27. Dezember 2020: Wie bereits berichtet, hat der Verkehr auf dem Flughafen Zürich ab Mitte Dezember erheblich zugelegt. Die vorübergehende Annullation aller Flüge von und nach Grossbritannien wirkte sich  auf zwei tägliche Flüge von Swiss und British Airways aus. Der starke Westwind am 22. und 24. Dezember führte zu vielen Ostanflügen. Einige Highlights, welche den Flughafen Zürich zwischen dem 19. und 26. Dezember besucht haben, präsentieren wir in der folgenden Bildergalerie:

26. Dezember 2020: In den vergangenen Tagen hat der Flugverkehr auch auf dem Flughafen Zürich merklich zugenommen. Neben interessanten Frachtflügen haben Swiss, Edelweiss, Helvetic und Chair ihr Flugangebot gegenüber den vergangenen Wochen deutlich erhöht. Am 22. und 24. Dezember sorgte der starke Westwind, dass die meisten Anflüge auf die Piste 28 erfolgten. Einige wenige – und ein paar Abflüge von der Piste 32 – haben wir filmisch festgehalten, darunter auch zwei VFR-Landungen.  Filme Hansjörg Bürgi

Film hier anklicken:

 

25. Dezember 2020: In den beiden Vorweihnachtswochen erwachte der EuroAirport nicht ganz überraschend aus seinen coronabedingten «Dornröschenschlaf», dies mit dutzenden, zusätzlichen Flügen nach Südosteuropa. Zudem hat AMAC Aerospace den Zuschlag für mehrere neue Wartungsprojekte erhalten, was ihr geschäftige Festtage beschert.

Vom 17. Dezember bis zum Weihnachtstag starteten ab dem EuroAirport rund 90 Flüge nach Pristina. Neben den Linienflügen von EasyJet und Wizz Air flogen auch Air Mediterranean (mit Airbus A320 und A321 der Avion Express)  ALK Airlines (Boeing 737-300) Enter Air (Boeing 737-800) und GP Aviation (Boeing 737-300 der Bul Air und eigene Boeing 737-400) praktisch im Stundentakt in die kosovarische Hauptstadt. Einige dieser Maschinen trugen allerdings keine Titel und kamen im reinem «Weiss» oder den Farben ihrer Vorbetreiber zum Einsatz. Wizz Air baute ihre Linienflüge nach Ohrid, Skopje und Tirana ebenfalls leicht aus, während in die Türkei Pegasus Airlines und Turkish Airlines zum Teil grössere Airbus A321neo und A330-300 einsetzten. Auch nach Griechenland gab es wiederum einige Flüge nach Athen, dies mit Aegean Airlines und EasyJet. Bereits darf auf die grosse Rückreisewelle im neuen Jahr gespannt sein.

Bei AMAC Aerospace am EuroAirport ist kürzlich eine Boeing BBJ eingetroffen, um sich einem Jahrescheck zu unterziehen. Die Techniker von AMAC werden ein ADSB-Out-System an dem Privatflugzeug installieren. Zwei weitere Boeings werden bei AMAC ebenfalls für eine Installation des ADSB- Out-Systems erwartet. Eine Boeing 737NG wird im Januar 2021 eintreffen. Parallel dazu wird ein 24-, 36- und 72-Monats-Check an diesem Privatflugzeug durchgeführt. Die zweite Boeing, eine 747 in Privatbesitz, wird im März 2021 eintreffen und einem 6-, 12- und 24-Monats- Check unterzogen.

Das ADSB-Out-System wird in erster Linie von der Flugsicherung zur Ortung und Überwachung von Flugzeugen eingesetzt. Indem die Piloten mit verbesserten Informationen über die Flugzeugumgebung versorgt werden, wird die Sicherheit erhöht. Im Vergleich zu herkömmlichen Radargeräten verbessert das ADSB-System die Tracking-Qualität erheblich. „In diesen aussergewöhnlichen Zeiten für die Luftfahrtindustrie ist AMAC glücklich, einen stabilen Auftragsbestand für die unmittelbare Zukunft zu haben. Wir führen nach wie vor regelmässig Arbeiten vor Ort durch und unterzeichnen neue Verträge für Wartungsprojekte“, kommentiert Alexis Ott, Director Maintenance Sales & Key Account Management.

AMAC Aerospace hat auch mehrere neue Wartungsprojekte an Bombardier-Flugzeugen erhalten. Eine Bombardier Challenger 605 wird einer 500-Stunden-APU-Inspektion sowie einem 6-, 12-, 24- und 48-Monats-Check in der autorisierten Servicevertretung von Bombardier unterzogen. Parallel dazu wird AMAC einen 400-, 600- und 1.200-Stunden-Check an dem Privatflugzeug durchführen. Wie vor einigen Wochen angekündigt, wird AMAC ein Ka-Band-System in einer Bombardier Global 6000 in Privatbesitz installieren. Der Besitzer des Flugzeugs habe sich entschieden, nach der abgeschlossenen Installation einer Ka-Band-Antenne eine 60-Monats-Inspektion durchführen zu lassen, teilt AMAC weiter mit. Zudem begrüsste sie kürzlich eine Bombardier Challenger 300 in Basel. Das Bombardier-Team von AMAC wird kurzfristig eine jährliche Wartung an diesem Privatjet durchführen. Mitte Dezember ist auch eine private ACJ319 eingetroffen. Neben einer Sechs-Monats-Inspektion wird AMAC einen „Out-of-Phase“-Test durchführen.

Zudem hat AMAC Aerospace das Überwachungsaudit der ISO 45001-Zertifizierung erfolgreich bestanden. ISO 45001 ist eine internationale Norm, die Anforderungen an Managementsysteme für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz festlegt. „Das ist das Ergebnis des täglichen Engagements aller AMAC-Mitarbeitenden in allen relevanten Fragen der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Wir danken allen unseren Teams für die Unterstützung und aktive Teilnahme“, sagt Philippe Schurrer, Director Safety & Security and Facility Management.     Werner Soltermann/pd

Am 23. Dezember flog Pegasus Airlines mit der A320neo TC-NBY vom EuroAirport nach Istanbul. Foto Paul Bannwarth

Auch Ryanair war am 21. Dezember in Basel zu sehen, so mit der B737-800 EI-EBO. Foto Paul Bannwarth

Air Mediterranean setzt diese A321-231 LY-VEA der litauischen Avion Express von Basel nach Pristina ein. Foto Paul Bannwarth

Das Wetter gute Wetter am 23. Dezember liess auch einen Schulflug mit dem Guimbal Cabri HB-ZYY von Helitrans zu. Foto Paul Bannwarth

25. Dezember 2020: Dieses Bild widerspiegelt die Situation von 2020 – im Regen abgestellte Flugzeuge. Trotz allen Einschränkungen wünschen wir Ihnen, geschätzte Leserinnen und Leser, frohe Festtage – hoffentlich im Kreis ihrer Liebsten. Wir werden auch die nächsten Tage und Wochen aktuelle Meldungen hier auf der Website präsentieren und jeden Monat im Magazin SkyNews.ch für die Schweizer Luftfahrt relevante Themen aufgreifen. Im Namen der Redaktion und des Verlages von SkyNews.ch wünsche ich Ihnen alles Gute und vorallem gute Gesundheit.   Hansjörg Bürgi

23. Dezember 2020: Für wen es ein Weihnachtsgeschenk ist, sei dahingestellt, aber Lufthansa hat sich mit ihren Piloten auf einen längerfristigen, coronabedingten Sparplan geeinigt. Damit werden vorerst Entlassungen von Cockpit-Crews bis 21. März 2022 verhindert und die Kurzarbeit wird bis Ende 2021 verlängert. Mit den Gewerkschaften des Kabinen- und Bodenpersonals hat Lufthansa bereits früher eine Einigung erzielt.

Die Lufthansa und die Vereinigung Cockpit (VC) haben sich auf Krisenbeiträge bis zum 31. März 2022 geeinigt. Damit würden die aktuellen Sparmassnahmen im kommenden Jahr nicht nur erhalten, sondern durch weitere Massnahmen ausgeweitet, wie Lufthansa heute mitteilt. Die getroffene Vereinbarung beinhaltet insbesondere die Grundlage für eine Verlängerung der Kurzarbeit für das Jahr 2021, eine Absenkung der Arbeitszeit mit äquivalenter Gehaltsanpassung und das Aussetzen von Tariferhöhungen. Sie gilt für die Cockpit-Crews von Lufthansa, Lufthansa Cargo, Lufthansa Aviation Training sowie einer Teilgruppe der Germanwings-Piloten und schliesst betriebsbedingte Kündigungen bis März 2022 aus.

