02. Juli 2022: Nach 18 Monaten in exekutiven und nicht-exekutiven Funktionen habe Christoph Müller den Verwaltungsrat informiert, dass er beabsichtigt, als Präsident des Verwaltungsrats der Swissport International AG zurückzutreten, teilte Swissport am 1. Juli mit. David Siegel wird als Interimspräsident des Verwaltungsrats fungieren.

Christoph Müller bleibe Aktionär und stehe weiterhin als unabhängiger Berater zur Verfügung, heisst es weiter. David Siegel, ein Veteran der Luftfahrtindustrie und Mitglied des Verwaltungsrats von Swissport seit Dezember 2020, wird als Interimspräsident des Verwaltungsrats fungieren, bis ein permanenter Nachfolger für Christoph Müller ernannt worden ist.

Christoph Müller ist seit Dezember 2020 Mitglied des Verwaltungsrats von Swissport. Auf dem Höhepunkt der Covid-19-Krise in der globalen Luftfahrt – als das Unternehmen eine umfassende finanzielle Restrukturierung durchführte – fungierte der designierte Verwaltungsratspräsident auf Wunsch der neuen Aktionäre von Swissport (grosse US-amerikanische und britische Investmentfonds) zunächst als Interims-CEO und Interims-CFO. Er habe die strategische Richtung für Swissport vorgegeben und sei massgeblich am Aufbau eines neuen Managementteams rund um den Globus beteiligt gewesen, teilt Swissport weiter mit. In seiner Rolle als Verwaltungsratspräsident etablierte er auch eine effektive, moderne Corporate-Governance-Struktur mit den notwendigen Ausschüssen und deren Vorsitzenden.

„Wir danken Christoph Müller für seinen bedeutenden Beitrag zur Umwandlung von Swissport in eine effektive und agile Organisation und für seine Führung in den letzten 18 Monaten, sowohl in exekutiver als auch in nicht-exekutiver Funktion“, sagt David Siegel, Mitglied des Verwaltungsrats der Swissport International AG. „Obwohl wir wussten, dass dieser Schritt kommen würde, da Christoph sich wieder auf seine Aufsichtsratsposten bei mehreren Fluggesellschaften konzentrieren möchte, bedauern wir seinen Weggang. Ich wünsche Christoph für seine persönliche und berufliche Zukunft nur das Beste.“

Christoph Müller trat im Dezember 2020 als Mitglied des Verwaltungsrats und dessen designierter Präsident in die Swissport ein. Vom 1. Januar 2021 an war er interimistischer Chief Executive Officer, bis Warwick Brady, der derzeitige CEO von Swissport, seine Rolle am 1. Mai 2021 übernehmen konnte, und wurde dann zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats ernannt. Christoph Müller ist Non-Executive Director von WestJet Airlines, Inmarsat und Cathay Pacific Airlines. Zuvor war er in leitenden Positionen in der Luftfahrtbranche tätig, unter anderem als CEO von Sabena, Air Lingus, Malaysia Airlines und Brussels Airlines sowie als Chief Digital and Innovation Officer bei Emirates. hjb

01. Juli 2022: Eigentlich hätte Edelweiss am vergangenen Dienstagnachmittag ihren jüngsten Airbus A320 HB-JLT in der neuen „Help Alliance“-Bemalung auf den Namen „Madrisa“ taufen wollen. Doch aufgrund der weltweiten Lieferkettenprobleme stand die A320 damals nach wie vor in Malta. Sie wurde nun am  Samstag, 2. Juli nach Zürich überflogen.

Wie auf Anfrage erfahren werden konnte, fehlt eine Komponente fürs Bremssystem. Anschliessend stand dem Ablieferungsflug nach Zürich nichts mehr im Weg. Die JLT hätte eigentlich am Abend des 1. Julis ihren ersten Edelweiss-Flug nach Pisa ausführen sollen, da kam aber der andere Flottenneuzugang, die HB-JLS, zum Einsatz. Edelweiss hat die beiden jüngsten A320ceo von Swiss übernommen und setzt sie im Gegensatz zu Swiss nur mit 174 Sitzen ein, Swiss hat sie mit 180 Plätzen geflogen. Galley und WC bleiben jedoch bestehen. Die HB-JLS ist bereits umbemalt, verfügt aber noch über das Swiss-Interieur. Sobald die JLT abgeliefert ist, wird die JLS zum Kabinenumbau nach Malta fliegen. Mit diesen beiden A320 wächst die Edelweiss-Flotte wieder auf 16 Flugzeuge an (zwölf A320 und vier A340).

