12. November 2020: Die Luftfracht hilft Swiss durch die Krise. Seit vergangenem März hat Swiss über 1000 Frachtflüge durchgeführt, wie sie heute mitteilt. Dank diesen Frachtflügen kann sie auch einen grossen Teil ihres Langstreckennetzes aufrechterhalten und die gesamte Boeing-777-Flotte in der Luft halten.

Seit dem Beginn der Coronakrise im März hat Swiss International Air Lines durch ihre Luftfrachtabteilung Swiss WorldCargo mehr als 1000 reine Frachtflüge durchgeführt. Dabei wurden über 23’000 Tonnen an Ware befördert, wie die Airline mitteilt. In den Monaten April und Mai wurden vor allem Medikamente und medizinische Hilfsgüter zur Unterstützung der Schweizer Bevölkerung und Wirtschaft transportiert, seither liegt der Schwerpunkt auf kommerzieller Fracht.

Bei einem Teil dieser reinen Frachtflüge handelt es sich um Charterflüge, bei denen die Güter hauptsächlich im Frachtraum transportiert werden. Darüber hinaus nutzt Swiss auch auf ihren drei umgebauten Boeing 777-300ER den Bereich der Economy Class Kabine für den Transport von Frachtgütern. Seit der Erteilung der entsprechenden Genehmigung durch die Schweizer Behörden im Juli befördert Swiss auch bestimmte Arten von kommerzieller Fracht in der Kabine. Zuvor war die Beförderung auf medizinisches Schutzmaterial und damit zusammenhängende humanitäre Güter beschränkt.

Swiss bietet derzeit regelmässig reine Fracht-Linienflüge von Zürich nach Buenos Aires, Delhi, Dubai, Johannesburg, Mumbai, Peking und Shanghai an. In Kürze nimmt sie auch den Flugbetrieb für Frachtsendungen von Zürich nach Santiago de Chile via Sao Paulo auf. Innerhalb Europas bietet Swiss WorldCargo weiterhin Transporte über regelmässige Linienflüge und ein Trucking-Netzwerk an. Neben den Charterflügen transportiert Swiss wie bisher Güter im Frachtraum ihrer regulären Passagierflüge, dem eigentlichen Kerngeschäft ihrer Luftfrachtabteilung Swiss WorldCargo. Das Langstreckennetzwerk für Passagierflüge umfasst derzeit die Destinationen Bangkok, Boston, Dubai, Chicago, Hong Kong, Johannesburg, Montreal, Newark, New York, San Francisco, Sao Paolo, Shanghai, Singapur, Tel Aviv und Tokio. pd

11. November 2020: Nach (ungeplant langen) 60 Jahren schloss der Flughafen Berlin-Tegel mit vielen Emotionen am 8. November 2020 seine Tore. SkyNews.ch-Reporter Thomas P. Hofer war am Boden und in der Luft dabei.

Bereits anfangs des 20. Jahrhunderts wurde das Gebiet des heutigen Flughafens Tegel als Luftschiff-Basis verwendet. Nach dem Ersten Weltkrieg war es dem Deutschen Reich verboten, eine Luftstreitmacht aufzubauen. Deshalb wurde die Infrastruktur abgebrochen und die Luftschiffaktivitäten eingestellt. Ab 1930 wurde dann der Raketenschiessplatz Tegel eröffnet. Rudolf Nebel und Wernher von Braun machten dort erste Versuche mit flüssigkeitsbetriebenen Raketen und Flugkörpern. Deren Weiterentwicklung wurde später nach Penemünde verlegt. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Platz als Truppenübungsplatz der Luftwaffe verwendet.

Tegel und seine Infrastruktur waren nach dem Zweiten Weltkrieg praktisch vollständig zerstört. Wegen der akuten Wohnungsnot war eigentlich geplant, eine Kleingarten-Wohnsiedlung zu bauen. Die Gegend war allerdings mit vielen Blindgängern und Munitionsresten übersät. Wegen der sowjetischen Blockade West-Berlins wurde zur Unterstützung der Berliner Luftbrücke durch die französische Besatzungsmacht, zusammen mit US-amerikanischen Spezialisten und deutschen Arbeitskräften, im August 1948 innert 90 Tagen ein neuer Flugplatz errichtet. Dazu gehörte, nebst provisorischen Gebäuden, auch der Bau der damals längsten Start- und Landebahn Europas mit einer Länge von 2428 Metern. Am 5. November 1948 landete mit einer Douglas C-54 das erste Flugzeug auf dem erst Anfang Dezember offiziell eingeweihten Flughafen. Der Flugbetrieb erfolgte weitgehend mit amerikanischen und britischen Flugzeugen, da die französische Luftwaffe nicht über eine ausreichende Anzahl an Transportflugzeugen verfügte.

