30. September 2020: Im Oktober starten die Patrouille Suisse und das PC-7 TEAM zu ihren diesjährigen Trainingskursen. Diese wurden aufgrund der Corona-Pandemie in den Herbst verschoben. Alle Auftritte der Teams in der Saison 2020 waren abgesagt. Mit den Trainingskursen wären die Teams dann für Präsentationen an den Skirennen im Wintern bereit.

Die Patrouille Suisse startet am 12. Oktober in Emmen zu ihrem diesjährigen Trainingskurs (TK). Wie dem Detailprogramm (siehe unten) zu entnehmen ist, dauert der TK bis am 6. November. Die drei Wochen sind notwendig, damit sich die Hornet-Piloten einerseits wieder an die F-5 Tiger gewöhnen, aber auch weil das Team neu zusammengesetzt ist und mit Michael «Püpi» Duft einen neuen Leader hat.

Das PC-7 TEAM führt seinen diesjährigen TK in der Woche vom 19. bis 23. Oktober ab Dübendorf durch. Da die Staffel gleich wie 2019 zusammengesetzt ist, reiche eine Woche, um wieder die Voführbereitschaft zu erreichen, teilte das PC-7 TEAM mit. Das Programm baut auf jenem von 2019 auf. Nun darf man gespannt sein, wann und wo die beiden Teams nach der Zwangspause wieder zum ersten Mal auftreten werden. Wir freuen uns jetzt schon!    Hansjörg Bürgi

Patrouille Suisse 2020

PS Jahresprogramm WEB 2020

PC-7 TEAM 2019-20

29. September 2020: Seit dem 28. September bietet Air Service Basel (ASB) den Passagieren die Möglichkeit, auf vorherige Anfrage bei Ankunft oder Abflug in ihrem Terminal auf dem EuroAirport auf Covid-19 getestet zu werden. ASB hat eine Partnerschaft mit Prevomed geschlossen, einer Organisation für Unternehmensgesundheitsmanagement, die für Tests vor Ort am privaten ASB-Terminal zur Verfügung steht.

Der Prevomed-Arzt benötigt nach ASB-Angaben eine einstündige Vorankündigung eines Passagiers, der vor Ort ankommt. Der Arzt bringt den Test zurück in sein Labor in Basel und liefert die Ergebnisse zwischen 6 und 24 Stunden nach dem Test. Das Ergebnis wird dem Patienten vom Labor direkt mitgeteilt. Da die Quarantänebeschränkungen für Reisende und Luftfahrtunternehmen auf der ganzen Welt weiterhin eine grosse Unsicherheit darstellen, bietet Air Service Basel Passagieren und Besatzungsmitgliedern so eine bequeme Möglichkeit, Tests durchzuführen, um die Durchreise auf Reisen zu erleichtern.

Benedict Stähelin, Kundenbetreuer von Air Service Basel, erklärt: „Wir halten unser Versprechen an unsere Kunden weiterhin ein, indem wir ihnen die flexibelsten und qualitativ hochwertigsten Dienstleistungen anbieten, die wir in dieser Zeit leisten können. Aufgrund der Pandemie müssen wir uns an die neuen Verfahren und potenziellen Bedürfnisse unserer Kunden anpassen, weshalb wir die Covid-19-Tests eingeführt haben. Wir können unseren Kunden Zeit sparen, indem wir die Tests vor Ort durchführen und ihnen normalerweise innerhalb von sechs Stunden Ergebnisse liefern. “ Covid-19-Tests sind nicht der einzige Dienst, der seit Beginn der Pandemie vom Unternehmen in die Liste aufgenommen wurde. Air Service Basel bietet jetzt auch umfassende Desinfektions- und Reinigungsdienste an, um sicherzustellen, dass sich die Kunden sicher und geborgen fühlen. Darüber hinaus haben sie in angepasste medizinische Masken investiert, um alle Bodenabfertigungsagenten und das Kundendienstpersonal zu schützen. Air Service Basel ist ein zertifiziertes FBO-Terminal sowie ein von der EASA zugelassenes CAMO & Technical Services Center am EuroAirport Basel in der Schweiz.  pd

 

29. September 2020: Nach knapp fünf Jahren wird Thomas Klühr per Ende 2020 aus privaten Gründen als CEO der Swiss zurücktreten. Wie Swiss mitteilt, war sein Rücktritt eigentlich schon im ersten Quartal 2020 geplant, doch aufgrund der Corona-Krise hat er ihn auf Ende Jahr verschoben. Immerhin bleibt er der Swiss in der Schweizer Luftfahrtstiftung erhalten.

