29. Juli 2020: Die Zeit der Jumbo-Jets ist vorbei: Nachdem Airbus bereits Anfang 2019 das Ende der A380-Produktion verkündet hat, teilt Boeing nun mit, auch die 747-8 auslaufen zu lassen. Damit endet die Ära der Jumbo-Jets und für Boeing nach 50 über Jahren die Geschichte der 747.

Die letzte 747-8 werde 2022 gebaut, kündigte Boeing am Mittwoch in Chicago an. Überraschend kommt das Aus nicht: Boeing hat schon seit Jahren erwogen, den Jumbo mangels Nachfrage nicht mehr zu bauen. Konzernchef Dave Calhoun begründete gemäss Medienberichten die Entscheidung mit der derzeitigen Marktentwicklung. Zuletzt lag die Produktionsrate nur noch bei sechs Maschinen pro Jahr. Ausserdem wurde das Modell praktisch nur noch als Frachtflugzeug gebaut. Von der Passagierversion 747-8i wurden lediglich 47 Exemplare bestellt. Davon gehören allein 19 der Lufthansa. Sie hat wegen der Corona-Krise derzeit nur 8 davon im Einsatz. Der Rest steht am Boden, ebenso wie 13 ältere Exemplare vom Typ 747-400.

Boeings Jumbo Jet galt während Jahrzehnten als grösster Passagierjet der Welt mit Platz für bis zu 550 Passagiere. Er absolvierte seinen Jungfernflug 1969. Mit der jüngsten Variante 747-8, die über ein längeres Oberdeck, neue Tragflächen sowie sparsamere Triebwerke verfügt und Platz für mehr als 600 Passagiere bietet, konnte Boeing mit der Passagierversion nur bei Lufthansa, Korean Air Lines und China Airlines punkten. Inzwischen setzen die meisten Fluggesellschaften auf der Langstrecke auf Modelle wie die Boeing 787 Dreamliner und 777 sowie den Airbus A350.

Zudem ist Boeing schwer angeschlagen und muss sparen. Die Corona-Pandemie und das Debakel um den nach zwei Abstürzen mit Flugverboten belegten 737 MAX haben Boeing tief in die roten Zahlen gebracht. Im zweiten Quartal stand unter dem Strich ein Verlust von rund 2,4 Milliarden Dollar, wie der US-Luftfahrtriese mitteilte. Vor einem Jahr hatten hohe Sonderkosten wegen des Unglücksfliegers 737 MAX dem Konzern ein Rekordminus von 2,9 Milliarden Dollar eingebrockt. Der Umsatz fiel verglichen mit dem Vorjahreswert um ein Viertel auf 11,8 Milliarden Dollar.

Boeing-Chef Dave Calhoun bezeichnete die vergangenen Monate in einem Memo an die Mitarbeiter als beispiellos und warnte, dass die Belastungen durch die Corona-Krise noch nicht vorbei seien. „Die Herausforderungen, denen wir als Unternehmen gegenüberstehen, sind nicht ausgestanden“. Der Quartalsverlust des Airbus-Erzrivalen fiel etwa doppelt so hoch aus wie von Analysten erwartet. Immerhin: Mit 5,3 Milliarden Dollar verbrannte der Konzern im abgelaufenen Vierteljahr im Tagesgeschäft weniger Geld als befürchtet.

Jetzt will Boeing die Produktion seiner Langstreckenjets noch weiter zurückfahren. So sollen im kommenden Jahr monatlich nur noch sechs Exemplare der 787 fertiggestellt werden. Die Produktion der noch grösseren Boeing 777 und ihrer Neuauflage 777X soll auf zwei Maschinen pro Monat sinken. Die Auslieferung der ersten 777X erwartet Boeing nun erst im Jahr 2022, damit wird die Premiere erneut verschoben.  hjb

28. Juli 2020: Wie SwissWorld Cargo heute mitteilt, hat Swiss nun die Bewilligung vom BAZL erhalten, auch normale Güter in der Kabine ihrer drei umgebauten Boeing 777-300ER transportieren zu können, bislang durften diese auch nur medizinisches Schutzmaterial in der Kabine befördern.

