22. September 2021: Die diesjährige Generalversammlung der IG Euroairport konnte dank Covid-Zertifikaten physisch durchgeführt werden: Präsident Lorenz Amiet durfte am 14. September im Restaurant „Löwenzorn“ knapp 50 der 171 Mitglieder begrüssen. Auf grosses Interesse stiessen die Ausführungen des Flughafendirektors Matthias Suhr und das Gastreferat von Daniel W. Knecht, dem Leiter Aviatik der Schweizerischen SIcherheitsuntersuchungssstelle SUST. 

Glücklicherweise habe der EuroAirport bisher die Covid-Krise mit blauen Augen selbständig überstehen können, ohne dabei von der öffentlichen Hand Unterstützung beantragen zu müssen. Dieser Leistung gelte es Respekt zu zollen. Mit dem seit dem Frühjahr anziehenden Passagiervolumen scheint zudem vorsichtiger Optimismus angezeigt zu sein, hielt Lorenz Amiet in seinem Jahresbericht fest. „Infolge des langsam wieder zunehmenden Flugverkehrs ab dem EuroAirport kommen auch die Fluglärmgegner wieder aus der Deckung. Stand in den vergangenen 18 Monaten die Angst vor Arbeitsplatzverlust und Abrutschen in die verkehrstechnische Bedeutungslosigkeit bei den meisten Politikern in unserer Region im Vordergrund, so sind es heute in zunehmendem Masse wieder Fra- gen rund um den CO2-Ausstoss und andere Umwelteinflüsse“, ergänzte er. Die IG EuroAirport unterstützt dabei den „ausgewogenen Ansatz“ des EuroAirports in Sachen Fluglärm zu Randstunden sowie das proaktive Vorgehen in Sachen Umweltschutz mit der angestrebten CO2-Neutralität bereits ab 2030.

Nach wie vor ungelöst sei die Problematik des im „Secteur Suisse“ anwendbaren Arbeitsrechts. Dies nachdem das oberste französische Gericht, der Cour de Cassation, in einem arbeitsrechtlichen Urteil den Accord de Méthode de facto für nichtig erklärt hatte. Der Accord de Méthode war der 2012 unterzeichnete Versuch, Schweizer Arbeitsrecht im Secteur Suisse des EAP durchzusetzen. Davon betroffen sind etwa 5000 nach Schweizer Arbeitsrecht angestellte Arbeitnehmende, welche dabei Schweizer Saläre beziehen. Keine der bisher im eidgenössischen Parlament ausgelösten Interventionen haben hierbei zu einer Verbesserung der Rechtssicherheit geführt.“ Immerhin scheint das Bewusstsein darüber, dass diese Problematik gelöst werden muss und dass andernfalls vor allem französische Arbeitnehmer (und Steuerzahler) darunter zu leiden haben, mittlerweile in Paris auf Regierungsebene angekommen zu sein“, hielt der IG-Präsident weiter fest.

Nach wie vor verwendet sich die IG Euroairport auch in Sachen Qualität. Nicht immer konnte sich der EAP Lorbeeren abholen. Dabei dürfe jedoch nicht ausser Acht gelassen werden, dass die Covid-Pandemie zu aussergewöhnlich starken Auslastungsschwankungen geführt habe, welche naturgemäss personell nur schwierig abzufangen seien, so Lorenz Amiet. Die IG konnte dennoch in gewissen Fällen mit vom Direktorium des EuroAirports mit Offenheit entgegengenommenen Empfehlungen zu einer Qualitätsverbesserung beitragen.  hjb

EAP-Präsentation

SUST-Präsentation

EuroAirport-Direktor Matthias Suhr blickt etwas optimistischer in die Zukunft. Foto Hansjörg Bürgi

Der Präsident der IG Euroairport, Lorenz Amiet, dankte Daniel W. Knecht (rechts) für sein interessantes Referat über die SUST. Foto Hansjörg Bürgi

Die rund 50 Mitglieder hiessen alle Anträge gut. Foto Hansjörg Bürgi

 

21. September 2021: Nur 14 Tage nach La Ferté-Alais fand am 11. und 12. September in Melun-Villaroche eine weitere grosse Airshow im Grossraum Paris statt. Erst in seiner dritten Austragung stand die Air Legend der sehr viel älteren Flugveranstaltung der Amicale Jean-Baptiste Salis punkto Attraktionen in nichts nach. Fast 100 Flugzeuge zeigten Aviatik vom Feinsten und lockten an den beiden Tagen rund 60’000 Besucher an, wie der Veranstalter mitteilte.

