17. November 2020: Der durch die Corona-Krise stark verstärkte Kostendruck in der Airline-Industrie macht auch vor der Bordverpflegung keinen Halt: Swiss wird ab Frühling 2021 in der Economy-Class auf Kurz- und Mittelstrecken nur noch eine Flasche Wasser und das Swiss-Schöggeli gratis abgeben. Immerhin – denn bei Lufthansa gibt es nur ein Wasser, bei Austrian gar nichts mehr kostenlos.

Zwar umschreibt die Lufthansa Group diesen Serviceabbau mit «Qualität und Frische mit regionalem Bezug», damit ist aber das zu bezahlende Essen an Bord der Economy Class gemeint. Das bisherige Snackangebot habe die Erwartungen der Kunden nicht erfüllt, teilt die Lufthansa Group mit. Swiss hat ja bereits seit 2018 auf den Flügen ab Genf ihr neues Kauf-Catering-Konzept «Swiss Saveurs» eingeführt. Dieses wird nun aufs ganze Kurz- und Mittelstreckennetz auch für Flüge ab Zürich ausgeweitet. Tamur Goudarzi Pour, Chief Commercial Officer von Swiss dazu: „ Wir erhalten von unseren Gästen sehr gutes Feedback zum qualitativ hochwertigen Swiss Saveurs Angebot und werden dieses deshalb zukünftig auch auf Flüge ab Zürich ausweiten.“ Auf Langstrecken und in der Business und First Class sind Essen und Getränke aber nach wie vor im Flugpreis inbegriffen.  hjb

In der Dezemberausgabe von SkyNews.ch, welche am 23. November erscheint, wird auch auf die spezielle Situation der Cateringbetriebe in der Corona-Krise eingegangen.

17. November 2020: Pilatus hat TAG Maintenance Services in Genf als autorisiertes PC-24 Service Center akkreditiert. Das Unternehmen ist ausserdem zertifiziert, Servicedienstleistungen für den einmotorigen Turboprop PC-12 anzubieten.

Mit der Ergänzung durch den PC-24 Super Versatile Jets erbringt TAG Maintenance Services neu Wartungsdienste für alle Pilatus-Flugzeuge im Bereich der Geschäftsluftfahrt. Der «One-Stop-Shop» befindet sich am Flughafen Genf. TAG ist einer der führenden MRO-Anbieter (Maintenance Repair & Overhaul) der Geschäftsluftfahrt.

Ignaz Gretener, VP General Aviation von Pilatus, sagt: «Die weltweite PC-24 Flotte wächst stetig, weshalb wir konstant unser Support-Netzwerk verstärken. Da Genf für viele unserer Kunden eine wichtige Destination ist, freuen wir uns, unsere Beziehung zu TAG Maintenance Services mit ihrem hervorragenden Ruf weiter auszubauen.»

Im Sommer dieses Jahres wählten Kunden in einer unabhängigen Umfrage der Zeitschrift «Professional Pilot» zum 19. Mal in Folge Pilatus zur Nummer 1 im Turboprop-Kundendienst. Dank des globalen Netzwerks werden die Kunden persönlich betreut und erhalten in ihrem autorisierten Pilatus Service Center vor Ort die Unterstützung, die sie benötigen.  pd www.pilatus-aircraft.com

Das Service-Netz für den Pilatus PC-24 wird weiter ausgebaut. Foto Pilatus Aircraft

 

17. November 2020: Die europäische Low-Cost-Airline EasyJet, zu der auch die zweitgrösste Schweizer Airline EasyJet Switzerland gehört, hat im Geschäftsjahr 2020 bei einem Passagierrückgang von 50 Prozent einen Verlust von rund 1,3 Milliarden GBP (1,5 Milliarden Franken) eingeflogen. Im ersten Quartal 2021 geht EasyJet eigenen Angaben davon aus, nicht mehr als 20 Prozent der geplanten Kapazität zu fliegen.

