10. Oktober 2020: Welchen enormen Einfluss die Quarantänebestimmungen auf den Flugverkehr haben, zeigt sich am Beispiel des Kosovos. Seit er am 28. September von der Quarantäne-Liste des BAG gestrichen ist, wird bis zu siebenmal täglich von Zürich nach Pristina geflogen.

Nachdem das Bundesamt für Gesundheit (BAG) Ende September Kosovo von der Liste der Länder mit erhöhtem Corona-Infektionsrisiko gestrichen hat, steigt die Nachfrage nach Flügen auf den Balkan massiv an. Air Prishtina hat eigenen Angaben zufolge ihre Flugfrequenzen in die kosovarische Hauptstadt kurzfristig ausgebaut und bietet im Oktober bis zu drei tägliche Flüge von Zürich nach Prishtina an.

Am Samstag, 10. Oktober, führten Chair Airlines und Edelweiss im Codeshare mit Swiss je drei Rotationen von Zürich nach Pristina aus. Zudem flog auch Helvetic eine. Chair liess gar die Boeing 737-800 SP-ENO mit 189 Sitzen ihrer Muttergesellschaft Enter Air am Samstag aus Warschau einfliegen, um sie anschliessend auf zwei Pristina-Flügen einzusetzen. Für den Sonntag, 11. Oktober, sind gar sieben Pristina-Flüge ab Zürich geplant, vier von Chair, zwei von Edelweiss/Swiss und eine von Helvetic.

Ab Basel fliegt Air Prishtina aktuell vier Mal pro Woche mit Enter Air in die kosovarische Hauptstadt. «In den letzten Wochen hat sich bei unseren Fluggästen das über Monate gestiegene Verlangen nach einer Reise in die Heimat noch einmal deutlich akzentuiert. Wir sind nun bemüht, dieser angestauten Nachfrage so gut wie möglich gerecht zu werden», erklärt Leyla Ibrahimi, CEO von Air Prishtina. Die Nachfrage konzentriere sich derweil nicht nur auf die Herbstferien, es gehe generell um die Möglichkeit, Familien und Freunde nach langer Zeit einmal wiederzusehen, eventuell auch nur für ein verlängertes Wochenende. Preislich bewegen sich die Flüge trotz der gestiegenen Nachfrage auf einem normalen Niveau wie zu Zeiten vor Corona, teilt Air Air Prishtina weiter mit.

Für November ist die Rückkehr zu einem leicht unter Vorjahr liegenden Normalbetrieb mit einem täglichen Flug auf der Zürich–Pristina-Route geplant. «Im Falle einer sich ändernden Nachfrage bleiben wir aber flexibel und können entsprechend reagieren», kündigt Leyla Ibrahimi an. Neben den Flügen in den Kosovo bietet Air Prishtina auch Flüge ab Zürich nach Skopje und Ohrid in Nordmazedonien an. Nordmazedonien steht allerdings immer noch auf der Quarantäne-Liste des BAG.                        hjb

Edelweiss operiert im Codeshare mit Swiss nach Pristina. Foto André Aebi

Helvetic Airways setzt auch ihre neuen Embraer E190-E2 nach Pristina ein. Foto Hansjörg Bürgi

09. Oktober 2020: Überbestand bei Linienpiloten und Unterbestand bei Lokführern. Der Personalverband der Swiss- und Edelweisspiloten, die Aeropers, sowie der Verband Schweizer Lokführer und Anwärter (VSLF) loten gemeinsame Interessen aus und stehen einer möglichen Zusammenarbeit positiv gegenüber, wie Aeropers heute mitteilt.

Die Luftfahrtindustrie flog in den letzten Jahren von einem Rekordjahr zum nächsten. Airlines rund um den Globus suchten händeringend nach qualifizierten Pilotinnen und Piloten. Mit der Corona-Krise und den damit verbundenen Reise- und Einreisebeschränkungen kollabierte aber die Nachfrage für Flugreisen schlagartig. Die erhoffte Erholung blieb bis jetzt, nach einem kurzen Hoffnungsschimmer zu Beginn des Sommers, aus und die Airlines sehen sich mit einem möglichen Personalüberhang konfrontiert, der über Jahre anhalten könnte, so auch in der Schweiz.

