21. Oktober 2020: Am nächsten Sonntag, 25. Oktober, tritt am Flughafen Zürich der neue Winterflugplan in Kraft. Allerdings sind aufgrund der sich aktuell schnell ändernden Reise- und Quarantänebestimmungen sind Änderungen jederzeit möglich. Bescheiden bleibt nicht zuletzt das Angebot in Richtung USA.

Trotz der aktuellen Lage bietet der Winterflugplan ab Zürich einige neue Kurz- und Langstreckendestinationen gegenüber dem Sommerflugplan 2020 an. Sämtliche genannten Destinationen sind ohne Gewähr und können aufgrund aktueller Umstände auch kurzfristig aus dem Flugplan genommen werden. Der Winterflugplan gilt bis und mit 27. März 2021.

Europa
Die Swiss plant ab Ende Oktober Flüge nach München und Wroclaw (Polen) aufzunehmen. Über die Weihnachtszeit werden zusätzlich Bilbao, Sylt, Neapel sowie Thessaloniki angeflogen. Dank der erhöhten Nachfrage wird auch die griechische Airline Aegean über die Festtage Direktflüge nach Thessaloniki anbieten. Finnair plant wiederum Direktflüge ab Zürich nach Kittilä.

Asien
Die Malediven werden bereits seit Ende September von der Edelweiss Air angeflogen. Die Flugplanung sieht bis zu drei wöchentliche Flüge vor. Swiss bietet zudem ab Oktober wieder Direktflüge nach Bangkok an. Gemäss aktuellem Stand sind ab Dezember auch wieder Flüge mit Edelweiss Air nach Phuket und ab Januar mit Thai Airways nach Bangkok vorgesehen. Die Durchführung hängt mitunter von einer Lockerung der Einreisebestimmungen ab. Weiter sind auch Flüge von Cathay Pacific nach Hong Kong vorgesehen, abhängig von der aktuellen Grenzsituation.

Mittlerer Osten
Neu wird Edelweiss Air Direktflüge nach Muscat im Oman ab Zürich anbieten. Aufgenommen wird die Strecke voraussichtlich im Dezember. Diese Strecke übernimmt die Edelweiss Air von der Swiss.
Die Swiss nimmt im Winterflugplan wieder drei wöchentliche Flüge nach Dubai auf.
Die israelische Airline El Al plant ab November wieder Flüge nach Tel Aviv.

Afrika
Edelweiss Air will Direktflügen nach Ägypten, Marrakesch (Marokko), Mauritius und Kapstadt sowie auf die Seychellen und Kapverden durchführen. In Ägypten werden mit Marsa Alam, Hurghada und neu Sharm El Sheikh gleich drei Destinationen angeflogen. Auch Chair hat Flüge nach Marsa Alam und Sharm el Sheikh geplant. Die Swiss fliegt seit bereits Anfang Oktober wieder drei Mal pro Woche nach Johannesburg.

Nord- und Zentralamerika
Passagierflüge in die USA sind weiterhin stark von den Grenzöffnungen abhängig. Seit Anfang Oktober fliegt die Swiss jedoch wieder nach Boston. Edelweiss Air hat Anfang Oktober Direktflüge nach Cancún (Mexiko) aufgenommen. Punta Cana (Dominikanische Republik) wird auch den Winter hindurch weiterhin angeflogen.

Airlines am Flughafen Zürich
Folgende Airlines haben für den kommenden Winterflugplan Passagierflüge von und nach Zürich geplant (Stand 20.10.2020):
Aegean Airlines, Air Baltic, Air Canada, Air Europa, Air France, Air Malta, Air Serbia, Alitalia, Austrian Airlines, BA City Flyer, British Airways, Bulgaria Air, Cathay Pacific, Chair, Croatia Airlines, easyjet, Edelweiss Air, El Al, Emirates, Etihad Airways, Eurowings, Finnair, Iberia, KLM Royal Dutch Airlines, LOT Polish Airlines, Lufthansa, Montenegro Airlines, Pegasus Airlines, Qatar Airways, Royal Jordanian Airlines SAS Scandinavian Airlines, Singapore Airlines, SunExpress, Swiss International Air Lines, TAP Air Portugal, Thai Airways, Tunisair, Turkish Airlines, Twinjet, United Airlines und Vueling.

