06. Mai 2021: Wie erwartet, kommt auch Swiss aufgrund des coronabedingten Verkehrseinbruchs nicht um Entlassungen herum. Wie sie heute bekannt gibt, sollen zehn Kurz- und Mittelstreckenjets und fünf Langstreckenflugzeuge ausser Betrieb genommen werden, was einem Flottenabbau von 15 Prozent gegenüber 2019 gleichkommt. Zu den bereits bis Ende 2021 total 1000 natürlich abgebauten Stellen werden bis zu 650 weitere Vollzeitstellen wegfallen, wovon bis zu 780 Mitarbeitende betroffen sind. Mittelfristig erwartet Swiss einen strukturellen Rückgang von 20 Prozent bei der Nachfrage.

In der Medienmitteilung hält Dieter Vranckx, CEO von Swiss fest: «Es zeichnete sich immer klarer ab, dass sich der Markt strukturell verändern wird und trotz frühzeitig eingeleiteter Massnahmen unsererseits eine Restrukturierung  leider unumgänglich zu sein scheint. Mit unserem neuen strategischen Programm reaCH richten wir uns an die veränderte Marktsituation aus. Dieses beinhaltet unter anderem die Redimensionierung und Transformation, wodurch nachhaltig insgesamt rund 500 Millionen Franken eingespart werden sollen. Ziel ist es, den Bankenkredit zeitnah zurückbezahlen und unsere Wettbewerbs- und Investitionsfähigkeit nachhaltig sicherstellen zu können.»

Die Flotte von 90 eigenen und den im Auftrag für Swiss operierenden Flugzeugen von Helvetic Airways wird an den Nachfragerückgang angepasst und voraussichtlich um 15 Prozent gegenüber 2019 verkleinert. Auf der Kurz- und Mittelstrecke werde sich die Anzahl Flugzeuge durch die Ausflottung von Maschinen der Airbus A320-Familie und der Reduktion im Wetlease-Bereich demnach von 69 auf 59 reduzieren. Im Langstreckenbereich beabsichtigt Swiss die Flotte von 31 auf 26 Flugzeuge zu verkleinern. Dabei werden fünf Airbusse ausser Betrieb genommen werden.

Zudem sollen einzelne interkontinentale Direktverbindungen vorerst nicht mehr aufgenommen werden. Die vom Bund im Zusammenhang mit dem verbürgten Bankenkredit eingeforderte standortpolitische Auflage, das Flugangebot von Swiss proportional zu demjenigen der Lufthansa Group Airlines zu entwickeln, werde aber eingehalten, teilt Swiss weiter mit. Bis Ende 2021 wird Swiss bereits mehr als 1000 Vollzeitstellen durch natürliche Fluktuation und freiwillige Massnahmen abgebaut haben, ein weiterer Personalabbau sei aber voraussichtlich nicht zu vermeiden. Im Rahmen der beabsichtigten Redimensionierung könnten bis zu 780 Mitarbeitende (650 Vollzeitstellen) betroffen sein, davon rund 200 beim Bodenpersonal, 60 in der Technik, 400 beim Kabinenpersonal und 120 im Cockpit. Da aber der  noch bis Ende März 2022 geltende Gesamtarbeitsvertrag für das Cockpitpersonal einen Kündigungsschutz beinhaltet, müsse mit dem Berufsverband Aeropers eine Lösung am Verhandlungstisch gefunden werden, so Swiss weiter. Die allfällige Reduktion dieser insgesamt rund 1700 Vollzeitstellen würde einem Minus von über 20 Prozent gegenüber 2019 entsprechen. Aufgrund der strukturellen Veränderung im Markt müsse diese Massnahme unabhängig von einer allfälligen Verlängerung der Kurzarbeit getroffen werden, erwähnt Dieter Vranckx.

