim „sollte“. Doch am 15. Mai tauchte erstmals eine Registration einer 787-9 auf, die 4X-EDE war für Zürich geplant. Allerdings war ihr vorangehender Flug von Shanghai nach Tel Aviv verspätet, so dass El Al die 4X-EDF nach Zürich disponierte, welche früher aus Shanghai in Tel Aviv gelandet war.

Das war für die Spottergemeinde ein Glücksfall, denn bei der 4X-EDF handelt es sich um die im August 2018 an El Al in Retro-Farben ausgelieferte Boeing 787-9. Anlass für die Bemalung, welche jener einer Boeing 707 in den 1960er-Jahren entspricht, war das 70-jährige Jubiläum von El Al im 2018. Der Retro-Jet stiess als sechste 787 zu El Al und erhielt den Namen der Stadt Rehovot, die rund 20 Kilometer südlich des Ben Gurion Airports von Tel Aviv liegt.

Insgesamt hat El Al 16 Dreamliner bei Boeing bestellt. Derzeit sind 15 im Dienst: drei kurze 787-8 und zwölf lange 787-9, darunter eben die 4X-EDF. Sie verfügt total über 282 Sitze, die in Business, Premium Economy und Economy unterteilt sind. Mit den 787-9 hat El Al auch ihre Boeing 747 auf einigen Routen ersetzt und neue eröffnet. Nach Zürich kam die 4X-EDF aber als „Prachter“ zum Einsatz, denn es wurde nur Fracht transportiert. Sie landete um 9.15 Uhr und flog kurz nach 11.30 Uhr wieder ab.  Report Hansjörg Bürgi

Zur Website von El Al

15. Mai 2020: Die Pilatus Flugzeugwerke konnten im letzten Jahr so viele Flugzeuge abliefern wie noch nie zuvor und bei einem Umsatz von 1,1 Milliarden Franken 153 Millionen Gewinn erwirtschaften. Doch Pilatus rechnet wegen der Corona-Krise mindestens kurzfristig mit einem Einbruch im zivilen Geschäft.

Insgesamt geht das Jahr 2019 als weiteres sehr erfolgreiches Jahr in die Geschichte des mittlerweile 80-jährigen Unternehmens ein. Pilatus hat das umfassendste Produktionsprogramm überhaupt mit 134 Flugzeugen gemeistert – 83 PC-12 NG, 40 PC-24 und 11 PC-21 wurden abgeliefert.

PC-24 weltweit erfolgreich im Einsatz

Pilatus hat mit dem brandneuen PC-24 den Markteintritt geschafft und ist aus der Aufbauphase herausgeflogen. Bis zum aktuellen Tag wurden 75 PC-24 ausgeliefert, welche mittlerweile auf allen Kontinenten im Einsatz sind. Der PC-24 mit den meisten Flugstunden ist bereits über 1800 Stunden geflogen. Es konnten namhafte Neukunden wie beispielsweise Volkswagen und die Ambulanzorganisation KSA in Schweden vom PC-24 überzeugt werden.

Um den Super Versatile Jet für den Betrieb auf Naturpisten und unter weiteren Bedingungen zu zertifizieren, wurde 2019 zudem eine umfangreiche Nachzertifizierungs-Testkampagne durchgeführt. Sämtliche PC-24 können ab sofort auch auf nassen und schneebedeckten Natur- und Graspisten operieren. Damit verbunden fanden diverse weitere PC-24 Produktverbesserungen statt, «Kinderkrankheiten» konnten eliminiert werden.

Hervorragendes Echo auf den PC-12 NGX

Im Herbst 2019 hat Pilatus den PC-12 NGX lanciert: Die Weiterentwicklung des weltweit erfolgreichsten einmotorigen Turboprops seiner Klasse verfügt über ein verbessertes Triebwerk, eine smartere Avionik und eine komplett neu gestaltete Kabine mit grösseren Fenstern. Insbesondere das neue Triebwerk PT6E-67XP von Pratt & Whitney Canada beeindruckt: Sein elektronisches Propeller- und Motorsteuerungssystem stellt in diesem Marktsegment eine Weltneuheit dar. Pilatus konnte das Flugzeug im 2019 noch zertifizieren, die Produktionslinie umstellen und seit der Lancierung viele Bestellungen entgegennehmen. Die ersten Kunden sind seit diesem Monat bereits mit ihrem «NGX» unterwegs.

