25. Dezember 2021: Adolf Litzler, ein Pionier unter den Helikopterpiloten, überflog am 24. Dezember 1971 eine Alouette III der Air-Glaciers von Sion nach Lauterbrunnen und legte damit den Grundstein der Helikopterbasis Lauterbrunnen, welche nun an Heiligabend 2021 ihr 50-Jahr-Jubiläum feiern konnte. Ein solches Ereignis sei in der schweizerischen Helikopterbranche nicht selbstverständlich, teilt Air-Glaciers weiter mit.

Das Land „in der Weid“ stellte sich bei der Gründung der Basis Lauterbrunnen als idealer Ort dar. Zu Beginn wurde die Alouette III im Freien stationiert und jeweils abends abgedeckt. Sämtliche Wartungsarbeiten am Helikopter fanden unter freiem Himmel statt, was sich je nach Wetterlaune „interessant“ gestalten konnte, so Air-Glaciers. Anfang 1972 wurden der erste Hangar sowie der Landeplatz geplant und am 6. Oktober 1973 eingeweiht. Die Nachfrage im Transportbereich steigerte sich stetig, so dass im Herbst 1975 die Alouette III mit einer leistungsstärkeren SA315B Lama ersetzt wurde. In den folgenden Jahren wurde die Flottengrösse stets dem Bedarf angepasst. Der Personalbestand erhöhte sich somit ständig. Dies führte im 1989 zum Bau einer Tankanlage mit einem Fassungsvermögen von 30‘000 Litern und im 1990 zum Anbau eines zweiten Hangars.

Aus heutiger Sicht ist es kaum mehr denkbar, wie damals die ersten Rettungen nur durch den Piloten, einen Flughelfer und bei Bedarf mit einem Bergführer ausgeführt wurden. Situativ musste improvisiert, Abläufe erarbeitet und entwickelt werden. Eine spezielle Entwicklung war der Rettungskorb, mit dem Retter, unten am Helikopter hängend, direkt zur Unfallstelle im steilen oder unzugänglichen Gelände eingeflogen werden konnten. Ab 1987 durfte Air-Glaciers auf die Mithilfe vom Flugarzt Bruno Durrer zählen, welcher sich mit einer eigenen Hausarztpraxis in Lauterbrunnen stationiert hatte. Das Kuhnetz, mit dem verletzte Tiere geflogen werden, hatte seine Anfänge im Lauterbrunnental. Nach einem Transport einer Kuh in einem Lastennetz, entwickelte man dieses speziell für Tierrettungen konzipierte Netz, so wie es heute in seiner Grundform eingesetzt wird. Zum Evakuieren von Personen in blockierten Luftseilbahnen wurde die «Jules Verne», eine Rettungsgondel, welche heute im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern ausgestellt ist, gebaut. Alle Abläufe, Standards und Systeme, die heute eingesetzt werden, haben ihren Ursprung aus den Erfahrungen und der Pionierarbeit von damals, teilt Air-Glaciers weiter mit.

Die Air-Glaciers sei bestrebt, auch in der Zukunft eine wichtige Rolle im Helikoptergeschäft zu spielen und den früheren Pioniergeist in die Zukunft zu tragen, heisst es weiter. Heute sind auf der Basis in Lauterbrunnen 18 Festangestellte und ebenso viele Aushilfen und Freelancer beschäftigt. Der Rettungshelikopter ist rund um die Uhr besetzt und seit diesem Winter mit einer 90-Meter Rettungswinde ausgerüstet. Stetig werden Nachwuchspiloten und Helikoptermechaniker in Lauterbrunnen ausgebildet, um auch für die kommenden 50 Jahre gewappnet zu sein. Im Frühjahr 2022 ist ein Tag der offenen Tür auf dem Heliport geplant, bei dem dieses geschichtsträchtige Ereignis gefeiert wird.  pd