Die Pilotengewerkschaft Aeropers erwartet von Swiss ein klares Bekenntnis zu ihren eignen Piloten anstatt weiterhin Produktion an Fremdanbieter wie Helvetic auszulagern. Ausserdem setzt der Pilotenverband für die Vermeidung von Kündigungen ihrer Mitglieder, primär auf freiwillige Massnahmen, wie etwa die vom Lufthans-Chef propagierten Teilzeitmodelle. Entlassungen von Piloten können so aus Sicht der Aeropers vermieden werden.   hjb

 

05. Mai 2021: Der Berner Flughafen erhält wieder eine Fluglinie: Die 2020 gestartete Lübeck Air will vom 1. Juli bis am 3. Oktober mit ihrer einzigen ATR-72-500 zweimal pro Woche von Lübeck nach Bern fliegen. Zudem soll in rund zwei Jahren das Hotel und Restaurant am Berner Airport wieder eröffnet werden, wie heute mitgeteilt wird.

Ab Juli nimmt die Lübeck Air gemeinsam mit dem Kooperationspartner FlyBAIR die Verbindung in die Schweiz auf. Neben den Ganzjahreszielen München und Stuttgart und der ab Juli ebenfalls startenden Saisonverbindung nach Salzburg, ist Bern die vierte Destination der der neuen Airline. Die Lübeck Air fliegt vom 1. Juli bis 3. Oktober 2021 jeden Donnerstag nonstop und jeden Sonntag mit kurzer Zwischenlandung in Stuttgart von Lübeck nach Bern und zurück. Ein Ausbau der Strecke sei möglich, denn Bern ist mit einem Einzugsgebiet von 3,5 Millionen Menschen und zahlreichen namhaften Unternehmen eben so attraktiv wie die Metropolregion Hamburg und die Ostseeküste, teilen FlyBAIR und Lübeck Air mit. Sie vermarkten die neue Strecke gemeinsam.

„Wir nutzen vorhandene Synergien, um unseren Fluggästen neue Reiseziele anzubieten: Bernerinnen und Berner können nun ihre Sommerferien planen und ab Juli direkt an die Ostsee fliegen. Fluggäste aus Deutschland erreichen schneller die Schweizer Bundeshauptstadt und das Berner Oberland“, sagt José González, Geschäftsführer von FlyBAIR. Das Berner Flugunternehmen wurde 2019 als erste virtuelle Fluggesellschaft der Schweiz gegründet.

Die Lübeck Air ist ein junges norddeutsches Luftfahrtunternehmen, das einer ATR 72-500 von Air Alsie operiert. Sie ist derzeit noch als SE-MDB in Schweden registriert, soll aber die deutsche Registration D-ALBC erhalten. „Wir schaffen ein Angebot, das viele gar nicht mehr kennen“, sagt  Jürgen Friedel, Geschäftsführer des Flughafens Lübeck und der Lübeck Air. „In jedem Ticket ist bereits ein Gepäckstück sowie Handgepäck inklusive, an Bord erwartet die Passagiere zudem ein sehr grosszügig bemessener Sitzabstand von 90 cm.“ Ebenfalls enthalten ist stets eine kleine Bordmahlzeit. Das einzelne Ticket ist ab 140 Euro oder ab 159 Franken erhältlich.

Die ordentliche Generalversammlung der Flughafen Bern AG hat am 5. Mai ohne physischen Präsenz der Aktionäre erwartungsgemäss alle Anträge des Verwaltungsrates mit grosser Mehrheit gutgeheissen und Urs Ryf neu in den Verwaltungsrat gewählt. Alexandre Schmidt übernimmt das Amt des Präsidenten von Beat Brechbühl. Kurz vor der Generalversammlung wurde das Gebäude des ehemaligen Hotels durch die Stadt Bern an die frühere Besitzerfamilie Müller verkauft, welche die Liegenschaft kernsanieren und in rund zwei Jahren als Hotel und Restaurant wiedereröffnen will. Dafür kam es vorgängig zu einem Landverkauf gleicher Grösse an die Stadt Bern durch die Flughafen Bern AG. Das verkaufte Land übernehme die Flughafen Bern AG wiederum im Baurecht, teilt diese mit. Für die Besitzerfamilie Müller ist es ebenfalls ein emotionaler Moment. «Es fühlt sich an wie nach Hause kommen» sagt Christian Müller als Vertreter der alten und neuen Besitzerfamilie, «Meine Brüder, meine Schwester und ich sind hier aufgewachsen und nun wollen wir der Bevölkerung und dem Flughafen etwas zurückgeben. Wir freuen uns auf die Wiedereröffnung und die weitere Zusammenarbeit und danken der Stadt Bern und dem Flughafen, dass sie die Transaktion möglich gemacht haben». hjb

