26. Januar 2021: Seit Beginn der Pandemie ist die Reisefreiheit aufgrund von rigiden und sich ständig ändernden Massnahmen stark eingeschränkt. Die wirtschaftlichen Schäden durch Reiserestriktionen wie Quarantäneregeln gehen weit über die Luftfahrtbranche hinaus und stehen in keinem Verhältnis zu ihrer Wirksamkeit. Jetzt verlangen die Bundesratsparteien, Grüne und GLP ein umfassendes Test- und Quarantänekonzept. Die Aerosuisse und der Airport-Handlingverband Saspa unterstützen vermehrtes Testen unter der Voraussetzung, dass bei einem negativen Testresultat die Quarantäne entfällt.

Die Corona-Pandemie bleibt eine Herausforderung für die Luftfahrt. Der Fokus müsse sich auf die Wiederherstellung der internationalen Anbindung innerhalb der EU und des Schengenraums sowie auf die Grenzöffnung gegenüber Drittstaaten richten. hält die Aerosuisse weiter fest. Egal, welche epidemiologische Lage vorliegt: Der Bundesrat kenne bis heute nur ein Instrument bei der Einreise aus Risikogebieten: eine Zwangsquarantäne, die faktisch wie ein Reiseverbot wirke, hält der Dachverband der Schweizer Luft- und Raumfahrt fest. Vor diesem Hintergrund begrüsst die Aerosuisse ein Testkonzept, fordert allerdings, dass bei Vorliegen eines negativen PCR- oder Antigentestresultats keine Quarantäne notwendig ist. Das gleiche müsse auch für geimpfte Personen gelten, die den Impfschutz mit einem offiziellen Dokument nachweisen können. Die Testpflicht soll nach wie vor nur für Risikogebiete gelten (deutlich höhere Inzidenz als in der Schweiz, verbreitete, potentiell gefährlichere Virusmutation).

Die Aerosuisse ist überzeugt, dass ein negatives PCR- oder Antigentestresultat ausreichen muss, um die Quarantäne abzukürzen oder gänzlich zu vermeiden. Diese Tests seien bei Flugreise zwingend vor dem Abflug vorzunehmen, um Ansteckungen während des Flugs zu vermeiden, teilt der Dachverband weiter mit. Bei der Umsetzung des Testkonzeptes sei den Flugunternehmen und Flughäfen eine hinreichende Vorlaufzeit einzuräumen, damit diese ihre Prozesse anpassen können.

Im Weiteren fordert die Aerosuisse international harmonisierte Massnahmen. Ohne internationale Koordination werde sich der Luftverkehr nicht erholen, da unübersichtliche Reisebeschränkungen die Planbarkeit verunmöglichen und die Menschen vom Reisen abhalten. Zudem müsse eine kontrollierte Öffnung des gesamten Reiseverkehrs stattfinden, sobald sich die epidemiologische Situation verbessere, so der schweizerische Dachverband der Luft- und Raumfahrt.

Die Forderung zur Verschärfung der Grenzkontrollen der Schweizer Parteipräsidentinnen und -präsidenten komme einem Todesstoss für die Reise- und Tourismusbranche gleich, hält die Swiss Aviation Services Providers’ Association (Saspa) fest. Sie bewertet diesen Vorstoss als unverhältnismässig und fordert die Einführung eines einheitlichen, evidenzbasierten Testsystems anstatt Quarantäne. Quarantänemassnahmen seien im grenzüberschreitenden Verkehr kein probates Mittel. Bereits heute bestehe eine Quarantänepflicht für Reisende aus Risikogebieten. Die Einführung einer generellen Test- und gleichzeitigen Quarantänepflicht sei jedoch unverhältnismässig und benachteilige Einreisende aus Gebieten mit niedrigeren Inzidenzzahlen, so der Airline-Handlingverband Saspa.

Seit Monaten fordern Tourismus- und Aviatikverbände die Etablierung eines einheitlichen Test- Systems im internationalen Reiseverkehr. So soll die Einreisen in die Schweiz mit einem negativen PCR-Test ermöglicht werden. Liegt kein negativer PCR-Test vor, müsste direkt an der Grenze, am Bahnhof oder am Flughafen ein Schnelltest vor der Einreise durchgeführt werden. Willy Ruf, Präsident Saspa betont: «Ein Test-System, das Quarantänepflicht verhindert, könnte einen sicheren Reiseverkehr gewährleisten und zum Erhalt der Tourismus- und Reisebranche sowie unzähliger Arbeitsplätze beitragen. Wir fordern die Politik auf, ein einheitliches und evidenzbasiertes Test-System für die Einreise in die Schweiz zu etablieren.»