Zuschauerterrasse und Rundfahrten

Mit dem Wechsel zum Winterflugplan ändern sich am Flughafen Zürich auch die Öffnungszeiten der Zuschauerterrasse B sowie das Rundfahrtenangebot. Über die Wintermonate ist die Zuschauerterrasse B am Mittwoch, Samstag und Sonntag von 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet. Temporäre Schliessungen sind möglich. Die Zuschauerterrasse E bleibt bis auf weiteres geschlossen.
Öffentliche Flughafenrundfahrten werden jeweils an den Sonntagen um 11.30 Uhr, 12.15 Uhr, 13.45 Uhr sowie 14.30 Uhr angeboten. Öffentliche Flughafenführungen finden ebenfalls sonntags von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr statt. pd / eb www.flughafen-zürich.ch

 

 

 

 

 

19. Oktober 2020: Zwar startet der Winterflugplan 2020/21 erst am kommenden Sonntag, 25. Oktober, doch Chair Airlines schaltet heute schon den Sommerflugplan 2021 frei, der ab Ende März nächsten Jahres gelten soll. Die Schweizer Airline hofft sehr, dass bis dann weniger Reiseinschränkungen herrschen und Badeferien in mehr Ländern als heute möglich sind: 19 Destinationen in Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten sollen nonstop ab Zürich bedient werden.

Passend zur Jahreszeit richtet Chair Airlines im kommenden Sommer den Fokus auf Badeferienziele im Mittelmeerraum. Neben den griechischen Feriendestinationen Korfu, Kos, Kreta, Rhodos, Thessaloniki und Zakynthos stehen auch Zypern und die Baleareninseln Ibiza und Palma de Mallorca im Flugprogramm. Vervollständigt wird das Mittelmeerangebot mit Split in Kroatien, der italienischen Insel Sardinien sowie Djerba in Tunesien. Auch die drei ägyptischen Sonnendestinationen Hurghada, Marsa Alam und Sharm el Sheik werden im Sommer 2021 wieder nonstop ab Zürich angeflogen. Zudem steht auch die libanesische Hauptstadt Beirut wieder im Flugplan von Chair.

«Nachdem die Schweizerinnen und Schweizer dieses Jahr ihre Ferien vermehrt im eigenen Land verbrachten, dürfte je nach Entwicklung der Covid-Pandemie im kommenden Sommer wieder eine rückkehrende Nachfrage nach Ferien am Meer möglich sein. Darauf freuen wir uns und sind entsprechend vorbereitet», sagt Shpend Ibrahimi, CEO von Chair Airlines. Weiterhin ist Chair Airlines auch im Auftrag von Air Prishtina auf den Balkan unterwegs: Bis zu zweimal täglich geht es nonstop ab Zürich nach Prishtina (Kosovo) sowie täglich nach Skopje und bis zu zwei Mal wöchentlich nach Ohrid in Nordmazedonien.

Unabhängig davon, wie sich die Covid-19-Situation im In- und Ausland entwickelt, die Gesundheit und die Sicherheit der Fluggäste und Crews steht für Chair Airlines an oberster Stelle. «Wir stehen sowohl mit unseren als auch mit den lokalen Behörden in den Zielgebieten in stetigem Austausch und reagieren umgehend auf sich verändernde Rahmenbedingungen», so Ibrahimi. Chair Airlines setzt sowohl heute als auch in Zukunft die Hygiene-Massnahmen und Servicekonzepte der EASA vollumfänglich um. Da die Mindestabstände in der Kabine nicht immer eingehalten werden können‚ sind sowohl alle Passagiere ab sechs Jahren als auch sämtliche Crewmitglieder aktuell verpflichtet‚ eine Schutzmaske zu tragen. Zudem wird die Interaktion zwischen Crew und Passagieren während des Fluges auf ein Minimum beschränkt. Darüber hinaus ist die gesamte Flotte serienmässig mit speziellen «HEPA»-Luftfiltern ausgestattet. pd

19. Oktober 2020: Die «SonntagsZeitung» berichtete am 18. Oktober, dass bei Swiss insgesamt 1425 Stellen gefährdet seien und die Swiss auf weitere Staatshilfe angewiesen sei. Die Swiss dementierte diese Meldung umgehend und hielt fest, dass sie 1000 Stellen über die natürliche Fluktuation abbauen werde und derzeit keinen Bedarf für weitere Bundeshilfe habe.