Michael Niggemann, Vorstand Personal und Recht, Deutsche Lufthansa AG, sagt dazu: „Wir wollen die Laufzeit des Krisentarifvertrags nutzen, um mit der Vereinigung Cockpit nachhaltige strukturelle Lösungen als Reaktion auf die veränderten Rahmenbedingungen zu vereinbaren und Kündigungen, auch nach der Laufzeit vermeiden zu können.“ Daher setzen Lufthansa und VC die Verhandlungen 2021 fort, um in Anbetracht einer besseren Prognostizierbarkeit nachhaltige Lösungen für die Zeit nach Auslaufen des Krisentarifvertrags zu vereinbaren.

Medienberichten zufolge bezifferte die Gewerkschaft die Einsparungen auf etwa 450 Millionen Euro. Zusammen mit dem bereits geschlossenen Paket für 2020 würden sich so insgesamt mehr als 600 Millionen Euro ergeben. Bislang gab es mit der Pilotengewerkschaft nur eine Vereinbarung bis Ende 2020. Die Lufthansa drohte, ohne Einigung müssten bereits im zweiten Quartal 2021 rund 500 Commanders und 500 First Officers das Unternehmen verlassen. Das wären rund 20 Prozent aller Cockpit-Crews. Mit der Kabinenpersonalgewerkschaft Ufo und jener für das Bodenpersonal, Verdi, hat Lufthansa bereits Einigungen erzielt.   hjb

 

21. Dezember 2020: Die „Super Connie“ bleibt in der Schweiz registriert. Das BAZL hätte sie aus dem Luftfahrtregister gelöscht, wenn nicht bis am 21. Dezember 2020 bestätigt worden wäre, dass sie sich in schweizerischem Besitz befindet. Seit dem 18. Dezember ist die HB-RSC auf die Firma Immo Norse AG im zürcherischen Egg eingetragen und nicht mehr auf die Super Constellation Flyers Association (SCFA) in Liquidation. Einen ausführlichem Beitrag dazu findet sich auch in der Januarausgabe 2021 von SkyNews.ch, welche dieser Tage erschienen ist.

Die legendäre Lockheed Super Constellation ist bekanntlich von deutschen Investoren zum Nulltarif übernommen worden, aber sie haben auch alle Schulden und Rechnungen der SCFA beglichen und den Strassentransport Ende November 2019 vom Flughafen Zürich zum Flugplatz Bremgarten, etwa 50 Kilometer nördlich von Basel, finanziert. Insgesamt wurden rund 80 Prozent der Flugguthaben von 292’000 Franken zurückbezahlt. Sämtliche Forderungen an die SCFA wurden per Ende Juni 2019 bezahlt, wie der Liquidator Peter Manzoni mitteilte. Bereits heute sei absehbar, dass die Liquidation des Vereins ohne Schulden abgeschlossen werden könne, ergänzte er.

Das BAZL wäre die HB-RSC eigentlich gerne «losgeworden», auch weil die Aufsicht über ein so komplexes Flugzeug ziemlich aufwendig ist. Daraus wird nun nichts. Denn mit der am 18. Dezember vollzogenen Handänderung  bleibt sie im schweizerischen Luftfahrtregister. Dass es sich bei der Immo Norse AG wohl um eine «Briefkastenfirma» handelt, spielt keine Rolle, das BAZL wird die Eigentumsverhältnisse wohl überprüft haben, bevor der Übertrag erfolgen konnte.

Am 20. Dezember wurden auch alle ehemaligen SCFA-Mitglieder über den neusten Stand der Dinge von letzten SCFA-Präsident Hans «Breiti» Breitenmoser informiert: Der Vorstand sei die ganze Zeit in engem Austausch mit den Investoren und den Luftfahrtbehörden in der Schweiz, schreibt er. «Denn wie Ihnen, ist auch für uns wichtig, dass die Super Connie unbedingt wieder über dem Schweizer Himmel zu sehen sein wird. Obwohl wir nahe dran sind, konnten wir keine verbindlichen Aussagen über das weitere Vorgehen machen», so Hans Breitenmoser weiter.

Es seien auch viele Halbwahrheiten herumgeboten worden. Richtig sei, dass die HB-RSC immer noch in Bremgarten in einem Hangar sicher und trocken gelagert ist. Das sei für das Wiedererlangen des «Permit to fly» im Moment sehr wichtig. Die Connie weiter in Zürich-Kloten zu hangarieren, hätte in sehr kurzer Zeit so viel Geld verschlungen, dass deswegen die SCFA in Liquidation womöglich noch Konkurs gegangen wäre, hält Hans Breitenmoser weiter fest. Vor allem durch die weltweite Covid-19-Pandemie sei das ganze Projekt verzögert worden. Doch die Investoren hätten erneut bestätigt, dass die L-1049 HB-RSC Super Constellation wieder fliegen solle.

Im Moment erstellen Ingenieure für alle Komponenten des Flugzeugs die Kostenvoranschläge für die anstehende Restaurierung. Von den Investoren wurde klar entschieden, dass die Connie im Schweizer Register verbleiben müsse und die gesamte Restaurierung unter der Aufsicht unseres Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) zu erfolgen hat. Daher wurden vor Ende Jahr die Eigentumsverhältnisse der HB-RSC definitiv geregelt, damit die Maschine in Schweizer Besitz bleiben wird.

Ob die HB-RSC aber wieder abheben könne, hänge von verschiedenen Faktoren ab, fährt Hans Breitenmoser fort: technische Probleme, welche nicht lösbar sind? Wird ein geeigneter Standort gefunden, wo die Restaurierung durchgeführt werden kann? Wollen und können die Investoren das nötige Budget zur Verfügung stellen? Der Entscheid des BAZL Ende Oktober 2020, eine künftige Beschränkung der Anzahl Passagiere bei historischen Luftfahrzeugen gesetzlich zu verankern, stellt eine komplett neue Ausgangslage für eine zukünftige Operation dar. Dies werde sicher einer der wichtigsten Faktoren sein. Trotzdem sei er zuversichtlich, dass das Ziel, die Connie wieder in die Luft zu bekommen, erreicht werden könne, hält Hans Breitenmoser weiter fest. Der Liquidator hätte gerne im Herbst 2020 eine Informationsveranstaltung durchführen wollen. Doch die Covid-19-Pandemie hat das verhindert. Es ist vorgesehen, diese im Frühjahr 2021 nachzuholen.   Hansjörg Bürgi

Das Eintragungszeugnis der HB-RSC.

21. Dezember 2020: Die durch die Corona-Krise stark angeschlagene Abfertigungsgesellschaft Swissport scheint den Neustart geschafft zu haben: Heute verkündet sie den Abschluss eines langfristen Vertrages mit der Lufthansa Group. Swiss ihrerseits teilt mit, dass der per Ende 2020 auslaufende Vertrag mit Swissport um sieben Jahre verlängert werde.

Die zur chinesischen HNA Group gehörende Swissport kämpfte wegen den finanziellen Problemen ihres Eigentümers bereits vor der Corona-Krise mit grossen Herausforderungen. Doch unter der Leitung des langjährigen Firmenchefs Eric Born konnten in den vergangenen Monaten neue, private Investoren gefunden werden, welche an die strategische Bedeutung der traditionsreichen, ehemaligen Swissair-Abfertigungsgesellschaft glauben. Gemäss einem Beitrag in der «NZZ am Sonntag» hat Eric Born die Chefs von HNA überzeugen können, einer einvernehmlichen Lösung zuzustimmen, wobei sie ihre Stimmrechte verlieren. Analysten schätzen, dass HNA mit dem Swissport-Engagement rund zwei Milliarden Euro verloren hat. Die neuen Swissport-Besitzer haben gemäss NZZaS Anleihen in der Höhe von 1,4 Milliarden Euro in Eigenkapital umgewandelt und zusätzlich 500 Millionen Euro an frischen Mittel eingeschossen. Damit ist der Neustart bei Swissport möglich gewesen.

Und die Branche scheint an eine Zukunft für Swissport zu glauben, wie der neue Vertrag mit der Lufthansa Group zeigt. Er umfasst die Passagierabfertigung und das Airport Ramp Handling für Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Edelweiss Air an den Flughäfen Zürich, Genf und Basel für die nächsten sieben Jahre, vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2027. Diese Vertragserneuerung erfolgt nach der erst kürzlich getroffenen Vereinbarung zur Übernahme des Bodenservicegeschäfts von Qantas an den drei australischen Flughäfen in Sydney, Melbourne und Canberra. Da die Fluggesellschaften sich auf die Zeit nach Covid-19 vorbereiten, suchten sie nach verlässlichen Partnern, und Swissport biete ihnen diese Sicherheit, wird weiter mitgeteilt. Das Unternehmen befinde sich in der Schlussphase der finanziellen Umstrukturierung und werde mit einer gestärkten Bilanz aus der Krise hervorgehen, wobei die Besitzverhältnisse auf eine Gruppe neuer Aktionäre übertragen werde, so Swissport weiter.

