16. Juni 2021: Heute treffen sich der amerikanische Präsident Joe Biden mit und der russische Präsident Wladimir Putin zu Gesprächen in Genf. Bereits am Pfingstmontag traf sich Biden Sicherheitsberater Jake Sullivan mit dem Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew zu Vorbereitungsgesprächen in Genf. Die russische Delegation flog mit der Tupolew 204 RA-64057 der Rossiya nach Genf, während die Amerikaner mit der Boeing C-40B 01-0041 und der Boeing C-17 09-9212 anreisten.

Ab Anfang Juni flog die US Air Force mit mehreren C-17 Transportern Material und Ausrüstung für den Gipfel aus den USA nach Genf, inklusive Limousinen und einem VH-60N White Hawk Präsidentenhelikopter. An gewissen Tagen konnte man bis zu drei C-17 in Genf antreffen. Russland gab sich diesbezüglich bescheidener. In der Vorbereitungsphase landeten „nur“ eine Il-96 und drei Iljushin 76 der russischen Luftwaffe in Genf.

Die amerikanische Delegation mit Präsident Biden reiste am 15. Juni von Brüssel nach Genf. Dabei kamen zwei Boeing C-32A sowie die Air Force One VC-25A zum Einsatz. Die Medien reisten mit einer Delta A330-300 an. Die russische Delegation benützte am 15. Juni zwei Iljushin 96 und einen Airbus A319 für die Anreise, dabei musste eine der Il-96 über eine halbe Stunde Warteschlaufen über dem Neuenburgersee fliegen, bis der amerikanische Präsident gelandet war. Der russische Präsident selber reiste erst am 16. Juni mit zwei Il-96 an. Die Armee und die Polizei haben rund um Genf ein grosses Sicherheitsdispositiv aufgezogen. In der Waadt hat die Armee mobile Radars und Flab-Einheiten zur Luftraumüberwachung installiert.   Fotoreport Max Fankhauser

15. Juni 2021: Nicht 780 sondern nur 550 Swiss-Mitarbeitende werden aufgrund der durch die Corona-Pandemie notwendig gewordenen Restrukturierung bei Swiss entlassen. Der Stellenabbau falle dank einem konstruktiven Konsultationsverfahren mit  geringer aus als noch im Mai erwartet, teilt Swiss heute mit. Insgesamt werde Swiss bis Ende 2021 rund 1700 Vollzeitstellen abgebaut haben, zwei Drittel davon über freiwillige Massnahmen und durch natürliche Fluktuation. Die Flotte wird wie prognostiziert um 15 Prozent verkleinert. 

Vor dem Hintergrund der strukturellen Auswirkungen der Corona-Krise und einem mittelfristig nachhaltigen Nachfragerückgang von 20 Prozent hat Swiss International Air Lines aufgrund der beabsichtigten Restrukturierung (Details hier) am 6. Mai 2021 das gesetzlich vorgeschriebene Konsultationsverfahren eingeleitet. Vom voraussichtlichen Flottenabbau um 15 Prozent wären zu jenem Zeitpunkt potenziell bis zu 780 Mitarbeitende am Boden und beim fliegenden Personal von betrieblichen Kündigungen oder Änderungskündigungen betroffen gewesen. Nach Abschluss des auf drei Wochen verlängerten Konsultationsverfahrens konnte Swiss zusammen mit den Sozialpartnern die Zahl der unvermeidbaren betriebsbedingten Kündigungen auf 550 reduzieren. Bis Ende 2021 wird Swiss dadurch rund 1700 Vollzeitstellen beziehungsweise über 20 Prozent abgebaut haben, davon zwei Drittel über freiwillige Massnahmen und durch natürliche Fluktuation. Die Flotte wird wie prognostiziert um 15 Prozent verkleinert. Durch diese Redimensionierung und Transformation sollen im Rahmen des strategischen Programms «reach» rund  500 Millionen eingespart werden.