Thomas Klühr, seit 2016 CEO von Swiss International Air Lines, hat von 2016 bis 2019 die Schweizer Airline nicht nur durch ihre besten Jahre geführt, sondern seit März dieses Jahres auch durch die grösste Krise aller Zeiten. Zu hoffen bleibt, dass er die erfolgreiche Airline Ende Jahr seinem Nachfolger mit wieder etwas positiveren Perspektiven übergeben kann. Über seine Nachfolge will der Verwaltungsrat im vierten Quartal entscheiden.

Thomas Klühr wird Swiss nach rund fünf Jahren und über 30 Jahren in der Lufthansa Group per Ende 2020 verlassen. Auf diesen Zeitpunkt hin wird er auch sein Amt als Präsident des Verwaltungsrats von Edelweiss Air niederlegen. Er war seit Februar 2016 CEO und hat in dieser Zeit die grösste Flottenmodernisierung des Unternehmens vorangetrieben. Unter seiner Führung wurde in den vergangenen Jahren die Premiumpositionierung von Swiss weiter gestärkt und auch ausgezeichnete finanzielle Resultate erzielt.

Reto Francioni, Präsident des Verwaltungsrats von Swiss: «Der gesamte Verwaltungsrat bedauert die Entscheidung von Thomas Klühr sehr. Swiss hat ihm viel zu verdanken, nicht nur während den letzten Monaten der Coronavirus-Pandemie. Klühr hat Swiss ein sehr grosses Stück weiter auf dem Erfolgspfad geführt und nach Ausbruch von Covid-19 mit grossem Engagement und Geschick wesentlich dazu beigetragen, das Unternehmen finanziell und operationell zu stabilisieren. Besonderer Dank gebührt Thomas Klühr auch dafür, dass er seinen bereits für das erste Quartal dieses Jahres geplanten Rücktritt nach Abzeichnen der Krise zurückgeschoben und die Swiss souverän durch diese schwierige Zeit manövriert hat. Wir respektieren seine Entscheidung, nunmehr diesen aus privaten Gründen veranlassten Schritt zu vollziehen und danken ihm aufrichtig für seine grossartige Leistung».

Carsten Spohr, CEO der Lufthansa Group, sagt: „Ich danke Thomas Klühr für seine langjährige, engagierte und erfolgreiche Arbeit für die Lufthansa Group. In mehr als drei Jahrzehnten hat er auf unterschiedlichen Positionen und in verschiedenen Rollen unser Unternehmen mitgeprägt. Nicht nur in Deutschland und in der Schweiz, sondern in der gesamten Luftfahrtindustrie verdient Thomas Klühr höchstes Ansehen.“

Eine der Auflagen für die Sprechung der Kreditgarantie des Bundes war die Begründung einer Schweizer Luftfahrtstiftung, die über die Einhaltung der Standortvereinbarung zwischen dem Bund und der Lufthansa Group bezüglich der Entwicklung des Hubs in Zürich wacht. Der Bund wird den Präsidenten und zwei weitere Mitglieder stellen. Swiss und Lufthansa werden je ein Mitglied stellen. Eines davon ist Thomas Klühr. Die weiteren Mitglieder der Schweizer Luftfahrtstiftung werden im vierten Quartal bestimmt.

Die Coronavirus-Pandemie hat die Airline-Industrie in die grösste Krise in der Luftfahrtgeschichte versetzt. In den vergangenen sechs Monaten musste der Flugbetrieb weltweit beinahe komplett eingestellt werden. Während dieser sehr schwierigen Zeit hat Swiss mit einem Minimalflugplan die Anbindung der Schweiz sichergestellt. Mittlerweile konnte mit einem grösstenteils vom Bund garantierten Bankenkredit die Liquidität gesichert und der Flugbetrieb langsam wieder hochgefahren werden. Francioni weiter: «Thomas Klühr ist sicher einer der erfahrensten Branchenkenner und eine Top-Führungskraft, die mit grosser Empathie und Wertschätzung die Mitarbeitenden motiviert hat und von allen Stakeholdern sehr geschätzt wurde. Wir werden schon in Kürze die Nachfolge entscheiden». Dabei könnte eines der Mitglieder der heutigen Geschäftsleitung neuer CEO werden. Zur Geschäftsleitung gehören Markus Binkert (Chief Financial Officer), Thomas Frick (Chief Operating Officer) und Tamur Goudarzi Pour (Chief Commercial Officer). Damit würde die erst kürzlich erweiterte Geschäftsleitung zwar wieder kleiner, aber dies würde der Forderung der Lufthansa Group entsprechen, wonach auch Managementpositionen abgebaut werden müssen.

Swiss gab gleichzeitig auch bekannt, dass sie mit dem am 25. Oktober beginnenden Winterflugplan rund 85 Prozent der ursprünglichen Destinationen ihres Streckennetzes wieder anbieten werde. Aufgrund der Vielzahl an Reisebeschränkungen und Quarantänebestimmungen werde der Winterflugplan lediglich bei 30 bis maximal 40 Prozent des Vorjahresniveaus liegen. Das ursprünglich geplante Flugprogramm musste deutlich nach unten korrigiert werden und siehe nun erst gegen Ende des Winters das ursprünglich bereits für Oktober geplante Flugvolumen vo, teilte Swiss weiter mit. Weitere Änderungen hängen massgeblich von der zukünftigen Gestaltung der weltweiten Quarantänebestimmungen ab. Swiss engagiert sich weiterhin für die Einführung von Corona-Schnelltests, um Reisen wieder sinnvoll zu ermöglichen.

Im Langstreckenbereich wird Swiss im Oktober neu wieder nach Boston fliegen. Die Stadt an der US-Küste wird zunächst zweimal, ab März dreimal wöchentlich bedient. Auch Johannesburg (Südafrika) wird wieder angeflogen, geplant sind drei Flüge pro Woche. Zudem wird Swiss ab Ende Oktober dreimal wöchentlich die Strecke Zürich-Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) bedienen, mittelfristig soll Dubai von Zürich aus mindestens fünfmal wöchentlich angebunden werden. Neu wird Edelweiss Muscat mit einem Direktflug ab Zürich bedienen. Ab März 2021 plant Swiss zudem drei wöchentliche Flüge nach Los Angeles und Miami in den USA sowie in die indische Hauptstadt Neu-Delhi.  Weiterhin bedient werden ab Zürich folgende Langstreckenziele: Newark, New York JFK, Chicago, San Francisco, Montreal, São Paulo, Tel Aviv, Mumbai, Bangkok, Singapur, Tokyo, Hongkong und Shanghai. Das breite Langstreckenangebot kann vor allem aufgrund der anhaltenden hohen Frachtnachfrage angeboten werden. Die afrikanischen Städte Nairobi (Kenia) und Daressalam (Tansania) werden im Winter 2020/2021 nicht angeflogen.

Trotz aller Unsicherheiten wird Swiss mit dem Winterflugplan auf der Kurzstrecke voraussichtlich ab Zürich folgende Ziele wieder mit aufnehmen: Ende Oktober München und Wroclaw (Polen), im Februar 2021 Luxemburg, Birmingham, London City sowie Nürnberg, im März 2021 Graz. In der Weihnachtszeit, in der es üblicherweise ein hohes Besuchsreiseaufkommen gibt, werden zudem Palma de Mallorca, Bilbao, Sylt, Neapel und Thessaloniki bedient. Ab Genf fliegt Swiss bereits anfangs Oktober wieder direkt nach Pristina und Mitte Oktober nach Marrakesch. Ende Oktober kommen Prag und anfangs November Moskau dazu. Ab Mitte Dezember wird Swiss wieder folgende Destinationen bedienen: Málaga, Valencia, Stockholm, Göteborg, Dublin, Hurghada, Kittilä (Finnland), Sankt Petersburg sowie London Gatwick. Ab Februar 2021 wird sie zudem wieder direkt von Genf nach London City fliegen. Zu den Destinationen mit den meisten Flügen ab Genf gehören im Winter London Heathrow, Frankfurt und Moskau.  hjb

Direkt zur Swiss

Ab 2016 hat Swiss unter der Leitung von Thomas Klühr auch erfolgreich ihre neuen und grossen Langstreckenjets Boeing 777-300ER eingeführt. Foto Hansjörg Bürgi

Die neuen Destinationen ab Genf werden durch Airbus A220 von Swiss bedient. Foto Max Fankhauser

 

28. September 2020: Eine grosse Überraschung ist es nach den Entwicklungen der vergangenen Monate nicht: CEO Andreas Löwenstein verlässt den Helikopterbauer Kopter. Bis ein Nachfolger bestimmt ist, wird Marco Viola seine Aufgaben interimistisch übernehmen.

Andreas Löwenstein habe sich entschieden, von seiner Rolle als Kopter-CEO zurückzutreten und neuen Herausforderungen ausserhalb des Leonardo-Konzerns zu verfolgen, wurde heute von Kopter mitgeteilt. Der italienische Leonardo-Konzern, der seit diesem Frühjahr neuer Eigentümer von Kopter ist, liess seinerseits verlauten, dass Marco Viola die Führung von Kopter in einer Übergangsphase übernehmen wird, bis ein Nachfolger für Andreas Löwenstein gefunden ist. Marco Viola ist aktuell mit der Integration von Kopter in Leonardo Helicopters betraut. eb / pd

28. September 2020: Aufgrund der Kampfjet-Abstimmung haben wir uns entschieden, die Erscheinung der Oktoberausgabe um einige wenige Tage zu verschieben. Sie erscheint nun ab Donnerstag, 1. Oktober. Das Editorial wollen wir Ihnen aber nicht vorenthalten:

 

VBS muss über die Bücher

Geschätzte Leserinnen und Leser

Nur rund 8670 Stimmen haben darüber entschieden, dass die Kampfjetbeschaffung in der Schweiz nicht abgebrochen werden muss. Wie in der Septemberausgabe befürchtet, ging es um jede Stimme. Denn nur eine hauchdünne Mehrheit von 50,1 Prozent der Schweizer Stimmbevölkerung – bei rund 60 Prozent Stimmbeteiligung – begrüsst die dringende Erneuerung der Luftwaffe. Die Umfragen lagen völlig daneben und vermittelten den Befürwortern eine falsche Sicherheit. Das VBS hat es verpasst, eine solide Mehrheit der Bevölkerung davon zu überzeugen, dass Armee und Luftwaffe Sicherheit produzieren, die weder selbstverständlich noch Luxus ist.

Wie weiter? Die gute Nachricht ist, dass der Beschaffungsprozess fortgesetzt werden kann. Die schlechte, dass dieses äusserst knappe Resultat bei jedem Schritt in Erinnerung gerufen wird. Der Bundesrat muss seinen Typenentscheid, der bis Mitte 2021 fallen soll, nicht nur gut, sondern sehr gut begründen. Bundesrat, VBS und Luftwaffe tun gut daran, ihre Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung zu intensivieren.

Die Luftwaffe muss erklären, was sie leistet und weshalb Billiglösungen nicht funktionieren. Die Armee muss zeigen, dass sie sich auch gegen Cyberbedrohungen, Drohnen oder Terrorismus wappnet. Dies alles geschieht nur, um die Schweiz mit ihrer Bevölkerung zu schützen und Handlungsoptionen offenzuhalten. Diese Botschaft muss wieder unter die Leute gebracht werden. Nur so lässt sich die notwendige Glaubwürdigkeit für eine nächste Abstimmung gewinnen. Bereits hat die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee angekündigt, die Lancierung einer Volksinitiative gegen neue Kampfflugzeuge zu prüfen…

 Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger

 

27. September 2020: Die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega hat am Sonntagnachmittag, 27. September, eine Wanderin oberhalb des Seealpsees (AI) aus einer Lawine gerettet. Die Frau war nach Rega-Angaben auf einem Wanderweg von Schneemassen mehr als einen Meter tief verschüttet worden. Im Einsatz standen zwei Rega-Helikopter, zwei Bergretter des Schweizer Alpen-Club SAC und ein Lawinenhund.

Die Frau war mit einem Begleiter auf dem Wanderweg oberhalb des Seealpsees unterwegs, als sie von herunterrutschenden Schneemassen verschüttet wurde. Der Begleiter und zwei Personen in der Nähe, die den Niedergang beobachtet hatten, begannen sofort mit der Suche nach der Verschütteten und alarmierten die Rettungskräfte. Die Helikopter-Einsatzzentrale der Rega bot in der Folge die Crews der Rega-Basen St. Gallen und Mollis sowie zwei Bergretter des Schweizer Alpen-Club SAC und einen Lawinenhund auf. Auf dem Weg zum Seealpsee nahm die St. Galler-Crew den ersten Bergretter auf, setzte diesen zusammen mit der Notärztin beim Einsatzort ab und brachte anschliessend den Lawinenhundeführer und seinen Hund zum Einsatzort.

Nach kurzer Suche der Rettungskräfte konnte die Frau mit einer Sondierungsstange mehr als einen Meter tief unter den Schneemassen lokalisiert und ausgegraben werden. Insgesamt war sie 30 Minuten unter den Schneemassen begraben, verfügte aber dank eines Hohlraumes über genügend Luft zum Atmen. Die Notärztin der Rega versorgte die unterkühlte Frau vor Ort, bevor sie an der Rettungswinde des Rega-Helikopters aus Mollis aus dem unwegsamen Gelände zum Zwischenlandeplatz und anschliessend ins Spital geflogen werden konnte. Entscheidend für das Überleben von Verschütteten sei die schnelle Rettung und die effiziente Zusammenarbeit der ganzen Rettungskette, so die Rega in ihrer Mitteilung. Die Rettungskette wird  von der Helikopter-Einsatzzentrale der Rega koordiniert, welche nicht nur die nächstgelegenen, geeigneten Rettungshelikopter aufbietet, sondern innert kürzester Zeit auch die Unterstützung durch SAC-Bergretter, Lawinenhunde und allfällige zusätzli- che Einsatzmittel koordiniert.  pd

Den Lawinenhund flog die Rega mit einem H145 ein. Foto Rega

Der Einsatzort oberhalb des Seealpsees. Foto Rega

26. September 2020: Zwar sind im August 2020 fast 77 Prozent weniger Passagiere über den Flughafen Zürich geflogen als im Vorjahresmonat, doch die Zahl der Flüge der Business Aviation nahm um 12 Prozent zu. Doch auch die BA leidet nach wie vor sehr unter der Pandemie.

Die August-Zahlen der Flughafen Zürich AG sprechen eine deutliche Sprache: nur noch 725’337 Passagiere (minus 76,7 Prozent) und nur noch 10’852 Starts und Landungen (minus 57 Prozent) gegenüber dem August 2019. Im September dürften diese Zahlen aufgrund der diversen zusätzlichen Reiseeinschränkungen noch weiter sinken.

Da aber viele Destinationen nicht per Linienflug erreicht werden können, ist immerhin die Nachfrage nach Businessjets hoch. Im August 2020 registrierte der Flughafen Zürich gar 12 Prozent mehr Flugbewegungen im Bereich General und Business Aviation als ein Jahr zuvor. Nachdem der Geschäftsreiseverkehr im April in Zürich über 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen ist, hat sich im Juli mit 3,7 Prozent wieder ein Wachstum eingestellt, wie die Flughafen Zürich AG auf Anfrage bekannt gab.

Daraus jedoch abzuleiten, dass die Business Aviation boome, wäre falsch. Gemäss Angaben der Swiss Business Aviation Association ist der durch die Corona-Krise erlittene Einbruch zwar geringer als bei den Airlines, das Verkehrsaufkommen beträgt aber nur etwa 60 Prozent des Vorjahres. Allerdings – und das lässt sich in Zürich sehr gut beobachten – sind es vorallem ausländische Anbieter, welche ab der Schweiz Geschäftsleute befördern. Existenzbedrohend für die Schweizer Business Aviation ist die neue Abgabe von 500 bis 3000 Franken pro Start (!), welche das Parlament vergangene Woche mit dem neuen CO2-Gesetz beschlossen hat.                             Report Hansjörg Bürgi

In der Oktoberausgabe von SkyNews.ch, welche am 1. Oktober erscheint, wird ein Fokus auf die aktuelle Situation der Schweizer Business Aviation gelegt.

Folgende Bildergalerie zeigt einige Geschäftsreiseflugzeuge, welche im August in Zürich zu sehen waren:

15. September 2020: Die Covid-19-Pandemie stürzt den Flughafen Genf in eine schweren Krise. Wie «Genève Aéroport» mitteilt, wurden für 2020 und 2021 erhebliche Sparmassnahmen ergriffen. Dies ermögliche es, auf Massenentlassungen und den dazugehörigen Sozialplan zu verzichten, teilt der Flughafen GVA weiter mit.

Der Verkehr ist seit März 2020 stark zurückgegangen. In den Monaten Juli und Anfang August kam es wieder zu einer Belebung,  ab Mitte August brach der Verkehr erneut ein. Im September sei die Zahl der Passagiere um 75 Prozent niedriger als im September 2019, teilte GVA weiter mit. Die Generaldirektion schätzt, dass die Zahl der Passagiere im Jahresdurchschnitt 2019 um mindestens 60 Prozent niedriger sein wird. Angesichts dieser jüngsten Entwicklung rechnte der Flughafen Genf für 2020 mit einem Verlust von mindestens 100 Millionen Franken.

Deshalb hat die Generaldirektion für 2020 bereits mehrere dringende Massnahmen in Angriff genommen. Sie wurden den Mitarbeitern des Genfer Flughafens nach und nach bekannt gegeben, die neuesten Entscheidungen am 24. September. Bereits Mitte März wurde Kurzarbeit eingeführt. Einstellungen wurden eingestellt und ein Ersatz aufgrund von Fluktuation streng begrenzt. Befristete Verträge wurden nicht verlängert, und der Vorruhestand wurde gefördert. Insgesamt wird der Flughafen so 2021 somit 56 Stellen weniger haben. Dabei handelt es sich um nicht erneuerte befristete Verträge (23,25 Vollzeitstellen), Vorruhestandsregelungen (6,95) und nicht ersetzte natürliche Fluktuation (25,80). Es wurde eine Reihe weiterer Sparmassnahmen ergriffen, wie die Reduzierung von Zeitarbeitskräften und Ausbildungskosten, die Kürzung oder Abschaffung von Prämien und das Einfrieren von Rentenzahlungen. All diese Massnahmen werden gemäss Angaben des Flughafens bis 2021 zu einer Verringerung der Lohnsumme um  zehn Prozent oder 14 Millionen Franken führen. Diese Massnahmen wurden den Sozialpartnern vorgestellt und ausführlich mit ihnen diskutiert. Seit April finden alle zwei Wochen gemeinsame Sitzungen statt.

Auf der Seite des Betriebshaushalts wurden erhebliche Ausgabenkürzungen vorgenommen: Verringerung der Ausgaben für Sicherheitsunterverträge, Wegfall der Ausgaben für Geschäftsreisen ins Ausland bis Ende Dezember 2020, eine 34-prozentige Kürzung des Haushalts für Gebühren und Dienstleistungen, einschliesslich der Ausgaben für die Untersuchung grosser Infrastrukturprojekte. Die Inbetriebnahme des neuen Gebäudes für Grossraumflugzeuge, des Ostflügels, wurde aus technischen Gründen auf den 15. Dezember 2021 verschoben, da die notwendigen Tests für eine Reihe von Ausrüstungsgegenständen wegen der Pandemie nicht rechtzeitig durchgeführt werden konnten. Die Ausgabenkürzung beläuft sich somit auf 30 Millionen Franken, das sind 20 Prozent des Betriebshaushalts 2020.

