08. September 2022: Am 10. und 11. September wird es soweit sein: die sechste Ausgabe des Electrifly-In Switzerland wird zum ersten Mal auf dem Berner Airport ausgetragen. Zudem hat die Flughafen Bern AG bekanntgegeben, dass sie bis ins Jahr 2035 ihre CO2-Emissionen auf Netto Null reduzieren will.

Der Event wird am Samstag um 9.15 Uhr mit einem Elektro-Flug vom Berner Regierungsrat und Verkehrsdirektor Christoph Neuhaus eröffnet. Für alle eFans und interessierten Besuchenden ist ab 9.30 Uhr ein abwechslungsreiches Programm vorgesehen: Am Symposium finden spannende Referate mit Peter Stadthalter (PS-HyTech), Holger Mey (Airbus) und Calin Gologan sowie Konstantin Kondak vonElektra Solar statt. Der eTalk wird von Alex Miescher moderiert, die Gäste stammen aus den bekannten Schweizer Entwicklerteams: Thomas Pfamatter  (Dufour Aerospace), Rafael Sutter  (eSling), Marc Umbricht (Pie Aeronefs), Rolf Stuber (Smartflyer), Roland Loos (SolarStratos) wird abgerundet mit Gianmario Giacomelli von der Abteilung Sicherheit Flugtechnik des Bundesamtes für Zivilluftfahrt. Zudem finden eSchnupperflüge mit Fluglehrer Hans Marthaler statt und es gibt zahlreiche Ausstellende aus dem In- und Ausland.

Am Sonntag stehen ab 9. 30 Uhr weitere Vorträge am Symposium auf dem Programm: Urs Ryf (Bern Airport), Klaus Ohlmann und Karl Pickan (eFlight Stemme) und Ulrich Häp (IGR Engineering Aerodrome). Um 14 Uhr findet die Siegerehrung der eTrophy statt. Ausgezeichnet werden jene Piloten, welche die längste Strecke rein elektrisch, hybrid oder als Segelflieger mit eMotor nach Bern geflogen sind. Die Preise werden unter von Olympiasiegerin und Pilotin Dominique Gisin und von Flugpionier Bertrand Piccard übergeben. Zum Event-Abschluss ist ein eFlug mit den beiden Persönlichkeiten vorgesehen, wie die Organisatoren weiter mitteilen.

Als Infrastrukturbetreiberin liegt für die Flughafen Bern AG das grösste Potenzial zur Reduktion des CO2-Ausstosses bei den Gebäuden und deren Energieversorgung, der Elektrifizierung der Fahrzeugflotte sowie der Solarstromproduktion vor Ort – mit folgenden Massnahmen: Als ersten Schritt realisiert die Flughafen Bern AG bis Ende Jahr eine Photovoltaik-Anlage, welche mehr als die Hälfte des eigenen Strombedarfs decken wird. Zusammen mit den PV-Anlagen der Flughafenpartner sollen bereits 2023 gegen ein Gigawatt Solarstrom im Belpmoos produziert werden, teilt der Flughafen mit. Dies entspricht dem Verbrauch von rund 500 Haushalten.

Der Flughafen verfügt über eine grosse Flotte an Fahrzeugen und Geräten, welche künftig, anstelle der bisherigen fossilen Antriebssysteme, zunehmend elektrisch angetrieben werden sollen. Die ersten Erfahrungen mit elektrischen Geräten, etwa Förderbändern, seien sehr positiv ausgefallen. Zudem wird der Flughafen künftig mit Solarstrom gespiesene Ladestationen für Passagiere und Mitarbeitende anbieten. Der Flughafen will auch der Aviatik ermöglichen, ihren CO2-Ausstoss zu senken. Ab 2023 wird die bereits bestehende Ladestation für Flugzeuge mit Solarstrom gespiesen. Die e-Flugzeuge werden somit ab 2023 im Belpmoos CO2-neutral operieren. Für die grösseren Flugzeuge besteht bereits seit diesem Jahr die Möglichkeit, synthetischen Treibstoff nach dem Prinzip «book and claim» zu beziehen

Die Flughafen Bern AG geht davon aus, dass sich dieser Technologiewechsel vom Verbrennungs- zum e-Motor zumindest für leichte Flugzeuge durchsetzen wird und künftig die Schulungs- und Trainingsflüge in Flugplatznähe lärm- und emissionsarm erfolgen werden. Über die aktuellen Entwicklungen und Trends in der e-Fliegerei können sich alle Interessierten am kommenden Wochenende, vom 10./11. September 2022, anlässlich des Electrifly-In am Flughafen Bern informieren. pd

07. September 2022: Der Hunterverein Interlaken (HUVER) feierte am 3. September sein dreissigjähriges Bestehen mit einem Fest im Unterstand auf dem ehemaligen Militärflugplatz Interlaken. Die Besucher freuten sich über den Sound der Red Point Jazz Band und des Rolls-Royce Avon-Triebwerks des Hawker Hunter J-4007.

