04. Januar 2022: Mit 142 Auslieferungen von neuen F-35, den Erfolgen mit dem F-35 Angebot in Finnland und der Schweiz und zahlreichen Kampagnen, welche die Einsatzfähigkeit der F-35 unter Beweis gestellt haben, konnte Lockheed Martin 2021 als sehr erfolgreiches Jahr im F-35-Programm abschliessen. Inzwischen stehen weltweit über 750 F-35 im Einsatz, die bisher fast 470’000 Flugstunden absolviert haben.

Im Jahr 2021 wählten mit Finnland und der Schweiz zwei weitere Länder die F-35 für ihre neuen Kampfflugzeugprogramme aus. Darüber hinaus erhielt Dänemark seine erste F-35 und die Königlichen Niederländischen Luftstreitkräfte erklärten als neunte Nation ihre F-35-Flotte für einsatzbereit. Mit der Ausnahme von Schweden, das sein eigenes Gripen-Programm verfolgt, haben sich alle skandinavischen Länder und die Benelux-Staaten Belgien und die Niederlanden für die F-35 entschieden. Dazu kommen mit Grossbritannien, Italien und in Zukunft Polen und Griechenland neben der Schweiz weitere europäische F-35-Nutzer hinzu – die F-35 entwickelt sich also bei den europäischen Luftstreitkräften zum Standard.

Wie Lockheed Martin weiter mitteilte, habe sich die Einsatzfähigkeit der F-35 weiter verbessert. Alleine im letzten Jahr habe die F-35 erfolgreich an einer Reihe von Flugtests und Übungen teilgenommen, darunter Project Hydra, Northern Edge, Orange Flag, Talisman Sabre und Flight Test-6. Bei letzterer hat eine PAC-3 Lenkwaffe der US Army mit Hilfe der Daten, die von einer F-35 zur Verfügung gestellt wurden, erfolgreich einen Marschflugkörper abgefangen. Bei einigen der F-35A-Einsätze und Übungen habe die Maschine eine Einsatzfähigkeit von über 80 Prozent aufgewiesen.

Im vergangenen Jahr kam es auch zum ersten operationellen Einsatz der F-35C der US Navy an Bord des Flugzeugträgers USS Carl Vinson. Während des ersten Einsatzes des neuen Flaggschiffs der Royal Navy, der HMS Queen Elizabeth, flogen die F-35B der Royal Air Force und der US Marines fast 1300 Einsätze von Bord des britischen Flugzeugträgers, flogen dabei mehr als 2200 Stunden und führten über dem Mittleren Osten 44 Kampfeinsätze durch.

Dass im letzten Jahr 142 neue F-35 ausgeliefert werden konnten – mehr als ursprünglich erwartet – führt Lockheed Martin nicht zuletzt auf den Einsatz digitaler Technologien zurück. Intelligente Werkzeuge, vernetzte Maschinen und Augmented-Reality-Technologien würden zur optimierten Auslieferung und Instandhaltung der Flugzeuge beitragen. „Lockheed Martin investiert in digitale Technologien, die die Fähigkeiten der F-35 lange nach der Auslieferung verbessern“, sagte Bridget Lauderdale, Vice President und General Manager des F-35-Programms. „Wir setzen auf die digitale Transformation, um die Entwicklung und den kontinuierlichen Einsatz von Software zu beschleunigen, nutzen digitale Modelle und Supercomputer, um physische Testdaten durch simulationsbasierte Verifizierung zu ergänzen, und automatisieren Datenprozesse, um Zeit zu sparen und Erkenntnisse zu gewinnen, die die Instandhaltung verbessern.“ pd / eb www.f35.com

3. Januar 2022: Zur Ausbildung der F/A-18-Mechaniker der Luftwaffe hat Armasuisse drei Computer-Systeme beschafft und Ende 2021 die Systemverantwortung an die Logistikbasis der Armee übertragen. Die virtuellen Trainer bilden den F/A-18 detailgetreu ab, wodurch die Mechaniker realitätsnah üben können. Damit werden für die Ausbildung nur noch zwei statt drei Flugzeuge benötigt und die Verfügbarkeit der Flotte für Einsätze erhöht.