Die Reisebranche verzeichnet seit Beginn der Covid-19-Krise einen existenzbedrohenden Einnahmeeinbruch – in der Aviatikbranche beziffert sich dieser auf rund 80 Prozent im 2020. Seit bald einem Jahr kämpfen die Unternehmen der Saspa, welche Dienstleistungsfirmen wie AAS, Cargologic, Dnata, Gate Gourmet, ISS, LSG Skychefs First Catering Schweiz, Swissport, Vebego an den Schweizer Landesflughäfen mit rund 10’000 Mitarbeitenden vertritt, mit täglichem Mittelabfluss. Mit einem weiteren Einbruch der Reisezahlen aufgrund unverhältnismässiger Grenzkontrollen drohe ein massiver Stellenabbau im Tourismus und der Luftfahrt mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Sozialwerke, so die Saspa.   pd

 

25. Januar 2021: Aufgrund eines Leistungsabfalles ist der Eigenbau Alfa HB207 HB-YLO am 14. Mai 2019 kurz nach dem Start abgestürzt. Der 67-jährige Pilot kam dabei ums Leben. Wie die deutsche Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in ihrem Mitte Januar 2021 veröffentlichten Schlussbericht festhält, konnte die Ursache für den Leistungsabfall nicht ermittelt werden.

Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) hat die Untersuchung zum Absturz der HB-YLO an ihren deutschen Partner, die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) übertragen, um eine eventuelle Befangenheit zu vermeiden. Diesem Umstand ist es wohl zu verdanken, dass der Untersuchungsbericht bereits Anfang Dezember 2020 fertiggestellt werden konnte.

Der 67-jährige Pilot war Eigentümer und Halter der Alfa HB207 VRG, einem 2005 hergestellten Eigenbauflugzeug, das von einem VW-Motor HB-2400 G/2 angetrieben wurde. Er hatte das Flugzeug 2012 vom Erbauer erworben. Am 14. Mai 2019 startete der Pilot bei Wind aus 090 Grad (Bise) von 10 Knoten mit Böen bis zu 17 Knoten um  17.12 Uhr auf der Piste 08 im Birrfeld. Gemäss den von der BFU aufgezeichneten Daten ging das Flugzeug 32 Sekunden nach dem Abheben in eine Linkskurve über. Vom Zeitpunkt des Abhebens, bis etwa 38 Sekunden danach, beschleunigte das Flugzeug auf eine Geschwindigkeit von 127 km/h über Grund. Zu diesem Zeitpunkt hatte es eine Höhe von 129 Meter über Flugplatzniveau erreicht. Danach nahm die Geschwindigkeit bis auf 107 km/h über Grund ab. Erst kurz vor Ende der Aufzeichnung nahm sie wieder zu. Nach dem Abheben stieg das Flugzeug in einer Zeit von etwa 49 Sekunden auf eine Höhe von 145 Meer über Flugplatzniveau. Danach sank es mit schnell abnehmender Höhe zu Boden. Die letzte Aufzeichnung erfolgte etwa 55 Sekunden nach dem Abheben in einer Höhe von rund 68 Meter über Flugplatzniveau. Der Kurvenradius betrug dabei etwa 150 Meter, hält die BFU fest.

Ein Augenzeuge, der mit seinem Fahrzeug auf der Autobahn A 1 in Richtung Westen unterwegs war, hatte eine Dashcam in seinem Auto installiert. Die Videoaufnahme dieser Kamera stand für die Flugunfalluntersuchung zur Verfügung. Vom ersten Erkennen des Flugzeugs auf dem Video bis zum Aufschlag auf den Boden vergehen etwa 18 Sekunden, so die BFU in ihrem Bericht. Der Pilot kam dabei sofort ums Leben.

