02. Oktober 2020: Im Juli lancierte die Schweizer Regionalfluggesellschaft Helvetic das Konzept ihrer «Pop-Up»-Flüge. Das Angebot umfasst ständig wechselnde Destinationen, die nur bestimmte Zeit verfügbar sind und kurzfristig gebucht werden. Ende Oktober 2020 fliegt Helvetic Airways nun einmalig Florenz an, wie sie heute mitteilt.

Nach Brač, Dubrovnik und Zakynthos (siehe Report in SkyNews.ch Oktoberausgabe) ist demnächst die toskanische Hauptstadt Florenz das neueste Ziel eines Pop-Up-Flugs. Ob historische Altstadt, die weltberühmten Kunstwerke oder eine Partie Golf in Castelfalfi in der nahen Umgebung der Stadt – die Wiege der italienischen Renaissance hat für alle Vorlieben etwas zu bieten. Die Angebote umfassen Flug und Hotel und sind ab 625 Franken pro Person (nur Citytrip) bis 845 Franken (mit Golftrip) erhältlich. Sie können ab sofort auf der Helvetic-Website oder auf der Website des Veranstaltungspartners infinitigolf.ch gebucht werden.  Helvetic setzt nach Florenz die neue Embraer E190-E2 ein. Abflug ist am Freitag, 23. Oktober um 9 Uhr, am Sonntag, 25. Oktober kehrt die E2 um 19.15 Uhr nach Zürich zurück.

Die Flüge, für welche die bewährten Hygienekonzepte gelten, können auch kurzfristig gebucht werden. Die Schweizer Regionalfluggesellschaft gewährt auch absolute Flexibilität, sollten die Reisen von Einschränkungen betroffen sein.  pd

Direkt zur Helvetic-Website

Nach Florenz kommt die neue Embraer E190-E2 zum Einsatz. Foto Helvetic

Blick in die Kabine der neue E2 von Helvetic. Foto Helvetic

01. Oktober 2020: Mit dem Ziel, klar und transparent zu informieren, stellt der EuroAirport seit dem 1. Oktober ein neues Tool zur Verfügung: Mit TraVis können die Flugspuren und Lärmdaten von an- und abfliegenden Flugzeugen am Flughafen Basel-Mulhouse ab sofort online verfolgt werden, wie der EuroAirport mitteilt.

Der Flughafen Basel-Mulhouse verfügt über fest installierte Lärmmessstationen und eine mobile Lärmmessstation sowohl am Flughafen als auch in den umliegenden Gemeinden. Die Messungen können nun neu auf TraVis (kurz für Track Visualisation) über das Internet eingesehen werden. Vor verschiedenen Kartenhintergründen liefert die Software Informationen zu Flugbewegungen, Messstellen und Lärmdaten.

Die Radarspuren werden von der französischen Zivilluftfahrtbehörde DGAC (Direction générale de l’Aviation civile) zur Verfügung gestellt. Die Veröffentlichung unterliegt daher gewissen Einschränkungen: so werden die Daten mit einer Verzögerung von 30 Minuten dargestellt. Nicht angezeigt werden beispielsweise Flüge nach Sichtflugregeln und Militärflüge.

TraVis bietet nicht nur aktuelle Informationen, die Daten können auch bis zu einem Monat rückwirkend abgerufen werden. Ergänzend zeigt das Tool per Mausklick Flugplan- und Wetterdaten, Flugzeugtypen, Steig- und Sinkprofile der Maschinen sowie Pegel-Diagramme der einzelnen Messstationen. Es ist zudem möglich, Lärminformationen für einzelne Flugbewegungen an einem frei wählbaren Standort anzuzeigen. Fragen oder Beschwerden zu Flügen können ausserdem ab sofort direkt über TraVis eingereicht werden.

Die Veröffentlichung der Flugspuren und der Lärmdaten für das breite Publikum geht auf einen Wunsch der Anrainerverbände sowie eine Empfehlung der französischen Kontrollbehörde ACNUSA (Autorité de Contrôle des Nuisances Aéroportuaires) zurück. Eine entsprechende Massnahme wurde in der Folge in den aktuellen Lärmvorsorgeplan PPBE aufgenommen. Der EuroAirport setzt nun diese Massnahme um und trägt damit zur Einhaltung der Prinzipien der Nachhaltigkeit bei. Ein offenes, transparentes Monitoring des Flugbetriebs ist ein wichtiger Teil davon. Kommentare oder Anregungen zu TraVis können über das Kontaktformular auf der Webseite des EuroAirport eingeben werden.