2019 machte das Volumen von Swiss rund zwei Drittel aller von Swissport am Flughafen Zürich abgefertigten Flüge aus. „Grosse Fluggesellschaften vertrauen auf Swissport, während sie für die Zeit nach der Covid-Krise planen und sich auf eine Erholung und das Hochfahren des Betriebs im Jahr 2021 vorbereiten“, sagt Willy Ruf, Senior Vice President, Central & Eastern Europe von Swissport. „Wir sind erfreut, dass wir das Vertrauen der Lufthansa Group erneut gewonnen haben und sind hoch motiviert, die Arbeit aufzunehmen und Swiss bei der reibungslosen Rückkehr zu einem höheren Verkehrsaufkommen zu unterstützen.“ Swissport ist seit dem Erstflug der Swiss im 2002 für die Passagierabfertigung und das Ramp Handling in der Schweiz zuständig. Christoph Casparis, Leiter Ground Operations von Swiss: „Wir freuen uns, die seit vielen Jahren bewährte Partnerschaft mit Swissport in den kommenden Jahren weiterführen zu können.“  hjb

19. Dezember 2020: Die Schweizer Sparfell Aviation Group hat kürzlich das Lufttaxigeschäft sowie alle sieben Bizjets der Genfer Speedwings übernommen. Speedwings war vorwiegend in der Schweiz, Frankreich und Österreich tätig. 32 Mitarbeiter treten ebenfalls zu Sparfell über. Die Übernahme beinhaltet auch das AOC (Air Operator Certificate), das Speedwings in Frankreich und Österreich besass.

Die Firma Speedwings des Freiburger Unternehmers und Anwalts Damien Piller will sich künftig auf ihre Aktivität als FBO (Fixed Base Operator) auf dem Flugplatz Payerne konzentrieren, wo Speedwings in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden im Frühling 2019 einen neuen Terminal mit 6600 Quadratmeter Hangarfläche für die Geschäftsfliegerei eröffnet hatte. Speedwings Handling Services beschäftigt dort sieben Mitarbeiter, die sich um die Passagiere und Besatzungen sowie die Abfertigung der zivilen Flüge kümmern.

Mit der Übernahme des Flugbetriebs und der Flotte von Speedwings verstärkt die Sparfell Aviation Group ihren Marktauftritt im Business Aviation Sektor. Die Gruppe war bisher vorwiegend im Flugzeughandels- und Leasinggeschäft sowie Management in Genf und Washington tätig. 2019 übernahm Sparfell den österreichischen Businessjet Betreiber Laudamotion Executive. Mit der Einverleibung der Speedwings Flotte verfügt Sparfell über einen Flugzeugpark von 27 Bizjets.      Max Fankhauser

Zur Sparfell Aviation Group

18. Dezember 2020: Der aktuelle Chef von Swiss WorldCargo, Ashwin Bhat, wird per 1. März 2021 als Vorstandsmitglied die Leitung des Ressorts Produkt und Vertrieb (Chief Commercial Officer) von Lufthansa Cargo übernehmen. Der 51-jährige wird damit die bisherige Position von Dorothea von Boxberg antreten, die zum gleichen Tag als Vorstandsvorsitzende und CEO übernimmt, wie Lufthansa Cargo heute mitteilt.

Als Chief Commercial Officer der Lufthansa Cargo verantwortet Ashwin Bhat die weltweite Aussenorganisation für Vertrieb und Handling, das Produkt, das Revenue Management, Pricing, Netzplanung und die Vertriebssteuerung. Ashwin Bhat leitet seit Oktober 2015 als Vice President und Head of Cargo die Frachtabteilung der Swiss International Air Lines in Zürich. Er trat im Februar 1999 in die damalige Swisscargo AG ein und hat verschiedene Führungspositionen unter anderem im Revenue Management, Transport Management sowie im Global Area Management bis zu seiner letzten Position als Head of Cargo für Swiss International Air Lines durchlaufen.

„Ich freue mich sehr, dass wir mit Ashwin Bhat einen sehr erfahrenen Manager als Vertriebsvorstand gewinnen konnten“, sagte Harry Hohmeister, Mitglied des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG und Vorsitzender des Aufsichtsrates von Lufthansa Cargo. „Mit seiner umfassenden Expertise im Frachtgeschäft sowie seiner langjährigen Vertriebserfahrung wird er die führende Position von Lufthansa Cargo im internationalen Wettbewerb weiter stärken.“ Ashwin Bhat, Jahrgang 1969, schloss 1990 mit dem Bachelor in Science, Major in Chemie an der University of Mumbai, Indien ab und arbeitete vor Beginn seiner Karriere in Zürich mehrere Jahre als Manager im Accounting eines Airline-Finanzdienstleisters in Mumbai.  Sein Nachfolger bei Swiss WorldCargo werde in nächster Zeit bekanntgeben, teilte Swiss-Finanzchef Markus Binkert dazu mit.  pd

Ashiwn Bhat im Frühling 2019 auf dem Flughafen Zürich – mit einer Lufthansa A320 im Hintergrund. Foto Hansjörg Bürgi

17. Dezember 2020: Swiss WorldCargo hat die Vorbereitungen für den Transport der Covid-19-Impfstoffe abgeschlossen und ist für die weltweite Verteilung der Impfstoffe bereit, wie sie heute mitteilt. Am Luftfracht-Drehkreuz des Flughafens Zürich steht eine exzellente Infrastruktur bereit. Bereits am 18. Dezember lieferte Swiss 14 Tonnen Impfstoff von Peking via Zürich nach São Paulo.

In den vergangenen sechs Monaten hat sich Swiss WorldCargo auf den Transport von Covid-19-Impfstoffen vorbereitet. Im Sommer 2020 hat das Unternehmen eine interne Task Force eingesetzt, um das Potenzial für den weltweiten Transport von Corona-Impfstoffen zu evaluieren. Spezialisten verschiedener Abteilungen haben analysiert, wie die verschiedenen Flugzeugtypen, das Netzwerk und die Kapazitäten von Swiss WorldCargo die globalen Lieferketten am besten unterstützen können.

Vor kurzem habe man bereits erfolgreich erste Tests durchgeführt, teilt die Frachtfirma von Swiss weiter mit. Diese haben gezeigt, dass Swiss WorldCargo in der Lage ist, die komplexen regulatorischen Bestimmungen und Kundenbedürfnisse zu erfüllen, einschliesslich der Einhaltung sämtlicher Temperatur-, Kühlketten- und Zeitanforderungen. Swiss WorldCargo verfolgt den behördlichen Zulassungsprozess für alle Covid-19-Impfstoffe weiterhin genau und ist bereit, Transporte durchzuführen.

Am 18. Dezember ist ein Swiss-Airbus A340-300 mit über 14 Tonnen Covid-19-Impfstoff in São Paulo gelandet. Flug LX 96 von Zürich nach São Paulo war am Abend des 17. Dezember in Zürich gestartet. Zuvor war die Lieferung von Peking nach Zürich befördert worden. Die Spezialsendung wurde in zehn Envirotainer RAP-e2 Containern transportiert, welche die Temperatur während des Fluges konstant im Bereich von 2-8 Grad Celsius gekühlt hielten. Zusammen mit dem Speditionspartner PGL Brazil führte Swiss WorldCargo den Transport im Auftrag des brasilianischen Butantan-Instituts durch. Bei der Ankunft wurde das Flugzeug von mehreren prominenten Regierungsvertretern begrüsst, darunter der Gouverneur von São Paulo, João Doria. Die gesamte Sendung enthielt fast zwei Millionen Dosen Corona-Impfstoff, wie Swiss weiter mitteilte.

Als ein führendes Transportunternehmen von pharmazeutischen und pflegeintensiven Gütern kann Swiss WorldCargo auf eine langjährige Erfahrung bei der Lieferung von pharmazeutischen Produkten, einschliesslich Impfstoffen, zurückblicken. Die langjährige Expertise basiert auf dem gut ausgebildeten Personal, auf der exzellenten Infrastruktur am Drehkreuz Zürich und starken Partnern bei der Bodenabfertigung. Swiss WorldCargo ist als Organisation CEIV Pharma-zertifiziert. Der Hub von Swiss WorldCargo in Zürich, der von Cargologic betrieben wird, ist IATA CEIV Pharma-zertifiziert und Swissmedic GDP-konform, und entspricht somit den Bestimmungen der Schweizer Behörden.

„Die kommenden Monate stellen eine grosse Herausforderung für die gesamte Luftfracht- und Logistikbranche dar“, sagt Christian Wyss, Head of Quality & Services bei Swiss WorldCargo und Leiter der Swiss WorldCargo Vaccine Transport Task Force. „Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung bei der Durchführung komplexer pharmazeutischer Transporte ist Swiss WorldCargo jedoch gut positioniert, um den Transport von Covid-19-Impfstoffen in, aus und durch die Schweiz an eine Vielzahl von globalen Destinationen zu unterstützen.“   pd