Darüber hinaus wurden rund 110 Projekte des Masterplans eingefroren, was einer Verringerung der Investitionen um 71 Millionen für die Jahre 2020 und 2021 und um 199 Millionen Franken für die Jahre 2022 bis 2024 entspricht.  Am 28. April 2020 wurde erfolgreich eine neue Anleihe über 300 Millionen Franken emittiert, um die Liquidität zu erhöhen und die Erholung zu sichern. All diese Massnahmen ermöglichten es, das derzeitige Einsparungsziel zu erreichen, ohne dass in diesem Stadium Massenentlassungen in Verbindung mit einem obligatorischen Sozialplan ins Auge gefasst werden müssten, schreibt der Flughafen Genf weiter. Dieser Ansatz zielt auch darauf ab, die Fähigkeit des Genfer Flughafens zu erhalten, den Aufschwung zu bewältigen, sobald er eintritt.

Die Leitung des Flughafens Genf hat deshalb zunächst beschlossen, den natürlichen Abgängen und der Kurzarbeit weiterhin Vorrang einzuräumen und von der Prüfung von Massenentlassungen, der Eröffnung eines Konsultationsverfahrens und der Aushandlung eines Sozialplans im Sinne von Art. 335d ff. des Schweizerischen Obligationenrechts (OR) abzusehen. Sollte sich ein solcher Schritt dennoch als unumgänglich erweisen, würde das Verfahren in Absprache mit den Personalvertretungsorganisationen und unter Einhaltung der geltenden Vorschriften durchgeführt. Der Verwaltungsrat billigte diese Entscheidungen. Es sei daran erinnert, dass der Flughafen Genf keinerlei staatliche Subventionen erhält und als autonome Einrichtung, die ihre eigenen Kosten tragen muss, das unternehmerische Risiko allein trägt, so der Flughafen in seiner Mitteilung.

Sollte die Verkehrsentwicklung ungünstiger ausfallen als erwartet, wären zusätzliche Einsparungen notwendig, was sich unweigerlich auf den Personalbestand des Flughafens Genf auswirken würde. Die wirtschaftliche und gesundheitliche Lage sowie die Verkehrsprognosen würden in regelmässigen Abständen genau beobachtet, damit Entscheidungen ständig neu bewertet werden können. Die Situation werde Ende 2020 neu überprüft, heisst es weiter. Es würden alle Anstrengungen unternommen, um die Nachhaltigkeit des Genfer Flughafens zu gewährleisten und die Arbeitsplätze langfristig zu sichern.   pd

Der 100-jährige Genève Aéroport bildet auch die Titelstory in der Oktoberausgabe von SkyNews.ch, welche am 1. Oktober erscheint. Die Meilensteine von 1920 bis 2020 sind aufgelistet und der GVA-COO Giovanni Russo äussert ich im Interview zur aktuellen Lage.

 

24. September 2020: Haben Sie bereits abgestimmt? Der entscheidende Abstimmungssonntag steht vor der Tür: Am kommenden Sonntag, 27. September, entscheidet die Schweizer Stimmbevölkerung, ob die Schweiz auch in Zukunft souverän darüber entscheiden kann, was in ihrem Luftraum passiert und was nicht.

Mit einem JA zum Bundesbeschluss über die Beschaffung neuer Kampfflugzeuge könnte die geplante Beschaffung neuer Kampfflugzeuge für maximal sechs Milliarden Franken weiter verfolgt werden. Ohne diese Ersatzbeschaffung würde die Schweiz ab dem Jahr 2030, wenn die F/A-18C/D Hornet das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben werden, ohne Kampfflugzeuge dastehen. Kampfflugzeuge sind nach wie vor notwendig und ohne glaubwürdige Alternativen, wenn es darum geht, in Friedenszeiten einen wirksamen Luftpolizeidienst auszuüben und in Krisen- oder Konfliktzeiten den Luftraum für unwillkommene Benutzer zu sperren.

Dass dies nicht nur die Experten in der Schweiz so sehen, zeigt sich in der Tatsache, dass zum Beispiel praktisch alle westeuropäischen Staaten aktuell dabei sind, ihre Kampfflugzeugflotten zu erneuern oder dies planen. Interessant ist auch zu beobachten, dass Staaten in Europa, die selber nicht über eine Flotte mit Hochleistungskampfflugzeugen besitzen, ihren Luftraum durch Partner schützen lassen. Dazu nur einige aktuelle Beispiele: Am 4. September verlegte die italienische Luftwaffe Kampfflugzeuge des Typs Eurofighter auf die Siauliai Air Base in Litauen. Zusammen mit fünf Eurofighter, welche die deutsche Luftwaffe auf die Ämari Air Base in Estland verlegt hat, sichern sie den Luftraum über dem Baltikum.

Rumänien, das noch dabei ist, die Fähigkeiten seiner Luftwaffe mit der Einführung von F-16 auszubauen, hat vorerst Unterstützung von der kanadischen Luftwaffe erhalten. Die Royal Canadian Air Force gab am 28. August bekannt, sechs CF-188A/B Hornet nach Rumänien überflogen zu haben. Dort werden sie ab der Mihail Kogalniceanu Air Base die rumänische Luftwaffe im Luftpolizeidienst unterstützen.

Auch Albanien, Slowenien und Montenegro verfügen über keine eigenen, leistungsstarken Kampfflugzeuge. Die Lufträume von Albanien und Montenegro werden deshalb von den Luftwaffen Italiens und Griechenlands geschützt, während über Slowenien Kampfflugzeuge aus Italien und Ungarn für den Luftraumschutz zum Einsatz kommen. Damit zeigt sich: Jedes Land hat eine Luftwaffe am Himmel, entweder die eigene oder eine fremde.  Eugen Bürgler

Die F/A-18C/D Hornet der Schweizer Luftwaffe erreichen im Jahr 2030 das Ende ihrer Lebensdauer. Ein Nachfolger soll dann 30 bis 40 Jahre im Einsatz bleiben. Foto Eugen Bürgler

 

23. September: Am 14. September trafen sich zwei Generationen vom Trainingsflugzeugen in Grenchen: Zum einen der neue Pilatus PC-7 Mk II HB-HHH mit Baujahr 2019 und zum anderen die bald 70-jährige North American T-28A Trojan HB-RDM.

Der Pilatus PC-7 Mk.II ist am 9. August 2019 als HB-HHH ins Luttfahrtregister eingetragen worden. Halter und Operator ist die Pilatus Flugzeugwerke AG. Ob Pilatus wohl wider Kaufinteressenten für PC-7 Mk.2 hat? Die HB-HHH ist der einzige Mk.2 PC-7 im schweizerischen Register, die anderen drei HB-HMU, -HPR und -HTC sind alles ältere, normale PC-7.

Die North American T-28A Trojan HB-RDM «Metal Mistress» ist seit Dezember 2019 in Basel zu Hause. Der 1951 gebaute Warbird ist zu Wartungsarbeiten nach Grenchen geflogen. Es handelt sich um die zweite T-28 im HB-Register. Von 1998 bis 2006 war die T-28B HB-RCT in der Schweiz registriert und wurde unter anderen auch von Christian Schweizer geflogen. Sie wurde als ZU-RCT nach Südafrika verkauft. Ein weiteres Exemplar, die N89AW, ist zurzeit in Locarno stationiert.

Von der T-28 wurden zwischen 1950 bis 1957 total 1982 Stück für die US Air Force, US Navy und die US Marines als Schulflugzeug gebaut. Zwischen 1961 und 1969 folgte eine bewaffnete Version, die als T-28D Nomad bezeichnet wird. Auch in Frankreich wurde eine solche Version als T-28S Fennec eingestezt. In Taiwan wurde sogar eine Turboprop Version als T-CH-1 in 50 Exemplaren hergestellt. Die T-28 wurden von 27 verschieden Nationen genutzt. 1984 wurden sie bei der US Air Force ausser Dienst gestellt und durch die Beech T-34 Mentor abgelöst.        Fotoreport Mario Richard

Ebenfalls am 14. September flog Pilatus ihren PC-7 Mk.11 Demonstrator nach Grenchen. Foto Mario Richard

Am 14. September kam die seit Ende 2019 in der Schweiz eingetragene T-28 Trojan HB-RDM zur Wartung nach Grenchen. Foto Mario Richard