Das Restaurant und Hotel des Berner Flughafens soll nach einer Sanierung in zwei Jahren wieder eröffnet werden. Foto Hansjörg Bürgi

05. Mai 2021: In Zusammenarbeit mit Hotelplan Suisse und Universal fliegt die Helvetic Airways während der diesjährigen Sommer-Hochsaison Kos, Heraklion und Palma de Mallorca an. Die Flüge starten von Juli bis Oktober ab Zürich und Bern, wie die Schweizer Regionalfluggesellschaft mitteilt.

Die Luftverkehrsbranche leidet weiter unter der Pandemie. Der zähe Impffortschritt, die Reisebeschränkungen innerhalb Europas und die fehlende Klarheit über die kurz- und mittelfristige Situation verzögern nicht nur die Rückkehr zur Normalität, sondern erschweren auch die Erstellung eines zuverlässigen Flugplans. Trotz dieses herausfordernden Umfelds bietet Helvetic Airways zusammen mit ihren Partnern Hotelplan Suisse und Universal diesen Sommer ein attraktives Flugreiseangebot an. Es ist ausschliesslich auf Mittelmeerdestinationen ausgerichtet.

Kos ist die drittgrösste Insel im Archipel der Dodekanes-Inseln und bekannt für ihre Dörfer, Berge, antiken Ruinen und paradiesischen Strände. Immer am Samstag wird es eine Charterverbindung zwischen Zürich und Kos geben. Die zweite Destination in Griechenland ist Heraklion. Die besonders für ihre wunderschöne Altstadt geschätzte Hauptstadt von Kreta wird einmal wöchentlich, ebenfalls samstags, von Zürich und Bern aus angeflogen.

Mallorca, eine der beliebtesten europäischen Feriendestinationen, steht bei Helvetic Airways jeden Sonntag auf dem Sommerflugplan. Die Flüge auf die grösste Insel der Balearen starten sowohl von Zürich als auch von Bern aus. Helvetic erwägt auch, sogenannte Pop-up-Flüge als Last-Minute-Angebote in den Sommerflugplan aufzunehmen, wie sie weiter mitteilt Zum Einsatz kommen Embraer E190-E2. Diese ganz neue Flugzeuggeneration hat eine Kapazität von 110 Sitzplätzen und ist als Flaggschiff der Helvetic-Flotte besonders leise und umweltverträglich. Die Schweizer Regionalfluggesellschaft garantiert zudem Flexibilität bei wesentlichen Flugplanänderungen oder Annullationen, sofern diese auf Reisebeschränkungen in den betroffenen Destinationen zurückzuführen sind. pd

Zur Website von Helvetic Airways

Flugplan (Ortszeit):

Flug-Nr. Von Bis Frequenz Von Abflug Nach Ankunft
2L 7310 10. Juli 21 23. Okt. 21 Samstag ZRH 08:40 KGS 12:40
2L 7311 10. Juli 21 23. Okt. 21 Samstag KGS 13:25 ZRH 15:55
2L 7300 10. Juli 21 23. Okt. 21 Samstag ZRH 07:30 HER 11:20
2L 5301 10. Juli 21 23. Okt. 21 Samstag HER 12:05 BRN 14:10
2L 5300 10. Juli 21 23. Okt. 21 Samstag BRN 14:50 HER 18:35
2L 7301 10. Juli 21 23. Okt. 21 Samstag HER 19:20 ZRH 21:30
2L 24 11. Juli 21 17. Okt. 21 Sonntag ZRH 09:00 PMI 10:45
2L 23 11. Juli 21 17. Okt. 21 Sonntag PMI 11:30 BRN 13:10
2L 22 11. Juli 21 17. Okt. 21 Sonntag BRN 13:55 PMI 15:50
2L 25 11. Juli 21 17. Okt. 21 Sonntag PMI 16:35 ZRH 18:25

 

04. Mai 2021: Mit der Übergabe des 1800. Flugzeuges erreicht Pilatus einen weiteren Meilenstein im PC-12 Programm. 2020 konnten insgesamt 82 PC-12 ausgeliefert werden nun geht der 1800. an einen Kunden in den USA. Der flexibel einsetzbare PC-12 ist gemäss weiteren Angaben von Pilatus somit das weltweit meistverkaufte einmotorige Geschäftsreiseflugzeug und macht ihn zum unangefochtenen Marktleader.