«Swiss braucht bald neue Staatshilfe» titelte die «SonntagsZeitung» am 18. Oktober. Die Hoffnungen auf eine schnelle Erholung hätten sich zerschlagen. Bei der Swiss rechne man damit, dass Ende Jahr wieder eine Finanzspritze nötig sei, hiess es weiter. Dazu hielt die Swiss folgendes fest: Der Titel sowie gewisse Inhalte entsprechen nicht den Tatsachen. Es sei korrekt, dass sich Swiss und die Luftfahrt weltweit in der grössten Krise ihrer Geschichte befinde und die Lage angespannt sei. Oberstes Ziel von Swiss sei es, die Schweiz an Europa und die Welt anzubinden. Dies werde aufgrund des Flickenteppichs bei den Reisebestimmungen und aufgrund der Quarantänepflicht immer schwieriger, schreibt die Airline weiter.

Dennoch sei aber der ihr zur Verfügung stehende Kredit für die kommenden Krisenjahre ausreichend und Swiss befinde sich immer noch innerhalb des Businessplans. Dies auch aufgrund der Tatsache, dass sich das Geschäft im Sommer besser entwickelt habe, als erwartet. Bis anhin habe Swiss ausserdem erst einen kleinen Teil des ihr zur Verfügung gestellten Kredits bezogen. Es besteh daher aktuell keinerlei Bedarf, mit dem Bund in neue Verhandlungen einzutreten, so die Swiss weiter.

Auch die Aussage, dass 1425 Stellen gefährdet seien, sei nicht korrekt und wurde gemäss Swiss-Medienstelle der Redaktion bereits bei verschiedenen Gelegenheiten so mitgeteilt. Swiss setze derzeit auf drei sozialverträgliche Massnahmen: Einstellungsstopp, attraktive Teilzeitmodelle mit Lohnverzicht und frühzeitige Pensionierungen. Sollte sich die natürliche Fluktuation wie in den letzten Jahren entwickeln, könne der Personalbestand so in den kommenden zwei Jahren um rund 1000 Stellen reduziert werden, heisst es weiter.  hjb

15. Oktober 2020: Die Streichung des Kosovos von der schweizerischen Quarantäneliste zeigt auch am EuroAirport positive Folgen: Seit Anfang Oktober hat die polnische Enter Air eine Boeing 737-800 am Euroairport Basel-Mulhouse-Freiburg stationiert und bedient im Vollcharter Pristina.

Im Winter 2020/21 fliegt die polnische Fluggesellschaft Enter Air im Auftrag von Air Prishtina als Vollcharter von Basel nach Pristina. Vier Mal pro Woche – jeweils mittwochs, freitags, samstags und sonntags – wird die kosovarische Hauptstadt von der Stadt am Dreiländereck aus bedient. Zur Gewährleistung dieser Verbindung hat Enter Air nun seit Anfang Oktober eine ihrer insgesamt 24 Maschinen am Euroairport stationiert. Dabei handelt es sich um ein Flugzeug des Typs Boeing 737-800 mit 189 Sitzplätzen, wie Enter Air weiter mitteilt.