Der durch Aufprall und Brand bedingte Zerstörungsgrad des Flugzeugs liess nur eine eingeschränkte Untersuchung des Wracks und einzelner Komponenten zu. Es wurden aber zumindest in Teilen wichtige Steuerungselemente des Flugzeugs gefunden, so die BFU. Auf dem Video der Dashcam war kein Abfallen von Flugzeugteilen in der Luft zu beobachten. Auch bestätigte der Flugverlauf auf dem Video die Steuerbarkeit des Flugzeugs. Eine mögliche Ursache für den Geschwindigkeitsabbau könnte ein wahrscheinlicher Leistungsabfall des Motors gewesen sein. Dieser konnte aufgrund der Zerstörung des Motors aber nicht ermittelt werden.

Der Flugunfall ist gemäss BFU darauf zurückzuführen, dass der Pilot sehr wahrscheinlich als Folge einer Störung im Antrieb in der Abflugkurve, diese fortsetzte und eine Umkehrkurve fliegen wollte. Er unterschritt dabei die für den Kurvenflug erforderliche Geschwindigkeit und das Flugzeug geriet in einen überzogenen Flugzustand. Die Flughöhe reichte für ein Abfangen nicht aus.   hjb

Der vollständige Unfallbericht: HB-YLO-BFU

Das im Birrfeld verunfallte Eigenbauflugzeug Alfa 207 HB-YLO. Foto Erich Gandet

25. Januar 2021: Bis zum Sommerflugplanbeginn werden keine Linienflüge mehr zwischen Altenrhein und Wien verkehren. People’s teilt heute mit, dass sie aufgrund der jüngsten Pandemie-Entwicklungen die Wiederaufnahme des Flugbetriebs auf den 28. März verschoben hat.

Am 21. Dezember 2020 teilte die Fluglinie People’s mit, dass die Flüge nach Wien bis zum 14. Februar 2021 ausgesetzt würde. Heute folgt nun die Mitteilung, dass der Linienflugbetrieb gar erst zu Beginn des Sommerflugplans Ende März wieder aufgenommen würde. Aufgrund der kontinuierlichen Veränderungen der behördlichen Massnahmen in Bezug auf das Coronavirus (Lock-down, Einreiserestriktionen sowie Quarantänepflicht) halte die Nachfragestagnation unverändert an, so People’s. Dies habe zur Entscheidung der Geschäftsleitung geführt, die Wiederaufnahme der Linienverbindung Altenrhein-Wien erneut zu verschieben – auf Beginn des Sommerflugplans 2021, den 28. März Die dadurch betroffenen Passagiere werden wie üblich durch das People’s Info Center informiert. Die bereits kommunizierten Sonderregelungen für Umbuchungen oder Stornierungen bleiben weiterhin unverändert.  pd

24. Januar 2o21: Die Business Aviation leidet unter der Corona-Pandemie viel weniger als die Airline-Industrie. Einzelne Anbieter sind 2020 sogar mehr geflogen als im Vorjahr – so etwa VistaJet mit Sitz in Dubai. Sie hat 2020 eigenen Angaben zufolge so viele neue Kunden wie noch nie gewonnen und sechs Prozent mehr Flugstunden als 2019 geleistet.

VistaJet, die 2004 vom Schweizer Thomas Flohr gegründet wurde, betreibt heute über eine maltesische Betriebsbewilligung über 70 Businessjets der Bombardier-Typen Global 7500, Global 6000, Global 5000, Challenger 850, Challenger 605 und Challenger 350. Im Pandemie-Jahr 2020 verzeichnete VistaJet gegenüber dem Vorjahr einen weltweiten Anstieg der Neu-Mitgliedschaften um 29 Prozent, wobei 43 Prozent der neuen Mitglieder auf Europa entfielen, 25 Prozent auf Nordamerika, 18 Prozent auf Asien und 10 Prozent auf den Nahen Osten. 2020 sei auch ein Rekordjahr für die On-Demand-Dienste von VistaJet gewesen, teilt diese weiter mit. Die Buchungen stiegen gegenüber dem Vorjahr erheblich um 15 Prozent. Das Unternehmen erwartet eine Fortsetzung dieser aussergewöhnlichen Nachfrageexplosion sowohl von Unternehmens- als auch von Erstfliegern, die rund um den Globus reisen möchten.