Über diesen Link gelangt man direkt zum Online-Tool: https://travis.euroairport.com

30. September 2020: Während der letzten 20 Jahre gehörten die riesigen Antonov An-124 Frachtmaschinen zu den regelmässigen Gästen auf dem Militärflugplatz Emmen. Transportiert haben sie meist von RUAG Space in Emmen hergestellte Nutzlastverkleidungen für Atlas Trägerraketen. Heute startete zum letzten Mal eine Antonov mit einer solchen Nutzlastverkleidung an Bord in Emmen.

Der Weltraumbahnhof in Florida ist das Ziel der Antonov An-124 der russischen Frachtfluggesellschaft Volga-Dnepr, die heute mit der sperrigen Fracht in Emmen gestartet ist. RUAG Space als grösster unabhängiger Hersteller von Raumfahrt-Komponenten hat sich unter anderem in der Produktion von Nutzlastverkleidungen einen Namen gemacht: Seit 1979 starten alle europäischen Ariane Trägerraketen mit Nutzlastverkleidungen von RUAG Space ins All. Im Rahmen des Atlas-Programms arbeitet RUAG Space mit der „United Launch Alliance“ (ULA) zusammen und fertigte für diese Nutzlastverkleidungen, die jeweils per Luftracht mit Antonov An-124 in die USA geflogen wurden. Damit ist jetzt Schluss, der letzte solche Transport startete heute zum Flug mit Zwischenlandung in Irland nach Florida.

RUAG Space darf zwar weiterhin Nutzlastverkleidungen für die amerikanischen Trägerraketen Atlas V und die neuen Vulcan-Raketen herstellen, diese werden nun aber ausschliesslich im neuen US-Werk von RUAG Space in Decatur, Alabama, produziert. Der Produktionsstandort Emmen bleibt weiterhin das Kompetenzzentrum für die europäischen Trägerraketen Ariane und Vega. Die Nutzlastverkleidungen für diese europäischen Raketen werden aber über den Strassen- und Seeweg zum Raumfahrtzentrum Guayana in Südamerika transportiert, weshalb die regelmässigen Antonov-Transporte Geschichte sind.

Hunderte von Zuschauern wollten sich dieses Spektakel deshalb noch einmal anschauen und haben die An-124 der russischen Frachtfluggesellschaft Volga-Dnepr Airlines verabschiedet, die heute pünktlich um 12.45 auf der Piste 04 in Emmen gestartet ist. Die sechsköpfige Crew im Cockpit hat zusammen mit den sechs für die Beladung zuständigen sechs Technikern zuerst Shannon in Irland für einen Zwischenstopp angesteuert. Währenddessen haben die vielen Zuschauer um den Flugplatz Emmen kurzzeitig für ein mittleres Verkehrschaos gesorgt – offensichtlich hat der Frachtriese mit einem maximalen Startgewicht von 392 Tonnen und einer maximalen Frachtkapazität von 120 Tonnen nach wie vor viele Fans. Mehr zum Thema in der SkyNews.ch-Novemberausgabe. eb

Mit 69,1 Metern Länge, 73,3 Metern Spannweite und einem maximalen Startgewicht von 392 Tonnen gehört die Antonov An-124 zu den grössten Flugzeugen der Welt.

Blick in den Frachtraum der sogar im Deckenkränen ausgestattet ist. Eingepackt in silberne Folie ist die eine Hälfte der Nutzlastverkleidung zu sehen.

Hunderte von Zaungästen verfolgten den Start des Frachtriesen im Emmen.

30. September 2020: Im Oktober starten die Patrouille Suisse und das PC-7 TEAM zu ihren diesjährigen Trainingskursen. Diese wurden aufgrund der Corona-Pandemie in den Herbst verschoben. Alle Auftritte der Teams in der Saison 2020 waren abgesagt. Mit den Trainingskursen wären die Teams dann für Präsentationen an den Skirennen im Wintern bereit.