«Mit der Stationierung einer Maschine am Euroairport wollen wir den Grundstein für eine langfristige Zusammenarbeit mit dem Flughafen Basel-Mulhouse-Freiburg legen und unser Geschäft im Dreiländereck kontinuierlich ausbauen», sagt Andrzej Kobielski, CCO von Enter Air, und fügt an: «Mit Air Prishtina haben wir einen starken und in der Region etablierten Partner an unserer Seite, der uns den Markteintritt in Basel deutlich erleichtert.» Für den Sommer 2021 plant Enter Air, zusätzlich zu den Balkan-Flügen für Air Prishtina, Flüge zu touristischen Destinationen im Auftrag verschiedener Reiseveranstalter in den Flugplan aufzunehmen. Entsprechende Vorbereitungen sind derzeit im Gange. Enter Air ist auch die Muttergesellschaft der schweizerischen Chair Airlines.  pd

14. Oktober 2020: In der grössten Krise der schweizerischen Zivilluftfahrt gibt der Bund noch einen drauf: Er stellt das Verfahren zur Umnutzung des Flugplatzes Dübendorf in ein ziviles Flugfeld mit Bundebasis ein und kündigt die Zusammenarbeit mit der Flugplatz Dübendorf AG. Diese ist konsterniert und reicht hoffentlich eine Schadenersatzforderung beim Bund ein.

Der Entscheid sei aufgrund der stark veränderten Ausgangslage erfolgt, teilt das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK mit. Mit dem Urteil des Verwaltungsgerichts des Kantons Zürich vom Juli 2020 wurde auch die Planung für den Innovationspark auf dem Areal in Dübendorf gebremst. Deshalb sei es für den Bundesrat nicht realistisch, weiter am bisherigen Konzept festzuhalten, heisst es weiter. So hat er am 14. Oktober  das UVEK und das VBS beauftragt, sich am konzeptionellen Neustart des Planungsprozesses durch den Kanton Zürich zu beteiligen. Damit sind die jahrelangen Vorarbeiten für eine zivile Mitbenützung des Dübendorfer Flugplatzes zunichte gemacht worden.

Denn 2014 beschloss der Bunderat, damals noch mit der UVEK-Vorsteherin Doris Leuthard, für das Gelände des Militärflugplatzes Dübendorf eine Dreifachnutzung mit Innovationspark, militärischer Bundesbasis und zivilem Flugfeld. Den Zuschlag für den Betrieb des zivilen Flugfelds bekam nach einer öffentlichen Ausschreibung die Flugplatz Dübendorf AG (FDAG). Der Bundesrat beauftragte dann das VBS, die Verträge abzuschliessen, und das UVEK, die nötigen Planungsschritte einzuleiten. 2016 legte er die Nutzung des Flugplatzes im Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt (SIL) und im Sachplan Militär (SPM) fest.

Im Rahmen der vertiefenden Arbeiten seien Fragen aufgetaucht, die bei der Ausschreibung nicht vorhersehbar gewesen waren, argumentiert der Bund. Die Abklärungen ergaben zum Beispiel, dass der Flugbetrieb in Dübendorf aus Sicherheitsgründen grösseren Koordinationsbedarf mit dem Flughafen Zürich auslöst als zunächst angenommen worden war. Zudem wünschte die FDAG statt einer Betriebsbewilligung eine Konzession. Sie stuft das Risiko als sehr hoch ein, dass sie aufgrund von Klagen privater Grundeigentümer wegen tiefen Überflügen sonst den Flugbetrieb einstellen müsste. Angesichts dieser Probleme sowie der Ablehnung des FDAG-Konzepts durch die Gemeinden Dübendorf, Volketswil und Wangen-Brüttisellen und den vom Kanton Zürich geäusserten Vorbehalten sei es für den Bundesrat nicht realistisch, weiter am bisherigen Konzept der FDAG festzuhalten, heisst es in der Medienmitteilung.

Das vom Verwaltungsgericht des Kantons Zürich im Juli 2020 gefällte Urteil, mit dem der kantonale Gestaltungsplan für den Innovationspark aufgehoben wurde, hat die Planung des Kantons Zürich zurückgeworfen. Der Kanton sprach sich in der Folge Mitte September 2020 für einen «Marschhalt» aus. Diese neue Ausgangslage erfordere einen Neustart der gesamten Arealplanung, so das UVEK. Dazu gehöre, Umfang, Nutzung und Betriebszeiten des Zivilflugplatzes zu überprüfen. Zudem akzentuiere die Coronakrise die Frage nach dem künftigen Bedarf an Flugkapazitäten, so das UVEK weiter. Der Bund sei aber einer Dreifachnutzung nach wie vor interessiert und bereit, sich an dem nun vom Kanton angestossenen Prozess zu beteiligen. Das UVEK sieht aber keine aviatischen Interessen mehr, die es dem Bund erlauben würden, die Federführung zur Planung der zivilen Umnutzung in ein Flugfeld zu behalten. Das militärische Bundesinteresse (Bundesbasis mit Helikopterbetrieb) und das Bundesinteresse am Innovationspark bleiben bestehen.