Die Air Legend wird auf dem ehemaligen Militärflugplatz Melun-Villaroche veranstaltet. Hier starteten 1949 der erste französische Düsenjäger, eine Dassault Ouragan, und 1953 eine Mystère IV zum ersten Überschallflug. Der Flugplatz blieb bis in die frühen 1980er-Jahre das Testzentrum für französische Kampfflugzeuge. Kein Wunder wird hier der ehemalige Chefpilot von Dassault, Jean-Marie Saget, verehrt. Der «Vater der Jetfliegerei in Frankreich» ist im März gestorben und wurde zu Beginn der Airshow – Ironie oder Schicksal – mit einer Parade von vergleichsweise leisen Cap 10 und 20 gewürdigt.

Dank den zwei Asphaltpisten konnten vier Rafale, drei Mirage 2000 und die Alpha Jet der Patrouille de France vor Ort landen und in der Ausstellung präsentiert werden. Zuschauer hatten so die einzigartige Möglichkeit, die Flugvorbereitungen der Kampfjets und der Kunstflugstaffel «in der vordersten Reihe» mitverfolgen. Ein weiterer Unterschied zu La Ferté-Alais: Die Organisatoren öffneten die Flightline vor der Flugschau für das Publikum. Damit waren fast alle Flieger zum Anfassen nah, was dem Publikum mehr als den Spottern gefallen haben dürfte.

Das Thema der Air Legend 2021 war der 80. Jahrestages des japanischen Angriffs auf Pearl Harbour. Mit viel Knall und Rauch vorgeführt wurden einige ikonische Flieger des Pazifikkrieges, unter anderem eine TBM Avenger, eine Grumman Wildcat und eine Commonwealth Boomerang. Ein Leckerbissen der besonderen Art war der Auftritt von gleich drei F4U Corsair aus den Sammlungen von Salis, den Flying Bulls sowie der englischen Fighter Collection. Nahtlos dafür mit umso mehr Pyrotechnik ging es mit Warbirds aus der Zeit des Korea- und Vietnamkriegs weiter. Ein Highlight der Flugschau war die Vorführung des Spartan Executive, eines luxuriösen Privatfliegers aus der Zwischenkriegszeit. Der in Europa äusserst seltene Typ kam auch im Pazifik als schnelles Verbindungsflugzeug im Einsatz.

Höchst bemerkenswert waren auch die Demonstrationen des Airbus A400M. Der neue Transporter der Armée de l’Air überzeugt mit einer Show, die punkto Wendigkeit und Tempo teilweise an Warbirds erinnerte. Aus Schweizer Sicht interessierte vor allem die von Laurent Calame pilotierte MS-406 HB-RCF mit ihrer neuen Haifischschnauze. Einmal mehr wusste die Classic Formation das Publikum mit einer sauberen Vorführung ihrer DC-3 und den drei Beech 18 zu begeisterte. Auf grosses Publikumsinteresse stiess auch die leider nur in der Ausstellung gezeigte Pilatus PC-21 der französischen Luftwaffe. Der elegante, dunkelblau bemalte Trainer wird als möglicher Nachfolgekandidat für die Patrouille de France gehandelt. Man darf gespannt sein.    Fotoreport Christian Brechbühl und Thomas Staffelbach

Direkt zur Website von Air Legend

 

20. September 2021: Die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega beschafft einen neuen Helikoptersimulator. Dank eines auswechselbaren Cockpits könnten die Rega-Crews künftig die Trainings für unterschiedliche Helikoptertypen im selben Simulator durchführen, teilt sei heute mit. Der neue Simulator wird derzeit entwickelt und soll Mitte 2023 im LAT-Ausbildungszentrum in Opfikon in Betrieb genommen werden.