Im Rahmen des Konsultationsverfahrens hatten die Sozialpartner, die Mitarbeitenden sowie deren Vertretungen die Gelegenheit, Vorschläge einzubringen, um potenzielle Entlassungen zu verhindern. Dabei sind auch über 770 Vorschläge von Mitarbeitenden eingegangen. Dies alles habe dazu geführt, dass Swiss die Anzahl betriebsbedingter Kündigungen um rund einen Drittel von 780 auf 550 reduzieren konnte, teilt die Airline mit. Darin inkludiert sind auch 58 Mitarbeitende, welche eine Änderungskündigung in Form einer Pensumsreduktion oder Funktionsänderung erhalten und so weiterbeschäftigt werden können.

Swiss sehe sich somit gezwungen, 492 Mitarbeitenden im In- und Ausland die ordentliche Kündigung auszusprechen. Davon sind 334 Mitarbeitende in der Kabine, 101 Mitarbeitende am Boden sowie 57 Mitarbeitende in der Technik betroffen. Beim Cockpitpersonal werden keine Mitarbeitenden abgebaut, dafür wird in Absprache mit dem Berufsverband Aeropers die Bewirtschaftung des Überbestands insbesondere durch eine verordnete Reduktion des Arbeitspensums aller Piloten erfolgen – vorbehältlich einer Annahme durch diejenigen Piloten, die Aeropers angehören.

Swiss-CEO Dieter Vranckx: «Es tut mir für alle Mitarbeitenden sehr leid, die von einer Kündigung betroffen sind und ich bedauere es ausserordentlich, diese einschneidenden Massnahmen aufgrund der strukturellen Veränderungen in der Luftfahrt ergreifen zu müssen. Wir sind aber überzeugt, dass dies der richtige Weg ist, um den Bankenkredit zurückzahlen zu können und Swiss wieder investitions- und wettbewerbsfähig aufzustellen.»

Die Flotte von über 90 eigenen und den im Auftrag für Swiss operierenden Flugzeugen von Helvetic Airways (Wetlease) wird an den Nachfragerückgang angepasst und wie geplant um 15 Prozent gegenüber 2019 verkleinert. Welche fünf Flugzeuge der Airbus-Familie auf der Langstrecke (A330 oder A340) ausgeflottet werden und welche zehn Flugzeuge auf der Kurzstrecke nicht mehr zum Einsatz kommen, ist noch nicht entschieden. Bei der Kurz- und Mittelstreckenflotte wird die Anzahl der durch Helvetic operierten Flugzeuge im Vergleich zu denjenigen von Swiss überproportional reduziert. Des Weiteren prüfe Swiss die Anpassung des Streckenportfolios, die Reduktion von Frequenzen sowie die verzögerte Wiederaufnahme von Langstreckenzielen, heisst es weiter.

«Swiss wird zukünftig kleiner sein – aber auch fokussierter, digitaler, effizienter und nachhaltiger», erklärt Vranckx. «Der geplante Transformationsprozess erfolgt in den nächsten drei Jahren entlang unseres strategischen Programms ‚Reach‘, mit welchem wir uns an die veränderte Marktsituation ausrichten und nachhaltig insgesamt rund  500 Millionen einsparen wollen», so Vranckx weiter. Das Gesamtangebot von Swiss liegt noch immer deutlich unter dem von vor der Pandemie und wird im Hochsommer voraussichtlich 50 bis 55 Prozent der Kapazität von 2019 erreichen. Für das Gesamtjahr 2021 rechnet Swiss mit einem Angebot von rund 40 Prozent gegenüber 2019.  pd

15. Juni 2021: Der Pilotenverband Aeropers und Swiss haben sich geeinigt, wie sie die Auswirkungen der Corona-Krise zusammen bewältigen wollen. Nach mehreren intensiven und konstruktiven Verhandlungsrunden habe am 14. Juni eine Vereinbarung zwischen den beiden Parteien erzielt werden können, teilt Aerosuisse heute mit.

Swiss gab Anfang Mai bekannt, dass im Rahmen der beabsichtigten Redimensionierung bis zu 780 Mitarbeitende (650 Vollzeitstellen) abgebaut werden könnten, davon rund 200 beim Bodenpersonal, 60 in der Technik, 400 beim Kabinenpersonal und 120 im Cockpit. Aeropers nahm umgehend Verhandlungen mit Swiss auf. Diese hatte bekanntlich den Gesamtarbeitsvertrag GAV mit den Pilotengewerkschaft per Ende März 2022 gekündigt. Gemeinsam mit der Swiss wurden Lösungen für den durch den Flottenabbau drohenden Überbestand an Pilotinnen und Piloten gesucht werden. Diese wurden im Rahmen des Konsultationsverfahrens in fünf Verhandlungsrunden gefunden, teilt Aeropers mit.

Das Ergebnis liegt nun vor: Mit den vereinbarten Massnahmen geh Aeropers einen grossen Schritt auf Swiss zu und sei auch bereit, für die Dauer eines Jahres auf bis zu eineinhalb Monatsgehälter zu verzichten. Dadurch und durch weitere flankierende Massnahmen werde sichergestellt, dass einerseits der aktuelle Überstand an Piloten durch die Swiss mittels Arbeitszeitreduktion – nebst daraus resultierender Kosteneinsparung – effizient bewirtschaftet werden kann und andererseits, die Swiss-Piloten bei steigender Produktion wieder sofort zur Verfügung stehen, so Aeropers.

«Die Corona-Krise hat die Luftfahrt in eine sehr schwierige Situation gebracht und den Pilotinnen und Piloten der Swiss war klar, dass sie einen substanziellen Beitrag zur Krisenbewältigung leisten müssen», so Clemens Kopetz, Präsident der Aeropers. «Wir haben immer gesagt, dass wir bereitstehen, der Firma in der aktuell schwierigen Situation zu helfen. Diesen Worten haben wir nun Taten folgenden lassen. Ziel der Verhandlungen war es, gute und tragbare Lösungen zugunsten der Firma und der Mitarbeitenden zu finden», sagt Kopetz weiter.

Bestandteile des vereinbarten Paketes sind auch die Ausweitung des Frühpensionierungsangebotes, Förderung von Ruhenden Arbeitsverhältnissen mittels finanzieller Unterstützung durch den Pilotenverband, Erleichterungen bei den Umschulungen und ein erheblicher finanzieller Beitrag durch die Verordnete Arbeitszeitreduktion jeder einzelnen Pilotin und jedes Piloten. «Mit diesen Massnahmen sichern wir die Flexibilität der Firma, nach der Kurzarbeit signifikant Kosten zu sparen und dennoch jederzeit speditiv auf den Nachfrageanstieg reagieren zu können», so Kopetz. Die Details der Vereinbarung werden den Aeropers-Mitgliedern ab dem 16. Juni zur Abstimmung vorlegt.  hjb

 

 

15. Juni 2021: Die Swiss Helicopter Association (SHA) begrüsst den Entscheid des Ständerates, eine nationale Schweizer Berufspilotenlizenz zu schaffen. Damit bekräftigten beide Kammern des Parlaments ihren Willen, dem von der EASA verfügten Berufsverbot für Piloten ab 60 Jahren ein Ende zu setzen, so die SHA. Der Verband fordert, dass die neue Lizenz noch 2021 herausgegeben wird.

Nach dem Nationalrat hat am 15. Juni auch der Ständerat eine Motion zur Schaffung einer nationalen Berufspilotenlizenz an den Bundesrat überwiesen. Die gleich lautenden Motionen in beiden Räten waren nötig geworden, weil eine veraltete Vorschrift der Europäischen Flugsicherheitsagentur EASA Piloten verbietet, ab dem Alter von 60 Jahren noch kommerzielle Passagierflüge durchzuführen. Dies komme de facto einem Berufsverbot gleich, das so rasch wie möglich aufgehoben werden müsse, so die SHA weiter.

Sogar die EASA selbst anerkenne, dass die Vorschrift veraltet sei und gestrichen gehöre, teilt die SHA weiter mit. Auf Druck von Pilotengewerkschaften grosser EU-Staaten schiebt sie die Streichung aber auf die lange Bank. In der Schweiz ignorierten der Bundesrat und das zuständige Bundesamt für Zivilluftfahrt seit 2016/2017 zwei Entscheide des Parlaments, die eine Streichung verlangen, so die SHA. Auch die nun angenommenen, neuen Motionen hatte der Bundesrat zur Ablehnung empfohlen.

«Der nunmehr zweite Entscheid beider Kammern ist ein dringlicher Weckruf an das UVEK und das BAZL Die betroffenen Piloten und die Schweizer Helikopterunternehmen sind darauf angewiesen, dass die nationale Berufspilotenlizenz nun sofort eingeführt wird», erklärt Nationalrat Martin Candinas, Präsident der Swiss Helicopter Association (SHA). «Die SHA erwartet, dass die Auflage der Lizenz noch 2021 erfolgt. Alle Aspekte rund um diese Frage werden seit Jahren diskutiert. Die zuständigen Stellen hatten genügend Zeit, sich vorzubereiten.»

Der Branchenverband der Helikopterunternehmen setzt sich zusammen mit anderen Verbänden seit Jahren für eine Lösung des Problems ein. «Es geht nicht an, dass der Bund die Harmonie mit der EU vor den klar geäusserten Willen des Parlaments setzt, zumal sogar die EU-Behörde selbst anerkennt, dass diese unsinnige, veraltete Vorschrift gestrichen gehört», sagt Martin Candinas. Die Swiss Helicopter Association begrüsst die Entscheide beider Räte. Sie fordert den Bund auf, die nationale Lizenz noch vor Ende des Jahres 2021 herauszugeben und so zu verhindern, dass weitere erfahrene Piloten aus ihrem Beruf hinaus in die Arbeitslosigkeit gedrängt werden und die Schweizer Helikopterunternehmen ihre erfahrensten Pilot:innen viel zu früh verlieren. pd

 

14. Juni 2021: Erstmals in ihrer Firmengeschichte wird Helvetic Airways ab dem 10. Juli zwei Embraer-Flugzeuge auf dem EuroAirport in Basel stationieren. Die griechische Insel Santorini, die spanische Stadt Jerez sowie Larnaca auf Zypern stehen an Wochenenden auf dem Flugplan.

Helvetic Airways hat einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach Urlaubszielen festgestellt. Dazu beitragen dürften die graduelle Lockerung der Einreisebeschränkungen in den verschiedenen EU-Ländern, die bevorstehende Einführung des Covid-Zertifikats und die Fortschritte bei den Impfungen. Der Helvetic-CEO Tobias Pogorevc sieht für den EuroAirport mit seinem Einzugsgebiet vom Schweizer Mittelland bis ins Elsass ein grosses Potenzial, nicht zuletzt für Ferienflüge. Deshalb hat Helvetic Airways ab Basel Santorini, Jerez de la Frontera und Larnaca  ins Flugprogramm ab Basel aufgenommen.

Die Flüge können direkt auf helvetic.com oder auf den Websites der Partnerreiseveranstalter gebucht werden. Helvetic Airways garantiert Flexibilität bei wesentlichen Flugplanänderungen oder Annullationen, sofern diese auf Reisebeschränkungen in den betroffenen Destinationen zurückzuführen sind. Die Flüge nach Griechenland und Spanien werden mit einer Embraer E190-E1 (112 Sitze) und einer Embraer E195-E2 (134 Sitze) bedient. Die Embraer E195-E2 der neuen Generation ist das Flaggschiff der Helvetic-Flotte. Sie ist besonders leise und verbraucht bis zu 25 Prozent weniger Treibstoff pro Flug. pd    www.helvetic.com

 

13. Juni 2021: Mit der Ablehnung des neuen CO2-Gesetzes bietet sich nach Ansicht der Aerosuisse, des Dachverbandes der Schweizer Luft- und Raumfahrt, nun die Chance, zielgerichtet Projekte für fossilfreies Fliegen zu fördern. Wenn die Luftfahrt Abgaben bezahlen soll, müssen diese effektiv zu 100 Prozent in die Reduktion der Treibhausgasemissionen der Luftfahrt investiert werden.

«Die Luftfahrtbranche der Schweiz bekennt sich zum Netto-Null-Ziel 2050. Doch dafür sind grosse Investitionen notwendig. Diese kann die Luftfahrtbranche aber nur leisten, wenn sie wieder Geld verdient», erwähnt Aerosuisse-Präsident Nationalrat Thomas Hurter. Er ist zuversichtlich, dass nach der Corona-Pandemie noch mehr treibstoffeffizientere Verkehrsflugzeuge unterwegs sein werden. Nicht zu vergessen ist, dass die Schweizer Luftfahrt ihren Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen bereits leistet: Einmal über das UN-Klimainstrument Corsia und zweitens über die Teilnahme am schweizerischen und europäischen Emissionshandel (CH/EU-ETS).

Der Dachverband der Schweizer Luft- und Raumfahrt hat einen umfassenden Massnahmenkatalog erstellt, der aufzeigt, wie der CO2-Ausstoss der Luftfahrt nachhaltig reduziert werden kann. «Lösungen liegen bei alternativem Treibstoff, dem Sustainable Avation Fuel (SAF) sowie emissionsfreien Antriebstechnologien. SAF kann schon jetzt dem Kerosin beigemischt werden, Flugzeuge, die elektrisch oder mit Wasserstoff angetrieben werden, fliegen sogar vollständig emissionsfrei», sagt Thomas Hurter. Doch SAF ist aktuell noch um ein Vier- bis Fünffaches teurer als normales Kerosin. Deshalb braucht es funktionierende finanzielle Anreize, um diesen Treibstoff zu tanken. Auch die Entwicklung der emissionsfreien Technologien und der erforderlichen Infrastruktur an den Flughäfen bedarf umfangreicher Investitionen.

Das zeige auch die Schweizer «Road Map Sustainable Aviation» auf, welche im Auftrag des Aviation Research Center Switzerland (ARCS) entstanden ist. Dafür brauche es aber zwingend international koordinierte Ansätze, wobei auch ein freiwilliger CO2-Ausgleich von Fluggesellschaften anerkannt werden sollte, so die Aerosuisse. Die Schweizer Fluggesellschaften Swiss, EasyJet Switzerland und Helvetic Airways zeigen mit ihren milliardenteuren Flottenerneuerungen auf, wie durch Flugzeuge der neusten Generation der CO2-Ausstoss im zweistelligen Bereich reduziert werden kann. Dies trifft auch auf die neueste Generation der Businessjets zu. Auch die Landesflughäfen Basel, Genf und Zürich haben ihre CO2-Emissionen in den vergangenen Jahrzehnten massiv gesenkt und werden vor 2050 das Netto-Null-Ziel erreichen. «Die Luftfahrt ist sich ihrer Verantwortung bewusst, deshalb setzt sie alles daran, in Zukunft fossilfrei fliegen zu können», sagt Thomas Hurter.  pd

11. Juni 2021: Die Fluggruppe Hasenstrick versucht alles, um das Flugfeld Hasenstrick im Zürcher Oberland aus dem Dornröschen schlaf zu erwecken. Deshalb findet am Wochenende vom 16. bis 18. Juli auf dem „Hasi“ endlich wieder einmal ein Flugfest für alle Generationen statt. Rundflüge mit Antonov An-2 und Helikopter sind möglich.

„Mit den anstehenden Flugtagen wollen wir den Anwohner beweisen, dass das Flugfeld Hasenstrick einfach zur Region oberer Zürichsee gehört, die Bevölkerung uns akzeptiert und zurückwünscht. Auf der anderen Seite möchten wir den Anwohner vorführen, dass heutige Flugzeuge leiser sind und wir Hand bieten wollen für ein vernünftiges Zusammenleben. Das Ziel ist also nicht kommerziell, sondern politisch“, sagt Patrick Lüthi, Aktuar der Fluggruppe Hasenstrick. Nach zwölf  Jahren will die Fluggruppe einfach nur noch eines: zurück auf ihren historischen Flugplatz und wieder von dort aus operieren. „Kommerzielle Rundflüge mit vier eigenen Flugzeugen werden wohl nie mehr möglich sein, aber der Verein als Halter von einem starken, aber zu gleich leisen Flugzeug möchte wieder für gelegentliche Unterhaltung auf dem Hasi sorgen“, so Patrick Lüthi weiter.

Starflight wird 20-minütige Publikumsflüge mit mindestens einer Antonov An-2 durchführen, am Freitag, 16. Juli ab 14 Uhr, am Samstag und Sonntag ganztags. Der Flug pro Person kostet 100 Franken. Interessierte müssen sich mindestens 30 Tage vorher als Vereinsmitglied bei Starflight registrieren (www.starflight.ch). Swiss Helicopter wird kommerzielle Rundflüge anbieten, ab 50 Franken pro Person. Zudem haben sich Piloten der Antique Airplane Association und der Historic Helicopter Group angemeldet.   hjb

10. Juni 2021: Seit über einem Jahr sind am Dock E praktisch nur Airliner abgestellt und Frachtflugzeuge abgefertigt worden. Heute hat die Flughafen Zürich AG (FZAG) ihr jüngstes Dock wieder in Betrieb genommen. Vorerst wird es aber nur an Wochenenden betrieben.

Wie die FZAG auf Anfrage mitteilt, werden – wie zu normalen Zeiten – Non-Schengen-Flüge, vor allem Langstrecken sowie einige Kurzstrecken, abgefertigt. Der Grund für die Öffnung sei das erwartete höhere Passagiervolumen und die erwartete Anzahl Flugbewegungen am Wochenende. Dieses Wochenende vom 12./13. Juni ist das Dock E von heute  Donnerstag bis am Sonntag und am kommenden Wochenende 19./20. Juni von Freitag bis Sonntag geöffnet. Auch an den weiteren Wochenenden im Juni dürfte es voraussichtlich geöffnet sein. Im Juli geht die FZAG von einer vermehrten Öffnung aus. Das Dock E war grundsätzlich seit dem 30. März 2020 geschlossen, wobei es an einigen Wochenenden im Sommer und Herbst 2020 temporär geöffnet wurde.  hjb

09. Juni 2021: Airports Council International (ACI) World und die fünf ACI-Regionen haben ein langfristiges CO2-Ziel für ihre Mitgliedsflughäfen gesetzt: Die ACI-Mitgliedsflughäfen auf globaler Ebene verpflichten sich, bis 2050 Netto-Null-Kohlenstoff-Emissionen zu erreichen. Sie fordern die Regierungen auf, die notwendige Unterstützung bei diesem Vorhaben zu leisten, teilt ACI mit.

Der Klimawandel sei eine globale Herausforderung, die eine dringende globale Reaktion erfordere, da der Weltklimarat (IPCC) kürzlich dazu aufgerufen hat, bis 2050 Netto-Null-Kohlenstoff-Emissionen zu erreichen, hält ACI fest. Das langfristige CO2-Ziel von ACI bezieht sich auf die CO2-Emissionen in der direkten Kontrolle der Flughafenbetreiber und wird ein entscheidender Bestandteil des Beitrags der Luftfahrtindustrie zu diesen globalen Bemühungen sein. Flughäfen nehmen gemäss ACI seit langem eine führende Rolle bei der Adressierung, Minimierung und Minderung der Umweltauswirkungen des Luftverkehrs ein. Dies wurde bewiesen, indem sie ihre Emissionen in den letzten zehn Jahren gesenkt haben, trotz des erheblichen Verkehrswachstums in dieser Zeit.

Luis Felipe de Oliveira, Generaldirektor der ACI: „Wir haben uns vorgenommen, mit allen ACI-Regionen und unseren Mitgliedern weltweit zusammenzuarbeiten, um auf globaler Ebene ein Netto-Null-Ziel festzulegen, zu dem sich Flughäfen verpflichten können. Und wir fordern die Regierungen dringend auf, die notwendige Unterstützung für dieses entscheidende Unterfangen zu leisten. Die Nachhaltigkeit des gesamten Luftfahrtsektors ist entscheidend für die Gegenwart und Zukunft der Branche, sie ist unser Weg zu einer Rückkehr zum Wachstum. Die Branche hat Milliarden in Massnahmen und Praktiken investiert, die erhebliche Fortschritte bei der Reduzierung ihrer Umweltauswirkungen gemacht haben.» Durch eine Kombination aus neuer Technologie, betrieblicher Effizienz und Infrastrukturverbesserungen habe die Industrie seit 1990 mehr als zehn Milliarden Tonnen CO2 vermieden. Man müsse darauf aufbauen und die gemeinsamen Anstrengungen zur Dekarbonisierung beschleunigen, so Luis Felipe de Oliveira weiter.

Das langfristige CO2-Ziel ist ehrgeizig und ambitioniert und soll von den einzelnen Flughäfen in Übereinstimmung mit den lokalen Bedingungen mit Unterstützung der lokalen Regierungen bis 2050 auf einen für sie passenden Zeitplan in Richtung Netto-Null festgelegt werden. Dies wird durch die Ankündigung von ACI Europe – die während des jüngsten Gipfels zur Nachhaltigkeit der Luftfahrt gemacht wurde – veranschaulicht, dass sich 235 Flughäfen in der Region verpflichtet haben, bis 2050 Netto-Null zu erreichen, aber auch, dass 91 Flughäfen nun bis 2030 Netto-Null erreichen sollen.

ACI ist auch der Ansicht, dass die Luftfahrt von entscheidender Bedeutung für die globale wirtschaftliche Erholung von den Auswirkungen und Auswirkungen von Covid-19 ist. Denn die globalen wirtschaftlichen Auswirkungen der Branche – direkt, indirekt, induziert und katalytisch – tragen Billionen zum weltweiten Bruttoinlandsprodukt bei und unterstützen Millionen von Arbeitsplätzen und fördern eine nachhaltige Entwicklung.  hjb

 

 

08- Juni 2021: Nachhaltige Flugkraftstoffe (Sustainable Aviation Fuel, SAF) sind Biokraftstoffe, die derzeit bis zu 80 Prozent der Netto-CO2-Emissionen einsparen. Im Rahmen ihrer ReFuelEU Aviation-Initiative erwäge die Europäische Kommission ein SAF-Mandat, das die Anbieter von Kerosin auf EU-Flughäfen verpflichten würde, ab 2025 einen steigenden Anteil an SAF ihrem Treibstoff beizumischen, teilt Eurocontrol heute mit.

Mit nur 0,05 Prozent des gesamten Kerosinverbrauchs ist der Einsatz von SAF in Europa noch immer sehr gering. Wenn SAF bis 2030 zehn Prozent des gesamten Treibstoffverbrauchs ausmachen könnte – das ist ehrgeizige Ziel von Eurocontrol –würde dies die CO2-Emissionen von EU-Flügen um acht Prozent reduzieren. Neben der Notwendigkeit, die Einführung von SAF zu stimulieren, um die Dekarbonisierung des Luftverkehrs zu beschleunigen sei ein weiteres entscheidendes Thema die Logistik des Treibstofftransports zu den Flughäfen, so Eurocontrol weiter. Im letzten „normalen“ Jahr 2019 entfielen auf nur 39 von insgesamt 1657 EU-Flughäfen 80 Prozent des konventionellen Treibstoffverbrauchs von abfliegenden Flugzeugen. Anstatt diesen SAF gleichmässig auf alle 1657 EU-Flughäfen zu verteilen, wäre es daher effizienter, sich auf die Treibstoffversorgungskette dieser 39 Flughäfen zu konzentrieren, hält Eurocontrol fest. Die Bereitstellung einer 12,5-prozentigen SAF-Mischung für diese Flughäfen würde die CO2-Emissionen von Flügen aus der EU um acht Prozent senken. Bisher haben erst 7 dieser 39 Flughäfen (Frankfurt, Paris-CDG, Amsterdam, Helsinki, Stockholm-Arlanda, Hamburg und München) mit der Belieferung von SAF begonnen.

SAF ist derzeit mehr als doppelt so teuer wie fossiler Jettreibstoff. Selbst bei doppelt so hohen Kosten würde der Einsatz von 12,5 Prozent SAF im Mix natürlich zu einer Erhöhung der Treibstoffkosten um 12,5 Prozent für die Fluggesellschaften führen. Einige Fluggesellschaften könnten daher versucht sein, den Einsatz günstigerer Treibstoffe zu verstärken, was die Beschleunigung der Dekarbonisierung des Luftverkehrs verlangsamen würde. Dieser Kostenanstieg würde auch die Wettbewerbsfähigkeit der aus der EU operierenden Fluggesellschaften beeinträchtigen. Es wäre daher notwendig, für Ausgleichmassnahmen zu sorgen, hält Eurocontrol weiter fest. hjb