Die Flugplatz Dübendorf AG (FDAG) habe über die Medienmitteilung des Bundes vom Abbruch des Sachplanverfahrens und der Beendigung der Zusammenarbeit erfahren, teilt sie mit. Sie nimmt diesen Entscheid des Bundesrates konsterniert zur Kenntnis. Im Rahmen der vom Bund initiierten Umnutzung wurde sie vertraglich verpflichtet, die notwendigen Gesuche zu erarbeiten und einzureichen. Im Gegenzug verpflichtete sich der Bund, den Sachplan Infrastruktur Luftfahrt (SIL) entsprechend anzupassen sowie das Verfahren für die Umnutzung in einen zivilen Flugplatz in die Wege zu leiten. Die zwischen dem Bund und der FDAG öffentlich beurkundete Rahmenvereinbarung lasse eine einseitige Kündigung ohne Einhaltung einer Frist zu. Für diesen Fall sehe die Rahmenvereinbarung eine Entschädigungspflicht des Bundes vor, teilt die FDAG weiter mit.  hjb

 

 

 

 

 

 

 

13. Oktober 2020: Das Airports Council International (ACI) World und die International Air Transport Association (IATA) bekräftigten ihre dringende Forderung an die Regierungen, endlich Schnelltests als Mittel zu nutzen, um die Grenzen wieder öffnen zu können und die globale Konnektivität wiederherzustellen. Nur so könne der systemische Zusammenbruch der Luftfahrtindustrie verhindert werden. Zudem brauche es mehr finanzielle Unterstützung, halten der weltweite Flughafenverband und der weltweite Airlineverband heute gemeinsam fest.

Diese Massnahmen würden die Länder vor Covid-19-Fällen schützen, eine Beschäftigungskrise im Reise- und Tourismussektor abwenden und sicherstellen, dass die kritische Luftfahrtstruktur tragfähig bleibt und die wirtschaftlichen und sozialen Vorteile unterstützt, auf die sich die Welt stützt, so ACI und IATA. Die Air Transport Action Group (ATAG) schätzt, dass 46 Millionen Arbeitsplätze aufgrund des durch die Coronakrise verursachten Konnektivitätsverlusts weltweit gefährdet sind. Die überwiegende Mehrheit davon (41,2 Millionen Arbeitsplätze) entfällt auf den Reise- und Tourismussektor, der auf die Luftfahrt angewiesen ist. Der Rest (4,8 Millionen Arbeitsplätze) verteilt sich auf direkte Beschäftigungen in der Luftfahrt, einschliesslich Flughäfen und Fluggesellschaften.

Die Lebensfähigkeit des Luftfahrtsektors werde durch den starken und anhaltenden Rückgang des Geschäfts in Frage gestellt: ACI schätzt, dass die Flughafenbranche 2020 einen Umsatzrückgang von minus 60 Prozent verzeichnen wird und einen beispiellosen Verlust von 104,5 Milliarden US-Dollar erreichen werde. Im Juni schätzte die IATA, dass die Einnahmen der Fluggesellschaften um mindestens 50 Prozent sinken werden (419 Milliarden US-Dollar gegenüber 838 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019).

Die sichere Wiedereröffnung von Grenzen ohne Quarantäne durch einen koordinierten Testansatz würde die gesamte Wirtschaft ankurbeln und eine Lebensader für Fluggesellschaften und Flughäfen darstellen. ACI und IATA haben die ICAO Council Aviation Recovery Task Force aufgefordert, einen international vereinbarten und anerkannten Testansatz bereitzustellen, der auf nationaler Ebene angewendet werden kann. Die Regierungen werden ausserdem aufgefordert, die verheerenden Auswirkungen von Grenzschliessungen und anderen von der Regierung auferlegten Reisebeschränkungen zu verkleinern, indem sie die Lebensfähigkeit der Luftfahrt durch direkte finanzielle Hilfe unterstützen.