Im Gegensatz zu Swiss und Edelweiss hat die zweitgrösste Schweizer Airline EasyJet keine Staatshilfen erhalten. Da ihr Geschäftsjahr jeweils vom 1. Oktober bis Ende September dauert, hat die Corona-Krise nur gut das halbe Geschäftsjahr 2020 belastet. EasyJet ist dank ihrem grössten Kostensenkungs- und Reststrukturierungsprogramm bislang einigermassen gut durch die Krise gekommen. Sie hat sich auch mit «Sale and Leaseback» diverser Flugzeuge mehr als 3,1 Milliarden Pfund an Liquidität beschafft.

Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Krise gingen die Passagierzahlen in der Zeitspanne von Oktober 2019 bis zum 30. September 2020 um 50 Prozent auf 48,1 Millionen zurück (2019: 96,1 Millionen). Die Kapazität sank um 47,5 Prozent, der Sitzladefaktor aufgrund der vorsichtigen Herangehensweise an die Kapazität nur um 4,3 Prozent auf insgesamt 87,2 Prozent, wie EasyJet weiter mitteilte.

Der Gesamtumsatz sank um 52,9 Prozent auf 3,009 Millionen GBP (2019: 6,385 Millionen GBP). Der Gesamtumsatz pro Sitzplatz sank um 10,6 Prozent auf 54,35 GBP (2019: 60,81 GBP). Die Gesamtkosten pro Sitzplatz stiegen um 21,7 Prozent auf 69,03 GBP (2019: 56,74 GBP), was hauptsächlich auf die Volumenauswirkungen des Kapazitätsrückgangs im zweiten Halbjahr zurückzuführen sei, so EasyJet weiter. Der Gesamtverlust vor Steuern beträgt 835 Millionen GBP (2019: 427 Millionen GBP Gewinn) und liege innerhalb der erwarteten Spanne von 815 bis 845 Millionen GBP, teilt die Airline weiter mit. Der ausgewiesene Verlust vor Steuern beträgt 1,273 Millionen GBP (2019: 430 Millionen GBP Gewinn). Angesichts des Jahresverlusts werde der Vorstand die Zahlung einer Dividende nicht empfehlen (2019: 43,9 Pence ausgeschüttete Dividende pro Aktie), teilt EasyJet weiter mit.

Aufgrund der aktuellen Reisebeschränkungen rechnet EasyJet im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2021 nicht mehr als 20 Prozent der geplanten Kapazität zu fliegen. Wie stark sich die Reisebeschränkungen auf das Buchungsverhalten auswirkt beschreibt Johan Lundgren, Geschäftsführer von EasyJet, am Beispiel der Kanarischen Inseln: „Wir wissen, dass unsere Kunden mit uns fliegen wollen und dass die zugrunde liegende Nachfrage stark ist. Das hat der Anstieg der Verkaufszahlen um 900 Prozent bewiesen, nachdem die Quarantänepflicht für die Kanarischen Inseln im Oktober beendet wurde. Wir haben flexibel agiert und innerhalb von 24 Stunden 180’000 Sitze zur Verfügung gestellt, um der Nachfrage gerecht zu werden.» Angesicht der anhaltenden Unsicherheit will EasyJet keine Prognose für 2021 herausgeben. Die Investitionen werden sich auf etwa 600 Millionen GBP belaufen, heisst es weiter. Allerdings sei man flexibel genug, um das Angebot bei zurückkehrender Nachfrage schnell hochzufahren.  hjb

Direkt zu EasyJet

Die Finanzzahlen von EasyJet des Geschäftsjahres von Oktober 2019 bis Ende September 2020:

16. November 2020: Bei besten Bedingungen ist am Samstag, 14. November die Replica der Nieuport 23 C-1 HB-RNA in Grenchen zum zweiten Flug gestartet. Nach 20 Jahren Bauzeit hat der Erstflug am 21. Oktober stattgefunden. Bei herrlicher Novembersonne hob Isidor von Arx nun am 14. November zu einem weiteren Testflug ab. SkyNews.ch-Reporter Erich Gandet war dabei. Geniessen Sie die Fotogalerie:

In der Dezemberausgabe von SkyNews.ch, welche am 23. November erscheint, wird detailliert auf das Nieuport-Projekt eingegangen. 