Gut trainierte Crews bilden die Basis für sichere und erfolgreiche Rettungsflüge. Im Simulator können die Helikopterpiloten der Rega Standardsituationen sowie Notverfahren effizient trainieren, die in echt nicht oder kaum geübt werden können. Zudem verursachen sie dabei weder Lärm noch Schadstoffbelastung für die Umwelt. Bereits 2013 hat die Rega in der Nähe des Flughafens Zürich einen eigenen Helikoptersimulator für ihren Gebirgshelikopter des Typs AgustaWestland Da Vinci in Betrieb genommen. Die Simulatortrainings für die Crews des anderen bei der Rega im Einsatz stehenden Helikoptertyps Airbus H145 finden jeweils in Deutschland statt.

Nun beschafft die Rega einen neuen Helikoptersimulator, der aus zwei Komponenten besteht: Einerseits aus einer Bewegungsplattform, welche die Steuerbefehle der Piloten mit Hilfe eines Hydrauliksystems in authentische Bewegungen übersetzt. Andererseits aus einem realitätsgetreuen Cockpitnachbau, der auf Schienen auf die Bewegungsplattform gefahren werden kann. Dank dieses sogenannten «Roll-on/roll-off»-Systems können auf ein- und derselben Plattform Cockpits von unterschiedlichen Helikoptertypen eingesetzt werden. Als erstes wird der neue Simulator mit dem Cockpit für den künftigen, allwettertauglichen Rega-Helikopter des Typs Leonardo AW169-FIPS ausgerüstet. Damit können die Rega-Piloten nicht nur Flüge in schwierigen Wettersituationen wie Vereisungsbedingungen realitätsgetreu trainieren, sondern auch die Umschulung auf den neuen Helikoptertypen absolvieren. In einem zweiten Schritt ist eine Nutzung des Systems mit dem Cockpit des Typs Airbus H145 vorgesehen.

Beim neuen Helikoptersimulator handelt es sich um einen sogenannten Full Flight Simulator (FFS) mit der Zertifizierungsklasse «Level D» der deutschen Firma Reiser Simulation and Training. Im Cockpit des Simulators sind sämtliche Instrumente und Ausrüstungen vorhanden. Eine Bewegungsplattform sorgt für authentische Flugbewegungen und ein visuelles System stellt die gesamte Topografie der Schweiz hochauflösend dar. Der Buchstabe «D» stehe für die derzeit höchste Zertifizierungsklasse, so die Rega weiter.

Grundsätzlich kann das neue System mit jedem künftigen Rega-Helikopter erweitert werden und alle Helikopter-Simulatortrainings der Rega-Crews können am selben Ort nahe des Flughafens Zürich durchgeführt werden. Dies reduziert den Zeit- und Reiseaufwand für das Crew-Training erheblich. Die Rega investiert rund 15 Millionen Franken in das neue System, das voraussichtlich Mitte 2023 bei der Lufthansa Aviation Training (LAT) in Opfikon in Betrieb genommen wird. Die LAT wird das moderne Trainingsgerät der Rega betreiben und freie Kapazitäten auch Drittkunden anbieten.  pd

Freude über den neuen Simulator bei Roman Sperl, CEO Reiser, Ernst Kohler, CEO Rega, Heinz Leibundgut, Chefpilot Helikopter Rega und Paolo Petrosso, VP Simulation & Training Services Leonardo. Foto Rega

Der neue flexible Rega-Simulator wird bei LAT in Opfikon stationiert. Foto Rega

19. September 2021: Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat VRM Switzerland als am besten geeignetes Unternehmen für eine Forschungskooperation ausgewählt und einen Virtual-Reality-Helikopter-Simulator angeschafft. Das ZHAW-Team für Flugmechanik und Flugsteuerungssysteme nutzt den Simulator für Projekte in seinen Interessengebieten sowie im Bereich Mensch‐Maschine‐Schnittstelle, wie VRM Switzerland mitteilt.

Ein bewegungsbasierter Simulator sei erforderlich, da die Bewegungsrückmeldung an den Piloten von grundlegender Bedeutung sei, um die erforderliche Realität unter verschiedenen Flugbedingungen zu erreichen, hält die ZHAW dazu fest. Das Team für Flugmechanik und Flugsteuerungssysteme wird den Simulator für vielfältige Forschungs- und Entwicklungszwecke nutzen und weiterentwickeln. Die Universität wird den Simulator hauptsächlich zur Simulation von Hubschraubern und Kipprotorflugzeugen einsetzen, die in Bodennähe schweben können. Dies erfordert ein hochauflösendes visuelles System und ein dynamisches Bewegungssystem, um dem Piloten die erforderlichen visuellen Referenzen und Wahrnehmungen bereitzustellen. „Dies ist grundlegend für die Realität des Simulationserlebnisses für den Piloten“, betont Dr. Pierluigi Capone von der ZHAW.

Die Universität bietet neun verschiedene Bachelorstudiengänge an. Das Zentrum für Luftfahrt ist eigenen Angaben zufolge das einzige in der Schweiz, das ein Studium der Luftfahrt anbietet. Prof. Dr. Thomas Järmann, Leiter Lehre an der ZHAW: «Der Grossteil unserer Dozenten kommt aus der Wirtschaft und führt gemeinsam mit Partnern aus der Industrie Forschungs- und Entwicklungsprojekte durch. Die Ergebnisse fliessen direkt in den Unterricht ein und garantieren ein aktuelles und praxisnahes Studium. Dr. Pierluigi Capone hat einen Abschluss als MSc in Luft- und Raumfahrttechnik und ist auf Design und Entwicklung von Flugsteuerungssystemen für Starr- und Drehflügler spezialisiert.

VRM Switzerland ist Marktführer in der Entwicklung und im Bau von VR-Simulatoren für die Helikopterpilotenausbildung. Das innovative Team hat als erstes eine EASA-Qualifikation für einen FNPT II basierend auf VR-Technologie erhalten. Das ausgeklügelte Gesamtsystem erzeugt eine Ganzkörper‐Immersion. Dies gibt dem Piloten das Gefühl, in einem echten Helikopter zu sitzen. Einzigartig ist die im eigenen Haus entwickelte und gebaute hochdynamische Bewegungsplattform. Es ermöglicht dem Piloten, feinste Änderungen der Fluglage und des Aufsetzens am Boden genau zu spüren. Die numerische Simulation ermöglicht die realistische Darstellung des Flugverhaltens. Ein Pose-Tracking-System bildet die Bewegungen des Piloten in der virtuellen Umgebung ab und ermöglicht so eine Bedienung des exakt modellierten Cockpits inklusive haptischer Wahrnehmung wie im realen Helikopter. pd

 

18. September 2021: Das Militärgericht 2 hat am 17. September in Aarau den ehemaligen Leader des PC-7 TEAMs freigesprochen. Anlässlich der Ski-Weltmeisterschaft von 2017 in St. Moritz touchierte während eines Trainingsflugs einer der neun PC-7 das Zugseil einer Seilbahnkamera, worauf dieses riss. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Am 16. und 17. September hat die Hauptverhandlung des Militärgerichts 2 in Aarau stattgefunden, welche den Flugunfall vom 17. Februar 2017 in St. Moritz zum Gegenstand hatte. Anlässlich eines Trainingsflugs für eine Flugvorführung während der Ski-Weltmeisterschaft in St. Moritz wurde das Kabel einer Seilbahnkamera durch den Flügel eines PC-7 durchtrennt. Dabei entstand erheblicher Schaden an der Kamerainstallation, dem Flugzeug und dem nahegelegenen Sessellift. Das beschädigte Flugzeug konnte ohne Probleme in Samedan landen. Die Anklage hat dem Teamleader fahrlässigen Missbrauch und Verschleuderung von Material, Störung von Betrieben, die der Allgemeinheit dienen, sowie vorsätzliche Nichtbefolgung von Dienstvorschriften vorgeworfen, wie die Militärjustiz mitteilte. Das Militärgericht 2 wurde von Oberstleutnant Kenad Melunovic präsidiert.

Der Auditor oder Ankläger forderte für den damaligen Leader des PC-7 TEAMs eine bedingte Geldstrafe von 150 Tagessätzen zu 140 Franken, also 21’000 Franken. Der  Verteidiger verlangte einen Freispruch. Er machte geltend, dass in der gesamten Untersuchung nicht schlüssig dargelegt worden sei, dass das Verhalten seines Mandanten «kausal ursächlich» für die Kollision gewesen sei. Das Militärgericht sprach den heute 41-jährigen Hauptmann frei. Er kassierte einen disziplinarischen Verweis, weil er sich bei der Dienstpflicht nicht korrekt verhalten und gegen bestehende Normen verstossen hatte. Es gebe aber keine Flugshow ohne Restrisiko. Die Vorführungen müssten effektvoll sein, argumentierte das Gericht.  hjb

17. September 2021: KLM Cityhopper und Helvetic Airways sind eine neue Kooperation für Wartungen auf Abruf eingegangen. Unter dem neuen Abkommen könne die Schweizer Regionalfluggesellschaft jetzt an ihrer Basis auf dem Flughafen Zürich nach Bedarf technische Arbeiten an den Maschinen der Embraer E-Jet-Flotte der nationalen niederländischen Airline vornehmen, wie Helvetic heute mitteilt.

KLM Cityhopper ist seit Kurzem eine Kundin des technischen Servicebereichs von Helvetic Airways. Im Rahmen eines Wartungsvertrags, den die beiden Airlines abgeschlossen haben, wird KLM Cityhopper vom Know-how und den Einrichtungen von Helvetic Airways an der Wartungsbasis in Zürich profitieren. Die neue Partnerschaft deckt zunächst die Bereitstellung auf Abruf von Wartungsdiensten für die Maschinen der Embraer E-Jet E1- und E2-Flotte der niederländischen Fluggesellschaft ab. Doch eine zukünftige Erweiterung des Abkommens wurde nicht ausgeschlossen. Die Kooperation soll auch dazu dienen, die Synergien zwischen den Partnern auszuschöpfen.

«Dieser neue Vertrag ist eine Anerkennung des umfassenden Wissens und der Erfahrung, die sich unser Geschäftsbereich Technischer Service in der Embraer E-Jet-Familie seit 2014 erworben hat», so René Mamet, Chief Operating Officer (Part 145) bei Helvetic Airways. «Und es ist uns eine besondere Ehre, dass ein so renommiertes Unternehmen wie KLM sich jetzt entschieden hat, sich unsere Expertise zunutze zu machen.» Mit zwölf E2 unter seinen 16 Embraer E-Jet-Maschinen betreibt Helvetic Airways derzeit eine der grössten E-Jet E2-Flotten weltweit. Die in der Schweiz ansässige Regionalfluggesellschaft bietet ähnliche Dienstleistung auch anderen Carriern an. Mittelfristig habe sich Helvetic Airways zum Ziel gesetzt, ein globales Embraer-Kompetenzzentrum an seiner Zürcher Basis zu etablieren, teilt sie weiter mit. pd

Die Helvetic-Wartungsbasis am Flughafen Zürich. Foto Helvetic

16. September 2021: Im ersten Spiel der Gruppenphase der Champions League besiegte am Abend des 14. September  in einem sensationellen Fotofinish der Berner Fussballclub Young Boys die legendäre britische Fussballmannschaft Manchester United. Dieses Champions-League-Spiel sorgte bereits am Tag zuvor für ungewöhnlichen Verkehr auf dem Flughafen Bern.

Am Montag, 13. September landete Mitte Nachmittag aus Manchester kommend in Malta als 9H-ZAZ registrierte die Boeing 737-436 der Air Horizont mit dem Fussballteam von Manchester United im Belpmoos. Kurz vorher landete die Embraer E190-E1 HB-JVN der Helvetic Airways mit Supportern des Teams ebenfalls aus Manchester kommend in Bern. Während das Champions League Spiel am Abend vom Dienstag, 14. September im Berner Stadion Wankdorf in vollem Gang war – der Siegestreffer zum 2 zu 1 von Jordan Siebatcheu fiel erst in der fünften Minute der Naschspielzeit – kam es auf dem Belpmoos zu einem Flugzeugwechsel. Die Boeing 737 flog leer nach London Stansted zurück und kurz darauf landete ebenfalls leer aus London Stansted kommend der Airbus A320-233 G-POWK der Titan Airways in Bern. Nach dem Spiel startete nach 22 Uhr die Helvetic Maschine wieder nach Manchester gefolgt von der A320 der Titan Airways, die kurz vor 23 Uhr den Flughafen Bern in Richtung Manchester verliess. Dieser legendäre Fussballanlass generierte zudem noch ein paar Bewegungen von Businessjets zwischen Manchester und Bern. Fotoreport Bernhard Baur

Landung der Air Horizont Boeing 737-400 in Bern, Film von Matthias Hänni:

Der 2011 gebaute Airbus A320-233 G-POWK der britischen Titan Airways wurde ursprünglich als 9V-SLN an die in Singapore beheimatete SilkAir ausgeliefert. Seit anfangs 2015 wird diese A320 von Titan Airways betrieben. Foto Bernhard Baur

Die Embraer E190-E1 HB-JVN der Helvetic Airways war ebenfalls zwischen Manchester und Bern im Einsatz. Foto Bernhard Baur

Die bald 30jägrige Boeing 737-436 9H-ZAZ wurde ursprünglich als G-DOCD an British Airways ausgeliefert. Seit 2015 fliegt die 737 für die maltesische Air Horizont auf ad hoc Charterflügen. Sie brachte die Mannschaft von Manchester United nach Bern. Foto Bernhard Baur

 

 

 

 

15. September 2021: Lockheed Martin und das US-Verteidigungsministerium haben einen neuen Vertrag über Wartung und Support für die F-35 unterzeichnet. Der Wartungsvertrag soll eine Senkung der F-35-Betriebskosten auf 30’000 US-Dollar pro Flugstunde bis zum Finanzjahr 2023 bringen. Lockheed Martin kommt damit dem Ziel einen Schritt näher, die Flugstundenkosten bis 2025 auf die angepeilten 25’000 US-Dollar pro Flugstunde zu drücken.

Der neue Wartungsvertrag zwischen Lockheed Martin und dem US-Verteidigungsministerium umfasst den Support durch Experten aus der Industrie für die Instandhaltung von F-35-Stützpunkten und Wartungsdepots, die Ausbildung von Piloten und Technikern sowie Instandhaltungstechnik. Zum Paket gehören auch die flottenweite Datenanalyse und das Lieferkettenmanagement für Reparatur und Nachschub von Ersatzteilen. Laut Lockheed Martin wurden die Kosten pro Flugstunde in den letzten fünf Jahren bereits um 44 Prozent gesenkt. Für die nächsten fünf Jahre wird eine weitere Kostenreduzierung im gleichen Umfang anvisiert. Lockheed Martin erklärt, dass die Einsparungen durch zeitliche und kostenseitige Einsparungen bei der Lockheed-Martin-Lieferkette, Zuverlässigkeitsverbesserungen und eine höhere Personaleffizienz bei der Bereitstellung von Produktunterstützungslösungen erreicht werden können. Im Finanzjahr 2020 rechnete das US-Verteidigungsministerium mit Kosten von 33’600 US-Dollar pro Flugstunde. Die effektiven Flugstundenkosten sind selbstverständlich nicht alleine von den Rechnungen von Lockheed Martin abhängig, wichtige Kostenpunkte sind auch der Triebwerksupport (Pratt & Whitney) und die Kosten, die beim Betreiber anfallen.

Lockheed Martin weist zudem darauf hin, dass sich die Zuverlässigkeit der F-35 weiter verbessert und dass die pro Flugstunde benötigten Wartungsstunden unter den vertraglich vereinbarten Anforderungen liegen. Die weltweite Flotte sei im Durchschnitt zu etwa 70 Prozent einsatzfähig. Bisher wurden mehr als 690 F-35 ausgeliefert, die über 430’000 Flugstunden absolviert haben. 1460 Piloten und 11’025 Wartungstechniker wurden auf dem Kampfflugzeug der fünften Generation ausgebildet. pd/eb www.lockheedmartin.com

15. September 2021: Die spanische Luftwaffe, die Ejército del Aire, konnte gestern in San Javier ihre ersten beiden PC-21 in Empfang nehmen.  Total 24 PC-21 wird Pilatus bis im Juni 2022 nach Spanien liefern und damit die Pilotenausbildung der Luftwaffe auf ein «State-of-the-Art Level» hieven.

Nach einer langen und äusserst professionell durchgeführten Evaluation konnte sich Pilatus gegen die gesamte internationale Konkurrenz durchsetzen und die Ausschreibung mit dem PC-21 im Jahr 2020 gewinnen. Anlässlich der Auslieferung der ersten beiden Pilatus-Trainer am 14. September sagte León-Antonio Machés, stellvertretender Generaldirektor für Beschaffungsprogramme des Ministerio de Defensa de España (DGAM): «Wir freuen uns sehr, dass wir ein so fortschrittliches Trainingssystem integrieren können. Der PC-21 wird nicht nur unsere Pilotenausbildung revolutionieren und auf ein völlig neues Niveau heben, er wird uns auch ermöglichen, die Kosten unserer Pilotenausbildung zu senken.»

André Zimmermann, VP Government Aviation von Pilatus, ergänzte: «Wir freuen uns sehr, dass ab sofort der erste PC-21 in den Nationalfarben Spaniens offiziell unterwegs sein wird. Spanien – eine sehr renommierte und professionelle Luftwaffe – ist nun bereits die dritte Luftwaffe Europas, die auf das weltweit modernste Trainingssystem setzt und wir sind überzeugt, dass weitere dem Beispiel Spanien folgen werden.»

Im September 2022 startet die spanische Luftwaffe ihr erstes Pilotentraining. Die Erfahrungen mit bestehenden PC-21 Kunden zeigen, dass es möglich ist, die Ausgaben für die Ausbildung eines angehenden Militärpilotenschülers mit dem PC-21 um mehr als 50 Prozent zu senken. Die einmotorigen Turbopropflugzeuge benötigen viel weniger Treibstoff als vergleichbare Jettrainer. Das PC-21 Trainingssystem beinhaltet nebst dem eigentlichen Flugzeug modernste Simulatoren, computergestützte Ausbildungen und «Virtual Reality Tools». Pilatus bietet damit das modernste und leistungsfähigste integrierte Trainingssystem an, welches aktuell auf dem Markt erhältlich ist. pd www.pilatus-aircraft.com

Die Crews der ersten beiden für Spanien bestimmten PC-21 nach dem Ablieferungsflug nach San Javier. Foto Pilatus Aircraft

14. September 2021: Diese Woche wird der Airbus A310 «Zero-G» von Novespace für eine weitere Parabelflugkampagne auf dem Flugplatz Dübendorf erwartet. Die Landung des fliegenden Labors für Mikrogravitation ist am 16. September um 13 Uhr in Dübendorf geplant. Am 17. September soll der Airbus zwischen 10.30 Uhr und 13.15 Uhr für Parabelflüge in der Luft sein.

Der «Zero-G» Airbus F-WNOV ist ein für Parabelflüge modifizierte Version der A310. 1989 für die ostdeutsche Interflug gebaut, wechselte der Airbus nach zwei Jahren zur Regierungsflotte der Bundesrepublik Deutschland und flog als «Konrad Adenauer» unter anderem die Bundeskanzlerin Angela Merkel um die Welt. 2014 hat Novespace das Flugzeug gekauft und damit den Airbus A300 Zero-G ersetzt. Seit 2015 wird der Airbus A310 F-WNOV von Novespace für wissenschaftliche Experimente in der Schwerelosigkeit verwendet. Bei den Parabelflügen fliegt der Airbus auf rund 6000 Metern Höhe mit 820 km/h, zieht dann hoch bis zu einem Steigwinkel von 50 Grad und sinkt nach dem Erreichen des Scheitelpunktes der Parabel in 8500 Metern Höhe, verlangsamt auf 380 km/h, wieder in einem 42-Grad-Winkel nach unten. Eine solche Parabel wird in 72 Sekunden geflogen. An Bord herrscht in der Mitte während 22 Sekunden ein Zustand der Schwerelosigkeit. Nach einem Parabelflug – pro Flug werden mehrere Parabeln hintereinander geflogen – wird der Airbus A310 Dübendorf voraussichtlich am 17. September um 16.30 Uhr wieder verlassen. eb

www.skylab.swiss

www.spacehub.uzh.ch