VistaJet beschleunigt sein Marktanteilswachstum in allen wichtigen Märkten rasant. Das weltweite Flugniveau sei 2020 trotz der herausfordernden und unsicheren Bedingungen auf der ganzen Welt gesund geblieben, heisst es weiter. VistaJet erbrachte in Europa 46 Prozent ihrer gesamten Flugleistung, 26 Prozent entfielen auf Nordamerika. In Asien war eine starke Nachfrage nach Flügen nach und aus China zu verzeichnen. Das Unternehmen verzeichnete 2020 Rekordflugstunden, was einem Anstieg von sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche, so VistaJet.

XO, die On-Demand-Technologieplattform der Gruppe, verzeichnete 2020 einen Anstieg der Neukundenmitgliedschaften um mehr als das Dreifache, wobei jeder neue Kunde durchschnittlich 100’000 US-Dollar hinterlegte. Dieser Anstieg der Kundennachfrage und das Produktangebot von XO festigten eindeutig ihre führende Position auf dem On-Demand-Chartermarkt, so VistaJet.

Die Pandemie habe die klare Nachfrage nach der Geschäftsluftfahrt als sicherere und zuverlässigere Alternative zum kommerziellen Fliegen gezeigt, so VistaJet weiter. Die Unterstützung der Passagiere und ihrer Unternehmen mit einer globalen Infrastruktur werde auch 2021 von grösster Bedeutung sein, da Kunden zunehmend maximale Sicherheit und garantierten Zugang zu Reisedienstleistungen auf der ganzen Welt fordern würden. Das Engagement von VistaJet, rund um die Uhr die Verfügbarkeit und Flexibilität überall und jederzeit über ihre Flotte zu gewährleisten, sei ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal während der Pandemie und habe die Kundenpräferenz deutlich gesteigert, teilt VistaJet weiter mit.

Thomas Flohr, Gründer und Vorsitzender von Vista Global, sagte: „Wir treten nach den beispiellosen Ereignissen von 2020 mit Optimismus ins Jahr 2021 ein. Es ist eine entscheidende und aufregende Zeit in unserer Branche, und ich bin mir der kritischen, wachsenden Rolle der Business Aviation sehr bewusst. Ich bin sehr stolz darauf, dass die Vista Global-Gruppe in den letzten 17 Jahren eine wirklich globale Infrastruktur und die marktführende Technologieplattform aufbauen konnte, um unsere Kunden überall und jederzeit zu bedienen.“ Hansjörg Bürgi

Zur VistaJet-Website

Der Schweizer Thomas Flohr hat VistaJet 2004 gegründet und ist heute Vorsitzender von Vista Global. Foto VistaJet

Ein Challenger 350 von VistaJet beim Start in Samedan. Foto Hansjörg Bürgi

22. Januar 2021: Vergangenes Jahr hat Swissport aufgrund des Zusammenbruchs des Weltmarktes nach Covid-19 nur rund 82 Millionen Fluggäste weltweit bedient, knapp 70 Prozent weniger als 2019. Rund 1,7 Millionen Flüge wurden abgefertigt, was einem Minus von rund 59 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Bei der umgeschlagenen Luftfracht ist der Rückgang mit rund 12 Prozent weniger ausgeprägt. Swissport erwarte deshalb einen Umsatzrückgang von 50 Prozent, aber ab dem Sommer 2021 regional unterschiedliche Markterholungen, wie der weltweit tätige Konzern heute mitteilt.

Swissport International, eigenen Angaben zufolge der führende Anbieter von Boden- und Luftfrachtabfertigungen weltweit, bediente 2020, nach 265 Millionen im Jahr 2019, nur 82 Millionen Fluggäste(-68,9 Prozent). Die Anzahl der Flüge, die für rund 500 Airline-Kunden weltweit abgewickelt wurden, ging von 4,1 Millionen im Jahr 2019 auf 1,7 Millionen zurück (minus 59,0 Prozent gegenüber 2019). Die umgeschlagene Luftfracht sank von 4,6 Millionen Tonnen im Jahr 2019 auf 4,1 Millionen Tonnen (-12,3 Prozent) und erwies sich als wesentlich widerstandsfähiger als das Bodendienstgeschäft.