Aktuell stehen der Luftwaffe für den operationellen Einsatz 30 F/A-18 C/D Kampfflugzeuge zur Verfügung. Aufgrund der starken Belastung in den vergangenen Jahren, des Anfang 2021 eingeführten 24-Stunden-Betriebs sowie der Nutzungsdauerverlängerung ist die Verfügbarkeit der Flugzeuge zunehmend kritisch. Drei dieser Flugzeuge wurden bis anhin zu Ausbildungszwecken in der Rekrutenschule benötigt und standen nicht für den Flugdienst zur Verfügung. Zudem wurde im Zusammenhang mit dem 24-Stunden-Betrieb auch das Zivilpersonal bei der Luftwaffe aufgestockt und es entstand erhöhter Bedarf an zusätzlichen Ausbildungsmitteln für die Luftfahrzeug-Mechaniker.

Dank drei zusätzlichen Instandhaltungs-Trainern – «Simulated Aircraft Maintenance Trainer, SAMT» – werden nun zur Ausbildung nur noch zwei Flugzeuge benötigt. Zudem dienen die SAMT-Systeme einer kostengünstigen und ressourcenschonenden Aus- und Weiterbildung des F/A-18 Berufs- und Milizpersonals. Die Simulatoren entsprechen weitestgehend dem Echtsystem und gewährleisten eine gleichbleibende, qualitativ hochstehende Ausbildung. Die zusätzlichen Ausbildungsmittel stehen der Luftwaffe bereits seit November 2020 für das Training zur Verfügung. Nach Abschluss aller Arbeiten wurde die Systemverantwortung an die Logistikbasis der Armee übertragen und das Beschaffungsprojekt innerhalb des genehmigten Budgets von 2,5 Millionen Schweizer Franken erfolgreich abgeschlossen. pd www.ar.admin.ch

Das SAMT21 bietet virtuelle Ausbildungsmöglichkeiten für Luftwaffen-Mechaniker. Foto Armasuisse

Virtuelle Ansicht des F/A-18-Cockpits. Foto Armasuisse

Die virtuelle Aussenansicht der F/A-18 im computerbasierten Trainingssystem für Mechaniker. Foto Armasuisse

01. Januar 2022: Auf der Grundlage ihrer neuesten Luftfahrtdaten biete das 15. Think Paper von Eurocontrol eine zuverlässige Zusammenfassung aller Schlüsselindikatoren für die europäische Luftfahrt im Jahr 2021, teilt Eurocontrol mit. Für 2022 erwartet die europäische Flugsicherungsorganisation eine Fortsetzung der 2021 gestarteten Erholung von der Pandemie, wonach gegen Ende Jahr 70 bis 90 Prozent des Verkehrs von 2019 erreichen werden sollte.

Eigenen Angaben zufolge erwartet Eurocontrol eine partielle und nachhaltige Erholung des Verkehrs in Europa. Das Verkehrsaufkommen lag zu Beginn des Jahres 2021 im Januar bei 36 Prozent des Niveaus von 2019, erholte sich aber im Laufe des Sommers dank der Massenimpfungen und des digitalen Covid-Zertifikats der EU auf rund 70 Prozent und erreichte am 27. August 2021 mit 26’773 Flügen ein Zweijahreshoch. Die Ferienflüge zogen sich bis in den Herbst hinein, wobei das Verkehrsaufkommen Ende Oktober auf 81 Prozent anstieg, und trotz Omikron und zusätzlicher Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen für viele Reiseziele lag das Verkehrsaufkommen im Dezember bei 78 Prozent des Niveaus von 2019. Insgesamt erreichte das jährliche Verkehrsaufkommen im gesamten europäischen Luftverkehrsnetz 56 Prozent des Niveaus von 2019.