Der neuste Flottenzuwachs von Edelweiss zeigt sich in einem ungewohnten Design. Die bekannte rote Nase und der rote Hintergrund auf der Heckflosse wurden durch unzählige rote Hände ersetzt. Sie symbolisieren die helfenden Hände der Lufthansa Group-Hilfsorganisation „Help Alliance“ und von Edelweiss. Beide Organisationen pflegen eigenen Angaben zufolge seit fünf Jahren eine enge Partnerschaft: «Help Alliance und Edelweiss unterstützen zusammen soziale Projekte an Edelweiss Ferienzielen. Durch unser gemeinsames Engagement konnten wir in den letzten Jahren vor allem jungen Menschen in Costa Rica, Vietnam, Südafrika oder Sri Lanka mit diversen Projekten ein besseres Leben ermöglichen.» so Bernd Bauer, CEO von Edelweiss. Der Edelweiss Airbus A320 HB-JLT ist das erste Flugzeug einer Lufthansa Group-Airline, welches in einem dedizierten Design im Zusammenhang mit der Help Alliance unterwegs ist. Die Taufe ist nun in den September verschoben worden.  Hansjörg Bürgi

 

 

30. Juni 2022: Mit einem grossen Auftritt an der AERO in Friedrichshafen präsentierte die im st.gallischen Widnau ansässige Junkers Flugzeugwerke AG ihre legendären Wellblech-Flugzeuge. Da aber das Interesse des Marktes für Nach- und Neubauten dieser Art anscheinend zu gering ist, hat sich der Besitzer Dieter Morszeck nur wenige Wochen nach der AERO entschlossen, die Firma zu restrukturieren. Einem Teil der 25 Angestellten wird gekündigt, der Unterhaltsbetrieb in Altenrhein besteht aber weiter und die F 13 werden für Rundflüge eingesetzt.

Diese Entscheidung kommt einer grossen Überraschung gleich, da sich Dieter Morszeck an der AERO in Friedrichshafen sehr optimistisch zeigte, auch die neue Junkers Ju-52NG zu bauen und diese für einen Nischenmarkt kommerziell zuzulassen (siehe auch SkyNews.ch Juni 2022). Die finale Entscheidung, ob dieses Flugzeug je gebaut werde, sei noch nicht gefallen, gab Dieter Morszeck auf Anfrage weiter bekannt. Er will aber seine Junkers Flugzeugwerke AG nicht liquidieren, sondern nur redimensionieren. So sei beabsichtigt, die Tätigkeiten in Widnau einzustellen, womit auch ein Personalabbau verbunden ist, und den Betrieb in Altenrhein auf Unterhaltsarbeiten zu reduzieren. Derzeit laufe ein Konsultationsverfahren mit den betroffenen Mitarbeitenden, erwähnte Dieter Morszeck.

Der in Altenrhein ansässige Part-145-Unterhaltsbetrieb bleibt somit weiter bestehen, ebenso die Vertretung für die WACO-Doppeldecker. Diese US-Firma gehört ebenfalls Dieter Morszeck. Zudem wurde die sich im Besitz der Junkers Flugzeugwerke AG befindende Ju-52 HB-HOS am 14. Juni 2022 aus dem schweizerischen Luftfahrtregister gelöscht. Sie wurde den Junkers Flugzeugwerken vom Verein der Freunde der Luftwaffe (VFL) übergeben, damit Junkers sie wieder flugtüchtig machen kann. Doch daraus wird nun nichts. «Wir gehen davon aus, dass die HB-HOS nicht mehr flugtauglich wird», erwähnt Dieter Morszeck. Gemäss dem Vertrag mit dem VFL muss sie nun wieder an diesen zurückgehen.