Ganz anders zeigt sich die Situation bei vielen Schweizer Bahnen. Unter anderen haben vor allem die SBB mit einem Personalunterbestand von rund 200 Lokführerinnen und Lokführern zu kämpfen. Ein Zustand, der wohl noch einige Zeit so andauern dürfte. So hat sich bei der Belegschaft über die letzten Jahre ein beachtlicher Überstundensaldo angehäuft. Weiter kommt hinzu, dass in den kommenden Jahren viele Lokführer in die verdiente Pension verabschiedet werden.

Diese gegensätzlichen Ausgangslagen hätten die Aeropers dazu bewogen, mit dem VSLF in Kontakt zu treten, teilt der Berufsverband mit. „Der Beruf des Lokführers und des Piloten spielen sich beide in einem hoch komplexen Arbeitsumfeld ab. Methodisches und genaues Arbeiten sind in beiden Berufen ebenso gefragt wie eine schnelle Auffassungsgabe und mentale Beweglichkeit und Belastbarkeit.“, sagt der Mediensprecher der Aeropers, Roman Kälin. Die Interaktion zwischen Mensch und Maschine und die über allem stehende Sicherheit des Transportes der Kunden von A nach B sind Beispiele für die Gemeinsamkeiten dieser beiden anspruchsvollen Berufe.“, so Kälin weiter. Beide Berufsverbände stehen einem möglichen Einsatz von Pilotinnen und Piloten im Führerstand sehr positiv gegenüber. Hubert Giger, Präsident des VSLF sagt: „Wir sehen keine grundsätzlichen Probleme, sondern im Gegenteil viele Chancen.“ Beide Verbände haben bei den Arbeitgebern ihre Zustimmung zu entsprechenden gemeinsamen Bestrebungen bekundet und ihre Unterstützung zugesichert.

Wie ein möglicher Wechsel vom Cockpit in den Führerstand einer Lokomotive aussehen könnte, ist aber noch offen. Denkbar sei ein temporärer Einsatz für mehrere Jahre oder aber – nach einer genügend langen Einarbeitungszeit – eine Teilzeitbeschäftigung in beiden Berufen. Hier stünden nun die Airlines und Bahnbetriebe in der Pflicht, entsprechende Modelle auszuarbeiten und anzubieten, teilt Aeropers weiter mit. Beide Verbände sehen hier Chancen für die Arbeitnehmer wie auch die Arbeitgeber, eine klassische Win-Win Situation. Swiss, die Bahnen und auch die Politik seien nun gefragt, in dieser speziellen Zeit effizient und unbürokratisch neue Wege zu gehen, so Aeropers. pd

08. Oktober 2020: Der neue World Airport Traffic Report von Airports Council International ACI zeigt auf, wie massiv der Flugverkehr im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahr gesunken ist. Die neuen Daten für 2020 legen auch dar, dass die verkehrsreichsten Flughäfen der Welt dramatische Rückgänge von mehr als 60 Prozent erlitten haben.

Airports Council International (ACI World) hat am 8. Oktober seinen World Airport Traffic Report zusammen mit Daten veröffentlicht, welche die dramatischen und katastrophalen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den Passagierverkehr belegen. Dem Bericht zufolge hat die Passagierzahl im Jahr 2019 schätzungsweise 9,1 Milliarden überschritten, was einer Steigerung von + 3,5 Prozent gegenüber 2018 entspricht. Dies zeige, dass die Luftfahrtindustrie vor den katastrophalen Auswirkungen der aktuellen Pandemie gesund gewesen sei, hält ACI fest. Das vergangene Jahr war das Ende eines Jahrzehnts mit beständigem Wachstum des globalen Passagierverkehrs, bevor die anhaltende Covid-19-Krise den Flugverkehr auf der ganzen Welt praktisch zum Erliegen brachte, was zu grossen Umsatzverlusten in allen Regionen geführt hat.

Im ersten Halbjahr 2020 ging die weltweite Passagierzahl am Flughafen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um -58,4 Prozent zurück, wobei der internationale Passagierverkehr mit einem Rückgang von -64,5 Prozent gemäss ACI am stärksten betroffen war. Die gesamten Flugbewegungen gingen um -41,6 Prozent zurück, während das gesamte Frachtvolumen der Flughäfen im gleichen Zeitraum nur um -12,4 Prozent zurückging.

