01. November 2020: Seit dem frühen Samstagmorgen, 31. Oktober, trohnt der DH-100 Vampire J-1111, liebevoll „Biene Maja“ genannt, wieder auf dem „Hundertwasser-Kreisel“ der Zufahrt zum Flugplatz St.Gallen-Altenrhein. In einer Nacht, aber keiner Nebelaktion, wurde der restaurierte Vampire am Samstag morgen ab 3 Uhr auf seinen angestammten Platz gehivevt. Seine Restaurierung im FFA Museum hat eineinhalb Jahre gedauert. SkyNews.ch-Reporter Tino Dietsche war in den frühen Morgenstunden unterwegs und hat die folgenden Bilder geschossen – vom Boden aus und mit einer Drohne.   Fotoreport Tino Dietsche

31. Oktober 2020: Seit der Aktualisierung der Quarantänekriterien für Einreisende in die Schweiz verzeichnet Edelweiss zu den derzeit angeflogenen Ferienzielen Nachfragezuwächse. Besonders auffällig seien diese für Reisen auf die Malediven und die Kanarischen Inseln, teilte die Schweizer Ferienfluggesellschaft mit. Swiss plant zudem möglichst bald Schnelltests für die Passagiere einzusetzen.

Für Edelweiss-Destinationen bestehe bei der Rückreise derzeit keine Quarantänepflicht mehr, teilt Edelweiss heute mit. Dies habe in den letzten Tagen zu einer deutlich grösseren Nachfrage nach Reisen geführt. Neben der Dominikanischen Republik, Cancún (Mexiko) und den Seychellen profitierten insbesondere die Malediven, Kapstadt (Südafrika) und die Kanarischen Inseln von diesem Trend, so die Airline. Edelweiss prüft derzeit, das Angebot weiter auszubauen. Im Fokus stehen Costa Rica in Mittelamerika, der Oman sowie Frequenzerhöhungen in die Dominikanische Republik und auf die Kanarischen Inseln. Sobald die Einreiserestriktionen auf Mauritius, Kuba, Sri Lanka und Thailand gelockert werden, würden auch diese Ferienziele wieder angeflogen. Damit die Reise unbesorgt geplant werden kann, garantiert Edelweiss auch weiterhin flexible und kostenlose Umbuchungsmöglichkeiten. Flugplanänderungen aufgrund von neuen Einreisebeschränkungen werden zeitnah kommuniziert.

Medienberichten zufolge arbeitet Swiss bereits seit Wochen an einem Testsystem für ihre Passagiere mit Corona-Schnelltests. Diese sollen ja ab nächster Woche zugelassen werden. Allerdings sperrt sich der Bund dagegen, weil er verhindern will, dass die Leute mehr reisen. Neben den bishergen 30’000 PCR-Tests sollen täglich neu auch 50’000 Schnelltests bereit stehen. Gemäss Medienberichten hat sich Swiss aber bereits eine grosse Menge Schnelltests gesicher und bereits erste Probeläufe damit durchgeführt. Austrian Airlines, auch eine Lufthansa-Tochter, soll bereits vor einem Flug einen freiwilligen, kostenlosen Schnelltest anbieten. Ist er positiv, wird die Bordkarte der getesteten Person gesperrt.  hjb

30. Oktober 2020: Swiss wurde vom Geschäftsreisenden-Magazin «Business Traveller» zur besten Airline für Geschäftsreisende innerhalb Europas gekürt. Das sind für einmal „good News“ in ihren schwierigsten Zeiten, welche die Airline derzeit durchlebt.

