15. Mai 2021: Der auch in der Schweiz sehr präsente österreichische Privatjetanbieter GlobeAir bietet dank einer neuen Partnerschaft mit Sea Cloud auch exklusive Segelreisen an. GlobeAir ist mit über 20 Citation Mustang der grösste Betreiber dieses kleinen Bizets und erfreut sich – coronabedingt – einer grossen Nachfrage.

Privatjet-Anbieter GlobeAir bietet in Kooperation mit der Hamburger Reederei Sea Cloud ab diesem Sommer europaweit direkte Flugverbindungen zu den drei Grossseglern Sea Cloud, Sea Cloud II und Sea Cloud Spirit an. GlobeAir fliegt Passagiere vom Wunsch-Airport  zum Regional- oder Verkehrsflughafen, welcher dem Ausgangspunkt der gebuchten Reise am nächsten liegt. Sich als Gast den Privatjet-Service zu sichern, sei einfach: Es reiche vollständig aus, den Flugwunsch bei der Buchung im Reisebüro anzugeben, teilt GlobeAir weiter mit. Sea Cloud Cruises und GlobeAir kümmern sich dann um die Organisation der Verbindung und weitere Wünsche der Passagiere.

Die Kooperation der beiden Unternehmen sei aus den strategischen Überlegungen für einen optimalen Neubeginn der aussergewöhnlichen Segelreisen entstanden, heisst es in der Medienmitteilung. Während der Linienflugverkehr als Folge der Corona-Pandemie noch für längere Zeit eingeschränkt sein wird, erwartet GlobeAir für 2021 einen Zuwachs von bis zu 20 Prozent bei den Buchungen gegenüber dem Vorjahr im Segment Entry-Level-Jets. Ihre kleinen Mustang-Jets seien ideal, um von mehr als 900 Flughäfen in Europa die Ausgangspunkte der diesjährigen Sommerreisen von Sea Cloud Cruises – Nizza, Rom und Piräus – sicher, schnell und komfortabel zu erreichen.

Neben der einfachen Logistik, der Rundum-Kundenbetreuung und der enormen Zeitersparnis durch die Reise mit dem Privatjet sei der Sicherheitsaspekt ein wesentlicher Grund für das neue Angebot: Vom Start des Fluges bis zur Ankunft auf dem gebuchten Schiff bleiben die Passagiere ausschliesslich im Kreis ihrer persönlichen Mitreisenden, mit denen sie gemeinsam die Zeit an Bord der Sea Clouds verbringen möchten, so GlobeAir weiter.  Mit nur 20 Berührungspunkten – im Gegensatz zu etwa 700 mit einer kommerziellen Airline – biete GlobeAir die sicherste Option in Zeiten wie diesen zu reisen.  pd

Michael Baden (links) von Sea Cloud und Dieter Pammer von GlobeAir freuen sich über die neu Partnerschaft. Foto GlobeAir

14. Mai 2021: Es kommt selten vor, aber es kommt vor, dass ein Pilot während eines Fluges aufgrund eines medizinischen Notfalls flugunfähig wird. Am 22. Januar 2016 erlitt ein EasyJet-Copilot eine allergieähnliche Reaktion aufgrund seines zuvor eingenommenen Essens, welche zu einer momentanen Flugunfähigkeit führte. Der Captain des Fluges von Berlin nach Lyon löste eine Notmeldung aus und landete auf dem nächstmöglichen Flughafen, das war Zürich. Die SUST hält in ihrem heute veröffentlichten Bericht fest, dass er richtig gehandelt hatte.