Ende April 2021 konnte der 1800. PC-12 mit Seriennummer 2070 an Alán Aguirre übergeben werden. Er ist Eigentümer von Divine Flavor LLC, einem US-Unternehmen mit Sitz in Nogales, Arizona, welches auch Gewächshäuser und Weinberge in Mexiko besitzt. Alán Aguirre sagte anlässlich der Übergabe: «Nachdem wir das erste Mal mit unserem neuen PC-12 NGX geflogen sind, war ich absolut überzeugt, dass wir die richtige Wahl getroffen haben. Zum einen überzeugt der NGX durch seine attraktive Kabine, zum anderen ist er mit der neusten Triebwerks- und Avionik-Technologie ausgestattet. Das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Einsatzfähigkeiten sind im Vergleich zu Flugzeugen anderer Hersteller einzigartig. Pilatus kann stolz auf seine Flugzeuge sein – und auf die unverwechselbare Schweizer Qualität!»

Adrian Zambrano, Geschäftsführer des Pilatus Verkaufscenters in Mexiko, übergab Alán Aguirre bei der Tochtergesellschaft von Pilatus in Broomfield, Colorado, die Schlüssel und erklärte: «Wir fühlen uns geehrt, mit Pilatus und seinen engagierten Mitarbeitenden zusammen arbeiten zu dürfen. Auch in Zukunft setzen wir auf eine vertrauensvolle Partnerschaft mit Pilatus und unseren Kunden und freuen uns auf die nächsten 1800 PC-12, die kommen werden.»

Mit der Einführung des PC-12 NGX, der erstmals im Herbst 2019 anlässlich der National Business Aviation Association Convention & Exhibition vorgestellt wurde, offeriert Pilatus einen weiteren grossen Technologiefortschritt. Die neuste Generation des PC-12 ist erstmals mit einem elektronischen Propeller- und Motorsteuerungssystem ausgestattet – einzigartig in dieser Flugzeugkategorie. Das Pratt & Whitney PT6-67E Triebwerk ist gekoppelt mit einer automatischen Schubregelung, welche die Arbeitsbelastung des Piloten markant reduziert. Ausserdem konnten die Wartungsintervalle reduziert werden, was in tieferen Betriebskosten resultiert. Die neue Triebwerktechnologie zeichnet sich ausserdem durch den sogenannten «Propeller Low Speed»-Modus aus, welcher die Propellerdrehzahl im Reiseflug reduziert und den Geräuschpegel in der Kabine senkt, ohne die Geschwindigkeit zu beeinträchtigen. Der PC-12 NGX verfügt zudem über grössere Kabinenfenster, ein neues Luftverteilungssystem und hochwertigere Passagiersitze, welche mehr Komfort bieten.

Thomas Bosshard, CEO von Pilatus Business Aircraft Ltd, ergänzte: «Wir sind sehr stolz, dass Herr Aguirre dieses Meilenstein-Flugzeug in Empfang nehmen kann. Das PC-12 Programm übertraf in der Vergangenheit alle unsere Erwartungen und mit dem brandneuen NGX erreichen wir erneut ein fantastisches Niveau, was sich in der aktuellen Nachfrage widerspiegelt. Viele Betreiber früherer PC-12 Versionen sind angesichts der Kombination aus Geschwindigkeit, Komfort und Treibstoffeffizienz auf den brandneuen PC-12 NGX umgestiegen.» pd

04. Mai 2021: Ägypten hat beschlossen, weitere 30 Rafales zu kaufen. Dieser neue Auftrag ergänzt die erste Akquisition von 24 Rafales, welche bereits im Februar 2015 unterzeichnet wurde, und erhöht die Zahl der Rafales, die unter ägyptischen Farben fliegen, auf total 54. Damit sei die ägyptische Luftwaffe nach der französischen Luftwaffe die zweite der Welt, die eine solche Flotte von Rafales betreibt, teilt Dassault Aviation heute mit.

Der neue Vertrag spiegle die strategische Beziehung zwischen Ägypten und Frankreich wider, so Dassault weiter. Er unterstreiche auch das Vertrauen der höchsten ägyptischen Behörden in Dassault Aviation und ihre Zufriedenheit mit der effektiven Ausführung des ersten Vertrags „Diese neue Bestellung ist ein Beweis für die uneingeschränkte Bindung, die Ägypten, den ersten ausländischen Nutzer der Rafale, wie für die Mirage 2000, seit fast 50 Jahren mit Dassault Aviation verbindet. Es ist auch eine Hommage an die Qualität der Rafale, da dies das zweite Mal ist, dass ein Exportkunde zusätzliche Flugzeuge bestellt. Dassault Aviation und seine Partner möchten den ägyptischen Behörden für dieses neue Vertrauenszeichen danken und ihnen versichern, dass sie sich voll und ganz dafür einsetzen, ihre Erwartungen erneut zu erfüllen “, erklärte Eric Trappier, Vorsitzender und CEO von Dassault Aviation.  hjb

 

 

03. Mai.2021: RUAG Aerostructures und die Pilatus Flugzeugwerke AG verlängern ihren bestehenden Vertrag und einigen sich zusätzlich auf Folgeaufträge für wichtige Bauteile der einmotorigen Turboprop-Flugzeuge PC-7, PC-12 und PC-21. Beide Unternehmen setzten damit ihre langjährige Zusammenarbeit fort, wie RUAG heute mitteilt.

RUAG Aerostructures und Pilatus arbeiten bereits seit Jahren zusammen. Verschiedene Bauteile für die Flugzeugtypen PC-7, PC-12 und PC-21 werden am RUAG Aerostructures Werk in Emmen für den Schweizer Flugzeugbauer produziert und montiert. Die beiden Unternehmen einigten sich nun auf eine Verlängerung der Zusammenarbeit bis 2025.

Mit der Vertragsverlängerung bis 2025 bleibt RUAG Aerostructures für die Herstellung des Höhenleitwerks für den PC-12 verantwortlich. Über 1800 ausgelieferte Flugzeuge und insgesamt rund neun Millionen Flugstunden bestätigen die Vielseitigkeit des PC-12. Vor diesem Hintergrund sei auch zukünftig mit guten Verkaufszahlen für das Flugzeug zur rechnen, teilt RUAG Aerostructures mit.

RUAG Aerostructures konnte sich auch für den PC-21 Folgeaufträge sichern. Für zwölf weitere Flugzeuge werden im Werk in Emmen die gesamte Rumpf- und Flügelstruktur produziert. Das einmotorige Turboprop-Trainingsflugzeug wird von den weltbesten Luftwaffen für die Ausbildung von Militärpiloten verwendet. Der Produktionsstart der zwölf Maschinen ist für den Spätsommer 2021 geplant.

“Wir sind stolz, dass ein Stück RUAG Aerostructures in jedem PC-12 und PC-21 steckt. Es freut uns sehr, die bewährte Zusammenarbeit mit unserem Partner Pilatus fortzusetzen und weiter zu vertiefen. Für unser Werk in Emmen sind die Aufträge ein wichtiger Beitrag zur Sicherung der Zukunft unseres Unternehmens», sagt André Wall, CEO von RUAG International.

Markus Bucher, CEO von Pilatus, sagt: «Selbstverständlich freut sich Pilatus immer, wenn sie Aufträge in der Schweiz platzieren kann und somit hilft, den Schweizer Werkplatz zu stärken. Die Zusammenarbeit mit RUAG ist erprobt und die Fachkompetenz hervorragend. Pilatus erwartet von RUAG aber, dass Kosten eingespart um konkurrenzfähiger zu werden. Die Pilatus Produkte werden fast ausschliesslich für den internationalen Markt hergestellt und sind somit grossem Wettbewerbsdruck ausgesetzt.» pd

03.Mai 2021: Die Lufthansa Group hat heute ihre Bestellung von neuen Langstreckenjets um je fünf Airbus A350-900 und Boeing 787-9 erweitert. Die vor gut zwei Jahren bekannt gegebene Order für neue Boeings und Airbusse ist damit auf  je 45 Festbestellungen erhöht worden. Wieviele davon dereinst bei Swiss fliegen werden, ist noch offen. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass die fünf noch verbliebenen A340-300 bei Swiss in wenigen Jahren durch Airbusse oder Boeings der neusten Generation abgelöst werden.

