22. Juli 2022: Nach der Farnborough Airshow landete die Embraer E195-E2 erstmals auf dem Londoner City Airport (LCY) und demonstrierte die Steilanflugfähigkeit des Flugzeugs. Der Besuch erfolgte im Rahmen der Zulassung der grossen E195-E2 für den  LCY. Diese sollte Ende Jahr abgeschlossen sein. Das ist auch für Helvetic Airways wichtig, welche die E195-E2 auch für Swiss einsetzt.

Der Besuch zeige, wie wichtig es für Embraer sei, den Fluggesellschaften mit der E195-E2 der Anflug von LCY anbieten zu können, teilt der Flughafen mit. Die E190-E2 ist bereits seit September 2021 für den LCY zugelassen. Embraer-Flugzeuge machen heute bereits 85  Prozent des gesamten LCY-Betriebs aus. Der E195-E2 Demonstrator mit Platz für bis zu 146 Passagiere wurde mit einer 39-prozentigen Mischung aus nachhaltigem Flugbenzin nach LCY geflogen.

Alison Fitz Gerald, Chief Operation Officer am London City Airport, sagte: „Die Ankunft der E195-E2 signalisiert, dass wir kurz davor stehen, weitere Flugzeuge der neuen Generation zu begrüssen, die mehr Passagiere befördern und das Potenzial haben, diesen Flughafen mit mehr globalen Märkten zu verbinden. Mit 146 Sitzen und einer Spannweite von 35 Metern wird es das grösste Flugzeug sein, das von LCY aus operiert. Während der unmittelbare Fokus auf der Zertifizierung liegt, hoffen wir, dass wir die erste E195-E2 im nächsten Jahr mit KLM in Betrieb sehen werden.“

Arjan Meijer, Präsident und CEO von Embraer Commercial Aviation, sagte: „London City fühlt sich für Embraer wie ein Zuhause an. Es ist ein grossartiger Flughafen, nicht nur weil er schnell und effizient für die Passagiere ist, sondern auch weil seine einzigartigen Herausforderungen als Flugplatz die hervorragende Leistung unserer E-Jets unter Beweis stellen. Wir sind sehr stolz darauf, die dominierende Flugzeugmarke in LCY zu sein, und freuen uns auf die Aufnahme des Linienverkehrs mit der E195-E2.“

Im September 2021 nahm die E190-E2 ihre kommerziellen Flüge zum London City Airport mit Betreibern wie Helvetic Airways im Auftrag von Swiss auf. Vorausgegangen war die Zertifizierung für den Steep Approach im Juni 2021. Die Start- und Landebahn von LCY ist nur 1508 Meter lang und der Sinkwinkel beträgt bis zu 5,5 Grad. Derzeit sind 85 Prozent aller Flüge, die auf LCY landen oder von dort starten, E-Jets oder E190-E2, die von Fluggesellschaften wie BA Cityflyer, KLM Cityhopper und Helvetic Airways betrieben werden. pd

Die Flughafenfeuerwehr von LCY begrüsste das grösste je in London-City gelandete Flugzeug. Foto LCY

Der Demonstrator der E195-E2 in den Profit-Hunter-Farben landete am 22. Juli 2022 erstmals in London-City. Foto LCY

21. Juli 2022: Das Schweizer Bundesgericht hat im letzten hängigen Strafverfahren im Zusammenhang mit einem glimpflich abgelaufenen Vorfall einen Freispruch ausgesprochen. Das Urteil, die Begründung, vor allem aber die anstehende Gesetzesänderung im Sinne der «Just Culture» lässt auf eine neue Ära in der Schweizer Rechtsprechung hoffen – das schreibt HelvetiCA, die Vereinigung der Schweizer Flugverkehrsleiter.

Am 22. August 2012 war es um 16.15 Uhr am Flughafen Zürich zu einer Annäherung zwischen einer auf der Piste 28 startenden Saab 2000 der Darwin Airline und dem einmotorigen Sportcruiser HB-WYC auf einem Trainingsflug gekommen, das in der Pistenachse der kreuzenden Runway 16 flog, aber auf Anweisung des Tower-Lotsen noch vor dem Pistenkreuz abdrehte. Der Schweizer Verband der Flugverkehrsleitenden HelvetiCA nimmt das Urteil des Schweizer Bundesgerichts vom 29. Juni 2022 zur Kenntnis, das den Flugverkehrsleiter freispricht.

