01. April 2021:  Die Schweizer Flugsicherung Skyguide eröffnet per heute, 1. April, das erste Kompetenzzentrum für UFO-Aktivitäten (unidentifizierte Flugobjekte) in der Schweiz. Wie Skyguide weiter mitteilt, habe sie die gefühlte Zunahme an Sichtungen von unidentifizierten Flugobjekten im kontrollierten Luftraum dazu bewogen, diesen Phänomenen genauer auf den Grund zu gehen. Ist es ein Zufall oder gar Absicht, dass dieses neue Kompetenzzentrum genau am 1. April eröffnet wird? 

Das UFO-Kompetenzzentrum sei im Gebäude der Bezirksleitstelle in Wangen bei Dübendorf untergebracht und zähle drei ausschliesslich auf UFOs spezialisierte Mitarbeitende. Zudem werde in den Kontrolltürmen ein zusätzlicher Arbeitsplatz für einen spezialisierten Flugverkehrsleitenden geschaffen, der auf die Beobachtung ungewöhnlicher Flugobjekte fokussiert sei, so Skyguide weiter. Beim aktuellen geringen Verkehrsaufkommen ist es durchaus nachvollziehbar, dass die Flugverkehrsleiter mehr Zeit für neue Aufgaben haben.

Die Mitarbeitenden des UFO-Kompetenzzentrums haben gemäss der Skyguide-Mitteilung vor einigen Wochen ein intensives Training absolviert, um die künftigen Tätigkeiten meistern zu können. Dazu gehörten simulierte UFO-Aktivitäten am Radar und im Tower-Simulator. Aber auch die Sichtung von Dokumentarmaterial (wie beispielsweise Roswell-Absturz oder UFO-Videoaufnahmen US Navy) sowie das Studium von Raumschiffen und deren Flugverhalten in bekannten Science Fiction-Spielfilmen. Durch dieses Rundum-Training seien die UFO-Experten von Skyguide in der Lage, unidentifizierte Flugobjekte rasch zu entdecken und zu dokumentieren, heisst es weiter.

In Zusammenhang mit bestehenden und künftigen Weltraum-Missionen durch staatliche (wie etwa ESA, oder NASA) und private (zum Beispiel SpaceX) Organisationen erwartet Skyguide auch vermehrt intergalaktischen Verkehr. Dies eröffne der Schweizer Flugsicherung komplett neue Tätigkeitsfelder und Kooperationen für die Zukunft, schreibt sie weiter.

Das Ganze ist natürlich ein 1. April-Scherz. Aber wie von der Skyguide-Medienstelle zu erfahren war, gab es durchaus einige Medien, die mehrmals nachgefragt haben, ob es wirklich ein Scherz ist…       hjb

31. März 2021: Der EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg hat seinen Jahresbericht digital herausgegeben. Dieser Bericht biete die Gelegenheit, einen Moment innezuhalten und auf eine sehr besondere Zeit zurückzublicken., heisst es in der Mitteilung des Basler Airports. Monat für Monat kann man entdecken, mit welchen Herausforderungen die Teams des EuroAirport sowie Passagiere, Besucher und Mitarbeiten der Flughafenplattform konfrontiert waren.

Der Jahresbericht 2020 ist nun online verfügbar, was den Leserinnen und Lesern ein interaktives Lesen ermöglicht (Fotos, Videos, Möglichkeit zum Teilen). Wer will, kann aber trotzdem eine PDF-Version ausdrucken. Die Finanzzahlen fürs Krisenjahr 2020 stehen allerdings erst nach Freigabe des Verwaltungsrates im Mai 2021 zur Verfügung. 2020 war ein historisches Jahr, und mit einem Blick hinter die Kulissen des Krisenmanagements des Flughafens zeichne dieser Jahresbericht gleichzeitig ein Stück Geschichte ab, teilt der EuroAirport weiter mit.  pd

Direkt zum Jahresbericht

30. März 2021: RUAG Aerostructures baut am neuen Narrowbody-Langstreckenjet von Airbus, dem A321XLR, mit. Die drei RUAG-Standorte Oberpfaffenhofen (D), Emmen (CH) und Eger (HU) liefern wesentliche Baugruppen. Dazu gehören die Seitenschalten, Fussbodenstrukturen und die hinteren Rumpfsektionen. Ende März haben die ersten Baugruppen das RUAG Aerostructures Werk in Oberpfaffenhofen in Richtung Airbus verlassen, wie RUAG weiter mitteilt.