Den Rettungskorb hatte Air-Glaciers selber entwickelt. Foto Air-Glaciers

1973 wurde in Lauterbrunnen der erste Hangar gebaut. Foto Air-Glaciers

24. Dezember 2021: Mit diesem Bild wünschen wir allen Leserinnen und Lesern trotz der herausfordernden allgemeinen Lage schöne Weihnachten und hoffen, dass möglichst alle das Fest mit Ihren Liebsten feiern können. Wir werden auch zwischen Weihnachten und Neujahr täglich die Website aktualisieren, ein Besuch lohnt sich immer.   Für Redaktion und Verlag: Hansjörg Bürgi

Und hier folgt der Weihnachtsfilm 2021 von Swiss:

23. Dezember 2021: Der Schweizer Flugzeugbauer Lightwing Aircraft hat am 16. Dezember vom Deutschen Ultraleichtflugverband (DULV) die Musterzulassung für den AC4-UL erhalten. Der sparsame und robuste  AC4-UL kann damit mit 600 Kilogramm Gesamtgewicht auf dem Ultraleichtmarkt abheben.

Der AC4-UL beruht auf dem Lightwing AC4-LSA und hat neben einem erneuerten, innovativen Cockpit zusätzlich ein für UL-Flugzeuge vorgeschriebenes Fallschirm-Gesamtrettungssystem erhalten. Mit dem AC4-UL steht auf dem UL-Markt ein Flugzeug mit bis zu 600 Kilogramm Gesamtgewicht zur Verfügung, dass die Bauqualität des LSA-Standards (Light Sport Aircraft) mit den Freiheiten der Ultraleicht-Fliegerei vereint.

Der robust gebaute AC4-UL kommt ist wie die Standardversion mit dem Rotax 912iS Einspritzmotor ausgerüstet. Damit erreicht das leise Flugzeug aus Stans Verbrauchswerte von nur 9 bis 14 Litern pro Stunde. Damit fliegt der AC4 nicht nur ökologisch sondern hilft dabei, die Betriebskosten tief zu halten. Im Cockpit hat sich Lightwing für das Kanardia NESIS III System entschieden und mit Funk und Transponder von AirAvionics auf den AC4 angepasst. Standard ist dabei eine WLAN-Verknüpfung mit Tablets oder Mobiltelefonen. Dank grossem Leitwerk und vergleichsweise langem Rumpf verspricht Lightwing ein für diese Kategorie aussergewöhnlich stabiles Flugverhalten um alle drei Achsen. pd/eb  www.lightwing.ch

Film zur Erprobung des Gesamtrettungssystems:

22. Dezember 2021: Die Luftfracht profitierte auch 2021 von der anhaltend hohen globalen Transportnachfrage, die durch Engpässe bei der Seefracht und der Störung weltweiter Lieferketten weiter verstärkt wurde. Auch für die kommenden Jahre gehen Branchenexperten von weiterem Wachstum getrieben durch das steigende E-Commerce-Geschäft aus. Über die Herausforderungen und Chancen des kommenden Jahres diskutierten die Mitglieder des Aircargo Club Deutschland (ACD) mit Ashwin Bhat, seit März neuer Chief Commercial Officer der Lufthansa Cargo AG.

Nachdem der Luftfrachtmarkt mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr zunächst stark einbrach, ist die Nachfrage nach Luftfrachtkapazitäten laut dem internationalen Branchenverband IATA mittlerweile deutlich über Vorkrisenniveau gestiegen. Doch noch immer sind die Luftfrachtkapazitäten nicht so verfügbar wie vor der Pandemie. So blieben die freien Kapazitäten im Oktober 2021 acht Prozent unter dem Niveau vom Oktober 2019. Grund hierfür sind fehlende Interkontinentalflüge im Passagierverkehr, bei denen ebenfalls grosse Mengen an Frachtgütern beigeladen werden. Ashwin Bhat, Chief Commercial Officer bei der Lufthansa Cargo, berichtete beim Aircargo Club Deutschland, dass man davon ausgehen könne, dass die Kapazitätslücke noch bis 2025 bestehen bleibe.