Eurocontrol geht davon aus, dass sich dieses Wachstum 2022 nicht abschwächen wird und dass sich das Verkehrsaufkommen bis zum Jahresende 2022 auf 70 bis 90 Prozent des Niveaus von 2019 erholen wird – auch wenn die sich entwickelnde Pandemie das Verkehrsaufkommen derzeit viel näher an die Basisprognose von Eurocontrol heranbringe, welche nicht optimistischste sei, hält Eurocontrol weiter fest. Die finanziellen und soziologischen Auswirkungen seien nach wie vor enorm und nicht wesentlich besser als im ersten Jahr der Pandemie. Schätzungen des internationalen Flughafenverbandes ACI zufolge sind 2021 etwa 1,5 Milliarden Passagiere weniger von europäischen Flughäfen abgeflogen als 2019. Das wäre nur geringfügig besser ist als die 1,7 Milliarden des Jahres 2020 und entspricht nur etwa 55 Prozent des Flugangebots in Europa vor der Pandemie. Insgesamt gab es im Jahr 2021 im gesamten Eurocontrol-Netz 4,9 Millionen weniger Flüge als 2019, gegenüber 6,1 Millionen weniger im Jahr 2020. Auch die Verluste der europäischen Fluggesellschaften beliefen sich 2021 auf 18,5 Milliarden Euro, verglichen mit 22,2 Milliarden im Vorjahr.

Für Eamonn Brennan, Generaldirektor von Eurocontrol, bleibt die Situation im Moment enorm herausfordernd. Das Verkehrsaufkommen mag derzeit bei 78 Prozent des Niveaus von 2019 liegen, aber die sich entwickelnde Omikron-Situation zwinge viele der führenden europäischen Fluggesellschaften dazu, ihre Kapazitäten im Januar um bis zu 30 Prozent zu kürzen – und parallel dazu beginnen sie, Flüge aufgrund des krankheitsbedingten Ausfalls von Besatzungsmitgliedern zu streichen.

Dennoch ist Eamonn Brennan zuversichtlich, dass das Jahr 2022 auf der Widerstandsfähigkeit aufbauen werde, welche die Luftfahrt 2021 in einer Krise gezeigt habe, die 2020 die Wirtschaft lahmgelegt hatte. „Sobald sich die Lage bessert, erwarten wir einen raschen Aufschwung, der die europäische Luftfahrt dem Verkehrsaufkommen von 2019 deutlich näher bringen wird. Gleichzeitig müssen alle Akteure in diesem Jahr ihre Pläne für einen nachhaltigen Luftverkehr dringend beschleunigen und mit umfangreichen Investitionen in neue technologische Lösungen wieder nachhaltig aufbauen“, mahnt Eamonn Brennan.  hjb 

Das Think Paper von Eurocontrol als PDF: eurocontrol-think-paper-15-2021-review-2022-outlook.pdf

31. Dezember 2021: Am letzten Tag des Jahres hat Swiss ihren neusten Airbus A320neo HB-JDD erhalten. Zusammen mit der HB-JDE wurde die HB-JDD am 28. Dezember ins schweizerische Luftfahrtregister eingetragen. Genau ein Jahr zuvor, am 31. Dezember 2020, hat Swiss ihre dritte A320neo HB-JDC erhalten. Mit dieser Meldung und diesem Bild wünschen wir allen Leserinnen und Lesern einen guten Start ins 2022, das hoffentlich bald wieder etwas normaler wird. 

Swiss hat ihre Ankündigung, im 2021 noch zwei neue Airbusse zu übernehmen, wahrgemacht: Am 28. Dezember wurden die beiden neuen Airbusse A320neo HB-JDD (Werknummer 10944) und –JDE (11084) ins HB-Register eingetragen. Die JDD flog über Mittag am 31. Dezember 2021 von Toulouse nach Zürich, wo sie um 13.45 Uhr landete. Zuvor flog der brandneue Airbus über dem Jungfraugebiet noch einen Vollkreis. Die HB-JDE dürfte in den nächsten Tagen ebenfalls nach Zürich überflogen werden. Damit verfügt Swiss über total fünf neue A320neo und zwei A321neo. Insgesamt hat sie 25 der neuen und sehr effizienten Airbusse bestellt. Auch EasyJet Switzerland erneuert derzeit ihre Flotte mit A32oneo. Es sind bereits vier A320neo auf EasyJet im schweizerischen Luftfahrtregister eingetragen.     Hansjörg Bürgi

Der neuste Airbus der Swiss ist die A320neo HB-JDD, welche am 31. Dezember 2021 in Zürich angekommen ist. Foto Hansjörg Bürgi

 

Der Vollkreis der HB-JDD am Silvester 2021 über dem Jungfraugebiet.