„Die COVID-19-Pandemie ist nach wie vor eine existenzielle Krise. Flughäfen, Fluggesellschaften und ihre Handelspartner benötigen direkte und schnelle finanzielle Unterstützung, um wichtige Operationen und Arbeitsplätze zu retten“, sagte Luis Felipe de Oliveira, Generaldirektor von ACI World. Alexandre de Juniac, Generaldirektor und CEO der IATA, ergänzte: „Wir müssen schnell handeln. Grosse Teile des globalen Luftverkehrsnetzes sind seit mehr als einem halben Jahr zerstört. Der Verlust von Arbeitsplätzen – innerhalb und ausserhalb der Branche – steigt mit jedem Tag, an dem die Grenzen geschlossen werden. Und mit jedem Arbeitsplatzverlust wird die Erholung und die Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft noch schwieriger.“

In Übereinstimmung mit den internationalen Gesundheitsvorschriften der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind sich ACI und IATA einig, dass die Kosten im Zusammenhang mit Massnahmen der öffentlichen Gesundheit zur Eindämmung der Ausbreitung übertragbarer Krankheiten, einschliesslich der Einführung eines koordinierten Testansatzes, von den nationalen Regierungen getragen werden sollten.  hjb

 

 

13. Oktober 2020: Die Kommunikations-Abteilung von Skyguide ist für Notfall- und Krisensituationen nun noch besser vorbereitet: In den letzten Monaten hat die Schweizer Flugsicherung das Krisenkommunikations-Konzept überarbeitet und das Krisen- Handbuch angepasst. Im Rahmen dieser Anpassungen hat das Kommunikations- Team anschliessend auch eine Übung durchgeführt, wie Skyguide mitteilt.

Die Kommunikations-Abteilung von Skyguide hat sich neu formiert. Heute sind auch die Bereiche Public Affairs und Customer Relations Teil der Abteilung. Um auch in der breiteren Zusammensetzung in einer Notfall- oder Krisensituationen koordiniert und rasch zu reagieren, hat Skyguide ihr Krisenkommunikationskonzept überarbeitet. Nun hat das Flugsicherungsunternehmen mit der Unterstützung von 2assistU, dem Unternehmen für Krisenmanagement, die Belastbarkeit und Praxistauglichkeit des überarbeiteten Konzepts mittels einer Krisenkommunikations-Übung mit Fokus Social Media geprüft.

„Wir freuen uns, dass wir Skyguide eine möglichst realitätstreue Krisensituation anbieten konnten. Trotz der beiden Standorte Genf und Dübendorf sowie Home-Office haben alle Kommunikations-Experten als einheitliches Team zusammengearbeitet“, sagt Thomas Frischknecht, 2assistU-Managing Partner . „2assistU hat uns mit einem realistischen und anspruchsvollen Fall konfrontiert, der alle Teile der Abteilung gefordert hat. Insgesamt sind wir sehr zufrieden. Alle Teammitglieder haben rasch in ihre Rolle innerhalb der Krisenorganisation gefunden und innert kürzester Zeit effektive Massnahmen ergriffen. Jede Krisenübung bringt neue Erkenntnisse zutage. So auch diese. Wir werden sie nutzen, um unsere Richtlinien und Verfahren noch weiter zu verbessern“, erwähnt Myriam Käser, Chief Communications and Public Affairs Officer von Skyguide.  pd

Das Medienteam von Skyguide im Krisenraum. Foto Skyguide

12. Oktober 2020. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie zwingen RUAG International die begonnene Transformation nach der Entflechtung zu beschleunigen und auszuweiten, um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern. Ein rigider Sparkurs und eine Reduktion im Stellenbestand, insbesondere bei den Support-Funktionen, sei unvermeidbar, teilte der Techologiekonzern mit.

