20. August 2022: Die AVIA, die Gesellschaft der Offiziere der Luftwaffe, stellt sich in einer Medienmitteilung klar gegen die «Stop-F-35-Initiative», welche von einer Allianz gegen das Flugzeug am 16. August eingereicht wurde. Die AVIA argumentiert, dass die Initianten irreführende Aussagen machen, keine Alternativen bieten und es ihnen an Weitblick mangle. 

Als Fachorganisation und grösste Fachoffiziersgesellschaft der Schweiz teilt die AVIA Luftwaffe die staatspolitischen Argumente der Allianz Sicherheit Schweiz, der Schweizerischen Offiziersgesellschaft (SOG), der Landeskonferenz der militärischen Dachverbände (LKMD) sowie der Kantonalen Offiziersgesellschaft (KOG) und lehnt die AVIA Luftwaffe die «Stop-F-35-Initiative» überdies aus den folgenden Gründen ab:

  1. Irreführende Aussagen der Initianten: Die Initianten versuchen mit Vergleichen zwischen Flugzeugen und Autos sowie bezugnehmend auf historische Beispiele darzulegen, dass der F-35 ein schlechtes Kampfflugzeug sei. Das unterstützende Argumentarium der Allianz gegen den F-35 enthält falsche Aussagen sowie zusammenhanglose Zitate, welche gegen den F-35 als künftiges Flugzeug der Schweizer Luftwaffe gerichtet sind. Die AVIA Luftwaffe ist für Fachkenntnis, gegen Polemik und lehnt die Irreführung der Bevölkerung ab.
  2. Keine Alternativen: Die Initianten argumentieren explizit gegen den F-35, haben aber zu keinem Zeitpunkt eine ernsthafte Alternative für den Schutz des Schweizer Luftraums offeriert. Die AVIA Luftwaffe lehnt den unkonstruktiven Geist der Initiative ab und spricht sich aufgrund der Bedeutung des vorliegenden Geschäfts für die Wahrung der Souveränität der Schweiz aus.
  3. Fehlender Weitblick: Der Initiativtext sieht vor, dass bis ins Jahr 2040 keine F-35 beschafft werden und das Armeebudget auch nicht für andere Beschaffungen ausgegeben werden darf. Damit wird der Schutz des Schweizer Luftraums auf Jahrzehnte hinaus aufgegeben. Dies ist unverantwortlich, weshalb sich die AVIA Luftwaffe gegen die «Stop-F-35-Initiative» ausspricht.

Folglich spricht sich die AVIA Luftwaffe, nach erfolgter Genehmigung durch die Eidgenössischen Räte, für eine zeitnahe Vertragsunterzeichnung zur Beschaffung des F-35 aus. pd www.avia-luftwaffe.ch

19. August 2022: In der Baselbieter Gemeinde Wittinsburg werden sei 1934 in loser Folge Flugtage durchgeführt, so nun auch wieder dieses Wochenende vom 20./21. August. Es werden Kurzstart- und -landeflugzeuge, aber auch Helikopter erwartet.

Geplant sind die Flüge ab zwei parallelen Pisten von rund 350 Meter Länge für Segel- und Motorflugzeuge. Neben Passagierrundflügen und Akrovorführungen findet ein begrenztes Fly-in für STOL-Flugzeuge statt. Zudem werden mehrere Helikopterlandeplätze hergerichtet. Die Organisatoren planen, dass Flugbegeisterte zwei Tage lang mit Segelfliegern, Motorfliegern und Helikoptern ab dem Wittinsburger Feld in die Lüfte abheben können.

Wie auch an den vergangenen Flugtagen darf ein attraktiver Festbetrieb nicht fehlen. Ähnlich dem Flugtag  von 2016 werden Vereine und Gruppierungen aus der Region, während dem Flugbetrieb und auch abends, einen kulinarischen Beitrag leisten. Nebst dem Flugspektakel werden die Freunde alter Landmaschinen ihre historischen Traktoren ausstellen. So wird das Wittinsburger Feld ein Wochenende lang zur Begegnungszone des Oberbaselbietes.  Ignaz Martin

Flyer_FlugtageWittinsburg_2022

19. August 2022: Zu ihrem 70. Geburtstag bedankt sich die Rega für die wertvolle Unterstützung aus der Bevölkerung und feiert gemeinsam mit ihr – zum Beispiel anlässlich eines «Tages der offenen Tür» am kommenden Samstag, 20. August 2022, auf der Rega-Basis Bern. Rega-Helikopter und Rega-Ambulanzjet können aus nächster Nähe betrachtet werden, Teil der Ausstellung sind auch Partnerorganisationen.

Die Rega fliegt bereits seit 1976 Luftrettungseinsätze ab der Einsatzbasis Bern und ist in der Region fest verankert. Zu Beginn bestand die Basis lediglich aus einer Baracke und der Rettungshelikopter stand im Freien. Erst in den frühen 90er-Jahren bezogen die Rega-Crews das heute noch genutzte Basisgebäude direkt am Flughafen. Hangar, Büro- und Wohnteil befinden sich seither unter einem Dach und sind ein fester Bestandteil des Flughafens Bern.
Am kommenden Samstag, 20. August 2022, öffnet die Rega von 10 bis 17 Uhr das Hangartor auf der Basis in Bern und lädt die Bevölkerung ein, mitzufeiern. Eine einzigartige Gelegenheit, die Rega-Crews und ihr Zuhause in Bern-Belp persönlich kennenzulernen und die Luftfahrzeuge der Rega aus nächster Nähe zu inspizieren.
Die Highlights des Tages der offenen Tür für grosse und kleine Gäste:
  • Rega-Helikopter und Rega-Ambulanzjet aus nächster Nähe
  • Spannende Demonstrationen und Informationen
  • Informationen von Einsatzpartnern: Polizei, Berufsfeuerwehr Bern, Schutz und Rettung Bern, First Responder
  • Ebenfalls anwesend: Schweizer Luftwaffe, Swiss Helicopters und Mountainflyers
  • Kinder-Unterhaltung
  • Verschiedene Food-Trucks für den Hunger zwischendurch

18. August 2022: Am vergangenen Wochenende war es wieder einmal soweit: Das Treffen der Seaplane Pilots Association Switzerland SPAS wurde auf dem Brienzersee bei bestem Wetter durchgeführt. Als Highlight war die Republic RC-3 Seabee N6209K aus Basel zu sehen.

Zwischen 1947 und 1950 wurden nicht weniger als 1060 Seabees vom bekannten Flugzeugbauer Republic hergestellt, der auch die P-47 Thunderbolt im Zweiten Weltkrieg baute.  Die Seabee war ein Nachkriegsmodell, um die Leute bei Republic nach der eingebrochenen Kriegsproduktion weiter zu beschäftigen. In Europa ist die Seabee rar geworden. Eine, die F-HYSB, fliegt in Frankreich und eine Handvoll befindet sich in Schweden und Norwegen. In den USA und Kanada fliegen weitere top gepflegte Muster nach wie vor.

Die Firma United Consultants Co. hat ab 1967 die Seabee auf zwei Motoren umgerüstet, um die Leistung des doch schweren Flugzeuges zu verbessern. Es wurden 23 als Twin Bee bezeichnete umgebaut. Den meisten Lesern von SkyNews,ch dürfte die HB- LSK, welche seit 2016 als N9512U in den USA weiter fliegt in guter Erinnerung sein. In der Schweiz flog der bekannte Willi Farner die HB-SEA von 1947 bis 1950 ab Grenchen und landete oft im Bielersee. Er verkaufte sie danach nach Italien. Ihr weiterer Verbleib ist unbekannt. Eine zweite Seabee, die HB-SEI war von 2009 bis 2015 auch auf dem Brienzersee zu bewundern.

Am diesjährigen Seaplane Meeting in Bönigen waren gleich drei Piper Super Cub vertreten, die D-ERNC, HB-PMN und die HB-ORK. Auch zwei I.C.P Savannah S die F-JVNI und F-JTMO waren zu bewundern. Der Aviation Husky HB-KRT durfte auch nicht fehlen. Abgerundet wurde das Ganze durch verschiedene Modellflugzeuge, so etwa die Dornier X. Der gelungene Anlass hat viel Schaulustige angezogen. Das nächste Treffen ist bereits am Wochenende vom 26.-28.August in L Abbaye am Lac de Joux angesagt.    Fotoreport Mario Richard

17. August 2022: Wie erwartet erlaubt das BAZL ab dem 1. Oktober nur noch sechs Passagiere auf Flügen mit historischen schweizerischen Flugzeugen. Der Bundesrat hat gestützt auf eine Analyse des Bundesamtes zum tödlichen Unglück mit der Ju-52 beschlossen, zum Schutz der Flugpassagiere für Flüge mit historischen Luftfahrzeugen deutlich strengere Vorgaben zu erlassen. An seiner Sitzung vom 17. August hat er die Luftfahrtverordnung (LFV) entsprechend angepasst, wie das BAZL mitteilt.

Im Nachgang zum tragischen Flugzeugunglück vom 4. August 2018 mit einer Junkers Ju-52 und auf Basis des Abschlussberichts der Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) hat das BAZL den Betrieb von historischen Luftfahrzeugen analysiert. Dies mit dem Ziel, insbesondere den Risiken besser Rechnung zu tragen, die mit Flügen mit historischen Luftfahrzeugen einhergehen können.

Der Bundesrat hat gestützt darauf die Luftfahrverordnung angepasst: Künftig werden kommerzielle Flüge mit Personen und Gütern mit Luftfahrzeugen der Sonderkategorie «Historisch» nicht mehr zulässig sein. Nichtgewerbsmässige Flüge sind für Vereinsmitglieder unter Einhaltung einer Karenzfrist von 30 Tagen weiterhin möglich. Ausserdem gilt neu eine Beförderungsbeschränkung. Es dürfen maximal neun Personen in einem entsprechenden Flugzeug fliegen, davon höchstens sechs Passagiere. Damit würden Passagierflüge auf ein Mass begrenzt, welches in der allgemeinen, nicht gewerbsmässigen Leichtaviatik üblich sei, teilt das BAZL weiter mit.

Zum Schutz der Flugpassagiere muss der Pilot zudem die Passagiere über die besondere Zulassung des entsprechenden Luftfahrzeugs informieren. Damit werde sichergestellt, dass sich Passagiere vor einem Flug entscheiden könnten, ob sie die damit zusammenhängenden Risiken eingehen wollten oder nicht, so das BAZL. Die neuen Vorgaben für Flüge mit historischen Luftfahrzeugen seien mit jenen anderer europäischen Länder vergleichbar. Sie treten am 1. Oktober 2022 in Kraft.  pd

In der Septemberausgabe von SkyNews.ch findet man einen Report über einen Rundflug mit einer Junkers F 13 Replica ab St.Gallen-Altenrhein. Sie wird vom Verein Junkers Luftverkehr operiert und kann maximal vier Mitglieder befördern.

16. August 2022: Die nun sehr spät eingereichte Initiative gegen die Beschaffung des F-35A als neuen Schweizer Kampfjet darf nicht dazu führen, dass die dringende Erneuerung der Schweizer Luftwaffe weiter verzögert wird. Die Aerosuisse fordert eine umgehende Vertragsunterzeichnung, wenn das Geschäft in der Herbstsession vom Parlament bewilligt wird.

Das sehr späte Zustandekommen der Initiative zeige, dass sich die sicherheitspolitischen Realitäten seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine verschoben haben, hält die Aerosuisse, der Dachverband der Schweizer Luft- und Raumfahrt fest. Davon hätten sich die Initianten aber nicht beirren lassen, sie haben weiter Unterschriften gesammelt. «Diese Initiative kommt einer Zwängerei gleich, denn der Grundsatzentscheid wurde bereits 2020 an der Urne gefällt», hält Aerosuisse-Präsident, Nationalrat Thomas Hurter fest.

Die Initianten verlangen, dass noch vor Ende März 2023 über ihre Initiative abgestimmt wird. Thomas Hurter: «Doch auch für sie haben die üblichen Fristen zu gelten. Zudem soll das Parlament Verteidigungsministerin Viola Amherd dazu ermächtigen, den Vertrag gleich nach dem Parlamentsentscheid zu unterzeichnen. Der Initiative kommt auch keine aufschiebende Wirkung zu.» Wenn der Vertrag zum Kauf der neuen Kampfjets nicht bis Ende März 2023 unterschrieben ist, werden die für die Schweiz bestimmten 36 Lockheed Martin F-35A an andere Nationen abgetreten und es ist mit Mehrkosten zu rechnen. Thomas Hurter: «Die Nachfrage nach diesem Fünft-Generationen-Jet ist enorm und mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine nochmals gestiegen. Ein Zuwarten der Schweiz würde die Sicherheit unseres Landes massiv gefährden.»  pd

15. August 2022: Das grösste internationale Miltär-Oldtimer-Treffen der Schweiz, der 9th Convoy to Remember im aargauischen Birmenstorf, ist am vergangenen Sonntag erfolgreich beendet worden. Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz obwohl mit rund 15’000 Besuchern nicht so viele wie  erwartet verzeichnet wurden. Sie erlebten aber auch einige aviatische Highlights, allen voran die Show der Patrouille Suisse.

Der Convoy erinnert an die Invasion der Alliierten im Juni 1944 und stand unter dem Motto «Im Gedenken an die Befreiung Europas». Viele Festredner, darunter der Aargauer Regierungsrat und Militärdirektor Jean-Pierre Gallati und Korpskommandant Hans-Peter Walser, Chef des Kommandos Ausbildung der Armee, nahmen diesen Gedanken auf und mahnten zur Wachsamkeit. Ständerat Thierry Burkart kritisierte deutlich die Verschleppung der Luftwaffen-Erneuerung durch linke Kreise. Angesichts des Angriffskrieges in der Ukraine seien diese Bestrebungen nur schwer zu verstehen. Die Armee sei in den vergangenen Jahren richtiggehend ausgehungert worden. «Freiheit ist nicht gratis zu haben», so Burkart.

Angereist waren über 700 Militär-Oldtimer sowie 30 Reenactorgruppen aus acht Nationen und der ganzen Schweiz. Nach den Schweizern stellten die Deutschen das grösste Teilnehmerfeld. Insgesamt waren 2500 Teilnehmer zu Gast, ein neuer Rekord. Das älteste Fahrzeug hatte Jahrgang 1937. Damit sei der Convoy erneut der grösste internationale Anlass dieser Art in der Schweiz, teilen die Veranstalter mit.

Die erwartete Besucherzahl von 20’000 wurde nicht erreicht. Auf dem Festgelände in Birmenstorf AG registrierte das OK eine geschätzte Besucherzahl von gegen 10’000 Personen. Viele weitere Zuschauer hielten sich auf den nahen Hügeln auf, um die Patrouille Suisse zu erleben. Zusammen mit den vielen Zaungästen dürften geschätzte 15’000 Menschen den Convoy mitverfolgt haben. Das Publikum sei diesmal deutlich jünger gewesen, heisst es weiter. Zu den Glanzpunkten gehörte zweifellos die Präsenz der Schweizer Armee in der Luft wie auch auf dem Boden. Die Patrouille Suisse wie auch die Fernspäher «Swiss Parawings» begeisterten im Himmel über Birmenstorf die Zuschauer. Eine Panzerausstellung zog viele Kinder und Erwachsene in ihren Bann.  pd

14. August 2022: Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST hat den Schlussbericht zum Unfall mit der Cessna 172 HB-CGF vom 14. Mai 2019 in Beromünster veröffentlicht. Demnach führte die zu frühe Leistungsreduzierung im Anflug bei Bisenturbulenz und das zu späte Eingreifen des Fluglehrers zum Überschlag der Cessna. Pilot und Fluglehrer blieben unverletzt und kamen mit dem Schrecken davon.

Am 14. Mai 2019 um 14.07 Uhr starteten der damals 67-jährige Pilot mit rund 865 Stunden Flugerfahrung und sein Fluglehrer mit der Cessna 172P HB-CGF der Flubag auf der Piste 33 des Flugplatzes Beromünster (LSZO). Beim Start herrschte ein leichter Wind aus nordöstlicher Richtung. Den Ausflug, die Bedienung des Flugzeugs, die Navigation und die Flugübungen liess der Fluglehrer den Piloten trotz turbulentem Wetter und zweijährigem Flugunterbruch selbständig durchführen. Danach folgte ein Landetraining. Der Anflugwinkel im Endanflug sei nach Einschätzung des Fluglehrers etwas flach gewesen, hält die SUST fest, und die Geschwindigkeit variierte zwischen 60 und 70 KIAS. Der Wind und die Turbulenzen waren während des Anfluges spürbar, doch der Pilot konnte ohne Eingreifen des Fluglehrers Flugrichtung und Anflugwinkel halten. Aufgrund des Seitenwindes musste er das Flugzeug um die Hochachse nach rechts in den Wind drehen.

Der Endanflug in auf die Piste 33 in Beromünster ist aus Lärmschutzgründen seitlich nach rechts versetzt. Der Pilot flog wie vorgesehen im kurzen Endanflug eine Linkskurve, gefolgt von einer Rechtskurve, um die Cessna auf der verlängerten Pistenachse auszurichten. Dann bemerkte er, dass der Wind stärker wurde. Er flog in dieser Phase mit 60 KIAS, reduzierte die Leistung und begann mit dem Abflachen. Plötzlich begann das Flugzeug stark zu sinken. Jetzt griff der Fluglehrer zum Leistungshebel und beide gaben zusammen Vollgas. Der Fluglehrer zog in dieser Phase zusätzlich noch am Höhensteuer. Das Sinken des Flugzeuges liess sich aber gemäss SUST-Bericht nicht mehr stoppen. Das Flugzeug schlug hart mit dem Haupt- und Bugfahrwerk in einem Gerstenfeld, 65 Meter vor dem Pistenanfang der Piste 33, auf. Darauf überschlug sich das Flugzeug und kam etwa 35 Meter vor dem Pistenanfang auf dem Rücken liegend zum Stillstand. Die beiden Piloten konnten selbständig und unverletzt das stark beschädigte Flugzeug verlassen. Es traten keine Betriebsflüssigkeiten aus und es brach kein Feuer aus.

Die SUST führt den Unfall darauf zurück, dass der Pilot für die vorherrschenden turbulenten Windverhältnisse eine zu geringe Anfluggeschwindigkeit wählte, die Leistung für die Landung zu früh reduzierte und der Fluglehrer zu spät korrigierend eingriff. Die nachgewiesene Seitenwindkomponente für dieses Flugzeug beträgt gemäss AFM 15 Knoten. Bei den vorherrschenden Winden waren aber seitliche Böen von bis zu 18 Knoten möglich. Damit wurde das Flugzeug unter Rahmenbedingungen betrieben, die sehr anspruchsvoll waren, insbesondere für einen Piloten, der die letzten zwei Jahre nicht mehr geflogen war, hält die SUST abschliessend fest.  Hansjörg Bürgi

SUST-2389-HB-CGF

13. August 2022: Während andere Fluggesellschaften der Lufthansa-Gruppe im Juli viele Flüge streichen mussten, hat die Schweizer Ferienfluglinie Edelweiss mit über 300’000 Passagieren so viele wie noch nie in einem Juli befördert – und das praktisch reibungslos. Die Gründe: Sie hat während der Pandemie kein Personal abgebaut und die Lust nach Ferienreisen ist grösser denn je. Für den Sommer 2023 baut ihre Langstreckenflotte auf fünf A340 aus.

Die Lust am Reisen und das Bedürfnis für Ferien sei nach der Corona-Pandemie wieder zurück, teilte Edelweiss mit. Ihre Passagierzahlen übertreffen im Juli 2022 gar das Vorkrisenniveau und haben einen neuen Höchststand erreicht: Im Juli 2022 beförderte Edelweiss 304’039 Passagiere, so viele wie noch nie in ihrer Firmengeschichte in einem einzigen Monat. Das entspreche einer Zunahme von drei Prozent gegenüber Juli 2019 bei einer gleichbleibender Sitzauslastung von 84 Prozent. Gleichzeitig sei die Anzahl der durchgeführten Flüge um 16 Prozent gestiegen, erwähnt Edelweiss weiter.

Wie Edelweiss-CEO Bernd Bauer bereits im Interview mit SkyNews.ch (Ausgabe 10/2021) erwähnte, hat Edelweiss während der Corona-Pandemie kein Personal entlassen. Lediglich normale Abgänge wurden nicht ersetzt. Dies hat sich nun ausbezahlt, da Edelweiss Air mit der ganzen Flotte – welche auf den Sommer hin noch mit zwei von Swiss übernommenen A320 auf 16 Flugzeuge ausgebaut wurde – starten konnte. Auch deshalb war dieses Rekordresultat im Juli möglich. Aktuell betreibt Edelweiss vier Airbus A340-300 und zwölf A320-200.

Die Anzahl angebotener Ferienziele erhöhte sich im Sommer 2022 gegenüber Sommer 2019 um 30 Prozent auf weltweit 74 Destinationen. Besonders beliebt waren bei den Edelweiss-Fluggästen im Juli auf der Langstrecke die Ferienziele in den USA, Kanada und in der Dominikanischen Republik. Auf der Kurz- und Mittelstrecke waren es Orte in Spanien, Griechenland und Italien. Bernd Bauer zur aktuellen Sommersaison: «Unsere Gäste verspüren wieder Ferienreiselust und schenken uns nach der unsicheren Pandemie-Zeit wieder ihr Vertrauen. Wir freuen uns sehr über die überdurchschnittlich positiven Kundenfeedbacks. Dazu beigetragen hat sicher, dass Edelweiss auch diesen Sommer eine zuverlässige Partnerin für Ferienreisende ist.»

Der positive Reisetrend halte auch für die Herbstferien und die kommende Wintersaison an, teilt Edelweiss weiter mit. Die Buchungen für die nächsten Monate entwickelten sich erwartungsgemäss positiv. Eine besonders hohe Nachfrage bestehe auf der Langstrecke zu den Ferienzielen in Tansania, Südafrika, auf den Malediven und auf Mauritius. Auf der Mittelstrecke sind die beliebtesten Destinationen in Ägypten und auf den Kanarischen Inseln. Deshalb erstaunt es nicht, dass Edelweiss 2023 auch ihre Langstreckenflotte ausbauen wird. Sie übernimmt von Swiss die A340-300 HB-JMC, welche dann auf den Edelweiss-Standard umgebaut, ab Juli 2023 zum Einsatz kommen soll.             Hansjörg Bürgi

 

11. August 2022: Im Juli 2022 sind 2’518’977 Passagiere über den Flughafen Zürich geflogen. Das entspreche einem Plus von 85 Prozent gegenüber derselben Periode des Vorjahres, teilt die Flughafen Zürich AG (FZAG) mit. Gegenüber Juli 2019 liegen die Passagierzahlen im Berichtsmonat bei 80 Prozent.

Die Anzahl Lokalpassagiere lag im Juli 2022 bei 1’799’137. Der Anteil der Umsteigepassagiere betrug 28 Prozent was 713’196 Passagieren entspricht. Die Anzahl Flugbewegungen stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 42 Prozent auf 21’647 Starts oder Landungen. Der Monatsvergleich zeigt, dass die Flugbewegungen 80 Prozent des Niveaus von 2019 betragen. Die durchschnittliche Zahl Passagiere pro Flug lag mit 140 Fluggästen und damit 20 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Sitzplatzauslastung ist im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahresmonat um 16 Prozentpunkte auf 85 Prozent gestiegen. Absoluter Spitzentag seit Ausbruch der Pandemie war der 31. Juli mit rund 92’000 Passagieren, die über den Flughafen Zürich gereist sind. Insgesamt wurden am Flughafen Zürich im Juli 35’941 Tonnen Fracht abgewickelt. Das entspricht einer Zunahme von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Verglichen mit Juli 2019 wurden nur noch fünf Prozent weniger Fracht abgewickelt.

Stefan Tschudin, COO der FZAG: „Insgesamt sind wir mit dem Sommerferienbetrieb, der betrieblich ohne grössere Zwischenfälle ablief, zufrieden. Alle Mitarbeitenden haben jeden Tag ihr Bestes gegeben, den Passagieren ein möglichst reibungsloses Reiseerlebnis zu bieten. Nach zwei Jahren Pandemie ist aber auch klar, dass es herausfordernd ist, den Betrieb wieder auf täglich zwischen 70’000 bis 90’000 Passagiere auszurichten. Auch international braucht es eine gewisse Zeit, bis sich der Luftverkehr nach der Krise wieder justiert hat.“

Festzustellen sei, dass viele Passagiere sehr früh, teilweise bis zu sechs Stunden vor Abflug, am Flughafen eintreffen. «Das ist nicht nötig und kann die Spitzenzeiten zusätzlich belasten und zu unnötigen Wartezeiten vor noch geschlossenen Check-in Schaltern führen. Zwei bis drei Stunden vor Abflug sind ausreichend und verhindern solche Situationen», so Stefan Tschudin. Wichtig dabei: Die Check-in-Öffnungszeiten zu beachten und wenn möglich das Vorabend-Check-in nutzen. «In diesem Fall reicht ein Eintreffen von zwei Stunden vor Abflug», so Tschudin.  pd