„Nach einem verheerenden Jahr 2020 erwarten wir für das zweite Halbjahr 2021 regional unterschiedliche Markterholungen“, sagt Christoph Müller, Group President & CEO der Swissport International AG. „Das vergangene Jahr war für die gesamte Branche ausserordentlich schwierig. Für die zweite Hälfte des Jahres 2021 glauben wir, dass in einigen Regionen eine robuste Erholung möglich sein könnte, während andere Regionen noch einige Zeit darunter leiden werden. Die Geschwindigkeit, mit welcher der Impfschutz auf nationaler Ebene und auf einzelnen Kontinenten eingeführt wird, sowie die Einreisebestimmungen zwischen den Ländern werden hier von entscheidender Bedeutung sein – insbesondere für private Reisen“, ergänzt er.

Der Umsatz von Swissport ging im Vergleich zu 2019 um rund 50 Prozent zurück, was auf den beispiellosen Rückgang der weltweiten Nachfrage nach Flugreisen zurückzuführen ist. Die rasche Erholung des Luftfrachtbereichs ab Mitte 2020 trug positiv zum Gesamtergebnis bei. Das integrierte Geschäftsmodell von Swissport liefere die dringend benötigte Widerstandsfähigkeit, teilt Swissport weiter mit. Da kein staatliches Rettungspaket gewährt wurde, sah sich Swissport gezwungen, mit Kreditgebern und Investoren zu verhandeln und eine private Finanzierung sicherzustellen.

Das refinanzierte Unternehmen in neuem Besitz von amerikanischen und britischen Investmentfonds, weise eine entlastete Bilanz und Bargeldreserven in Höhe von rund 500 Millionen Euro auf, hält Christoph Müller weiter fest. Seit dem 21. Dezember 2020 sind die Hauptaktionäre von Swissport Investmentfonds, die von Unternehmen von Strategic Value Partners, LLC, Apollo Global Management, Inc., TowerBrook Capital Partners, Ares Management, Cross Ocean Partners und King Street Capital Management, LP verwaltet werden.

Die neuen Aktionäre haben Christoph Müller zum künftigen Präsidenten des Verwaltungsrates von Swissport ernannt. Er ist Mitglied des Verwaltungsrates und fungiert derzeit als Interimspräsident und CEO des Unternehmens. In der Zwischenzeit bis zur Ernennung eines neuen CEO fungiert David Siegel, ein „Veteran“ der Luftfahrtindustrie, als Vorsitzender des Verwaltungsrats. Swissport sei fest entschlossen, die Unternehmenstransformation weiter voranzutreiben und ein agilerer Partner zu werden, der den Fluggesellschaften eine bessere Prozessflexibilität und Systemkompatibilität biete als alle Wettbewerber.   hjb

 

 

22. Januar 2021: Der Pilotenverband Aeropers und Edelweiss Air AG haben sich geeinigt, wie sie die Auswirkungen der Corona-Krise zusammen bewältigen wollen. Nach zahlreichen harten, aber auch konstruktiven Verhandlungsrunden habe gestern eine Vereinbarung zwischen den beiden Parteien erreicht werden können, teilt Aeropers heute mit. Mit Swiss wird derzeit weiter über eine Lösung verhandelt.

Entsprechend der zu erwartenden verschiedenen Phasen der Erholung des Luftverkehrs haben sich die beiden Parteien auch auf unterschiedliche Massnahmen geeinigt. Zuerst soll die Kurzarbeit so lange wie möglich fortgeführt werden. Sobald das Mittel der Kurzarbeit nicht mehr zur Verfügung steht, die Nachfrage nach Flugreisen aber noch nicht das Vorkrisenniveau erreicht und die Edelweiss noch zu viele Piloten angestellt hat, würden diese zu einem reduzierten Lohn in eine verordnete Teilzeit geschickt, teilt Aeropers weiter mit. In dieser Phase könne die Edelweiss dank den Zugeständnissen der Piloten beim Cockpitpersonal bis zu 20 Prozent der Lohnkosten, unter anderem durch die Reduktion der Pensionskasseneinzahlungen, sparen. In einer dritten Phase, sobald die Piloten wieder Vollzeit arbeiten, sieht die Vereinbarung vor, dass die Flugzeitenregelungen aus dem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) von 2019 angepasst werden, damit die Edelweiss ihre Piloten länger und flexibler einsetzen kann. Während dieser Zeit verzichten sie ausserdem auf Ferientage. Am 31.Dezember 2023 ende die jetzt ausgehandelte temporäre Vereinbarung und der GAV 2019 gelte wieder uneingeschränkt bis mindestens Mitte 2024, so Aeropers weiter.