Das ist eine positive Nachricht für RUAG Aerostructures: Airbus treibt trotz der aktuellen Luftfahrtkrise die Entwicklung des A321XLR voran. Der neue kompakte Langstreckenjet von Airbus soll Strecken von bis zu 4700 nautischen Meilen (8700 Kilometer) bewältigen können. Den Airlines soll er pünktlich bis 2023 zur Verfügung stehen. Im Rahmen eines Design & Build Auftrags (Entwicklung und Produktion) fertigt RUAG Aerostructures die unteren Seitenschalen mit Fahrwerksschacht und die Fussbodenstrukturen. Im Build to Print Paket (Fertigung nach Vorgabe) produziert RUAG Aerostructures die oberen Seitenschalen des Flugzeugrumpfes, die hintere Rumpf- und Bodenstruktur, die Druckkalotte sowie die Heckspitze für den neuen Langstreckenjet der A320-Familie.

Mit der neuen Version des Airbus A321neo als Langstreckenflugzeug müssen einzelne Bauteile modifiziert werden. Dies ist aufgrund der höheren Belastung und dem zusätzlichen Gewicht des A321XLR notwendig. Besonders der zusätzliche Tank für Langstrecken bedingt eine Reihe von Anpassungen in der Konstruktion, für deren Entwicklung RUAG Aerostructures in Zusammenarbeit mit Airbus verantwortlich zeichnet. Das jahrelang erworbene Know-how des Teams von RUAG Aerostructures über die Baugruppen helfe beim Finden einer zuverlässigen Design-Lösung, hält RUAG weiter fest.

Alle drei Standorte von RUAG Aerostructures sind in die Produktion der Grossbaugruppen für den Airbus A321XLR involviert. Einzelne Kleinbauteile werden in Emmen, Schweiz, gefertigt. Im Werk in Eger, Ungarn, das vor kurzen die EASA Part-21-Zertifizierung erhielt, werden die Fussbodenstrukturen sowie die unteren Seitenschalen inklusive Fahrwerkschacht hergestellt. In Oberpfaffenhofen werden die oberen Seitenschalen des Flugzeugrumpfes, die hintere Rumpf- und Bodenstruktur, die Heckspitze sowie die Druckkalotte produziert.

Nach der Erstauslieferung der Grossbaugruppen an Airbus werden bis Ende des Jahres weitere Baugruppen für Flug- und Belastungstests geliefert. Der Start der Serienproduktion der Sektionen für den A321XLR ist für Anfang 2022 geplant. Seit der Ankündigung des neuen Langstreckenjets gingen bereits hunderte Bestellungen bei Airbus ein, weshalb für das Flugzeug gute Raten zu erwarten sind. Ralf Drees, der neue Executive Vice President von RUAG Aerostructures, freut sich: «Die erfolgreiche Auslieferung der ersten Bauteile ist für uns ein wichtiger Meilenstein. Trotz der Pandemie und den dadurch eingeschränkten physischen Kontakt zwischen den Standorten ist es uns gelungen, die komplexen Aufgaben professionell zu lösen. RUAG Aerostructures konnte sich erneut als zuverlässiger Partner und Zulieferer unter Beweis stellen.»  pd

Der Airbus A321XLR soll 8700 Kilometer weit fliegen können. Bild Airbus

Auch die RUAG-Crew im ungarischen Eger freut sich über die ersten A321XLR-Bauteile. Foto RUAG

29. März 2021: Die Rega rettete am Sonntagabend, 28. März, zwei Männer aus dem Seealpsee (AI), die im Eis eingebrochen waren. Die Rega-Crew konnte die Verunfallten an der Rettungswinde aus dem eiskalten Wasser ziehen. Sie wurden unverletzt, aber unterkühlt ins nächste geeignete Spital transportiert, wie die Rega weiter mitteilte.

