13. Oktober 2020: Das Airports Council International (ACI) World und die International Air Transport Association (IATA) bekräftigten ihre dringende Forderung an die Regierungen, endlich Schnelltests als Mittel zu nutzen, um die Grenzen wieder öffnen zu können und die globale Konnektivität wiederherzustellen. Nur so könne der systemische Zusammenbruch der Luftfahrtindustrie verhindert werden. Zudem brauche es mehr finanzielle Unterstützung, halten der weltweite Flughafenverband und der weltweite Airlineverband heute gemeinsam fest.

Diese Massnahmen würden die Länder vor Covid-19-Fällen schützen, eine Beschäftigungskrise im Reise- und Tourismussektor abwenden und sicherstellen, dass die kritische Luftfahrtstruktur tragfähig bleibt und die wirtschaftlichen und sozialen Vorteile unterstützt, auf die sich die Welt stützt, so ACI und IATA. Die Air Transport Action Group (ATAG) schätzt, dass 46 Millionen Arbeitsplätze aufgrund des durch die Coronakrise verursachten Konnektivitätsverlusts weltweit gefährdet sind. Die überwiegende Mehrheit davon (41,2 Millionen Arbeitsplätze) entfällt auf den Reise- und Tourismussektor, der auf die Luftfahrt angewiesen ist. Der Rest (4,8 Millionen Arbeitsplätze) verteilt sich auf direkte Beschäftigungen in der Luftfahrt, einschliesslich Flughäfen und Fluggesellschaften.

Die Lebensfähigkeit des Luftfahrtsektors werde durch den starken und anhaltenden Rückgang des Geschäfts in Frage gestellt: ACI schätzt, dass die Flughafenbranche 2020 einen Umsatzrückgang von minus 60 Prozent verzeichnen wird und einen beispiellosen Verlust von 104,5 Milliarden US-Dollar erreichen werde. Im Juni schätzte die IATA, dass die Einnahmen der Fluggesellschaften um mindestens 50 Prozent sinken werden (419 Milliarden US-Dollar gegenüber 838 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019).

Die sichere Wiedereröffnung von Grenzen ohne Quarantäne durch einen koordinierten Testansatz würde die gesamte Wirtschaft ankurbeln und eine Lebensader für Fluggesellschaften und Flughäfen darstellen. ACI und IATA haben die ICAO Council Aviation Recovery Task Force aufgefordert, einen international vereinbarten und anerkannten Testansatz bereitzustellen, der auf nationaler Ebene angewendet werden kann. Die Regierungen werden ausserdem aufgefordert, die verheerenden Auswirkungen von Grenzschliessungen und anderen von der Regierung auferlegten Reisebeschränkungen zu verkleinern, indem sie die Lebensfähigkeit der Luftfahrt durch direkte finanzielle Hilfe unterstützen.

„Die COVID-19-Pandemie ist nach wie vor eine existenzielle Krise. Flughäfen, Fluggesellschaften und ihre Handelspartner benötigen direkte und schnelle finanzielle Unterstützung, um wichtige Operationen und Arbeitsplätze zu retten“, sagte Luis Felipe de Oliveira, Generaldirektor von ACI World. Alexandre de Juniac, Generaldirektor und CEO der IATA, ergänzte: „Wir müssen schnell handeln. Grosse Teile des globalen Luftverkehrsnetzes sind seit mehr als einem halben Jahr zerstört. Der Verlust von Arbeitsplätzen – innerhalb und ausserhalb der Branche – steigt mit jedem Tag, an dem die Grenzen geschlossen werden. Und mit jedem Arbeitsplatzverlust wird die Erholung und die Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft noch schwieriger.“

In Übereinstimmung mit den internationalen Gesundheitsvorschriften der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind sich ACI und IATA einig, dass die Kosten im Zusammenhang mit Massnahmen der öffentlichen Gesundheit zur Eindämmung der Ausbreitung übertragbarer Krankheiten, einschliesslich der Einführung eines koordinierten Testansatzes, von den nationalen Regierungen getragen werden sollten.  hjb

 

 

13. Oktober 2020: Die Kommunikations-Abteilung von Skyguide ist für Notfall- und Krisensituationen nun noch besser vorbereitet: In den letzten Monaten hat die Schweizer Flugsicherung das Krisenkommunikations-Konzept überarbeitet und das Krisen- Handbuch angepasst. Im Rahmen dieser Anpassungen hat das Kommunikations- Team anschliessend auch eine Übung durchgeführt, wie Skyguide mitteilt.