Nach der Verurteilung des wegen fahrlässiger Störung des öffentlichen Verkehrs angeklagten Flugverkehrsleiters durch das Bezirksgericht Bülach hatte das Obergericht des Kantons Zürich den Mann in zweiter Instanz freigesprochen. Das Bundesgericht bestätigt nun das Urteil des Obergerichts. Der Flugverkehrsleiter hatte korrigierend in das Geschehen eingegriffen, bevor eine Gefährdung konkrete Gestalt annehmen konnte. Eine erhöhte abstrakte Gefährdung ist für das Gericht in diesem Fall ebenso irrelevant wie hypothetische Geschehensabläufe oder die Frage, ob ein Zufall oder das Verhalten der Beteiligten Schlimmeres verhindert habe.

Nach dem Dafürhalten von HelvetiCA ist die Argumentation interessant; die Haltung dahinter scheint sich von früheren Urteilen zu unterscheiden. Auch ist es nach mehreren Verfahren gegen Flugverkehrsleitende im Zusammenhang mit glimpflich abgelaufenen Vorfällen seit Jahren nicht mehr zu einer Anklage gekommen. Ob man von einem Umdenken im Schweizer Rechtswesen sprechen kann, bleibt zu hoffen, so HelvetiCA. Sicher sei, dass der aktuell in Ausarbeitung befindliche Vorschlag, wie das Prinzip der «Just Culture» im Schweizer Recht verankert werden könne, zu einer grundlegenden Veränderung führen dürfte. Künftig sollen Mitarbeitende in hochsicherheitsrelevanten Bereichen (Aviatik, Gesundheitswesen und andere) einen Vorfall, bei dem kein grober Verstoss vorliegt, melden können, ohne dass sie juristische Konsequenzen zu befürchten haben. Wie die Erfahrung in anderen Staaten zeige, werde dies einen positiven Einfluss auf die Sicherheit haben. HelvetiCA unterstütze dieses Prinzip seit Jahren und arbeitet auf dessen Umsetzung hin. pd / eb www.helvetica.aero

21. Juli 2022: Der Flughafen London-Heathrow hat seine Kapazität auf 100’000 abfliegende Passagiere pro Tag beschränkt, um ein Chaos zu vermeiden. Wir sind am 14. Juli dorthin und am 19. Juli zurückgeflogen – mehr oder weniger problemlos. Andere aber nicht. Hatten wir einfach Glück? Das Protokoll einer «heissen» Reise nach LHR.

Noch vor dem Online-Check-in informiert British Airways (BA) ihre Passagiere, dass momentan mit Flugannullationen und Umbuchungen gerechnet werden müsse. Ich rechne mit dem Schlimmsten und entschliesse mich, nur mit Handgepäck zu reisen. Das ist bei BA sehr gut möglich, da sie jedem Passagier zwei Handgepäckstücke, zwar nur mit einer gewissen Grösse, aber maximal 23 Kilo (!) schwer erlaubt. So kann man also 46 Kilo Handgepäck mitschleppen, wenn man das schafft. Meines ist aber einiges leichter. Das Online-Check-in ist maximal 24 Stunden vor Abflug möglich und funktioniert problemlos. Die Hoffnung kommt auf, dass der Flug wie geplant stattfindet.

Nur mit Handgepäck bin ich am 14. Juli in wenigen Minuten durch die Sicherheitskontrolle am Flughafen Zürich, das Anstehen beim «Bag Drop» entfällt. Der Flug soll pünktlich ab dem Dock E starten. Da Great Britain ja nicht mehr zu Europa gehört, kann nur mit Reisepass eingereist werden. Dieser wird in Zürich vor dem Besteigen des «Züglis» zum Dock E kontrolliert, dafür ist genügend Zeit einzurechnen. Als Schweizer profitiert man zwar von der elektronischen Passkontrolle, doch diese funktioniert nicht bei allen Pässen, dann ist Anstehen angesagt. Wir erreichen das Gate E58 rechtzeitig und steigen um 10 Uhr in den neuen Airbus A320neo ein.