Die Top 10 Rankings für 2019 im Personenverkehr mit Auswirkungen der Pandemie im ersten Halbjahr 2020: ECON_Top10PaxChart_2020

Während Atlanta und Peking als die verkehrsreichsten Flughäfen der Welt die ersten beiden Plätze belegten und Los Angeles 2019 um einen Platz auf den dritten Platz vorrückte, zeigen die Daten des ersten Halbjahres 2020, dass diese Flughäfen Rückgänge von -56,6 Prozent, -73,6 Prozent und -58,9 Prozent verzeichnen. Dies entspricht dem stärksten Rückgang in der Geschichte der Branche.

„Nach einer Phase anhaltenden globalen Wachstums im Jahr 2019 ist die Luftfahrtindustrie nun mit der schlimmsten Krise konfrontiert, da der Passagierverkehr und die Einnahmen aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie stark zurückgegangen sind“, so Luis Felipe de Oliveira, Generaldirektor von ACI World. „Wir sehen die Zukunft positiv, aber wir brauchen weltweit Konsistenz und Zusammenarbeit in Schlüsselfragen wie etwa bei Tests. Die Branche ist sich einig, dass umfassende Tests von Passagieren vor dem Reiseantritt als Alternative zu Quarantänebeschränkungen ein entscheidender Weg sein werden, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in den Flugverkehr wieder zu fördern“, sagt er weiter und ergänzt: „Wenn wir den langen und schwierigen Weg zurück zu den Erfolgsniveaus von 2019 starten, müssen wir branchenweit und Hand in Hand mit der ICAO und internationalen Gesundheitsorganisationen zusammenarbeiten, um einen globalen Ansatz für das Testen zu entwickeln, der dazu beiträgt, konsistente Ergebnisse zu erzielen. Das ist der Weg.“

Im Jahr 2019 wuchs der Flugverkehr in Schwellen- und Entwicklungsländern etwas schneller (+ 3,9 Prozent) als in fortgeschrittenen Volkswirtschaften (+ 3,1 Prozent). Afrika (+ 6,0 Prozent) und Lateinamerika-Karibik (+ 4,4 Prozent) verzeichneten im Passagierverkehr in allen Regionen ein starkes Wachstum. Darüber hinaus wurden auf den Flughäfen der Welt 119,9 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen, ein Rückgang von -2,2 Prozent gegenüber 2018. Die Industrieländer hatten 2019 den grössten Anteil (60,8 Prozent) am weltweiten Luftfrachtverkehr, der 73 Millionen Tonnen beträgt. Weltweit haben die Flughäfen mehr als 102 Millionen Flugbewegungen abgewickelt, eine Steigerung von + 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Top-Ten-Platzierungen für 2019 im Frachtverkehr mit Auswirkungen der Pandemie im ersten Halbjahr 2020: ECON_Top10CargoChart_2020

Der World Airport Traffic Report von ACI ist die massgebliche Quelle und Branchenreferenz für Trends und Rankings im Flugverkehr, einschliesslich Daten von 2565 Flughäfen in mehr als 180 Ländern weltweit. Der diesjährige Bericht enthält die umfassendsten Daten, die jemals von ACI World gesammelt wurden.                          hjb

 

 

 

 

07. Oktober 2020: Der Flugbetrieb am Flughafen Zürich leidet nach wie vor stark unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Wachstumschancen sieht die Flughafen Zürich AG nach wie vor in Indien: Heute wurde der Konzessionsvertrag zwischen der indischen Regierungsbehörde und der Flughafen Zürich AG für Bau und Betrieb des zweiten Hauptstadtflughafens in Indien unterzeichnet.

Ende November 2019 wurde die Flughafen Zürich AG als bevorzugte Bieterin für den neuen Delhi Noida International Airport in Indien ausgewählt. Am 7. Oktober 2020 wurde vor Ort der entsprechende Konzessionsvertrag zwischen der Behörde des Bundesstaates Uttar Pradesh und der Flughafen Zürich AG unterzeichnet. Die Konzession für den Bau und den Betrieb dieses neuen Flughafens, 80 Kilometer südlich von Delhi in der Greater Noida Area, erstreckt sich über eine Dauer von vierzig Jahren.

