21. Februar 2022: Auch die erst 25 Jahre junge Qatar Airways hat nun einen Retro-Jet: die Boeing 777-300ER A7-BAC trägt seit einigen Tagen die erste Bemalung der Airline aus Qatar. Ihr erster Flug  fand heute nach Paris CDG statt. Die Boeing 777 soll in den nächsten Monaten weltweit zum Einsatz kommen, wie Qatar Airways mitteilt. 

Qatar Airways ist eigenen Angaben zufolge die am schnellsten wachsende globale Fluggesellschaft der Welt und verfügt über eine der jüngsten und technologisch fortschrittlichsten Flugzeugflotten, die sich aus über 200 Flugzeugen zusammensetzt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1997 hat sie sich von einer kleinen regionalen Fluggesellschaft, die eine geringe Anzahl von Zielen bediente, zu einer der weltweit führenden Fluggesellschaften gewandelt. Die nationale Fluggesellschaft des Staates Qatar, die zur Qatar Airways Group gehört, steht heute an der Spitze der kommerziellen Luftfahrtindustrie und verbindet ihren Heimatflughafen und Drehkreuz, den Hamad International Airport (HIA) in Doha, mit mehr als 140 Zielen auf sechs Kontinenten.  pd

Der neue Qatar-Retrojet, die 2008 gebaute Boeing 777-300ER A7-BAC. Foto Qatar Airways

 

20. Februar 2022: Nomad Aviation hat im Februar die Global 5000 als HB-JOR in ihr schweizerisches AOC (Air Operator Certificate oder Luftverkehrsbetreiberzeugnis) aufgenommen und bietet sie neu für Charterflüge an. Zudem werden eine Dassault Falcon 8X und eine Gulfstream G550 neu von Nomad gemanagt.

Bei der neu von Nomad betriebenen Bombardier Global 5000 HB-JOR handelt es sich um eine «alte Bekannte»: Der 2010 mit der Seriennummer 9418 gebaute Businessjet flog bislang für Heda Airlines Ltd. und war als M-CCCP auf der Isle of Man registriert. Mit ihrem «Russenstern» auf der Heckflosse hat sie jeweils für Aufsehen gesorgt. Für Nomad fliegt sie in derselben Bemalung, aber ohne roten Stern. Haupteigentümer des Jets ist nach wie vor Heda Airlines. Die HB-JOR wurde am 7. Februar ins HB-Register eingetragen.

Die in der Schweiz stationierte Bombardier Global 5000 hat gemäss Angaben von Nomad Aviation eine Nonstop-Reichweite von 5200 nautischen Meilen (9630 km) bei einer Reisegeschwindigkeit von bis zu Mach 0,89. An Bord geniessen die Passagiere die geräumige Drei-Zonen-Kabine für 13 Passagiere. Die voll verstellbaren Sitze, die sich in flache Betten verwandeln lassen, sorgen für Entspannung. Das Flugzeug verfüge ausserdem über die neueste satellitengestützte Internetverbindung mit Ka-Band-Hochgeschwindigkeitsinternet mit unbegrenzten und ununterbrochenen Streaming-Möglichkeiten.

Die vielfältige Schweizer Flotte von Nomad Aviation umfasst gemäss BAZL-Register nun sieben Flugzeuge: die Cessna Citation Jet 2+ HB-VPE, die Embraer Legacy 600 HB-JED, die Dassault Falcon 2000EX HB-JTC, die Gulfstream G550 HB-JKI, die Bombardier Global 5000 HB-JOR, die Dassault Falcon 7X HB-JKV und den Airbus ACJ319 HB-JJJ. Thomas Köhli, CEO von Nomad Aviation, sagte: „Wir freuen uns, das kontinuierliche Wachstum unserer Flotte, insbesondere im Segment der Langstreckenflugzeuge, bekannt geben zu können. Die Global 5000 vereint Reichweite, Geschwindigkeit, Komfort und Stil und ist einer der am meisten geschätzten Grosskabinenjets im Marktsegment der schweren Geschäftsflugzeuge.“  Hansjörg Bürgi

Die grosszügige Drei-Zonen-Kabine der Global 5000 HB-JOR von Nomad Aviation. Foto Nomad Aviation

18. Februar 2022: Die «Umshiftung» von zu „teuren“ zu „günstigeren“ Piloten bei der Lufthansa geht weiter: Wie die Airline heute mitteilt, hat sie nach wie vor zu viel Cockpitpersonal. Kündigungen gibt es jedoch keine, aber Freiwilligenprogramme zum vorzeitigen Ausscheiden. Und ab Sommer werden bereits wieder neue Piloten für die Lufthansa Group ausgebildet.