«Ziel der Verhandlungen war es, gute und tragbare Lösungen zugunsten der Firma und der Mitarbeiter zu finden», sagt Kilian Kraus, Präsident der Aeropers. «Die Corona-Krise hat die Luftfahrt in eine sehr schwierige Situation gebracht und den Piloten der Edelweiss war klar, dass sie einen substantiellen Beitrag zur Krisenbewältigung leisten müssen», so Kraus weiter. «Dank der funktionierenden schweizerischen Sozialpartnerschaft ist es uns gelungen, lösungsorientiert und konstruktiv zu verhandeln», erklärt Roman Kälin, Vorstand und Mediensprecher der Aeropers. «Das Resultat fordert uns Piloten grosse Zugeständnisse ab, gibt uns aber auch die Perspektive, nach der Krise wieder zu den ursprünglichen Bedingungen des nun temporär angepassten GAV 2019 zurückzukehren», führt Kälin weiter aus.

Die Details der Vereinbarung werden nun den Edelweiss-Piloten vorgestellt, anschliessend wird der Abstimmungsprozess gestartet. «Wir sind davon überzeugt, dass wir mit der vorliegenden Vereinbarung unseren Teil dazu beitragen, dass die Edelweiss erfolgreich aus dieser Krise herausfindet», sagt Roman Kälin. «Mit Swiss befinden wir uns immer noch mitten in den Verhandlungen. Bei der grossen Schwester der Edelweiss lassen die Fortschritte leider auf sich warten. Auch die Swiss-Piloten sind bereit, ihren Beitrag zur Bewältigung der Krise zu leisten. Die nächsten Verhandlungsrunden werden zeigen, wie es dort weiter geht. An uns soll es aber nicht liegen», erklärt Kilian Kraus.

«Alle Zugeständnisse der Mitarbeiter werden aber nicht helfen, wenn die Rahmenbedingungen sich nicht verbessern. Wir verlangen deshalb europäisch einheitliche Regelungen und die umgehende Prüfung und Umsetzung von Alternativmassnahmen zur Quarantänepflicht in der Schweiz» so der Aeropers-Präsident. «Bleibt die Unsicherheit in Bezug auf die Reiseregelungen noch länger bestehen, wird die Luftfahrt und die Wirtschaft weiter leiden und ein Flotten- und Stellenabbau wird unvermeidbar werden». pd

 

21. Januar 2021: Die Internationale Luftfahrtmesse AERO kann corona-bedingt nicht wie geplant am 21. April auf dem Messegelände in Friedrichshafen starten. “ Um für alle Kunden und Partner klare Verhältnisse zu schaffen, haben wir uns nun zu diesem relativ frühen Zeitpunkt dazu entschieden, die anstehende AERO als Sommer Edition vom 14. bis 17. Juli 2021 in Friedrichshafen durchzuführen“, sagt Messegeschäftsführer Klaus Wellmann.

AERO-Bereichsleiter Roland Bosch und Projektleiter Tobias Bretzel erklären zur Kurskorrektur: „Vor wenigen Wochen sind wir mit Zuversicht und Hoffnung in das neue Jahr gestartet. Die ersten Tage sind wir auf Sicht geflogen, nun liegt wieder dichter Nebel auf der Landebahn – symbolisch betrachtet. Wir können bereits heute abschätzen, dass wir die AERO 2021 als internationale Messe nicht zum geplanten April-Termin durchführen können. Die insgesamt hohe Zahl von Anmeldungen und die sehr positiven Stimmen zur AERO haben uns darin bestärkt, eine Sommer Edition im Juli zu planen. Wohlwissend, dass dies eine erneute Herausforderung für uns alle wird, sind wir sehr davon überzeugt, das Richtige zu tun. Wir sehen die Neukonzeption als große Chance für das so wichtige Treffen der gesamten GA-Familie bei sommerlichen Temperaturen.“