Die Patrouille Suisse startet am 12. Oktober in Emmen zu ihrem diesjährigen Trainingskurs (TK). Wie dem Detailprogramm (siehe unten) zu entnehmen ist, dauert der TK bis am 6. November. Die drei Wochen sind notwendig, damit sich die Hornet-Piloten einerseits wieder an die F-5 Tiger gewöhnen, aber auch weil das Team neu zusammengesetzt ist und mit Michael «Püpi» Duft einen neuen Leader hat.

Das PC-7 TEAM führt seinen diesjährigen TK in der Woche vom 19. bis 23. Oktober ab Dübendorf durch. Da die Staffel gleich wie 2019 zusammengesetzt ist, reiche eine Woche, um wieder die Voführbereitschaft zu erreichen, teilte das PC-7 TEAM mit. Das Programm baut auf jenem von 2019 auf. Nun darf man gespannt sein, wann und wo die beiden Teams nach der Zwangspause wieder zum ersten Mal auftreten werden. Wir freuen uns jetzt schon!    Hansjörg Bürgi

Patrouille Suisse 2020

PS Jahresprogramm WEB 2020

PC-7 TEAM 2019-20

29. September 2020: Seit dem 28. September bietet Air Service Basel (ASB) den Passagieren die Möglichkeit, auf vorherige Anfrage bei Ankunft oder Abflug in ihrem Terminal auf dem EuroAirport auf Covid-19 getestet zu werden. ASB hat eine Partnerschaft mit Prevomed geschlossen, einer Organisation für Unternehmensgesundheitsmanagement, die für Tests vor Ort am privaten ASB-Terminal zur Verfügung steht.

Der Prevomed-Arzt benötigt nach ASB-Angaben eine einstündige Vorankündigung eines Passagiers, der vor Ort ankommt. Der Arzt bringt den Test zurück in sein Labor in Basel und liefert die Ergebnisse zwischen 6 und 24 Stunden nach dem Test. Das Ergebnis wird dem Patienten vom Labor direkt mitgeteilt. Da die Quarantänebeschränkungen für Reisende und Luftfahrtunternehmen auf der ganzen Welt weiterhin eine grosse Unsicherheit darstellen, bietet Air Service Basel Passagieren und Besatzungsmitgliedern so eine bequeme Möglichkeit, Tests durchzuführen, um die Durchreise auf Reisen zu erleichtern.

Benedict Stähelin, Kundenbetreuer von Air Service Basel, erklärt: „Wir halten unser Versprechen an unsere Kunden weiterhin ein, indem wir ihnen die flexibelsten und qualitativ hochwertigsten Dienstleistungen anbieten, die wir in dieser Zeit leisten können. Aufgrund der Pandemie müssen wir uns an die neuen Verfahren und potenziellen Bedürfnisse unserer Kunden anpassen, weshalb wir die Covid-19-Tests eingeführt haben. Wir können unseren Kunden Zeit sparen, indem wir die Tests vor Ort durchführen und ihnen normalerweise innerhalb von sechs Stunden Ergebnisse liefern. “ Covid-19-Tests sind nicht der einzige Dienst, der seit Beginn der Pandemie vom Unternehmen in die Liste aufgenommen wurde. Air Service Basel bietet jetzt auch umfassende Desinfektions- und Reinigungsdienste an, um sicherzustellen, dass sich die Kunden sicher und geborgen fühlen. Darüber hinaus haben sie in angepasste medizinische Masken investiert, um alle Bodenabfertigungsagenten und das Kundendienstpersonal zu schützen. Air Service Basel ist ein zertifiziertes FBO-Terminal sowie ein von der EASA zugelassenes CAMO & Technical Services Center am EuroAirport Basel in der Schweiz.  pd

 

29. September 2020: Nach knapp fünf Jahren wird Thomas Klühr per Ende 2020 aus privaten Gründen als CEO der Swiss zurücktreten. Wie Swiss mitteilt, war sein Rücktritt eigentlich schon im ersten Quartal 2020 geplant, doch aufgrund der Corona-Krise hat er ihn auf Ende Jahr verschoben. Immerhin bleibt er der Swiss in der Schweizer Luftfahrtstiftung erhalten.

Thomas Klühr, seit 2016 CEO von Swiss International Air Lines, hat von 2016 bis 2019 die Schweizer Airline nicht nur durch ihre besten Jahre geführt, sondern seit März dieses Jahres auch durch die grösste Krise aller Zeiten. Zu hoffen bleibt, dass er die erfolgreiche Airline Ende Jahr seinem Nachfolger mit wieder etwas positiveren Perspektiven übergeben kann. Über seine Nachfolge will der Verwaltungsrat im vierten Quartal entscheiden.