Wie der Flughafen Zürich heute mitteilte, wird voraussichtlich 2021 mit den Bauarbeiten für den neuen Flughafen begonnen. Die mit der ersten Bauphase verbundenen Investition betragen rund 650 Millionen Schweizer Franken. Bei Inbetriebnahme wird der neue Flughafen über eine Kapazität von mindestens 12 Millionen Passagieren pro Jahr verfügen. Die Flughafen Zürich AG besitzt 100 Prozent des Projektes. Trotz Coronavirus-Pandemie ist die Flughafen Zürich AG weiterhin von den langfristigen Wachstumschancen des indischen Aviatik Marktes überzeugt.

Neben dem Projekt in Indien ist die Flughafen Zürich AG derzeit ausserhalb der Schweiz an acht Flughäfen in Lateinamerika beteiligt. Nebst vier Flughäfen in Brasilien und zwei in Chile ist die Zürcher Flughafenbetreiberin in Flughäfen in Bogotá und Curaçao involviert. pd www.flughafen-zuerich.ch

 

 

06. Oktober 2020: EasyJet Switzerland hat am 5. Oktober ein formelles Konsultationsverfahren mit seinen Arbeitnehmervertretern und Gewerkschaften – ESPA und VPOD – eingeleitet. Weil die Flotte in Basel um zwei Flugzeuge reduziert werden soll, plant EasyJet ihre Belegschaft in der Schweiz um etwa 70 Arbeitsplätze zu reduzieren. EasyJet hat derzeit in Basel 12 Airbusse stationiert und beschäftigt dort 450 Mitarbeitende, 15 Flugzeuge und 570 Mitarbeitende fliegen ab Genf.

Diesem Schritt war Ende Mai die Ankündigung von EasyJet vorausgegangen, als Folge der Pandemie möglicherweise bis zu 30 Prozent des Personals der gesamten Fluggesellschaft abbauen sowie das Netzwerk und die Basen in ganz Europa optimieren zu müssen. Seit Beginn der Pandemie hat EasyJet eigenen Angaben zufolge entschiedene Massnahmen ergriffen, um Kosten und nicht- kritische Ausgaben in allen Unternehmensbereichen zu reduzieren und die Auswirkungen einzudämmen. Die Low-Cost-Airline geht davon aus, dass das Niveau der Marktnachfrage von 2019 wahrscheinlich nicht vor 2023 wieder erreicht wird. Seit dem Spätsommer musste sich EasyJet immer wieder an neue Reisebeschränkungen und Quarantänebestimmungen anpassen, was das Vertrauen der Kunden in die Reiseplanung beeinträchtigt habe.

Jean-Marc Thevenaz, Geschäftsführer von EasyJet Switzerland erklärt: «Dies sind schwierige Vorschläge in einer für EasyJet und für die gesamte Branche beispiellos schwierigen Zeit. Wir konzentrieren uns darauf, das zu tun, was für die wirtschaftliche Stabilität und den langfristigen Erfolg des Unternehmens richtig ist, damit wir in Zukunft Arbeitsplätze erhalten können. Leider bedeutet die sinkende Nachfrage und die Aussichten bis 2023, dass wir weniger Flugzeuge benötigen und weniger Einsatzmöglichkeiten für unsere Mitarbeitenden haben.»

EasyJet verpflichtet sich zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern in der Schweiz mit dem Ziel, Arbeitsplatzverluste so weit wie möglich zu vermeiden und Versetzungsmöglichkeiten innerhalb der lokalen Basen zu ermöglichen. EasyJet bleibe seinem Engagement in der Schweiz und seinen Aktivitäten vor Ort treu, heisst es weiter. Derzeit sind 27 Flugzeuge in der Schweiz stationiert und 1020 Mitarbeitende in Basel und Genf beschäftigt. 2019 bediente EasyJet Switzerland 156 Destinationen und flog 15,1 Millionen Passagiere von und in die Schweiz. EasyJet wird weiterhin sein Netzwerk und seine Basen in ganz Europa überprüfen, um sicherzustellen, dass sie der aktuellen Lage entsprechend optimal angepasst sind.   pd

05. Oktober 2020: Nach einer gefühlten Ewigkeit ist am Montag, 5. Oktober, wieder mal ein Airbus in Altenrhein gelandet. Die A319-112 9A-CTI von Croatia Airlines brachte die kroatische Nationalmannschaft nach Altenrhein. Die Kroaten werden am Mittwoch, 7. Oktober, in St. Gallen im Kybunpark gegen die Schweizer Nati spielen.