Die Kommunikations-Abteilung von Skyguide hat sich neu formiert. Heute sind auch die Bereiche Public Affairs und Customer Relations Teil der Abteilung. Um auch in der breiteren Zusammensetzung in einer Notfall- oder Krisensituationen koordiniert und rasch zu reagieren, hat Skyguide ihr Krisenkommunikationskonzept überarbeitet. Nun hat das Flugsicherungsunternehmen mit der Unterstützung von 2assistU, dem Unternehmen für Krisenmanagement, die Belastbarkeit und Praxistauglichkeit des überarbeiteten Konzepts mittels einer Krisenkommunikations-Übung mit Fokus Social Media geprüft.

„Wir freuen uns, dass wir Skyguide eine möglichst realitätstreue Krisensituation anbieten konnten. Trotz der beiden Standorte Genf und Dübendorf sowie Home-Office haben alle Kommunikations-Experten als einheitliches Team zusammengearbeitet“, sagt Thomas Frischknecht, 2assistU-Managing Partner . „2assistU hat uns mit einem realistischen und anspruchsvollen Fall konfrontiert, der alle Teile der Abteilung gefordert hat. Insgesamt sind wir sehr zufrieden. Alle Teammitglieder haben rasch in ihre Rolle innerhalb der Krisenorganisation gefunden und innert kürzester Zeit effektive Massnahmen ergriffen. Jede Krisenübung bringt neue Erkenntnisse zutage. So auch diese. Wir werden sie nutzen, um unsere Richtlinien und Verfahren noch weiter zu verbessern“, erwähnt Myriam Käser, Chief Communications and Public Affairs Officer von Skyguide.  pd

Das Medienteam von Skyguide im Krisenraum. Foto Skyguide

12. Oktober 2020. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie zwingen RUAG International die begonnene Transformation nach der Entflechtung zu beschleunigen und auszuweiten, um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Ein rigider Sparkurs und eine Reduktion im Stellenbestand, insbesondere bei den Support-Funktionen, sei unvermeidbar, teilte der Techologiekonzern mit.

Über 30 Prozent weniger Umsatz im Flugzeugstrukturbau und ein markanter EBIT-Einbruch – das ist die Bilanz nach sieben Monaten Corona-Pandemie für RUAG International. Insbesondere die Geschäftsbereiche für Flugzeugstrukturbau (Aerostructures) sowie Wartung, Reparatur & Betrieb für Geschäftsflugzeuge (MRO International) leiden stark unter den Auswirkungen. Monatlich verliere Aerostructures rund drei Millionen Schweizer Franken. Ein Lichtblick sei der im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent gestiegene Auftragseingang, bereinigt um die Devestitionen im Jahr 2019 betrage er sogar um plus 10 Prozent, so RUAG International.

Kurzfristig konnte RUAG International die Effekte der Krise mit Instrumenten wie Kurzarbeit für zeitweise bis zu 1700 Mitarbeitende in Europa, Abbau von Überzeit und Ferien, Einstellungsstopp und einem rigiden Sparkurs abfedern. Urs Kiener, Interims-CEO sagt: «Das Vorkrisenniveau in der Luftfahrt dürfte jedoch frühestens 2024/25 wieder erreicht werden. Angesichts dieser düsteren Prognose müssen wir nun eine tiefgreifende Transformation anstossen, um unsere Zukunftsfähigkeit nachhaltig zu sichern.»