Bereits zum 14. Mal wurde Swiss International Air Lines vom Business Traveller Magazine mit einem Preis ausgezeichnet, teilte Swiss heute mit. Die Airline der Schweiz ist dieses Mal zum wiederholten Male zur besten Airline für Geschäftsreisende innerhalb Europas gekürt worden. An der Abstimmung haben mehr als 3000 Personen teilgenommen. «Wir freuen uns sehr, in diesem für uns wichtigen Segment mit diesem renommierten Preis ausgezeichnet worden zu sein. Der Preis gilt in erster Linie allen unseren Mitarbeitenden, welche auch in diesen äusserst herausfordernden Zeiten hervorragende Arbeit leisten, sei es im direkten Kundenkontakt oder hinter den Kulissen», sagt Tamur Goudarzi Pour, Chief Commercial Officer von Swiss. pd

30. Oktober 2020: Mit der Eröffnung des neuen Hauptterminals beginnt am 31. Oktober der erste Schritt zur Inbetriebnahme des Flughafens BER. Für die DFS, die Deutsche Flugsicherung GmbH, endet damit eine mehr als achtjährige Übergangszeit. Die 91 Fluglotsen, Platzkoordinatoren und Vorfeldkontrolleure, die den Verkehr am BER kontrollieren, starten bestens vorbereitet, teilt DFS mit. Und Swissport ist von Tegel nach Brandenburg umgezogen.

Die Eröffnung des Berliner Flughafens BER ist eine Eröffnung in mehreren Schritten. Am 31. Oktober wird das Hauptterminal in Betrieb genommen, am 4. November geht dann mit der Südpiste eine zweite Start- und Landebahn in Betrieb. Von diesem Tag an gelten auch die neuen Flugverfahren, um den Flugverkehr am BER sicher zu kontrollieren: Parallel dazu überwacht die deutsche Flugsicherung weiterhin den Verkehr am Flughafen Tegel, bis dieser am 8. November geschlossen wird. Danach werde die DFS in Berlin nicht mehr zwei Kontrolltürme, sondern nur noch einen Tower betreiben, teilt sie weiter mit: Insgesamt 91 Fluglotsen, Platzkoordinatoren und Vorfeldkontrolleure werden dann den Verkehr am neuen Berliner Flughafen kontrollieren, ein Drittel davon wechselt vom Flughafen Tegel zum BER.

Die DFS ist bereits seit 2012, dem ursprünglich geplanten Starttermin, bereit für den BER: Am 25. März 2012 nahm sie ihren neuen Tower in Betrieb, von dem aus seither der Verkehr in Schönefeld sicher kontrolliert wird. „Die lange Zeit der Unsicherheit, wann der BER tatsächlich startet und wie lange wir noch zwei Tower betreiben müssen, hat uns die Personalplanung erschwert“, sagt Klaus-Dieter Scheurle, CEO der DFS. Hinzu kamen Umplanungen seitens des Flughafens wie beispielsweise das Double Roof Konzept, also der parallele Betrieb des neuen Hauptterminals und des bisherigen Schönefelder Terminals. „Dies war eine ganz neue Herausforderung, für die wir eine Lösung finden mussten. Um ein langes Rollen am Boden und das Kreuzen von aktiven Pisten zu verhindern, werden die Flugzeuge nun schon in der Luft nach ihren Anfluggates vorsortiert und zur jeweiligen Landebahn geführt.“ Dazu hat die DFS ein technisches System eingeführt, das die Lotsen in der Kontrollzentrale Bremen bei ihrer Arbeit unterstützt. Der sogenannten Arrival Manager schlägt optimierte Anflugreihenfolgen vor, ermöglicht so effizientere Flugwege und vermindert gleichzeitig den Treibstoffverbrauch und den Lärm am Boden.

Auch Swissport International hat sein Bodendienst- und Frachtgeschäft von Berlin-Tegel und Berlin Schönefeld auf den neuen Flughafen Berlin Brandenburg verlagert und werde am 31. Oktober voll einsatzbereit sein, teilt sie mit. An den Terminals 1 und 5 wird Swissport das gesamte Spektrum der Bodenabfertigung anbieten, einschliesslich Passagierservices und Ramp-Abfertigung. Airline-Kunden können sich auch beim Luftfrachtumschlag auf Swissport-Dienste verlassen, bei denen das Unternehmen von einer 2100 Quadratmeter großen Anlage aus operieren wird. „Wir freuen uns sehr, endlich unsere Airline-Kunden an den neuen Terminals am Flughafen Berlin Brandenburg bedienen zu können“, sagt Willy Ruf, Senior Vice President Mitteleuropa von Swissport.