Zuletzt war im Mai 2012 ein kleiner Airbus A319 in LSZR, damals von Iberia mit der spanischen Nationalmannschaft. Die in Star-Alliance-Farben bemalte kroatische A319 bleibt nach aktuellem Kenntnisstand bis Donnerstag am Bodensee. Croatia Airlines betreibt insgesamt fünf Airbusse, drei A319 und zwei A320, die beiden A320 sind derzeit aber abgestellt. Dazu werden noch fünf Dash-8Q400 eingesetzt.      Tino Dietsche

Die bewegenden Bilder der Landung der A319 9A-CTI in St.Gallen-Altenrhein, Film von Tino Dietsche:

Kurz nach 14 Uhr setzte die A319 auf der Piste 10 in Altenrhein auf. Foto Tino Dietsche

Die A319 beim Zurückrollen auf der Piste. Foto Tino Dietsche

Die A319 parkte neben der Embraer 175 von Peoples. Foto Tino Dietsche

Am 8. Oktober verliess die kroatische Fussballnationalmannschaft mit der A319 Altenrhein wieder – sie hatten die Schweizer 2:1 besiegt. Foto Tino Dietsche

Der in Altenrhein gestartete A319 von Croatia Airlines von Rorschacherberg aus beobachtet. Foto Tino Dietsche

05. Oktober 2020: Das Completions Center von Jet Aviation in Basel hat Ende September den ersten Airbus A319ACJneo an den Kunden ausgeliefert. Dank der in Basel durchgeführten Ausstattung dieser ersten ACJ319neo bei Jet Aviation, verfüge der Airbus über eine der leisesten VVIP-Kabine, die das Center bisher fertiggestellt habe, teilte Jet Aviation mit. Beim Flugzeug dürfte es sich um die VP-CSM handeln.

Die ACJ319neo wurde vom Jet Aviation Design Studio in Zusammenarbeit mit dem Innenarchitekten des Kunden entwickelt, um den Kundenanforderungen nach leichteren und leiseren Kabinen gerecht zu werden und ein echtes VVIP-Mass an Eleganz und Liebe zum Detail zu demonstrieren. Der Auftrag bestand darin, das Licht in der Kabine zu maximieren, was durch die strategische Platzierung dekorativer Spiegelplatten im gesamten Innenraum erreicht wurde. Jeder Spiegel ist mit einem komplizierten Muster geätzt, das sich im Teppich und in den Formteilen widerspiegelt, um der ruhigen und raffinierten Ästhetik subtile Detailschichten hinzuzufügen. Über dem Bett im Hauptschlafzimmer hängt eine individuell gestickte Kunsttafel mit einer orientalischen Szene. In der gesamten Kabine hängen ergänzende Kunstwerke. Möbel in Creme und Hellbeige werden mit Details aus Gold, Perlmutt und Marmor aus Calcatta und Onyx ergänzt.

„Unser hauseigenes Designstudio hat eng mit Engineering und Produktion zusammengearbeitet, um die Vision des Kunden bis ins kleinste Detail zu verwirklichen“, sagt Jeremie Caillet, Vice President Completions. „Die Kabine ist äusserst komfortabel und verfügt über ein bemerkenswert leises Interieur bei reduziertem Gewicht. Möglich wurde dies durch das Engagement von Jet Aviation zur ständigen Verbesserung von Produktion und Prozess. Unsere Abteilungen haben zusammengearbeitet, um Industrienormen zu überdenken und neue Methoden anzuwenden, um die nächste Generation von VVIP-Kabinen zu entwickeln, die nicht nur schön gestaltet und gefertigt sind, sondern auch leichter und leiser, wodurch der Kraftstoffverbrauch gesenkt wird und den Passagieren dennoch ein aussergewöhnliches Maß an Komfort geboten wird.”