Die Corona-Pandemie habe für Airlines und ihre Mitarbeitenden nach wie vor besonders gravierende Auswirkungen, hält Lufthansa fest. Nach zwei Jahren im „Krisenmodus“ müssten die Flugbetriebe der Lufthansa Group im ersten Quartal 2022 noch immer das Ausbleiben von rund der Hälfte ihrer Passagiere im Vergleich zu 2019 verkraften. Deshalb geht der Personalabbau weiter: Für die Kapitäne konnte der krisenbedingte Personalüberhang bei Lufthansa Airlines mit einem Freiwilligenprogramm bereits sozialverträglich abgebaut werden. Lufthansa bietet aber auch Copiloten die Gelegenheit zum freiwilligen Ausscheiden an. Ausserdem könnten auch kollektive Teilzeitvereinbarungen den bestehenden Personalüberhang lösen. Lufthansa stehe dazu mit den Sozialpartnern weiterhin im Austausch, teilt sie mit. Im Ausblick darauf verzichte Lufthansa Airlines auf betriebsbedingte Beendigungskündigungen für das Cockpitpersonal.

Ein Teil der Pilotinnen und Piloten von Germanwings, deren Betrieb 2020 eingestellt wurde, könne noch bis am 31. März 2022 zur Eurowings wechseln, so Lufthansa. Weitere 80 ex-Germanwings-Piloten sollten eine neue Beschäftigung bei der Lufthansa Airlines in München finden. Für die noch verbliebenen Cockpit-Crews würden aktuell Lösungen gesucht, um auch ihnen eine Perspektive auf Weiterbeschäftigung in einem bestehenden oder neu zu gründenden Flugbetrieb der Lufthansa Group zu bieten, heisst es weiter in der Lufthansa-Mitteilung.

Die sehr gut ausgelastete Lufthansa Cargo bietet ihren Pilotinnen und Piloten ab einem Alter von 55 Jahren ein Freiwilligenprogramm an, das ein vorzeitiges Ausscheiden ermöglicht. Der danach noch verbleibende Pilotenüberhang soll zur Abwendung von betriebsbedingten Kündigungen durch ein Freiwilligenprogramm auch für rentenferne Jahrgänge oder mögliche Wechsel zu Lufthansa Airlines abgebaut werden. Es sollen dazu Lösungen mit den Sozialpartnern gefunden werden.

Die sich weltweit erholende Nachfrage im Luftverkehr führe aber langfristig wieder zu deutlich besseren Perspektiven für Arbeitsplätze im Cockpit – innerhalb und ausserhalb der Lufthansa Group, heisst es weiter. Daher startet die neue Flugschule der Lufthansa Group unter dem Dach der Lufthansa Aviation Training im Sommer 2022 die Ausbildung junger Pilotinnen und Piloten. Die rund 24-monatige Ausbildung findet für den Theorieteil in Bremen oder Zürich statt. Für die praktische Schulung sind Standorte in Goodyear/USA, Grenchen/CH und Rostock-Laage/D vorgesehen. Die Schulung führt zukünftig zum Erwerb einer EASA-zertifizierten ATP-Lizenz für Einstiegsmöglichkeiten innerhalb und ausserhalb der Lufthansa Group. Gleich zu Beginn der Corona-Pandemie hat Lufthansa Aviation Training die Pilotenausbildung in Deutschland gestoppt und die Ausbildung von über 700 angehende Cockpit-Crew-Members abgebrochen. hjb

17. Februar 2022: Der Bundesrat hat am 16. Februar die Teilrevision des Luftfahrtgesetzes sowie die damit verbundenen Verordnungsanpassungen verabschiedet. Die Revision verbessere die Aufsicht über die Gesundheit der Piloten und Fluglotsen und erlaube unangekündigte Alkoholkontrollen beim Flugpersonal, teilt das BAZL mit. Im Funkverkehr wird zudem nebst dem Englischen wieder eine Landessprache eingeführt.

Die Teilrevision des Luftfahrtgesetzes sieht neu eine bessere Früherkennung von psychischen und physischen Erkrankungen bei Flugbesatzungsmitgliedern sowie  Flugsicherungspersonal vor. Diese Bestimmung erfolgt als Reaktion auf den Germanwings-Absturz von 2015, den ein Pilot absichtlich herbeigeführt hat. Zwar überprüfe der fliegerärztliche Dienst die Flugtauglichkeit der Crew und Fluglotsen periodisch, mit Hilfe eines neuen Melderechts könnten jedoch Ärzte und Psychologen Diagnosen und Informationen über mögliche akute psychische oder körperliche Erkrankungen künftig einfacher an das BAZL weiterleiten, teilte dieses mit.

Neu kann das BAZL zudem jederzeit stichprobenartige Alkoholkontrollen bei Mitgliedern der Cockpit- und Kabinenbesatzung vornehmen. Dies diene nicht nur dazu, allfälligem Alkoholmissbrauch frühzeitig vorzubeugen, sondern stelle auch sicher, dass die Besatzungsmitglieder ihre Tätigkeit verantwortungsvoll ausübten, hält die Aufsichtsbehörde fest. Den eigentlichen Kontrollprozess regelt neu die Verordnung über die Luftfahrt. Er richtet sich hierbei nach den gängigen Bestimmungen des EU-Rechts sowie sinngemäss nach den bewährten Vorgaben des Schweizerischen Strassenverkehrsrechts.

Die Revision umfasst auch Änderungen der Funksprache. Mit der Annahme der Motion «Für den nichtgewerbsmässigen Sichtflugverkehr die Landessprache nicht verbieten» hat das Parlament in der Wintersession 2021 den Grundsatz einer einheitlichen Funksprache in Englisch um weitere Ausnahmen ergänzt. Pilotinnen und Piloten sei es nun wieder gestattet, im nichtgewerbsmässigen Sichtflugverkehr neben Englisch auch in Deutsch, Französisch oder Italienisch zu kommunizieren, so das BAZL. Davon ausgenommen ist der Flughafen Zürich.  Für den Funkverkehr mit dem Flugsicherungsdienst «Swiss Radar» (Zurich und Geneva Area Control Centre) gilt ebenfalls weiterhin Englisch. Ausserdem seien in Gebieten, in welchen grenzüberschreitende Flugsicherungsdienstleistungen erfolgen, weitere Ausnahmen vom Grundsatz der einheitlichen Funksprache in Englisch möglich, so das BAZL.

Die Verordnung über den Flugsicherungsdienst regelt neu auch den «U-Space» und die von Skyguide zu erbringenden Dienstleistungen und deren Finanzierung. Dieser soll die sichere und reibungslose Integration von Drohnen im bestehenden Luftraum gewährleisten. Im Rahmen des bilateralen Luftverkehrsabkommens mit der EU erfolgt dieser Schritt im Hinblick auf die Übernahme weiterer EU-Verordnungen im Bereich Drohnen. Die neuen Gesetzes- und Verordnungsbestimmungen treten am 1. Mai 2022 in Kraft.  pd

Alkohol-Verordnung

Flugfunk-Verordnung

16. Februar 2022: An seiner heutigen Sitzung hat der Bundesrat das VBS beauftragt, Optionen für die Weiterentwicklung der VIP-Flotte des Lufttransportdienstes des Bundes zu prüfen. Der noch junge und erst seit 2019 im Einsatz stehende Pilatus PC-24 wird verkauft und die internationale Zusammenarbeit zum Beispiel für planbare Flüge in Krisenregionen soll institutionalisiert werden.

Der Lufttransportdienst des Bundes (LTDB) betreibt die Luftfahrzeuge, die zugunsten der Landesregierung, der Departemente, der Bundesämter und der Armee eingesetzt werden. Die Flotte umfasst unter anderem drei Flugzeuge für den VIP-Transport. Bei diesen sogenannten «Bundesratsjets» handelt es sich um die Citation Excel 560XL von Cessna, die Falcon 900EX von Dassault und den  PC-24 von Pilatus. Alle drei Flugzeuge sind in einem guten oder sehr guten Zustand. Die heterogene Ausgestaltung schränkt aber teilweise die Flexibilität und die Handlungsfreiheit für die Einsätze ein. Zum Beispiel sind die Citation Excel 560XL und der PC-24 aufgrund ihrer technischen Auslegung nur bedingt für längere Reisen geeignet, schreibt das VBS in seiner heutigen Mitteilung. Diesem Umstand wird bei der Prüfung von Optionen für die Weiterentwicklung der «Bundesratsjets» Flotte Rechnung getragen. Das VBS prüft nun die möglichen Optionen und wird dem Bundesrat bis Ende 2022 einen konkreten Antrag vorlegen. Der Bundesrat hat zudem entschieden, den erst seit 2019 im Einsatz stehenden PC-24  mit der Immatrikulation T-786 von Pilatus zu veräussern. Zum einen wird der  PC-24 von Bundesrat und Departementen nur wenig nachgefragt. Zum anderen hat dieses Flugzeug aufgrund seines jungen Alters und sehr guten Zustandes aktuell noch einen hohen Verkaufswert. pd