SwissWorld Cargo-Chef Ashwin Bhat freut sich über das Update der sogenannten «Carry»-Flüge. Carry steht für Cargo in Kabine mit entfernten Sitzen der Economy-Klasse: «Ab sofort können wir in der Kabine den Transport von Handelsgütern wie Modeartikeln und Bekleidung, Kleidungsstücke, Stoffe, Glaswaren, verderblichen Güter, Druckmaterialien, Maschinen, elektronischen Teile, Flugzeugteile, Blumen, Pharmazeutika und Ersatzteilen anbieten.» Bei den drei umgebauten «Triple Seven» handelte es sich um die HB-JNH, -JNI und -JNJ. Weiterhin können auch medizinische Geräte wie Diagnoseinstrumente oder PSA-Geräte und Gesichtsmasken und OP-Handschuhe befördert werden

Kommerzielle Fracht ist auf Belly-Charter-Flügen nach Shanghai (PVG), Peking (PEK), Bangkok (BKK) und São Paulo (GRU) sowie auf Linienflügen nach Johannesburg (JNB) und Dubai (DXB) zulässig. Medizinisches Schutzmaterial kann in der Kabine auf allen Grossraumflugzeugen transportiert werden. Darüber hinaus gibt SwissWorld Cargo bekannt, dass sie ihr interkontinentales Netzwerk weiter ausbaut: Ab dem 1. August wird Miami (MIA) dreimal pro Woche angeflogen. Weiterhin wird Montreal (YUL) dreimal wöchentlich angesteuert. Ein weiterer Ausbau des Netzwerkes in den kommenden Wochen und Monaten sei geplant, so SwissWorld Cargo.                 Hansjörg Bürgi

So schaut die Economy-Kabine einer Swiss Boeing 777 ohne Sitze aus. Foto Swiss

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27. Juli 2020: Die ersten 5 der insgesamt 36 bestellten Rafales der indischen Luftstreitkräfte sind am 27. Juli vom Dassault-Werk in Bordeaux nach Indien überflogen worden. Dassault bekräftigt, dass die Auslieferungen trotz Corona-Pandemie pünktlich erfolgen.

In Anwesenheit von Eric Trappier, Vorsitzender und Chief Executive Officer von Dassault Aviation und unter der Schirmherrschaft von Shri Jawed Ashraf, Botschafter der Republik Indien in Frankreich, starteten die fünf Rafales vom Werk Dassault Aviation in Mérignac bei Bordeaux. Im Cockpit sassen Piloten der indischen Luftwaffe, um sie zur Ambala Air Force Station zu überfliegen und ins Geschwader Nr. 17 „Golden Arrows“ zu integrieren. Die Piloten und Techniker wurden in Frankreich vollständig ausgebildet. Der Überflug erfolgte mit Luft-Luft-Betankungen, welche durch die französische Luftwaffe geleistet wurden.

Eric Trappier gratulierte zusammen mit Shri Jawed Ashraf dem seit fast drei Jahren in Frankreich anwesenden Team der indischen Luftwaffe zur erfolgreichen Entwicklung des Programms: „Ich bin sehr beeindruckt von der erstaunlichen Effizienz und Entschlossenheit der indischen Luftwaffe und des indischen Verteidigungsministeriums, trotz dieser beispiellosen Weltgesundheitskrise mit der Rafale die indische Souveränität aufrecht zu erhalten und den Schutz und die Sicherheit der indischen Bevölkerung zu gewährleisten“, sagte Eric Trappier und fuhr fort: «Dieser neue Meilenstein verdeutliche erneut die beispielhafte Zusammenarbeit zwischen Dassault Aviation und der indischen Luftwaffe, die 1953 begonnen hatte, und bekräftigt unser uneingeschränktes Engagement, die Anforderungen der indischen Luftwaffe für die kommenden Jahrzehnte zu erfüllen und Teil der ehrgeizigen Vision Indiens für die Zukunft zu sein ”.

Diese erste Auslieferung von fünf Rafales zeige, dass das Programm reibungslos laufe und die Lieferungen trotz der Covid-19-Pandemie pünktlich erfolgen könnten, hält Dassault weiter fest. Der 2016 abgeschlossene Vertrag mit Indien umfasst total 36 Rafales. Dassault-Flugzeuge sind seit über sechs Jahrzehnten ein wesentlicher Bestandteil der indischen Streitkräfte. Das erste Dassault-Flugzeug, die Ouragan (in Indien Toofani genannt), wurde 1953 nach Indien geliefert, gefolgt von der Mystere IV, der Marine Alize, der Jaguar (hergestellt unter Lizenz von HAL) und der Mirage 2000. Diese Flugzeuge haben die ganze Zeit über zur indischen Souveränität beigetragen Die Mirage 2000 ist bis heute der „Frontline Fighter“ der Luftwaffe Indiens.  hjb

Gruppenbild vor dem Abflug des ersten Rafale-Doppelsitzers nach Indien am Dassault-Hauptsitz in Mérignac bei Bordeaux. Foto Dassault Aviation

27. Juli 2020: In der Corona-Krise hat der Flughafen Zürich schon etliche rare Besucher empfangen. Am 26. Juli einen mehr, denn an diesem Sonntag führte die kolumbianische Avianca einen Charterflug von Bogota nach Zürich und zurück aus. Seit Jahrzehnten landete so erstmals wieder ein Avianca-Flugzeug in Zürich.

Gross war die Spannung in den Flugzeugfankreisen am Sonntag, 26. Juli. Doch dank Flightradar wusste man, dass der Flug «Avianca 176» mit der Boeing 787-8 N785AV seit Sonntagmorgen unterwegs war. Aufgrund des guten Wetters wurde die für 15 Uhr geplante Ankunftszeit immer weiter nach vorne verschoben, schliesslich drehte der kolumbianische Dreamliner bereits kurz nach 14 Uhr in den Endanflug für die Piste 14 in Zürich ein. Auf dem «Spotterparkplatz» in Oberglatt warteten nicht nur zahlreiche Flugzeugfotografen, sondern auch viele Exil-Kolumbianer, denn der Flug war seit längerer Zeit buchbar und es befanden sich über 100 Passagiere an Bord – sie mussten nach der Landung allerdings in Quarantäne.

Geparkt wurde der attraktive Dreamliner am Dock B an der Position B38. An Bord befand sich eine Doppelcrew, denn der Rückflug war für 18 Uhr vorgesehen. Dieser war mit über 230 Passagieren und viel Fracht ausgebucht. Deshalb verlangten die Piloten für den Start die längste Zürcher Piste, die 3700 Meter lange Runway 34, zudem blies ein relativ starker Westwind. Nach dem der Start mehrmals verschoben werden musste, hob die Boeing 787-8 schliesslich im schönsten Abendlicht um 18.50 Uhr auf der Piste 34 ab. Die Mitglieder von AirsideFoto Zürich, welche an diesem Sonntag abend einen Fototour durchführten, lichteten die attraktive Boeing 787 von der besten Position an der Piste ab.

Wann Avianca zuvor zum letzten Mal in Zürich zu Besuch war, hat sich bis heute nicht genau eruieren lassen. Ältere Spotter meinten, es sei in den 1980er-Jahren gewesen. Fest steht, dass Avianca 1971 linienmässig mit Boeing 707 einmal pro Woche nach Zürich flog. Flüge der Boeing 707-359 HK-1410 sind im Juni 1974, im April 1977 und im April 1980 fotografisch dokumentiert, die HK-1849 war am 22. Februar 1980 in Zürich. Wer mehr weiss, soll sich doch bei uns melden.   Hansjörg Bürgi

Der Start auf Piste 34, gefilmt von Matthias Hänni:

26. Juli 2020: Am 25. Juli stürzte in der Region Gletscherspitze im Wallis eine Cessna 172R ab. Dabei kamen vier Personen ums Leben, wie die Kantonspolizei Wallis mitteilte.

Um 12.25 Uhr ging bei der Einsatzzentrale der Kantonspolizei der Notruf ein, dass in der Region Gletscherspitz ein Kleinflugzeug abgestürzt sei. Einige Minuten später habe dieselbe Person von einer starken Rauchentwicklung berichtet, hält die Kantonspolizei Wallis weiter fest. Die Feuerwehr Lötschental und die Rettungskräfte wurden mit einem Helikopter der Air Zermatt zum Unfallplatz geflogen. Sie konnten aber nur noch den Tod der vier Flugzeuginsassen feststellen. Gemäss ersten Angaben der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST stürzte die Cessna um 12.20 Uhr auf ein Felsband unterhalb der Gletscherspitze. Nach dem Aufprall habe das Wrack Feuer gefangen. Der Pilot und seine drei Passagiere seien dabei ums Leben gekommen, so die SUST.

Die Cessna 172R HB-TLF startete am Morgen vom Flugplatz Reichenbach/BE. Dort sollte dieses im Laufe des Tages wieder landen. Bei den Opfern handelt es sich um zwei Schweizer im Alter von 66 und 50 Jahren und zwei Österreicher im Alter von 50 und 46 Jahren. Die HB-TLF gehört seit 2015 zur Flotte der Fluggruppe Reichenbach. Sie wurde 2007 gebaut und diente der Fluggruppe zur Schulung und für Rundflüge.     hjb

Die Cessna 172R HB-TLF stiess 2015 zur Fluggruppe Reichenbach.

23. Juli 2020: Der erste von sechs PC-24 für die schwedische Ambulanzorganisation hob am 22. Juli vom Flugplatz Buochs ab, um seinen Erstflug zu absolvieren. Der Super Versatile Jet in den Farben Schwedens führt die Testflüge als HB-VVB durch.

Wie die Pilatus Flugzeugwerke mitteilten, markiere der Erstflug weniger als ein Jahr nach der Unterzeichnung des Vertrags zwischen dem Kommunalförbundet Svenskt Ambulansflyg (KSA) und Pilatus einen wichtigen Meilenstein im Programm. Trotz der Covid-19-Pandemie konnte Pilatus den engen Produktionszeitplan einhalten und dieses wichtige Zwischenziel erreichen.

Als Rettungsflugdienst gewährt die KSA allen Bewohnern in Schweden medizinische Versorgung und stellt Zugang zu einer schnellen und sehr professionellen flugmedizinischen Versorgung sicher. Die gesamte Flotte von KSA wird sechs PC-24 umfassen. Alle Flugzeuge würden im Laufe des Jahres 2021 ausgeliefert, teilte Pilatus weiter mit. Mit dem Erstflug startet eine Reihe von zahlreichen Flugtests, die Pilatus durchführt. Im Fall von KSA werden die PC-24 im Anschluss an die Aerolite AG übergeben werden. Das spezialisierte Schweizer Unternehmen ist für die Integration des Ambulanzinterieurs zuständig.

Die herausragende Flexibilität des PC-24 eröffne vielfältige Möglichkeiten für den Einsatz als Ambulanzflugzeug, so Pilatus weiter. Die Kabine des PC-24 biete genügend Platz für drei Patienten sowie medizinisches Personal. Die grosse Frachttür des PC-24 erleichtert zudem das schnelle Ein- und Ausladen von Patienten. Diese Vorteile, verbunden mit den Kurzstart- und Landeeigenschaften, würden den PC-24 zum idealen Flugzeug für sämtliche Ambulanzmissionen machen. KSA ist bereits die dritte Organisation nach dem Royal Flying Doctor Service of Australia und dem US North Slope Borough Search and Rescue Department, welche den PC-24 als Ambulanzflugzeug einsetzen wird.   pd

http://www.pilatus-aircraft.com

Die Piloten vor dem Erstflug mit dem schwedischen PC-24. Foto Pilatus

23. Juli 2020: Die aus der ersten Welle der Coronavirus-Pandemie hervorgegangene Zusammenarbeit zwischen der Alpine Air Ambulance (AAA) und dem Spital Limmattal werde weitergeführt, wie das Spital mitteilt. Damit könne die Versorgungssicherheit durch Rettungsorganisationen in der Region weiter nachhaltig erhöht werden.

Der moderne Helikopterlandeplatz des neuen Spitals Limmattal stand der Flugrettungsorganisation AAA während der ersten Phase der Coronavirus-Pandemie situativ als Standort für Einsätze rund um Covid-19- Patienten zur Verfügung. Die raschen Reaktionszeiten ab dem Landeplatz leisteten dabei einen wesentlichen Beitrag an die optimale Versorgung der betroffenen Personen, hält das Spital in seiner Mitteilung fest. Die positiven Erfahrungen aus der Zusammenarbeit sollen nun nachhaltig zu einer weiteren Verbesserung der Versorgungsqualität in der Region und einer einwandfreien, professionellen Rettung von Patienten führen.

Die Kooperation sieht vor, dass sowohl auf Ebene der Rettungssanitäter als auch der Notärzte eine Zusammenarbeit aufgebaut wird: Ausgewählte Sanitäter und Notärzte werden zukünftig im Rotationsmodus in der Flugrettung eingesetzt. Im Gegenzug kann der Notarzt der Flugrettung bei entsprechender Verfügbarkeit bei bodengestützten Rettungen zum Einsatz kommen. Die Zusammenarbeit resultiere in einer Verkürzung der Einsatzzeiten und einer Erhöhung der verfügbaren Kapazitäten, so das Spital. In den vergangenen Wochen haben bereits 36 Einsätze des AAA-Helikopters in den umliegenden Gemeinden des Spitals Limmattal stattgefunden, die meisten betrafen Kinder.  pd

Direkt ins Spital Limmattal

Der Rettungsheli „Lions 3“ auf dem Landeplatz des Spitals Limmattal. Foto AAA

23. Juli 2020: Auf einem Ferryflug aus dem belgischen Liège kommend, ist am 23. Juli um 7 Uhr morgens mit der Boeing 747-400F OO-ACE von Challenge Airlines erneut ein «neuer» Fracht-Jumbo in Zürich gelandet. Er transportierte um die Mittagszeit Valoren nach Israel. Am 12. Juli besuchte mit der B747-400F von CargoLogic Air bereits ein anderer Fracht-Jumbo erstmals Zürich.

«Challenge Accepted» deutet darauf hin, dass die belgische Challenge Airlines, welche die beiden Boeing 747-400F OO-ACE und OO-ACF betreibt, mit der israelischen CAL Cargo Airlines verbunden ist, welche ebenfalls zwei B747-400F fliegt. Beide Airlines gehören zur israelischen Challenge Group, welche die belgische Tochter gründete, um weltweit operieren zu können, was mit der israelischen Betriebsbewilligung nicht möglich ist.

Die belgischen Frachter operieren so auch relativ regelmässig nach Israel, aber auch in die USA, nach Mexico und China. So auch die OO-ACE. Der 1991 für Singapore Airlines gebaute Jumbo wurde 2006 für Cathay Pacific Cargo zum Frachter umgebaut und ging im März 2016 als 4X-ICC an die israelische CAL Cargo Airlines. Im März 2016 wurde er in Belgien als OO-ACE für die neue Frachtairline ACE Belgium Freighters eingetragen. Gegen den Namen ACE legte dann Alaska Central Express Einspruch ein, weil sie eine Verwechslung befürchtete. So taufte sich ACE Belgium Freighters im Juni 2020 in Challenge Airlines um.

Der Fracht-Jumbo kam in Zürich auf einem der mehr oder weniger regelmässigen Flüge mit Valoren nach Israel zum Einsatz. Diese Flüge nach Tel Aviv wurden in der Vergangenheit meistens mit Fracht-Jumbos von CAL ausgeführt. Am 23. Juli hat nun erstmals die belgische Challenge Airlines den Transport übernommen. Am 10. Juni kam etwa die Boeing 747-400F 4X-ICB von CAL in Zürich, am 17. Juni die 4X-ICA, um wertvolle Fracht nach Tel Aviv zu befördern.  Hansjörg Bürgi

https://www.challenge-aircargo.com

Nach der Landung rollte der Fracht-Jumbo zum Standplatz W22.  Foto Hansjörg Bürgi

Nach der Landung rollte der Fracht-Jumbo zum Standplatz W22. Foto Hansjörg Bürgi

Am 10. Juni setzte CAL Cargo Airlines auf dem Valoren-Flug nach Tel Aviv die B747-400F 4X-ICB ein. Foto Fabian Bretschneider

22. Juli 2020: Wegen den verschärften Quarantänebestimmungen in der Schweiz haben zahlreiche Fluggesellschaften ihre Flüge am EuroAirport aus den sogenannten Risikoländern Kosovo, Nordmazedonien und Serbien zurückgefahren. Zudem fliegt Air France nicht mehr nach Paris-Orly und der Verwaltungsrat des EuroAirports erfährt Veränderungen.

Aufgrund der neuen Corona-Massnahmen hat Wizz Air ihre Flüge aus Belgrad, Niš und Skopje um einen bis drei Kurse pro Woche reduziert und zwischen Pristina und dem EuroAirport werden somit erheblich weniger Flüge angeboten. Komplett eingestellt haben die vorgesehenen Flüge SmartLynx und Enter Air, während Chair Airlines und Air Meditteranean ihre Flugpläne den neuen, aktuellen Bedingungen angepasst haben. EasyJet und Wizz Air bedienen allerdings Pristina weiterhin flugplanmässig.

Gegenüber der Zeitung „L’Alsace“ bestätigte Air France, dass sie die Flüge zwischen dem EuroAirport und Paris-Orly ab September 2020 nicht mehr wie geplant aufnehmen wird. Laut Informationen der Air France sollen die Flüge zwischen den beiden Flughäfen zu den verlustreichen Operationen im Netzwerk gehören, dies insbesondere aufgrund der starken Konkurrenz zum TGV. Somit wird nach Metz/Nancy-Lorraine und Strasbourg auch der dritte Flughafen in Ostfrankreich die Verbindung in die Hauptstadt verlieren. Air France wäre jedoch bereit, diese Route im Rahmen eines Partnerschaftsabkommens mit jedem regionalen Betreiber zu vermarkten, sofern eine Fluggesellschaft Interesse an der Übernahme der Route bekunde, heisst es weiter. Nach Paris-Charles de Gaulle soll es allerdings ab Anfang September 2020 vorerst wieder zwei tägliche Flüge geben, dies nach der wegen der Corona-Krise entstandenen Einstellung der Flüge.

Am 18. Juni trat die Korrektur der Abflugrouten ab Piste 15 in Richtung Westen in Kraft. Diese soll die Routen, wie ursprünglich geplant, über das weniger dicht besiedelte Gebiet zwischen den Gemeinden nördlich und südlich der schweizerisch-französischen Landesgrenze zurückführen. Eine erste Analyse zeigt, dass noch nicht alle Flugzeuge auf den korrigierten Flugrouten verkehren. So hat der Flughafen im Rahmen seines Monitorings festgestellt, dass bei den Abflügen nach Westen auf den Routen «Torpa» und «Morok» noch etwa die Hälfte der Flugzeuge zu weit südlich geflogen ist. Dies wird er nun umgehend zusammen mit der französischen Flugsicherungsbehörde DSNA (Direction française des services de la navigation aérienne) im Detail untersuchen und direkt mit den einzelnen Fluggesellschaften besprechen, um die Ursachen zu ermitteln und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Eine umfassende Analyse durch den Flughafen und die DSNA wird Ende September durchgeführt.

Der erste Vize-Bürgermeister der Gemeinde Saint-Louis, Philippe Knibiely, tritt im Verwaltungsrat des EuroAirport die Nachfolge des verstorbenen Jean-Marie Zoellé an. Nach der Pensionierung von Hubert Monzat im April 2020 wird zudem Sylvain Rousselle neuer französischer Finanzkontrolleur des binationalen öffentlichen Unternehmens. Philippe Knibiely verfügt über grosse Erfahrung in Umweltfragen, die er für seine Mandate auf Gemeindeebene und darüber hinaus einbringt. Sylvain Rousselle wiederum zeichnet sich durch seine juristische und finanzielle Expertise aus, die er bisher für renommierte französische und internationale Institutionen eingesetzt hat. Philippe Knibiely und Sylvain Rousselle wurden an der Verwaltungsratssitzung vom 10. Juli willkommen geheissen. Werner Soltermann

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21. Juli 2020: Die EASA hat einen Vorschlag für Lufttüchtigkeitsstandards für die Zertifizierung der Mehrheit der leichten unbemannten Flugobjekte veröffentlicht. Diese Standards würden zum sicheren Betrieb von Drohnen für eine Vielzahl von Diensten beitragen, so etwa zur Paketzustellung in städtischen Umgebungen, zur Inspektion von Eisenbahnen und Stromleitungen oder zur Lieferung wesentlicher Güter in Krisengebiete, teilt die EASA mit. Kommentare zum Vorschlag sind bis Ende September willkommen.

Die vorgeschlagenen Normen der Agentur für Flugsicherheit der Europäischen Union, die sich jetzt in der öffentlichen Konsultation befinden, werden als Special Condition Light UAS bezeichnet und gelten für unbemannte Flugzeuge unter 600 Kilogramm, die in der spezifischen oder zertifizierten Kategorie gemäss der Verordnung EU 2019/947 betrieben werden, die am 31. Dezember 2020 in Kraft tritt. Die meisten Drohnen, die derzeit von der EASA zertifiziert werden, würden diese Zertifizierungsgrundlage übernehmen, so die EASA weiter.

„Dieser Vorschlag ist Teil der umfassenderen Initiative der EASA, um sicherzustellen, dass Drohnen sicher und akzeptabel betrieben werden können, insbesondere in Bereichen, in denen Menschen und sich bewegende oder statische Objekte dicht beieinander sind“, sagte Patrick Ky, Executive Director der EASA. „Da grosse Teile der Wirtschaft nach Möglichkeiten suchen, Drohnen zur Rationalisierung ihres Betriebs einzusetzen, ist es wichtig, dass strenge Regeln vorhanden sind, um sicherzustellen, dass keine Gefahr für Personen oder Sachwerte durch den Einsatz von Drohnen besteht und dass der Geräuschpegel akzeptabel ist. Es ist unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Bürger Europas mit zunehmendem Einsatz von Drohnen sicher sind“, fügte Patrick Ky hinzu.

Die Festlegung von Zertifizierungsstandards für Drohnen sei mit besonderen Herausforderungen verbunden, hält die EASA fest. Designkonzepte seien sehr unterschiedlich, Technologien entwickelten sich schnell und es bestehe ein starker wirtschaftlicher Druck, neue Produkte schnell auf den Markt zu bringen. Die EASA verfolge daher einen flexiblen Ansatz, indem sie Zertifizierungsanforderungen definiert, die objektiv und verhältnismässig zum Risiko des Betriebs seien.

Die Mittel zur Einhaltung der Regeln werden in einer zweiten Phase behandelt. Aufgrund der erwarteten Vielfalt an Produkten und Betriebskonzepten bleibe jedoch eine enge Verbindung zu den Projekten bestehen, und die EASA werde weiterhin Vorschläge von Antragstellern bewerten, teilt sie weiter mit. Die Veröffentlichung des Vorschlags für die künftige Zertifizierungsgrundlage soll neue Konstruktions- und Zertifizierungsinitiativen für Drohnen anregen und zur sicheren Integration von BVLOS-Operationen (Beyond Visible Line of Sight) in besiedelten Umgebungen beitragen, in denen der Remote-Pilot seine Drohne sehen oder nicht sehen könne. Der EASA-Vorschlag kann bis zum 30. September 2020 kommentiert werden. hjb

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