Am 6. November wird ein Flug von Egypt Air von Berlin nach Kairo der erste Flug sein, den Swissport am neuen Berliner Flughafen abfertigt. Mit Air Baltic und Aegean wird Swissport auch zwei neue Kunden mit Bodendiensten versorgen. „Wir bei Swissport freuen uns besonders auf mehr Platz, damit wir unsere Dienstleistungen effizienter erbringen können“, sagt Carsten Zuberbier, Geschäftsführer Swissport Berlin.

Der Frachtbetrieb von Swissport verlagert derzeit auch von Berlin Tegel in die neuen Luftfrachtanlagen in Berlin Brandenburg. Ab dem 9. November werden alle Luftfrachtdienste am neuen Flughafen angeboten, einschliesslich allgemeiner und spezieller Frachtabfertigung und Expressdiensten. Mit rund 2100 Quadratmetern bietet das neue Lager rund 60 Prozent mehr Platz als der Flughafen Tegel. Durch den Einsatz der fortschrittlichen Dual-View-Röntgentechnologie kann Swissport die Sicherheitsprozesse für den Luftfrachtumschlag effizienter gestalten. Mit rund 200 Mitarbeitern an beiden ehemaligen Flughäfen bediente Swissport im Jahr 2019 rund 3,3 Millionen Fluggäste. Die Abteilung Luftfrachtabfertigung beförderte mehr als 18‘000 Tonnen Luftfracht. hjb

Direkt zum BER

Am Samstag, 31. Oktober geht der neue Berliner Flughafen BER in Betrieb. Foto Swissport

29. Oktober 2020: Das werden Edelweiss und Chair zu spüren bekommen: Die soeben dem Insolvenzverfahren entronnene Condor stationiert ab Mai 2021 zwei Airbusse in Zürich und will damit 28 wöchentliche Flüge nach Mallorca und auf die Kanaren, nach Griechenland, Zypern, Italien und Kroatien durchführen. Die Fluggäste kann es freuen, die Preise werden so attraktiv sein.

Condor stationiert zur Sommersaison 2021 zwei Airbus A320 in Zürich und steuert mehrfach wöchentlich neun Ferienziele rund ums Mittelmeer an. Eigenen Angaben zufolge sollen 28 Flügen pro Woche an folgende Ziele durchgeführt werden: Palma de Mallorca (täglich, Start am 30. April), Teneriffa (Montag, Freitag), Gran Canaria (Mittwoch, Samstag), Kreta (Mittwoch, Samstag), Kos (Dienstag, Freitag), Rhodos (Donnerstag, Sonntag), Zypern (Larnaca, Dienstag, Donnerstag, Sonntag), Sardinien (Olbia, Montag, Mittwoch, Donnerstag, Samstag) und Split in Kroatien (Dienstag, Freitag, Sonntag) starten. Damit reagiere Condor auf die grosse Nachfrage der führenden Schweizer Reiseveranstalter, teilt die deutsche Airline mit.

„Wir freuen uns, dass Condor nach Zürich kommt und mit ihrer bewährten Expertise den Markt zweifellos bereichern wird. Für unsere Kunden bedeutet das Engagement von Condor in Zürich eine Erweiterung des Angebots um eine bekannte Marke», so Tim Bachmann, CEO Hotelplan Suisse.  „Kuoni und ihre Schwestermarken freuen sich nicht nur über dieses positive Signal für die gesamte Tourismusbranche, sondern auch, unseren Gästen ab Zürich gemeinsam mit Condor tolle Ferienmöglichkeiten bieten zu können», wird Dieter Zümpel, CEO von DER Touristik Suisse zitiert. Und auch TUI Suisse zeigt sich erfreut: „Wir arbeiten schon seit Jahren erfolgreich im TUI Konzern zusammen und heissen Condor herzlich willkommen in Zürich!“, so Philipp von Czapiewski, Managing Director TUI Suisse.