Der PC-24 T-786 des LTDB in Bern. Foto Peter Gerber

16. Februar 2022: Die Hermes 900 Drohne des israelischen Herstellers Elbit Systems hat von der israelischen Luftfahrtbehörde CAAI die Musterzulassung erhalten. Damit darf die Drohne wie ein bemanntes Flugzeug im zivilen Luftraum fliegen. Bei der Schweizer Luftwaffe wurde dieser Meilenstein dringend erwartet, denn in der Version Hermes 900 HFE soll diese Drohne als Aufklärungsdrohnensystem 15 (ADS15) bei der Schweizer Armee eingeführt werden.

Die zivile Zulassung des Hermes Starliner, wie das Unmanned Aerial System (UAS) von Elbit auch genannt wird, ist ein Meilenstein für die Luftfahrt. Israel (und auch die Schweiz) nehmen bei der Integration von unbemannten Systemen in den zivilen Luftraum weltweit eine Vorreiterrolle ein. Der Leiter der israelischen Luftfahrtbehörde CAAI, Joel Feldschuh, sagte denn auch: „Wir sind stolz darauf, dem Hermes Starliner UAS die Musterzulassung zu erteilen, mit der es im zivilen Luftraum wie jedes andere zivile Luftfahrzeug fliegen darf. Soweit der CAAI bekannt ist, ist dies eine Weltneuheit. Die CAAI ist ein aktiver Partner bei den Bemühungen der ICAO, die internationalen Vorschriften zu aktualisieren, um ferngesteuerte Flugsysteme im zivilen Luftraum zuzulassen.“ In der Schweiz werden weitere Schritte nötig sein, um die grosse Drohne mit 17 Metern Spannweite und 1,6 Tonnen Gewicht für den Betrieb im hiesigen, zivilen Luftraum zuzulassen. Andernorts werden Drohnen dieser Kategorie meist nur in gesperrten Lufträumen operiert.

Mit dem Rüstungsprogramm 2015 bewilligte das Parlament die Bestellung von sechs Aufklärungsdrohnen Hermes 900 HFE beim israelischen Hersteller Elbit Systems für 250 Millionen Franken – inklusive Bodenkomponenten, Simulator und Logistik. Zum Zeitpunkt der Evaluation eines neuen Aufklärungsdrohnensystems im Jahr 2012 wurde noch erwartet, die volle Einsatzbereitschaft mit der neuen Drohne bereits im Jahr 2018 zu erreichen. Dieser Zeitplan musste allerdings immer wieder revidiert werden und es mussten Zusatzkosten eingeräumt werden. Insbesondere der Aufwand für die nun erreichte zivile Zulassung der Drohne durch die israelische Luftfahrtbehörde wurde vom Hersteller unterschätzt – schlussendlich hat dieser Prozess sechs Jahre gedauert.

Die Einführung der ADS15 bei der Schweizer Luftwaffe verzögerte sich durch den Absturz einer für die Schweiz bestimmten Maschine auf einem Testflug des Herstellers in Israel zusätzlich. Die Absturzursache konnte ermittelt werden, entsprechende Verbesserungen wurden implementiert. Doch das Programm verzögerte sich so stark, dass die alten ADS95-Ranger-Drohnen Ende 2019 ausser Dienst gestellt werden mussten, bevor die neuen Drohnen in Israel bereitstanden. In der Schweiz wurden parallel zum Zulassungsprozess in Israel Entwicklungsarbeiten zur sicheren Integration der Drohne in den zivilen Luftraum durchgeführt, so etwa im Bereich der „Sense and Avoid“-Technologie, dank der das ADS15 Objekten auf potenziellem Kollisionskurs automatisch ausweicht. Mit dem ADS15 wird die Schweizer Luftwaffe ihre Aufklärungsfähigkeiten, die oft auch zivilen Behörden wie dem Grenzwachtkorps zugute kommen, markant erweitern. Die Hermes 900 HFE kann über 24 Stunden in der Luft bleiben und Sensornutzlasten bis 450 Kilogramm mitführen. Eugen Bürgler www.elbitsystems.com

Die erste in die Schweiz gelieferte ADS15 Aufklärungsdrohne auf dem Militärflugplatz Emmen – sie wurde später wieder nach Israel gebracht. Foto Eugen Bürgler

15. Februar 2022: Nur etwa 40 Kilometer Luftlinie liegen zwischen der Schweizer Grenze im Tessin und Cameri in Norditalien. Dort befindet eine von zwei Fertigungslinien des F-35 ausserhalb der USA. Heute besucht eine Delegation der Armasuisse Cameri um zu diskutieren, ob ein Teil der zukünftigen Schweizer F-35A Kampfjets in Italien hergestellt werden kann.