Thomas Klühr wird Swiss nach rund fünf Jahren und über 30 Jahren in der Lufthansa Group per Ende 2020 verlassen. Auf diesen Zeitpunkt hin wird er auch sein Amt als Präsident des Verwaltungsrats von Edelweiss Air niederlegen. Er war seit Februar 2016 CEO und hat in dieser Zeit die grösste Flottenmodernisierung des Unternehmens vorangetrieben. Unter seiner Führung wurde in den vergangenen Jahren die Premiumpositionierung von Swiss weiter gestärkt und auch ausgezeichnete finanzielle Resultate erzielt.

Reto Francioni, Präsident des Verwaltungsrats von Swiss: «Der gesamte Verwaltungsrat bedauert die Entscheidung von Thomas Klühr sehr. Swiss hat ihm viel zu verdanken, nicht nur während den letzten Monaten der Coronavirus-Pandemie. Klühr hat Swiss ein sehr grosses Stück weiter auf dem Erfolgspfad geführt und nach Ausbruch von Covid-19 mit grossem Engagement und Geschick wesentlich dazu beigetragen, das Unternehmen finanziell und operationell zu stabilisieren. Besonderer Dank gebührt Thomas Klühr auch dafür, dass er seinen bereits für das erste Quartal dieses Jahres geplanten Rücktritt nach Abzeichnen der Krise zurückgeschoben und die Swiss souverän durch diese schwierige Zeit manövriert hat. Wir respektieren seine Entscheidung, nunmehr diesen aus privaten Gründen veranlassten Schritt zu vollziehen und danken ihm aufrichtig für seine grossartige Leistung».

Carsten Spohr, CEO der Lufthansa Group, sagt: „Ich danke Thomas Klühr für seine langjährige, engagierte und erfolgreiche Arbeit für die Lufthansa Group. In mehr als drei Jahrzehnten hat er auf unterschiedlichen Positionen und in verschiedenen Rollen unser Unternehmen mitgeprägt. Nicht nur in Deutschland und in der Schweiz, sondern in der gesamten Luftfahrtindustrie verdient Thomas Klühr höchstes Ansehen.“

Eine der Auflagen für die Sprechung der Kreditgarantie des Bundes war die Begründung einer Schweizer Luftfahrtstiftung, die über die Einhaltung der Standortvereinbarung zwischen dem Bund und der Lufthansa Group bezüglich der Entwicklung des Hubs in Zürich wacht. Der Bund wird den Präsidenten und zwei weitere Mitglieder stellen. Swiss und Lufthansa werden je ein Mitglied stellen. Eines davon ist Thomas Klühr. Die weiteren Mitglieder der Schweizer Luftfahrtstiftung werden im vierten Quartal bestimmt.

Die Coronavirus-Pandemie hat die Airline-Industrie in die grösste Krise in der Luftfahrtgeschichte versetzt. In den vergangenen sechs Monaten musste der Flugbetrieb weltweit beinahe komplett eingestellt werden. Während dieser sehr schwierigen Zeit hat Swiss mit einem Minimalflugplan die Anbindung der Schweiz sichergestellt. Mittlerweile konnte mit einem grösstenteils vom Bund garantierten Bankenkredit die Liquidität gesichert und der Flugbetrieb langsam wieder hochgefahren werden. Francioni weiter: «Thomas Klühr ist sicher einer der erfahrensten Branchenkenner und eine Top-Führungskraft, die mit grosser Empathie und Wertschätzung die Mitarbeitenden motiviert hat und von allen Stakeholdern sehr geschätzt wurde. Wir werden schon in Kürze die Nachfolge entscheiden». Dabei könnte eines der Mitglieder der heutigen Geschäftsleitung neuer CEO werden. Zur Geschäftsleitung gehören Markus Binkert (Chief Financial Officer), Thomas Frick (Chief Operating Officer) und Tamur Goudarzi Pour (Chief Commercial Officer). Damit würde die erst kürzlich erweiterte Geschäftsleitung zwar wieder kleiner, aber dies würde der Forderung der Lufthansa Group entsprechen, wonach auch Managementpositionen abgebaut werden müssen.

Swiss gab gleichzeitig auch bekannt, dass sie mit dem am 25. Oktober beginnenden Winterflugplan rund 85 Prozent der ursprünglichen Destinationen ihres Streckennetzes wieder anbieten werde. Aufgrund der Vielzahl an Reisebeschränkungen und Quarantänebestimmungen werde der Winterflugplan lediglich bei 30 bis maximal 40 Prozent des Vorjahresniveaus liegen. Das ursprünglich geplante Flugprogramm musste deutlich nach unten korrigiert werden und siehe nun erst gegen Ende des Winters das ursprünglich bereits für Oktober geplante Flugvolumen vo, teilte Swiss weiter mit. Weitere Änderungen hängen massgeblich von der zukünftigen Gestaltung der weltweiten Quarantänebestimmungen ab. Swiss engagiert sich weiterhin für die Einführung von Corona-Schnelltests, um Reisen wieder sinnvoll zu ermöglichen.

Im Langstreckenbereich wird Swiss im Oktober neu wieder nach Boston fliegen. Die Stadt an der US-Küste wird zunächst zweimal, ab März dreimal wöchentlich bedient. Auch Johannesburg (Südafrika) wird wieder angeflogen, geplant sind drei Flüge pro Woche. Zudem wird Swiss ab Ende Oktober dreimal wöchentlich die Strecke Zürich-Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) bedienen, mittelfristig soll Dubai von Zürich aus mindestens fünfmal wöchentlich angebunden werden. Neu wird Edelweiss Muscat mit einem Direktflug ab Zürich bedienen. Ab März 2021 plant Swiss zudem drei wöchentliche Flüge nach Los Angeles und Miami in den USA sowie in die indische Hauptstadt Neu-Delhi.  Weiterhin bedient werden ab Zürich folgende Langstreckenziele: Newark, New York JFK, Chicago, San Francisco, Montreal, São Paulo, Tel Aviv, Mumbai, Bangkok, Singapur, Tokyo, Hongkong und Shanghai. Das breite Langstreckenangebot kann vor allem aufgrund der anhaltenden hohen Frachtnachfrage angeboten werden. Die afrikanischen Städte Nairobi (Kenia) und Daressalam (Tansania) werden im Winter 2020/2021 nicht angeflogen.

Trotz aller Unsicherheiten wird Swiss mit dem Winterflugplan auf der Kurzstrecke voraussichtlich ab Zürich folgende Ziele wieder mit aufnehmen: Ende Oktober München und Wroclaw (Polen), im Februar 2021 Luxemburg, Birmingham, London City sowie Nürnberg, im März 2021 Graz. In der Weihnachtszeit, in der es üblicherweise ein hohes Besuchsreiseaufkommen gibt, werden zudem Palma de Mallorca, Bilbao, Sylt, Neapel und Thessaloniki bedient. Ab Genf fliegt Swiss bereits anfangs Oktober wieder direkt nach Pristina und Mitte Oktober nach Marrakesch. Ende Oktober kommen Prag und anfangs November Moskau dazu. Ab Mitte Dezember wird Swiss wieder folgende Destinationen bedienen: Málaga, Valencia, Stockholm, Göteborg, Dublin, Hurghada, Kittilä (Finnland), Sankt Petersburg sowie London Gatwick. Ab Februar 2021 wird sie zudem wieder direkt von Genf nach London City fliegen. Zu den Destinationen mit den meisten Flügen ab Genf gehören im Winter London Heathrow, Frankfurt und Moskau.  hjb

Direkt zur Swiss

Ab 2016 hat Swiss unter der Leitung von Thomas Klühr auch erfolgreich ihre neuen und grossen Langstreckenjets Boeing 777-300ER eingeführt. Foto Hansjörg Bürgi

Die neuen Destinationen ab Genf werden durch Airbus A220 von Swiss bedient. Foto Max Fankhauser

 

28. September 2020: Aufgrund der Kampfjet-Abstimmung haben wir uns entschieden, die Erscheinung der Oktoberausgabe um einige wenige Tage zu verschieben. Sie erscheint nun ab Donnerstag, 1. Oktober. Das Editorial wollen wir Ihnen aber nicht vorenthalten:

 

VBS muss über die Bücher

Geschätzte Leserinnen und Leser

Nur rund 8670 Stimmen haben darüber entschieden, dass die Kampfjetbeschaffung in der Schweiz nicht abgebrochen werden muss. Wie in der Septemberausgabe befürchtet, ging es um jede Stimme. Denn nur eine hauchdünne Mehrheit von 50,1 Prozent der Schweizer Stimmbevölkerung – bei rund 60 Prozent Stimmbeteiligung – begrüsst die dringende Erneuerung der Luftwaffe. Die Umfragen lagen völlig daneben und vermittelten den Befürwortern eine falsche Sicherheit. Das VBS hat es verpasst, eine solide Mehrheit der Bevölkerung davon zu überzeugen, dass Armee und Luftwaffe Sicherheit produzieren, die weder selbstverständlich noch Luxus ist.

Wie weiter? Die gute Nachricht ist, dass der Beschaffungsprozess fortgesetzt werden kann. Die schlechte, dass dieses äusserst knappe Resultat bei jedem Schritt in Erinnerung gerufen wird. Der Bundesrat muss seinen Typenentscheid, der bis Mitte 2021 fallen soll, nicht nur gut, sondern sehr gut begründen. Bundesrat, VBS und Luftwaffe tun gut daran, ihre Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung zu intensivieren.

Die Luftwaffe muss erklären, was sie leistet und weshalb Billiglösungen nicht funktionieren. Die Armee muss zeigen, dass sie sich auch gegen Cyberbedrohungen, Drohnen oder Terrorismus wappnet. Dies alles geschieht nur, um die Schweiz mit ihrer Bevölkerung zu schützen und Handlungsoptionen offenzuhalten. Diese Botschaft muss wieder unter die Leute gebracht werden. Nur so lässt sich die notwendige Glaubwürdigkeit für eine nächste Abstimmung gewinnen. Bereits hat die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee angekündigt, die Lancierung einer Volksinitiative gegen neue Kampfflugzeuge zu prüfen…

 Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger

 

26. September 2020: Zwar sind im August 2020 fast 77 Prozent weniger Passagiere über den Flughafen Zürich geflogen als im Vorjahresmonat, doch die Zahl der Flüge der Business Aviation nahm um 12 Prozent zu. Doch auch die BA leidet nach wie vor sehr unter der Pandemie.

Die August-Zahlen der Flughafen Zürich AG sprechen eine deutliche Sprache: nur noch 725’337 Passagiere (minus 76,7 Prozent) und nur noch 10’852 Starts und Landungen (minus 57 Prozent) gegenüber dem August 2019. Im September dürften diese Zahlen aufgrund der diversen zusätzlichen Reiseeinschränkungen noch weiter sinken.

Da aber viele Destinationen nicht per Linienflug erreicht werden können, ist immerhin die Nachfrage nach Businessjets hoch. Im August 2020 registrierte der Flughafen Zürich gar 12 Prozent mehr Flugbewegungen im Bereich General und Business Aviation als ein Jahr zuvor. Nachdem der Geschäftsreiseverkehr im April in Zürich über 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingebrochen ist, hat sich im Juli mit 3,7 Prozent wieder ein Wachstum eingestellt, wie die Flughafen Zürich AG auf Anfrage bekannt gab.

Daraus jedoch abzuleiten, dass die Business Aviation boome, wäre falsch. Gemäss Angaben der Swiss Business Aviation Association ist der durch die Corona-Krise erlittene Einbruch zwar geringer als bei den Airlines, das Verkehrsaufkommen beträgt aber nur etwa 60 Prozent des Vorjahres. Allerdings – und das lässt sich in Zürich sehr gut beobachten – sind es vorallem ausländische Anbieter, welche ab der Schweiz Geschäftsleute befördern. Existenzbedrohend für die Schweizer Business Aviation ist die neue Abgabe von 500 bis 3000 Franken pro Start (!), welche das Parlament vergangene Woche mit dem neuen CO2-Gesetz beschlossen hat.                             Report Hansjörg Bürgi

In der Oktoberausgabe von SkyNews.ch, welche am 1. Oktober erscheint, wird ein Fokus auf die aktuelle Situation der Schweizer Business Aviation gelegt.

Folgende Bildergalerie zeigt einige Geschäftsreiseflugzeuge, welche im August in Zürich zu sehen waren:

15. September 2020: Die Covid-19-Pandemie stürzt den Flughafen Genf in eine schweren Krise. Wie «Genève Aéroport» mitteilt, wurden für 2020 und 2021 erhebliche Sparmassnahmen ergriffen. Dies ermögliche es, auf Massenentlassungen und den dazugehörigen Sozialplan zu verzichten, teilt der Flughafen GVA weiter mit.

Der Verkehr ist seit März 2020 stark zurückgegangen. In den Monaten Juli und Anfang August kam es wieder zu einer Belebung,  ab Mitte August brach der Verkehr erneut ein. Im September sei die Zahl der Passagiere um 75 Prozent niedriger als im September 2019, teilte GVA weiter mit. Die Generaldirektion schätzt, dass die Zahl der Passagiere im Jahresdurchschnitt 2019 um mindestens 60 Prozent niedriger sein wird. Angesichts dieser jüngsten Entwicklung rechnte der Flughafen Genf für 2020 mit einem Verlust von mindestens 100 Millionen Franken.

Deshalb hat die Generaldirektion für 2020 bereits mehrere dringende Massnahmen in Angriff genommen. Sie wurden den Mitarbeitern des Genfer Flughafens nach und nach bekannt gegeben, die neuesten Entscheidungen am 24. September. Bereits Mitte März wurde Kurzarbeit eingeführt. Einstellungen wurden eingestellt und ein Ersatz aufgrund von Fluktuation streng begrenzt. Befristete Verträge wurden nicht verlängert, und der Vorruhestand wurde gefördert. Insgesamt wird der Flughafen so 2021 somit 56 Stellen weniger haben. Dabei handelt es sich um nicht erneuerte befristete Verträge (23,25 Vollzeitstellen), Vorruhestandsregelungen (6,95) und nicht ersetzte natürliche Fluktuation (25,80). Es wurde eine Reihe weiterer Sparmassnahmen ergriffen, wie die Reduzierung von Zeitarbeitskräften und Ausbildungskosten, die Kürzung oder Abschaffung von Prämien und das Einfrieren von Rentenzahlungen. All diese Massnahmen werden gemäss Angaben des Flughafens bis 2021 zu einer Verringerung der Lohnsumme um  zehn Prozent oder 14 Millionen Franken führen. Diese Massnahmen wurden den Sozialpartnern vorgestellt und ausführlich mit ihnen diskutiert. Seit April finden alle zwei Wochen gemeinsame Sitzungen statt.

Auf der Seite des Betriebshaushalts wurden erhebliche Ausgabenkürzungen vorgenommen: Verringerung der Ausgaben für Sicherheitsunterverträge, Wegfall der Ausgaben für Geschäftsreisen ins Ausland bis Ende Dezember 2020, eine 34-prozentige Kürzung des Haushalts für Gebühren und Dienstleistungen, einschliesslich der Ausgaben für die Untersuchung grosser Infrastrukturprojekte. Die Inbetriebnahme des neuen Gebäudes für Grossraumflugzeuge, des Ostflügels, wurde aus technischen Gründen auf den 15. Dezember 2021 verschoben, da die notwendigen Tests für eine Reihe von Ausrüstungsgegenständen wegen der Pandemie nicht rechtzeitig durchgeführt werden konnten. Die Ausgabenkürzung beläuft sich somit auf 30 Millionen Franken, das sind 20 Prozent des Betriebshaushalts 2020.

Darüber hinaus wurden rund 110 Projekte des Masterplans eingefroren, was einer Verringerung der Investitionen um 71 Millionen für die Jahre 2020 und 2021 und um 199 Millionen Franken für die Jahre 2022 bis 2024 entspricht.  Am 28. April 2020 wurde erfolgreich eine neue Anleihe über 300 Millionen Franken emittiert, um die Liquidität zu erhöhen und die Erholung zu sichern. All diese Massnahmen ermöglichten es, das derzeitige Einsparungsziel zu erreichen, ohne dass in diesem Stadium Massenentlassungen in Verbindung mit einem obligatorischen Sozialplan ins Auge gefasst werden müssten, schreibt der Flughafen Genf weiter. Dieser Ansatz zielt auch darauf ab, die Fähigkeit des Genfer Flughafens zu erhalten, den Aufschwung zu bewältigen, sobald er eintritt.