Pünktlich zur Abflugzeit um 10.30 Uhr ist «BA 711» bereit. Doch der Captain informiert uns, dass er erst um 11 Uhr einen Airwayslot erhalten habe und bittet noch etwas um Geduld. Um 10.48 Uhr erfolgt der Pushback, exakt um 11.00 Uhr heben wir auf der Piste 28 ab. Die Landung in London-Heathrow (LHR) erfolgt um 12.21 Uhr Schweizer Zeit oder um 11.21 Local Time auf der Piste 27L. Vor dem nahen Terminal 5 bleibt die A320 kurz stehen. Es gebe noch einen Gate-Wechsel, dann könnten wir andocken, meldet der Captain. Um 12.30 Uhr LT steht der Airbus am Gate und wir können aussteigen. Die Einreise erfolgt ohne Warteschlange, ebenfalls «elektronisch». Jene, die mit Gepäck reisen, müssen kaum zehn Minuten auf ihre Koffer warten. Wo ist das Chaos? Alles normal. Schweizer Kollegen, die einen Tag früher gereist sind, haben in LHR aber zwei Stunden aufs Gepäck gewartet…

Der Dienstag, 19. Juli 2022, ist der heisseste Tag, den England je erlebt hat. In Brize Norton und in London-Luton ist der Flugverkehr eingestellt, weil die Pisten «schmelzen». In LHR wird aber geflogen. Wir sind bereits wieder online eingecheckt, der Flug soll um 15.05 Uhr starten. Gegen Mittag erreichen wir das Terminal 5 und jene, die mit Koffer reisen, können diese drei Stunden vor Abflug aufgeben. Dann erblicken wir die lange Schlange vor der Sicherheitskontrolle, die einen guten Teil der Fläche des grossen Terminals 5 in Anspruch nimmt. Immerhin können wir drinnen anstehen, draussen wird mit 40,2 Grad gerade mal der Temperaturrekord für LHR gebrochen.

Doch die lange Schlange bewegt sich immer. Aber es dauert dann doch eine Stunde und 15 Minuten, bis die Sicherheitskontrolle endlich passiert ist. Dann erreicht uns die Kunde, dass der Flug verspätet sei. Wir beschliessen zu Essen. Kaum das Dessert bestellt, ist der Flug wieder pünktlich. „BA 716“ soll in 30 Minuten am Gate A3 starten. Doch wir essen das Dessert auf und gehen dann zum Gate, wo wirklich der Flug nach Zürich angekündigt ist. Der Captain habe angeordnet, dass vor dem Boarding die Kabine des Flugzeugs – diesmal ein Airbus A320ceo – heruntergekühlt wird. Das dauert eine Viertelstunde. Doch um 15.15 Uhr steigen wir ein, der Airbus ist voll besetzt. Der Captain informiert uns, dass dies ein Ersatzflugzeug sei, das ein paar Stunden an der Sonne gestanden habe, deshalb musste es gekühlt werden. Doch ansonsten sei alles ok. Um 15.53 Uhr erfolgt der Push-back, um 16.10 Uhr heben wir in Richtung Zürich ab. Dort setzen wir um 17.29 Uhr britischer Zeit auf, nur gerade 35 Minuten nach der geplanten Ankunftszeit. Wo ist das Chaos? Meine Sitznachbarn haben allerdings eine 30-stündige Umbuchungsodyssey hinter sich und sind froh, zuhause zu sein. Hatten wir einfach nur Glück?                       Hansjörg Bürgi

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British Airways parkt in Zürich am Dock E, der Blick vom A320 zum Embraer, der nach London-City fliegt. Foto Hansjörg Bürgi

Über dem Ärmelkanal auf dem Flug nach England. Foto Hansjörg Bürgi

In der Mitte der langen Warteschlange im Terminal 5 in LHR. Foto Hansjörg Bürgi

 

 

20. Juli 2022: Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach dem PC-24 und dem PC-12 NGX hat Pilatus in ein hochmodernes Lackierwerk am Standort der Tochtergesellschaft in Broomfield in den USA investiert. Die 15 Millionen teure Anlage erfülle höchste Qualitäts- und neuste Umweltstandards, teilt Pilatus weiter mit.

