08. Mai 2020: Die AAA Alpine Air Ambulance (AAA) hat einen weiteren Rettungshelikopter eingeflottet: Der Bell 429 HB-ZUD wird auf den Basen Birrfeld, Balzers, Bern und Andorra eingesetzt. Der Helikopter sei auch für Hochgebirgseinsätze ideal, teilt AAA mit. Damit sind fünf Bell 429 in der Schweiz registriert.

Die AAA hat in den letzten Tagen einen neuen Rettungshelikopter eingeflottet und seine Flotte von total vier EC135 und einem Bell 429 um ein weiteres Bell-Modell erweitert. Auf der Rettungsbasis in Andorra fliegt die AAA bereits einen Bell 429, der als HB-ZOP registriert ist. Auch operiert die Muttergesellschaft – die Lions Air Group AG – bereits im VIP-Bereich mit Bell 429. Dies mit durchwegs positiven Erfahrungen, was die AAA dazu veranlasst hat, einen weiteren Bell 429 für die nationalen und als Back-up für die internationalen Rettungsbasen zu beschaffen.

Der Bell 429 HB-ZUD ist gemäss HEMS-Kriterien komplett medizinisch ausgerüstet. Zudem verfügt auch der jüngste Zuwachs der AAA-Rettungshelikopterflotte über eine Rettungswinde mit einer Länge von 90 Metern und kann mit Nachtsichtbrille (NVG) geflogen werden. Der BELL 429 ist blindflugtauglich für IFR-Anflüge und hat einen Vier-Achsen-Autopiloten. Von Vorteil für Rettungsflüge seien zum einen die Grösse des Helikopters mit einem komfortablen Innenraum und zum anderen die grosse Leistungsfähigkeit, was vor allem im Gebirge die Sicherheit erhöhe, so die AAA. Der neue Bell 429 ist bereits in den Farben der AAA-Helikopterflotte gebrandet und hat bereits erste Einsätze für die Transplantationsmedizin geflogen.

Mit dem HB-ZUD sind mittlerweile fünf Bell 429 in der Schweiz registriert. Neben den beiden von Lions Air Skymedia AG (AAA) hat auch Air Zermatt zwei Bell 429 als Rettungshelis im Einsatz (HB-ZSU und ZOZ). Der fünfte fliegt als HB-ZAP bei Héli-Alpes.  hjb

07. Mai 2020: United und American fliegen Zürich wieder an. Vorerst kommen zu Frachtern umgebaute Passagierflugzeuge zum Einsatz. United landet dreimal pro Woche aus Chicago, American einmal aus Philadelphia in Zürich-

Im strömenden Regen setzte die Boeing 787-10 N12003 am Dienstag, 5. Mai kurz vor 11 Uhr auf der Piste 14 in Zürich auf. Damit ist auch zum ersten Mal ein Dreamliner der längsten Version -10 in Zürich gelandet. Er rollte zum Dock E und die Crew ging ins Hotel. Am Mittwoch, 6. Mai um die Mittagszeit startete die lange 787 auf der Piste 28 mit Fracht im Bauch und wohl auch in der Kabine nach Chicago.

Wie United mitteilt, verbindet sie ab sofort Zürich mit dem Chicago O’Hare International Airport dreimal pro Woche mit einem reinen Frachtflug. Die Verbindung wird ab Zürich immer mittwochs, freitags und sonntags mit einer Boeing 787-10 durchgeführt. Die Frachtflüge seien erst einmal bis am 3. Juni geplant, so die US-Airline. Jacques Leijssenaar, United Vice President Cargo EMEIA: „United offeriert ein umfassendes Europa-Netzwerk an Frachtflügen in die USA, unter anderem ab Frankfurt, Amsterdam, Brüssel, London, Dublin und jetzt auch ab der Schweiz.“

Auch American Airlines wird am Freitag, 8. Mai ihre Linie aus Philadelphia nach Zürich wieder eröffnen, vorerst einmal pro Woche und nur als reiner Frachtflug. Die Boeing 787-8 soll um 11 Uhr in Zürich landen und am Samstag um 11 Uhr wieder starten. Aus Zürich wird AA vor allem pharmazeutische Produkte in die USA transportieren. Wie AA mitteilt, ist dies einer von neuen Nur-Frachtflügen aus den USA nach Europa, weitere führen nach London, Paris und Rom. Insgesamt baut American ihre reinen Frachtflüge auf 126 im Mai aus, ab 15 US-Städten wird die ganze Welt wieder angeflogen – vorerst eben nur mit Fracht.  Hansjörg Bürgi

Der erste United-Frachtflug wurde in Zürcih am Dock E beladen. Foto United

Am 6. Mai startete zum ersten Mal eine Boeing 787-10 in Zürich – auf dem Frachtflug von United nach Chicago. Foto André Aebi

Am Samstag, 9. Mai startete nach zwei Monaten wieder der erste American-Flug in Zürich – mit Fracht nach Philadelphia. Foto American

Am Samstag, 9. Mai startete nach zwei Monaten wieder der erste American-Flug in Zürich – mit Fracht nach Philadelphia. Foto American

07. Mai 2020: Der Ostschweizer Robert Zehnder verstärkt seit April das Geschäftsentwicklungsteam von 8tree in Konstanz. Robert Zehnder bringt viel Erfahrung mit aus der Flugzeugwartung und Instandhaltung, zuletzt wirkte er bei Airplus Maintenance in Friedrichshafen und Kuerzi Avionics in Lommis. Robert Zehnder wird die Präsenz von 8tree mit «DentCheck» im Bereich Business Aviation leiten und ausbauen. Darüber hinaus wird er für die Stärkung des globalen Servicenetzwerks von 8tree verantwortlich sein, wie die Firma mitteilt.

8tree stellt optische 3D-Oberflächeninspektionswerkzeuge her, die chronische Probleme für verschiedene Branchen lösen. Die Produkte von 8tree ermöglichen gemäss Firmenangaben jedem Bediener – von Mechanikern am Boden bis hin zu Ingenieuren im Labor – präzise Messungen. Mit seinem benutzerfreundlichem Produktdesign, sofortigen „Go/No-Go“ -Antworten setzt sich 8tree dafür ein, präzises 3D-Scannen technisch und kommerziell breiter zugänglich zu machen. Die Produkte sind zertifiziert und weltweit patentiert.

„Das Fachwissen von Robert Zehnder in der Flugzeugwartung wird dazu beitragen, das Wachstum von 8tree im Bereich der Business Aviation zu beschleunigen“, sagte Erik Klaas, CTO von 8tree. „Dank seinen Kenntnissen und Erfahrungen können wir uns an die Anforderungen unserer Kunden an die Oberflächeninspektion besser anpassen. Wir freuen uns sehr, ihn im Team zu haben. “

„Ich wünschte, das DentCheck-Tool von 8tree wäre vorhanden gewesen, als ich im Wartungsbereich gearbeitet habe – es ist eine lang erwartete Lösung für einen chronischen Bedarf in der Luftfahrt“, sagt Robert Zehnder, Business Development Manager für 8tree’s Business Aviation. „Der neuartige Ansatz des Unternehmens, speziell entwickelte Inspektionswerkzeuge für verschiedene Probleme zu entwickeln, hat die Aufmerksamkeit vieler Branchen auf sich gezogen. Ich freue mich darauf, meinen ehemaligen Kollegen aus der Business Aviation die Effizienzgewinne zu ermöglichen, die die Tools und Technologien von 8tree bieten. “

Vor 8tree hatte Robert Zehnder führende Wartungs- und Kundendienstpositionen in der globalen MRO-Branche inne, um den Anforderungen von Airlines, Geschäfts- und allgemeinen Luftfahrt sowie Helikopter gerecht zu werden. Er ist lizenzierter Flugzeugtechniker und begann seine Karriere in der Luftfahrt in der Linienwartung. Robert Zehnder hat einen Abschluss in Betriebswirtschaft, Unternehmensführung und als Technischer Kaufmann.

DentCheck ist gemäss Angaben von 8tree das weltweit einzige tragbare, vollständig drahtlose 3D-Oberflächen- inspektionswerkzeug mit integrierter Augmented Reality. Es liefert SRM-konforme Antworten in Echtzeit auf Knopfdruck. DentCheck ist von allen grossen Flugzeugherstellern zertifiziert, genehmigt und wird von Dutzenden Fluggesellschaften und MRO weltweit eingesetzt. Wie zahlreiche Fallstudien belegen, reduziert das Tool die Inspektions- und Rapportierungszeiten drastisch und verbessert gleichzeitig die Messgenauigkeit und -konsistenz erheblich. DentCheck sei das einzige 3D-Scanner-Tool der Luftfahrtindustrie, das mit OEM-vorgeschriebenen und nachvollziehbaren Referenzstandards geliefert wird, um die Messgenauigkeit zu validieren, teilt 8tree weiter mit.

Aufgrund seines benutzergerechten Designs verkürze DentCheck die Turn-around-Time von Flugzeugen, wodurch Kosten reduziert und die betriebliche Effizienz für Fluggesellschaften sehr direkt verbessert werden. DentCheck erhöht die Sicherheit durch ein besseres Verständnis der Zuverlässigkeit von Flugzeugstrukturen.  pd

 

 

07. Mai 2020: Der Kanton Uri und die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega sichern und verstärken die bereits bestehende, langjährige Zusammenarbeit im Bereich der Luftrettung und der präklinischen Notfallmedizin. Neben der medizinischen Versorgung der Bevölkerung aus der Luft unterstütze die Rega neu die rettungsdienstliche Versorgung mit einem auf der Einsatzbasis in Erstfeld stationierten Notarzteinsatzfahrzeug, teilte die Rega mit.

Am 6. Mai unterzeichneten Barbara Bär, Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektorin des Kantons Uri, und Rega-CEO Ernst Kohler auf der Einsatzbasis in Erstfeld eine Leistungsvereinbarung zwischen dem Kanton Uri und der Rega. Die langfristige Leistungsvereinbarung hält fest, was im Rahmen der bestehenden Zusammenarbeit bereits seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert wurde: Die Rega betreibt im Kanton Uri eine Helikoptereinsatzbasis und stellt so die Luftrettung im Kanton Uri an 365 Tagen pro Jahr rund um die Uhr sicher. Die Vereinbarung regelt zudem, dass alle Luftrettungsmittel im Kanton durch die Einsatzzentrale der Rega koordiniert werden, wodurch sichergestellt ist, dass immer das nächste und beste Luftrettungsmittel zum Einsatz gelangt. Für den Kanton Uri fallen mit dieser Vereinbarung keine Kosten an: Die Rega erbringt ihre Leistungen im Rahmen ihres Stiftungsauftrages.

Neu ist die Rega ab dem 1. September  mit der Stationierung eines Notarzteinsatzfahrzeugs auf der Basis Erstfeld im Kanton Uri nicht nur als Notarztzubringerin in der Luft, sondern auch am Boden im Einsatz. Mit dem Notarzteinsatzfahrzeug kann der Rega-Notarzt zum Einsatzort gefahren werden, wenn der Rettungshelikopter beispielsweise wetterbedingt am Boden bleiben muss. Mit dem neuen rettungsdienstlichen Einsatzelement könnten die bereits bestehenden Ressourcen der Rega noch besser zu Gunsten der Patientinnen und Patienten im Kanton Uri genutzt werden, so die Rega in ihrer Mitteilung. An der Alarmierung ändert sich nichts: Wird die Sanitätsnotrufzentrale des Kantons Uri via Notrufnummer 144 oder die Rega-Einsatzzentrale über die Notrufnummer 1414 alarmiert, bieten die Disponenten das geeignete Rettungsmittel auf. Gesundheitsdirektorin Barbara Bär ist überzeugt: «Das Notarzt- Einsatzfahrzeug der Rega bedeutet für die rettungsdienstliche Versorgung der Urnerinnen und Urner eine wertvolle Ergänzung und Verbesserung.»

Der Kanton Uri und die Rega blicken auf eine lange gemeinsame Geschichte zurück: Bereits 1966 kam es zu ersten Rega-Einsätzen im Kanton und 1978 hat die Rega in Erstfeld einen eigenen Helikopter stationiert. Heute verzeichnet die Rega im Kanton Uri jährlich mehr als 1000 Luftrettungsflüge mit Rettungshelikoptern. Im Schnitt fliegt sie rund 350 Patienten pro Jahr zur weiterführenden Behandlung nach Notfällen in das Kantonsspital Altdorf. Fest verankert ist die Rega auch in der Bevölkerung: Fast zwei Drittel der Urnerinnen und Urner unterstützen die Rega mit ihrem jährlichen Gönnerbeitrag. pd

Direkt zur Rega

Barbara Bär und Ernst Kohler bei der Vertragsunterzeichung. Foto Rega

06. Mai 2020: Die gesamte Schweizer Luftfahrt steht wegen der durch die Corona-Krise bedingten Grenzschliessungen praktisch am Boden. Wann sie wieder startet, ist ungewiss. Für die Aerosuisse ist die Zustimmung des Parlamentes zum Hilfspaket des Bundes zur Rettung der Schweizer Luftfahrt aus mehreren Gründen gerechtfertigt: Die globale Anbindung der Schweiz an Europa und die ganze Welt ist volkswirtschaftlich von strategischer Bedeutung und sie generiert Jobs in der Luftfahrt – auf den Landesflughäfen, bei den Airlines und den flugnahen Betrieben (Bodenabfertigung, Catering, Unterhalt). 

Dank der heutigen Zustimmung des Parlamentes zum Hilfspaket kann der Bund die schweizerische Luftfahrt mit einem Verpflichtungskredit im Umfang von rund 1,9 Milliarden Franken für Garantien zur Sicherung von Darlehen unterstützen. „Die globale Anbindung durch den Luftverkehr ist für die Export- und Tourismusnation Schweiz von zentraler Bedeutung, deshalb hat sich das Parlament auf dieses Hilfspaket geeinigt“, sagt Nationalrat und Aerosuisse-Präsident Thomas Hurter. Bisher sind 38 Prozent aller Touristen per Flugzeug in die Schweiz gereist und wertmässig verlässt über die Hälfte aller Exporte die Schweiz per Luftfracht.

Solange die Reisebeschränkungen, insbesondere für den freien Personenverkehr, nicht gelockert werden, kann die Luftfahrt nicht starten. „Es droht ein monatelanger Stillstand, welcher die Schweizer Luftfahrt ohne Überbrückungshilfe des Bundes nicht überleben kann. Zehntausende von Arbeitsstellen auf den Landesflughäfen, bei den flugnahen Betrieben und den Fluggesellschaften in Genf, Zürich und Basel sind in Gefahr“, hält Thomas Hurter fest.

Die Aerosuisse ist sich bewusst, dass diese Krise die Luftfahrt nicht von den Klimazielen entbindet: Die Luftfahrt unterliegt auf innereuropäischen Flügen dem Emissionshandelssystem der EU und weltweit werden alle wachstumsbedingten CO2-Emissionen über das global wirkende Klimaschutzinstrument Corsia (Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation) kompensiert. Trotz der Krise will sich die Luftfahrt nicht von ihren Verpflichtungen entziehen. Im Gegenteil wird sie ihre Bemühungen und die eingeleiteten Fortschritte weiterverfolgen, insbesondere im Bereich der nachhaltigen Treibstoffe und neuer Triebwerkstechnologien.

Das vom Bundesrat vorgeschlagene und vom Parlament genehmigte Hilfspaket belastet den Staat nur, wenn die Luftfahrt die Staatsgarantien in Anspruch nehmen muss. Das wird nur dann der Fall sein, wenn die Luftfahrt die Darlehen der Banken nicht zurückbezahlen kann. „Die Schweizer Luftfahrt war vor der Corona-Krise äusserst gesund und ist ohne ihr Zutun in ihre grösste Krise seit Beginn der zivilen Luftfahrt geraten. Deshalb wird sie auch in der Lage sein, nach einem erfolgreichen Neustart die Überbrückungshilfe wieder zurückzahlen zu können“, so Nationalrat Thomas Hurter. Das wird aber nur der Fall sein, wenn die Rahmenbedingungen realistisch ausgestaltet werden. In diesem Zusammenhang sind alle Luftfahrtakteure bereit sich zu engagieren, ohne sich gegenseitig zu konkurrenzieren. Schliesslich geht es jetzt um das Überleben der gesamten Luftfahrtbranche und um ihre wichtige Rolle für die Schweizer Wirtschaft und das ganze Land.  pd

http://www.aerosuisse.ch

06. Mai 2020: Derzeit nutzt die Schweizer Luftwaffe die Ruhe am Flughafen Zürich fast täglich, um einige Trainingsflüge ausführen. Meistens sind es ILS-Anflüge auf die Piste 14 mit Flächenflugzeugen und Helikoptern, heute kamen aber zwei F/A-18 Hornets für einen Lowpass vorbei.

Der auf der Sichtflugroute von «Echo» nach «Whiskey» den Flughafen Zürich überfliegende Piper-Pilot musste um 14.30 Uhr auf Anweisung des Towers etwas nach Norden Richtung Lägern ausweichen, weil die beiden Hornets J-5011 und J-5007 mit dem Callsing «Bronco 62» in die VFR-Route «Whiskey» einflogen und – wie alle Cessnas und Pipers – im linken Gegenanflug die Piste 28 ansteuerten. Dann folgte ein Durchstart mit Low-Pass und einer anschliessenden Rechtskurve ums Dock E herum, um den Zürcher Luftraum über die VFR-Route «Echo» zu verlassen. Diese Übung ruft nach Wiederholung….  Fotoreport Hansjörg Bürgi

06. Mai 2020: Bei der Dornier 228 hat RUAG International im 2019 Wertberichtigungen und Sonderabschreibungen von 58 Millionen Franken vorgenommen. Das Programm steht zum Verkauf. Insgesamt resultiert beim internationalen Technologiekonzern bei einem Umsatz von rund zwei Milliarden Franken ein Verlust von sieben Millionen, wie er heute mitteilt.

Im April 2019 hat RUAG MRO International die bislang letzte fabrikneue Dornier 228NG ausgeliefert. Sie ging an die japanische New Central Airservice, die insgesamt vier Do 228 für Inselflüge betreibt. Seither hat RUAG in Oberpfaffenhofen nur noch Unterhaltsarbeiten an verschiedenen Dornier 228 ausgeführt, aber keine neu mehr hergestellt. Insgesamt hat RUAG zwischen 2010 und 2019 nur ein gutes Dutzend neuer Do 228NG gebaut. Wie RUAG-Sprecher Clemens Gähwiler auf Anfrage erwähnte, sei man mit Interessenten in Kontakt, welche das Programm der Dornier 228 von RUAG übernehmen möchten. Auch für weitere Abteilungen sucht RUAG International Käufer, so für das Simulatortraining, RUAG Australien, den Business Aviation Unterhaltsbetrieb und auch für die militärische Maintenance in Oberpfaffenhofen.

Der internationale Technologiekonzern RUAG hat 2019 erstmals die Zwei-Milliarden-Umsatz-Grenze überschritten: Dem Umsatz von 2003 Millionen Franken (Vorjahr 1998 Millionen) steht jedoch ein Verlust vor Steuern und Zinsen von 7 Millionen (Vorjahr Gewinn 106 Millionen) gegenüber. Ausschlaggebend für das negative Betriebsergebnis seien die Kosten für die Entflechtung und der damit verbundene Entscheid, Teile der internationalen Aktivitäten zu verkaufen, teilte RUAG mit. Darin eingeschlossen sind auch die 58 Millionen Sonderaufwendungen für das Programm Dornier 228. Zudem mache der Umbau zu einem globalen Aerospace-Konzern mit dem Verkauf von Clearswift sowie zwei Schweizer Standorten für zivile Flugzeugwartung (Genf und Lugano) wichtige Fortschritte, so RUAG weiter.

Das operative Geschäft verlief 2019 in den Sparten unterschiedlich. RUAG Space, RUAG Ammotec und RUAG MRO Schweiz erzielten Gewinne. Die für den Verkauf vorgesehene Division RUAG MRO International sowie die Division RUAG Aerostructures schrieben jedoch aufgrund von Sonderaufwendungen Verluste. Im Geschäftsbereich Aerostructures zeigten die gestarteten Restrukturierungsprogramme Wirkung, so RUAG weiter. Die Division konnte den Umsatz dank des Single-Aisle-Programms von Airbus im 2019 um 12 Prozent (Vorjahr plus 5 Prozent) steigern. Wertberichtigungen und Restrukturierungskosten im Umfang von 10 Millionen, hauptsächlich bedingt durch das Ende des A380-Programms sowie Restrukturierungskosten für den Flugzeugstrukturbau in Emmen, belasten aber das Ergebnis. Dazu addieren sich negative Effekte aus der ordentlichen Neubewertung von Pensionskassenrückstellungen aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus in Deutschland (RUAG Ammotec) und in Schweden (RUAG Space und RUAG Ammotec) von insgesamt 16 Millionen Franken.

Urs Kiener, CEO a.i., RUAG International, sagte: „Wir blicken auf ein anspruchsvolles Jahr zurück. Mit einer Nettofinanzposition von 237 Millionen verfügt RUAG zudem über eine stabile finanzielle Basis für die nächsten Schritte auf dem Weg zum Aerospace-Konzern.“ Die vom Bundesrat verlangte Entflechtung von RUAG wurde im Berichtsjahr mit Nachdruck vorangetrieben und RUAG MRO Schweiz hat den Betrieb als organisatorisch eigenständiges Unternehmen wie geplant am 1. Januar 2020 aufgenommen. Im Jahr 2019 sind Organisationsstrukturen für die neuen Einheiten aufgebaut und wichtige Rechtsträger wie die neue Dachgesellschaft BGRB-Holding unter dem Vorsitz von Monica Duca-Widmer gegründet worden.

Mit der Bilanzspaltung, die der Bundesrat am 22. April zur Kenntnis genommen habe und der Überführung der Informatik von RUAG MRO Schweiz in den Sicherheitsperimeter der Führungsunterstützungsbasis der Armee sei die Entflechtung per Mitte 2020 materiell abgeschlossen, heisst es in der Medienmitteilung. Ab diesem Zeitpunkt werden RUAG International und RUAG MRO Schweiz nicht nur operativ, sondern auch rechtlich unabhängig voneinander operieren.

Im Rahmen der Portfoliobereinigung werde für alle in RUAG MRO International zusammengefassten Geschäftseinheiten sowie RUAG Ammotec weiterhin ein Verkauf angestrebt. Für die laufende Transformation von RUAG International in einen globalen Aerospace-Konzern sucht der Verwaltungsrat zurzeit eine geeignete CEO-Nachfolge für Urs Breitmeier, der das Unternehmen Ende 2019 verlassen hat.

Der Verwaltungsrat beantragt keine Dividendenauszahlung an die Eidgenossenschaft. Diese lag im letzten Jahr bei CHF 30 Millionen. Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung belaufen sich auf 173 Millionen. Die Zahl der Vollzeitstellen sank per Ende Jahr auf 9091 von 9127. Einerseits nahmen die Stellen durch die erfolgten Devestitionen ab, andererseits führten die Umsatzzunahmen bei Aerostructures, Ammotec und RUAG MRO Schweiz zu einem Aufbau. Der Anteil der im zivilen Bereich erwirtschafteten Umsätze blieb im Berichtsjahr mit 56 Prozent genauso stabil wie der Auslandanteil (63 Prozent).

Der mit Abstand wichtigste Kunde war mit einem Umsatzanteil von 32 Prozent (Vorjahr 30 Prozent) das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). In Zusammenarbeit mit der Schweizer Luftwaffe hat die RUAG AG mit den Arbeiten für den Aufbau eines neuen Standplatzes für den Flugzeugunterhalt auf dem Militärflugplatz Payerne begonnen. Die RUAG AG schafft dadurch in der Region zwölf neue Arbeitsplätze. Die Aufnahme des operativen Betriebes ist gegen Ende des ersten Quartals 2021 geplant. Ab dann führen die Mitarbeitenden der RUAG AG am Standort Payerne beim F/A-18 bis zu fünf grosse Kontrollen pro Jahr durch sowie Unterstützung bei kleinen Kontrollen. Der Endausbau des zweischichtigen Betriebs wird bis zum Ende des dritten Quartals 2021 erfolgen.

In den kommenden zwei bis drei Jahren stehen für RUAG zum einen die Transformation in einen globalen Aerospace-Konzern an – mit dem Verkauf der in MRO International zusammengefassten Geschäftseinheiten sowie RUAG Ammotec und der Verschlankung der Support-Funktionen beim Aerospace-Konzern – und zum anderen die Konsolidierung von RUAG MRO Schweiz im Zentrum. Die in 2020 weiterlaufenden Entflechtungs- und Transformationskosten sowie mögliche Auswirkungen der Coronakrise werden einen negativen Einfluss auf die Geschäftsergebnisse sowohl von RUAG International als auch RUAG MRO Schweiz haben, teilte RUAG weiter mit.  hjb

Direkt zur RUAG-Website

Das neue Cockpit der Do228NG. Foto RUAG

Die 19-plätzige Kabine der Do228. Foto RUAG

04. Mai 2020: Aus Rücksicht auf die Bevölkerung hat die Schweizer Luftwaffe ihren Trainingsbetrieb während des Corona-Lockdowns auf ein Minimum reduziert. Ab dem 11. Mai erfolgt der erste von drei Schritten zur Normalisierung des Flugbetriebs. Die Vorführteams werden bis nach den Sommerferien am Boden bleiben.

Die Bewältigung der Corona-Krise hat die Armee zu wesentlichen Änderungen in der Planung und zur Anpassung von Prioritäten veranlasst. Der Kommandant Luftwaffe, Divisionär Bernhard Müller, hatte am 27. März 2020 beschlossen, die Trainingsflüge vorübergehend auf ein vertretbares Minimum zu reduzieren. Nun soll der Betrieb schrittweise wieder normalisiert werden. Bereits abgesagt werden mussten die geplanten Beteiligungen an den internationalen Übungen „Frisian Flag“ in den Niederlanden und „Tiger Meet“ in Portugal.

Ohne Trainingsmöglichkeiten nimmt das Ausbildungsniveau der Piloten und die Flugsicherheit ab. Eine Mindestanzahl an Flugstunden pro Pilot muss erreicht werden, damit die Armee ihre hoheitlichen Aufgaben, wie den Konferenzschutz am WEF 2021 oder den Luftpolizeidienst, welcher ab dem 1. Januar 2021 permanenten sichergestellt werden muss, erfüllen kann.

Maximal 120 F/A-18-Flugstunden pro Woche ab 11. Mai

Die Normalisierung des Flugbetriebs wird daher in drei Etappen erfolgen. Ab 11. Mai 2020 findet eine erste Lockerung mit einigen Einschränkungen statt: Die F/A-18-Flugstunden werden auf 120 pro Woche beschränkt, es findet kein Training im Erdkampf statt und die Flüge der Vorführteams bleiben eingestellt. Ab dem 8. Juni 2020 ist die Aufhebung der meisten Einschränkungen unter Einhaltung der Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit vorgesehen.

Sommersaison ohne Vorführteams

Die letzte Etappe sieht die Wiederaufnahme der Trainingsflüge der Vorführteams und der Wiederholungskurse nach den Sommerferien sowie des Nachtflugtrainings gemäss Jahresplanung im Oktober 2020 vor. Die Patrouille Suisse, das PC-7 TEAM, das Super Puma Display Team und das Swiss Hornet Solo Display mussten im Frühjahr auf ihre Trainingskurse verzichten. Erst nach Absolvieren der Trainingskurse könnten die Teams wieder zu Vorführungen starten, wobei die meisten Veranstaltungen mit geplanten Beteiligungen dieser Vorführteams bis im Sommer und zum Teil darüber hinaus ohnehin abgesagt werden mussten. pd / eb

03. Mai 2020: Am Sonntag, 3. Mai hat Swiss zwei Airbus A330-300 und fünf A320 von Zürich nach Amman in Jordanien ausgeflogen. Sie werden dort einerseits unterhalten und wohl mehrere Monate „gelagert“.

 Acht Swiss-Flüge sind zwischen 7.15 Uhr und 10.30 Uhr am Sonntag, 3. Mai in Zürich mit Ziel Amman in Jordanien gestartet. Auf den Flightradars konnte der gleiche Flugweg aller acht Maschinen auf derselben Linie verfolgt werden. Beim achten Flug handelt es sich um „Swiss 8920“, es ist die A320neo HB-JDA, welche die Crews der sieben anderen Airbussen am Abend wieder nach Zürich zurückbringen sollte.

Folgende Flugzeuge wurden ausgeflogen: A330-300 HB-JHA (LX5190), A330-300 HB-JHM (LX5192), A320 HB-IJN (LX5200), A320 HB-IJL (LX5180), A320 HB-IJM (LX5182), A320 HB-IJQ (LX5184) und die A320 HB-IJR (LX5186). Alle sind im Laufe des Tages in Jordanien gelandet.

Wie Swiss auf Anfrage mitteilte, sind die sieben Maschinen fürs „Storage“ nach Amman überstellt worden. Der Aufenthalt in Amman werde darüber hinaus genutzt, um bei den sieben Airbussen verschiedene Checks beim langjährigen MRO-Partner Joramco durchführen zu lassen.   Hansjörg Bürgi

Zu den in die Wüste ausgeflogenen Airbussen gehört auch die A330-300 HB-JHA. Foto Hansjörg Bürgi

Die A320neo HB-JDA flog zuletzt nach Amman, um die anderen Crews wieder nach Hause zu holen. www.flightlive.net

Joramco wird von Swiss seit einigen Jahren als Maintenance betrieb benutzt. Foto Joramco

Auch die A320 HB-IJN in Star-Alliance-Farben steht nun in der Wüste Jordaniens. Foto Hansjörg Bürgi

03. Mai 2020: Vom 14. bis 18.April flog China Eastern fünf Frachtcharterflüge mit medizinischer Ausrüstung von Shanghai nach Genf. Die Ankunft in Genf war jeweils um 16.30 Uhr geplant und der Rückflug um 19 Uhr. Bis Ende Mai sind weitere solche Flüge geplant.

Zum Einsatz sind bislang Airbus A330-200 gekommen. Dabei ist auch Fracht in der Passagierkabine auf den Sitzen befördert worden. Die Flüge, die von einem Genfer Unternehmer finanziert werden, haben auf jedem Flug drei Millionen Schutzmasken transportiert.

Am 27. April startete die Airline eine weitere Serie Frachtflüge. Die Flüge landen fünfmal pro Woche (Montag- bis Freitagnachmittag) in Genf und sind bis zum 29. Mai geplant. Zum Einsatz kommen wiederum Airbus A330-200. Dabei wird hauptsächlich medizinische Ausrüstung transportiert. Die Airline hat bei sechs A330 die Sitze ausgebaut, um mehr Fracht in der Kabine transportieren zu können. Auf den bisherigen Flügen kamen fünf verschiedene A330-200 zum Einsatz. Bis auf die B-5938 trugen alle das neue Erscheinungsbild. Der B-5921 trug zusätzliche Titel der China Eastern Yunnan Division (nur auf Chinesisch).  Fotoreport Max Fankhauser

Direkt zum Genève Aéroport

Der Airbus A330-200 B-6545 war bis jetzt zweimal in Genf anzutreffen. Foto Max Fankhauser

Der Airbus A330-200 B-5938 trägt noch die alten Farben der China Eastern- Foto Max Fankhauser