Immerhin gibt es gute Neuigkeiten für die Junkers F 13 Nachbauten: Um den Liebhabern von Junkers-Flugzeugen einen Nostalgieflug in einer «historischen, aber neuen Junkers F 13» zu bieten, finden ab Juli 2022 Rundflüge mit der HB-RIA ab Altenrhein statt, erwähnt Dieter Morszeck. Die zweite F 13 HB-RIO werde höchstwahrscheinlich ab August ebenfalls in die Flotte des neu gegründeten Vereins Junkers Luftverkehr aufgenommen. Dieser Verein wird die Rundflüge durchführen. Der dritte F 13 Nachbau, die HB-RIM, befindet sich in den USA und ist als N13JU registriert. Sie wird Ende Juli an der grossen Airshow in Oshkosh auf dem Stand der WACO Aircraft Corporation zu sehen sein. Zu den anderen Projekten gebe es keine Neuigkeiten, so Dieter Morszeck weiter zu SkyNews.ch.                 Hansjörg Bürgi

Zur Website von Junkers Luftverkehr

Ein ambitiöses Projekt der Junkers Flugzeugwerke: Mit der Reduktion des Startgewichtes auf maximal 8600 kg und der Verwendung von neuen RED A03 Motoren wird mit dem Neubau der JU-52 als JU-52 NG eine EASA-Zulassung angestrebt. Ob es je dazu kommt, ist nun offen. Foto Bernhard Baur

Nach einer Stunde Flugzeit an der 60 Meter Leine „landete“ die Ju-52 HB-HOS am 10. Juli 2020 in Altenrhein. Foto Tino Dietsche

29. Juni 2022: Die Tage des EC-135 des Hôpitaux universitaires de Genève (HUG) sind gezählt, denn die Rega wird diesen gelben Rettungsheli durch einen brandneuen H145 mit fünf Rotorblättern ersetzen, wie sie heute mitteilt. Zudem wird auch die Genfer Basis am Flughafen umgebaut und vergrössert.  

Die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega freut sich eigenen Angaben zufolge über die Vereinbarung, die heute vom Staatsrat des Kantons Genf unterzeichnet wurde. Dieser Vertrag zwischen dem Kanton Genf, den Hôpitaux universitaires de Genève (HUG) und der Rega garantiere die Fortsetzung der langjährigen Zusammenarbeit zum Wohl der Patienten. Die Bevölkerung werde von optimalen Leistungen in der Luftrettung profitieren können, teilt die Rega weiter mit.

Sie will in Genf einen neuen Helikopter vom Typ Airbus H145 mit fünf Rotorblättern stationieren. Um den Helikopter in Genf stationieren zu können, muss die Rega ihre Basis am Flughafen erneuern. So soll der bestehende Hangar umgebaut und vergrössert werden. Zudem sollen Schlafräume für die Crew geschaffen werden, die dann rund um die Uhr auf der Basis übernachten kann. Dadurch wird die Reaktionszeit der Besatzung während der Nacht verkürzt, so dass ein nächtlicher Abflug in nur wenigen Minuten möglich ist. Die Luftrettungsleistungen der Rega werden für den Kanton Genf keine Kosten verursachen. Die Rega finanziert sich dank den Beiträgen ihrer Gönnerinnen und Gönner.

Das Abkommen regelt zudem die Zusammenarbeit mit dem HUG, das unter anderem das medizinische Personal für die Basis stellen wird. Bei der Alarmierung des auf dem Genfer Flughafen  stationierten Rettungshubschraubers ändere sich durch das neue Abkommen nichts. Die CASU (Centrale d’appels sanitaires urgents 144) entscheidet, welches Rettungsmittel eingesetzt werden muss.

Die Rega, das Universitätsspital Genf (HUG) und der Kanton Genf pflegen eine langjährige Partnerschaft zum Wohl der Patientinnen und Patienten: Bereits 1971 wurde dort die Basis errichtet, Mitte der 1980er-Jahre schlossen die Parteien einen ersten Zusammenarbeitsvertrag ab. Seit 2003 fliegt die Genfer Crew mit einem zweimotorigen Rettungshubschrauber des Typs EC135 Einsätze in der Region. Ob Unfall, Krankheit, Suchflug oder Wasserrettung: Das Einsatzspektrum der Basis Genf, die unter dem Funkrufnamen „Rega 15“ jährlich rund 400 Einsätze in der Region fliegt, ist breit gefächert. Die Crew arbeitet regelmässig mit verschiedenen Einsatzpartnern zusammen – so etwa mit der Genfer Feuerwehr der Alpinen Rettung Schweiz, dem französischen Service d’aide médicale urgente (SAMU), der Internationalen Leman-Rettungsgesellschaft und dem Sicherheitsdienst des Genfer Flughafens.  pd