Der spezielle Besatzungsstatus Berlins liess für westliche Flughäfen (Tegel, Tempelhof) nur Anflüge für Gesellschaften aus USA, Grossbritannien und Frankreich zu, durch spezielle Luftkorridore über die sowjetischen Besatzungszone. Den ersten regelmässigen Linienflug nach Tegel nahm Air France am 2. Januar 1960 mit einer Caravelle auf. Dies war der Beginn des  in Tegel. Tempelhof wurde bereits vorher schon bedient. Dort stellte jedoch die verhältnismässig kurze Start- und Landebahn für die neu aufkommenden Strahlflugzeuge ein Problem dar. PanAm begann im Mai 1964 als zweite Fluggesellschaft mit regelmässigen Linienflügen nach zunächst New York-JFK. Von April 1968 an zogen alle Charterfluggesellschaften von Tempelhof nach Tegel um.

Die Flughafenanlagen Tegel-Süd entstanden zwischen 1965 und 1975. Das bis zuletzt genutzte sechseckige Hauptterminalgebäude wurde am 23. Oktober 1974 eingeweiht und wenige Tage später eröffnet. Dazu wurden die damals vier grössten Grossraumflugzeuge der Welt, eine Lockheed TriStar der British Airways, eine McDonnell Douglas DC-10 von Laker Airways, eine Boeing 747-100 von PanAm sowie ein Airbus A300 von Air France eingeflogen. 1988 wurde der Flughafen nach dem Luftfahrtpionier Otto Lilienthal benannt.

Im Zuge der geplanten Fertigstellung des Ausbaus des Flughafens Schönefeld zum Flughafen Berlin Brandenburg (BER) sollte der Flughafen Tegel als letzter Berliner Verkehrsflughafen ursprünglich am 2. Juni 2012 geschlossen werden. Nach zahlreichen Verschiebungen der Eröffnung des BER, die nun am 31. Oktober 2020 erfolgte, blieb der Flughafen Tegel weiterhin, bis zum 8. November 2020, in Betrieb. Tegel fertigte 2019 immerhin über 24 Millionen Passagiere ab, was ihn zur Nummer Vier in Deutschland machte. Er war vor allem wegen seinen kurzen Wegen sehr beliebt. Am 8. November 2020 war dann endlich Schluss. Nach einer ausgiebigen Taxirunde startete der Sonderflug AF1235 mit einer A320 (F-GKXP) der Air France nach Paris CDG, als Hommage an den allerersten Linienflug nach Tegel. Dann wurde die Pforten geschlossen.

Bereits am Vortag wurden mit einigen Sonder- und Rundflügen die Schliessung eingeläutet. So führte eine A320 der SundAir (D-ASGK) in Zusammenarbeit mit Eventflug/Black Forest Aviation mehrere Rundflüge über Berlin durch. Dabei wurde auch der neue Flughafen BER mittels einem Low Pass begrüsst. Die Air Berlin-Restbemalung der Maschine trug sicher noch zu etwas Sentimentalität bei, trug doch Air Berlin (und ihre Vorläufer) viel zum Erfolg von Tegel bei.

Lufthansa schickte letztmals auch als Sonderflug einen Airbus A350 (D-AIXI) von München nach Tegel. WDL (mit Embraer E195 D-AZFA, in voller German Airways-Bemalung) und Lübeck Air (mit ATR-72 SE-MDB) flogen ebenfalls ein. Einige der letzten Linienflüge wurde mit viel Winken, Publikum und Wasserfontänen verabschiedet. Am Abend wurden dann noch ein Zubringerflug von Brandenburg (BER) nach Tegel mit einer A319 (D-AGWY) der Eurowings in Zusammenarbeit mit AirEvents.de durchgeführt. Dort führten auch sie noch zwei Nachtrundflüge über Berlin durch. Gegen 23.20 Uhr hob die Maschine, nach einer Abschiedsdusche der Feuerwehr und einer ausgiebigen Taxirunde zum allerletzten kommerziellen, innerdeutschen Flug von TXL nach BER ab.