Der Airbus A319-111, eingetragen als G-EZIT, startete als „EZY 4374“ und dem Funkrufzeichen „EZY 47HB“ um 13.14 Uhr UTC auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld (EDDB) zum Linienflug nach Lyon Saint-Exupéry (LFLL). An Bord befanden sich vier Besatzungsmitglieder und 125 Passagiere. Im Reiseflug auf der Flugfläche 380 teilte der Copilot um 13.35 Uhr UTC dem Kommandanten mit, dass er sich nicht wohl fühle und auf die Toilette müsse. Im Anschluss daran äusserte der Copilot die Vermutung, dass er wohl etwas Schlechtes gegessen habe. Um 13.48 Uhr UTC machte der Kommandant den Copiloten darauf aufmerksam, dass sie überall landen könnten. Kurz darauf erwiderte der Copilot, dass er sich gar nicht wohl fühle. Um 13.55 Uhr UTC informierte der Kommandant die Flugsicherung über die Flugunfähigkeit des Copiloten und die deshalb geplante Ausweichlandung in Zürich.

Gemäss Aussage des Kommandanten war der Copilot ab ungefähr FL 200 nicht mehr in der Lage, seine überwachende Funktion wahrzunehmen. Da sich der Zustand des Copiloten verschlechterte, setze der Kommandant um 14.05 Uhr UTC die Notmeldung „mayday mayday“ ab. Die Landung in Zürich verlief dann um 14.15 Uhr UTC ereignislos. In der Folge rollte der Kommandant das Flugzeug zum zugewiesenen Standplatz, wo der Copilot sofort vom Personal des Medical Center des Flughafens Zürich in Empfang genommen und betreut wurde.

Nach Angaben des Copiloten hätten die medizinischen Abklärungen im Medical Center auf dem Flughafen Zürich eine allergieähnliche Reaktion oder Nahrungsmittelunverträglichkeit auf eingenommenes Essen ergeben, welche zu einer momentanen Flugunfähigkeit geführt haben, hält die SUST in ihrem Bericht fest. Bereits eine Stunde nach der Landung erhielt der Copilot die ärztliche Erlaubnis, die Heimreise als Passagier anzutreten. die SUST hält weiter fest, dass der Kommandant der Situation entsprechend zielgerichtet und sicherheitsbewusst gehandelt habe. Die Erfahrung zeige, dass mit der Ankündigung einer Flugunfähigkeit (incapacitation) das Absetzen eines Notrufs (mayday) einen klaren Mehrwert betreffend Aufmerksamkeit und Prioritätenbehandlung durch die Flugverkehrsleitstelle schaffen könne, so die SUST weiter.   hjb

SUST-Bericht-G-EZIT

13. Mai 2021: Die am 18. Februar beim Anflug auf die Piste 10 des Flughafens St.Gallen-Altenrhein in den Bodensee abgestürzte Piper Seneca II T7-RAR ist am Mittwoch 12. Mai geborgen worden. Der Unglückspilot hatte riesiges Glück und überlebte den Absturz und wurde nach 45 Minuten im kalten Wasser von der Feuerwehr geborgen. 

Wie die Kantonspolizei St. Gallen mitteilt, konnte am vergangenen Mittwoch, 12. Mai, das Wrack aus rund 84 Metern Tiefe geborgen werden. Ein erster Bergungsversuch am 25. Februar musste aufgrund technischer Probleme und der Dunkelheit kurz nach 18 Uhr abgebrochen werden. Nach der erfolgreichen Hebung des Wracks wurde dieses langsam auf eine Fähre gehievt und dann in den Hafen Rorschach transportiert. Dort wurde es abgelegen und gleich zerlegt. Die SUST stimmte diesem Vorgehen zu. Im Einsatz für die aufwendige Bergung standen verschiedenste Spezialisten der Kantonspolizei St.Gallen, unter anderem Polizeitaucher, die Feuerwehr, das Schifffahrtsamt des Kantons St.Gallen, die Schweizerische Bodensee Schifffahrt mit einer Fähre, der Rettungsdienst, das Amt für Umwelt des Kantons St.Gallen sowie Kran- und Transportspezialisten.  hjb

13. Mai 2021: Bedingt durch die Corona-Pandemie konnten die verschiedenen Bauprojekte am Flughafen Genf nicht termingerecht fertiggestellt und in Betrieb genommen werden. Dazu zählt auch die neue Zuschauerterrasse. Wie Genève Aéroport auf Anfrage bekannt gab, soll sie aber im Sommer eröffnet werden, wenn es die Corona-Massnahmen erlauben.