28. Juni 2022: Nachdem die Swiss Anfang Juni bereits verkündete, dass ab Juli rund ein Prozent ihrer gebuchten Flüge wegen Personalmangels gestrichen würden, gibt sie heute bekannt, dass zwischen August und Oktober weitere 676 von total 31’414 Flügen annulliert würden. Damit will sie aber eigenen Angaben zufolge die operationelle Stabilität erreichen.

Die aktuelle Lage in der gesamten Airline-Industrie sei sehr angespannt, die operationellen Herausforderungen enorm, so die Swiss. Infolge weiterhin steigender Zahlen von Covid-Infektionen in einzelnen Ländern Europas sowie erheblicher Kapazitätsengpässe und Streikaktivitäten an einigen europäischen Flughäfen und von einzelnen Flugsicherungen verschärften sich diese mit Blick auf die Reisesaison im Hochsommer zusehends. Dies habe unmittelbare Auswirkungen auf die operationelle Stabilität von Swiss, teilt sie weiter mit.

Um ihrer Verantwortung gegenüber ihren Kunden gerecht zu werden und ihnen in diesen volatilen Zeiten bestmögliche Planungssicherheit zu bieten, müsse Swiss reagieren und nehme proaktiv weitere Anpassungen am Flugplan für August bis Oktober 2022 vor. Damit begegne Swiss dem systemischen Industrierisiko und träge zur Entlastung ihres Flugplans sowie des Gesamtsystems in der Schweiz bei. So werde das Risiko kurzfristiger Annullationen oder Flugplanänderungen minimiert, heisst es weiter.

Die Streichungen im Umfang von rund zwei Prozent des geplanten Flugprogramms erfolgen durch weitere Reduzierungen von Frequenzen. Swiss stellt jedoch weiterhin die Anbindung der Schweiz an Europa und die Welt sicher. Die Flüge zwischen Zürich und Wien werden weiterhin und voraussichtlich bis Ende Winterflugplan 2022/23 von der Schwestergesellschaft Austrian Airlines durchgeführt. Von den geplanten 31’414 Flügen im Zeitraum August bis Oktober streicht Swiss 676 Flüge.Die Flugplananpassungen können je nach Strecke auch Auswirkungen auf die Frachtkapazität haben. Um mögliche Auswirkungen zu reduzieren, prüfe Swiss die punktuelle Durchführung von reinen Frachtflügen.

Dieter Vranckx, Chief Executive Officer von Swiss, sagt: «Das komplexe Aviatiksystem in Europa und weltweit befindet sich aktuell am operativen Anschlag. Angesichts der sich noch weiter verschärfenden Rahmenbedingungen und um unserer Verantwortung gegenüber unseren Fluggästen in vorausschauender Weise gerecht zu werden, werden wir diesen Beitrag zur Entlastung des Gesamtsystems leisten. Wir bedauern die notwendig gewordenen weiteren Flugplananpassungen ausserordentlich und entschuldigen uns ausdrücklich bei den betroffenen Fluggästen und unseren Partnern für die dadurch entstehenden Unannehmlichkeiten. Swiss wird der Mehrzahl der betroffenen Fluggäste für den selben Reisetag eine Alternative anbieten können.»  pd

Mehr Hintergrundformationen zur aktuellen Lage des Flugverkehrs in der Schweiz findet man in der soeben erschienenen Juli-Ausgabe von SkyNews.ch

 

28. Juni 2022: Einige der 14 derzeit abgestellten Airbus A380 der Lufthansa sollen bis in einem Jahr wieder abheben. Wie Lufthansa bekannt gab, benötigt sie die 509-plätzigen Langstreckenflieger einerseits aufgrund der gestiegenen Nachfrage, andererseits aber auch infolge der verzögerten Auslieferungen der neuen Boeing 777X. Zudem entschuldigt sich Lufthansa bei ihren Kunden, dass diesen Sommer nicht alle Flüge wie geplant ausgeführt werden können.