Der Flughafen Tegel bleibt zunächst formal bis Mai 2021 ein Flughafen, sechs Monate nach Inbetriebnahme des BER. Zudem sollte bis zur Fertigstellung des neuen Regierungsflughafens am BER der Hubschrauber-Flugbetrieb der Bundeswehr bis 2029 von Tegel Nord aus fortgeführt werden. Das Hauptgebäude bleibt erhalten, für das übrige Gebiet sind die Pläne sind schon gemacht. Auf dem Areal soll ein Stadtquartier mit 5000 Wohnungen, ein Forschungs- und Industriepark für urbane Technologien sowie ein Landschaftspark entstehen.   Fotoreport Thomas P. Hofer

In der Dezemberausgabe von SkyNews.ch, welche am 23. November erscheint, wird der neue Berliner Airport BER vorgestellt.

09. November 2020: Die Lions Air Group hat am vergangenen Samstag in Bern ihren neusten Flottenzugang in Empfang genommen: Aus den USA kommend landete die Beech King Air 200 HB-GLS.

Die Feuerwehr des Flughafens Bern begrüsste das jüngste Familienmitglied der Lions Air Group nach der ersten Landung in Bern mit einer traditionellen Wasserdusche. Die zuvor als N54BZ in den USA geflogene King Air mit Baujahr 1983 landete nach der Atlantiküberquerung im schottischen Wick, bevor sie nach Bern weiterflog. Sie ist nun in Bern stationiert. Wie die Lions Air Group auf ihrer Website mitteilt, wird die Beech King Air 200 für Organ- und Ambulanztransporte sowie Passagieflüge eingesetzt.  hjb/pg

Direkt zur Lions-Air-Group

Die Berner Flughafenfeuerwehr begrüsste die King Air mit einem Wassersalut. Foto Peter Gerber

Die Beech King Air 200 HB-GLS nach ihrer Ankunft am 7. November in Bern. Foto Peter Gerber

Die Beech King Air 200 HB-GLS nach ihrer Ankunft am 7. November in Bern. Foto Peter Gerber

08. November 2020: Es ist lange her, seit dem Zürich linienmässig mit einer Boeing 747 bedient wurde. Doch bis zum Sommerflugplanbeginn 2021 soll Turkish Cargo den ganzen Winter durch bis zu zweimal pro Woche einen Jumbo-Frachter der Air ACT Cargo auf ihren Frachtkursen nach Zürich einsetzen. 

Am Samstag, 31. Oktober landete mit der TC-ACR der erste Fracht-Jumbo auf dem Turkish Cargo-Flug von Istanbul via London LHR nach Zürich. Am Mittwoch, 4. November kam die TC-ACM zum Einsatz, am 7. November ebenfalls. Air ACT Cargo setzt insgesamt fünf Boeing 747-400-Frachter ein, drei davon mit aufklappbarer Nase. Die TC-ACM verfügt über eine solche Einrichtung, sie wurde im November 2002 neu an Air France Cargo ausgeliefert und fliegt seit April 2015 bei Air ACT Airlines. Traurige Berühmtheit erlangte die türkische Frachtfluggesellschaft am 16. Januar 2017 als die Boeing 747-400F TC-MCL während eines Durchstarts in Manas, Kirgisistan, abstürzte. Alle vier Crewmitglieder und 35 Personen am Boden kamen dabei ums Leben.  hjb

Direkt zur ACT-Website

Die attraktiv bemalten Jumbo-Frachter von Air ACT Cargo kommen den Winter durch für Turkish Cargo linienmässig nach Zürich.

06. November 2020: Nach über fünfjähriger Bauzeit ist es soweit: Der Circle am Flughafen Zürich ist für die Öffentlichkeit zugänglich, die Shops und Restaurants sowie der neue Flughafenpark haben seit dem 5. November geöffnet.

Aus der grössten Hochbaustelle der Schweiz ist das neue Quartier am Flughafen Zürich entstanden. Zwei Hotels mit einem Kongresszentrum, zahlreiche Shops und Restaurants, Hauptsitze für internationale Firmen sowie medizinische Dienstleistungen lassen den Flughafen immer mehr zu einem städtischen Zentrum werden. Unternehmen profitierten im Circle von einem hervorragend erschlossenen Standort an der Schnittstelle zwischen Stadt und Internationalität und sehr guten Verkehrsanbindungen, teilt die Flughafen Zürich AG mit.

Der Circle und der angrenzende Park sind direkt mit den Flughafen-Terminals verbunden und bieten gleichzeitig eine Aussenraum- und Adressqualität, die es so an Flughäfen weltweit kaum gibt. Der Circle wird ein Ort des Arbeitens, des Einkaufens und Verweilens, ein Ort für medizinische Dienstleistungen, Kongresse, Events und mit den zwei Hyatt Hotels ein Ort für die Menschen aus der Umgebung, für Touristen und Geschäftsreisende. Das kulinarische Angebot im Circle sowie der angrenzende Park beleben das neue Quartier im Flughafen Zürich zusätzlich.

Am Hauptplatz und in den Gassen befinden sich ein Jelmoli Lifestyle House und Sports House, eine Boutique der Marke Omega, sowie Geschäfte von Anecdote by Dufry, Läderach Chocolatier Suisse, Sapori d’Italia und DLUX Hair. Pop-up Stores vom Zürcher Kosmetiklabel Soeder sowie dem Schweizer E-Bike Hersteller Stromer runden das Angebot ab. Das Gastronomieangebot im Circle: Vom kosmopolitischen Rooftop-Restaurant «Sablier» mit Aussicht auf den Park bis zu «Leon’s Loft» am Hauptplatz mit Food von früh bis spät. Zudem bietet der Circle den Gästen das Streetfood-inspirierte Bowl-Konzept von «Rice Up!» sowie das Restaurant «l’Oro di Napoli» mit italienischer Holzofenpizza. Auch in den beiden Hyatt Hotels, dem Hyatt Regency und dem Hyatt Place Zurich Airport The Circle, wird es ein breites Angebot an Restaurants und Bars geben, unter anderem das Restaurant Babel mit Spezialitäten des Mittleren Ostens.

Bereits seit Oktober empfängt das Universitätsspital im neuen ambulanten Gesundheitszentrum, dem USZ Flughafen, Patientinnen und Patienten. Zeitgleich wurde der erste Shop im Circle, die Victoria Apotheke eröffnet. Das Neuroth Hörcenter vervollständigt das Gesundheitsangebot. In den nächsten Wochen und Monaten sollen laufend neue Angebote dazukommen und Mieter einziehen. Im Verlauf des Novembers werden Avec und Bayard Co Ltd ihre Stores im Circle eröffnen. Das Hyatt Regency Hotel und die Convention Hall, die Platz für 2500 Personen bietet, eröffnen im Dezember 2020. Im Frühjahr 2021 folgt das Hyatt Place Hotel sowie das Naturkosmetikkonzept Cermony Suisse.

Auch die Büromieter beziehen laufend ihre Flächen. Bereits im Circle arbeiten Mitarbeitende der Flughafen Zürich AG, Isolutions und Totemo. Bis Ende Jahr werden auch Raiffeisen, Abraxas, Lunge Zürich und Inventx ihre Flächen beziehen und die Kindertagesstätte von Globegarden, ein Fitnesscenter von Kieser Training sowie die Personalgastronomie Chreis 14 werden eröffnet. Weitere Büromieter, darunter Horváth & Partners, Microsoft, Edelweiss, MSD, Novo Nordisk, SAP und Oracle, beziehen ihre Flächen 2021. Nächstes Jahr wird auch das Co-Working Spaces eröffnet.