Bis vor Kurzem war aber gar nicht klar, ob Condor überhaupt 2021 noch abheben würde. Denn nach der Pleite ihres früheren Mutterkonzerns Thomas Cook geriet sie in ein Schutzschirmverfahren, das aber nun per Ende November abgeschlossen sein sollte. Nach dieser mildesten Form der Insolvenz kann der deutsche Ferienflieger neu starten. Der Staat hat die angeschlagene Condor mit 550 Millionen Euro Kredit unterstützt. Die Gläubigerversammlung habe dem Restrukturierungsplan mehrheitlich zugestimmt, teilte Condor kürzlich mit. Da keine Rechtsmittel dagegen mehr möglich seien, werde das Verfahren Ende November beendet, so Condor. Finanziell ist sie aber weiterhin von der Staatsbank Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW abhängig, die den Kredit gewährte. Die Suche nach einem neuen Investor hält an. Eigentlich wollte ja die polnische Staatsairline LOT die Condor übernehmen, hat sich aber dann zu Beginn der Corona-Krise schnell zurückgezogen. Mit dem Ende der Insolvenzprozedur ist Condor mit Ausnahme des KfW-Kredits entschuldet. Die Gläubiger, die Milliardenforderungen angemeldet hatten, müssen sich nun gemäss Medienberichten mit 13 Millionen Euro begnügen.   Hansjörg Bürgi

29. Oktober 2020: Auf Grund der neuen Corona-Massnahmen des Bundesrates vom 28. Oktober muss die seit zehn Jahren populäre Aviatikbörse im Sportzentrum BXA, Bassersdorf vom 29. November 2020 auf den 27. November 2021 verschoben werden. Der Vorstand bedauert diese Massnahme, unterstützt sie jedoch vorbehaltlos. Nächstes Jahr werden sich Vorstand und alle Aussteller bemühen, eine noch vielseitigere Börse aus allen Gebieten der Luftfahrt zu organisieren, teilt der Vorstand mit. pd

 

28. Oktober 2020: Ab dem 5. November ist nicht nur der Circle am Flughafen Zürich eröffnet, sondern auch der neue Park hinter den Gebäuden, welcher für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Der Park bereichere den Flughafen Zürich mit einem einzigartigen Begegnungs- und Erholungsort für Besucher, Mitarbeitende, Anwohner und Passagiere, sagte Flughafendirektor Stephan Widrig an der Medienbegehung am 28. Oktober.

Mit dem Park entsteht ein neuer Begegnungs- und Erholungsort direkt am Flughafen Zürich. Auf 80’000 Quadratmetern Grünfläche ist während der knapp zweijährigen Bauzeit ein neues Naherholungsgebiet auf dem Butzenbüel entstanden. Das Nutzungsangebot stelle Naturerlebnisse in den Vordergrund und ziele auf ein Gleichgewicht zwischen der Natur und den Parkbesuchern ab, teilt die Flughafen Zürich AG (FZAG) mit. «Wir freuen uns sehr, den Park ab Anfang November zu eröffnen. Der neue Begegnungsort bringt die Natur ins urbane Flughafenumfeld und erhöht die Aufenthaltsqualität am Flughafen Zürich. Ein Ausflug in den neuen Park lohnt sich. Es gibt viel zu entdecken und kann auch gut mit einem Besuch im Circle, der gleichzeitig öffnet, kombiniert werden.», so Manuela Staub, Head Corporate Communication der FZAG. Die Ausgestaltung vom Park wurde im Rahmen von einem Landschaftsarchitektur-Wettbewerb ausgeschrieben, Studio Vulkan mit Robin Winogrond hat diesen für sich entschieden, das Projekt konzipiert und die bauliche Fertigstellung eng begleitet. Die Kosten betrugen rund 15 Millionen Franken.

Der Park ist primär als Erholungs- und Begegnungsort konzipiert. Das Nutzungsangebot besteht folglich überwiegend aus den bereits vorhandenen, unterschiedlichen Landschaftstypologien: Der bestehende Wald, die Wiesen und Feuchtgebiete wurden reaktiviert und unterschiedliche Wegsysteme geschaffen. Auf dem höchsten Punkt im Park wurde die sogenannte Himmelsplattform realisiert. Diese ebene Fläche wird mit einem Wasser- und Nebelspiel ein Anziehungspunkt im Park sein. Mit der Parkbahn, einer rund 80 Meter langen Standseilbahn, gelangt man vom Circle in rund einer Minute Fahrzeit direkt auf den Panoramaweg, eines der beiden Wegsysteme. Dieser gut ausgebaute Weg führt direkt zur Himmelsplattform. Neben der Himmelsplattform gibt es im Park auch unterschiedliche Orte, wo kleinere Veranstaltungen stattfinden können. Auch der sogenannte Pavillon mit Blick auf einen kleinen Teich ist ein weiterer Anziehungspunkt im Park. An unterschiedlichen Stellen wurden Plätze und Waldlichtungen geschaffen, wo Begegnungen stattfinden und der Wald erlebbar ist. So führt beispielsweise die Haselallee zu einer Feuerstelle mitten im Wald, an der Feuerholz bereitgestellt wird.

Ein wesentlicher Teil der 80’000 Quadratmeter ist Naturschutzgebiet. Durch geschickte Wegsysteme und ein attraktives Angebot werden Parkbesucher so geführt, dass sie die für sie vorgesehenen Flächen nicht verlassen. Durch die Zusammenarbeit mit Studio Vulkan werde die Natur im Park in den Vordergrund gestellt, so die FZAG. So wurden durch die umfassenden Aufwertungsmassnahmen der ökologische Wert der zukünftigen Naturschutzzonen massgeblich erhöht. Die Umgestaltung des Butzenbüel führe zu einem positiven Einfluss auf die Natur, weil die bestehenden Flächen in einem Konzept aufgewertet wurden, das den ganzen Hügel umfasst, heisst es in der Medienmitteilung weiter.

Gemeinsam mit der Greifensee-Stiftung finden seit Oktober 2020 Flughafen Zürich Ranger-Führungen im Park statt. Auf einer eineinhalbstündigen Führung werden Besucher eingeladen, die Tier- und Pflanzenwelt im Park zu entdecken und die Natur in einmaliger Umgebung hautnah zu erleben. Die Besucher werden dazu von einem Flughafen Zürich Ranger zu Fuss durch das Naherholungsgebiet geführt. Geplant ist, das Besucherangebot in Zukunft durch weitere Naturerlebnisse zu erweitern. pd

27. Oktober 2020: Am Sonntag, 25. Oktober, stürzte am Breithorn ein italienischer Robinson R44 Helikopter ab. Dank dem Einsatz der Air Zermatt und Rettungsspezialisten konnte der Pilot lebend geborgen werden, der Passagier dagegen kam ums Leben.

Am Sonntagabend wurde die Air Zermatt gegen 19.45 Uhr wegen eines Helikopterabsturzes am Breithorn alarmiert. Sofort startete die Crew des Rettungshelikopters HB-ZSU „Susi“ gemeinsam mit zwei Rettungsspezialisten der Rettungsstation Zermatt zum Suchflug. Gleichzeitig machte sich ein Super Puma Helikopter der Schweizer Armee von Payerne aus auf den Weg zur vermuteten Absturzstelle. Trotz Suchscheinwerfer, Nachtsichtgeräten und Infrarot (FLIR) gestaltete sich die Suche bei völliger Dunkelheit, starkem Wind und beginnendem Nebel sehr schwierig, wie Air Zermatt mitteilte. Zudem war das automatisch ausgesendete Notsignal der abgestürzten Maschine (ELT – emergency locator transmitter) offenbar sehr ungenau, so dass die Flugsicherung mehrfach neue Koordinaten der vermuteten Absturzstelle an die Rettungsteams weitergeben musste.

Nach rund einer Stunde entschied man sich dazu, die Suche aus der Luft zu unterbrechen und stattdessen terrestrisch fortzusetzen. So begaben sich die Rettungsspezialisten der Rettungsstation Zermatt gemeinsam mit einem italienischen Kollegen zu Fuss und mit einem Schneemobil auf die Suche. Gegen 23.30 Uhr erreichten sie die Absturzstelle. Wie sich später herausstellte, hatte sich der Absturz bereits am Nachmittag gegen 16 Uhr ereignet. Beim abgestürzten Heli handelt es sich um den Robinson R44 Raven II, der als I-OLLI registriert ist.

Völlig unerwartet für alle Beteiligten hatte eine männliche Person den Absturz überlebt und konnte nach rund siebeneinhalb Stunden im Schnee lebend aus dem Wrack geborgen werden. Der Rettungshelikopter wurde erneut alarmiert, konnte den Verletzten primär versorgen und ins Spital fliegen. Für eine zweite Person im verunfallten Helikopter kam leider jede Hilfe zu spät – der Tod wurde noch an der Absturzstelle festgestellt. Beim tödlich Verunfallten handelt es sich um den 59-jährigen Passagier, der 61-jährige Pilot überlebte.  hjb

Beim verunfallten Heli handelt es sich um den R44 Raven I-OLLI.

26. Oktober 2020: Marita Lintener, Gründerin und Managing Director von Lintener European Aviation Consultancy, wechselt per 1. Januar 2021 als Head of International Affairs zu Skyguide. In dieser Funktion wird sie für alle internationalen und europäischen Public Affairs-Aktivitäten von Skyguide verantwortlich sein und ein Team von drei Experten in diesen Bereichen leiten, wie die Schweizer Flugsicherung mitteilt.

Marita Lintener gründete 2004 die Lintener European Aviation Consultancy und leitete seither Public-Affairs-Aktivitäten und Transformationsprojekte für Fluggesellschaften, Flugsicherungsorganisationen, Anbieter von Luftverkehrssystemen und andere Stakeholder der europäischen Luftfahrtindustrie. Während sieben Jahren war sie Chair der Strategiegruppe der A4-Airlines Group, dem Zusammenschluss der grössten europäischen Fluggesellschaften im Single European Sky. Marita Lintener spielte eine Schlüsselrolle beim Aufbau und der Weiterentwicklung dieser Plattform.

Die 56-jährige Ökonomin hat an der University of Oxford Saïd Business School, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der J.W. Goethe-Universität Frankfurt studiert. Neben ihrer derzeitigen Tätigkeit als Managing Director ist sie Dozentin an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, Board-Mitglied und Vice President für Europa und Afrika der International Aviation Women’s Association (IAWA) und Diversity- Botschafterin für die von der Europäischen Kommission gegründete European Platform for Change.

„Die erfolgreiche Umsetzung unserer Innovationsstrategie bedingt auch eine europäische Regulierung, die Anreize für zukunftsorientierte Unternehmen setzt. Ich freue mich daher sehr, dass wir Marita Lintener für die Leitung des Bereichs International Affairs gewinnen konnten. Mit ihrer profunden Kenntnis der Luftfahrtindustrie und der entsprechenden Regulation und ihrem starken europäischen Netzwerk wird sie einen wichtigen Beitrag für Skyguide leisten“, sagt Myriam Käser, Chief Communications and Public Affairs Officer von Skyguide.

„Mit ihrem innovativen Virtual Centre-Programm ebnet Skyguide den Weg für eine sowohl ökonomisch als auch ökologisch effizientere Flugsicherung in Europa. Skyguide trägt so dazu bei, den Flugsicherungssektor für die Zeit nach der Covid-19-Krise resilient und nachhaltig aufzustellen. Ich bin überzeugt, dass die ehrgeizige und gleichzeitig solide Innovationsstrategie von Skyguide der richtige Weg ist, und ich freue mich zur Umsetzung dieser Strategie beizutragen“, sagt Marita Lintener.  pd

 

26. Oktober 2020: Auch in der grössten Krise der weltweiten Luftfahrt gibt es neue Fluggesellschaften, die einen Start wagen. So plant die virtuelle deutsche Green Airlines in nächster Zeit mit in Frankreich geleasten Regionalflugzeugen abzuheben. Ab Sommerflugplan 2021 soll dann auch Zürich aus Sylt und Paderborn bedient werden – sofern es die Airline dann noch gibt.

Eigentlich wollte Green Airlines mit einer ATR-72 der dänischen Air Alsie starten, doch wenige Wochen vor dem ersten Flug von Karlsruhe/Baden-Baden nach Berlin ist die französische Chalair neuer Wetlease-Partner und anstelle von ATR-72 werden auch nur 19-plätzige Beech 1900D der Chalair eingesetzt. Am 26. Oktober hat nun Green Air bekannt gegeben, dass sie im Frühling 2021 auch nach Zürich zu fliegen plant. Den für den 1. November geplanten Start ihrer Flüge hat sie wegen den coronabedingten Massnahmen bis auf Weiteres verschoben.

Mit Beginn des Sommerflugplans 2021 sollen der Paderborn-Lippstadt Airport (PAD) und Zürich mit insgesamt 14 wöchentlichen Flügen miteinander verbunden werden. Die Strecke soll montags und mittwochs zwei Mal pro Tag, freitags drei Mal und sonntags einmal täglich bedient werden. Die Strecken Paderborn – Sylt und Zürich – Sylt würden jeweils freitags und sonntags geflogen, teilt Green Air weiter mit. Dafür stationiert sie eine ATR 72-500 mit 70 Sitzen am Paderborn-Lippstadt Airport.

Bei jeder Buchung ist die Bordverpflegung, ein Reisekoffer und ein Handgepäckstück sowie ein Nahverkehrsticket für die Fahrt zum Flughafen und zurück inbegriffen. Darüber hinaus biete Green Airlines für Unternehmen in der Region eine übertragbare Pendlerkarte an. So könnten die Firmen flexibel entscheiden, welcher Mitarbeiter wann fliegt. Die genauen Passagierdaten müssten erst wenige Tage vor Abflug hinterlegt werden. Des Weiteren leistet die Fluggesellschaft mit jedem Ticket Kompensationszahlungen, die in Umweltprojekte fliessen, heisst es weiter.

„Unser Ziel ist es klimafaires und regionales Fliegen miteinander zu verbinden. Aus diesem Grund ist die Eröffnung der neuen Basis von Green Airlines in Paderborn von grosser Bedeutung für uns. Wir freuen uns, unsere Präsenz mit den neuen Destinationen Paderborn, Zürich und Sylt weiter auszubauen und unseren Passagieren damit eine noch grössere Auswahl an nachhaltigen Flugangeboten bieten zu können“, sagt Stefan Auwetter, Gründer und CEO bei Green Airlines.

Ob Green Airlines wirklich abhebt, wird sich zeigen. Der für 1. November geplante Erstflug von Karlsruhe nach Berlin ist bis auf Weiteres verschoben worden. Wie ein kurzes Preisbeispiel zeigt, werden die Flüge von Paderborn nach Zürich im Frühling ab 318 Euro retour angeboten. Ein Retourticket nach Sylt ist für 408 Euro zu haben. Ob Green Airlines damit Erfolg haben wird, ist fraglich. Zuviele Airlines sind in den vergangenen Jahren auf Regionalstrecken gescheitert – und zwar in normalen Zeiten, vor der Coronakrise.   Hansjörg Bürgi