„Da der Markt weiterhin leisere und leichtere Kabinen verlangt, freuen wir uns, einen Massstab für die Erzielung der optimalen Mischung aus beiden zu liefern, ohne Kompromisse beim Kundenkomfort oder der Ästhetik eingehen zu müssen“, fügt Matthew Woollaston, VP Completions Sales, hinzu. „Diese ACJ319neo ist ein guter Beweis für unsere Fähigkeit, diese Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig das höchste Mass an Qualität und Komfort zu gewährleisten, für das Jet Aviation bekannt ist.“ Das Completions Center von Jet Aviation in Basel verfügt über mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Herstellung wunderschön gestalteter Innenräume für Privatflugzeuge. Das Zentrum hat seit dem Jahr 2000 über 200 Flugzeuge fertiggestellt, darunter 23 Airbusse.                   hjb

Direkt zur Website von Jet Aviation

Der erste von Jet Aviation ausgelieferte Airbus A319ACJneo in Basel. Foto Jet Aviation

04.Oktober 2020: Im Alter von 93 Jahren ist am 26. September die Schweizer Fliegerlegende Werner Eichenberger gestorben. Er hat nicht nur die gleichnamige Flugschule ins Leben gerufen, sondern auch vor 50 Jahren zusammen mit seinem Bruder Rudolf den Flugplatz Buttwil gegründet.

 Werner Eichenberger, der eine Lehre als Automechaniker absolvierte und anschliessend als Fahrlehrer arbeitete, war seit seiner Jugend von der Fliegerei begeistert. Als Bub verbrachte er viel Zeit auf dem damaligen Flugplatz Spreitenbach, zuerst als Lehrling, dann lernte er dort auch Fliegen – allerdings war es zuerst nur sein Hobby.

Er liess sich zum Fluglehrer weiterbilden und gründete in Bad Ragaz die Flugschule Eichenberger, seine Homebase war aber weiterhin Spreitenbach. Doch in den 1960er-Jahren waren die Tage dieses in der Kontrollzone des Flughafens Zürich liegenden Flugfeldes gezählt, weil die Landbesitzer, die SBB, dort einen neuen Güterbahnhof erstellen wollten. Deshalb sah sich Werner Eichenberger nach Alternativen um, in Buttwil bot sich eine Chance.

Dank dem Einsatz von Rudolf und Werner Eichenberger sowie unzähligen Freiwilligen konnte der Flugplatz Buttwil im Sommer 1970 eröffnet werden. Der ohne Subventionen erbaute und betriebene Platz wird seit 2001 als Aktiengesellschaft in privatem Besitz verwaltet. Mit seiner 675 Meter langen Graspiste kann er von kleineren Flugzeugen sowie von Helikoptern das ganze Jahr hindurch benützt werden. Dank dem guten Verhältnis zu den Anwohnern, der geographische Lage und der Wahl von möglichst leisen Fluggeräten gibt es von den Betriebszeiten her nur wenige Einschränkungen.

Seit 1970 bis heute hat die Flugschule Eichenberger AG unzähligen Personen die Faszination der dritten Dimension nähergebracht und vielen den Einstieg in die Fliegerei ermöglicht. Rundflüge werden unter dem eigenen Air Operators Certificate und ausschliesslich von ausgewiesenen Berufspiloten durchgeführt. Eine wichtige Rolle dabei spielte auch Werner Eichenberger, der bis ins hohe Alter noch Flugschüler ausbildete.

1983 wurde der damals 56-jährige Werner Eichenberger auch in den Vorstand der AOPA Switzerland gewählt, wo er 21 Jahre aktiv war. Bei seiner Verabschiedung im «Position Report 193» im Juni/Juli 2004 würdigte ihn der damalige AOPA-Präsident Rudolf Gerber: «Ohne seine Beharrlichkeit wäre die behördliche Akzeptanz der Farbenblindheit, die zu einem seiner grössten Erfolge wurde, nie Tatsache geworden.» Als Vater mit aviatischem Herzblut hat Werner Eichenberger auch seine beiden Töchter in die Fliegerei eingeführt. Seine Tochter Regula war zudem die erste Schweizer Linienpilotin.

Wie der Todesanzeige zu entnehmen ist, lebte Werner Eichenberger bis Anfang September selbstständig in seinem Einfamilienhaus in Urdorf. Bei zwei Stürzen hat er sich jedoch Knochenbrüche zugezogen, welche eine Einlieferung ins Spital notwendig machten. Davon habe er sich nicht mehr erholt, er sei am 26. September friedlich eingeschlafen, steht weiter in der Todesanzeige. Die Abschiedsfeier findet am Dienstag, 6. Oktober coronabedingt direkt am Grab in Urdorf statt.  Hansjörg Bürgi

 

03. Oktober 2020: Die Airlines der Lufthansa Group haben bis Ende September über drei Milliarden Euro an insgesamt über sieben Millionen Kunden zurückerstattet, wie die Airline-Gruppe mitteilt. Die Zahl der noch offenen Ticketerstattungen sei auf rund 700’000 Vorgänge im Wert von rund 350 Millionen Euro gesunken, heisst es weiter.

Ständig wechselnde Reiserestriktionen und die aktuellen politischen Beschlüsse würden die Lufthansa-Group-Airlines dazu zwingen, Flugpläne immer wieder kurzfristig und umfangreich zu ändern. Das führe zu unvermeidlichen Flugstreichungen. Die damit verbundenen Erstattungsanträge würden so schnell wie möglich bearbeitet. Daher werde sich die Zahl der offenen Erstattungsanträge weiter dynamisch entwickeln, in den kommenden Wochen weiter abnehmen, aber nicht gänzlich null erreichen, hält die Lufthansa Group weiter fest.

Die Lufthansa-Group-Airlines arbeiten kontinuierlich und intensiv daran, die Bearbeitung weiter zu beschleunigen. Dazu haben sie viele verschiedene Massnahmen auf den Weg gebracht. Beispielweise wurde die Kapazität in den Kundencentern verdreifacht, im Reisebürovertrieb sogar vervierfacht. Zahlreiche Mitarbeiter aus anderen Fachbereichen wurden zur Unterstützung aktiviert und dafür von Kurzarbeit befreit. Aktuell könnten rund 1700 Anträge pro Stunde bearbeitet werden, so die Lufthansa. Weiterhin gelte, dass Kunden ihre Reisepläne flexibel anpassen können. Sämtliche Tarife von Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Brussels Airlines seien beliebig oft gebührenfrei umbuchbar. Dies gelte weltweit sowohl bei Kurz-, Mittel- als auch auf Langstrecken für Neubuchungen, heisst es weiter.  pd

03. Oktober 2020: Am Montag,  5. Oktober, nimmt das Universitätsspital Zürich (USZ) sein neues ambulantes Gesundheitszentrum im Circle am Flughafen Zürich in Betrieb. Das USZ Flughafen biete den Patienten universitäre medizinische Kompetenz so an einem gut erreichbaren Ort, teilte das USZ mit. Und sie haben Aussicht auf den Flugbetrieb.

In Zukunft werden rund die Hälfte der ambulanten Patienten des USZ im ambulanten Gesundheitszentrum am Circle behandelt. Dort stehe ihnen die gleich hohe medizinische Kompetenz zur Verfügung wie am USZ Campus, aber die Infrastruktur sei topmodern und es werde die neuste Medizintechnik eingesetzt, so das USZ. «Die Verlagerung unserer Leistungen an das USZ Flughafen ist zentral für das USZ», erklärt Gregor Zünd, CEO des USZ. «Ohne den neuen Standort könnten wir auf dem Campus keine Neubauten realisieren. Zusätzlich erlaubt er uns, ambulante Leistungen mit modernen Technologien und in einer attraktiven Umgebung anzubieten».

Ergänzt wird das Angebot durch die Permanence für Kinder des Kinderspitals Zürich und durch die orthopädische Sprechstunde der Universitätsklinik Balgrist. Für leichte Notfälle steht die USZ-Permanence für Erwachsene bereit, die sieben Tage pro Woche ohne Voranmeldung geöffnet ist. Für diagnostische Abklärungen vor Ort sind ein Labor und radiologische Grossgeräte vorhanden. Am USZ Flughafen wird auch geforscht – zum Beispiel mit klinischen Studien in der Onkologie und in der Dermatologie. Die zentrale Lage des Circle und seine ideale verkehrstechnische Erschliessung bringen Vorteile für viele Patienten. Dazu komme die Attraktivität des Circle, der bald zu einem lebendigen Ort werde, indem man einkaufen und Restaurants besuchen oder den Park geniessen könne, heisst es weiter in der Mitteilung. pd

USZ Flughafen im Circle

In Zukunft werden rund die Hälfte der ambulanten Patientinnen und Patienten des USZ im ambulanten Gesundheitszentrum am Circle behandelt. Foto USZ

Die Lage des Universitätsspitals im Circle. Foto USZ

Warteraum mit Aussicht. Foto USZ