Am Sonntagabend ging bei der Rega-Einsatzzentrale der Alarm ein: Zwei Personen waren auf dem gefrorenen Seealpsee mehrere Meter voneinander entfernt eingebrochen und ins Wasser gefallen. Sie konnten zwar den Kopf und die Arme über Wasser halten, waren aber nicht fähig, sich selbständig aus dem eiskalten Wasser in Sicherheit zu bringen. In der Rega-Einsatzzentrale entschied die Einsatzleiterin mit Blick auf alle laufenden Helikopter-Einsätze, den Rettungshelikopter der Basis Mollis aufzubieten. Dieser befand sich zu diesem Zeitpunkt nämlich auf dem Rückflug vom Kantonsspital St. Gallen ins Glarnerland und konnte deshalb den Seealpsee am schnellsten erreichen.

Innert kürzester Zeit war die Molliser Crew vor Ort und entschied sich aufgrund der Dringlichkeit der Situation dafür, die beiden Verunfallten so rasch wie möglich direkt an der Rettungswinde aus dem Wasser zu ziehen: Aus dem über dem Eisloch schwebenden Helikopter wurde der Rega-Notarzt an der Rettungswinde hinunter ins Wasser gelassen, um die erste Person zu fassen und aus dem Wasser zu ziehen. Das gleiche Prozedere wiederholte die Crew mit der zweiten Person. So wurden sie nacheinander ans Seeufer gebracht, wo der Rega-Notarzt sie anschliessend medizinisch erstversorgte. Ein zweiter Rettungshelikopter der Rega wurde aufgeboten, um die beiden unverletzten, aber unterkühlten Verunfallten ins nächste geeignete Spital zu transportieren, damit sich der ebenfalls nass gewordene Notarzt der Molliser Crew auf der Basis für den nächsten Einsatz vorbereiten konnte. pd

Video der Rettungsaktion:

 

29. März 2021: Nach nur zwölf Monaten Bauzeit hat AMAC Aerospace die Tore ihres neuesten Hangars am EuroAirport in Basel geöffnet, um die ersten Jets darin zu begrüssen. Das neue Gebäude bietet Platz für bis zu sieben Midsize-Jets und erweitert die Fläche der vier bestehenden Hangars um 4850 Quadratmeter und jene des neuen Vorfelds auf rund 30’000 Quadratmeter, teilte AMAC heute mit.

„Wir sind stolz darauf, dieses Projekt in dieser herausfordernden Zeit erfolgreich durchgeführt zu haben“, kommentiert Bernd Schramm, Group COO von AMAC Aerospace. „Der Hangar ist für die Wartung von Midsize-Jets vorgesehen und kann bis zu sieben Jets des Typs Bombardier Global oder der Challenger-Serie, der Gulfstream-Serie oder eine Kombination davon beherbergen. Die Wartungsdienstleistungen für diese Flugzeugtypen waren schon immer sehr gefragt und nehmen aufgrund unserer anerkannten Arbeitsqualität stetig zu.“

Die Hangars von AMAC sind bekannt für ihre Holzstruktur. Die soliden Holzbalken bestehen aus mehreren Holzschichten, die an den Enden speziell laminiert werden, um die Steifigkeit zu erhöhen. Die Holzbalken wurden in der Fabrik zugeschnitten und geformt, so dass sie, als sie in Basel ankamen, wie Legosteine, gleich eingebaut werden konnten. Der Transport der massiven Bauteile war aussergewöhnlich und beeindruckend, wie AMAC weiter mitteilt: Elf Spezial-Lastwagen mussten organisiert werden, um die Holzelemente aus dem Elsass zu den AMAC-Hangars am EuroAirport Basel zu bringen.

Um die Hangarkonstruktion zu errichten, wurde ein pneumatischer Kran benötigt. Da der Kran den Sicherheitsabstand um sieben Prozent zur Piste 15/33 überschritt, musste er in kürzester Zeit entfernt werden können. Hätte in einem Notfall die Landebahn geräumt werden müssen, hätte der Kran innerhalb von 20 Minuten abgebaut werden müssen. Glücklicherweise war dies nie der Fall, das Projekt blieb von Unfällen verschont, teilt AMAC weiter mit.