Die Armasuisse-Delegation unter der Leitung von Rüstungschef Martin Sonderegger ist heute nach Cameri gereist und trifft dort den italienischen Rüstungschef und weitere Vertreter des Verteidigungsministeriums und von Leonardo zu Gesprächen im Zusammenhang mit dem Programm Air2030. Im Zentrum des Austauschs steht die Möglichkeit, einen Teil der zukünftigen F-35A-Flotte der Schweizer Luftwaffe in Cameri, Italien, fertigen zu lassen. Begleitet wird Rüstungschef Martin Sonderegger durch Peter Winter, Leiter des Programms Air2030, Darko Savic, Projektleiter «Neues Kampfflugzeug» sowie Bernhard Berset, stellvertretender Projektleiter «Neues Kampfflugzeug».

Bei ihrem Besuch erhält die Delegation einen Einblick in das Fertigungs- und Unterhaltswerk in Cameri. Italien unterhält in Cameri eine von zwei Fertigungslinien des F-35 ausserhalb der USA und die einzige in Europa. Die zweite dieser sogenannten Endmontage- und Testlinien (Final Assembly and Check-Out Facility – FACO) ausserhalb der USA wird in Japan betrieben. Bereits am 7. September 2015 startete die erste in Italien gebaute F-35 auf dem Militärflugplatz Cameri zu ihrem Jungfernflug.

Italien beteiligte sich von Anfang an am F-35-Programm und hat auch in die Entwicklung des F-35 investiert. Die italienische Luftwaffe betreibt F-35A, die italienische Marine die Kurzstart- und Senkrechtlandeversion F-35B. Zudem werden in Cameri F-35A für die niederländischen Luftwaffe gefertigt. Darüber hinaus baut Leonardo im italienischen Werk Flügel-Sets für (mindestens) 835 F-35, also für weltweit viele weitere F-35. 2014 wurde das Werk in Cameri vom US-Verteidigungsdepartement als Zentrum für grössere Wartungs- oder Upgrade-Arbeiten an F-35-Zellen in Europa ausgewählt (Heavy Airframe Maintenance, Repair, Overhaul and Upgrade facility). Bisher ist im Werk Cameri, das über eine Million Quadratmeter Arbeitsflächen umfasst, die Produktion von 60 F-35A und 30 F-35B für Italien sowie 29 F-35A für die Niederlande vorgesehen. Das Werk bietet Kapazitäten, F-35 für weitere europäische Kunden zu montieren. pd / eb

14. Februar 2022: Ab dem 15. Februar können die Fluggäste aller Airlines, die in Zürich von Dnata abgefertigt werden, die neu eröffnete Marhaba-Lounge benützen. Sie liegt im Airside Center zwischen den Terminals A und B.

Auch wenn die Passagierzahlen noch weit von jenen vor der Pandemie entfernt sind, stellen sich die Airlines doch auf eine stetige Zunahme des Verkehrs ein. Das wirkt sich auch auf die Abfertigungsfirmen wie Dnata aus. Deshalb hat Dnata die rund zwei Jahre geschlossene Marhaba-Lounge im Airside Center am Flughafen Zürich in Betrieb genommen. Sie wurde 2019 frisch renoviert, war aber aufgrund des Pandemieausbruches 2020 dann nicht mehr geöffnet.

Nun freut sich Sigrid Siegfried in der 175 Quadratmeter grossen Lounge endlich wieder Passagiere begrüssen zu können. Geboten wird ein reichhaltiges Frühstücksangebot, das um die Mittagszeit von einer warmen Suppe abgelöst wird. Für die First- und Businesspassagiere der von Dnata in Zürich abgefertigten Airlines ist der Eintritt kostenlos, für 35 Franken kann aber jedermann die Lounge und ihr Angebot geniessen.