Prominente Zustimmung erfährt der AERO-Sommertermin bereits aus der Branche, wird weiter mitgeteilt. „Die AERO Friedrichshafen bietet der globalen allgemeinen Luftfahrtindustrie die Möglichkeit, ihre neuesten Innovationen vorzustellen. Sie ist auch zu einem wichtigen Ort für Diskussionen über die aktuellen Angelegenheiten und die Zukunft der Branche in Europa geworden. GAMA freut sich auf unsere weitere Teilnahme an dieser wertvollen Messe für die allgemeine Luftfahrt – auch bei der kommenden Sommerausgabe vom 14. bis 17. Juli“, erklärt Pete Bunce, Präsident und CEO der General Aviation Manufacturers Association (GAMA). Walter Da Costa, Chief Sales Officer (CSO) Tecnam Aircraft sagt: „Da Sicherheit unser Mantra ist, unterstützt Tecnam die AERO Friedrichshafen gerne bei ihrer Entscheidung, die Veranstaltung in den Sommer zu verschieben. Wir hoffen, dass die schwierigen Tage bis dahin vorbei sind und dies die Community der Allgemeinen Luftfahrt in einem Vorwärtsschritt erneuern könnte. Wir sind sicher: Alle werden stärker als je zuvor zurück sein.“ Überzeugt ist auch Trevor Pegrum, Garmin Aviation Sales and Marketing Manager Europe, bei: „Wir begrüßen die Entscheidung der AERO Organisatoren, dass sie den Termin dieser bedeutenden Veranstaltung nach sorgfältigen Überlegungen hinsichtlich globaler Gesundheitsaspekte verschoben haben und gleichzeitig den Wert verstehen, den die AERO für die europäische Luftfahrtindustrie hat. Wir freuen uns darauf, dieses Jahr und in den kommenden Jahren an der AERO teilzunehmen, um die neuesten Garmin-Produkte vorzustellen.“

Alle Aussteller, die sich bereits für die ursprüngliche AERO Friedrichshafen im April angemeldet haben, werden in den nächsten Tagen eine detaillierte Information erhalten. Zur Optimierung der Organisationsprozesse werden weitere Interessierte gebeten, ihre Teilnahme mit einem Messestand an der AERO Sommer Edition möglichst noch im Januar mit dem Projektteam zu besprechen. Des Weiteren wird allen Kunden empfohlen, sich zeitnah um eine Unterkunft zu kümmern, da die Bodenseeregion im Juli speziell unter den aktuellen Bedingungen eine beliebte Urlaubsregion ist.  pd

Direkt zur AERO-Website

20. Januar 2021: Die Auflagen und Vorgaben der europäischen Luftfahrtagentur EASA haben in den letzten Jahren den Druck auf kleine Helikopter-Betriebe enorm ansteigen lassen. Alleine der administrative Aufwand zur Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben ist für Kleinbetriebe mit ein bis zwei Helikoptern kaum noch zu bewältigen. Aus diesem Grund haben sich die Schweizer Helifirmen Alpinlift und Air Zermatt zu einer Kooperation entschlossen. Alpinlift wird künftig die operationellen Verfahren der Air Zermatt für ihren Betrieb anwenden, bleibt aber eigenständig.

Wie Alpinlift und Air Zermatt kürzlich mitgeteilt haben, müssen die EASA-Vorgaben sehr restriktiv angewendet werden. Gleichzeitig seien die Operationen der Helifirmen in der Schweiz auf sehr hohem Niveau praktisch identisch. Deshalb werde die Alpinlift Helikopter AG künftig ihren Betrieb an den operationellen Verfahren der Air Zermatt ausrichten. Diese operative Kooperation ermögliche für beide Seiten die Nutzung von Synergien. Entsprechend ist für den aktuell einzigen Helikopter der Alpinlift Helikopter AG, den Bell 407GX HB-ZNW, im Schweizer Luftfahrzeugregister die Air Zermatt AG als Haupthalter eingetragen, Haupteigentümer bleibt Alpinlift. Die auf dem Flugplatz Buochs beheimatete Alpinlift Helikopter AG betont denn auch, dass die Unternehmung auch mit dieser Kooperation völlig unabhängig bleibe.

Die Alpinlift Helikopter AG wurde im Februar 2005 in Buochs gegründet. Mehr als 15 Jahre später fliegt die Firma mit ihrem Bell 407GX für eine breite Palette von Kunden und Missionen. Das Unternehmen hat sechs vollzeitbeschäftigte Mitarbeiter, Freelance-Piloten und Flughelfer stehen auf Abruf zusätzlich zur Verfügung. eb / pd www.alpinlift.ch

Mehr dazu und weitere Heli-News auch in der Februar-Ausgabe von SkyNews.ch, die in den nächsten Tagen erscheint.