„Da Basel in einem Erdbebengebiet liegt, steht die Sicherheit an erster Stelle“, erklärt Philippe Schurrer, Projektleiter und Director Safety & Security, Facility Management. „Mehrere Stelzen wurden sechs Meter tief in den Boden versenkt. Der Hangar steht auf diesen verstärkten Fundamenten und kann so Stösse und Erschütterungen abfangen. Hangar 2, 3 und 4 sind nach dem gleichen Prinzip gebaut, die Stelzen gehen gar acht Meter in die Tiefe, während Hangar 1 wie Hangar 5 ebenfalls auf sechs Meter tiefen Stelzen steht“, ergänzt er.  pd

Liste der in Basel gewarteten Mid-Size-Jets : 

  •  Bombardier BD-700 (Global Express/Global Express XRS/Global 5000/Global 5500/Global 6000/Global 6500; ab April: Global 7500) Series
  •  Bombardier BD-100 Series (CL 300/350)
  •  Bombardier CL-600-2B16 Series (CL 604/605/650)
  •  Gulfstream GIV (G650/650ER), G450, GV Series, G550, G650, GVI, GVII (G500/G600)
  •  Pilatus PC-12 Series
  •  Pilatus PC-24 Series

28. März 2021: In der Woche vom 22. bis 26. März gab es auf dem Flugplatz Buochs wieder einige interessante Besucher zu sehen und auch bei den Pilatus Flugzeugwerken gab es Neues zu entdecken. Die Produktionen von PC-12 und PC-24 laufen auch Hochtouren.

Inzwischen wurden schon über 80 Einheiten der neuesten Version des Erfolgsmodells, des PC-12NGX, produziert. Gegenwärtig verwendet Pilatus den PC-12NGX HB-FXI als „Demonstrator“. Neben neu produzierten NGX, die ihre Testflüge absolvierten, waren auch mehrere PC-12NG zu sehen, die zu Wartungsarbeiten in Buochs weilten.

Auch bei den PC-24 Super Versatile Jet herrschte rege Aktivität mit verschiedenen Erst- und Testflügen. Bisher wurden schon über 100 Einheiten produziert und abgeliefert. Die sechs von der schwedischen Ambulanzorganisation „Svenskt Ambulansflyg“  letztes Jahr bestellten PC-24 sind alle fertiggestellt und erhalten gegenwärtig bei Aerolite die medizinische Innenausrüstung. Der PC-24 trifft als Ambulanzjet auch bei anderen Organisationen auf Interesse, wie der PC-24 mit der Baunummer 219 zeigt, der gegenwärtig als HB-VSZ eingeflogen wird. Er soll an die amerikanische MedcenterAir als N279AH abgeliefert werden, die in North Carolina beheimatet ist. Daneben sind in Buochs auch interessante Bizjets anzutreffen, wie der Dassault Falcon 7x F-HHED, der am 25.März zu sehen war.

Ebenfalls am 25.März waren in Bouchs Flugzeuge des Irish Air Corps zu sehen. Der PC-9M 262 wurde zur Wartung nach Buochs geflogen. 2004 beschaffte das Irish Air Corps acht Einheiten. Grössere Unterhaltsarbeiten werden deshalb beim Hersteller ausgeführt. So weilte im Dezember der PC-9M 267 aus dem selben Grund bei Pilatus. Da die Crew wieder nach Hause geflogen werden musste begleitete sie ein PC-12 NG Spectre welcher diese Aufgabe übernommen hat. Erstmals wurde die PC-12 NG Spectre in Phoenisx USA von der Polizei bereits ab 2016 eingesetzt. Das Irish Air Corps erhielt am 17. September 2020 drei Einheiten, welche die betagten Cessna FR172H mit Jahrgang 1972 ersetzten. Die Aufgaben umfassen einen weiten Bereich wie Medevac und ISTAR. Letzteres steht für Intelligence, Surveillance, Target Acquisition and Reconnaissance. Und wie man aktuell sehen kann, auch für den Personentransport von Crews.

Fotoreport Max Fankhauser und Mario Richard

27. März 2021: Im Interview mit SkyNews.ch zeigt sich Helvetic-CEO Tobias Pogorevc zuversichtlich, dass seine Flotte bald wieder mehr im Einsatz ist. Die brandneuen Embraer E2 seien genau die richtigen Flugzeuge für den «Ramp-up» der grossen Airlines nach der Krise. So ist er derzeit mit diversen Fluggesellschaften in ganz Europa im Gespräch.

Wie läuft es bei Helvetic?

Im Moment läuft unsere Produktion auf 10 bis 20 Prozent. Darunter sind Flüge für Swiss, aber auch spezielle Charters. So durften wir kürzlich den schweizerischen Fechtverband nach Kazan fliegen. Ein anderer Charter führte nach Tel Aviv. Diese speziellen Flüge für Private, Verbände und die Industrie helfen uns, eine gewisse Produktion zu gewährleisten. Das normale Chartergeschäft ist aber völlig eingebrochen.

An der Bilanzmedienkonferenz hat der neue Swiss-CEO Dieter Vranckx die Partnerschaft mit Helvetic positiv erwähnt, auch wegen den neuen Embraers. Wie viel fliegt Helvetic derzeit für Swiss?

Im Moment nur wenig, vielleicht einmal pro Tag. Doch ich bin überzeugt, dass unsere neuen Embraer E190-E2 ganz wichtig fürs «Ramp-up» der Swiss sein werden, weil es genau das richtige Flugzeug dafür ist. Ein anderer grosser europäischer Carrier, die KLM, wird genau die gleichen neuen Embraers für ihr «Ramp-up» einsetzen. Unsere kleinen, sehr ökonomischen Embraers sind viel effizienter als grössere Flugzeuge dieser Airlines. Deshalb bilden die E190-E2 eine ideale Ergänzung zur Flotte der Swiss. Wir gehen davon aus, dass es noch einige Jahre dauert, bis auf Regionalflügen auch wieder grössere Jets benötigt werden.

Welches Szenario hat Helvetic für 2021?

Eine prozentuale Angabe ist immer schwierig. Ich bin derzeit mit mehreren Airlines in ganz Europa Kontakt, um unsere neue Flotte anzupreisen. Im Sommer erhalten wir noch die vier grösseren E195-E2, die punkto Ökologie und Ökonomie unschlagbar sind. Von diesen Gesprächen mit den diversen Airlines hängt es nun ab, ob wir nächstes Jahr gar mit 80 Prozent unserer Flotte oder nur mit 50 Prozent – wie wohl viele andere – unterwegs sein werden. Doch wenn der Flugverkehr wieder anzieht, werden vor allem die kleineren Airliner wieder gefragt sein.

Helvetic erhält keine staatliche Unterstützung, sondern wird von ihrem Eigentümer, Martin Ebner, durch die Krise geführt. Sind immer noch alle Angestellten an Bord?

Wir haben ja gleich zu Beginn der Krise einen Marschalt in der Wachstumsstrategie eingelegt und die Zielgrösse auf 12 bis 13 Flugzeuge festgelegt, was rund 450 Angestellten entspricht. Damit ist klar, dass wir nicht 550 bis 600 Personen beschäftigen werden, wie es ursprünglich geplant war. Wir gehen nun ganz langsam mit dieser Crew durch die Krise. Alle, ausser unsere Mechaniker, sind in Kurzarbeit.

Weshalb die Mechaniker nicht?

Dies rührt daher, weil wir die Ausserdienststellung unsere Embraer E190-E1 selber vornehmen. Aktuell ist die HB-JVT in der letzten Phase des Phase-outs. Früher haben wir diese Arbeiten immer auswärts vergeben, in der Krise aber nicht mehr. So haben wir extrem viel Know-How dazu gewonnen. Unsere eigene Part-145-Maintenance Zulassung erlaubt uns, so den Unterhalt an unserer Flotte selbst durchzuführen.

Drei E1 stehen noch in Spanien und zwei in Zürich?

Eine, die HB-JVO, ist am 24. März aus Spanien zurückgekehrt. Bei ihr wird noch das Fahrwerk gewechselt, dann wird sie wieder für den Einsatz vorbereitet. Die anderen beiden werden ebenfalls in den nächsten Wochen zurückkehren. So werden wir im Sommer noch vier E190-E1 betreiben, welche die acht E190-E2 und vier E195-E2 ergänzen. Die E1 werden jedoch nur noch als Back-up eingesetzt.

Aber die E2 fliegen doch sehr zuverlässig?

Ja schon, aber sie haben auch ein paar Kinderkrankheiten, nichts Ernsthaftes, das uns Kopfweh bereiten würde. Es sind kleine Details, die wir auch jeweils dem Hersteller melden. So ist die achte, am 12. März überflogene E190-E2 HB-AZH, mit allen Updates versehen. Auch der Hersteller verbessert sich mit jedem neu ausgelieferten Flugzeug.                         Interview Hansjörg Bürgi

Zur Helvetic-Website

Die achte Embraer E190-E2 von Helvetic, die HB-AZH, beim Start in Sao Jose dos Campos, dem Werkflugplatz von Embraer. Foto Embraer

Bei dichtem Nebel startete die Embraer 190-E1 HB-JVO nach acht Monaten Parking in Dübendorf am 27. November nach Spanien. Am 24. März 2021 ist sie wieder zurückgekehrt. Foto Hansjörg Bürgi

 

26. März 2021: Die European Business Aviation Association (EBAA) hebt heute mit der Veröffentlichung ihres jährlichen Jahrbuchs den wichtigen Beitrag der Geschäftsluftfahrt zur Wirtschaft und ihre Bedeutung für die Erholung nach der Pandemie hervor. In der Schweiz ist der BA-Verkehr 2020 um 20 Prozent  – also viel weniger als der Linienverkehr – zurückgegangen, aber es sind mehr BA-Flugzeuge registriert und stationiert als im Vorjahr.

Das neueste EBAA-Jahrbuch, das heute auf der virtuellen Jahreshauptversammlung der Vereinigung veröffentlicht wurde, bietet einen visuellen Überblick über den wirtschaftlichen Beitrag der Geschäftsluftfahrt in ganz Europa im Jahr 2020. Damit werden die politischen, regulatorischen und geschäftlichen Entscheidungsträger Europas über die wichtige Rolle der Business Aviation informiert. Sei es bei der Schaffung von Arbeitsplätzen in Verbindung von Zielen mit schlechten Linienflugverbindungen oder für dringende Reisen, einschliesslich des Wettlaufs um die Entwicklung von Covid-19-Impfstoffen.

Das neueste EBAA-Jahrbuch, das bereits zum siebten Mal veröffentlicht wird, bietet erweiterte und umfangreichere digitale Inhalte. Die Daten sind in drei Abschnitte unterteilt: 40 Länderprofile, 50 Flughafenprofile, 50 aktive Flugzeugtypen. Die Statistiken für 2020 umfassen Wirtschaftsleistung, Arbeitsplätze, Flugzeugbewegungen, Marktanteil und Konnektivität. Der Generalsekretär der EBAA, Athar Husain Khan, sagt: „Das vergangene Jahr war eine Fallstudie über die einzigartige und wichtige Rolle der Geschäftsluftfahrt im europäischen Luftverkehrssystem. Die On-Demand-Dienste der Branche waren entscheidend für die sichere Durchführung von Reisen mit hoher Priorität, beispielsweise auch für Regierungs- und Wissenschaftspersonal im Zusammenhang mit der Covid-19-Bekämpfiung.“  hjb

Das EBAA-Jahrbuch ist für EBAA-Mitglieder und Nichtmitglieder zugänglich, wobei EBAA-Mitglieder sicheren Zugriff auf eine zusätzliche Inhaltsebene haben. Das EBAA-Jahrbuch finden Sie hier: www.ebaa.org/industry-data

25. März 2021: Dank den Aufträgen der Schweizer Armee hat RUAG MRO Holding AG das Krisenjahr 2020 positiv abgeschlossen. Ihre Schwesterfirma die RUAG International Holding AG dagegen hat unter der eingebrochenen Nachfrage in der zivilen Luftfahrt gelitten und schliesst mit einem Verlust ab. Die Lage habe sich aber stabilisiert, teilte RUAG weiter mit.

Die BGRB Holding hat in ihrem ersten Jahr den RUAG-Konzern in die beiden unabhängigen Subholdings RUAG MRO Holding AG und RUAG International Holding AG aufgeteilt und damit den entsprechenden Entscheid des Bundesrates vom 21. März 2018 umgesetzt. Die Pandemie habe das wirtschaftliche Umfeld und damit das Geschäftsergebnis der BGRB Holding AG signifikant beeinflusst, heisst es weiter. In diesem für die BGRB ersten vollständigen Geschäftsjahr 2020 ist der Nettoumsatz gegenüber dem Abschluss der damaligen RUAG Holding AG vor der Entflechtung auf 1,782 Milliarden Franken gesunken (- 11 Prozent).

Dieser relativ soliden Basiskennzahl stehe eine negative Entwicklung des operativen Ergebnisses und des Reingewinns gegenüber. Dazu sei es vor allem aufgrund von starken Nachfrageeinbrüchen im Bereich ziviler Luftfahrt gekommen, so RUAG: Der Umsatz der RUAG International Holding AG betrug 1,181 Milliarden (Vorjahr 1,388 Milliarden). Daraus resultierte ein negatives Ergebnis von minus 224 Millionen (Vorjahr minus 80 Millionen), welches unter anderem auf notwendigen Sonderabschreibungen und Rückstellungen von 160 Millionen beruhe. Die RUAG MRO Holding AG konnte trotz der Pandemie ihr erstes Jahr als eigenständiges Unternehmen mit einem Umsatz von 682 Millionen Franken. und einem Gewinn von 30 Millionen positiv abschliessen. Auf konsolidierter Stufe schliesst die BGRB mit einem Verlust von 186 Millionen ab (Vorjahr minus 25 Millionen). hjb

Link zum RUAG-Jahresbericht

25. März 2021: Der am kommenden Sonntag beginnende Sommerflugplan führt auf dem Flughafen Zürich zu keinen wesentlichen Veränderungen. Nach wie vor ist das Flugangebot aufgrund der Pandemie sehr eingeschränkt. Als einzige neue Airline bringt die deutsche Condor etwas Abwechslung nach Zürich. Sie wird zwei Airbus A320 in Zürich stationieren, der erste ist heute Donnerstag eingetroffen.

Condor fliegt ab dem Samstag, 27. März, neu ab Zürich verschiedene Destinationen innerhalb Europas an.  Gestartet wird mit Palma de Mallorca und Teneriffa. Zudem fliegt Condor ab Zürich nach Ibiza, Palma de Mallorca, Teneriffa, Gran Canaria, sowie nach Griechenland (Kreta, Kos, Rhodos), Zypern (Larnaca) und Sardinien (Olbia). Im März und April sind 17 Flüge geplant, ab Mitte Mai soll das Angebot dann massiv hochgefahren werden und so Palma bereits täglich bedient werden. Insgesamt plant Condor bis Ende Oktober 497 Flüge ab Zürich auszuführen.

Mit der Umstellung auf die Sommerzeit am 28. März tritt am Flughafen Zürich der Sommerflugplan in Kraft. Dieser gilt bis und mit 31. Oktober. Änderungen am Flugplan seien aufgrund der Corona-Pandemie und der sich schnell ändernden Reise- und Quarantänebestimmungen jederzeit möglich, teilt die Flughafen Zürich AG mit. Edelweiss Air nimmt mit Jamaika eine weitere Karibik-Destination in ihren Flugplan auf. Von Mai bis Oktober bietet die Airline einmal wöchentlich einen Flug nach Montego Bay via Punta Cana an. Mit Tallinn und Billund plant Swiss zwei weitere europäische Städte in den Flugplan aufzunehmen. Die estnische Hauptstadt Tallinn wird ab dem 25. Juni und Billlund ab dem 2. Juli zweimal wöchentlich angeflogen. Die dänische Stadt ist unter anderem für das Legoland bekannt.   hjb