Anlässlich einer Zeremonie am Rocky Mountain Metropolitan Airport (KBJC) haben sich Mitarbeitende von Pilatus, Lieferanten, Industriepartner und weitere Gäste am 19. Juli zur offiziellen Eröffnung versammelt. Die teilnehmenden Gäste genossen eine feierliche Zeremonie, gefolgt von einer Besichtigung des neuen Lackierwerks. Pilatus hat rund 15 Millionen US-Dollar investiert und 25 Arbeitsstellen geschaffen. Das Lackierwerk befindet sich am Standort der US Tochtergesellschaft von Pilatus, welche bereits seit 26 Jahren in Broomfield im US-Bundesstaat Colorado ansässig ist.

Thomas Bosshard, CEO der Pilatus Tochtergesellschaft, der Pilatus Business Aircraft Ltd, brachte bei der Eröffnung seine Freude zum Ausdruck: «Wir sind stolz, unsere Präsenz hier in Colorado zu verstärken und unsere Anzahl Mitarbeitenden erhöhen zu können, um der steigenden Nachfrage auf dem nord- und südamerikanischen Markt nachzukommen.» Pilatus Business Aircraft Ltd. ist für mehr als 60 Prozent der jährlichen Verkäufe von Geschäftsflugzeugen des Schweizer Herstellers verantwortlich. Die neuste Erweiterung wird den logistischen Aufwand, die Kosten und auch die Zeit im Zusammenhang mit der Lackierung verkürzen. Die massgeschneiderte Anlage verfügt über drei separate Kabinen, in welchen die PC-24 und PC-12 NGX vorbehandelt und schliesslich lackiert werden können. Die Anlage ermöglicht den gesamten Prozess umzusetzen – von der Grundierung bis hin zu komplexen Farbschemen, die auf individuellem Kundenwunsch basieren. Bei voller Auslastung können im Lackierwerk bis zu 100 Flugzeuge pro Jahr fertiggestellt werden, das erste Flugzeug soll bereits in diesem Monat aus dem Lackierwerk rollen.

Jede Kabine ist mit modernster Technologie ausgestattet, dazu gehört ein 3D-Laserprojektor, mit welchem die Farbschemas hochpräzise auf das Flugzeug appliziert werden können. Über 70 Prozent der in der Anlage verbrauchten Luft wird wiederverwendet. Durch Einsatz eines hochmodernen Lüftungssystems kann der Energieverbrauch markant gesenkt werden. Zusammen mit luftdichten Türen und einem fortschrittlichen Filtersystem wird eine sehr umweltfreundliche Produktion ermöglicht. «Effizienz, Innovation und Umweltverträglichkeit waren unsere grundlegenden Leitlinien während der Entwicklungsphase», erklärt Thomas Bosshard. «Diese Investition ermöglicht es uns, die hohen Qualitätsstandards und -verfahren unserer Schweizer Muttergesellschaft hier vor Ort ebenfalls zu erfüllen.» pd

19. Juli 2022: Heckrad-Freunde aufgepasst: Am nächsten Samstag, 23. Juli, führt der Flugplatz Beromünster erneut ein Fly-In für Heckradflugzeuge durch. Der Flugplatz offeriert an diesem Tag für Heckradflugzeuge eine Gratislandung und eine Einweisung auf die Piste 33 mit Fluglehrer.

Nach dem erfolgreichen Heckradtreffen in Beromünster (LSZO), werden auch in diesem Jahr wieder viele schöne Heckradflugzeuge auf dem Luzerner Flugplatz erwartet. Eine Anmeldung für Piloten ist Pflicht „je früher desto besser“, sagen die Organisatoren. Wer die Einweisung für die Piste 33 des Flugplatzes Beromünster noch nicht absolviert hat, kann die Piste 15 benutzen und die Einweisung inklusive Fluglehrer gratis vor Ort nachholen. Auch an die Flugzeugfotografen wurde gedacht, sie können sich für den Zugang zu einer „Spotterzone“ bei Andy Bolliger melden. Das Team des Flugplatzes Beromünster verspricht gemütliches Zusammensein unter Piloten und Gästen.