Die Zuschauerterrasse hätte eigentlich anlässlich der geplanten Festlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum des Genfer Flughafens im September 2020 eröffnet werden sollen. Wegen der Pandemie musste die Eröffnung leider verschoben werden. Die Terrasse, die über dem Restauranttrakt errichtet wurde, bietet einen ausgezeichneten Ausblick auf das Vorfeld und die startenden und landenden Flugzeuge. Vor dem Betreten der Terrasse müssen sich die Zuschauer einer Sicherheitskontrolle unterziehen, dafür wird die Aussicht auf das Vorfeld nicht durch Glasscheiben beinträchtig, was die Fotografen sicher zu schätzen wissen. Die Bauarbeiten für die Zuschauerterrasse sind mittlerweile abgeschlossen. Die Eröffnung ist gemäss Angaben des Flughafens je nach Corona-Situation im Sommer geplant.

Die neue Zuschauerterrasse befindet sich auf dem Dach des Restauranttraktes und bietet einen ausgezeichneten Ausblick auf das Vorfeld und die Piste. Foto Max Fankhauser

Der vorwiegend für Grossraumflugzeuge konzipierte neue 520 Meter lange Ostflügel sollte ursprünglich Ende letztes Jahres dem Betrieb übergeben werden, die Eröffnung musste aber um ein Jahr verschoben werden, da die Bauarbeiten wegen der Pandemie verzögert wurden. Der Rohbau ist fertig und die Arbeiten für den Innenausbau sind  in vollem Gange. In den letzten Monaten wurden auch die Fluggastbrücken aus Spanien auf Lastwagen angeliefert. Das im Bau befindliche Gebäude für die neue Gepäcksortierungsanlage erlitt ebenfalls eine einjährige Verzögerung. Ursprünglich sollte das Gebäude mit der neuen Anlage im September 2022 in Betrieb genommen werden. Dieser Termin musste auf 2023 verschoben werden.  Fotoreport Max Fankhauser

Die Fluggastbrücken für die sechs Fingerdocks des neuen Ostflügels wurden per Lastwagen aus Spanien angeliefert. Foto Max Fankhauser

Die Fluggastbrücken für die sechs Fingerdocks des neuen Ostflügels wurden per Lastwagen aus Spanien angeliefert. Foto Max Fankhauser

Der neue Ostflügel ist 520 Meter lang und ist mit Standplätzen und Gates für sechs Grossraumflugzeuge ausgerüstet. Foto Max Fankhauser

11. Mai 2021: Nachdem bereits im März erfolgtem Auftrag über „ECRS Mk1“-Radare hat der Sensorsystemlieferant Hensoldt im Rahmen des „Quadriga“-Programms zur Beschaffung von 38 Eurofighter-Kampfflugzeugen der Deutschen Luftwaffe einen weiteren Auftrag im Wert von rund 50 Millionen Euro erhalten. Wie Hensoldt weiter mitteilt, handelt es sich um Radar-Elektronikkomponenten für das europäische EuroRadar-Konsortium.
Die Produktion und Lieferung von Radar-Elektronikkomponenten für das europäische EuroRadar-Konsortium werden Hensoldt in Ulm gefertigt. Zum Konsortium gehören neben Hensoldt die Unternehmen Indra, Leonardo Italy und Leonardo UK. „Wir arbeiten mit den EuroRadar -Partnern seit vielen Jahren erfolgreich zusammen“, sagt Erwin Paulus, Leiter der Division Radar & Naval Solutions bei Hensoldt. „Auf dieser Grundlage sorgen wir dafür, dass die neuen Eurofighter auch während der derzeit laufenden Weiterentwicklung des Radars eine leistungsfähige Sensorik erhalten“, ergänzt er.
Das EuroRadar -Konsortium hat bereits über 400 Radare für die heute im Einsatz befindlichen Eurofighter geliefert. Hensoldt war im Konsortium von Beginn an der Entwicklung und Produktion beteiligt. Im vergangenen Jahr erhielt Hensoldt den Auftrag, das Radar für die deutschen und spanischen Eurofighter im Lead zusammen mit Indra auf den neuesten „Mk1“-Standard weiterzuentwickeln.  pd