Der Lufthansa-Vorstand hat heute den Kauf von insgesamt zehn Langstreckenflugzeugen, fünf Airbus A350-900 und fünf Boeing 787- 9, beschlossen.  Im Rahmen der langjährigen Flottenerneuerung werden in diesem Jahrzehnt in total 175 neue Flugzeuge an die Airlines der Lufthansa Group ausgeliefert, teilt diese weiter mit. Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG, sagt dazu: „Auch in dieser herausfordernden Zeit investieren wir konsequent in modernere, wirtschaftlichere und emissionsärmere Flugzeuge. Unsere Langstreckenflotte modernisieren wir aufgrund antizyklischer Opportunitäten sogar schneller als vor dem Beginn der Pandemie geplant.“

Die ersten Boeing 787-9 sollen bereits im kommenden Winter für Lufthansa fliegen, die weiteren folgen noch im ersten Halbjahr 2022. Mit der heutigen Entscheidung umfasse die Anzahl der Festbestellungen für Boeing 787-9 und Boeing 777-9 insgesamt 45 Flugzeuge, so Lufthansa weiter. Aufgrund der dramatischen Auswirkungen der Corona-Krise auf die weltweite Luftfahrt haben einige Airlines die Auslieferung fest bestellter Flugzeuge verschoben. Lufthansa hat mit Boeing vereinbart, fünf bereits produzierte 787-9-Flugzeuge zu kaufen. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass diese zu einem attraktiven Preis übernommen werden können. Gleichzeitig verständige sich der Konzern mit dem Hersteller auf eine Umstrukturierung der geplanten Auslieferungen, heisst es weiter.

Die fünf neu bestellten Airbus A350-900 werden 2027 und 2028 ausgeliefert. Damit erhöht sich die Anzahl der A350-Festbestellungen auf insgesamt 45 Flugzeuge. Gleichzeitig hat die Lufthansa Group auch mit Airbus eine Umstrukturierung der geplanten Auslieferungen vereinbart. So erhält Lufthansa im laufenden Jahr durchschnittlich jeden Monat ein Flugzeug der A320neo-Familie für die Kurz- und Mittelstrecke. Die Auslieferung von weiteren 107 Airbus-Flugzeugen der A320neo-Familie sei bis 2027 geplant, teilt die Airline-Gruppe weiter mit.

Mit dem Airbus A350-900, der Boeing 777-9 und der Boeing 787-9 werde die Lufthansa Group die sparsamsten Langstreckenflugzeuge ihrer Klasse, bezogen auf den Kerosinverbrauch pro Passagier und 100 Kilometer Flugstrecke, betreiben, schreibt sie weiter. Im Schnitt werden die neuen Flugzeuge nur noch rund 2,5 Liter Kerosin pro Passagier und 100 Kilometer Flugstrecke verbrauchen. Das seien rund 30 Prozent weniger als bei ihren Vorgängermodellen, was sich gleichermassen positiv auf die CO2-Bilanz auswirken werde.