Gleichzeitig wird der Swiss Wing der Commemorative Air Force (CAF Swiss Wing) das diesjährige Sommer-BBQ im Restaurant „Flüüger“ auf dem Flugplatz Beromünster durchführen. Der Swiss Wing wird bei der Durchführung des Heckradtreffens mithelfen und freut sich auf Mitglieder, Gäste und Freunde. Empfohlen wird die Anreise per ÖV oder Zweirad, es wird keine zusätzlichen Parkplätze geben. eb/pd

Infos und Kontakte via: www.flubag.ch

18. Juli 2022: Weltpremiere in Frankfurt: Am 14. Juli 2022 hat die Deutsche Flugsicherung DFS am Frankfurter Flughafen die Nutzung des GBAS-Präzisionslandesystems für Schlechtwetterbedingungen eingeführt. Es ist das weltweit erste System dieser Art. Mit Präzisionslandesystemen dieser Art können bei Schlechtwetterbetrieb die Minimalabstände zwischen nacheinander auf der selben Piste landenden Flugzeugen verringert werden.

Die DFS betreibt bereits seit 2012 in Bremen und seit 2014 in Frankfurt digitale Präzisionslandesysteme, also „Ground Based Augmentation Systems“ (GBAS). GBAS bedeutet, dass die Navigation mittels Satelliten erfolgt, jedoch kombiniert mit einem bodengestützten Ergänzungssystem. Nur diese Kombination ergibt die für Präzisionslandungen erforderliche Genauigkeit. Bislang wurde das System laut DFS bei Landungen unter guten Sichtbedingungen genutzt. Seit dem 14. Juli 2022 können Flugzeuge nun auch bei Schlechtwetterbedingungen den Flughafen Frankfurt mittels GBAS anfliegen. Das bedeutet eine Nutzung bis zu einer Wolkenuntergrenze von 30 Metern und einer Mindestsichtweite von 300 Metern, in der Luftfahrt bezeichnet man dies als Wetterkategorie II oder „CAT II“.

GBAS rücke damit neben dem etablierten Instrumentenlandesystem (ILS) in die Riege der Anflughilfen für den sogenannten Allwetterflugbetrieb auf, so die DFS. Entscheidender Vorteil sind die digitalen Signale des Systems, die von vorausfliegenden Flugzeugen nicht gestört werden. Während beim bislang üblichen Instrumentenlandesystem durch diese möglichen Störungen im Schlechtwetterbetrieb grosse Abstände zwischen den landenden Flugzeugen vorgesehen werden müssen, erlaubt GBAS Anflüge mit nahezu normalen Abständen. Bei schlechtem Wetter kann so fast die volle Kapazität der Landebahnen ausgeschöpft und Verspätungen können vermieden werden. Voraussetzung für die Nutzung ist, dass Flugzeuge mit dem System ausgestattet sind. Schon wenn 30 Prozent der Cockpits die neue Technik an Bord haben, ist mit spürbaren Kapazitätsvorteilen zu rechnen – das haben Simulationen im Vorfeld gezeigt, schreibt die DFS heute in einer Mitteilung. Die erste Landung unter Nutzung des neuen Verfahrens erfolgte mit einem Airbus A319 der Lufthansa aus Mailand-Linate.

Realisiert wurden die neuen GBAS CAT II Anflugverfahren im Rahmen des durch die Europäische Union geförderten Projekts „SESAR DREAMS“. In den paneuropäischen SESAR-Projekten erarbeiten Flugsicherungsorganisationen, Fluggesellschaften, Flughäfen und andere Technologiepartner gemeinsam Perspektiven für den Luftverkehr der Zukunft. Mit der Nutzung des neuen GBAS Landing System für den Allwetterflugbetrieb hat die Expertengruppe weltweite Pionierarbeit geleistet. pd  www.dfs.de

17. Juli 2022: Das PC-7 TEAM der Schweizer Luftwaffe und das Hornet Solo Display Team haben den krönenden Abschluss des Flugprogrammes der weltweit grössten Airshow gebildet, welche über dieses Wochenende im britischen Fairford stattgefunden hat. Zudem spielen Pilatus-Flugzeuge eine dominante Rolle im diesjährigen Programm, das dem Pilotentraining gewidmet ist. 

Nach dem pandemiebedingten Ausfall im 2020 und 2021 hat die grösste Airshow der Welt, das Royal International Airtattoo RIAT dieses Jahr vom 15. bis 17. Juli wieder im britischen Fairford stattgefunden. Bei heissem Sommerwetter ist am Samstag und Sonntag ein über achtstündiges Nonstop-Flugprogramm geboten worden. Am Samstag flog Top-Gun-Star Tom Cruise mit einem Ecureuil-Helikopter ein. Eigentlich hätte er der Airshow „inkognito“ beiwohnen wollen, doch kaum war er gelandet, gingen die ersten Bilder von ihm aus Fairford über die sozialen Medien.

Europäische Luftwaffen, solche aus Übersee und natürlich die heuer ihr 75. Jubiläum feiernde US Air Force, insgesamt 32 Nationen, haben über 300 Flugzeuge nach Fairford geflogen. Die USAF und RAF hielten sich aber aufgrund des aktuellen Alert-Zustandes wegen des Ukraine-Krieges mit grossen Auftritten zurück. Doch dies tat dem attraktiven Flugprogramm keinen Abbruch. Einer der Höhepunkte bildete die südkoreanische Kunstflugstafffel „Black Eagles“ mit ihren acht T-50B Golden Eagle, welche eine spektakuläre 30-minütige (!) Show präsentierten. Die österreichische Luftwaffe entsandte zwei Eurofighter und eine C-130 Hercules nach Fairford und begeisterte das Publikum mit ihrer Alarmstart-Demonstration, bei welcher die beiden Eurofighter den über den Platz fliegenden Hercules abfingen.

Als Vertreter der Schweizer Luftfahrtindustrie haben die Pilatus Flugzeugwerke und die RUAG AG am Airtattoo teilgenommen. Gleich vier Programmpunkte wurden mit Pilatus-Trainern bestritten: die Einzeldemo des PC-9M der slowenischen Luftwaffe, die vier PC-9M des irischen Kunstflugteams, das neue französische PC-21-Duo und natürlich das Schweizer PC-7 TEAM.

Die Schweizer Luftwaffe ist neben dem PC-7 TEAM auch mit dem Hornet Solo Display Team in Fairford vertreten. Gemeinsam haben sie am Samstag und Sonntag die grandiose Airshow mit einem neuen Super-Act beendet: Nach dem Start fliegt das PC-7 TEAM in Formation über den Platz, und die Hornet startet unter ihnen direkt in die Formation hinein. Dieser sehr attraktive und vom Publikum mit tosendem Applaus unterstützte Schlussakt leitet dann zuerst zur Hornet-Demo über,  während das PC-7 TEAM den krönenden Abschluss der grössten Airshow der Welt bildet.   Fotoreport Hansjörg Bürgi

Ein ausführlicher Report erscheint in der Augustausgabe von SkyNews.ch, welche ab dem 1. August erhältlich ist.

15. Juli 2022: Airbus Helicopters hat jüngst das 7000. Exemplar seiner Ecureuil-Familie ausgeliefert. Damit ist der H125, wie der Helikopter in seiner aktuellen Produktionsversion heisst, einer der erfolgreichsten Helikopter überhaupt. Auch in der Schweiz ist der H125 Ecureuil mit aktuell über 80 registrierten Maschinen insbesondere in der Arbeitsfliegerei der Mehrzweckhelikopter schlechthin.

1974, damals noch mit Aérospatiale als Hersteller, hat der erste AS350 Ecureuil abgehoben. Nun konnte Airbus Helicopters die Ablieferung der 7000. Maschine an den französischen Betreiber Blugeon feiern. Airbus zählt auch den H130 zur Ecureuil-Familie, der auf die dynamischen Komponenten des Ecureuils setzt. Im Verlauf ihrer Erfolgsgeschichte konnte die Ecureuil-Familie auch Weltrekorde verbuchen, so zum Beispiel die Landung einer H125-Serienmaschine auf dem höchsten Punkt der Welt. Didier Delasalle setzte die Kufen eines H125 am 14. Mai 2005 auf den Gipfel des Mount Everest – das konnte noch mit keiner anderen Maschine erreicht werden.