Die Corona-Krise traf RUAG International mitten in einer Umbruchsphase nach der Entflechtung. Angesichts der massiven finanziellen Auswirkungen hat RUAG International nun den Rotstift bei ressourcenintensiven Projekten wie das Rebranding, die Standardisierung von globalen Prozessen und grössere IT-Vorhaben angesetzt. Massgebliche Initiativen in den Business Segmenten, die einerseits Wachstum fördern, andererseits die Liquidität schützen sollen, werden zentral in einem umfassenden Transformationsprogramm weitergeführt. RUAG International setzt den geplanten Devestitionskurs für die Geschäftsbereiche MRO International und Ammotec fort.

Ebenfalls im Fokus der Transformation sind die globalen Support-Funktionen mit ihren 450 Vollzeitstellen in IT, Finance, HR, Legal, Compliance & Governance sowie Procurement. Infolge der hohen Sonderaufwände für die Entflechtung wurde bereits Mitte 2019 entschieden, die Support-Funktionen auf die neue Grössenordnung von RUAG International anzupassen und wesentliche Harmonisierungs- und Standardisierungsprojekte wie das Outsourcing der IT voranzutreiben. Aufgrund des hohen Kostendrucks durch die Coronakrise müssten die geplanten Einsparungen ausgeweitet und beschleunigt werden,  heisst es weiter. RUAG International initiiert deshalb ein offenes Konsultationsverfahren mit den Arbeitnehmervertretungen, um gemeinsam Lösungen zu finden. RUAG erwartet bei den Support-Funktionen einen Stellenrückgang um bis zu 150 Stellen bis Ende 2021. RUAG International strebt für alle Mitarbeitenden faire und sozialverträgliche Lösungen an und wird die in den Ländern verfügbaren Instrumente ergreifen. In der Schweiz als stärkstem betroffenen Land ist ein Sozialplan vorgesehen.

Den Blick nach vorne gerichtet bleibt RUAG International weiterhin vorsichtig. Zum jetzigen Zeitpunkt geht das Unternehmen davon aus, das es einige Jahre dauern wird, bis die aviatiknahen Segmente wieder ähnliche Auslastungen auf Vorkrisenniveau haben werden. Für Ende 2021 rechnet RUAG International deshalb insgesamt mit einem tieferen Stellenbestand als im Vorjahr. Durch eine langfristige Planung will RUAG International den Rückgang soweit möglich über natürliche Fluktuation, Pensionierungen und aktives Vakanzen-Management auffangen, um die Zahl der Stellen, die abgebaut werden müssten, möglichst tief zu halten.  pd

12. Oktober 2020: Der durch die Covid-19-Pandemie verursachte Rückgang der Nachfrage nach Flugreisen hat nach Angaben der führenden unabhängigen Luftfahrtberatung IBA zu einem deutlichen Rückgang der Triebwerkswerte geführt, der sich auch negativ auf die Triebwerk-Unterhaltsfirmen auswirkt. Während die Triebwerke für Grossraumjets bis zu 50 Prozent weniger Wert haben, beträgt der Wertverlust bei den neuen Motoren für Airbus A320neo oder Boeing 737MAX nur zwei bis vier Prozent, so IBA.

In einem kürzlich durchgeführten Webinar hat die IBA dargelegt, wie sich das Handelsvolumen für neue Motoren erheblich verschlechtert hat. Fällige Vermögenswerte gebrauchter Triebwerke werden angesichts der angespannten Marktlage jetzt mit einem Rabatt von 30 Prozent oder mehr angeboten. Auf dem Markt für Narrowbody-Triebwerke sind die Werte der CFM56-Triebwerksvarianten für Boeing 737NG- und Airbus A320ceo-Flugzeuge seit Beginn der Pandemie nach Angaben von IBA um bis zu 12 Prozent gesunken. Ein grösserer Wertverlust wurde vermieden, da sich die Nachfrage in Teilen Asiens erholte, in denen dieser Triebwerktyp in grossem Umfang eingesetzt wird.