Die Investition in neue Flugzeuge steht gemäss weiteren Angaben im Einklang mit der Rahmenvereinbarung zwischen dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesrepublik Deutschland (WSF) und der Deutschen Lufthansa AG. Gleichzeitig entsprechen die Investitionen dem Grundsatz des Konzerns, die jährlichen Investitionen auf die Höhe der Abschreibungen zu begrenzen und strikt auf die Steigerung des Unternehmenswerts auszurichten. Wie bislang geplant, soll die Flotte zunächst verkleinert und gleichzeitig umfassend modernisiert werden. Die Boeing 787-9 und der Airbus A350-900 werden dabei vor allem viermotorige Langstreckenflugzeuge der Airbus A340-Baureihe ersetzen. Bis Mitte des Jahrzehnts soll der Anteil von viermotorigen Flugzeugen in der Langstreckenflotte insgesamt auf unter 15 Prozent sinken. Vor der Krise lag der Anteil bei rund 50 Prozent. Die Flugzeugkäufe beschleunigen zudem die Reduktion der Flottenkomplexität für mehr Effizienz. Mit den neuen, sparsamen Flugzeugen würden die Betriebskosten gegenüber den Mustern, die sie ersetzen werden, um rund 15 Prozent sinken, so Lufthansa weiter.  hjb

Mit der B787-9 nimmt Lufthansa einen neuen Typen in die Flotte auf. Grafik Lufthansa

Die A350-900 konnten nicht nur Lufthansa-, sondern auch Swiss-Farben tragen. Grafik Lufthansa

 

03. Mai 2021: Obwohl noch ausreichend Treibstoff im Tank war, setzte der Motor der Jodel D 117 HB-SPO am 30. November 2019 auf einem Schulungsflug im Zürcher Oberland aus. Flugschüler und Fluglehrer konnten nach einer erfolgreichen Notlandung dem schwer beschädigten Oldtimer unverletzt entsteigen. Wie die SUST im Schlussbericht feststellt, waren ein fehlerhaft montierter Tankwählschalter und eine defekte elektrische Tankanzeige die Ursachen für die Notlandung.

Gemäss dem Schlussbericht 2368 der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST führte ein Fluglehrer mit einem Flugschüler an diesem Novembertag in Grüningen im Zürcher Oberland simulierte Platzrundenflüge auf die Forchautobahn durch. Um 12.18 Uhr, während der Flugschüler im simulierten Gegenanflug die Checkliste erneut abarbeitete, nahm der Fluglehrer ein «Ruckeln» des Motors wahr. Er ging zunächst von einer Fehlmanipulation des Flugschülers aus und prüfte sofort die Stellung aller Bedienelemente des Motors.

Der Fluglehrer übernahm sodann das Steuer und drehte sinkend nordwärts in Richtung des Startflugplatzes Speck-Fehraltorf ein. In dieser Phase fiel der Motor aus und der Propeller blieb stehen. Der Fluglehrer stellte den Tankwählschalter auf den hinteren Tank um und aktivierte den Anlasser, der Motor sprang jedoch nicht an. Um 12.20 Uhr setzte das Flugzeug nach dem Ausleiten der Glissade hart auf einer Wiese auf. Es drehte sich um seine Hochachse und kam mit der Nase gegen die Anflugrichtung zum Stillstand.

Wie die SUST feststellte, enthielt der vordere Tank nach dem Unfall noch 38 Liter Treibstoff, der hintere Tank war leer. Zum Zeitpunkt des Motorausfalls stand der Tankwählschalter zwar auf dem vorderen Tank, der genügend Treibstoff enthielt, tatsächlich erfolgte die Treibstoffversorgung aber aus dem hinteren Tank, bis dessen Inhalt gänzlich aufgebraucht war. Die Ursache dafür sei gewesen, dass das Tankwahlventil bei der Montage um 180 Grad verdreht mit dem Tankwählschalter verbunden worden war, hält die SUST weiter fest. Zudem verunmöglichte die seit langer Zeit funktionsuntüchtige elektrische Tankanzeige es den Piloten, die Vorgabe aus dem AFM einzuhalten, wonach die Differenz des Treibstoffinhalts der beiden Tanks nicht mehr als ein Viertel der Tankkapazität betragen darf. Sie bewirkte gemäss SUST zudem, dass der erwähnte Montagefehler bis zum Unfall nicht entdeckt wurde.  hjb

Link zum SUST-Bericht 2368_HB-SPO_D

03. Mai 2021: Die Aufbauarbeiten für den neuen Standplatz der RUAG AG auf dem Militärflugplatz Payerne sind abgeschlossen. Anfang April konnte die neu gebildete Equipe den ersten F/A-18 übernehmen und mit der Arbeit beginnen, wie RUAG mitteilt. Begonnen hatte der Aufbau in Zusammenarbeit mit der Schweizer Luftwaffe im Mai 2020, und von den insgesamt zwölf neu geschaffenen Arbeitsplätzen konnten alle besetzt werden.