Trotz aller Herausforderungen stellte die Luftfracht in den vergangenen zwei Jahren ihren Wert unter Beweis und erzielte durch Schnelligkeit und Flexibilität Rekordtonnagen. So wuchs die Gesamttonnage im Zeitraum Januar bis August 2021 um fünf Prozent im Vergleich zu 2019. Weil durch die vermehrte Homeoffice-Arbeit die Halbleiternachfrage anstieg, nahmen die Tonnagen im High-Tech-Bereich um elf Prozent zu. So gab es beispielsweise allein bei Laptops ein Plus von 55 Prozent. Doch auch der Pharmabereich legte ein deutliches Wachstum von 17 Prozent hin. Allein im ersten Halbjahr wurden 7000 Tonnen an Impfstoffen per Luftfracht transportiert. Aufgrund der Lieferkettenprobleme in der Automobilindustrie stieg in diesem Segment das Luftfrachtaufkommen ebenfalls um 23 Prozent.

„Unterbrechungen der Lieferkette und die daraus resultierenden Lieferverzögerungen haben zu langen Lieferzeiten der Lieferanten geführt. Dies führt in der Regel dazu, dass Hersteller den schnelleren Luftverkehr nutzen, um die während des Produktionsprozesses verlorene Zeit zurückzugewinnen“, erklärte Ashwin Bhat. Denn insbesondere der Seefrachtbereich hat noch immer mit erheblichen Rückständen zu kämpfen. So warteten etwa Mitte November 111 Containerschiffe im Hafen von Los Angeles und Long Beach auf ihre Entladung – vor der Pandemie lag der Rekord dort bei 17 Schiffen. Unter anderem durch diese Probleme erwirtschafteten viele Airlines mit ihren Luftfrachtsparten Rekordergebnisse. So auch die Lufthansa Cargo.

Insgesamt erwartet Ashwin Bhat keine dauerhaften negativen Auswirkungen der Pandemie auf den Luftfrachtmarkt. Wirtschaftsindikatoren in wichtigen Märkten stützen diesen positiven Ausblick für 2022. Laut OECD wird das globale BIP bis Ende 2022 voraussichtlich sieben Prozent über dem Niveau von des vierten Quartals von 2019 liegen. „2021 war ein sehr herausforderndes Jahr. Doch wir haben rechtzeitig zahlreiche Massnahmen vorbereitet und umgesetzt, um diese Herausforderungen zu meistern. E-Commerce wird auch zukünftig ein wichtiger Treiber des Luftfrachtgeschäfts bleiben und auch ausserplanmässige Fracht wird weiterhin einen bedeutenden Teil der Luftfrachtnachfrage ausmachen. Doch genau hier liegt auch die Stärke der Branche. Wir arbeiten hart, um für unsere Kunden die erste Wahl für Frachtverkehre zu sein“, resümierte Ashwin Bhat bei seinem Vortrag.

Christopher W. Stoller, Präsident des Aircargo Club Deutschland, ergänzte: „2021 haben wir gesehen, wie sich die zu transportierenden Frachtgüter zu Gunsten der Luftfracht verschieben. Doch um auch langfristig erfolgreich zu sein, muss die Luftfracht einige Anforderungen erfüllen. Die Digitalisierung, nachhaltiger Flugverkehr sowie sich neu entwickelnde Kundenanforderungen hin zu mehr Schnelligkeit und noch stärkere Flexibilität sind nur einige wichtige Themen, die angegangen werden müssen.“  pd

20. Dezember 2021: Mit der Stationierung eines Rettungshelikopters in Sion (VS) verstärke die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega ab Weihnachten ihr nationales Luftrettungsdispositiv im Kanton Waadt und dem westlichen Berner Oberland, teilt sie heute mit. Die Stationierung erfolgt in Zusammenarbeit mit der ortsansässigen Firma Héli-Alpes SA. Das kommt bei Air Zermatt und Air-Glaciers, welche die Luftrettung im Wallis seit Jahrzehnten sicherstellen, nicht gut an.

Die Rega betreibt in der Schweiz zwölf Helikopter-Einsatzbasen sowie eine Partnerbasis in Genf und stellt mit 19 Rettungshelikoptern die medizinische Grundversorgung aus der Luft zugunsten der Schweizer Bevölkerung sicher. Damit die Rega die Luftrettung in der Schweiz weiter optimieren könne, überprüfe sie dieses Einsatzdispositiv laufend. Um das Dispositiv im Kanton Waadt und im westlichen Berner Oberland zu verstärken und in diesen Gebieten die Luftrettung weiter zu verbessern, stationiere die Rega ab Weihnachten einen Rettungshelikopter in Sion, teilt sie heute mit. Die Rega verfügt damit neu über 14 Standorte und erhöht die Verfügbarkeit ihrer Einsatzmittel zu Gunsten von Patientinnen und Patienten.

Die Stationierung eines Rega-Helikopters vom Typ AgustaWestland Da Vinci in Sion erfolgt in Kooperation mit dem dort ansässigen Helikopterunternehmen Héli-Alpes SA, in dessen Gebäude der Helikopter hangariert wird. Die Rega-Crew befindet sich rund um die Uhr im Bereitschaftsdienst und kann somit auch in der Nacht in wenigen Minuten starten, um medizinische Hilfe dahin zu bringen, wo sie benötigt wird. Der in Sion stationierte Rettungshelikopter verfügt wie alle Rega-Helikopter über eine Rettungswinde und kann für das das gesamte Rega-Einsatzspektrum eingesetzt werden – inklusive für intensivmedizinische Spezialtransporte und für Transporte von Säuglingen und Frühgeborenen.

Wie alle Rega-Helikopter wird auch der in Sion stationierte Rettungshelikopter von der nationalen Einsatzzentrale der Rega aufgeboten und im Einsatz geführt. Da die Luftrettung im Gegensatz zu den bodengebundenen Rettungsmitteln keine Kantonsgrenzen kenne, sei die zentrale Koordination der Luftrettungsmittel speziell bei hohem Einsatzaufkommen unabdingbar, so die Rega. Sie wird in etwa 65 Prozent der Fälle direkt über die eigene Alarmnummer 1414 aufgeboten, in etwa 35 Prozent der Fälle erfolgt die Alarmierung über eine kantonale Sanitätsnotrufzentrale.

Die Sanitätsnotrufzentrale (SNZ) 144 Wallis bietet bereits heute bei Bedarf Rettungshelikopter der Rega für Einsätze auf Walliser Kantonsgebiet auf. Aktuell fliegen die Rega-Helikopter etwa drei Einsätze pro Woche im Kanton Wallis – meist für intensivmedizinische Spezialtransporte wie etwa für Frühgeborene, welche von der Air Zermatt oder der Air-Glaciers nicht durchgeführt werden könnten, teilt die Rega weiter mit. An der Alarmierung für Rega-Einsätze im Kanton Wallis ändere auch der neu in Sion stationierte Rega-Helikopter nichts: Wie bisher könne die SNZ 144 Wallis sämtliche Einsatzmittel der Rega über die nationale Luftrettungszentrale der Rega aufbieten, heisst es weiter.

Die Rega werde sich zu gegebener Zeit mit einem noch zu definierenden Leistungsumfang an der für das kommende Jahr in Aussicht gestellten Ausschreibung der Luftrettung im Kanton Wallis beteiligen, teilt sie weiter mit. Die Bevölkerung des Kantons Wallis liege der Rega am Herzen, nicht zuletzt unterstützten über 50’000 Walliser Gönnerinnen und Gönner die Rega mit ihren Beiträgen, heisst es weiter.  hjb

Die Reaktionen von Air Zermatt und Air-Glaciers auf die Stationierung eines Rega-Helis in Sion findet man in der neusten Ausgabe von SkyNews.ch, welche heute erschienen ist.

19. Dezember 2021: Gleich zwei Schweizer Helikopter verunfallten am Samstag, 18. Dezember 2021, in den Schweizer Alpen: Im Wallis missglückte einem Piloten des letzten Lamas der Air Zermatt die Landung, in Unteriberg stürzte am Nachmittag ein MD520N aus wenigen Metern ab. Glücklicherweise gab es nur Leichtverletzte.