Ein Video zum Eurofighter-Radar:

10. Mai 2021: Lufthansa Aviation Training (LAT) hat am Trainingsstandort Zürich nach erfolgreicher Zertifizierung einen Embraer E190-E2-Full Flight Simulator in Betrieb genommen. Damit seien beste Voraussetzungen geschaffen worden, um die Partnerschaft mit Helvetic Airways und weiteren Kunden mit einer Vor-Ort-Komplettlösung für das Training von Flight und Cabin Crews zu erweitern, teilt LAT Switzerland AG heute mit.

Der Simulator wird im Rahmen einer Kooperation mit Flight Safety International (FSI) aus Tulsa/Oklahoma durch die LAT Switzerland AG betrieben. Diese umfasst die Bereitstellung der Geräte durch FSI und die Erbringung der Trainingsdienstleistung durch LAT Switzerland für einen Full Flight Simulator, einen Procedure Trainer und einen erweiterten Doortrainer. Die Zusammenarbeit von Lufthansa Aviation Training mit Helvetic Airways geht auf die Integration der Embraer E190 im 2014 zurück. Sie beinhaltet durchschnittlich 1500 Stunden Simulatorzeit pro Jahr sowie die Vermietung von Trainingsgeräten im Bereich der sogenannten Emergency and Safety Equipment Trainings. «Wir freuen uns sehr, unserem langjährigen Schweizer Trainingskunden Helvetic Airways am Standort Zürich passend zur Einflottung eines hochmodernen Musters massgeschneiderte Trainingslösungen anzubieten und die Crews damit bestmöglich für den Musterwechsel sowie auch für den Restart vorzubereiten», hebt David Birrer, Geschäftsführer von LAT Switzerland, hervor.

Im Rahmen der aktuellen Flottenerneuerung von Helvetic Airways spielt die Embraer E-190-E2 eine zentrale Rolle. Ihr Treibstoffverbrauch pro Sitz liegt um rund 17 Prozent tiefer. Im Vergleich zu Vorgänger-Muster E1 stösst die E2 pro Jahr 3600 Tonnen weniger Kohlendioxid aus. Inzwischen sind bereits acht E2 bei Helvetic Airways eingeflottet. Vier weitere folgen bis Ende des Sommers. «Dank dieser hochmodernen Anlage verfügen unsere Piloten und Ausbilder über eine hyperrealistische Lehrumgebung. Indem wir das Training künftig in Zürich abhalten, reduzieren wir die Reiseaktivität für Schulungszwecke ins Ausland beträchtlich. Das kommt allen Mitarbeitenden zugute», erklärt Tobias Pogorevc, CEO des Schweizer Carriers. «Dieser Schritt ist ein weiterer Meilenstein in der beständigen Entwicklung von Helvetic», sagt Nicolas Bachmann, Nominated Person Crew Training und Deputy Accountable Manager bei der Schweizer Fluggesellschaft. «Mit dem neuen Simulator in Zürich erhöhen wir unsere Effizienz und Flexibilität. Auch das Planen der Trainings und die Personalplanung werden dadurch erheblich einfacher. Dank neuen technischen Funktionalitäten im Simulator werden das Trainieren und die Abnahme von Prüfungen noch realistischer als je zuvor.» pd

Der neue Embraer E190-E2 Simulator bei LAT Switzerland in Opfikon-Glattbrugg wird von Helvetic Airways genutzt. Foto LAT

 

09. Mai 2021: Die Lancair Legacy 2000 HB-YMS ist am Samstag nachmittag im solothurnischen Oberramsern, südlich des Flughafens Grenchen, abgestürzt. Wie die Kantonspolizei Solothurn mitteilt, sind beide Personen an Bord dabei ums Leben gekommen. 

Gemäss Polizeiangaben ist die Lancair am 8. Mai in Grenchen gestartet. Kurz vor 14.30 Uhr wurde der Alarm ausgelöst, weil sie in Oberramsern (Gemeine Messen), in der Nähe des Grenchner Meldepunktes „Sierra“, abgestützt war. Dem Vernehmen nach führten die Piloten Lärmmessflüge durch, welche von der EAS, der Experimental Aviation of Switzerland organisiert wurden. Wie die Polizei weiter mitteilte, kamen beim Absturz die beiden Männer im Alter von 49 und 57 Jahren, welche mit der Lancair flogen, ums Leben. Die Unfallursache wird von der SUST ermittelt. Beim Unfallflugzeug handelt es sich um die 2015 fertiggestellte Lancair Legacy 2000 HB-YMS. Das schnittige Eigenbauflugzeug wurde von einem 210 PS starken Continental IO-390-X Lycoming-Motor angetrieben.  Report Hansjörg Bürgi

Als elegantestes und bestes Kit-Flugzeug wurde die Lancair Legacy 2000 HB-YMS von Philippe Novak am EAS Fly-in 2020 in Langenthal ausgezeichnet. Foto Peter Gerber

08. Mai 2021: Heute, am 8 Mai 2021 kann der EuroAirport sein 75-jähriges Jubiläum feiern. Dieses Ereignis fällt allerdings in eine sehr unsichere Zeit; die Corona-Massnahmen haben den Flugverkehr weltweit in ihre grösste Krise gestürzt, und davon wird leider auch der Flughafen Basel-Mulhouse-Freiburg nicht verschont, wie die IG Euroairport in ihrer Mitteilung schreibt.

Die Planung des Basler Flughafens auf Elsässer Boden begann bereits lange vor dem Zweiten Weltkrieg, als klar wurde, dass der damalige Standort «Sternenfeld» auf dem heutigen Hafengelände in Birsfelden den Erfordernissen des schnell an Bedeutung gewinnenden Flugfelds nicht mehr genügen konnte und im grösseren Raum Basel keine geeignete Landreserve zur Verfügung stand. Bereits damals rückte die Idee eines Flughafens auf elsässischem Boden in den Vordergrund.

Unmittelbar nach dem Krieg wurde die Planung mit der französischen Regierung aufgenommen, und am 8. März 1946 erfolgte der Spatenstich des neuen provisorischen Flughafens. Für die Piste kamen gelochte Stahlblechmatten aus amerikanischen Armeebeständen zum Einsatz, die Gebäude bestanden grösstenteils aus Holzbaracken der französischen Armee. Für den Bau des Kontrollturms wurde ein ansässiger Schreiner beauftragt. Die Bauzeit der Anlagen war rekordverdächtig kurz: Bereits am 29. April 1946 konnte die Swissair mit einer DC-3 verschiedene Testlandungen und -Starts durchführen – sie waren offensichtlich erfolgreich, denn schon ein paar Tage später, am 8. Mai, wurde der Flughafen offiziell eröffnet

In kurzer Zeit wurde der Staatsvertrag zwischen Frankreich und der Schweiz ausgearbeitet, immer von gutem bilateralem Geist getragen. So konnte dieser am 4. Juli 1949 in Bern von Bundesrat Max Petitpierre und dem französischen Gesandten Henri Hoppenot unterzeichnet werden. Der Flughafen Bâle-Mulhouse war nun ein in Frankreich liegender bilateraler Flughafen mit zwei Verkehrsrechtszonen (Mulhouse=MLH, Basel=BSL) sowie zwei Zollgebieten, wobei der Basler Teil erst etwas später über eine Zollfreistrasse erschlossen wurde.

Der Staatsvertrag weist jedoch verschiedene Mängel auf, die teils aus Zeitdruck entstanden waren oder weil sich die politischen Verhältnisse zwischenzeitlich veränderten. Er regelt alle Bereiche aber immer noch recht gut, auch wenn gewisse Teile wie etwa das Besteuerungssystem zwischenzeitlich nachverhandelt werden mussten. Nach wie vor wird der gute Geist von damals, „Le Miracle de Blotzheim“, aktiv gelebt wie seit den 1930er Jahren!

An anderer Stelle entstand in den späteren 1960er-Jahren der neue Flughof, der zwischenzeitlich bereits mehrmals erweitert und optimiert wurde. So ist aus dem einstigen Barackendorf, von welchem übrigens verschiedene Gebäude immer noch bestehen, ein schöner und erfolgreicher Flughafen entstanden. Der EuroAirport ist ein wichtiger Arbeitgeber auch für schweizerische Firmen und Arbeitnehmende geworden – und für den Kanton eine sehr wichtige Wirtschaftsgrösse. pd

Zur Website der IG Euroairport

Im September erscheint das Buch zum 75. Jubiläum des EuroAirports, es kann jetzt bereits im Vorverkauf bestellt werden: http://www.aeropublications.ch

07. Mai 2021: Die Online-Plattform für den Business Aviation Markt, Aviapages, hat am 6. Mai zusammen mit Alpine Sky Jets und dem Flughafen Bern die «Aviapages Swiss Private Jets Show 2021» für die Schweizer Business Aviation organisiert  Die Teilnehmerzahl war coronabedingt beschränkt, aber jene, die nach Bern reisten, haben es nicht bereut: Endlich wieder eine physische Show, auf der man neue Flugzeuge und alte Bekannte treffen konnte.

Organisator Yuri Dzun von Aviapages hat eine positive Bilanz gezogen. Nach einer ersten solchen «Mini-Ebace» im April 2019 in Lugano hat sich Aviapages diesmal für den Flughafen Bern entschieden.  Am Vormittag konnten die auf dem Vorfeld präsentierten Flugzeuge und Helikopter noch im Trockenen besucht werden. Alle acht ausgestellten Businessjets und -props konnte auch innen besichtigt werden. Als grösster Jet dominierte die Global 5000 von Gama Aviation die Show.

Als Premiere präsentierte Textron Aviation die neuste Version der King Air, die King Air 360. Sie bietet ein verbessertes digitales Druckkabinensystem, Aktualisierungen des Onboard Maintenance System, ein verbessertes Autothrottle-System und sechs neue Innenausstattungen. Die Kabinenverbesserungen verleihen der King Air 360 Turboprop mehr Komfort. Am bemerkenswertesten sei die geringere Kabinendruckhöhe, so Textron.

In einer kurzen Panel-Diskussion sprachen Alexandra Asche von GlobalJet Capital aus Zürich, Dieter Pammer, Director Business Development der österreichischen Globair, Matteo Mätzler-Gribi von Alpine SkyJets als Hausherr und der Berner Flughafendirektor Urs Ryf. Sie alle betonten, dass die Business Aviation gerade in der aktuellen Pandemie eine wichtige Rolle spiele, da viele Destinationen mit Linienflügen nicht mehr erreichbar seien. Zudem bevorzugen viele Kunden für ihre privaten und geschäftlichen Reisen Businessflugzeuge, weil sie so nur mit Personen reisen, die ihnen bekannt sind.                     Fotoreport Hansjörg Bürgi

Ein ausführlicher Bericht über die Aviapages Swiss Private Jets Show 2021 erscheint in der Juni-Ausgabe von SkyNews.ch, die ab dem 31. Mai erhältlich ist.

Ausgestellte Flugzeuge

Agusta A109SP                   HB-ZNK         Mountainflyers

Beechcraft KingAir 360      N360KA         Textron Aviation

Bombardier Global 5000    VP-CYJ         Gama Aviaiton

Gulfstream 280                    OE-HWM      Alpine Sky Jets

Pilatus PC-12/47E               LX-JFF          JetFly Aviation

Pilatus PC-12 NGX             HB-FUU        Haute Aviation

Pilatus PC-24                       LX-DCC         JetFly Aviation

Raytheon Premium I           D-ISAR          Swiss Global Jet

 

06. Mai 2021: Dassault Aviation hat heute ihre Antwort auf die neuen Ultralangstrecken-Businessjets von Bombardier und Gulfstream gegeben: die Falcon 10X. Mit einer Reichweite von 13‘890 km (7500 nautische Meilen) könne die Falcon 10X New York nonstop mit Shanghai, Los Angeles mit Sydney oder Paris mit Santiago verbinden, teilt Dassault mit. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt Mach 0,925. Die Falcon 10X soll Ende 2025 in Dienst gestellt werden.

 „Heute präsentieren wir den neuen Benchmark für Business Jets“, sagte Eric Trappier, Chairman und CEO von Dassault Aviation. Die Falcon 10X bietet ein unvergleichliches Passagiererlebnis sowie innovative Sicherheitssysteme, die auf den in unseren Kampfflugzeugen verwendeten Technologien basieren. Um den Bedürfnissen der Passagiere bestmöglich gerecht zu werden, haben wir alle Funktionen des Flugzeugs optimiert und die Leistungsfähigkeit im Geschäftsjetsegment mit extrem grosser Reichweite erhöht.“

Die Falcon 10X werde die geräumigste und komfortabelste Kabine auf dem Markt haben, so Dassault. Sie bietet die grösste Modularität in ihrer Kategorie mit einer Auswahl verschiedener Innenraumkonfigurationen. Die Kabine der 10X kann in vier gleich lange Räume unterteilt werden. Jeder Kunde kann sie jedoch so konfigurieren, dass ein wirklich persönliches Interieur entsteht, beispielsweise ein vergrösserter Ess- oder Konferenzraum, ein spezieller Entspannungsbereich mit grossem Bildschirm und ein Schlafzimmer oder eine private Suite mit Dusche.

Die Kabine der Falcon 10X hat einen grösseren Durchmesser als einige Regionalflugzeuge. Sie wird 2,03 Meter hoch und 2,77 Meter breit sein. Damit werde sie fast 20 cm breiter und 5 cm höher sein als die Kabine des grössten heute in Betrieb befindlichen Geschäftsflugzeugs, so Dassault weiter. Während die Passagiere in einer Höhe von 12‘500 Metern fliegen, profitieren sie von einer wahrgenommenen Höhe von 900 Metern. Die Falcon 10X solle mindestens so leise sein wie die Falcon 8X, die derzeit das leiseste Geschäftsflugzeug im Einsatz sei, teilt Dassault weiter mit.

Die Falcon 10X werde zudem über einen völlig neuen Rumpf mit extrem breiten Bullaugen verfügen – fast 50 Prozent grösser als jener der Falcon 8X. Mit 38 Fenstern werde die Kabine die hellste auf dem Markt sein. Die Flügel bestehen vollständig aus Verbundwerkstoffen (Kohlefasern), was maximale Festigkeit, reduziertes Gewicht und minimalen Luftwiderstand ermögliche. Der Zweistrahler wird mit dem fortschrittlichsten und effizientesten Triebwerk der Geschäftsluftfahrt ausgestattet sein: dem Rolls Royce Pearl® 10X, der neuesten, größten und leistungsstärksten Version der Pearl-Serie mit einem Schub von mehr als 80 kN.

Das Falcon 10X-Cockpit setzt gemäss weiteren Angaben von Dassault einen neuen Standard im intuitiven Design mit Touchscreens. Ein digitales Flugsteuerungssystem der neuen Generation, das direkt von den neuesten militärischen Technologien von Dassault Aviation abgeleitet ist, biete ein beispielloses Mass an Präzision und Flugsicherheit, insbesondere einen völlig neuen „Wiederherstellungsmodus“ (Single-button recovery mode). Die Falcon 10X könne dank des kombinierten Head-up-Vision-Systems FalconEye® von Dassault Aviation und zwei Head-up-Visualisierungen, die als solche verwendet werden können, unter nahezu Null-Sichtbedingungen fliegen, hält Dassault weiter fest.  hjb

Die Kabine der Falcon 10X hat einen grösseren Durchmesser als einige Regionalflugzeuge. Sie wird 2,03 Meter hoch und 2,77 Meter breit sein. Foto Dassault