Lukas Gyger, COO von Dnata in Zürich, rechnet dieses Jahr mit einem Passagieraufkommen von rund 70 Prozent von 2019. Speziell herausfordernd sei die unterschiedliche Auslastung des Abfertigungspersonals den ganzen Tag über, das es nur wenige, aber sehr intensive Spitzenzeiten und dann wieder lange Pausen gibt. Die Marhaba-Lounge in Zürich – Marhaba ist Arabisch und bedeutet Willkommen – ist die einzige von Dnata betriebene Lounge im Zürcher Flughafen. Im neuen Genfer Ostflügel hat Dnata kürzlich ebenfalls eine Marhaba-Lounge eröffnet.  Hansjörg Bürgi

Lukas Gyger, COO von Dnata in Zürich, rechnet dieses Jahr mit 70 Prozent der Passagiere wie vor der Pandemie. Foto Hansjörg Bürgi

Am 15. Februar 2022 ist die neue Marhaba-Lounge im Airside Center am Flughafen Zürich eröffnet worden. Foto Hansjörg Bürgi

Ein reichhaltiges Frühstücksangebot wartet auf die Passagiere. Foto Hansjörg Bürgi

Sigrid Siegfried im neu gestalteten Empfangsbereich der Marhaba-Lounge. Foto Hansjörg Bürgi

14. Februar 2022: Es geht offensichtlich auch schneller als in der Schweiz: Nur gerade einen Monat nach dem Typenentscheid hat die finnische Regierung erste Verträge für die Beschaffung der Lockheed Martin F-35A als Ersatz für die F/A-18 Kampfflugzeuge unterzeichnet.

Am 10. Dezember 2021 hat die finnische Regierung den Entscheid bekannt gegeben, für rund 8,4 Milliarden Euro 64 Lockheed Martin F-35A Kampfflugzeuge für die Erneuerung der Luftwaffe zu beschaffen. Wie die Schweiz will Finnland im Jahr 2030 die F/A-18C/D ausmustern, die dann das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben werden. Letzte Woche, am 11. Februar hat die finnische Beschaffungsbehörde bereits die Autorisation erhalten, erste Verträge für die Beschaffung des F-35A-Systems zu unterschreiben. Ebenfalls zur Unterschrift kamen Verträge mit Lockheed Martin und dem Triebwerkshersteller Pratt & Whitney zur industriellen Beteiligung Finnlands am Programm.

Ausser dem Tempo gibt es einige Parallelen zwischen dem finnischen und dem geplanten Schweizer Beschaffungsprogramm: Auch Finnland schliesst den Beschaffungsvertrag über das FMS-Programm (Foreign Military Sales) mit der US-Regierung ab und es ist ebenfalls die Beschaffung von F-35A in der Block-4-Konfiguration vorgesehen, geliefert werden sollen diese zwischen 2025 und 2030. Noch in diesem Jahr sollen weitere Verträge zur Beschaffung von Sidewinder und Amraam Luft-Luft-Lenkwaffen folgen. Finnland will für seine F-35 allerdings eine umfangreichere Luft-Boden-Bewaffnung mit beschaffen, diese Verträge werden erst zu einem späteren Zeitpunkt unterschrieben, da Finnland noch Abklärungen bezüglich des vorteilhaftesten Waffen-Mix trifft.

Das wie die Schweiz neutrale Finnland hat auch umfangreiche Verträge für die industrielle Beteiligung des Landes am F-35-Programm und den Aufbau von verteidigungsrelevantem Know-how unterzeichnet. Unter anderem wird die finnische Industrie Rumpf-Vorderteile der F-35 herstellen, nicht nur für finnische Maschinen. Offeriert wurde Finnland auch die Endmontage von F-135-Triebwerken. Die industrielle Kooperation soll Aufträge im Wert von mindestens 30 Prozent des Kaufpreises nach Finnland bringen. Die finnische Industrie soll direkt von Aufträgen im Umfang von 4500 Personenjahren profitieren, der indirekte Effekt wird auf ein Volumen von weiteren 1500 Personenjahren geschätzt. eb

13. Februar 2022: Die Patrouille Suisse wird 2022 drei Auftritte im Ausland bestreiten, so in Finnland, in Österreich und in Tschechien. Rund ein Dutzend weitere Shows sind an verschiedenen Veranstaltungen in der Schweiz geplant, wie dem soeben erschienenen Jahresprogramm zu entnehmen ist. Der Trainingskurs (TK) findet dieses Jahr vom 21. März bis am 1. April statt.

Direkt zum PDF: PS-Jahresprogramm-3