Über 30 Prozent weniger Umsatz im Flugzeugstrukturbau und ein markanter EBIT-Einbruch – das ist die Bilanz nach sieben Monaten Corona-Pandemie für RUAG International. Insbesondere die Geschäftsbereiche für Flugzeugstrukturbau (Aerostructures) sowie Wartung, Reparatur & Betrieb für Geschäftsflugzeuge (MRO International) leiden stark unter den Auswirkungen. Monatlich verliere Aerostructures rund drei Millionen Schweizer Franken. Ein Lichtblick sei der im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent gestiegene Auftragseingang, bereinigt um die Devestitionen im Jahr 2019 betrage er sogar um plus 10 Prozent, so RUAG International.

Kurzfristig konnte RUAG International die Effekte der Krise mit Instrumenten wie Kurzarbeit für zeitweise bis zu 1700 Mitarbeitende in Europa, Abbau von Überzeit und Ferien, Einstellungsstopp und einem rigiden Sparkurs abfedern. Urs Kiener, Interims-CEO sagt: «Das Vorkrisenniveau in der Luftfahrt dürfte jedoch frühestens 2024/25 wieder erreicht werden. Angesichts dieser düsteren Prognose müssen wir nun eine tiefgreifende Transformation anstossen, um unsere Zukunftsfähigkeit nachhaltig zu sichern.»

Die Corona-Krise traf RUAG International mitten in einer Umbruchsphase nach der Entflechtung. Angesichts der massiven finanziellen Auswirkungen hat RUAG International nun den Rotstift bei ressourcenintensiven Projekten wie das Rebranding, die Standardisierung von globalen Prozessen und grössere IT-Vorhaben angesetzt. Massgebliche Initiativen in den Business Segmenten, die einerseits Wachstum fördern, andererseits die Liquidität schützen sollen, werden zentral in einem umfassenden Transformationsprogramm weitergeführt. RUAG International setzt den geplanten Devestitionskurs für die Geschäftsbereiche MRO International und Ammotec fort.

Ebenfalls im Fokus der Transformation sind die globalen Support-Funktionen mit ihren 450 Vollzeitstellen in IT, Finance, HR, Legal, Compliance & Governance sowie Procurement. Infolge der hohen Sonderaufwände für die Entflechtung wurde bereits Mitte 2019 entschieden, die Support-Funktionen auf die neue Grössenordnung von RUAG International anzupassen und wesentliche Harmonisierungs- und Standardisierungsprojekte wie das Outsourcing der IT voranzutreiben. Aufgrund des hohen Kostendrucks durch die Coronakrise müssten die geplanten Einsparungen ausgeweitet und beschleunigt werden,  heisst es weiter. RUAG International initiiert deshalb ein offenes Konsultationsverfahren mit den Arbeitnehmervertretungen, um gemeinsam Lösungen zu finden. RUAG erwartet bei den Support-Funktionen einen Stellenrückgang um bis zu 150 Stellen bis Ende 2021. RUAG International strebt für alle Mitarbeitenden faire und sozialverträgliche Lösungen an und wird die in den Ländern verfügbaren Instrumente ergreifen. In der Schweiz als stärkstem betroffenen Land ist ein Sozialplan vorgesehen.

Den Blick nach vorne gerichtet bleibt RUAG International weiterhin vorsichtig. Zum jetzigen Zeitpunkt geht das Unternehmen davon aus, das es einige Jahre dauern wird, bis die aviatiknahen Segmente wieder ähnliche Auslastungen auf Vorkrisenniveau haben werden. Für Ende 2021 rechnet RUAG International deshalb insgesamt mit einem tieferen Stellenbestand als im Vorjahr. Durch eine langfristige Planung will RUAG International den Rückgang soweit möglich über natürliche Fluktuation, Pensionierungen und aktives Vakanzen-Management auffangen, um die Zahl der Stellen, die abgebaut werden müssten, möglichst tief zu halten.  pd

12. Oktober 2020: Der durch die Covid-19-Pandemie verursachte Rückgang der Nachfrage nach Flugreisen hat nach Angaben der führenden unabhängigen Luftfahrtberatung IBA zu einem deutlichen Rückgang der Triebwerkswerte geführt, der sich auch negativ auf die Triebwerk-Unterhaltsfirmen auswirkt. Während die Triebwerke für Grossraumjets bis zu 50 Prozent weniger Wert haben, beträgt der Wertverlust bei den neuen Motoren für Airbus A320neo oder Boeing 737MAX nur zwei bis vier Prozent, so IBA.