Obwohl immer wieder Schauer und Gewitter über das Berner Oberland zogen, tat dies dem Hunterfest des HUVER keinen Abbruch, im Gegenteil, die Gäste und Besucher konnten immer den Schutz des Unterstandes U-120 benutzen. Einerseits um die grossartige technische Ausstellung im vom HUVER gemieteten Teil des Unterstandes zu begutachten oder sich andererseits im Teil des U-120 zu verpflegen, wo ein „Beizli“ untergebracht war (diese Lokalität wurde freundlicherweise durch das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit BAZG zur Verfügung gestellt). Am Morgen konnte Präsident Beat Gerber die geladenen Gäste von befreundeten Vereinen, Gemeindebehörden und Institutionen begrüssen. Er eröffnete den Apéro mit einer kleinen Überraschung: der rechte Flunt (Flügeluntertank) des vereinseigenen Hunter wurde mit einem kleinen integrierten Tank versehen, in den Tranksame eingefüllt werden kann. Und so kamen die Gäste zu einem Weisswein, gezapft aus dem Flunt!

Christoph Michel, PR-Verantwortlicher, war es dann, der kurz die Geschichte des Vereins Revue passieren liess: Bereits 1989, als die ersten Hawker Hunter ausser Dienst gestellt und der Verschrottung zugeführt wurden, machten Flugplatzangestellte darauf aufmerksam, dass mindestens eine Maschine auf der (ehemaligen) Hunter-Basis Interlaken der Nachwelt erhalten werden sollte. Dabei lag das Augenmerk auf dem letzten beschafften Hunter, dem J-4152. Vorsorglich wurde dafür die Interessengemeinschaft J-4152 gebildet. Es wurde dann allerdings bestimmt, dass der Hunter J-4152 nach der Ausserdienststellung Ende Juni 1990 nach Dübendorf zu transportieren sei. Er ist dort seit 1994 als ‘Robin Hood’ ausgestellt, zusammen mit dem erstbeschafften Hunter J-4001.

Als sich herausstellte, dass nur ein Verein überhaupt eine Maschine bekommen würde, wurde am 8. Mai 1992 der ‘Hunterverein Interlaken’ gegründet. Zwei Hunter wurden vorgemerkt. Der J-4018 und der J-4007. Die für 1993 geplante Übergabe einer Maschine wurde wegen der laufenden Abstimmung über den F/A-18 sistiert, weil ein ‘Verteilen’ von Fluggeräten in dieser Zeit als nicht angebracht erschien. Erst am 10. Juli 1995 konnte der J-4007 an den Verein übergeben werden (dabei half auch die Interlaker Fliegerstaffel 7 etwas mit, dass es die 007 sein würde). Der J-4018 wurde der RUAG zugesprochen (als Gate Guard auf deren Areal). Trotz anfänglicher Unkenrufe darf der HUVER nun auf einen 30-jährigen, erfolgreichen Bestand zurückschauen. Mittlerweile verfügt der Verein über ein grosses Arsenal von technischen Geräten und Unterlagen, das vielen anderen Institutionen und Projekte massgeblich unterstützt haben. Stellvertretend sei das Hunterbuch ‘Hunter – ein Jäger für die Schweiz’ oder die enge Zusammenarbeit mit Lortie Aviation (grösster Betreiber von Hunter weltweit) und den anderen Hunter-Vereinen in der Schweiz erwähnt. Verbunden und ergänzt mit dem grossen Wissen einiger Mitglieder aus deren ‘Aktivzeit’.

Der HUVER pflegt den vereinseigenen Hunter an sogenannten Werterhaltungstagen und unterhält ihn in einem grundsätzlich flugfähigen Zustand. Fliegen wird er wohl nicht mehr, aber das Avon-Triebwerk wird regelmässig gestartet und überprüft. Der Verein setzt sich weiter ein für den Erhalt und die Pflege von militärhistorischem und -technischem Kulturerbe und der Interessenförderung von Militär und Luftwaffe im Allgemeinen.
Aber auch andere Vereinsaktivitäten, wie regelmässige Reisen oder Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Aviatik, kommen nicht zu kurz.

Abwechselnd mit der musikalischen Unterhaltung durch die Red Point Jazz Band wurde das Avon-Triebwerk des Hawker Hunter Mk.58 J-4007 dreimal gestartet, ‘pilotiert’ von Kurt Steffen, Ernst Däppen und Res Williner.
Übrigens: der ehemalige Bandleader und Kornettist der Red Point Jazz Band heisst Ruedi Von Gunten, der den HUVER-Hunter J-4007 das letzte Mal in Interlaken landete… Fotoreport Thomas P. Hofer  www.huver.ch
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06. September 2022: Zum reich befrachteten Veranstaltungskalender des letzten Wochenendes gehörte auch die traditionelle Flügerchilbi auf dem Flugplatz Langenthal-Bleienbach. Der von der Segelfluggruppe Oberaargau organisierte Anlass versteht sich nicht nur als Flugtag, neben einem Flugprogramm werden dort ein unterhaltsamer Chilbibetrieb, kulinarische Spezialitäten sowie interessante Ausstellungen geboten.

Die fliegerische Seite ist in Langenthal-Bleienbach aber keineswegs zu kurz gekommen: Viele tolle Flieger wie der in Langenthal beheimatete PC-6  Yeti-Porter und die Dewointine D27 waren am Boden und in Luft zu bewundern. Die Texan HB-RTA kam von ihrem Ausflug ans RIO 2022 in Gruyères ebenfalls zurück zur Heimbasis Bleienbach. Zu den Vertretern aus der Kategorie der Doppeldecker gehörten die WACO YMF-5, die Boeing Stearman aus Altenrhein oder die Rombach Special von Matthias Glutz mit ihrem Russischen Sternmotor. Für Staunen sorgte einmal mehr Isidor von Arx mit dem Nachbau der Nieuport 23 C-1 HB-RNA. Aus der Sparte Segelkunstflug wurde auf der Saga Fox eine schönes Programm mit Rauchpatronen an den Flügelenden gezeigt. Auch Modellflugpiloten zeigten ihr Können, am Himmel über Bleienbach war zum eine SR-71 Blackbird zu sehen. Rolf Bläsi flog mit der HB-RAM den letzten flugfähigen Pilatus P2-05 der Schweiz. Ein weiteres Highlight war sicher die Classic Formation mit DC-3 und den drei Beach 18, die auf ihrer „Sonntangstour“ auch Langenthal-Bleienbach beehrten. Aber auch neueres Gerät wie Turbo Legend, Pelegrin Tarragon und MSW Votec 351 und Xtremeair Sbach 342 zeigten, was in ihnen steckt. Eine weitere Kunstflugdarbietung kam von David Oldani, der die Cap 10C HB-SBE der Flugschule Basel vorgeflogen hat – die vorher ebenfalls als Akroflugzeug verwendete Yak-52 LY-HLZ ist inzwischen ins Ausland verkauft worden. Ein seltenes Bild boten auch die MS317 HB-RAO mit der Dowoitine D27 HB-RAI, die ein schönes Programm mit engen Formationen boten. Als Grosse Überraschung kam schliesslich auf dem Heimweg nach Bremgarten die P-51 Mustang D-FPSI vorbei. Fotoreport Christian Brechbühl

05. September 2022: Die Airpower 22 in Zeltweg wurde als Airshow der Superlative angekündigt und sie hat nicht enttäuscht: 275’000 Besucher und noch einmal 25’000 Zuschauer im Umland haben sich am 2. und 3. September von einem je acht Stunden dauernden Flugprogramm faszinieren lassen. Aufgefallen sind zum Beispiel viele ungewöhnlich gemischte Formationen, kreative Vorführungen des österreichischen Bundesheeres, der chinesische Militärtransporter Xian Y-20 Kunpeng und Vieles, Vieles mehr. Insgesamt zählte die Airpower 2022 rund 200 Luftfahrzeuge. Folgend eine kleine Auswahl aus dem Airpower-Flugprogramm, eine Reportage mit aussergewöhnlichen Bildern folgt dann in der Oktober-Ausgabe von SkyNews.ch:

Belgien hat eine seiner F-16 in diesem Jahr mit dieser „Dream Viper“ Bemalung versehen und sparte nicht mit dem Einsatz von Flares. Foto Bernhard Baur

Ein Star des „Mini Tiger Meet“ das in Zeltweg durchgeführt wurde, war der Eurofighter des Bundesheeres in den österreichischen Landesfarben. Foto Bernhard Baur

Rund 20 Nationen beteiligten sich mit Luftfahrzeugen an der Airpower, so auch Griechenland mit dem F-16 Demo Team Zeus. Foto Bernhard Baur

Schweden zeigte nicht nur ein attraktives Gripen-Display, der Saab Gripen wurde aktiv als mögliches künftiges Kampfflugzeug für die österreichischen Luftstreitkräfte beworben. Foto Bernhard Baur

Dieser nun zivile, doppelsitzige Saab SK35C Draken aus Schweden ist das weltweit letzte flugfähige Flugzeug seines Typs. Österreich kaufte 1985 24 gebrauchte Draken und setzte sie bis 2005 ein. Foto Bernhard Baur

Gleich neun Alouette III des österreichischen Bundesheeres spielten zusammen mit weiteren Luftfahrzeugen in einer musikalisch-aviatischen Uraufführung eine Hauptrolle. Foto Bernhard Baur

Entzündung von Treibstoff im Triebwersstrahl beim Display des ungarischen Gripen. Foto Bernhard Baur

Gemischte Trainer-Formation des österreichischen Bundesheeres: Vier PC-7 angeführt von drei Diamond DA40NG. Foto Bernhard Baur

Das nationale Kunfstflugteam Kroatiens, Krila Oluje, führt mit sechs PC-9 eine sehr herausfordernde 23-minütige Display-Routine mit beeindruckenden Manövern durch. Foto Bernhard Baur

Wer hat so etwas schon gesehen? Ein Soko G-2 Galeb, ein Trainer aus dem ehemaligen Jugoslawien, in Formation mit einem Saab Draken. Foto Bernhard Baur

Heute ein rarer Oldtimer: Die Soko G-2 Galeb, die ab 1965 in Jugoslawien in Serie hergestellt wurde. Foto Bernhard Baur

Tschechien (Bild) und Ungarn präsentierten je einen Mi-24 Kampfhelikopter im Flug. Foto Bernhard Baur

Sogar die strategischen Kräfte der US Air Force beteiligten sich mit einem Überflug über Zeltweg: Boeing B-52H. Foto Bernhard Baur

275’000 Zuschauer liessen sich an der Airpower begeistern – bei freiem Eintritt. Foto Airpower

03. September 2022: Es ist ein herber Rückschlag für den Flughafen Grenchen: Das geplante Helikopter-Kompetenzzentrum „Swiss RotorHub“ wird nicht gebaut. Flughafen-interne Kreise haben das Bauvorhaben mit Einsprachen derart lange verzögert, dass  Centaurium Aviation als Investorin und Bauherrin aufgrund der inzwischen veränderten Bedingungen in der Luftfahrt und Baubranche jetzt nicht mehr will.

Nach positiver Evaluation des Standorts Flughafen Grenchen löste die Investorin und Bauherrin, Centaurium Aviation AG mit Sitz in Grenchen, im Jahr 2019 das Projekt aus und startete die Projektarbeiten. Nach positivem Abschluss aller Vorabklärungen reichte der Flughafen das Plangenehmigungsgesuch (Baugesuch) beim Bundesamt für Zivilluftfahrt ein. Dem Projekt erwuchs Widerstand aus inneren Flughafenkreisen, welche als IGLSZG Einsprache erhoben, was eine erhebliche verfahrensrechtliche Verzögerung bewirkte. Die Plangenehmigung wurde vor einer Woche erteilt. Die Rechtsmittelfrist läuft noch.

Die Bauherrschaft hat nunmehr das Projekt einer eingehenden wirtschaftlichen Überprüfung unterzogen, wie Centaurium Aviation und der Flughafen Grenchen in einer gemeinsamen Mitteilung erklärten: „Seit der Projektauslösung im Jahr 2019 haben sich die Wirtschaftslage und die Rahmenbedingungen in der Luftfahrt und in der Bauwirtschaft grundlegend verändert. Diese Veränderungen wirken sich auf die künftige wirtschaftliche Tragbarkeit des Projekts negativ aus. Die Bauherrin Centaurium Aviation AG entschied deshalb das Projekt zu stoppen und von dessen Ausführung trotz grosser Vorinvestitionen Abstand zu nehmen.“

Centaurium Aviation AG bleibt jedoch auf Platz und wird ab dem Standort Grenchen weiterhin ihre Dienstleistungen im Bereich Helikopterverkauf, Maintenance, Compliance- und Aircraft- Management anbieten. Sie wird ihr Leistungsangebot zudem weiter ausbauen. Centaurium Aviation AG und der Flughafen Grenchen bedauern den Entscheid. Centaurium Aviation AG und der Flughafen Grenchen danken der Bevölkerung, den Behörden von Stadt und Kanton, dem BAZL und den Nachbargemeinden für ihre Unterstützung und für ihre positive Haltung gegenüber dem Projekt. pd

Visualisierung des an der Stelle des heutigen, grünen „Farner Hangars“ geplanten Neubaus für den Swiss Rotor Hub – daraus wird nun nichts.

02. September 2022: Der ehemalige CEO des Flughafens Bern, Mathias Gantenbein, kehrt zum Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) zurück. Er wird dort den neuen Stabsbereich Strategie und Führungsunterstützung leiten.

Mathias Gantenbein ist beim BAZL kein Unbekannter: Von 2011 bis 2013 arbeitete der promovierte Wirtschaftswissenschaftler im Bereich Spezialfinanzierung Luftverkehr der Sektion Wirtschaftsfragen. Er baute die Prüfungs- und Bewilligungsstelle des BAZL für eingehende Subventionsgesuche auf. Von 2013 bis 2015 leitete er die Bundesreisezentrale. Danach agierte er von 2015 bis 2019 als CEO der Flughafen Bern AG. Von 2019 bis 2022 verantwortete er bei der ISS Schweiz AG, einem im Gebäudemanagement tätigen Unternehmen, als Managing Director und Mitglied der Geschäftsleitung eine Einheit mit rund 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Gantenbein ist mit den Themen Aviatik, Organisationsentwicklung und Unternehmenskultur deshalb bestens vertraut. Seine neue Tätigkeit als Stabstellenchef beim BAZL nahm er bereits am 15. August 2022 auf.

Der neue Stabsbereich soll das Amt auf die künftigen Anforderungen einer modernen, risikobasierten Aufsicht ausrichten, so das BAZL. Dabei geht es darum, strategische Projekte und bereichsübergreifende Aktivitäten besser aufeinander abzustimmen, bestehende Kompetenzen zu bündeln und damit die Effizienz der Organisation als Ganzes zu steigern. Zu diesen Projekten gehört etwa das Programm AVISTRAT zur Umgestaltung des Schweizer Luftraums und der Aviatikinfrastruktur. In seiner neuen Funktion ist Gantenbein verantwortlich für die Sicherheit und das Risikomanagement, die Kommunikation, die Bewilligung und Aufsicht von Drohnen und anderen unbemannten Luftfahrzeugen. Hinzu kommen Querschnittsaufgaben, die im Bereich «Compliance, Koordination, Harmonisierung» (CKH) angesiedelt sind.

Zur neuen BAZL-Stabstelle gehört auch der Bereich Kommunikation. Seit dem 1. August 2022 steht dieser unter der Leitung von Christine Caron. Sie bringt rund zehn Jahre Erfahrung in der Kommunikationsarbeit in der Bundesverwaltung als stellvertretende Leiterin Kommunikation mit und stösst von fedpol zum BAZL. Der mit bestehenden Ressourcen neu gebildete Querschnittsbereich CKH wird ab 1. Januar 2023 von Katharina Fechner geleitet. Sie verfügt über 15 Jahre Erfahrung in der Aviatik und als Sicherheitsexpertin beim BAZL. pd

 

01. September 2022: Cathay Pacific aus Hong Kong gehört zu den grossen Fluggesellschaften, die von der Corona-Pandemie am härtesten getroffen wurden. Jetzt sieht die Traditionsairline Licht am Ende des Tunnels und will auch wieder in die Schweiz fliegen: Vorerst einmal pro Woche soll ein Airbus A350 nonstop zwischen Zürich und Hong Kong verkehren.

Nach längerer Pause hatte Cathay Pacific als Flag Carrier von Hong Kong am 30. März 2015 Zürich wieder in ihr Streckennetz aufgenommen. Zum Einsatz kam dabei die Boeing 777-300, mit dem Sommerflugplan 2019 dann auch der neue Airbus A350-1000, oft aber auch der kürzere A350-900. Corona veränderte für Cathay Pacific alles, zeitweise kam der Flugbetrieb praktisch komplett zum Erliegen und das Weiterbestehen der Traditionsfluggesellschaft schien zeitweise an einem dünnen Faden zu hängen.

In den letzten Monaten ist es für Cathay wieder aufwärts gegangen. Im Juli 2022 meldete die Fluggesellschaft 220’000 Passagiere, das waren viermal mehr als im Vorjahr – aber nur 6,7 Prozent (!) des Passagieraufkommens im gleichen Monat 2019, also vor Corona. Dank fallender Reiserestriktionen zeigt sich das Management inzwischen zuversichtlich, im zweiten Halbjahr bereits wieder profitabel unterwegs sein zu können.

Zürich wird ab 2. Dezember wieder einmal pro Woche (freitags) mit einem Airbus A350-900 mit 280 Passagierplätzen angeflogen. Auch die Verbindungen zu anderen europäischen Destinationen werden wieder aufgestockt, so hat Cathay mitgeteilt, die Frequenz ihrer Flüge von Frankfurt nach Hong Kong im Oktober und November auf drei Verbindungen pro Woche zu erhöhen. eb www.cathaypacific.com/ch

Cathay kommt mit modernstem Gerät zurück – Blick ins Cockpit einer A350 von Cathay Pacific. Foto Eugen Bürgler

Die komfortable Business Class in einer Cathay-A350. Foto Eugen Bürgler

 

30. August 2022: Heute ist die erste Boeing 787-9 in den Farben der Lufthansa in Frankfurt gelandet. Bis 2027 erwartet die Lufthansa Group, zu der auch die Swiss gehört, 31 weitere 787-Auslieferungen. Noch ist keine Entscheidung darüber gefallen, ob die Boeing 787-9 im Rahmen einer künftigen Erneuerung der Langstreckenflotte auch bei Swiss zum Einsatz kommen kommt.

Als erste Maschine der neuen Boeing 787-Flotte ist heute die D-ABPA nach einem Low-Pass über die Piste in Frankfurt gelandet. Das Flugzeug war ursprünglich für Hainan Airlines gebaut, aber nicht abgenommen worden. Entsprechend ist das Flugzeug auch nicht brandneu, ihren ersten Flug hatte die Boeing 787 mit der Seriennummer 62730 bereits vor rund drei Jahren absolviert, wurde dann aber abgestellt. Die Kabine mit komfortablen Sitzen in Business, Premium Economy und Economy Class wird in den nächsten Wochen in den Farben und dem Design der Lufthansa umgestaltet. Das jüngste Mitglied der Lufthansa Langstreckenflotte wird dann ab Oktober zunächst von Frankfurt zu Trainingszwecken auf innerdeutschen Strecken eingesetzt. Das erste interkontinentale Linienziel des Lufthansa „Dreamliners“ wird voraussichtlich die kanadische Metropole Toronto sein. Erst im vergangenen Mai hatte Lufthansa ihre 787-9-Bestellung aufgestockt, um die verspätete Auslieferung der Boeing 777-9 zu kompensieren. Die jetzt als erste Maschinen mit „chinesischer Kabine“ ausgelieferten Boeing 787-9 der Lufthansa bieten in der Business Class 26 Sitze,  21 in der Premium Economy und 247 in der Economy-Klasse – total finden also 294 Passagiere Platz.

Die Dreamliner-Langstreckenflugzeuge verbrauchen im Schnitt nur noch rund 2,5 Liter Kerosin pro Passagier und 100 Kilometer. Das sind laut Lufthansa rund 30 Prozent weniger als bei ihrem Vorgängermodell. Zwischen 2022 und 2027 erhält die Lufthansa Group insgesamt 32 Boeing Dreamliner. Rund 60 Prozent des gesamten Flotteninvestments der Lufthansa Group fliessen dabei der Lufthansa Airlines und Lufthansa Cargo zu. Boeing und Lufthansa verbindet eine 90-jährige Partnerschaft, in der Lufthansa oftmals Erstkunde für neue Flugzeugmodelle war: So bei der Boeing 737, 747-230F und die 747-8.