Lufthansa hat aktuell noch 14 Airbus A380 in ihrer Flotte.  Elf stehen derzeit in Teruel in Spanien und drei im französischen Tarbes am Fusse der Pyrenäen in Frankreich im sogenannten „deep storage“. Sechs dieser Flugzeuge seien bereits verkauft, teilte Lufthansa weiter mit. Sie gehen an den Hersteller Airbus zurück. Acht A380 sollen bis auf Weiteres Teil der Lufthansa-Flotte bleiben. Nun hat der Lufthansa-Vorstand entschieden, dieses nach wie vor sehr beliebte Flugzeug ab Sommer 2023 wieder in Betrieb zu nehmen. Wieviele A380 es sein werden und welche Strecken damit bedient werden, wird derzeit geprüft. Darüber hinaus verstärken und modernisiert die Lufthansa Group ihre Flotten allein in den kommenden drei Jahren mit rund 50 neuen Langstreckenflugzeugen vom Typ Airbus A350, Boeing 787 und Boeing 777-9 sowie über 60 neuen Airbus A320/321.

Die Reaktivierung der A380 haben die Vorstandsmitglieder der Deutschen Lufthansa AG auch in einem gemeinsamen Brief an die Kunden angekündigt: „Im Sommer 2023 erwarten wir dann rund um den Globus nicht nur ein deutlich verlässlicheres Luftverkehrssystem, sondern werden Sie auch wieder an Bord unserer Airbus A380 begrüssen dürfen.“ Weiter steht darin, dass wenn in diesen Tagen auf der Nordhalbkugel der Sommerreiseverkehr beginnt und die globalen Reisebeschränkungen nahezu vollständig entfallen, kommen alle Beteiligten im weltweiten Luftverkehr leider fast täglich an die Grenzen der aktuell verfügbaren Ressourcen. „Es bleibt Ihnen nicht verborgen, dass das Hochfahren des komplexen Luftverkehrssystems von fast Null auf derzeit wieder fast 90 Prozent nicht in der Verlässlichkeit, Robustheit und Pünktlichkeit gelingt, die wir Ihnen so gerne wieder bieten möchten“, so der Lufthansa-Vorstand.

Weiter steht im Brief: „Wir können uns dafür bei Ihnen nur entschuldigen und wollen dabei auch ganz ehrlich sein: In den nächsten Wochen mit weiter steigenden Passagierzahlen, ob Urlaub oder Geschäftsreisen, wird sich die Situation kurzfristig kaum verbessern. Zu viele Mitarbeitende und Ressourcen fehlen noch, nicht nur bei unseren Partnern, sondern auch in einigen Bereichen bei uns. Nahezu alle Unternehmen unserer Branche rekrutieren derzeit neue Kolleginnen und Kollegen, allein in Europa sind mehrere Tausend Neueinstellungen geplant. Dieser Kapazitätsaufbau wird sich allerdings erst im kommenden Winter stabilisierend auswirken können.“

Zudem verspricht der Lufthansa-Vorstand, dass die über 100’000 Mitarbeitenden der Lufthansa Group alles Menschenmögliche leisten, um ihren Passagieren auch in den nächsten Wochen unter den aktuell schwierigen Umständen das bestmögliche Reiseerlebnis zu bieten. „Wir setzen alles daran, Ihnen so schnell es geht, wieder die Qualität, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit zu bieten, die Sie von Ihren Airlines der Lufthansa Gruppe zu Recht erwarten“, heisst es weiter.  hjb

Auf diesem Bild des spanischen Airports Teruel von Ende September 2021 sind alle elf dort abgestellten A380 zu erkennen. Foto Hansjörg Bürgi

 

28. Juni 2022: Vergangenen  Sonntag, am 26. Juni, haben die besten Drohnenpiloten der Schweiz beim Integra Race um die Schweizer Meisterschaft gekämpft. Das offizielle Swiss Drone League Rennen hat in einer aussergewöhnlichen Umgebung beim Versuchsstollen Hagerbach in Flums stattgefunden. Gewonnen hat der erst 16-jährige Marvin Schäpper aus Liechtenstein, vor Yanik Siegwart und David Muller auf dem dritten Rang.

Die 16 besten Drohnenpiloten der Schweiz traten an einem offiziellen Lauf der Schweizer Meisterschaft im Drohnenfliegen gegeneinander an. Dabei galt es, die kleinen Hochgeschwindigkeitsdrohnen mit bis zu 80 Stundenkilometer in Echtzeit durch einen speziell aufgestellten Parcours mit unterschiedlichen Hürden zu steuern. Qualifikationsrennen ermittelten die schnellsten Piloten, die dann im Final am späten Nachmittag gegeneinander um den ersten Platz kämpften.

Obwohl Drohnenrennen nach wie vor eine Nischensportart in der Schweiz sind, fanden zahlreiche Besucherinnen und Besucher den Weg nach Flums. Das Mitverfolgen der Rennen war live neben der Rennstrecke und auf grossen Screens möglich. Eines der Highlights beinhaltete die indirekte Teilnahme mit First-Person-View-Brillen (FPV-Brille). Wer wollte, konnte sich eine FPV-Brille aufsetzen und so während der Läufe praktisch im Cockpit einer Drohne sitzen, welche die exakt gleiche Sicht vermitteln, wie die Piloten live im Rennen sehen. Das wahnwitzige Tempo der Drohnen sorgte dabei auch bei den Gästen für Nervenkitzel, so die Organisatoren.

In die Region brachte der Anlass die in Zizers ansässige Integra Biosciences. Das Bündner High-Tech Unternehmen fand die Idee auf Anhieb spannend und so entstand rasch eine Zusammenarbeit. «Für uns war es eine interessante Möglichkeit, uns in einem technikaffinen Umfeld zu präsentieren. Durch unseren Neubau der Produktionsanlage sind wir aktuell auf der Suche nach neuen Mitarbeitenden, und so hat es für uns perfekt gepasst», so Denise Linder, Projektleiterin bei Integra. Es ist geplant, das Rennen auch nächstes Jahr wieder in der Region durchzuführen. pd

Der strahlende Sieger der Drohnen Schweizermeisterschaft ist der 16-jährige Marvin Schäpper. Foto Fabio Carrabs

27. Juni 2022: Am vergangenen Samstag, 25. Juni, kollidierte das B3-Ecureuil HB-ZMC von Swisshelicopter im Diemtigtal mit einem Kabel und stürzte ab. Der Pilot und der Flughelfer wurden dabei verletzt. Am 15. Juni verunfallte der Cabri G2 HB-ZDQ von Swisshelicopter nach dem Start in Gruyères, beide Personen an Bord erlitten Verletzungen.

Gemäss Angaben der Kantonspolizei Bern ereignete sich der Unfall im Diemtigtal am 25. Juni kurz nach 11 Uhr. Der Eurocopter AS350B3 Ecureuil HB-ZMC von Swisshelicopter befand sich auf einem Transportflug in der Region Wiriehorn (Gemeinde Diemtigen). Die Crew hätte ein totes Rind bergen sollen. Beim Manövrieren, rund 200 Meter oberhalb «Underi Heitere», sei er mit einem Kabel kollidiert und abgestürzt, so die Polizei.

Dem Flughelfer gelang es nach weiteren Polizeiangaben den in Brand geratenen Helikopter selbständig zu verlassen und den Piloten aus dem Helikopter zu befreien. Drittpersonen leisteten erste Hilfe. Der 49-jährige Pilot wurde beim Absturz schwer verletzt und musste in kritischem Zustand mit der Rega ins Spital geflogen werden. Der 26-jährige Flughelfer wurde verletzt und nach der Erstversorgung vor Ort mit einem zweiten Helikopter der Rega ins Spital geflogen.

Ersten polizeilichen Abklärungen zufolge waren die Beteiligten dabei, ein verstorbenes Rind auf einer Alp abzuholen, als es zum Unfall kam. Dabei war ein zweiter Flughelfer bereits zuvor am Boden abgesetzt worden. Er blieb unverletzt. Zur Bewältigung des Ereignisses standen verschiedene Dienste der Kantonspolizei Bern, zwei Rettungsteams der Rega, die Feuerwehren Diemtigen, Spiez und Thun sowie das Care Team des Kantons Bern im Einsatz. Der Helikopterabsturz fällt in die Zuständigkeit der Bundesanwaltschaft. Zusätzlich wird der Unfall durch die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) untersucht.