In einem kürzlich durchgeführten Webinar hat die IBA dargelegt, wie sich das Handelsvolumen für neue Motoren erheblich verschlechtert hat. Fällige Vermögenswerte gebrauchter Triebwerke werden angesichts der angespannten Marktlage jetzt mit einem Rabatt von 30 Prozent oder mehr angeboten. Auf dem Markt für Narrowbody-Triebwerke sind die Werte der CFM56-Triebwerksvarianten für Boeing 737NG- und Airbus A320ceo-Flugzeuge seit Beginn der Pandemie nach Angaben von IBA um bis zu 12 Prozent gesunken. Ein grösserer Wertverlust wurde vermieden, da sich die Nachfrage in Teilen Asiens erholte, in denen dieser Triebwerktyp in grossem Umfang eingesetzt wird.

Die Werte der LEAP- und PW1100-Triebwerke für die Boeing 737MAX und A320neo bleiben jedoch stabiler und fallen nur um zwei bis vier Prozent. IBA prognostiziert eine längerfristige vollständige Erholung dieser Werte. Die Bandbreite der Wertänderungen auf dem Markt für Grossraumjettriebwerke sei aber viel grösser. Der Wert der Trent 970-Triebwerke, die Airbus A380 antreiben, sinkt um bis zu 50 Prozent. Im Vergleich dazu haben die für den A350 verwendeten Trent XWB-Triebwerke nur ein Prozent an Wert verloren. Die Flut von Flugzeug-Ausserdienststellungen auf dem Höhepunkt der Pandemie und die damit einhergehende Inaktivität der Triebwerke haben auch zu einem deutlichen Rückgang der Besuche von Triebwerksunterhaltsbetrieben geführt.

Zum Beispiel: Auf dem Höhepunkt der Pandemie im April 2020 erreichte die Anzahl der auf der Boeing 737NG eingesetzten CFM56-Triebwerksvarianten einen Höchststand von über 8000. Bis August waren es gemäss IBA aber nur noch 2850. Infolgedessen sind die Besuche der Triebwerks-Unterhaltsbetriebe 2020 im Vergleich zu 2019 um bis zu 70 Prozent gesunken und IBA prognostiziert, dass es bis 2024 dauern wird, bevor sie wieder auf das Niveau vor Covid-19 zurückkehren. Phil Seymour, Präsident der IBA, sagt: «Viele wichtige Stakeholder, von OEMs bis hin zu Leasinggebern und MROs bis hin zu den Fluggesellschaften selbst, waren von dem Rückgang des Triebwerksverbrauchs und der Triebwerkswerte im Jahr 2020 betroffen, mittelfristig wird dies ein harter Winter für den Markt für Flugzeugtriebwerke.»

IBA verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Bereitstellung unabhängiger, kompetenter Geschäftsanalysen und Daten zum Luftverkehrssektor. Das 1988 gegründete Unternehmen berät eigenen Angaben zufolge Investmentfonds und Banken, Flugzeugleasingunternehmen, Betreiber, Hersteller und MROs.  hjb

11. Oktober 2020: 19 Mitglieder von AirsideFoto Zürich stellten den Wecker am Sonntag morgen früh, um von 9 bis 12 Uhr eine Fototour auf dem Flughafen Zürich zu erleben. Das abwechslungsreiche Wetter spielte fast immer mit, der Verkehr war ebenfalls abwechslungsreich, den Herbstferien sei Dank. An einem normalen 11. Oktober wäre wohl ein neuer Passagierrekord erzielt worden, nicht aber im Corona-Herbst 2020…

Mehr Infos, auch über eine Mitgliedschaft bei AirsideFoto Zürich: http://www.airsidefoto.ch

Die nachfolgende Fotogalerie gibt einige Eindrücke der Tour wieder, Fotoreport Hansjörg Bürgi: