20. Juli 2020: Die Luxaviation Group hat eigenen Angaben zufolge seit Anfang 2020 zehn Flugzeuge in ihre globale Flotte aufgenommen. Darunter befinde sich auch der weltweit erste ausgelieferte Global 5500, der neueste Langstreckenjet von Bombardier, der seit Anfang Juli als HB-JRJ bei ExecuJet ab Zürich im Einsatz steht.

Mit den zehn neuen Flugzeugen könne Luxaviation jeder Entwicklung der Charternachfrage gerecht werden, insbesondere in Europa, wo die Branche nach der Einführung von Reisekorridoren in der gesamten Region einen Anstieg der Aktivitäten verzeichne. Während der Verkehr in der Geschäftsluftfahrt im Vergleich zu 2019 weiterhin gedrückt bleibe, seien die Anfragen von Erstnutzern von Geschäftsflugzeugen gestiegen, so Luxaviation.

Sieben der Flugzeuge, darunter der Global 5500, werden in Europa stationiert sein. Der Global 5500 ist am 23. Juni auf ExecuJet Europe AG in Zürich eingetragen worden. Bei den anderen neu zur Flotte getossenenen Flugzeugen handelt es sich um zwei Gulfstream G550, einen Pilatus PC-24, eine Dassault Falcon 7X, ein Bombardier Global 5000 und ein Embraer Legacy 650. Alle Flugzeuge ausser einem G550 können gechartert werden. Darüber hinaus hat ExecuJet Africa, Teil der Luxaviation Group, in diesem Jahr zwei neue Flugzeuge in die Flotte aufgenommen, ein Gulfstream GIV und eine Cessna 560 Citation V, die beide zum Chartern verfügbar sind. ExecuJet Asia Pacific hat seine Flotte um eine Cessna Citation 650 erweitert, die über ein neues Interieur verfügt und von ihrer Heimatbasis in Sydney aus gechartert werden kann.

Patrick Hansen, CEO der Luxaviation Group, sagt: „Flugzeugbesitzer suchen mehr denn je nach einem erfahrenen Unternehmen, das sie durch die Covid-19-Pandemie führt und sicherstellt, dass ihre Flugzeuge den höchsten Sicherheits- und Hygienevorschriften unterliegen.“             hjb

ExecuJet betreibt auch den Bogenhangar auf dem Flughafen Zürich. Foto Hansjörg Bürgi

So schaut es im Innern des neuen Global 5500 von ExecuJet Europe aus. Foto Luxaviation

Der neue Global 5500 von ExecuJet Europe trägt dieselben Farben wie der Global 5000 HB-JRI, welcher auch zur Flotte gehört. Foto Hansjörg Bürgi

19. Juli 2020: Aufgrund eines Motorenausfalles musste der Pilot einer Piper PA-28 Warrior im aargauischen Reitnau am Sonntag notlanden. Er und sein Passagier blieben dabei unverletzt, wie die Kantonspolizei Aargau mitteilte.

Die Piper PA-28-161 HB-PMF, welche zur Flotte der Fliegerschule Birrfeld gehört, startete am Sonntag morgen im Birrfeld zu einem Alpenrundflug. Kurze Zeit nach dem Start sei in der Nähe von Reitnau der Motor des Piper ausgefallen, teilte die Kapo Aargau mit. Der Pilot entschied sich gemäss SUST um 10.45 Uhr für eine Notlandung in einem Maisfeld. Diese gelang ihm sehr gut, denn lediglich das Bugrad knickte ab und der Propeller wurde verbogen. Der Pilot und sein Passagier konnten unverletzt aussteigen.

Beim Unglücksflugzeug soll es sich um die Piper PA-28-161 Warrior II HB-PMF der Fliegerschule Birrfeld handeln. Die 1989 gebaute Piper ist vor einiger Zeit mit einem Thielert-Dieselmotor ausgerüstet worden, welcher 135 PS leistet.           hjb

18. Juli 2020: Wie geplant ist der erste Flug der neuen virtuellen Berner Airline FlyBAIR am Samstag, 18. April von Bern nach Palma de Mallorca gestartet. Mit einer kleinen Verspätung hob die Embraer E190-E1 HB-JVV von Helvetic Airways auf der Berner Piste 32 um 12.45 Uhr ab.

Mit einem «Grüessech und herzlich willkommen bei FlyBAIR», seien die mehr als 70 Passagiere an Bord begrüsst worden, teilte FlyBAIR mit. Darunter befanden sich auch André Lüthi, Verwaltungsrat bei FlyBAIR, Urs Ryf, Verwaltungsrat bei FlyBAIR und CEO des Flughafens Bern sowie José González, CEO von FlyBAIR. «Wir begleiten das Projekt seit dem Start im letzten Jahr: Es nun fliegen zu sehen, ist eine grosse Freude», meint Urs Ryf. Mit nur 70 Passagieren blieben allerdings rund 40 Plätze leer, ob sich diese Operation dereinst rechnet, wird sich Ende Oktober zeigen.

Geplant war, dass FlyBAIR bereits Anfang Mai erstmals abheben würde. Das Berner Start-up- Unternehmen hat aber Ende März mit einer zweimonatigen Verschiebung  auf die Coronavirus-Situation reagiert. Ursprünglich hätte die deutsche German Airways, die frühere WDL, für FlyBAIR fliegen sollen. Doch als diese aus dem Vertrag ausstieg und FlyBAIR bereits Flüge verkauft hatte, rettete Helvetic Airways die Operationen der neuen Berner Airline.

Als «Helvetic 50V» ist nun die E190-E1 HB-JVV am 18. Juli von Bern nach Palma de Mallorca gestartet. Der Abflug war für 12.30 Uhr geplant, um 12.41 Uhr rollte die Embraer los und um 12.45 war sie in der Luft. Von Palma flog sie nicht nach Bern zurück, sondern um 15 Uhr zuerst nach Sion, wo sie kurz vor 17 Uhr eintraf. Um 18.05 Uhr erfolgte der Start von Sion nach Palma geplant, wo sie im 19.50 Uhr ankam. Dann erfolgte der Rückflug nach Bern, dort wird der FlyBAIR-Flug aus Palma jeweils um 22.10 Uhr erwartet. Das Sommerprogramm von FlyBAIR zählt insgesamt sieben Feriendestinationen: Neben Mallorca werden bis Mitte Oktober auch Jerez und Menorca in Spanien sowie Kos, Kreta, Preveza und Rhodos in Griechenland bedient. Eine Rotation nach Palma ist beispielsweise am 25. Juli mit Rückflug am 1. August für rund 420 Franken erhältlich.      Hansjörg Bürgi

Direkt zu FlyBAIR

 

17. Juli 2020: Um ihre Kassen zu füllen, bietet EasyJet jetzt bereits extreme Tiefpreise für Flüge bis Ende September des nächsten Jahres an. Wie die Low-Cost-Airline mitteilt, werden Tausende von Einwegflügen bereits zu Preisen ab 21 Franken angeboten.

Zusätzlich zu den Last-Minute-Angeboten, die für diesen Sommer noch verfügbar seien, hätten die Kunden nun die Möglichkeit, frühzeitig zu buchen und bei den Sommerferienflügen für das nächste Jahr bereits heute ein Schnäppchen zu machen, so EasyJet. Dieses Angebot zeigt, dass derzeit alles versucht wird, um wieder möglichst viele Leute zum Fliegen zu bewegen. EasyJet ist dabei nicht die Ausnahme, sondern praktisch alle Airlines locken derzeit mit sehr günstigen Angeboten Passagiere an.

Ein Blick auf die Website von EasyJet bestätigt, dass bereits diesen Herbst sehr tiefe Preise gelten. Ein Flug am 27. Oktober von Basel nach Barcelona wird ab rund 36 Franken angeboten, der Rückflug beispielsweise am 30. Oktober gar für 16 Franken – wohlverstanden ohne Gepäck. Auf der EasyJet-Website können auch die günstigsten Flüge für 2021 gefunden werden, da für jeden Monat die aktuellen Tagespreise auf einer Tabelle angezeigt werden.