Die Leitung des Flughafens Genf hat deshalb zunächst beschlossen, den natürlichen Abgängen und der Kurzarbeit weiterhin Vorrang einzuräumen und von der Prüfung von Massenentlassungen, der Eröffnung eines Konsultationsverfahrens und der Aushandlung eines Sozialplans im Sinne von Art. 335d ff. des Schweizerischen Obligationenrechts (OR) abzusehen. Sollte sich ein solcher Schritt dennoch als unumgänglich erweisen, würde das Verfahren in Absprache mit den Personalvertretungsorganisationen und unter Einhaltung der geltenden Vorschriften durchgeführt. Der Verwaltungsrat billigte diese Entscheidungen. Es sei daran erinnert, dass der Flughafen Genf keinerlei staatliche Subventionen erhält und als autonome Einrichtung, die ihre eigenen Kosten tragen muss, das unternehmerische Risiko allein trägt, so der Flughafen in seiner Mitteilung.

Sollte die Verkehrsentwicklung ungünstiger ausfallen als erwartet, wären zusätzliche Einsparungen notwendig, was sich unweigerlich auf den Personalbestand des Flughafens Genf auswirken würde. Die wirtschaftliche und gesundheitliche Lage sowie die Verkehrsprognosen würden in regelmässigen Abständen genau beobachtet, damit Entscheidungen ständig neu bewertet werden können. Die Situation werde Ende 2020 neu überprüft, heisst es weiter. Es würden alle Anstrengungen unternommen, um die Nachhaltigkeit des Genfer Flughafens zu gewährleisten und die Arbeitsplätze langfristig zu sichern.   pd

Der 100-jährige Genève Aéroport bildet auch die Titelstory in der Oktoberausgabe von SkyNews.ch, welche am 1. Oktober erscheint. Die Meilensteine von 1920 bis 2020 sind aufgelistet und der GVA-COO Giovanni Russo äussert ich im Interview zur aktuellen Lage.

 

23. September: Am 14. September trafen sich zwei Generationen vom Trainingsflugzeugen in Grenchen: Zum einen der neue Pilatus PC-7 Mk II HB-HHH mit Baujahr 2019 und zum anderen die bald 70-jährige North American T-28A Trojan HB-RDM.

Der Pilatus PC-7 Mk.II ist am 9. August 2019 als HB-HHH ins Luttfahrtregister eingetragen worden. Halter und Operator ist die Pilatus Flugzeugwerke AG. Ob Pilatus wohl wider Kaufinteressenten für PC-7 Mk.2 hat? Die HB-HHH ist der einzige Mk.2 PC-7 im schweizerischen Register, die anderen drei HB-HMU, -HPR und -HTC sind alles ältere, normale PC-7.

Die North American T-28A Trojan HB-RDM «Metal Mistress» ist seit Dezember 2019 in Basel zu Hause. Der 1951 gebaute Warbird ist zu Wartungsarbeiten nach Grenchen geflogen. Es handelt sich um die zweite T-28 im HB-Register. Von 1998 bis 2006 war die T-28B HB-RCT in der Schweiz registriert und wurde unter anderen auch von Christian Schweizer geflogen. Sie wurde als ZU-RCT nach Südafrika verkauft. Ein weiteres Exemplar, die N89AW, ist zurzeit in Locarno stationiert.

Von der T-28 wurden zwischen 1950 bis 1957 total 1982 Stück für die US Air Force, US Navy und die US Marines als Schulflugzeug gebaut. Zwischen 1961 und 1969 folgte eine bewaffnete Version, die als T-28D Nomad bezeichnet wird. Auch in Frankreich wurde eine solche Version als T-28S Fennec eingestezt. In Taiwan wurde sogar eine Turboprop Version als T-CH-1 in 50 Exemplaren hergestellt. Die T-28 wurden von 27 verschieden Nationen genutzt. 1984 wurden sie bei der US Air Force ausser Dienst gestellt und durch die Beech T-34 Mentor abgelöst.        Fotoreport Mario Richard

Ebenfalls am 14. September flog Pilatus ihren PC-7 Mk.11 Demonstrator nach Grenchen. Foto Mario Richard

Am 14. September kam die seit Ende 2019 in der Schweiz eingetragene T-28 Trojan HB-RDM zur Wartung nach Grenchen. Foto Mario Richard