Am Mittwoch, 15. Juni 2022, gegen 14 Uhr, starteten ein 65-jähriger Pilot und seine 70-jährige Passagierin mit dem Guimbal Cabri G2 HB-ZDQ von Swisshelicopter auf dem Flugplatz Gruyères zu einem Rundflug. Gemäss Angaben der Freiburger Kantonspolizei begann sich der Heli nach dem Start plötzlich um die eigene Achse zu drehen und stürzte aus einer Höhe von mehreren Dutzend Metern auf die Piste des Flugplatzes Gruyères-Epagny ab.

Der Pilot und die Passagierin, die im Kanton Bern wohnhaft sind, wurden bei diesem Unfall verletzt. Sie wurden von Dritten und Sanitätern versorgt. Der Pilot wurde anschliessend mit einer Ambulanz, die Passagierin mit einem Helikopter der Rega in dasselbe Krankenhaus gebracht. Nebst der Kantonspolizei Freiburg standen die Rettungsflugwacht, der Rettungsdienst sowie Mitarbeitende der SUST im Einsatz.  Hansjörg Bürgi

Der auf dem Flugplatz Gruyères abgestürzte Cabri G2 HB-ZDQ. Foto Kapo Freiburg

 

26. Juni 2022: Fünf Tage war der neue Berliner Airport BER Austauschplattform für die Zukunft der Luft- und Raumfahrt: Unter dem Motto Pioneering Aerospace kam die internationale Industrie, Politik, Streitkräfte und Wissenschaft zusammen. Rund 550 Aussteller aus 29 Nationen präsentierten an der diesjährigen ILA ein breites Spektrum an High-Tech-Produkten sowie Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Zentrale Themen dabei waren klimaneutrales Fliegen, militärische Sicherheit und der Nutzen der Raumfahrt für die Menschheit. Die Organisatoren zählten rund 72’000 Besucher.

Volker Thum, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie: „ Die ILA22 war Europas erste Luft- und Raumfahrtmesse seit Pandemiebeginn. Das grosse Interesse von Besuchern und Austellern sowie die starke Präsenz deutscher Politik und die Partnerschaft mit der Europäischen Kommission sprechen eine klare Sprache: Luftfahrt, Raumfahrt und Verteidigung sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Sie prägen tagtäglich unser aller Leben und sind integraler Bestandteil. Daraus erwächst für uns eine besondere Verantwortung. Im Sinne einer ganzheitlichen Nachhaltigkeit geht es darum, wie wir die Welt von heute an die Generation von Morgen weitergeben: ökologisch, ökonomisch und sicher.“

Martin Ecknig, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin GmbH: „Nach der pandemiebedingten Pause freuen wir uns über ein starkes Comeback der ILA. Die vergangenen Tage haben uns gezeigt: Die Luft- und Raumfahrt braucht den persönlichen Austausch. Als Europas wichtigste Innovationsmesse der Aerospace-Industrie hat die ILA Berlin die Branche wieder zusammengebracht – live und vor Ort am Flughafen BER, im Herzen Europas.“

Bundeskanzler Olaf Scholz eröffnete die ILA Berlin im Rahmen eines Messerundgangs. „Wer wissen will, wie die Zukunft des Fliegens ganz konkret aussehen wird, ist hier auf der ILA goldrichtig“, sagte er. Pioneering Aerospace ‑ das Motto der diesjährigen ILA erinnere nicht nur an die Ursprünge dieser ältesten Luftfahrtschau und an den historischen Pioniergeist der Luftfahrt. Das Motto drücke vor allem den Anspruch einer Branche aus, die wie kaum eine andere für Innovation und Fortschritt stehe. Besonders dankte der Bundeskanzler den Ausstellern und Unternehmen. Sie seien die wahren Pioneers of Aerospace. „Sie machen uns Lust auf die Zukunft des Fliegens – klimaneutral, geräuscharm und hochinnovativ.“

Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck informierte sich im Rahmen eines Rundgangs über die Innovationen der Luft- und Raumfahrt im Bereich klimaneutrales Fliegen. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht besuchte den Messeauftritt der Bundeswehr auf dem Static Display und im Military Support Center. Die Bundeswehr ist der grösste Aussteller auf der ILA. Rund 60 Fluggeräte wurden in diesem Jahr auf der ILA präsentiert: von den „Riesen der Lüfte“ wie dem A380 und dem Transportflugzeug Beluga (Airbus), über militärische Fluggeräte wie dem Mehrzweckkampfflugzeug F-35 (Lockheed Martin) und dem schweren Transporthubschrauber CH-47 Chinook (Boeing) bis hin zu Mock Ups von innovativen Fluggeräten wie dem Flugtaxi von Volocopter, dem vollelektrischen Flugzeug „Spirit of Innovation“ von Rolls Royce oder dem wasserstoffbetriebenen Flugzeug i-2 von Apus.

Die ILA Berlin unterstrich gemäss Angaben der Organisatoren erneut ihren Stellenwert als bedeutendste Raumfahrtausstellung Europas. Im Space Pavilion drehte sich alles um den Nutzen der Raumfahrt für das Leben auf der Erde. Besonderes Highlight war hier der Astronaut Talk mit Matthias Maurer, Alexander Gerst, Thomas Reiter und Reinhold Ewald. Der Ausstellungsbereich Advanced Air Mobility zeigte das gesamte Spektrum an unbemannten Luftfahrtsystemen und elektrisch betriebenen Senkrechtstartern (eVTOLs). Im Future Lab stand der Weg zum Klimaneutralen Fliegen bis 2050 im Fokus. Im Military Support Center zeigten Luftwaffe und Industrie, wie sie gemeinsam an der Einsatzbereitschaft von Luftfahrzeugen und Ausrüstung arbeiten. Auf der Bühne des International Supplier Centers ISC drehte sich alles um die aktuellen Themen der Zulieferer – vom klimaneutralen Fliegen und Digitalisierung bis hin zu Stabilität der Lieferkette.  Die nächste ILA soll vom 5. bis 9. Juni 2024 stattfinden.  pd

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In der statischen Ausstellung begeisterte die Airbus Belag XL speziell. Foto ILA

25. Juni 2022: Weder an der AERO in Friedrichshafen, noch der Ebace in Genf hat der französische Flugzeughersteller Daher sein neuestes TBM-Modell, die TBM 960, präsentieren können. Doch am 25. Juni 2022 hat bei Altenrhein Aviation am Bodensee die Europapremiere dieses neuen schnellen einmotorigen Turboprops stattgefunden. Zudem hat die TBM 960 tags zuvor die amerikanische FAA-Zulassung erhalten.

Die Überraschung war dem Schweizer Vertreter von Daher, Marc Duchesne mit seiner Firma Swiss Fly Aero, vollends gelungen als er den TBM-Piloten aus der ganzen Schweiz und dem benachbarten Ausland am 25. Juni im Hangar von Altenrhein Aviation – welche Service Center für die TBM ist  – die brandneue TBM 960 präsentieren konnte. Wie von Daher zu erfahren war, fliegen mittlerweile drei diese neusten und schnellsten Turboprops der TBM-Familie in Europa: eine in Deutschland, eine in Frankreich und eine in Grossbritannien.

Am 24. Juni hat Daher die Zulassung der amerikanischen Luftaufsichtsbehörde FAA (Federal Aviation Authority) erhalten, womit nun der Weg frei ist, um die bereits zehn aus den USA bestellten TBM 960 an ihre Kunden auszuliefern. Die europäische EASA hat den neusten TBM-Turboprop bereits vergangenen Frühling zugelassen. Gemäss weiteren Angaben von daher ist ihre Produktion für 2022 ausverkauft.

Ein ausführliches Portrait des neusten und schnellsten Turboprop-Reiseflugzeugs von Daher, der TBM 960, findet man in der Juni-Ausgabe von SkyNews.ch. Die High-End-Version der Turboprop Familie von TBM verfügt über das fortschrittlichste Triebwerk von Pratt und Whitney Canada, das PT6E-66XT, einen vollständig digitalen Gashebel, ein völlig neues Umweltkontrollsystem, eine LED-Beleuchtung und elektrisch dimmbare Fenster. Ende September sollte die erste TBM 960 in die Schweiz kommen und in Lausanne stationiert werden.                     Fotoreport Hansjörg Bürgi