Stefan Feldmann, Head The Circle der Flughafen Zürich AG: «Uns ist bewusst, dass wir den Circle in einer herausfordernden Zeit eröffnen. Doch wir freuen uns sehr, können wir ab heute Gäste im Circle empfangen – natürlich immer mit den nötigen Schutzmassnahmen. In den nächsten Monaten werden wir laufend Inhalte und Erscheinungsbild optimieren und weiterentwickeln, um den Circle zu einem lebendigen Ort für unsere Gäste, Mieter, Mitarbeitende, Besucher und Passagiere zu machen.»   pd

05. November 2020: Dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie dem Geschäftsgang der Swiss weiterhin stark zusetzen, liegt auf der Hand. Mit einem operativen Verlust von 148,3 Millionen Franken hat sich die Swiss den Umständen entsprechend nicht schlecht geschlagen. Jetzt folgt allerdings ein harter Winter, 28 ältere A320 werden temporär stillgelet.

61,8 Prozent weniger Betriebsertrag in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres – das die trübe Bilanz, die Swiss zum Abschluss des dritten Quartals ziehen musste. Hat der Betriebsertrag im gleichen Vorjahreszeitraum noch 4,02 Milliarden Franken betragen, ist diese Zahl im „Corona-Jahr“ auf 1,54 Milliarden zusammengeschmolzen. Dank erheblicher Kostensenkungen und einer Erhöhung des Angebots in den Sommermonaten fiel der operative Verlust im dritten Quartal allerdings geringer aus als im zweiten, wie die Swiss heute mitteilte. In den ersten neun Monaten waren mit 4,3 Millionen Passagieren fast 70 Prozent (!) weniger Gäste an Bord von Swiss-Maschinen als letztes Jahr. Die Erholung in den Sommermonaten, als bis zu 40 Prozent des geplanten Flugangebotes durchgeführt werden konnte, war nur von kurzer Dauer.

Markus Binkert, CFO von Swiss, kommentierte das Ergebnis: „Angesichts des lähmenden Effekts, den die vielfältigen Quarantänebestimmungen in den letzten Monaten auf das Buchungsverhalten unserer Kunden hatten, entspricht das operative Ergebnis unseren Erwartungen. Dank eines sehr strikten Cash- und Kostenmanagements ist es uns jedoch im dritten Quartal gelungen, den Mittelabfluss zu minimieren. Trotz des äusserst schwierigen Marktumfeldes sind wir bezüglich des Bankenkredits auf Kurs. Die Liquidität ist damit nicht gefährdet.“

Aufgrund zunehmender Reiserestriktionen und der aktuell rasanten Verbreitung der Pandemie wird Swiss die Kapazitäten im Winterflugplan weiter reduzieren und geht davon aus, dass maximal 25 Prozent ihrer Vorjahreskapazität angeboten wird. Zur Senkung der Personalkosten setzt die Swiss weiterhin auf einen Einstellungsstopp, Teilzeitmodelle mit Lohnverzicht und frühzeitige Pensionierungen. Die Airline rechnet damit, dass auf diese Weise in den kommenden zwei Jahren rund 1000 Stellen abgebaut werden.

Mit Bekanntgabe der Quartalszahlen bekräftigte Swiss die Absicht, die 28 älteren Flugzeuge der A320-Familie im Winterflugplan temporär ausser Betrieb zu nehmen. Kurz- und Mittelstrecken sollen im Winter ausschliesslich mit den effizienteren Airbus A220 und A320neo bedient werden.

Weiterhin hoch war indes die Frachtnachfrage: Bis Ende September führte Swiss durch ihre Luftfrachtabteilung Swiss WorldCargo über 880 reine Frachtflüge durch und transportierte dabei über 18’000 Tonnen Ware. Vor allem aufgrund der anhaltend hohen Frachtnachfrage kann Swiss  ein vergleichsweise breites Langstreckenportfolio anbieten. Seit Beginn des Winterflugplans Ende Oktober fliegt Swiss wieder 16 von 24 Langstreckenzielen an, zwei weitere folgen im März. Damit bedient Swiss am Drehkreuz Zürich im Vergleich zur gesamten Lufthansa-Gruppe eine überdurchschnittlich grosse Zahl an Langstreckendestinationen, wenn auch weniger oft als ursprünglich geplant.

Auch die Lufthansa Group hat heute ihre Quartalszahlen bekannt gegeben. Beim Mutterkonzern zeigt sich ein vergleichbares Bild, während 2019 im dritten Quartal 1,3 Milliarden Gewinn verzeichnet werden konnten, hat sich das im laufenden Jahr in 1,3 Milliarden Verlust umgekehrt. Die Lufthansa Group beförderte bis Ende September 32,2 Millionen Fluggäste, was 29 Prozent der Vorjahreszahlen entspricht.

Der Lufthansa Group standen Ende September liquide Mittel in Höhe von 10,1 Milliarden Euro zur Verfügung. Darin enthalten sind noch nicht abgerufene Stabilisierungsmaßnahmen in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Belgien in Höhe von insgesamt 6,3 Milliarden Euro. Dank der Hub-Strategie sei auch im aktuellen Marktumfeld ein cash-positiver Flugbetrieb möglich, so die Lufthansa. Weiterhin erwarte die Lufthansa Group die Rückkehr zu einem positiven operativen Cash Flow für 2021. pd / eb www.swiss.com

04. November 2020: In ihrem optimistischsten Szenario geht Eurocontrol davon aus, dass der Luftverkehr in Europa im Jahr 2024 das Niveau von 2019 erreichen wird, also das gleiche Volumen wie vor der Corona-Pandemie. Als wahrscheinlicher sieht Eurocontrol, dass 2024 erst 92 Prozent des Vorkrisen-Niveaus erreicht sein werden.

Eurocontrol, die internationale Organisation zur zentralen Koordination der Luftverkehrskontrolle in Europa, hat heute neue Prognosen zur Entwicklung des Luftverkehrs in Europa in den kommenden Jahren veröffentlicht. Nachdem der Luftverkehr im Vergleich zum Jahr 2019 im laufenden Jahr auf 44 Prozent des Volumens eingebrochen ist, wird im nächsten Jahr erst mit einer langsamen Erholung auf etwa die Hälfte des Vorkrisenniveaus gerechnet.

Nur im optimistischsten Szenario, in dem mit einer bereits im Sommer 2021 breit verfügbaren Impfung gegen das Coronavirus gerechnet wird, würde sich der Flugverkehr schon im nächsten Jahr auf rund 73 Prozent des Volumens von 2019 erholen. Demgegenüber steht ein pessimistisches Szenario, in dem von einer nicht effektiven Impfung ausgegangen wird. Dann könnte es bis 2029 oder gar noch länger dauern, bis sich die Luftfahrt von der Corona-Krise erholt hat.

Die grösste Wahrscheinlichkeit sieht Eurocontrol in einem mittleren Szenario, das von einer breit verfügbaren Impfung oder dem Ende der Pandemie im Sommer 2022 ausgeht. Dann würde der Luftverkehr laut der Eurocontrol-Prognose im gleichen Jahr 72 Prozent des Volumens von 2019 erreichen, 2023 bereits 82 Prozent und 2024 könnten 92 Prozent so viele Flüge realisiert werden, wie 2019.

Eurocontrol verzeichnete in Europa zwischen März und Oktober 2020 65 Prozent weniger Flüge als in der gleichen Vorjahresperiode. Es war ein beispielloser Einbruch, aber nicht die erste Krise in der Luftfahrt. Die grosse Finanzkrise (circa Ende 2008 bis 2011) hatte für die Luftfahrt die Streichung von rund 600’000 Flügen bedeutet. Mindestens so viele Flüge sind auch wegen der Corona-Krise gestrichen worden. Bis sich der Flugverkehr von der Finanzkrise erholte und wieder das Niveau von 2008 erreichte, dauerte es acht Jahre.

Der Eurocontrol-Generaldirektor Eamonn Brennan sagte, dass sich für die gesamte Luftfahrtindustrie ein katastrophales Bild zeige. Umso wichtiger sei es, dass die Staaten aufeinander abgestimmte, nachvollziehbare Schritte unternehmen würden, um die Luftfahrtindustrie zu unterstützen und den Passagieren beim Fliegen wieder ein Gefühl der Sicherheit zu geben. eb www.eurocontrol.int

Die verschiedenen Prognoseszenarien von Eurocontrol. Grafik Eurocontrol

03. November 2020: United Airlines führt im Rahmen einer Pilotphase als erste Fluggesellschaft kostenlose Covid-19-Tests für Transatlantikflüge ein. Die Schnelltests gewährleisten, dass auf einem Flug alle Passagiere ab 2 Jahren und alle Crew-Mitglieder bei Abflug ein negatives Testergebnis vorweisen können. Das Beispiel von United könnte Schule machen.