Beliebt sind die Ecureuils nicht in erster Linie wegen Rekordflügen, sondern wegen ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Auch in der Schweiz setzen die meisten Helikopterbetriebe für Aussenlasttransporte auf den H125, dank seiner Vielseitigkeit wird der H125 aber weltweit für Rettungsflüge und Personentransporte, als Lösch- oder Sprühhelikopter oder bei Polizei und Militär eingesetzt. Laut Airbus hat das beliebte Modell bisher in 124 Ländern auf der ganzen Welt 2014 Kunden gefunden. Die weltweite Ecureuil-Flotte hat bereits die imposante Marke von 37 Millionen Flugstunden überschritten. Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist dabei noch nicht abzusehen. Im letzten Jahr haben die Luftfahrtbehörden EASA und FAA ein Leistungsupgrade von zehn Prozent für die Arriel 2D Turbine des H125 zertifiziert und Airbus konnte alleine im letzten Jahr Bestellungen von 147 H125 und 48 H130 ausweisen. Auch in der Schweiz werden nach wie vor mehrere neue H125 pro Jahr in Dienst gestellt. Eugen Bürgler

Der 7000. Helikopter der Ecureuil Familie wurde an den französischen Betreiber Blugeon ausgeliefert. Foto Airbus Helicopters

14. Juli 2022: Airbus ist am Flughafen Genf immer wieder für eine Überraschung gut. Am 13. Juli besuchte ein Airbus Beluga XL zum ersten Mal Genf, es war auch eine Premiere für die Schweiz. Grund für den Besuch des ungewöhnlichen Transportflugzeuges war die Zertifizierung des Autoland-Systems des Beluga XL.

Für die Zertifizierungsarbeiten des Autoland-Systems wollte der Airbus A330-743L F-WBXL, besser bekannt als Beluga XL, vier Touch and Go am Flughafen Genf durchführen. Bei leichter Bise war die Piste 04 in Betrieb. Auf Verlangen von Airbus wurde für die Landungen auf Piste 22 gewechselt. Nach dem dritten Touch and Go entschloss sich die Besatzung nach Vigo in Galizien weiterzufliegen, um dort weitere Touch and Go durchzuführen bevor sie wieder nach Toulouse zurückkehrte.

Der Beluga XL F-WBXL führte am 19. Juli 2018 seinen Erstflug aus und war damit der erste der Beluga-XL-Flotte. Der Airbus A330-743L ist eine Variante des Airbus A330 zum Transport von Flugzeugkomponenten zwischen den Airbus Produktionsstätten. Sechs Beluga XL sollen bis 2023 die seit 1995 im Dienst stehenden fünf Vorgänger  des Typs A300B4-600ST Beluga ST ersetzen. Airbus will die älteren Beluga ST, die noch nicht das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben, künftig vermehrt kommerziell vermarkten. Auch die Beluga XL sollen künftig vermehrt für Spezialtransporte ausserhalb des Airbus-Konzerns zum Einsatz kommen. Fotoreport Max Fankhauser

Mit 8,8 Metern Rumpfdurchmesser bot der Beluga XL ein ungewöhnliches Bild im Genfer Anflugsektor. Foto Max Fankhauser

 

Eindrücklicher Touch down in Genf. Nicht zuletzt wegen dem Ausfall russischer Frachtflugzeuge möchte Airbus seine Beluga-Flotte künftig vermehrt international vermarkten. Foto Max Fankhauser

Bei einem maximalen Startgewicht von 227 Tonnen kann der Beluxa XL Nutzlasten bis 50,5 Tonnen transportieren. Foto Max Fankhauser

13. Juli 2022: Die Dassault Falcon 7X 9H-MOON hat am Sonntag, 10. Juli, erstmals den Engadin Airport in Samedan besucht. Für die beiden erfahrenen Flugkapitäne war es ebenfalls der erste Besuch auf Europas höchstgelegenem Flughafen. Sie waren beeindruckt von der schönen Berglandschaft und der frischen Alpenluft. Die Maschine wird von Skyfirst betrieben, hat aber einen privaten Eigentümer. Neben dem tollen Kennzeichen 9H-MOON sorgte auch das Logo mit der Rakete auf der Heckflosse für Begeisterung. Neben der Tür steht ein kecker Spruch. Trotz den Sternchen ist die Bedeutung unverkennbar und bringt einem zum Schmunzeln. Die aus Paris Le Bourget kommende 7X hob einige Stunden später nach Luqa, Malta ab. Der Start war sehr beeindruckend, da etwas dem Spruch neben der Tür entsprechend…  Filmreport Matthias Hänni

Die Dassault Falcon 7X 9H-MOON hat am 10. Juli 2022 erstmals den Engadin Airport besucht. Foto Matthias Hänni

Die Dassault Falcon 7X 9H-MOON hat am 10. Juli 2022 erstmals den Engadin Airport besucht. Foto Matthias Hänni