Mit der Errichtung eines neuen Standplatzes auf dem Militärflugplatz Payerne stellt die RUAG AG neu auch in der Westschweiz die Vor-Ort-Maintenance zu Gunsten der Schweizer Luftwaffe sicher. Zusätzlich zu den sechs Mitarbeitenden, die schon heute in Payerne stationiert sind, sind in der Region zwölf neue Arbeitsplätze geschaffen worden, von denen alle besetzt werden konnten. Anfang April konnten die Flugzeugspengler, die Flugzeugmechaniker und die NDT-Prüfer (Non destructive testing, ein spezielles Verfahren zur Materialprüfung) den ersten F/A-18 übernehmen und mit der Arbeit beginnen. Pro Jahr könne die RUAG AG beim F/A-18 bis zu vier grosse Kontrollen durchführen sowie Unterstützung bei kleinen Kontrollen leisten, teilt sie weiter mit.

Durch den Ausbauschritt in Payerne wird die über 30-jährige erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der RUAG und dem VBS noch intensiver und enger. RUAG-Mitarbeitende und Angehörige der Schweizer Luftwaffe arbeiten Seite an Seite, Standplatz an Standplatz und könnten durch die geographische Annäherung von Flugzeugunterhalt und Operationen die Effizienz und die Effektivität der Leistungserbringung zugunsten der Luftwaffe verbessern, so die RUAG weiter.

Obwohl sich der Bedarf an grossen Kontrollen am Hauptstandort Emmen ab der Betriebsaufnahme in Payerne etwas reduzieren wird, würden die Gesamtleistungen zu Gunsten der Luftwaffe auch in Zukunft im gleichen Ausmass erbracht, erwähnt RUAG. Entlastet durch den neuen Standplatz könnten die Mitarbeitenden des Flugzeugunterhalts der RUAG AG in Emmen noch fokussierter am Struktursanierungs-Programm beim F/A- 18 arbeiten.

Mit ungefähr 7000 F/A-18 Bewegungen pro Jahr ist der Flugplatz Payerne der Hauptstandort für die Kampfflugzeuge der Luftwaffe und hauptverantwortlich für den Luftpolizeidienst. Das vom Bundesrat gesteckte Ziel, die Interventionsfähigkeit im Luftpolizeidienst rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr leisten zu können, wurde Ende letzten Jahres umgesetzt.  pd

02. Mai 2021: Die zur chinesischen HNA Gruppe gehörende Hainan Airlines hatte ursprünglich 15 Airbus A350-900 geordert, wovon ab 2018 vier ausgeliefert wurden. In den letzten Jahren geriet der chinesische Konzern in grosse finanzielle Schwierigkeiten und musste schliesslich ein Insolvenzverfahren einleiten. Hainan Airlines kann deshalb die fertig gestellten, aber noch nicht ausgelieferten Flugzeuge nicht mehr übernehmen. Deshalb werden die nicht abgelieferten A359-900 von Airbus vorübergehend auf dem spanischen Flugplatz Teruel abgestellt.

Im April wurden vier ursprünglich für Hainan Airlines bestimmte A359-900 von Airbus von Toulouse nach Teruel überflogen. Dabei machten sie auf ihrem Ferry-Flug aus steuer- und zolltechnischen Gründen einen Abstecher nach Genf für einen kurzen Touch-and-Go:

Folgende A350-900 wurden über Genf transferiert:

09. April:  F-WXAN Baunummer 285

14. April: F-WXAO Baunummer 308

19. April: F-WXAP Baunummer 323

28. April: F-WXAQ Baunummer 338

Der Transfer des vierten A350-900 sollte ursprünglich am 26. April stattfinden, musste aber wegen schlechten Wetterbedingungen in Teruel um zwei Tage verschoben werden. Leider zeigte sich nur der erste A350 in einer vollständigen Hainan-Airlines-Bemalung, die restlichen drei trugen einen neutralen weissen Anstrich.  Fotoreport Max Fankhauser