14. November 2020: Wieder nonstop aus dem brasilianischen Natal ist am Freitag abend, 13. November, die jüngste Embraer E190-E2 HB-AZF von Helvetic Airways in Zürich gelandet. Das Wetter war nicht ganz so ideal wie bei der Ablieferung der HB-AZE im Juli, aber die Winde erlaubten den über 4000 Meilen langen Direktflug in neun Stunden und 18Minuten von Brasilien nach Zürich.   Fotos  und Film Hansjörg Bürgi

Ein weiterer Report folgt auch in der Dezemberausgabe von SkyNews.ch, welche am 23. November erscheint.

Freitag, der 13. November 2o20 um 20.30 Uhr am Flughafen Zürich, der Film von der Ankunft der HB-AZF und dem Roll-in in den Helvetic-Hangar:

Sie flogen die HB-AZB nonstop von Natal nach Zürich (von links): Stuart Speed (Mechaniker), Celso Fonseca (Embraer-Commander), Stephan Mayer (Helvetic-Commander) und Joel Faermann (Embraer-Commander). Foto Hansjörg Bürgi

Blick ins Cockpit des neusten Helvetic-Embraers. Foto Hansjörg Bürgi

Brandneu und noch unangetastet: die Kabine der HB-AZF. Foto Hansjörg Bürgi

Per Touch-Screen können die Flight Attendants alle Kabinen-Funktionen steuern – darunter auch die Beleuchtung. Foto Hansjörg Bürgi

Sie flogen die HB-AZB nonstop von Natal nach Zürich (von links): Stephan Mayer (Helvetic-Commander), Celso Fonseca (Embraer-Commander), Stuart Speed (Mechaniker), und Joel Faermann (Embraer-Commander). Foto Hansjörg Bürgi

13. November 2020: Zwei leicht verletzte Personen und zwei stark beschädigte Helikopter – das die Bilanz eine Helikopter-Unfalls am 11. November auf dem Flugplatz Sion. Der Guimbal Cabri G2 HB-ZVN der Groupe Hélicoptère de Sion hat dabei den am Boden stehenden Bell 505 Jet Ranger X von Héli-Alpes touchiert. Die beiden Insassen des Cabri wurden dabei leicht verletzt.

Wie Bilder der Walliser Tageszeitung „Le Nouvelliste“ zeigen, hat der verunfallte Cabri den am Boden stehenden Bell 505 HB-ZYN massiv beschädigt. Dessen Heckausleger wurde kurz vor dem Heckrotor abgetrennt. Der Cabri HB-ZVN kam mit eingeknicktem Landegestell schräg seitlich liegend zum Stillstand. Nähere Details zum Unfall, der sich am Mittwochmorgen gegen 8.45 Uhr ereignete, sind noch nicht bekannt. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST hat eine Untersuchung eingeleitet.

Der 2017 gebaute Cabri G2 HB-ZVN ist ein zweiplätziger Leichthelikopter, der in erster Linie für die Schulung eingesetzt wird. Er ist auf die Groupe Hélicoptère Sion als Haupteigentümer und die Héli-Alpes SA als Haupthalter eingetragen.

Der am 11. November in Sion verunfallte Cabri G2 HB-ZVN. Foto Eugen Bürgler

12. November 2020: Der Schweizer Helikopterhersteller Kopter, der im letzten Jahr von Leonardo übernommen wurde, erhält nach dem Rücktritt von Andreas Löwenstein einen neuen Chef. Der Italiener Marco Viola wird per sofort neuer CEO der Kopter Group.

Wenig überraschend übernimmt mit Marco Viola ein Leonardo-Mann die Führung bei Kopter. Er bringt eine langjährige Erfahrung im Aerospace-Bereich mit und war zuletzt für die Integration von Kopter in den Leonardo-Konzern zuständig. Marco Viola hat an der Universität von Pisa Aeronautical Engineering studiert. Er soll nun die Fertigentwicklung, Zulassung und schliesslich die Einführung des Kopter SH09 bei den Kunden vorantreiben. Zusätzlich soll er Kopter als Kompetenzzentrum von Leonardo für neue Leichthelikopter positionieren.

Marco Viola ist 2003 zu AgustaWestland gestossen, der heutigen Helikopter-Divison von Leonardo. Bis 2008 arbeitete er in einer Management-Position im Bereich Regierungskunden und Maintenance Service. Dann wurde er zum Leiter des regionalen Kunden- und Service-Centers für den Mittleren Osten ernannt. Ende 2010 übernahm er die Rolle als Leiter der Abteilung Reparatur und Überholungen im Werk Frosinone. In den Jahren 2017 bis 2019 stand er im Product Line Management der Abteilung Civil / Dual Use Light Platforms vor, bevor er 2019 zum Leiter der Produktion von Rotorblättern und Composite-Rotorköpfen im Leonardo-Werk Anagni wurde.

Wie in der September-Ausgabe von SkyNews.ch berichtet, geht Kopter davon aus, dass der SH09 mit mehrjähriger Verspätung erst etwa 2022 / 2023 in Dienst gestellt werden wird. Die Serienproduktion des SH09 wird wohl nicht wie ursprünglich vorgesehen in Mollis, sondern wahrscheinlich im italienischen Vergiate angesiedelt. Mollis soll aber, wie die anderen Kopter-Standorte in der Schweiz, eine Rolle als Kompetenzzentrum für Leichthelikopter und den Bau von Prototypen behalten. eb www.koptergroup.com

 

12. November 2020: Die Luftfracht hilft Swiss durch die Krise. Seit vergangenem März hat Swiss über 1000 Frachtflüge durchgeführt, wie sie heute mitteilt. Dank diesen Frachtflügen kann sie auch einen grossen Teil ihres Langstreckennetzes aufrechterhalten und die gesamte Boeing-777-Flotte in der Luft halten.

Seit dem Beginn der Coronakrise im März hat Swiss International Air Lines durch ihre Luftfrachtabteilung Swiss WorldCargo mehr als 1000 reine Frachtflüge durchgeführt. Dabei wurden über 23’000 Tonnen an Ware befördert, wie die Airline mitteilt. In den Monaten April und Mai wurden vor allem Medikamente und medizinische Hilfsgüter zur Unterstützung der Schweizer Bevölkerung und Wirtschaft transportiert, seither liegt der Schwerpunkt auf kommerzieller Fracht.

Bei einem Teil dieser reinen Frachtflüge handelt es sich um Charterflüge, bei denen die Güter hauptsächlich im Frachtraum transportiert werden. Darüber hinaus nutzt Swiss auch auf ihren drei umgebauten Boeing 777-300ER den Bereich der Economy Class Kabine für den Transport von Frachtgütern. Seit der Erteilung der entsprechenden Genehmigung durch die Schweizer Behörden im Juli befördert Swiss auch bestimmte Arten von kommerzieller Fracht in der Kabine. Zuvor war die Beförderung auf medizinisches Schutzmaterial und damit zusammenhängende humanitäre Güter beschränkt.

Swiss bietet derzeit regelmässig reine Fracht-Linienflüge von Zürich nach Buenos Aires, Delhi, Dubai, Johannesburg, Mumbai, Peking und Shanghai an. In Kürze nimmt sie auch den Flugbetrieb für Frachtsendungen von Zürich nach Santiago de Chile via Sao Paulo auf. Innerhalb Europas bietet Swiss WorldCargo weiterhin Transporte über regelmässige Linienflüge und ein Trucking-Netzwerk an. Neben den Charterflügen transportiert Swiss wie bisher Güter im Frachtraum ihrer regulären Passagierflüge, dem eigentlichen Kerngeschäft ihrer Luftfrachtabteilung Swiss WorldCargo. Das Langstreckennetzwerk für Passagierflüge umfasst derzeit die Destinationen Bangkok, Boston, Dubai, Chicago, Hong Kong, Johannesburg, Montreal, Newark, New York, San Francisco, Sao Paolo, Shanghai, Singapur, Tel Aviv und Tokio. pd

12. November 2020: Deutschland hat bei Airbus einen Vertrag über die Lieferung von 38 neu gebauten Eurofighter unterzeichnet. Wie Airbus mitteilt, sind entsprechen diese neuen Eurofighter für die deutsche Luftwaffe der Konfiguration, die auch der Schweiz offeriert wird. Für Airbus ist es ein sehr wichtiger Auftrag, der die Eurofighter-Produktion bis ins Jahr 2030 sichern soll.

Unter dem Projektnamen „Quadriga“ beschafft Deutschland für seine Luftwaffe 38 neue Eurofighter – 30 Ein- und 8 Doppelsitzer – als Ersatz für ältere Maschinen der Tranche 1, die nicht mehr mit vertretbarem Aufwand modernisiert werden könnten. Die in Deutschland auch als Tranche 4 bezeichnete Beschaffung neuer Eurofighter sieht die Ausrüstung von drei Flugzeugen als Erprobungsträger mit besonderer Test-Ausrüstung vor, um die Weiterentwicklung des Eurofighter-Programms zu unterstützen. Mit diesem wichtigen Auftrag ist die Eurofighter-Produktion laut Airbus bis ins Jahr 2030 gesichert. Unabhängig vom Quadriga-Programm erhofft sich Airbus eine Bestellung zusätzlicher Eurofighter als Ersatz für Tornados der deutschen Luftwaffe und aus Spanien wird ebenfalls eine Bestellung neuer Eurofighter als Ersatz für die F/A-18 erwartet.

Ein Kernelement der Eurofighter aus diesem neuen Produktionslos ist ein neues Radar mit elektronischer Strahlschwenkung (AESA – Active Electronically Scanned Array). Verantwortlich für Entwicklung und Bau dieses neuen AESA-Radars ist ein deutsch-spanisches Industriekonsortium unter der Federführung der Firma Hensoldt. Weil sich die Eurofighter-Partnernationen nicht auf eine gemeinsame Konfiguration für das AESA-Radar einigen konnten, werden nun verschiedene Versionen angeboten: Die Exportkunden Kuwait und Katar werden ihre Eurofighter mit dem Captor-E Mk.0 erhalten. Die deutschen Eurofighter dagegen werden mit dem ECRS Mk.1 ausgerüstet. Diese Weiterentwicklung zeichnet sich vor allem durch einen neuen Multikanalempfänger mit sehr viel höherer Leistungsfähigkeit aus. Anders als bei AESA-Radars aus US-Produktion ist die Platte mit den Sende- und Empfangsmodulen beweglich, so dass das Radar ein besonders grosses Sichtfeld von rund 200 Grad abdeckt. Deutschland wird nicht nur die neuen Eurofighter mit AESA-Radar beschaffen, sondern auch die bestehende Flotte modernisieren, so dass künftig alle Eurofighter mit dem modernen Radar ausgerüstet sein werden. Airbus betont, dass der neue Eurofighter-Standard eine volle Integration in das zukünftigen europäische Kampfflugzeugsystem (FCAS) ermöglichen.

Unter der Federführung von Leonardo wird für die Eurofighter Typhoon der britische Royal Air Force das ECRS Mk.2 gebaut. Weil die Royal Air Force für ihre neben den F-35 eingesetzten Eurofighter andere Einsatzschwerpunkte legt, soll dieses Radar besondere Stärken in der elektronischen Kampfführung wie zum Beispiel bei der Störung gegnerischer Luftabwehrsensoren aufweisen.

Gute Nachrichten sind für Airbus auch aus Österreich gekommen: Das Oberlandesgericht Wien hat gestern Beschwerden der Staatsanwaltschaft und der Republik Österreich gegen die Einstellung des Ermittlungsverfahrens wegen Betrugsverdachts bei der österreichischen Eurofighter-Beschaffung zurückgewiesen. Der Präsident der österreichischen Finanzprokuratur teilte mit, dass damit alle strafrechtlichen Ermittlungen wegen des Verdachts auf Betrug im Zusammenhang mit der Eurofigher-Beschaffung in Österreich beendet seien. eb www.airbus.com

Die Quadriga des Brandenburger Tors – Quadriga ist der Projektname für die neuen Eurofighter-Beschaffung Deutschlands, ist als Sonderfolierung auf dem Eurofighter 31+49 der deutschen Luftwaffe angebracht. Foto Luftwaffe

11. November 2020: Nach (ungeplant langen) 60 Jahren schloss der Flughafen Berlin-Tegel mit vielen Emotionen am 8. November 2020 seine Tore. SkyNews.ch-Reporter Thomas P. Hofer war am Boden und in der Luft dabei.

Bereits anfangs des 20. Jahrhunderts wurde das Gebiet des heutigen Flughafens Tegel als Luftschiff-Basis verwendet. Nach dem Ersten Weltkrieg war es dem Deutschen Reich verboten, eine Luftstreitmacht aufzubauen. Deshalb wurde die Infrastruktur abgebrochen und die Luftschiffaktivitäten eingestellt. Ab 1930 wurde dann der Raketenschiessplatz Tegel eröffnet. Rudolf Nebel und Wernher von Braun machten dort erste Versuche mit flüssigkeitsbetriebenen Raketen und Flugkörpern. Deren Weiterentwicklung wurde später nach Penemünde verlegt. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Platz als Truppenübungsplatz der Luftwaffe verwendet.

Tegel und seine Infrastruktur waren nach dem Zweiten Weltkrieg praktisch vollständig zerstört. Wegen der akuten Wohnungsnot war eigentlich geplant, eine Kleingarten-Wohnsiedlung zu bauen. Die Gegend war allerdings mit vielen Blindgängern und Munitionsresten übersät. Wegen der sowjetischen Blockade West-Berlins wurde zur Unterstützung der Berliner Luftbrücke durch die französische Besatzungsmacht, zusammen mit US-amerikanischen Spezialisten und deutschen Arbeitskräften, im August 1948 innert 90 Tagen ein neuer Flugplatz errichtet. Dazu gehörte, nebst provisorischen Gebäuden, auch der Bau der damals längsten Start- und Landebahn Europas mit einer Länge von 2428 Metern. Am 5. November 1948 landete mit einer Douglas C-54 das erste Flugzeug auf dem erst Anfang Dezember offiziell eingeweihten Flughafen. Der Flugbetrieb erfolgte weitgehend mit amerikanischen und britischen Flugzeugen, da die französische Luftwaffe nicht über eine ausreichende Anzahl an Transportflugzeugen verfügte.

Der spezielle Besatzungsstatus Berlins liess für westliche Flughäfen (Tegel, Tempelhof) nur Anflüge für Gesellschaften aus USA, Grossbritannien und Frankreich zu, durch spezielle Luftkorridore über die sowjetischen Besatzungszone. Den ersten regelmässigen Linienflug nach Tegel nahm Air France am 2. Januar 1960 mit einer Caravelle auf. Dies war der Beginn des  in Tegel. Tempelhof wurde bereits vorher schon bedient. Dort stellte jedoch die verhältnismässig kurze Start- und Landebahn für die neu aufkommenden Strahlflugzeuge ein Problem dar. PanAm begann im Mai 1964 als zweite Fluggesellschaft mit regelmässigen Linienflügen nach zunächst New York-JFK. Von April 1968 an zogen alle Charterfluggesellschaften von Tempelhof nach Tegel um.

Die Flughafenanlagen Tegel-Süd entstanden zwischen 1965 und 1975. Das bis zuletzt genutzte sechseckige Hauptterminalgebäude wurde am 23. Oktober 1974 eingeweiht und wenige Tage später eröffnet. Dazu wurden die damals vier grössten Grossraumflugzeuge der Welt, eine Lockheed TriStar der British Airways, eine McDonnell Douglas DC-10 von Laker Airways, eine Boeing 747-100 von PanAm sowie ein Airbus A300 von Air France eingeflogen. 1988 wurde der Flughafen nach dem Luftfahrtpionier Otto Lilienthal benannt.

Im Zuge der geplanten Fertigstellung des Ausbaus des Flughafens Schönefeld zum Flughafen Berlin Brandenburg (BER) sollte der Flughafen Tegel als letzter Berliner Verkehrsflughafen ursprünglich am 2. Juni 2012 geschlossen werden. Nach zahlreichen Verschiebungen der Eröffnung des BER, die nun am 31. Oktober 2020 erfolgte, blieb der Flughafen Tegel weiterhin, bis zum 8. November 2020, in Betrieb. Tegel fertigte 2019 immerhin über 24 Millionen Passagiere ab, was ihn zur Nummer Vier in Deutschland machte. Er war vor allem wegen seinen kurzen Wegen sehr beliebt. Am 8. November 2020 war dann endlich Schluss. Nach einer ausgiebigen Taxirunde startete der Sonderflug AF1235 mit einer A320 (F-GKXP) der Air France nach Paris CDG, als Hommage an den allerersten Linienflug nach Tegel. Dann wurde die Pforten geschlossen.

Bereits am Vortag wurden mit einigen Sonder- und Rundflügen die Schliessung eingeläutet. So führte eine A320 der SundAir (D-ASGK) in Zusammenarbeit mit Eventflug/Black Forest Aviation mehrere Rundflüge über Berlin durch. Dabei wurde auch der neue Flughafen BER mittels einem Low Pass begrüsst. Die Air Berlin-Restbemalung der Maschine trug sicher noch zu etwas Sentimentalität bei, trug doch Air Berlin (und ihre Vorläufer) viel zum Erfolg von Tegel bei.

Lufthansa schickte letztmals auch als Sonderflug einen Airbus A350 (D-AIXI) von München nach Tegel. WDL (mit Embraer E195 D-AZFA, in voller German Airways-Bemalung) und Lübeck Air (mit ATR-72 SE-MDB) flogen ebenfalls ein. Einige der letzten Linienflüge wurde mit viel Winken, Publikum und Wasserfontänen verabschiedet. Am Abend wurden dann noch ein Zubringerflug von Brandenburg (BER) nach Tegel mit einer A319 (D-AGWY) der Eurowings in Zusammenarbeit mit AirEvents.de durchgeführt. Dort führten auch sie noch zwei Nachtrundflüge über Berlin durch. Gegen 23.20 Uhr hob die Maschine, nach einer Abschiedsdusche der Feuerwehr und einer ausgiebigen Taxirunde zum allerletzten kommerziellen, innerdeutschen Flug von TXL nach BER ab.

Der Flughafen Tegel bleibt zunächst formal bis Mai 2021 ein Flughafen, sechs Monate nach Inbetriebnahme des BER. Zudem sollte bis zur Fertigstellung des neuen Regierungsflughafens am BER der Hubschrauber-Flugbetrieb der Bundeswehr bis 2029 von Tegel Nord aus fortgeführt werden. Das Hauptgebäude bleibt erhalten, für das übrige Gebiet sind die Pläne sind schon gemacht. Auf dem Areal soll ein Stadtquartier mit 5000 Wohnungen, ein Forschungs- und Industriepark für urbane Technologien sowie ein Landschaftspark entstehen.   Fotoreport Thomas P. Hofer

In der Dezemberausgabe von SkyNews.ch, welche am 23. November erscheint, wird der neue Berliner Airport BER vorgestellt.