Lufthansa ist überzeugt, dass die Flugzeuge der Dreamliner-Familie auch bei den Passagieren gut ankommen.In der Business Class seien die Gänge beispielweise breit genug, um problemlos an den Servierwagen vorbeigehen zu können. Die Fenster der 787 seien die grössten aller Verkehrsflugzeuge. Da sie zudem höher am Rumpf angebracht sind, können Reisende auch von den Sitzen in der Mittelreihe aus den Horizont sehen. Die Boeing 787 wartet zudem mit einer verbesserten Business Class auf. Alle Sitze haben einen direkten Zugang zum Gang, lassen sich schnell in ein zwei Meter langes Bett verwandeln und bieten mehr Ablagefläche. Zudem steht den Reisenden im Schulterbereich deutlich mehr Platz zur Verfügung. Im nächsten Jahr führt die Airline in allen Reiseklassen, Economy, Premium Economy, Business und First Class, ein eigens von Lufthansa mitentwickeltes neues Spitzenprodukt ein, teilte Lufthansa heute weiter mit. pd / eb www.lufthansagroup.com

Lufthansa hat 32 Boeing 787-9 Dreamliner bestellt. Foto Boeing

30. August 2022: Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Schweizer Flugsicherung präsentierte Skyguide heute gemeinsam mit der Schweizerischen Post ihre Sondermarke. Die Briefmarke zeigt eine  Passagiermaschine mit einer Momentaufnahme von Flugzeugpositionen, wie sie auf den Monitoren der Flugverkehrsleitenden zu sehen sind.

Das Jahr 2022 prägt das 100-jährige Bestehen der Schweizer Flugsicherung. Die Schweizerische Post würdigt das Jubiläum mit einer von Angelo Boog gestalteten Sondermarke. Die 210-Rappen-Marke ist Ausdruck eines historischen Meilensteins in der Geschichte der Schweizer Flugsicherung. „Mit der Briefmarke zu Ehren des Jubiläums der Schweizer Flugsicherung wollen wir nicht nur Sammlerinnen und Sammler, sondern auch Luftfahrt-Enthusiasten begeistern”, sagt Thomas Baur, Leiter PostNetz und Mitglied der Konzernleitung Post. Die neue 210-er-Marke wird ab dem 8. September frankaturgültig und an allen Poststellen wie auch online erhältlich sein.

Vor 100 Jahren wurde Marconi Radio Station AG mit Sitz im Hauptpostgebäude in Bern gegründet, um die drahtlose Telegrafie zu entwickeln – die Geburt der Schweizer Flugsicherung. 1928 wurde der Firmenname in Radio Schweiz AG geändert. Im Jahr 1931 beauftragte das Eidgenössische Luftamt die Radio Schweiz AG mit der Flugsicherung in der Schweiz. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts konnte sich das Flugzeug dann als effizientes Massentransportmittel für Passagiere und Fracht weltweit etablieren. In den Jahren danach folgte die Radartechnologie, welche die Flugsicherung grundlegend revolutionierte. Zwischen 1960 und 1970 stieg die Anzahl der Flugsicherungsmitarbeitenden der Radio Schweiz AG von 300 auf über 650 Personen. 1988 wurden die Flugsicherungsdienste der Schweiz in einem neuen Unternehmen zusammengelegt: Swisscontrol. 1996 wurde Swisscontrol vom Bund finanziell unabhängig. Der Hauptsitz wurde von Bern nach Genf verlegt und bezog ein neues Gebäude. Die militärischen und zivilen Flugsicherungsdienste der Schweiz wurden 2001 in einer einzigen Instanz vereint, die den gesamten Schweizer Luftraum sowie Teile des angrenzenden Auslands kontrolliert und sich fortan Skyguide nennt. Heute ist Skyguide an 14 Standorten in der Schweiz tätig. Skyguide führt die Flugsicherung an den internationalen Landesflughäfen in Genf und Zürich, an Regionalflugplätzen und verschiedenen Militärflugplätzen durch. Zudem unterhaltet sie 240 Flugsicherungsanlagen im gesamten Land. Aktuell treibt Skyguide das Pionierprojekt «Virtual Centre» voran. In Zukunft sollen dadurch die Technologie am Boden sowie die operationellen Verfahren modernisiert und harmonisiert werden. Mehr über die technologischen Entwicklungen, welche Skyguide für die Flugsicherung von Morgen erwartet, in der Oktober-Ausgabe von SkyNews.ch. pd  www.skyguide.ch

Klaus Meier, Chief Technology Officer bei Skyguide (links) und Thomas Baur, Leiter PostNetz und Mitglied der Konzernleitung Post, konnten heute am Flughafen Zürich die neue „Flugsicherungs-Briefmarke“ präsentieren. Foto Skyguide

Die neue 210-er-Marke wird ab dem 8. September gültig und an allen Poststellen und online erhältlich sein.

