12. Januar 2022: Genf war einmal mehr Schauplatz von Weltpolitik: Am 10. Januar fanden in Genf Gespräche zwischen den USA und Russland statt, wobei die Ukraine-Krise im Zentrum stand. Auf dem Flughafen Genf zeigte sich das in einem Treffen zwischen Boeing und Tupolev, welche die Vize-Aussenminister der USA und Russlands in die Schweiz brachten.

Die US-Vizeaussenministerin Wendy Sherman reiste schon am Samstagabend an Bord der Boeing C-32A 99-0003 der amerikanischen Luftwaffe nach Genf. Die US Air Force betreibt vier Exemplare der C-32A, einer Version der Boeing 757-200 für den Transport hochrangiger Regierungsvertreter. Ausgerüstet für bis zu 45 Passagiere und 16 Besatzungsmitglieder, hat die C-32A eine Reichweite von bis zu 10’186 Kilometern (5500 nautischen Meilen). Die Kabine ist in vier Sektionen aufgeteilt: Im vordersten Bereich befinden sich ein Kommunikations-Zentrum, Küche und Bad sowie zehn Business-Class-Sitze. Die folgende Sektion ist für den primären Passagier reserviert und beinhaltet unter anderem ein Büro. In der dritten Sektion finden sich für Mitarbeiter acht Business-Class-Sitze und ein Konferenzraum. Im Heck sind schliesslich weitere 32 Business-Class-Sitze untergebracht.

Der russischer Vize-Aussenminister Sergej Ryabkow folgte am Sonntagmittag. Im diente die Tupolev Tu-154M RA-85042 der russischen Regierungsflotte als Transportmittel. Das russische Verteidigungsministerium betreibt noch mehrere dieser Veteranen, die im zivilen Luftverkehr kaum mehr anzutreffen sind.

Am Dienstagmorgen reisten die beiden Delegationen nach Brüssel weiter, wo am Mittwoch ein Treffen mit dem NATO-Russland-Rat auf dem Programm stand. Am Donnerstag ist ein Treffen mit der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien vorgesehen. Fotoreport Max Fankhauser

Die Boeing C-32A der USAF wurde weit entfernt von der russischen Tu-154 abgestellt. Foto Max Fankhauser

Die Tu154 mit der russischen Delegation landete am Sonntagmittag in Genf. Foto Max Fankhauser

10. Januar 2021: Beim Flugverkehr in Deutschland zeigt sich im zweiten Corona-Krisenjahr ein leichter Aufwärtstrend. Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH registrierte im Jahr 2021 insgesamt 1,67 Millionen Flüge nach Instrumentenflugregeln – mehr als im Vorjahr, aber nur halb so viele wie noch 2019, wie sie heute mitteilt.

Der Luftverkehr in Deutschland erholt sich. Nach dem Rekordrückgang im Jahr 2020 – mit 1,46 Millionen hatte die DFS so wenig Flüge gezählt wie noch nie in ihrer Geschichte – zeigt sich 2021 ein leichter Anstieg. Insgesamt 1,67 Millionen Starts, Landungen und Überflüge registrierte die DFS im zweiten Jahr der Corona-Krise. Das sind etwas mehr als 14 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zum Niveau vor der Krise ist dies allerdings immer noch ein Rückgang um rund 50 Prozent. Ein ähnlich niedriges Verkehrsaufkommen gab es zuletzt Anfang der 1990er Jahre.

Die Bilanz des Jahres 2021 fällt gemischt aus. Nach schwachem Beginn nahmen die Verkehrszahlen zur Jahresmitte deutlich zu. Vor allem zwischen Juli und Oktober gab es deutliche Zuwächse, die Zahlen lagen dabei jeweils über den Werten des Vormonats. So war der Oktober mit mehr als 208’000 Flügen der verkehrsstärkste Monat des Jahres. Auch der im Jahresverlauf typische Rückgang im November (auf rund 175’000 Flüge) fiel nicht so stark aus wie sonst. Im Dezember registrierte die DFS rund 174’713 Flüge. Das liege nur noch knapp ein Viertel unter dem Niveau im Dezember 2019, teilt DFS weiter mit.

„Diese Entwicklung spiegelt den typischen Jahresverlauf wider“, sagt Arndt Schoenemann, CEO der DFS. „Sie zeigt aber auch, dass wir die Pandemie noch lange nicht überwunden haben. Deshalb gehen wir in der DFS davon aus, dass wir das Vorkrisenniveau wohl erst 2025 wieder erreichen.”  Vor allem die sich ausbreitende Omikron-Variante des Coronavirus macht der Luftfahrt zunehmend zu schaffen. In den USA und in China mussten Fluggesellschaften über die Weihnachtsfeiertage mehrere tausend Flüge streichen, weil Piloten, Flugbegleiter und andere Mitarbeitende sich krank gemeldet hatten oder unter Quarantäne standen.

Noch etwas langsamer als im deutschen Luftraum verläuft die Erholung an den 15 internationalen Flughäfen Deutschlands. Hier wurden 2021 insgesamt rund 962’000 Starts und Landungen gezählt, das sind rund 55 Prozent weniger als 2019.  Bei den einzelnen Flughäfen zeigt sich das aus der Krise bereits gewohnte Bild: Flughäfen mit einem hohen Frachtanteil sind vom Verkehrsrückgang deutlich weniger betroffen als Passagierflughäfen. So lag das Verkehrsaufkommen in Köln/Bonn 2021 nur um rund 37 Prozent unter den 2019er-Zahlen; am Flughafen Leipzig/Halle wurde mit rund 74’000 Flügen sogar annähernd das Vorkrisenniveau erreicht (-2,2 Prozent). Verkehrsreichster Airport bleibt mit rund 260’000 Starts und Landungen der Frankfurter Flughafen (-50 Prozent), gefolgt von München (rund 150’000, -64 Prozent) und Berlin (rund 100’000, -63 Prozent).  pd

09. Januar 2021: Auch vier Jahre nach dem Konkurs der Tessiner Darwin Airline steht immer noch eine ihrer ehemaligen Saab 2000 in Lugano. Die ehemalige HB-IYI trägt Adria-Airways-Titel und somit noch die volle Bemalung, so wie sie bis im Dezember 2017 noch im Einsatz war. Die Saab ist nun in San Marino als T7-016 eingetragen und gehört Jetstream Aviation Capital, einer Leasinggesellschaft.

Die Saab 2000 mit der Werknummer 016 kam seit ihrer Auslieferung im Mai 1995 an die damalige Deutsche BA als D-ADSC immer in Europa zum Einsatz. Bereits nach zwei Jahren übernahm sie die französische Regional Airlines als F-GTSC. Ab Juni 1998 flog sie als EI-CPW für die irische Cityjet, ab März 1999 so auch für Air France.  Als F-GNEH kam sie im Oktober 2000 wieder zu Regional Airlines, welche sie auch für Air France fliegen liess. Im Mai 2004 ging die Werknummer 016 als SE-016 zu Saab Aircraft zurück, um gleich darauf als CS-TLN in Portugal für PGA Express abzuheben. Im Februar 2007 kehrte sie erneut als SE-016 zum Hersteller Saab zurück. Ein gutes halbes Jahr später setzte OLT die als D-AOLC registrierte Saab 2000 ab Oktober  2007 ein. Der Einsatz bei OLT und OLT Express dauerte bis im Januar 2013, dann wurde sie in Saarbrücken abgestellt. Am 5. September 2013 liess sie Darwin Airline als HB-IYI ins schweizerische Luftfahrtregister eintragen und leaste sie von Dragonlite SA, ab dem 8. Dezember 2014 war Darwin Airline auch Besitzer dieser Saab. Ab Juli 2014 erstrahlte die Werknummer 016 dann  in vollen Etihad-Regional-Farben, da Darwin als Etihad Regional durchstartete. Diese Bemalung trägt sie heute noch, auch wenn im Juli 2017 die Etihad-Titel durch die Adria-Aufschrift ersetzt wurden. Am 12. Juli 2018 wurde sie als S5-AFI von Adria Airways übernommen , doch auch Adria Airways musste Ende September 2019 Konkurs anmelden. So steht die bald 27-jährige Saab 2000 mit der Werknummer 016 als T7-016 in Lugano und wartet auf einen neuen Betreiber oder die Verschrottung…  hjb

Die ganze Story von Darwin Airline  findet man in der Ausgabe 07/2020 von SkyNews.ch.

Die ehemalige Saab 2000 HB-IYI von Darwin Airline steht nach wie vor in Lugano. Foto Pascal Gerschwiler

 

06. Januar 2022: Glück im Unglück hatte der Pilot des Schleicher ASK 16 Motorseglers, als er nach dem Start in Wangen-Lachen im nahen Obersee notwassern musste. Gemäss Polizeiangaben konnte er unterkühlt, aber unverletzt gerettet werden, der Motorsegler sank nicht.

Wie die Kantonspolizei Schwyz bekannt gab, startete der Motorsegler am 6. Januar um 15.30 Uhr auf dem Flugplatz Wangen-Lachen. Während des Starts sei es aus bislang nicht geklärten Gründen zu einem Leistungsabfall gekommen, weshalb der Pilot rund 100 Meter vom Ufer entfernt im Zürichsee notwassern musste. Ein in der Nähe fahrender Bootsführer beobachtete den Unfall und barg den Piloten. Der 49-Jährige war gemäss Polizeiangaben unterkühlt, aber blieb unverletzt. Er wurde vom Rettungsdienst zur Kontrolle ins Spital gebracht.

Beim verunglückten Flugzeug handelt es sich um den Schleicher ASK 16 HB-2033 der Segel- und Motorfluggruppe Grenchen. Der 1974 gebaute Motorsegler wird von einem Limbach L 2000 EB Vierzylinder-Boxermotor angetrieben, der rund 80 PS Leistung abgibt. Nach der Notwasserung sank das in Gemischtbauweise hergestellte Flugzeug nicht. Tragflächen und Leitwerk sind aus Holz, der Rumpf besteht aus Sperrholz und einer stoffbespannten Stahlrohrkonstruktion. Das Flugzeug konnte vom Seerettungsdienst Pfäffikon zum Ufer gezogen und anschliessend von der Feuerwehr Wangen mithilfe eines Krans geborgen werden. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) habe die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen, wie die Polizei weiter mitteilte. Hansjörg Bürgi

05. Januar 2022: Den Airbus A220, früher bekannt als Bombardier CSeries, gibt es jetzt unter der Bezeichnung ACJ Two Twenty auch als Businessjet. Am 14. Dezember absolvierte der ACJ Two Twenty im kanadischen Mirabel seinen Erstflug und ist jetzt an Comlux übergeben worden. Comlux, die ihren Hauptsitz nach wie vor in der Schweiz hat, hat einen Exklusivvertrag mit Airbus über die Kabinenausrüstung der ersten 15 ACJ Two Twenty.

Der neue ACJ Two Twenty wird in den kommenden Tagen am Comlux-Standort Indianapolis in den USA erwartet, wo er seine VVIP-Kabinenausrüstung erhalten wird. Nach heutiger Planung wird der erste ACJ Two Twenty Anfang 2023 bei seinem Eigentümer FIVE in Dienst gestellt. FIVE mit Sitz in Dubai ist ein Betreiber von Hotels und Resorts. Comlux Aviation wurde von FIVE als Betreiber für den ACJ Two Twenty ausgewählt und wird den neuen Airbus als 9H-FIVE unter seinem maltesischen AOC betreiben.

Airbus wirbt für den ACJ Two Twenty mit einer interkontinentalen Reichweite von bis zu 10’500 Kilometern (über zwölf Stunden Flugzeit), wobei den Passagieren eine Kabinenfläche von 73 Quadratmetern zur Verfügung steht – wobei in der Standard-Konfiguration nur 16 Passagiersitze eingebaut werden, dafür aber auch ein Esstisch für acht Personen. Der ACJ Two Twenty ist laut Airbus der einzige Businessjet, der seinen Passagieren sechs grosszügige „Living Areas“ biete und das zum Preis eines Ultra-Longrange-Businessjets – bei gleichzeitig tieferen Operationskosten. eb www.comlux.com

www.acj.airbus.com

05. Januar 2022: Qatar Airways nimmt auf Beginn des Sommerflugplans 2022 wieder ihre Flugverbindung zwischen Genf und Doha auf. Die Flüge würden am neu eröffneten Ostflügel des Genfer Flughafens abgefertigt, teilt Qatar Airways weiter mit.

Im März 2020 hat Qatar Airways die Flüge zwischen Genf und Doha aufgrund der Covid-19-Pandemie vorübergehend eingestellt. Nun könne die beliebte Verbindung wieder aufgenommen werden, so Qatar Airways weiter. Ab dem 27. März 2022 verbindet sie mit Airbus A350-900 Genf wieder mit dem Hamad International Airport in Doha. Die Verbindung dem wird dann viermal wöchentlich angeboten: montags, mittwochs, freitags und sonntags. Ankunft in Genf ist um 13.40 Uhr (QR 099), Abflug jeweils um 16.10 Uhr (QR 100).

Erst im Dezember des vergangenen Jahres hat der Flughafen Genf seinen neuen Ostflügel eingeweiht. Der Ostflügel wird in Zukunft vor allem für interkontinentale Verbindungen genutzt. Qatar Airways ist nach Swiss und United eine der ersten Airlines, welche die neue Infrastruktur des Genfer Flughafens nutzen wird.

In der Schweiz bedient Qatar Airways kontinuierlich den Flughafen Zürich. Seit dem 1. Januar 2022 bietet sie zehn wöchentliche Flüge von Zürich nach Doha an. Zusätzlich zum täglichen Flug, wird eine weitere Verbindung jeweils am Donnerstag, Samstag und Sonntag angeboten, die Zürich um 9.05 Uhr verlässt und um 16.55 Uhr Doha erreicht.  pd

04. Januar 2021: Ein sehr positives Signal gibt Edelweiss Air heute ab: Sie wird im kommenden Sommer ihre Flotte wieder auf 16 Flugzeuge ausbauen, zwei Airbus A320 sollen neu dazu stossen. Zudem stellt Edelweiss 150 neue Flight Attentants ein. Wie bereits berichtet, bietet Edelweiss ein sehr umfangreiches Sommerflugplanprogramm an.

Edelweiss stellt derzeit 150 neue Cabin Crew Member ein. Der erste Initial Training Course habe bereits in diesen Tagen begonnen, teilt die Ferienfluggesellschaft mit. Für die Kurse im März, April, Mai und Juni seien noch Plätze frei. Voraussetzung seien zum Zeitpunkt des Eintrittes eine erfolgreich abgeschlossene Grundbildung (Berufsausbildung, Matura/Abitur) sowie eine kundenorientierte Einstellung mit überdurchschnittlicher Dienstleistungsbereitschaft, Freude am Umgang mit Menschen, Herzlichkeit und Einfühlungsvermögen, so Edelweiss weiter.

Die zusätzlichen Crew-Mitglieder werden auch für die beiden A320 gebraucht, welche Edelweiss im Sommer einsetzen will. Piloten scheint die Ferienairline noch genügend zu haben. Die beiden Flugzeuge werden ab Sommer 2022 für den Kurz- und Mittelstreckenverkehr ab Zürich eingesetzt. Somit wächst die Flotte von Edelweiss wieder auf 16 Flugzeuge (12 Airbus A320-200 und 4 Airbus A340-300). Bekanntlich hat Edelweiss 2021 ihre beiden A330-300 an Eurowings Discover abgegeben, worauf die Flotte auf 14 Flugzeuge abnahm. Die Flottenerweiterung und das Rekrutieren von neuen Mitarbeitenden in der Kabine stünden im Zusammenhang mit dem Ausbau des Flugangebotes für Sommer 2022, teilt Edelweiss weiter mit. Die Anzahl Flüge auf der Kurz- und Mittelstrecke wurde im Vergleich zum Sommer 2021 um 16 Prozent erhöht, das Langstrecken-Programm entspricht gar einer Steigerung von 185 Prozent. Dabei wird Edelweiss auch auf Swiss-Flugzeuge zurückgreifen, wie sie an der Medienorientierung im Dezember bekannt gab. hjb

Das Streckennetz wird stark mit der Schwester-Ferienfluggesellschaft Edelweiss abgestimmt. Foto hjb

01. Januar 2022: Auf der Grundlage ihrer neuesten Luftfahrtdaten biete das 15. Think Paper von Eurocontrol eine zuverlässige Zusammenfassung aller Schlüsselindikatoren für die europäische Luftfahrt im Jahr 2021, teilt Eurocontrol mit. Für 2022 erwartet die europäische Flugsicherungsorganisation eine Fortsetzung der 2021 gestarteten Erholung von der Pandemie, wonach gegen Ende Jahr 70 bis 90 Prozent des Verkehrs von 2019 erreichen werden sollte.

Eigenen Angaben zufolge erwartet Eurocontrol eine partielle und nachhaltige Erholung des Verkehrs in Europa. Das Verkehrsaufkommen lag zu Beginn des Jahres 2021 im Januar bei 36 Prozent des Niveaus von 2019, erholte sich aber im Laufe des Sommers dank der Massenimpfungen und des digitalen Covid-Zertifikats der EU auf rund 70 Prozent und erreichte am 27. August 2021 mit 26’773 Flügen ein Zweijahreshoch. Die Ferienflüge zogen sich bis in den Herbst hinein, wobei das Verkehrsaufkommen Ende Oktober auf 81 Prozent anstieg, und trotz Omikron und zusätzlicher Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen für viele Reiseziele lag das Verkehrsaufkommen im Dezember bei 78 Prozent des Niveaus von 2019. Insgesamt erreichte das jährliche Verkehrsaufkommen im gesamten europäischen Luftverkehrsnetz 56 Prozent des Niveaus von 2019.

Eurocontrol geht davon aus, dass sich dieses Wachstum 2022 nicht abschwächen wird und dass sich das Verkehrsaufkommen bis zum Jahresende 2022 auf 70 bis 90 Prozent des Niveaus von 2019 erholen wird – auch wenn die sich entwickelnde Pandemie das Verkehrsaufkommen derzeit viel näher an die Basisprognose von Eurocontrol heranbringe, welche nicht optimistischste sei, hält Eurocontrol weiter fest. Die finanziellen und soziologischen Auswirkungen seien nach wie vor enorm und nicht wesentlich besser als im ersten Jahr der Pandemie. Schätzungen des internationalen Flughafenverbandes ACI zufolge sind 2021 etwa 1,5 Milliarden Passagiere weniger von europäischen Flughäfen abgeflogen als 2019. Das wäre nur geringfügig besser ist als die 1,7 Milliarden des Jahres 2020 und entspricht nur etwa 55 Prozent des Flugangebots in Europa vor der Pandemie. Insgesamt gab es im Jahr 2021 im gesamten Eurocontrol-Netz 4,9 Millionen weniger Flüge als 2019, gegenüber 6,1 Millionen weniger im Jahr 2020. Auch die Verluste der europäischen Fluggesellschaften beliefen sich 2021 auf 18,5 Milliarden Euro, verglichen mit 22,2 Milliarden im Vorjahr.

Für Eamonn Brennan, Generaldirektor von Eurocontrol, bleibt die Situation im Moment enorm herausfordernd. Das Verkehrsaufkommen mag derzeit bei 78 Prozent des Niveaus von 2019 liegen, aber die sich entwickelnde Omikron-Situation zwinge viele der führenden europäischen Fluggesellschaften dazu, ihre Kapazitäten im Januar um bis zu 30 Prozent zu kürzen – und parallel dazu beginnen sie, Flüge aufgrund des krankheitsbedingten Ausfalls von Besatzungsmitgliedern zu streichen.

Dennoch ist Eamonn Brennan zuversichtlich, dass das Jahr 2022 auf der Widerstandsfähigkeit aufbauen werde, welche die Luftfahrt 2021 in einer Krise gezeigt habe, die 2020 die Wirtschaft lahmgelegt hatte. „Sobald sich die Lage bessert, erwarten wir einen raschen Aufschwung, der die europäische Luftfahrt dem Verkehrsaufkommen von 2019 deutlich näher bringen wird. Gleichzeitig müssen alle Akteure in diesem Jahr ihre Pläne für einen nachhaltigen Luftverkehr dringend beschleunigen und mit umfangreichen Investitionen in neue technologische Lösungen wieder nachhaltig aufbauen“, mahnt Eamonn Brennan.  hjb 

Das Think Paper von Eurocontrol als PDF: eurocontrol-think-paper-15-2021-review-2022-outlook.pdf

31. Dezember 2021: Am letzten Tag des Jahres hat Swiss ihren neusten Airbus A320neo HB-JDD erhalten. Zusammen mit der HB-JDE wurde die HB-JDD am 28. Dezember ins schweizerische Luftfahrtregister eingetragen. Genau ein Jahr zuvor, am 31. Dezember 2020, hat Swiss ihre dritte A320neo HB-JDC erhalten. Mit dieser Meldung und diesem Bild wünschen wir allen Leserinnen und Lesern einen guten Start ins 2022, das hoffentlich bald wieder etwas normaler wird. 

Swiss hat ihre Ankündigung, im 2021 noch zwei neue Airbusse zu übernehmen, wahrgemacht: Am 28. Dezember wurden die beiden neuen Airbusse A320neo HB-JDD (Werknummer 10944) und –JDE (11084) ins HB-Register eingetragen. Die JDD flog über Mittag am 31. Dezember 2021 von Toulouse nach Zürich, wo sie um 13.45 Uhr landete. Zuvor flog der brandneue Airbus über dem Jungfraugebiet noch einen Vollkreis. Die HB-JDE dürfte in den nächsten Tagen ebenfalls nach Zürich überflogen werden. Damit verfügt Swiss über total fünf neue A320neo und zwei A321neo. Insgesamt hat sie 25 der neuen und sehr effizienten Airbusse bestellt. Auch EasyJet Switzerland erneuert derzeit ihre Flotte mit A32oneo. Es sind bereits vier A320neo auf EasyJet im schweizerischen Luftfahrtregister eingetragen.     Hansjörg Bürgi

Der neuste Airbus der Swiss ist die A320neo HB-JDD, welche am 31. Dezember 2021 in Zürich angekommen ist. Foto Hansjörg Bürgi

 

Der Vollkreis der HB-JDD am Silvester 2021 über dem Jungfraugebiet.

Der neuste Airbus der Swiss ist die A320neo HB-JDD, welche am 31. Dezember 2021 in Zürich angekommen ist. Foto André Aebi

30. Dezember 2021: CO2-neutral die um die Welt fliegen. Das ist das Ziel der beiden jungen Schweizer Piloten Matthias Niederhäuser und Robin Wenger. Am Sonntag, 2. Januar 2022, starten sie auf dem Flughafen Zürich zum ersten Leg. Am 22. April planen sie rund 230 Flugstunden später nach der Weltumrundung in Bern wieder zu landen.

«Diamondio Earthrounding» heisst das Projekt, welches die beiden ehemaligen Studenten der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, ZHAW, während ihres Aviatikstudiums bereits ausgeheckt hatten. Auch die Corona-Pandemie konnte die beiden Berufspiloten nicht vom Vorhaben abbringen, wenn dadurch auch Vieles noch komplizierter wird. Vergangenen Mittwochabend stellten die beiden Ihre Pläne im Innovationspark in Dübendorf mit dem Team ihren Freunden und Sponsoren vor. SkyNews.ch hat in der Maiausgabe 2021 «Diamondio Earthrounding» ein erstes Mal vorgestellt.

Mit dem Flug um die Welt möchten die beiden 28-jährigen weltweite Initiativen für eine nachhaltige Luftfahrt vernetzen. Ihr Ziel ist es auch, mit der brandneuen Diamond DA50RG CO2-neutral um die Welt zu fliegen. Wo möglich, wird der von einem 300 PS starken Dieselmotor angetriebenen HB-RTT dem normalen Kerosin nachhaltiger Treibstoff beigemischt, der restliche CO2-Ausstoss wird mit verschiedenen Massnahmen kompensiert.

Am Sonntag, 2. Januar 2022, beginnt die Reise um die Welt mit dem Start auf dem Flughafen Zürich. Dieser ist um 11.30 Uhr geplant und sollte bei gutem Wetter auf der Piste 16 erfolgen, so dass man den beiden von der Zuschauerterrasse aus zuwinken kann. Bei schlechtem Wetter werden sie im Instrumentenflugverfahren auf der Piste 28 starten.         Hansjörg Bürgi

Ein ausführlicher Bericht findet man in der Februarausgabe von SkyNews.ch, welche am 24. Januar erscheint.

Zur Website von Diamondo Earthrounding

Die Diamond DA50RG HB-RTT am 28. Dezember 2021 bei der Landung in Zürich. Foto Hansjörg Bürgi

Erstes Etappenziel ist Bangkok, wo eine 50-Stunden-Kontrolle der DA50RG ansteht. Karte Diamondo Earthrounding

Robin Wenger und Matthias Niederhäuser erklären im Innovationpark in Dübendorf ihr Vorhaben. Foto Hansjörg Bürgi