Da EasyJet Flüge nun bis zum 30. September 2021 für Buchungen freigeschaltet hat, muss sie ihren Kunden, deren Reisepläne von der Pandemie betroffen sind, auch mehr Möglichkeiten bieten, ihre Reise umzubuchen. Die  Airline hat eigenen Angaben zufolge ihren Verkaufsplan vorgezogen, um den Kunden mehr Möglichkeiten zur Umbuchung zu bieten. Weiterhin bietet EasyJet zusätzliche Flexibilität für neue und bestehende Buchungen an, um Flüge ohne Umbuchungsgebühr bis zu 14 Tage vor Abflug umzubuchen. Kunden könnten Änderungen an ihrer Buchung online über den Abschnitt Buchungen unter www.easyJet.com verwalten, teilt die Low-Cost-Airline weiter mit.  hjb

Direkt zur EasyJet-Website

Ein Screenshot vom 17. Juli 2020 der EasyJet-Website, welche die tiefsten Preise für einen Flug von Basel nach Barcelona im April, Mai oder Juni 2021 zeigt.

 

 

 

16. Juli 2020: Als einer der weltweit grössten unabhängigen MRO-Betriebe fokussiert sich SR Technics neu nur noch auf Triebwerksdienstleistungen und Line Maintenance. Damit nimmt der traditionsreiche Unterhaltsbetrieb mit Schweizer Wurzeln Abschied vom eigentlichen Flugzeugunterhalt. Wie SR Technics weiter mitteilt, sei die Finanzierung der Zukunft gesichert – auch dank einer Bürgschaft des Bundes.

Nach einem erfolgreichen Turnaround und soliden Finanzergebnissen in den letzten Jahren sei man stark ins erste Quartal 2020 gestartet, teilte der Maintenance, Repair and Overhaul (MRO)-Betrieb mit. Seit 2016 ist SR Technics zu 80 Prozent in Besitz der chinesischen HNA Aviation Group, zu der auch Hainan Airlines gehört. Die restlichen 20 Prozent gehören der Mubadala Development Company aus Abu Dhabi. Im April 2020 sei aber nach einem deutlichen Rückgang der Kundennachfrage infolge der Corona-Krise das Wachstum zusammengebrochen. Um die dadurch notwendige Liquidität zu sichern, setzte SR Technics Massnahmen zum Erhalt der Liquidität um und führte Kurzarbeit ein.

SR Technics hat eigenen Angaben zufolge nun mit dem bestehenden Bankenkonsortium, unterstützt durch eine 60-prozentige Bürgschaft des Bundes, eine zusätzliche Kreditlinie in Höhe von 120 Millionen Franken vereinbart, welche die Liquiditätssituation verbessere und die langfristige Zukunft sichere. Die Verträge zwischen Banken, Bund und SR Technics wurden am 15. Juli unterschrieben und abgeschlossen.

Um langfristig in einem veränderten Marktumfeld zu überleben, hat SR Technics auch das breite Spektrum der angebotenen Dienstleistungen kritisch geprüft. So wurde beschlossen, das Unternehmen strategisch neu zu positionieren. Der Fokus wird klar auf Triebwerksdienstleistungen und Line Maintenance gelegt. Beide Sektoren hätten vor der Krise ein profitables Wachstum gezeigt und seien für den Schweizer Luftverkehr relevant.

Dagegen werde SR Technics bis Ende dieses Jahres keine Design-Engineering-Lösungen mehr anbieten. Zudem werde auch die auf Flugstunden basierenden Komponentendienstleistungen umstrukturiert und schrittweise reduziert, während das transaktionsbezogene Komponentengeschäft mit einem Schwerpunkt auf Komponentenreparaturen und Handelsaktivitäten beibehalten werde, heisst es weiter.

Jean-Marc Lenz, Chief Executive Officer von SR Technics wird wie folgt zitiert: „In diesem wettbewerbsintensiven und dynamischen MRO-Markt ist diese Neupositionierung von SR Technics als Schweizer Qualitätsmarke mit hochqualifizierten Mitarbeitenden ein notwendiger Schritt, um langfristige Nachhaltigkeit zu gewährleisten und unseren Kunden einen Mehrwert zu bieten, wobei der Schwerpunkt auf Triebwerksdienstleistungen und Line Maintenance liegt.“ Von einem Stellenabbau ist in der Medienmitteilung nicht die Rede.   hjb

Direkt zu SRT

15. Juli 2020: Bei bewölktem Himmel  startete die Beech 18 HB-GAC nach ihrer kompletten Restauration am 15. Juli im Birrfeld zu ihrem “zweiten Erstflug”. Der europaweit bekannte Testpilot Klaus Plasa flog zusammen mit dem Besitzer Max Vogelsang einen Testflug von rund 15 Minuten, der einwandfrei verlief. Der zuvor letzte Flug der HB-GAC von Colombier nach Buochs fand mit Ueli Häusermann im Juli 1979 statt.   Fotoreport Erich Gandet

Am 15. Juli 2020 startete die Beech 18 im Birrfeld zu ihrem ersten Flug nach der jahrelangen Restaurierung. Foto Erich Gandet

Die zufriedenenen Piloten nach der Landung: Klaus Plasa und Max Vogelsang. Foto Erich Gandet

15. Juli 2020: Die Verhandlungen über die Flugbetriebsgebühren mit den Flughafennutzern enden mit einer Einigung: Die laufende Gebührenperiode werde verlängert und mit geringfügigen Anpassungen an der Gebührenstruktur bleibe die Gebührenhöhe unverändert, teilte die Flughafen Zürich AG (FZAG) mit. Die Einigung schaffe für alle betroffenen Parteien Planungssicherheit und sei ein starkes partnerschaftliches Ergebnis der Flughafennutzer am Flughafen Zürich, heisst es weiter. 

Gleich nach dem durch die Verordnung über die Flughafengebühren (FGV) vorgegebenen Start der Gebührenverhandlungen im März 2020 wurde die Aviatik-Branche weltweit von der Coronavirus-Pandemie erfasst, womit massgebliche Unsicherheiten für die Festlegung der Flugbetriebsgebühren aufgetreten sind. Zusammen mit den Verhandlungsteilnehmern sei daher eine Verlängerung der aktuellen Gebührenperiode vereinbart worden, wobei der Start für das nächste Verfahren zur Anpassung der Flugbetriebsgebühren spätestens Anfang 2025 beginne, so die FZAG weiter. Des Weiteren wurde eine zehnprozentige Reduktion der Flugbetriebsgebühren (ausser Emissions- und Lärmgebühren) für 2021 vereinbart, um den Fluggesellschaften das Wiederhochfahren des Betriebs zu erleichtern.

Falls keine Änderungsanträge eingehen, gilt das Gebührenreglement wie vereinbart ab dem 1. Januar 2021. An den Verhandlungen haben Swiss International Air Lines AG, EasyJet Europe Airline GmbH sowie Vertretungen der Linienfluggesellschaften, der Leichtaviatik, der Business Aviation und der Speditionsunternehmen teilgenommen. Das BAZL hat die Verhandlungen als Beobachterin begleitet.  pd

15. Juli 2020: Die Vorstellung der Embraer E195-E2 Ende Februar in Zürich zeigt Folgen: Helvetic wandelt vier Bestellungen von E190-E2 in grössere E195-E2 um. Wie die Schweizer Regionalairline weiter bekannt gibt, fliegt sie ab August wieder für Swiss und versucht mit innovativen Pop-Up-Flügen bereits im Juli wieder vermehrt in die Luft zu kommen.

 «Self Help» lautete das Motto der Medienorientierung vom 15. Juli von Helvetic Airways. Wie diese «Selbsthilfe» aussieht präsentierten Martin Ebner als Eigentümer und Tobias Pogorevc als CEO: In Zusammenarbeit mit dem Südosteuropa-Spezialisten Meersicht und dem Chedi Lustica Bay Hotel führt Helvetic die ersten Pop-Up-Flüge vom 24. bis 26. Juli nach Tivat in Montenegro durch. Vom 27. bis 30. Juli können sich die Passagiere von Helvetic Airways an den weissen Sandstränden der kroatischen Insel Brač, auch ein Hotspot für Windsurfer, entspannen.

Man wolle bewusst mit moderaten Preisen ein Angebot an Destinationen bieten, die bisher nicht direkt ab Zürich angeflogen werden, sagte Martin Ebner. Er garantiert auch, dass wenn diese Kurzreisen aufgrund einer allenfalls veränderten Gesundheitssituation im entsprechenden Land nicht durchgeführt werden könnten, die Kunden das Geld vollumfänglich zurückerhalten. Wenn diese Flüge voll sind, deckt Helvetic gerade mal die Kosten. Ihr geht es aber vielmehr darum, die Flugzeuge und die Crews wieder in die Luft zu bringen. Die Pop-up-Flüge sollen alle mit den neuen E190-E2 durchgeführt werden.

Die Lufthansa Group hat in der Corona-Krise alle Wetlease-Verträge mit ihren Partnern gekündigt, nicht aber jenen mit Helvetic Airways. Dies sei einerseits dem ausgezeichneten Vertrag zu verdanken, welche Helvetic mit Swiss abgeschossen habe, aber auch der neuen Flotte, welche Helvetic Swiss anbieten könne, so Martin Ebner. Ab August werden die acht vertraglich vereinbarten Embraers wieder für Swiss fliegen.

In Bern hat Helvetic am 5. Juli den Flugbetrieb mit einem Charter nach Palma de Mallorca wieder aufgenommen. Am 18. Juli starten in Bern die Flüge für FlyBair ab Bern und Sion. Für die Berner Flüge kommen die von Ende März bis Anfang Juli in Bern abgestellten beiden E190-E1 zum Einsatz. Die vier in Dübendorf abgestellten E190-E1 bleiben bis auf weiteres dort. Ab Zürich operiert Helvetic die mittlerweile fünf neuen E190-E2 und zwei E190-E1.

Dass Helvetic mitten in der grössten Krise der Luftfahrt ihre Bestellung bei Embraer von vier E190-E2 in grössere E195-E2 umwandelt zeigt, dass die Schweizer Regionalairline an die Zukunft glaubt. Mit der E195-E2, welche Helvetic mit 134 Sitzen ab Mitte 2021 betreiben wird, verfügt sie über das effizienteste und umweltfreundlichste Verkehrsflugzeug in diesem Segment. «Unsere E2 werden in Zukunft sehr begehrt sein, weil sie leise und sparsam sind und sehr niedrige CO2-Werte aufweisen, was immer wichtiger wird», sagte Martin Ebner. Report Hansjörg Bürgi

Zur Helvetic Airways Website

Der Start der fünften Embraer E190-E2 von Helvetic in Brasilien:

Helvetic CEO Tobias Pogorevc. Foto Hansjörg Bürgi

Ab Mitte 2021 wird Helvetic Airways auch grössere Embraer E195-E2 betreiben. Bild Embraer

Helvetic-Eigentümer Martin Ebner. Foto Hansjörg Bürgi

14. Juli 2020: Ein Oldtimer ist an den Bodensee zurückgekehrt: Mit der „MS Altenrhein“, dem Schleppboot für die 1929 in Altenrhein gebaute Dornier DO-X ist ein weiteres Stück Geschichte ins Depot des Dornier Museums gekommen. Dass das für die Dornier-Werke Altenrhein seinerzeit nach den Plänen von Dornier-Testpilot und -Einflieger Franz Zeno Diemer in der Bodan-Werft in Kressbronn gebaute und 1928 in Dienst gestellte Motorboot noch existiert, werde von Experten als „Sensation“ bezeichnet, teilt das Dornier Museum Friedrichshafen mit.

Vorbesitzer des Bootes war ein Schweizer. Er hat dem Museum die „Altenrhein“, deren letzter Liegeplatz in Mulhouse im Elsass war, als Schenkung überlassen. Nach viereinhalb Stunden Fahrt ist das Boot im Juli in Friedrichshafen angekommen. Dort wurde es in aufwendiger Geduldsarbeit ins Museumsdepot gebracht, wo es restauriert werden soll. Geplant sei, dass die „Altenrhein“ wieder auf dem Bodensee fahren soll, heisst es in der Mitteilung des Dornier Museums weiter.

Flugzeugpionier Claude Dornier hatte den Bau des 15 Meter langen und 2,8 Meter breiten Motorboots, das einen Tiefgang von maximal 1,53 Metern und eine Verdrängung von sieben Tonnen hat, einst in Auftrag gegeben. Seinerzeit war die „MS Altenrhein“ mit einem 65 PS starken Sechs-Zylinder-Maybach-Motor ausgestattet. Das in die Jahre gekommene Schiff, das mittlerweile mit einem Dieselmotor betrieben wird, der eine Bodensee-Zulassung hat, soll in rund 2500 Stunden restauriert und wieder in den Originalzustand zurückversetzt werden. Dafür müssen beispielsweise Deck und Aufbau entfernt sowie das Original-Deck rekonstruiert und nachgebaut werden. Im Schiffsinnern sollen nicht originale Innenausbauten demontiert werden. Zudem steht das Reinigen, polieren und wieder Einmontieren von Beschlägen und Fenstern an.

Museumsdirektor David Dornier, Enkel von Claude Dornier und selbst ein Bootsliebhaber, spricht im Zusammenhang mit der „Altenrhein“ von einem Glücksfall. „Wir freuen uns riesig, sie wieder hierzuhaben. Dieses Boot ist etwas ganz Besonderes“, schwärmt er. „Wir werden es mit ehrenamtlichen Helfern liebevoll wiederherrichten. Das hat die Altenrhein einfach verdient.“  pd

Direkt ins Dornier Museum

Die MS Altenrhein bei ihrer Ankunft in Friedrichshafen, über 90 Jahre nach ihrem ersten Einsatz zusammen mit der DO-X. Foto Dornier Museum

Die MS Altenrhein bei ihrer Ankunft in Friedrichshafen, über 90 Jahre nach ihrem ersten Einsatz zusammen mit der DO-X. Foto Dornier Museum

13. Juli 2020: Im Juni 2020 sind 201’692 Passagiere über den Flughafen Zürich geflogen. Das entspreche einem Minus von 93 Prozent gegenüber derselben Periode des Vorjahres, wie die Flughafen Zürich AG am 13. Juli mitteilt. Gegenüber dem Mai 2020 sei es jedoch eine Zunahme von rund 460 Prozent! Mit dem Start der Sommerferien erwartet der Flughafen eine weitere Zunahme des Passagieraufkommens.

Die Anzahl Lokalpassagiere sank im Juni 2020 um 92,2 Prozent auf 160’697. Der Anteil der Umsteigepassagiere lag bei 18,7 Prozent (minus 10,2 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr) und die Zahl der Umsteigepassagiere sank um 95,6 Prozent auf 37’012. Die Anzahl Flugbewegungen sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 79,6 Prozent auf 5048 Starts oder Landungen. Die durchschnittliche Zahl Passagiere pro Flug lag mit 94,1 Fluggästen 29,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Sitzplatzauslastung ist im Juni 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 24,2 Prozentpunkte auf 57,3 Prozent gesunken.

Insgesamt wurden am Flughafen Zürich im Juni 19’911 Tonnen Fracht abgewickelt. Das entspricht einem Rückgang von «nur» 45,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Gleichzeitig sei die Anzahl reiner Frachtflüge um 297 Flugbewegungen gegenüber Juni 2019 auf total 330 Starts oder Landungen gestiegen, wie die FZAG weiter mitteilte.

Der Start der Sommerferien im Einzugsgebiet des Flughafens Zürich führt auch in diesem Jahr zu einer Zunahme des Passagieraufkommens, wenn auch vergleichsweise auf tiefem Niveau. An einzelnen Tagen werden aber über 25’000 Passagiere erwartet, die am Flughafen Zürich abfliegen, ankommen oder umsteigen.  pd

Am Dock A standen am 13. Juli für einmal auf der Nordseite nur Swiss-Flieger. Foto Hansjörg Bürgi