Der neuste Airbus der Swiss ist die A320neo HB-JDD, welche am 31. Dezember 2021 in Zürich angekommen ist. Foto André Aebi

30. Dezember 2021: CO2-neutral die um die Welt fliegen. Das ist das Ziel der beiden jungen Schweizer Piloten Matthias Niederhäuser und Robin Wenger. Am Sonntag, 2. Januar 2022, starten sie auf dem Flughafen Zürich zum ersten Leg. Am 22. April planen sie rund 230 Flugstunden später nach der Weltumrundung in Bern wieder zu landen.

«Diamondio Earthrounding» heisst das Projekt, welches die beiden ehemaligen Studenten der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, ZHAW, während ihres Aviatikstudiums bereits ausgeheckt hatten. Auch die Corona-Pandemie konnte die beiden Berufspiloten nicht vom Vorhaben abbringen, wenn dadurch auch Vieles noch komplizierter wird. Vergangenen Mittwochabend stellten die beiden Ihre Pläne im Innovationspark in Dübendorf mit dem Team ihren Freunden und Sponsoren vor. SkyNews.ch hat in der Maiausgabe 2021 «Diamondio Earthrounding» ein erstes Mal vorgestellt.

Mit dem Flug um die Welt möchten die beiden 28-jährigen weltweite Initiativen für eine nachhaltige Luftfahrt vernetzen. Ihr Ziel ist es auch, mit der brandneuen Diamond DA50RG CO2-neutral um die Welt zu fliegen. Wo möglich, wird der von einem 300 PS starken Dieselmotor angetriebenen HB-RTT dem normalen Kerosin nachhaltiger Treibstoff beigemischt, der restliche CO2-Ausstoss wird mit verschiedenen Massnahmen kompensiert.

Am Sonntag, 2. Januar 2022, beginnt die Reise um die Welt mit dem Start auf dem Flughafen Zürich. Dieser ist um 11.30 Uhr geplant und sollte bei gutem Wetter auf der Piste 16 erfolgen, so dass man den beiden von der Zuschauerterrasse aus zuwinken kann. Bei schlechtem Wetter werden sie im Instrumentenflugverfahren auf der Piste 28 starten.         Hansjörg Bürgi

Ein ausführlicher Bericht findet man in der Februarausgabe von SkyNews.ch, welche am 24. Januar erscheint.

Zur Website von Diamondo Earthrounding

Die Diamond DA50RG HB-RTT am 28. Dezember 2021 bei der Landung in Zürich. Foto Hansjörg Bürgi

Erstes Etappenziel ist Bangkok, wo eine 50-Stunden-Kontrolle der DA50RG ansteht. Karte Diamondo Earthrounding

Robin Wenger und Matthias Niederhäuser erklären im Innovationpark in Dübendorf ihr Vorhaben. Foto Hansjörg Bürgi

29. Dezember 2021: Keine Montags-Nachtflüge bis 22 Uhr, dafür täglich Flugbetrieb bis 19.30 Uhr, aber erste Starts erst ab 10 Uhr vormittags – mit diesen Flugbetriebszeiten in einer Testphase will die Luftwaffe ihr Bedürfnis an Nachtflugtrainings abdecken und gleichzeitig Möglichkeiten ausloten, die Akzeptanz für die Lärmbelastung rund um die Flugplätze mit neuen Ruhezeiten zu erhöhen.

Die neuen Trainingsflugzeiten testen die Kampfflugzeuge der Schweizer Armee von Montag, 3. Januar, bis Donnerstag, 13. Januar. Die Jets fliegen von 10 bis 12 Uhr sowie von 13.30 bis 19.30 Uhr. Nachdem im Januar 2021 ein erster solcher Versuch zu neuen Möglichkeiten der Lärmbegrenzung am Abend stattgefunden hat, will die Armee die Erfahrungen nun konsolidieren. Gleichzeitig sollen die Nachtflugtrainings erhöht werden, die für den permanenten Luftpolizeidienst unumgänglich sind. Neben Payerne ist erstmals auch der Militärflugplatz Meiringen am Versuch beteiligt.

Normalerweise finden die Trainingsflüge mit den Kampfjets der Schweizer Armee von 8.30 bis 12 Uhr und von 13.30 bis 17 Uhr statt. Von Oktober bis März heben die Jets dabei jeweils montags zusätzlich von 18 bis 22 Uhr für Nachtflugtrainings ab (der Dienstagabend dient als Reserve bei schlechtem Wetter). Diese begrenzten Uhrzeiten gelten nicht für Einsätze im Luftpolizeidienst, die seit dem 31. Dezember 2020 rund um die Uhr möglich sind.

In der Versuchsphase mit den neuen Trainingszeiten entfällt das Montags-Nachtflugtraining bis 22 Uhr und auch am Freitagabend sind keine Flüge vorgesehen. Um die Auswirkung auf den Personaleinsatz und die Akzeptanz bei den Anwohnerinnen und Anwohnern zu ermitteln, wird der Versuch auf acht Tage (statt vier wie im Vorjahr) ausgeweitet. Wie das VBS festhält, absolvieren die Piloten der Schweizer Luftwaffe im internationalen Vergleich nur wenige Nachtflugtrainings. Da die Flugbedingungen in der Nacht nicht dieselben sind wie tagsüber, sei ein angemessenes Nachtflugtraining notwendig, um den Schutz des Schweizer Luftraums auch in der Nacht gewährleisten zu können. pd/eb www.vtg.admin.ch

28. Dezember 2021: Im Oktober hat Air-Glaciers auf der Basis Collombey mit dem EC135 HB-ZUC ihren dritten zweimotorigen Rettungshelikopter in Betrieb genommen und der Ausbau der Luftrettungskapazität geht weiter: Seit dem 18. Dezember ist mit dem HB-ZUI ein vierter EC135 Rettungshelikopter in Saanen stationiert – gleichzeitig hat die Rega einen Schritt ins Wallis gemacht.

Air-Glaciers startet mit vier mit Rettungswinde ausgerüsteten EC135 in die Wintersaison. Stationiert sind die vier zweimotorigen Helikopter auf den Basen Sion, Lauterbrunnen, Collombey und Saanen. Dass Air-Glaciers mit den EC135 HB-ZUC und HB-ZUI zwei zusätzliche Rettungshelikopter beschafft hat, hat einerseits sicher mit der angelaufenen Wintersportsaison zu tun, die besonders viele Luftrettungseinsätze nötig macht. Andererseits dürfte die Stationierung eines AW109SP DaVinci durch die Rega auf dem Flugplatz Sion eine Rolle gespielt haben. Seit Weihnachten hat die Rega in Kooperation mit Héli-Alpes SA einen Rettungshelikopter in Sion stationiert. In ihrer Medienmitteilung dazu schreibt die Rega, mit diesem Schritt das Luftrettungsdispositiv im Kanton Waadt und im westlichen Berner Oberland verstärken zu wollen. In der gleichen Medienmitteilung schreibt die Rega aber auch: „Die Rega wird sich zu gegebener Zeit mit einem noch zu definierenden Leistungsumfang an der für das kommende Jahr in Aussicht gestellten Ausschreibung der Luftrettung im Kanton Wallis beteiligen.“ Die Vermutung drängt sich also auf, dass sich verschiedene Anbieter im Luftrettungswesen für die vom Kanton Wallis für 2022 angekündigte Ausschreibung der Luftrettung optimal positionieren wollen.

Bei den Walliser Luftrettungsorganisationen Air-Glaciers und Air Zermatt hat man keine Freude am Vorgehen der Rega und will sich auf keinen Fall aus der jahrzehntelang erfolgreich durchgeführten Rettungstätigkeit verdrängen lassen. Anlässlich der Präsentation des neuen EC135 HB-ZUI, der während den Wintermonaten in Saanen stationiert sein wird, sagte Bernard Vogel, CEO der Air-Glaciers: „Das Rettungswesen ist ein wichtiger Teil der DNA von Air-Glaciers, und wir sind stolz, diese Sparte weiter zu entwickeln. Sicher, eine solche Investition hat seinen Preis – mehrere Millionen Schweizer Franken, ohne die Ausbildung der Crews dazu zu rechnen. Es ist ganz klar eine Investition in die Zukunft. Air-Glaciers wurde gegründet, um Leben zu retten. Seit über 50 Jahren stehen wir im Dienste der Bevölkerung, und wir wollen auch weiterhin als Schutzengel unterwegs sein.“

Mehr Informationen zu den aktuellen Entwicklungen im Schweizer Luftrettungswesen finden Sie in der aktuellen Ausgabe von SkyNews.ch und auch in der SkyNews.ch-Februarausgabe, die Ende Januar erscheinen wird.

Eugen Bürgler www.air-glaciers.ch

28. Dezember 2021: Allein in Europa wollen neun Staaten die F-35 beschaffen oder setzen das Kampfflugzeug der fünften Generation bereits ein und es dürften noch mehr werden. In den Niederlanden haben Luftwaffe und Verteidigungsministerium gestern die Einsatzbereitschaft (Initial Operational Capability – IOC) ihrer F-35A-Flotte erklärt.

Die Niederlande werden ihre gesamte F-16-Flotte mit 46 F-35A ersetzen. Bisher hat die Royal Netherlands Air Force 24 F-35A erhalten und die bislang umgeschulten 55  holländischen Piloten haben bereits über 9000 F-35-Flugstunden absolviert. Mit der formellen Deklaration der Einsatzbereitschaft sei die niederländische Luftwaffe nun in der Lage, eine Einheit von vier F-35A mit Personal und Material innert kurzer Zeit an jeden Ort der Welt zu verlegen, so das holländische Verteidigungsministerium. Basis für die Erklärung des IOC-Status war eine einjährige Truppenerprobung. Die erste operationelle F-35A haben die Niederlanden 2019 erhalten. Die ersten Flugzeuge sind für Erprobung und Ausbildung in den USA geblieben, Ende 2019 ist dann auch die erste F-35A in den Niederlanden eingetroffen. Im selben Jahr hat auch die erste für die Niederlanden bestimmte F-35A das italienische F-35-Produktionswerk in Cameri verlassen.

Die erste F-35-Staffel der Royal Netherlands Air Force ist auf der Leeuwarden Air Base stationiert, zukünftig wird auch Volkel F-35 beheimaten. Aktuell gibt es in Leeuwarden Lärmklagen wegen der F-35. Wie die holländische Luftwaffe mitteilte, werden derzeit optimierte Operationsverfahren evaluiert, um die Lärmbelastung zu verringern.

Jede produzierte F-35 beinhaltet auch Teile, die in den Niederlanden hergestellt wurden. 25 holländische Zulieferer sind am F-35-Programm beteiligt. Vor zwei Monaten wurde zudem in Woensdrecht eine moderne Anlage für die Wartung von F-35-Triebwerken eröffnet. Dort werden auch F135-Triebwerke von weiteren F-35-Nutzern betreut. eb www.f35.com

27. Dezember 2021: Kurz vor Weihnachten hat die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST noch einige Unfallberichte veröffentlicht, darunter auch jenen des Bücker Jungmann HB-UVB vom 28. Juli 2020. Der erfahrene Pilot startete in Gruyère bei Seitenwind durch, wobei der Bücker mit Bäumen neben der Piste kollidierte. Pilot und Passagier erlitten leichte Verletzungen der Bücker wurde total beschädigt.

Am 28. Juli 2020 gegen 14 Uhr bereiteten der 73-jährige Pilot und sein Passagier den Bücker 131 APM Jungmann HB-UVB für einen Rundflug über der Region des Lac de Gruyère vor.  Um 15 Uhr hoben sie von der Piste 35 auf dem Flugplatz Gruyère ab. Nach 30 Minuten Flugzeit forderte der Passagier gemäss SUST-Angaben den Piloten auf, zum Flugplatz zurückzukehren. Dieser flog zurück und landete auf der Piste 35, beim Aufsetzen der Räder habe er einen starken Seitenwind verspürt, so die SUST. Der Pilot beschloss, wieder Gas zu geben, um noch einmal anzufliegen. Der Durchstartvorgang begann gemäss SUST-Bericht normal, aber die Aufmerksamkeit des Piloten richtete sich auf die linke Seite der Flugbahn. Plötzlich kollidierte der rechte untere Flügel des Bückers mit den Bäumen am rechten Rand der Piste. Der Doppeldecker stürzte sodann in diese Bäumen zwischen der Piste und der Saane ab.

Wie die SUST weiter festhält, verfügte der Pilot verfügte über eine gute Flugerfahrung mit dem Bücker. Der Pilot berichtete, dass der Motor beim Durchstarten seine volle Leistung erbracht hatte. Die Wetterbedingungen waren wie folgt: Eine aktive Kaltfront zog rasch über die Nordschweiz. Die Luftmasse in der Unfallregion war bei Westwind sehr trocken. Der Pilot entschied sich, den Flug in einer instabilen Atmosphäre mit mässigem Westwind zu beginnen, der beim Erstanflug stärker wurde. Aus diesem Grund musste die Platzrunde der Piste 35 unter turbulenten Bedingungen stattfinden. Es war daher nicht überraschend, dass die Landung aufgrund der Querwindkomponente heikler wurde, hält die SUST weiter fest. Aus diesem Grund entschied sich der Pilot klugerweise, wieder Gas zu geben, als er feststellte, dass die Landung nicht mehr gewährleistet war.

Die Sicht nach vorne, insbesondere im Steigflug nach dem Start oder dem Durchstarten, ist beim Bücker eingeschränkt. Die Piloten dieses Flugzeugs seien es gewohnt, den Kopf nach links zu neigen, um eine Sicht nach vorne zu erhalten, schreibt die SUST in ihrem Bericht. Beim Durchstarten des HB-UVB habe der Pilot die gefährliche Abdrift auf die rechte Seite der Landebahn nicht bemerkt, welche durch die starke Seitenwindkomponente verursacht wurde. Dadurch wurde er von der Kollision mit den Bäumen neben der Piste völlig überrascht.

Beim Bücker handelt es sich um den 1939  in Altenrhein von der Dornier-Werken gebauten Bü131 APM Jungmann HB-UVB mit der Seriennummer 39. Er wurde am 30. März 1973 nach seinem Einsatz bei den schweizerischen Fliegertruppen als HB-UVB zivil registiert. Er gehörte der Greyerzer Fluggruppe Société d’Aviation de la Gruyère SAund war in Gruyère stationiert. Nach dem Unfall wurde er am 30. Oktober 2020 aus dem schweizerischen Luftfahrtregister gelöscht.                    Hansjörg Bürgi

Der SUST-Bericht auf Französisch: HB-UVB_sumB

Die Unfallstelle mit den Bäumen am rechten Rand der Piste 35 in Gruyère. Grafik SUST

26. Dezember 2021: Die Basler Wartungsbetriebe haben vor Weihnachten noch für interessante News gesorgt: Jet Aviation hat ihre erste VVIP-Boeing 787-8 ausgeliefert und AMAC Aerospace gab die Übernahme der britischen Gamit Ldt. bekannt.

Jet Aviation hat zwar nicht erwähnt, welcher Kunden ihre erste Dreamliner-Ausstattung erhalten hat, doch dem Vernehmen nach dürfte es sich um die P4-PDL handeln, welche von Global Jet Luxemburg betrieben wird und neu den russischen Oligarchen Roman Abramovich umherfliegt. Seine Boeing 767-300 P4-MES ist zum Verkauf ausgeschrieben. Die bereits 2015 gebaute Boeing 787  mit der Werknummer 37306 wurde eigentlich als HB-JJJ von Privatair bestellt, aber nie ausgeliefert, da PrivatAir 2018 in Konkurs gibt. Der Dreamliner war von September 2015 bis März 2018 im kalifornischen Victorville abgestellt und wurde Ende Oktober 2019 für den Kabinenausbau zu Jet Aviation nach Basel geflogen.