Wie die Air Zermatt mitteilte, hat ein 34-jähriger Privatpilot am 18. Dezember das Lama HB-XII für einen Privatflug gemietet. Er startete in Raron und beabsichtigte mit drei Passagieren um 10.30 Uhr auf dem Gebirgslandeplatz Alphubel auf 3782 Meter über Meer zu landen.  Gemäss Angaben der Walliser Kantonspolizei wurde bei der harten Landung der Helikopter stark beschädigt. Für eine medizinische Kontrolle wurde einer der Passagiere nach Visp geflogen. Er habe aber das Spital nach kurzer Zeit verlassen können, so die Kapo Wallis weiter. Die SUST hat eine Untersuchung eröffnet. Bei der HB-XII handelt es sich um das letzte AS315B Lama der Air Zermatt und eines der letzten in der Schweiz überhaupt. Den 1979 gebauten Heli hat Air Zermatt in der Flotte behalten, weil er sich gerade für Hochgebirgseinsätze ideal eignet. Ob er wieder aufgebaut wird, ist noch offen.

Kurz nach 16 Uhr am 18. Dezember verunfallte in Unteriberg der MD520N HB-ZBM. Gemäss Angaben der Kantonspolizei Schwyz befand sich der 47-jährige Pilot alleine an Bord und stürzte aus wenigen Metern ins schneebedeckte Wiesland. Er habe dabei leichte Verletzungen erlitten und wurde ins Spital gebracht. Dieses konnte er aber bald wieder verlassen. Der Helikopter wurde beim Absturz stark beschädigt. Wie die SUST am 12. Januar 2021 mitteilte, sei der Heli nach einer Autorotation nach links gekippt. Der 1999 gebaute MD520N ist im schweizerischen Luftfahrtregister auf die Helivetia AG eingetragen und wird von der Robert Fuchs AG operiert. Die SUST hat auch hier eine Untersuchung eröffnet.   Hansjörg Bürgi

Bei der Kollision mit dem Gelände trennte sich das Heck vom MD520N in Unteriberg ab. Foto Kapo Schwyz

Die Unfallstelle auf dem Gebirgslandeplatz Alphubel. Foto Kapo Wallis

Der Rumpf des MD520N wird für den Abtransport vorbereitet. Foto Kapo Schwyz

18. Dezember 2021: Der Bundesrat hat die Vernehmlassung zum revidierten CO2-Gesetz eröffnet, wie er gestern mitteilte. Damit soll der Treibhausgas-Ausstoss bis 2030 halbiert und das Klimaziel 2030 erreicht werden. Im Gegensatz zum von Volk und Ständen im vergangenen Juni abgelehnten ersten CO2-Gesetz verzichtet der Bundesrat auf neue Instrumente, wie Flugticketabgaben oder Treibstoffzuschläge. In der Luftfahrt sollen erneuerbare Flugtreibstoffe gefördert werden.

Mit dem revidierten CO2-Gesetz will der Bundesrat die Treibhausgasemissionen der Schweiz bis 2030 gegenüber 1990 halbieren. Es knüpft an das geltende CO2-Gesetz an, welches das Parlament bis 2024 verlängert hat, und umfasst die Massnahmen für die Zeit von 2025 bis 2030. Die neue Vorlage führt bewährte Instrumente wie die CO2-Abgabe weiter. Um der Volksabstimmung vom Juni 2021 Rechnung zu tragen, verzichtet sie auf neue Abgaben. Der Bundesrat setzt stattdessen auf wirkungsvolle Anreize, die durch gezielte Förderungen und Investitionen ergänzt werden. Mit der neuen Vorlage könne der Bund zwischen 2025 und 2030 für die Gebäudesanierung und den Umstieg auf klimafreundliche Heizungsanlagen gesamthaft rund 2,9 Milliarden Franken bereitstellen, teilt das Bundesamt für Umwelt BAFU weiter mit.

Im Luftfahrtbereich verpflichtet das revidierte CO2-Gesetz die Anbieter von Flugzeugtreibstoffen dazu, dem in der Schweiz getankten Kerosin erneuerbare Flugtreibstoffe beizumischen. Dies soll in Einklang mit den Bestimmungen in der EU geschehen, hält das BAFU weiter fest. Die EU plant ab 2025 eine Beimischquote von zwei Prozent, welche 2030 auf fünf Prozent ansteigen soll, 2040 auf 32 Prozent und 2050 auf 63 Prozent. Parallel dazu könne der Bund innovative Firmen finanziell unterstützen, welche die Pilotanalagen zur Herstellung von erneuerbaren synthetischen Flugtreibstoffen realisieren. Dafür sind gemäss Medienmitteilung jährlich rund 25 bis 30 Millionen Franken vorgesehen. Der Bundesrat möchte hiermit den Forschungs- und Innovationsstandort stärken.

Für Nationalrat Thomas Hurter, er präsidiert die Aerosuisse, den Dachverband der Schweizer Luft- und Raumfahrt, schlägt der Bundesrat mit dem revidierten CO2-Gesetz den richtigen Weg ein, welchen die Aerosuisse schon immer vorgeschlagen hat. «Wichtig ist speziell die Förderung der Innovation so zum Beispiel im Bereich des SAF, des Sustainable Aviation Fuels, des nachhaltigen Flugtreibstoffs», erwähnt er. Die Branche werde den bundesrätlichen Vorschlag im Rahmen der Vernehmlassung genau prüfen. Diese endet Anfang April, so dass das neue CO2-Gesetz in der Sommersession behandelt werden könnte. Thomas Hurter warnt aber vor möglichen Verwässerungen und Spezialwünschen, mit welchen das revidierte CO2-Gesetz im Parlament verändert werden könnte: «Wichtig ist, dass das Parlament dann nicht vom eingeschlagenen Weg der Innovation abweicht und marktverzerrende Massnahmen beschliesst. Diese sind dann auch nicht klimaförderlich.»   hjb

Entwurf neues CO2-Gesetz

Erläuternder Bericht

17. Dezember 2021: Jens Ritter wird ab 1. April neuer CEO von Lufthansa Airlines, das ist nur einer von  acht Wechsel im Top-Management der Lufthansa Group, wie diese heute mitteilt. Zudem wird  Annette Mann ab 1. März neue CEO von Austrian Airlines,  Dietmar Focke ab 1. März neuer Vorstand Operations und Personal der Lufthansa Cargo AG,  Jörg Beissel ab 1. April CFO in der Geschäftsleitung von Lufthansa Airlines, Kai Duve ab 1. Februar in der Eurowings Geschäftsführung für die Bereiche Personal und Finanzen, Wilken Bormann ab 1. März neuer Vorstand Finanzen und Personal der LSG Group, Frank Bauer ab 1. April Leiter Corporate Controlling der Lufthansa Group und Benedikt Schneider ab 1. Februar Leiter Kabinen Crews Frankfurt von Lufthansa Airlines. Bei Swiss ändert sich im obersten Management nichts.

Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender Deutsche Lufthansa AG, sagt: „Die Besetzung dieser Top-Führungspositionen ist ein weiterer wichtiger Schritt unserer Transformation. Wir setzen unseren Kurs mit unverminderter Geschwindigkeit fort und festigen unsere Position unter den global führenden Airline Gruppen. Es freut mich und bestätigt unsere erfolgreiche Personal- und Führungskräfteentwicklung, dass wir alle Positionen aus den eigenen Reihen der Lufthansa Group besetzen konnten.“

Jens Ritter, derzeit Mitglied der Geschäftsführung und COO von Eurowings, wird ab 1. April 2022 neuer CEO von Lufthansa Airlines und damit Nachfolger von Klaus Froese. Er übergibt sein Amt nach über sechs Jahren in der Geschäftsleitung von Lufthansa Airlines – zuletzt als CEO. Er wird zukünftig für Lufthansa als Kapitän die im nächsten Jahr neu zugehende Boeing 787 fliegen.

Annette Mann, derzeit Leiterin Corporate Responsibility in der Lufthansa Group, wird ab 1. März 2022 neue CEO von Austrian Airlines. Sie folgt auf Alexis von Hoensbroech, der das Unternehmen mit sofortiger Wirkung auf eigenen Wunsch verlässt. Dietmar Focke, derzeit Leiter Engine Services bei Lufthansa Technik, zieht in den Vorstand der Lufthansa Cargo ein und verantwortet ab dem 1. März 2022 die Bereiche Operations und Personal. Er folgt auf Harald Gloy, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt.

Jörg Beissel, Leiter des Corporate Controlling der Lufthansa Group, übernimmt ab 1. April 2022 die Position des CFO der Lufthansa Airlines. Er folgt auf Patrick Staudacher, der auf eigenen Wunsch seinen Vertrag bei Lufthansa nicht verlängert und das Unternehmen Ende April verlässt. Frank Bauer, Mitglied der Geschäftsführung für Finanzen und Personal bei Eurowings, verantwortet ab 1. April 2022 das Corporate Controlling der Lufthansa Group.

Die Bereiche Personal und Finanzen in der Eurowings-Geschäftsführung übernimmt zum 1. Februar 2022 Kai Duve. Er leitet zur Zeit den Bereich Kabinen Crews Frankfurt bei Lufthansa Airlines. Auf Kai Duve folgt ebenfalls zum 1. Februar 2022 Benedikt Schneider, derzeit verantwortlich für das Executive Office des Personal- und Rechtsvorstandes der Deutschen Lufthansa AG. Wilken Bormann, derzeit Leiter Lufthansa Group Finance, übernimmt zum 1. März 2022 im Vorstand der LSG Group die Verantwortung für Finanzen und Personal. Er folgt auf Kristin Neumann, die das Unternehmen ebenfalls auf eigenen Wunsch verlässt.  pd

16. Dezember 2021: Emirates hat am heutigen Donnerstag seinen 123. Airbus A380 in Hamburg-Finkenwerder erhalten. Das Flugzeug mit der Registrierung A6- EVS ist zugleich die letzte neue A380 in der Flotte der Fluggesellschaft und mit der Seriennummer 272 die letzte A380, die gebaut worden ist. Diese Auslieferung markiert einen Meilenstein im mittlerweile 21-jährigen Engagement von Emirates und für Airbus.

Ohne Emirates wäre die A380 kaum gebaut worden. Emirates war die erste Fluggesellschaft, die auf der Farnborough Air Show im Jahr 2000 eine A380-Bestellung angekündigt hat, als diese noch als „A3XX“ vermarktet wurde. Auf der Dubai Air Show 2001 folgten eine feste Zusage und eine zusätzliche Bestellung von 15 weiteren Exemplaren – eine gewagte Entscheidung nur sechs Wochen nach den Ereignissen des 11. September 2001, welche die Branche wie nie zuvor erschüttert haben. Die Zusage von Emirates war ausschlaggebend für den Start des A380-Programms. Airbus und seine Partner haben das grösste Verkehrsflugzeug der Welt mit einem durchgängigen Doppeldeck und einem grosszügigen Kabineninnenraum entwickelt und auf den Markt gebracht. Seit ihrem ersten Flug sei die A380 ein Passagierliebling und sorge überall dort, wo sie eingesetzt werde, durch ihre geräumige und komfortable Innenausstattung für Begeisterung bei den Reisenden, teilt Emirates weiter mit.

Sir Tim Clark, Präsident von Emirates Airline: „Die A380 ist in vielerlei Hinsicht ein ganz besonderes Flugzeug. Uns hat sie die Möglichkeit eröffnet, das Reiseerlebnis neu zu definieren, die Nachfrage an Flughäfen mit begrenzten Slots effizient zu bedienen und das Wachstum unseres Streckennetzes zu unterstützen. Die A380 wird auch in den kommenden Jahren das Flaggschiff von Emirates bleiben und eine wichtige Säule unserer Flugpläne darstellen.“ Die jüngste A380 von Emirates bietet Privatsuiten und Spa-Duschen in der First Class, die äusserst beliebte A380-Bord-Lounge im Oberdeck, die neue Premium Economy Class und die aktuellste Version des Bordunterhaltungsprogramms Ice. Auf der Dubai Airshow 2021 hat Emirates im November ein umfangreiches Umrüstungsprogramm angekündigt, in dessen Rahmen 52 ihrer bestehenden A380-Flugzeuge mit der Premium Economy Class und anderen Verbesserungen ausgestattet werden.

Guillaume Faury, CEO von Airbus, ergänzt: „Die A380 hat mit den neuen Massstäben, die sie in Sachen Flug- und Reiseerlebnis gesetzt hat, das Leben so vieler Passagiere berührt. Ich bin zuversichtlich, dass dies auch in den kommenden Jahrzehnten bei Emirates der Fall sein wird. Emirates hat kontinuierlich neue Produkte und Services eingeführt, die es Passagieren in aller Welt ermöglichen, die Einzigartigkeit der Emirates-A380 zu erleben.“  hjb

Rollout des 272. und letzten Airbus A380 in Hamburg. Foto Emirates

Die Airbus- Mitarbeitenden verabschieden die letzte A380 in Hamburg. Foto Emirates

16. Dezember 2021: Nach Beendigung der Bauarbeiten nahm Genève Aéroport am 14.Dezember den neuen Ostflügel in Betrieb. Als erster Flug wurde LX22 der Swiss mit Destination New York im neuen Terminal abgefertigt. Dies war gleichzeitig auch der erste Flug der Swiss Genf-New York, nachdem die Linie letztes Jahr wegen der Pandemie suspendiert wurde.

Der neue Gebäudekomplex ersetzt den 1975 provisorisch errichteten Pavillon „Gros Porteurs“ (GP), der seit langem komfortmässig und in technischer Sicht nicht mehr zeitgemäss war. Die eigentlichen Bauarbeiten am Ostflügel begannen 2017, wobei mit den baulichen Vorbereitungen schon fünf Jahre früher begonnen wurde. Der 520 Meter lange, 20 Meter breite und 19 Meter hohe Quader aus Metall  kann rund 2800 abfliegende und 3000 ankommende Passagiere pro Stunde bewältigen und ist vorwiegend für Grossraumflugzeuge und interkontinentale Verbindungen bestimmt. Er wird aber auch für Flüge mit Destination ausserhalb des Schengen-Bereichs, wie zum Beispiel Grossbritannien, genutzt werden. Die ankommenden und abfliegenden Passagiere sind räumlich getrennt.

Durch die Kombination einer fast 7000 Quadratmeter grossen Solaranlage, umfangreicher Wärmedämmung des Gebäudes und hocheffizienten Wärmepumpen wird Energieneutralität gewährleistet. Die Investition von insgesamt 610 Millionen Franken wurde vollständig vom Genève Aéroport finanziert. Das den heutigen Bedürfnissen angepasste Gebäude zeichnet sich durch eine Reihe von Innovationen aus, wie die automatische Passkontrolle oder USB-Anschlüsse in den Wartebereichen. In den sechs Gatebereiche stehen den abfliegenden Passagiere insgesamt 1789 Sitze zur Verfügung. Jeder Gatebereich ist in einem anderen Farbton gehalten. Gegenwärtig entstehen auch zwei Lounges, die von den beiden Handlingagents betrieben werden.

Insgesamt gibt es sechs Standplätze für Grossraumflugzeuge, wovon einer erst 2023 in Betrieb genommen werden kann, nach Abriss des bisherigen Grossraumpavillons. Jeder Standplatz ist mit zwei Fluggastbrücken (Jetties) ausgerüstet, so dass Premium und Economypassagiere gleichzeitig einsteigen können. Drei Gates sind so ausgerüstet, dass anstelle eines Grossraumflugzeuges, simultan zwei kleinere Flugzeuge von der Grösse eines A320 abgefertigt werden können. Der Ostflügel verfügt ebenfalls über drei Busgates, für Flugzeuge, die auf entfernteren Standplätzen abgestellt sind. Nach dem Westflügel, der im Oktober 2009 eingeweiht wurde, verfügt der Flughafen nun über eine Infrastruktur, die den Erwartungen der Airlines und der Passagiere entspricht.  Fotoreport Max Fankhauser