Arbeitsgerät der Alpinlift ist aktuell der Bell 407GX, mit dem das in den Gründerjahren eingesetzte SA315B Lama ersetzt wurde. Foto Eugen Bürgler

 

 

18. Januar 2021: Nach dem Verkauf von zwei Hunter-Einsitzern (siehe SkyNews.ch 01/2021) wir auch ein Zweisitzer die Schweiz verlassen: Wie das Fliegermuseum Altenrhein heute mitteilt, hat es den ehemaligen J-4205/HB-RVP an die holländische Hawker Hunter Stiftung verkauft. Der bereits umbemalte Hunter soll im zweiten Quartal Altenrhein verlassen.

Die Dutch Hawker Hunter Foundation DHHF und das Fliegermuseum Altenrhein, Schweiz sind übereingekommen, den Hawker Hunter Mk.68 registriert als HB-RVP (ex Luftwaffe J-4205) an die DHHF zu veräussern. Das genannte Flugzeug wird den bisherigen holländischen Doppelsitzer Hunter T.8C G-BWGL/N-321 ersetzen, der infolge unüberwindbarer technischer Probleme nicht mehr in Betrieb ge­nom­men werden kann. Der Schweizer Hunter HB-RVP werde ins britische Luftfahrzeugregister übernommen, wie es auch bei DHHF’s Hunter F.6A der Fall sei, teilt das Fliegermuseum weiter mit. Das Flugzeug wird, wie sein Vorgänger, die authentischen Erscheinung und Farben eines holländischen Doppelsitzer Hunters tragen, mit der fiktiven, aber logischen, Registrierung N-322 der Königlichen Niederländischen Luftwaffe.

Infolge der im 2020/21 vorherrschenden diversen Corona-Restriktionen verzögert sich der Transfer der HB-RVP an die DHHF. Trotzdem ist alles eingeleitet und organisiert, dass das Flugzeug spätestens im zweiten Quartal 2021 auf der holländischen Luftwaffenbasis Leeuwarden eintreffen wird. Es sei vorgesehen, dass der N-322, zusammen mit der HB-RVV “Tigerhunter” und allen an­de­ren fliegenden Hunter in Europa, diesen Sommer gemeinsam den 70. Geburtstag in einer Formation am Himmel feiern können. Dabei ist zu erwähnen, dass der HB-RVV weiterhin im Besitz des Fliegermuseum Altenrhein bleibe und weder ein Verkauf noch eine Stilllegung geplant sei, so das Fliegermuseum. pd

 

18. Januar 2021: Mit dem CEO-Wechsel bei Swiss kommt es auch im Verwaltungsrat der Edelweiss Air AG  zu Veränderungen. Der neue Swiss-CEO Dieter Vranckx übernimmt die Nachfolge von Thomas Klühr als Verwaltungsratspräsident. Swiss-Finanzchef Markus Binkert folgt auf Josef Felder, wie Edeweiss heute mitteilt.

Mit Dieter Vranckx habe ein erfahrener Airline-Manager das Amt des Verwaltungsratspräsidenten Anfang Jahr übernommen, teilt Edelweiss weiter mit. Der 47-jährige ist seit 1998 in verschiedenen Managementfunktionen in der Airline-Branche tätig und seit Anfang Jahr CEO der Schwestergesellschaft Swiss International Air Lines. Markus Binkert (48) wurde als Mitglied des Verwaltungsrats ernannt. Er arbeitet seit 2005 in verschiedenen Führungsfunktionen für Swiss und die Lufthansa Group und ist seit 2020 Chief Financial Officer von Swiss. «Ich freue mich, gemeinsam mit Markus Binkert den Verwaltungsrat von Edelweiss zu stärken, um so die Airline für die Zukunft optimal auszurichten.» so Dieter Vranckx, Verwaltungsratspräsident von Edelweiss. Die beiden neuen Mitglieder haben ihre Funktionen per 1. Januar 2021 übernommen.Weiterhin kann Edelweiss auf das langjährige Verwaltungsrats-Mitglied Karl Ulrich Garnadt zählen. pd