Die Werte der LEAP- und PW1100-Triebwerke für die Boeing 737MAX und A320neo bleiben jedoch stabiler und fallen nur um zwei bis vier Prozent. IBA prognostiziert eine längerfristige vollständige Erholung dieser Werte. Die Bandbreite der Wertänderungen auf dem Markt für Grossraumjettriebwerke sei aber viel grösser. Der Wert der Trent 970-Triebwerke, die Airbus A380 antreiben, sinkt um bis zu 50 Prozent. Im Vergleich dazu haben die für den A350 verwendeten Trent XWB-Triebwerke nur ein Prozent an Wert verloren. Die Flut von Flugzeug-Ausserdienststellungen auf dem Höhepunkt der Pandemie und die damit einhergehende Inaktivität der Triebwerke haben auch zu einem deutlichen Rückgang der Besuche von Triebwerksunterhaltsbetrieben geführt.

Zum Beispiel: Auf dem Höhepunkt der Pandemie im April 2020 erreichte die Anzahl der auf der Boeing 737NG eingesetzten CFM56-Triebwerksvarianten einen Höchststand von über 8000. Bis August waren es gemäss IBA aber nur noch 2850. Infolgedessen sind die Besuche der Triebwerks-Unterhaltsbetriebe 2020 im Vergleich zu 2019 um bis zu 70 Prozent gesunken und IBA prognostiziert, dass es bis 2024 dauern wird, bevor sie wieder auf das Niveau vor Covid-19 zurückkehren. Phil Seymour, Präsident der IBA, sagt: «Viele wichtige Stakeholder, von OEMs bis hin zu Leasinggebern und MROs bis hin zu den Fluggesellschaften selbst, waren von dem Rückgang des Triebwerksverbrauchs und der Triebwerkswerte im Jahr 2020 betroffen, mittelfristig wird dies ein harter Winter für den Markt für Flugzeugtriebwerke.»

IBA verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Bereitstellung unabhängiger, kompetenter Geschäftsanalysen und Daten zum Luftverkehrssektor. Das 1988 gegründete Unternehmen berät eigenen Angaben zufolge Investmentfonds und Banken, Flugzeugleasingunternehmen, Betreiber, Hersteller und MROs.  hjb

11. Oktober 2020: 19 Mitglieder von AirsideFoto Zürich stellten den Wecker am Sonntag morgen früh, um von 9 bis 12 Uhr eine Fototour auf dem Flughafen Zürich zu erleben. Das abwechslungsreiche Wetter spielte fast immer mit, der Verkehr war ebenfalls abwechslungsreich, den Herbstferien sei Dank. An einem normalen 11. Oktober wäre wohl ein neuer Passagierrekord erzielt worden, nicht aber im Corona-Herbst 2020…

Mehr Infos, auch über eine Mitgliedschaft bei AirsideFoto Zürich: http://www.airsidefoto.ch

Die nachfolgende Fotogalerie gibt einige Eindrücke der Tour wieder, Fotoreport Hansjörg Bürgi:

10. Oktober 2020: Welchen enormen Einfluss die Quarantänebestimmungen auf den Flugverkehr haben, zeigt sich am Beispiel des Kosovos. Seit er am 28. September von der Quarantäne-Liste des BAG gestrichen ist, wird bis zu siebenmal täglich von Zürich nach Pristina geflogen.

Nachdem das Bundesamt für Gesundheit (BAG) Ende September Kosovo von der Liste der Länder mit erhöhtem Corona-Infektionsrisiko gestrichen hat, steigt die Nachfrage nach Flügen auf den Balkan massiv an. Air Prishtina hat eigenen Angaben zufolge ihre Flugfrequenzen in die kosovarische Hauptstadt kurzfristig ausgebaut und bietet im Oktober bis zu drei tägliche Flüge von Zürich nach Prishtina an.

Am Samstag, 10. Oktober, führten Chair Airlines und Edelweiss im Codeshare mit Swiss je drei Rotationen von Zürich nach Pristina aus. Zudem flog auch Helvetic eine. Chair liess gar die Boeing 737-800 SP-ENO mit 189 Sitzen ihrer Muttergesellschaft Enter Air am Samstag aus Warschau einfliegen, um sie anschliessend auf zwei Pristina-Flügen einzusetzen. Für den Sonntag, 11. Oktober, sind gar sieben Pristina-Flüge ab Zürich geplant, vier von Chair, zwei von Edelweiss/Swiss und eine von Helvetic.

Ab Basel fliegt Air Prishtina aktuell vier Mal pro Woche mit Enter Air in die kosovarische Hauptstadt. «In den letzten Wochen hat sich bei unseren Fluggästen das über Monate gestiegene Verlangen nach einer Reise in die Heimat noch einmal deutlich akzentuiert. Wir sind nun bemüht, dieser angestauten Nachfrage so gut wie möglich gerecht zu werden», erklärt Leyla Ibrahimi, CEO von Air Prishtina. Die Nachfrage konzentriere sich derweil nicht nur auf die Herbstferien, es gehe generell um die Möglichkeit, Familien und Freunde nach langer Zeit einmal wiederzusehen, eventuell auch nur für ein verlängertes Wochenende. Preislich bewegen sich die Flüge trotz der gestiegenen Nachfrage auf einem normalen Niveau wie zu Zeiten vor Corona, teilt Air Air Prishtina weiter mit.

Für November ist die Rückkehr zu einem leicht unter Vorjahr liegenden Normalbetrieb mit einem täglichen Flug auf der Zürich–Pristina-Route geplant. «Im Falle einer sich ändernden Nachfrage bleiben wir aber flexibel und können entsprechend reagieren», kündigt Leyla Ibrahimi an. Neben den Flügen in den Kosovo bietet Air Prishtina auch Flüge ab Zürich nach Skopje und Ohrid in Nordmazedonien an. Nordmazedonien steht allerdings immer noch auf der Quarantäne-Liste des BAG.                        hjb

Edelweiss operiert im Codeshare mit Swiss nach Pristina. Foto André Aebi

Helvetic Airways setzt auch ihre neuen Embraer E190-E2 nach Pristina ein. Foto Hansjörg Bürgi

09. Oktober 2020: Überbestand bei Linienpiloten und Unterbestand bei Lokführern. Der Personalverband der Swiss- und Edelweisspiloten, die Aeropers, sowie der Verband Schweizer Lokführer und Anwärter (VSLF) loten gemeinsame Interessen aus und stehen einer möglichen Zusammenarbeit positiv gegenüber, wie Aeropers heute mitteilt.

Die Luftfahrtindustrie flog in den letzten Jahren von einem Rekordjahr zum nächsten. Airlines rund um den Globus suchten händeringend nach qualifizierten Pilotinnen und Piloten. Mit der Corona-Krise und den damit verbundenen Reise- und Einreisebeschränkungen kollabierte aber die Nachfrage für Flugreisen schlagartig. Die erhoffte Erholung blieb bis jetzt, nach einem kurzen Hoffnungsschimmer zu Beginn des Sommers, aus und die Airlines sehen sich mit einem möglichen Personalüberhang konfrontiert, der über Jahre anhalten könnte, so auch in der Schweiz.

Ganz anders zeigt sich die Situation bei vielen Schweizer Bahnen. Unter anderen haben vor allem die SBB mit einem Personalunterbestand von rund 200 Lokführerinnen und Lokführern zu kämpfen. Ein Zustand, der wohl noch einige Zeit so andauern dürfte. So hat sich bei der Belegschaft über die letzten Jahre ein beachtlicher Überstundensaldo angehäuft. Weiter kommt hinzu, dass in den kommenden Jahren viele Lokführer in die verdiente Pension verabschiedet werden.

Diese gegensätzlichen Ausgangslagen hätten die Aeropers dazu bewogen, mit dem VSLF in Kontakt zu treten, teilt der Berufsverband mit. „Der Beruf des Lokführers und des Piloten spielen sich beide in einem hoch komplexen Arbeitsumfeld ab. Methodisches und genaues Arbeiten sind in beiden Berufen ebenso gefragt wie eine schnelle Auffassungsgabe und mentale Beweglichkeit und Belastbarkeit.“, sagt der Mediensprecher der Aeropers, Roman Kälin. Die Interaktion zwischen Mensch und Maschine und die über allem stehende Sicherheit des Transportes der Kunden von A nach B sind Beispiele für die Gemeinsamkeiten dieser beiden anspruchsvollen Berufe.“, so Kälin weiter. Beide Berufsverbände stehen einem möglichen Einsatz von Pilotinnen und Piloten im Führerstand sehr positiv gegenüber. Hubert Giger, Präsident des VSLF sagt: „Wir sehen keine grundsätzlichen Probleme, sondern im Gegenteil viele Chancen.“ Beide Verbände haben bei den Arbeitgebern ihre Zustimmung zu entsprechenden gemeinsamen Bestrebungen bekundet und ihre Unterstützung zugesichert.

Wie ein möglicher Wechsel vom Cockpit in den Führerstand einer Lokomotive aussehen könnte, ist aber noch offen. Denkbar sei ein temporärer Einsatz für mehrere Jahre oder aber – nach einer genügend langen Einarbeitungszeit – eine Teilzeitbeschäftigung in beiden Berufen. Hier stünden nun die Airlines und Bahnbetriebe in der Pflicht, entsprechende Modelle auszuarbeiten und anzubieten, teilt Aeropers weiter mit. Beide Verbände sehen hier Chancen für die Arbeitnehmer wie auch die Arbeitgeber, eine klassische Win-Win Situation. Swiss, die Bahnen und auch die Politik seien nun gefragt, in dieser speziellen Zeit effizient und unbürokratisch neue Wege zu gehen, so Aeropers. pd

08. Oktober 2020: Der neue World Airport Traffic Report von Airports Council International ACI zeigt auf, wie massiv der Flugverkehr im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahr gesunken ist. Die neuen Daten für 2020 legen auch dar, dass die verkehrsreichsten Flughäfen der Welt dramatische Rückgänge von mehr als 60 Prozent erlitten haben.

Airports Council International (ACI World) hat am 8. Oktober seinen World Airport Traffic Report zusammen mit Daten veröffentlicht, welche die dramatischen und katastrophalen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den Passagierverkehr belegen. Dem Bericht zufolge hat die Passagierzahl im Jahr 2019 schätzungsweise 9,1 Milliarden überschritten, was einer Steigerung von + 3,5 Prozent gegenüber 2018 entspricht. Dies zeige, dass die Luftfahrtindustrie vor den katastrophalen Auswirkungen der aktuellen Pandemie gesund gewesen sei, hält ACI fest. Das vergangene Jahr war das Ende eines Jahrzehnts mit beständigem Wachstum des globalen Passagierverkehrs, bevor die anhaltende Covid-19-Krise den Flugverkehr auf der ganzen Welt praktisch zum Erliegen brachte, was zu grossen Umsatzverlusten in allen Regionen geführt hat.

Im ersten Halbjahr 2020 ging die weltweite Passagierzahl am Flughafen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um -58,4 Prozent zurück, wobei der internationale Passagierverkehr mit einem Rückgang von -64,5 Prozent gemäss ACI am stärksten betroffen war. Die gesamten Flugbewegungen gingen um -41,6 Prozent zurück, während das gesamte Frachtvolumen der Flughäfen im gleichen Zeitraum nur um -12,4 Prozent zurückging.

Die Top 10 Rankings für 2019 im Personenverkehr mit Auswirkungen der Pandemie im ersten Halbjahr 2020: ECON_Top10PaxChart_2020

Während Atlanta und Peking als die verkehrsreichsten Flughäfen der Welt die ersten beiden Plätze belegten und Los Angeles 2019 um einen Platz auf den dritten Platz vorrückte, zeigen die Daten des ersten Halbjahres 2020, dass diese Flughäfen Rückgänge von -56,6 Prozent, -73,6 Prozent und -58,9 Prozent verzeichnen. Dies entspricht dem stärksten Rückgang in der Geschichte der Branche.

„Nach einer Phase anhaltenden globalen Wachstums im Jahr 2019 ist die Luftfahrtindustrie nun mit der schlimmsten Krise konfrontiert, da der Passagierverkehr und die Einnahmen aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie stark zurückgegangen sind“, so Luis Felipe de Oliveira, Generaldirektor von ACI World. „Wir sehen die Zukunft positiv, aber wir brauchen weltweit Konsistenz und Zusammenarbeit in Schlüsselfragen wie etwa bei Tests. Die Branche ist sich einig, dass umfassende Tests von Passagieren vor dem Reiseantritt als Alternative zu Quarantänebeschränkungen ein entscheidender Weg sein werden, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in den Flugverkehr wieder zu fördern“, sagt er weiter und ergänzt: „Wenn wir den langen und schwierigen Weg zurück zu den Erfolgsniveaus von 2019 starten, müssen wir branchenweit und Hand in Hand mit der ICAO und internationalen Gesundheitsorganisationen zusammenarbeiten, um einen globalen Ansatz für das Testen zu entwickeln, der dazu beiträgt, konsistente Ergebnisse zu erzielen. Das ist der Weg.“

Im Jahr 2019 wuchs der Flugverkehr in Schwellen- und Entwicklungsländern etwas schneller (+ 3,9 Prozent) als in fortgeschrittenen Volkswirtschaften (+ 3,1 Prozent). Afrika (+ 6,0 Prozent) und Lateinamerika-Karibik (+ 4,4 Prozent) verzeichneten im Passagierverkehr in allen Regionen ein starkes Wachstum. Darüber hinaus wurden auf den Flughäfen der Welt 119,9 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen, ein Rückgang von -2,2 Prozent gegenüber 2018. Die Industrieländer hatten 2019 den grössten Anteil (60,8 Prozent) am weltweiten Luftfrachtverkehr, der 73 Millionen Tonnen beträgt. Weltweit haben die Flughäfen mehr als 102 Millionen Flugbewegungen abgewickelt, eine Steigerung von + 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Top-Ten-Platzierungen für 2019 im Frachtverkehr mit Auswirkungen der Pandemie im ersten Halbjahr 2020: ECON_Top10CargoChart_2020

Der World Airport Traffic Report von ACI ist die massgebliche Quelle und Branchenreferenz für Trends und Rankings im Flugverkehr, einschliesslich Daten von 2565 Flughäfen in mehr als 180 Ländern weltweit. Der diesjährige Bericht enthält die umfassendsten Daten, die jemals von ACI World gesammelt wurden.                          hjb

 

 

 

 

07. Oktober 2020: Lange haben die Veranstalter darum gekämpft, die erste Ausgabe der neuen europäischen Helikopter- und Drohnenmesse EUROPEAN ROTORS trotz der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie im kommenden Monat vom 10. bis 12. November in Köln durchführen zu können. Die jüngsten Entwicklungen haben die Organisatoren nun doch zu einer Verschiebung gezwungen: Die Messe wird auf den Herbst 2021 verschoben.

„Die Tatsache, dass die Covid-19-Fälle in fast ganz Europa wieder so stark ansteigen, hat zu einem negativen Dominoeffekt geführt“, erklärt Peter Möller, Präsident der European Helicopter Association (EHA). „Mit mehr als 100 bestätigten Ausstellern, einem einzigartigen Konferenz- und Weiterbildungsprogramm und der starken Unterstützung durch die Branche und den nationalen Verbänden, sahen wir uns auf einem sehr guten Weg zur Premiere der EUROPEAN ROTORS. Da nun aber viele europäische Länder und Regionen – Schlüsselmärkte für die Messe – zu Risikogebieten erklärt wurden, können viele Teilnehmer aufgrund der Quarantäne- und Reisebestimmungen nicht nach Deutschland reisen. Nicht nur aus diesem Grund, sondern auch, weil wir uns für die Sicherheit und Gesundheit unserer Aussteller und Besucher verantwortlich fühlen, sind wir bei der EHA und EASA gemeinsam mit wesentlichen Playern der VTOL-Branche zu der Einschätzung gelangt, dass die Risiken zu hoch sind und wir unter diesen Bedingungen nicht in der Lage sein werden, eine angemessene Zahl an internationalen Besuchern willkommen zu heissen.“

Die EASA, die als Partner der EHA für die Organisation der EUROPEAN ROTORS mitverantwortlich zeichnet, bedauert die notwendige Verschiebung ebenfalls aus ganzem Herzen. Auch die Weiterbildungsveranstaltungen der Rotorcraft- und VTOL-Fachkonferenz müssen verschoben werden. Die EASA wird allerdings Teile des Konferenzprogramms sowie einige Veranstaltungen der EUROPEAN ROTORS in digitaler Form bereitstellen.

Dr. Frank Liemandt, Leiter der Messe EUROPEAN ROTORS, erklärt: „Bis zum Schluss waren wir davon überzeugt, dass wir die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus bewältigen würden. Wir wollen aber alle Angehörigen der europäischen Rotorcraft- und VTOL-Branche zusammenbringen, und das ist momentan einfach nicht möglich.“ Ein Teil des Messeprogramms soll in eine Online-Form gebracht werden, und ab dem 10. November, dem ursprünglich geplanten ersten Messetag, zur Verfügung stehen, weitere fachrelevante Inhalte sollen dann folgen.

Die EUROPEAN ROTORS wird im nächsten Jahr vom 16. bis 18. November 2021 in Halle 8 und im Congress-Centrum Nord in Köln stattfinden. www.europeanrotors.eu

07. Oktober 2020: Der Flugbetrieb am Flughafen Zürich leidet nach wie vor stark unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Wachstumschancen sieht die Flughafen Zürich AG nach wie vor in Indien: Heute wurde der Konzessionsvertrag zwischen der indischen Regierungsbehörde und der Flughafen Zürich AG für Bau und Betrieb des zweiten Hauptstadtflughafens in Indien unterzeichnet.

Ende November 2019 wurde die Flughafen Zürich AG als bevorzugte Bieterin für den neuen Delhi Noida International Airport in Indien ausgewählt. Am 7. Oktober 2020 wurde vor Ort der entsprechende Konzessionsvertrag zwischen der Behörde des Bundesstaates Uttar Pradesh und der Flughafen Zürich AG unterzeichnet. Die Konzession für den Bau und den Betrieb dieses neuen Flughafens, 80 Kilometer südlich von Delhi in der Greater Noida Area, erstreckt sich über eine Dauer von vierzig Jahren.

Wie der Flughafen Zürich heute mitteilte, wird voraussichtlich 2021 mit den Bauarbeiten für den neuen Flughafen begonnen. Die mit der ersten Bauphase verbundenen Investition betragen rund 650 Millionen Schweizer Franken. Bei Inbetriebnahme wird der neue Flughafen über eine Kapazität von mindestens 12 Millionen Passagieren pro Jahr verfügen. Die Flughafen Zürich AG besitzt 100 Prozent des Projektes. Trotz Coronavirus-Pandemie ist die Flughafen Zürich AG weiterhin von den langfristigen Wachstumschancen des indischen Aviatik Marktes überzeugt.

Neben dem Projekt in Indien ist die Flughafen Zürich AG derzeit ausserhalb der Schweiz an acht Flughäfen in Lateinamerika beteiligt. Nebst vier Flughäfen in Brasilien und zwei in Chile ist die Zürcher Flughafenbetreiberin in Flughäfen in Bogotá und Curaçao involviert. pd www.flughafen-zuerich.ch