PC-21 Grossauftrag aus Spanien

Mit dem PC-21 Auftrag aus Spanien, welcher 2019 finalisiert und Ende Januar 2020 unterzeichnet werden konnte, hat Pilatus ein sehr wichtiges Ziel zur Sicherstellung der Zukunft erreichen können. Insgesamt wird Pilatus 24 PC-21 an die Spanischen Luftstreitkräfte, die Ejército del Aire, ab 2021 liefern. Sollte der Geschäftsbereich der «General Aviation» aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage tatsächlich einen Einbruch ergeben, hilft dieser Auftrag Pilatus essentiell, dass die Auslastung der Mitarbeitenden sowie der Unternehmenserfolg auch zukünftig gewährleistet sind. Es zeigt beispielhaft, wie wichtig die gewählte Zweibeinstrategie – das zivile und militärische Geschäft – für den kontinuierlichen Fortbestand des Unternehmens ist. Im November 2019 hat Pilatus den letzten der insgesamt 49 bestellten PC-21 an die Royal Australian Air Force ausgeliefert. Mit dieser vorerst letzten PC-21 Ablieferung ist die weltweite Flotte auf 211 Flugzeuge angewachsen.

Mitarbeitende erfolgsbeteiligt – auch jetzt

Der gruppenweite Personalbestand von Pilatus ist 2019 leicht auf 2289 Vollzeitstellen gewachsen. Weiterhin sind 93 Prozent in Stans angestellt – ein klares Bekenntnis zum Werkplatz Schweiz. Die Mitarbeitenden konnten in der Form von Erfolgsbeteiligungen vom guten Geschäftsgang profitieren.

Turbulenzen im Jahr 2020

Mit einem Bestellbestand von über zwei Milliarden Schweizer Franken konnte Pilatus ins neue Jahr starten, den Grossauftrag der Spanischen Luftwaffe nicht  eingerechnet. Doch die Corona-Krise wird ihre Spuren mit Sicherheit hinterlassen und die anfangs Jahr noch vielversprechenden Aussichten wurden gedämpft. Pilatus musste deshalb sofort gegensteuern und als erste Massnahme Kurzarbeit für einen Grossteil der Mitarbeitenden einführen. Zwischenzeitlich konnte die Quote an Mitarbeitenden in Kurzarbeit jedoch wieder auf weniger als 20 Prozent gesenkt werden. Lieferketten sind aber weiterhin gestört, weshalb eine kontinuierliche Neubeurteilung der Situation nötig ist.

Oscar J. Schwenk zum 2019 und über die Zukunft

Der Verwaltungsratspräsident von Pilatus, Oscar J. Schwenk, sagt anlässlich der Präsentation des Jahresergebnisses: «Ich bin äussert zufrieden mit unserer Leistung im Jahr 2019. Die allgegenwärtige Corona-Pandemie hat uns jedoch – wie vielen anderen Unternehmen – gewaltige Turbulenzen beschert und der gewählte Kurs muss faktenbasiert jederzeit angepasst werden. Doch für jeden Piloten ist es eine Selbstverständlichkeit, den Flugweg und die Reisehöhe jederzeit anzupassen. Deshalb machen wir gegenwärtig genau das, was wir in den ersten Flugstunden gelernt haben – good airmanship: aviate, navigate, communicate. Oder mit anderen Worten: Das Unternehmen unter Kontrolle halten, Probleme analysieren und dann faktenbasiert handeln und kommunizieren.

Ich habe mein Management unter der Leitung von CEO Markus Bucher jahrelang darauf getrimmt, in guten Zeiten für schlechte Zeiten zu sparen und immer auf dem Boden zu bleiben – eine gesunde Liquidität steht im Unternehmertum immer vor allem anderen! Das heisst konkret, realistische Saläre zu zahlen, Fixkosten stetig zu hinterfragen und die Gewinne nicht einfach masslos auszuschütten. Unsere Investoren unterstützen glücklicherweise diese nachhaltige Unternehmensstrategie – bewusst frei von Bankfinanzierungen – seit Jahren.

Wir werden alle unseren Gürtel nun enger schnallen. Und genau jetzt, in dieser unvorhergesehenen Situation, helfen uns diese zurückgelegten finanziellen Mittel, die aktuelle Krise erfolgreich zu meistern und eine saubere Landung hinzulegen, damit wir zukünftig wieder gemeinsam durchstarten können. Von unserem Unternehmenserfolg profitieren am Schluss schliesslich wieder alle!» pd / eb           www.pilatus-aircraft.com

Ein für den Royal Flying Doctor Service of Australia bestimmter PC-24 über den Schweizer Alpen. Foto Pilatus Aircraft