Die Kabineneinrichtung wurde von einem externen Designstudio entworfen und umfasste eine Reihe komplexer Merkmale, die alle von Jet Aviation entwickelt und produziert wurden, wie sie mitteilt. „Der aussergewöhnlich niedrige Geräuschpegel, den Jet Aviation bei diesem Flugzeug erreicht hat, ist der Höhepunkt einer langjährigen Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit zwischen uns, Universitäten, Erstausrüstern und Partnerfirmen“, sagt Enrique Garrido Bosch, Leiter des Innenausstattungsprogramms für das Programm. „Wir freuen uns sehr, dass unsere Arbeit in der Branche führend ist, und unser Kunde war besonders von seiner ruhigen Umgebung begeistert. Wir sind sehr gespannt auf die Möglichkeiten für weitere Innovationen zur Entwicklung und Gestaltung von Sound-Erlebnissen.“

Jet Aviation stützte sich dabei auf jahrelange Vorbereitungen und Forschungen seines Teams von internen Handwerkern, um mehrere neue Designelemente in die Innenausstattung zu integrieren“, sagte Jeremie Caillet, Vice President Regional Operations EMEA. „Wir haben das Flugzeug pünktlich und unter dem Zielgewicht ausgeliefert und dabei unser bestehendes EASA STC für die Zertifizierung von Innenausstattungen in Boeing 787-Flugzeugen genutzt – das erste STC dieser Art, das einem Completion Center erteilt wurde. Es ist wirklich eine der schönsten und technisch beeindruckendsten Kabinen, die wir je in Basel ausgeliefert haben. Ich könnte nicht stolzer darauf sein, wie das Team jede Herausforderung angenommen hat und uns letztlich für künftige 787-Ausstattungen gut positioniert hat.“

AMAC Aerospace Switzerland hat die britische Gamit Ltd. übernommen. Das Unternehmen bietet am Flughafen London-Stansted professionelle und technische Unterstützung für lokale und internationale Wartungsbetriebe, Fluggesellschaften sowie Eigentümer von Privat- wie auch Geschäftsflugzeugen an. Bernd Schramm, Chief Operating Officer AMAC Aerospace Switzerland, sagte: “Wir freuen uns, Gamit Limited in die ‘AMAC Aerospace Group of Companies’ einzugliedern, da dies der Gruppe mehr luftfahrtbezogene Dienstleistungen verschafft, welche wir normalerweise auf dem breiteren Markt beschaffen müssten. Wir werden ein starkes Team einarbeiten, welches über eine kumulierte Erfahrung von rund 100 Jahren verfügt; der Sitz wird in Grossbritannien bleiben.“

Ian Davies, General Manager Gamit Ltd, fügt hinzu: “Die Zugehörigkeit zur ‚AMAC Aerospace Group of Companies‘ wird es uns ermöglichen, Zugang zu neuen Märkten zu erhalten, neue Dienstleistungen anzubieten und bei gemeinsamen Projekten viel enger zusammenzuarbeiten, um Effizienzgewinne zu erzielen, die schliesslich unseren Kunden nützen. Es ist eine aufregende Zeit für die Gruppe und eine grosse Chance für Gamit Limited.“

Seit 1990 unterstützt Gamit Fluggesellschaften, Unternehmen und private Besitzer bei der Beschaffung von Flugzeugteilen und profitiert dabei von einem internationalen Netzwerk mit verschiedenen Beschaffungspartnern, das das Unternehmen im Laufe der letzten 30 Jahren aufgebaut hat.  Im Laufe der Zeit umfassten die Dienstleistungen technische Vor-Ort-Unterstützungen für die Umrüstung von Passagier- auf Frachtflugzeuge, die Überholung von Triebwerken und die Wartung von Flugzeugen. Zu den weiteren Dienstleistungen, die in der Vergangenheit angeboten wurden, gehörten CAMO und kommerzielle ‚End-of-Lease‘-Dienste. Die Software ROAM umfasst die digitalen Online-Aufzeichnungen. Bei dieser Lösung handelt es sich um eine intern entwickelte, webbasierte Anwendung für alle, die mit Flugzeugaufzeichnungen und Lufttüchtigkeit zu tun haben. Gamit Ltd. wird die Büros am Flughafen London-Stansted weiterführen.  hjb