Die vierwöchige Pilotphase startet am 16. November 2020 auf drei Flügen pro Woche von New York/Newark nach London Heathrow. Das Angebot steht allen Gästen dieser Flüge ab einem Alter von 2 Jahren offen. Passagiere, die sich nicht einem Schnelltest vor dem Abflug unterziehen wollen, werden auf eine andere Verbindung umgebucht. Damit ist gewährleistet, dass auf den betreffenden Flügen alle Gäste ab einem Alter von 2 Jahren sowie alle Crewmitglieder einen negativen Covid-19-Test vorweisen können, bevor die Maschine von United Airlines startet. Fluggäste, die den kostenlosen Schnelltest in Anspruch nehmen möchten, müssen einen Termin vereinbaren, der mindestens drei Stunden vor Abflug stattfinden sollte.

„Wir sind fest davon überzeugt, dass Covid-19-Tests, bei denen das Testergebnis noch am gleichen Tag vorliegt, entscheidend für die Wiederbelebung des Reiseverkehrs sind, da sie präventive Quarantäneregelungen und andere Reisebeschränkungen obsolet machen“, sagte Toby Enqvist, Chief Customer Officer bei United Airlines.

Bereits im Oktober hatte die Fluggesellschaft damit begonnen, ihren Passagieren kostenlose Covid-19-Tests auf den Flügen von San Francisco nach Hawaii zu offerieren. Fluggäste, die einen negativen Test vorweisen können, müssen sich auf Hawaii nicht in die zehntägige, obligatorische Quarantäne begeben. Mit Einführung dieses Testangebots zeigte sich, dass vom 15. bis 25. Oktober 2020 die Zahl der Passagiere sprunghaft um 95 Prozent gegenüber den beiden Vorwochen anstieg – für United Airlines ein klarer Beleg dafür, dass die Menschen nach wie vor ein hohes Interesse am Reisen haben und bereit sind, sich Covid-19-Schnelltests zu unterziehen, wenn das im Gegenzug ein Öffnen von Grenzen bedeutet. pd  www.united.com

Covid-19-Schnelltest am Flughafen. Foto United Airlines

02. November 2020: Der Flughafen Zürich hat zum 17. Mal in Folge den renommierten World Travel Award als bester Flughafen Europas erhalten – ein Aufsteller in der grössten Krise der Airports.

Bewertet wurden neben der Kundenzufriedenheit die Qualitätsstandards von Produkten und Dienstleistungen am und um den Flughafen Zürich, teilt die Flughafen Zürich AG mit. CEO Stephan Widrig betont, dass eine solche Konstanz nur dank aller Unternehmen am Flughafen Zürich möglich ist: «Die Auszeichnung ist gerade in der aktuell schwierigen Zeit eine grosse Ehre für uns und steht für die grossartige Zusammenarbeit mit unseren Flughafenpartnern». Eine internationale Jury aus Hotel- und Fachexperten vergibt den angesehenen Award bereits seit 27 Jahren. Geehrt werden hervorragende Leistungen in verschiedenen Bereichen der Reise- und Tourismusbranche. In seiner Kategorie ist der Flughafen Zürich seit 2004 ungeschlagen. pd

01. November 2020: Seit dem frühen Samstagmorgen, 31. Oktober, trohnt der DH-100 Vampire J-1111, liebevoll „Biene Maja“ genannt, wieder auf dem „Hundertwasser-Kreisel“ der Zufahrt zum Flugplatz St.Gallen-Altenrhein. In einer Nacht, aber keiner Nebelaktion, wurde der restaurierte Vampire am Samstag morgen ab 3 Uhr auf seinen angestammten Platz gehivevt. Seine Restaurierung im FFA Museum hat eineinhalb Jahre gedauert. SkyNews.ch-Reporter Tino Dietsche war in den frühen Morgenstunden unterwegs und hat die folgenden Bilder geschossen – vom Boden aus und mit einer Drohne.   Fotoreport Tino Dietsche