29. August 2022: Der Flugplatz Bressaucourt-Porrentruy (LSZQ) war am vergangenen Wochenende Treffpunkt der Experimental Aviation of Switzerland (EAS). Trotz des regnerischen Wetters am Freitag und Samstag flogen noch 34 Piloten mit ihren Experimental-Flugzeugen den Aérodrome du Jura an.

Der Tradition folgend landete als erster der EAS-Präsident Jonathan Höhn mit seiner Brändli BX-2 Cherry HB-YDX aus Locarno, gefolgt von Georges Serwert aus dem Birrfeld, ebenfalls mit einer BX-2 Cherry, der HB-YCY, und Thomas und Rita Müller mit ihrem Kitfox S7SS HB-YTM aus Lommis. Wegen dem angekündigten Wetterumschwung auf Freitag zogen es diese drei Piloten vor, bereits am Donnerstag nach LSZQ zu fliegen. Am Freitagnachmittag folgten dann Andreas Meisser mit seiner Pulsar HB-YIV aus dem Birrfeld und James Pitman mit der Sling HW ZU-SHW. Dieser reiste in sechs Stunden vom an der Spitze des italienischen Stiefels und unweit der sizilianischen Hafenstadt Messina gelegenen Flughafen Reggio Calabria (LICR) an. James Pitman befindet sich derzeit auf einer Demotour für den südafrikanischen Flugzeughersteller Sling Aircraft in Europa, nachdem er dieses Jahr von Südafrika aus bereits über die Kap Verden, Barbados, die Bahamas und Florida nach Oshkosh geflogen war. Dort nahm er an der „Air Venture Oshkosh“ teil, der grössten Airshow der Welt, die ihren Ursprung in einem Fly-In der Experimental Aircraft Association hat (mehr dazu in der Titelstory der aktuellen Ausgabe von SkyNews.ch). Von Oshkosh flog er dann weiter über Goose Bay, Reykjavik und Wick nach Santorini und weiter nach Kreta und von dort dann nach Süditalien. Nach der Präsentation der Sling HW bei der EAS wollte er das Sling Projektteam in Dübendorf besuchen, das den Sling TSi HB-STU auf Elektroantrieb umbaut (SkyNews.ch 04/2021 und 09/2021).

Am Samstag kurz vor Mittag landete auch Charly Kistler aus Speck-Fehraltorf mit seinem Elisport CH-7 Kompress 914 HB-YNB in Bressaucourt. Wegen einem kleinen Schaden an seinem neuen Van’s RV-12iS HB-YPL griff er auf seinen Helikopter zurück, um am Fly-In teilnehmen zu können. Etwas später schaffte auch Dan Ruiters mit seinem stark modifizierten Van’s RV-6,9 HB-YLL den Weg aus dem Birrfeld in den Jura. Auch er ist in diesem Jahr mit seinem Experimental nach Oshkosh geflogen – ebenfalls nicht auf dem direkten Weg, sondern über Island, Grönland, Nordwest-Territorien, Yukon, Alaska (Anchorage). Eine eindrückliche Leistung! Mit der Wetterbesserung am Samstagnachmittag flogen weitere Experimental in den Jurazipfel.

Am Sonntagmorgen war es dann wolkenlos. Der Nebel im Flachland verhinderte jedoch eine frühe Heimreise. So ergab es sich, dass gegen Sonntagmittag, als sich die Nebelschwaden im Flachland aufgelöst hatten, die einen zum Heimflug starteten, während noch einzelne auf dem Aérodrome du Jura im nördlichsten Zipfel der Schweiz eintrafen. Insgesamt nahmen 34 Flugzeuge der Experimental-Kategorie am diesjährigen Internationalen EAS Fly-In in Bressaucourt teil. Wegen dem schlechten Wetter an den Anreisetagen waren in diesem Jahr leider nur wenige Experimental-Flugzeuge aus den Nachbarländern angereist. Fotoreport Peter Gerber www.experimental.ch

Fotogalerie von Peter Gerber mit einigen Impressionen vom EAS Fly-In 2022: