09. Juni 2020: Die Büroflächen im Circle am Flughafen Zürich sind zu grossen Teilen vermietet. Auch das Haus am Südplatz mit verfügbaren Büroflächen von rund 25’000 Quadratmeter habe durch die kürzlich erfolgte Flächenerweiterung eines bestehenden Mieters keine freien Büroflächen mehr, teilt die Flughafen Zürich AG (FZAG) mit. Sie selbst ist mit ihren Büros von der Westseite des Flughafens Ende Mai in den Circle umgezogen

Das globale biopharmazeutische Unternehmen MSD (Merck Sharp & Dohme AG) hat sich für ihre geplante Expansion in der Schweiz bereits Ende letzten Jahres für 4300 Quadratmeter Bürofläche für den Circle am Flughafen Zürich entschieden. Die neue Destination für Zürich habe aufgrund des Community-Gedankens und der Synergien zu den anderen Mietern überzeugt, so die FZAG. Aufgrund der positiven Rückmeldungen und der grossen Nachfrage von Seiten der Mitarbeitenden habe sich MSD entschieden, die Fläche um 2’800 Quadratmeter zu erweitern. Damit ist die verfügbare Bürofläche von rund 25’000 Quadratmeter im Haus am Südplatz restlos vermietet. Neben MSD haben sich in den letzten Monaten auch andere bestehende Mieter, darunter Inventx und Raiffeisen, für eine Flächenerweiterung im Circle entschieden.

Damit sind die Büroflächen zu einem Grossteil vermietet. Noch rund 16’000 Quadratmeter Bürofläche sind gemäss FZAG verfügbar, darunter befinden sich Klein- und Grossflächen an zentraler Lage. Das innovative Konzept und der Nutzungsmix vom Circle nehme Veränderungen in der Arbeits- und Konsumwelt vorweg. So seien auch die Bedürfnisse der Mitarbeitenden entscheidend für die Gestaltung der Büroräumlichkeiten. Die Miteigentümergemeinschaft «The Circle» besteht aus der Flughafen Zürich AG (51 Prozent) und Swiss Life AG (49 Prozent).

Ende Mai ist die FZAG als eine der ersten Mieterinnen in den Circle umgezogen. Ihr neuer Hauptsitz hat die Adresse «The Circle 16, 8058 Zürich-Flughafen». Der neue Hauptsitz trägt den Namen «Homebase» und bietet rund 600 Mitarbeitenden einen Dreh- und Angelpunkt. Aufgrund der aktuellen Situation und damit verbundenen Einschränkungen arbeiten die meisten Mitarbeitenden der FZAG, die nicht im Frontbetrieb tätig sind, aber weiterhin im Homeoffice. Die Bauarbeiten im Circle nähern sich dem Ende. Die Miteigentümergemeinschaft rechnet bei einzelnen Nutzungen mit zwei bis drei Monaten Verzögerung bei der Fertigstellung und Inbetriebnahme. pd

Der provisorische Haupteingang der FZAG im Circle. Foto Hansjörg Bürgi

Ende Mai zeigte sich der Circle Eingang so. Foto Hansjörg Bürgi

Der Weg zum provisorischen Haupteingang des Circle. Foto Hansjörg Bürgi

Die Circle-Baustelle Ende Mai. Foto Hansjörg Bürgi

07. Juni 2020: Auf dem Flughafen Wien sind derzeit rund 80 Flugzeuge abgestellt, die meisten davon von Austrian Airlines. Ihre Flotte steht seit Mitte März und soll erst Mitte Juni wieder abheben. SkyNews.ch-Mitarbeiter André Aebi besuchte am 6. Juni den Flughafen Wien mit einem Ping-Pong-Flug von Swiss. Die Reportage über diesen „Corona-Flug“ folgt in der Juli-Ausgabe von SkyNews.ch, welche am 22. Juni erscheint.

Austrian Airlines hat den regulären Flugbetrieb am 18. März eingestellt. Elf Flugzeuge wurden für Hilfs- und Repartierungsflüge noch flugbereit gehalten. Doch seit April steht die ganze AUA-Flotte in Wien am Boden – zusammen mit Flugzeugen von Lauda, Wizzair, Level und Eurowings. Gemäss „AviationNetOnline“ müssen auch in Wien die normalen Parkgebühren für die abgestellten Airliner entrichtet werden, in Zürich ist das auch so. Doch während in Wien beispielsweise ein A320 rund 500 Euro pro Woche kostet, reicht in Zürich diese Summe aber nur für etwas mehr als 24 Stunden Abstellzeit.

Wie Austrian Airlines auf ihrer Website mitteilt, wird ihr Flugbetrieb ab dem 15. Juni wieder langsam aber stetig wieder hochgefahren. Noch ist das Rettungspaket für die österreichische Lufthansa-Tochter aber nicht unter Dach und Fach. Laut Medienberichten von vergangener Woche soll sich Österreichs Regierung und die Lufthansa Group auf eine Unterstützung von 600 Millionen Euro geeinigt haben. 300 Millionen sollen als staatliche garantierter Bankkredit an AUA gehen, 150 Millionen als Staatszuschuss und 150 Millionen vom Lufthansa-Konzern kommen. Damit garantiere Lufthansa das Drehkreuz Wien für zehn Jahre zu sichern, so die Medienberichte.          hjb

Hier nun die Galerie der Bilder vom 6. Juni:

06. Juni 2020: Langsam, aber sicher wird wieder mehr geflogen: Am 5. Juni verzeichnete der Flughafen Zürich deutlich über 150 Flugbewegungen. Swiss fliegt wieder regelmässig diverse Kurz- und Langstreckendestinationen an und ausländische Airlines landen vermehrt wieder in Zürich. Doch von den früheren 700 Starts und Landungen pro Tag sind wir aber noch weit entfernt.

Nicht mehr die im Sichtflug verkehrenden Kleinflugzeuge sorgen im Zürcher Tower für viel Arbeit, sondern wieder die Instrumentenflüge. Seit Anfang Juni ist eine deutliche Zunahme des Luftverkehrs festzustellen, wenn auch auf tiefem Niveau. Bei stürmischem Westwindwettter verzeichnete der Zürcher Airport am Freitag, 5. Juni rund 80 Landungen und knapp 90 Starts. Am Samstag 6. Juni hat der Flugplan rund 55 Starts und 55 Landungen aufgelistet, also deutlich mehr als in den vergangenen Wochen.

Am 5. Juni schwangen nach wie vor die Flüge der General- und Business Aviation mit 38 Landungen und 46 Starts obenauf. Doch die Passagierlinienflüge haben auf 33 Landungen und 32 Starts zugenommen, reine Frachtflüge sorgten für sieben Starts und sieben Landungen. Sieben Frachterlandungen und acht Starts von reinen Frachtflügen sind am Samstag, 6. Juni erfolgt. Die General- und Business Aviation ist mit 31 Landungen und 19 Starts hinter die Passagierlinienflüge gerutscht, diese haben für je 28 Starts und Landungen gesorgt. Total verzeichnet der Flughafen Zürich so auch am 6. Juni mehr als 100 Flugbewegungen.

Swiss hat am Samstag, 6. Juni, Passagierflüge nach Stockholm, Sylt, Göteborg, Belgrad, Kopenhagen, Amsterdam, Wien, Berlin, Hong Kong, Lissabon, Palma de Mallorca, Nizza, Barcelona, Malaga, Valencia, Chicago, New York JFK, Athen und Porto durchgeführt. Dazu sind noch fünf reine Frachtflüge unterwegs: B777 nach Hong Kong, B777 nach Shenzhen, B777 nach Bangkok, A340 nach Dubai und ein A330 nach Bombay. Gegenüber Mai und April ist das bereits wieder ein ansprechendes Angebot.                                  Fotoreport Hansjörg Bürgi

Die Abflugstafel vom 6. Juni 2020 in Zürich. Foto André Aebi

Die Galerie mit Bildern vom 5. Juni:

05. Juni 2020: Der Flugplatz St.Gallen-Altenrhein gibt heute die uneingeschränkte Wiederaufnahme des Flugplatzbetriebs ab dem 15. Juni für alle Flugzeuge und Helikopter bekannt. Auch die Linienflüge nach Wien starten Mitte Juni wieder. Bereits ab dem 8. Juni ist Altenrhein wieder Zollflugplatz.

Nach der Teilöffnung am 11. Mai freuen sich die Betreiber des Flugplatz St.Gallen-Altenrhein ihren Betrieb ab 15. Juni uneingeschränkt und unter Einhalten der Schutzmassnahmen wieder aufnehmen zu können. Ab 15. Juni gelten für den Linienbetrieb sowie den gewerblichen und privaten Flugverkehr wieder die regulären Öffnungszeiten. Die bisher zusätzliche Voranmeldung für Flugzeuge mit einem maximalen Abfluggewicht über drei Tonnen sei folglich nicht mehr notwendig, teilte der Flugplatz weiter mit.

Die bisherige Kanalisierung der Passagierflüge aus dem Ausland aus zolltechnischen Gründen an den Flughäfen Zürich, Genf und Basel werde am 8. Juni  aufgehoben, teilt der Peoples Airport weiter mit. Somit ist ab Montag, 8. Juni die direkte Einreise am Flugplatz Altenrhein wieder möglich. Die aktuell eingeschränkten Flugplatzöffnungszeiten gelten noch bis 14. Juni. Für grenzüberschreitende Flüge haben die jeweils aktuellen Einreisebestimmungen Gültigkeit. Piloten und Passagiere werden dazu angehalten sich vor ihrem Flug bei den entsprechenden Behörden des jeweiligen Landes darüber zu informieren. Weitere Informationen sowie die Flugplatzöffnungszeiten werden auf der Flughafenwebsite publiziert.  hjb

Direkt zur Website

03. Juni 2020: Die Junkers Ju-52 HB-HOS soll dereinst wieder fliegen. Allerdings frühestens 2022, nachdem sie von den Junkers Flugzeugwerken überholt worden ist. Die Totalrestaurierung soll aber nicht mehr in Dübendorf stattfinden, da sich Junkers Flugzeugwerke und Ju-Air neu organsiert haben.

Der Verein der Freunde der Schweizerischen Luftwaffe (VFL), zu dem die Ju-Air gehört, hat die HB-HOS an die Junkers Flugzeugwerke AG abgegeben. Diese werde das Flugzeug grundüberholen und danach wieder der Ju-Air zur Verfügung stellen, teilte diese heute mit. Wird die HB-HOS einmal nicht mehr fliegen, werde sie im Flieger Flab Museum in Dübendorf ausgestellt, so wie bereits die HB-HOP, teilte Ju-Air weiter mit.

Die Ju-Air hat im Hinblick auf die Wiederinbetriebnahme der Ju-52 ihre Organisation verändert und die Wartungsabteilung 2019 an die Junkers Flugzeugwerke AG ausgelagert. Diese hat mit der Grundüberholung der HB-HOS begonnen und übernimmt das Flugzeug nun auch in ihr Eigentum. Die für Sommer 2021 vorgesehene Wiederinbetriebnahme des Flugzeuges werde aber nicht vor 2022 erwartet, so die Ju-Air.

Die zweite Ju-52 HB-HOP bleibt im Eigentum der Eidgenossenschaft. Der VFL bereitet das Flugzeug derzeit für die Ausstellung im Flieger Flab Museum Dübendorf auf, wo es ab Frühjahr 2021 zu sehen sein wird. Das dritte Flugzeug in der Flotte der Ju-Air, die Casa 352 HB-HOY, gehört dem Verein der Freunde historischer Luftfahrzeuge e.V. im deutschen Mönchengladbach und ist dort ausgestellt.

Im Verlauf der vergangenen Monate habe sich gezeigt, dass im Air Force Center Dübendorf zu wenig Platz für den umfangreichen Veranstaltungsbetrieb und die gleichzeitige Grundüberholung der historischen Flugzeuge sei, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Die Junkers Flugzeugwerke werden das Air Force Center und den Flugplatz Dübendorf deshalb per Ende Juli 2020 verlassen und die Grundüberholung der HB-HOS an einem neuen Standort zu Ende führen.

Ju-Air CEO Kurt Waldmeier hat seine Aufgaben bei den Junkers Flugzeugwerken nach der Aufbauphase beendet. Er konzentriert sich auf die Neuausrichtung der Ju-Air und den Betrieb des Air Force Center Dübendorf. Das Air Force Center mit dem Flieger Flab Museum und dem Restaurant Holding konnte am vergangenen Dienstag wieder eröffnen. In den kommenden Wochen werden im und um das Museum verschiedene Aktionen durchgeführt, um Stammgäste und Besucherinnen und Besucher zu unterhalten und über die Geschichte der Schweizer Luftfahrt zu informieren. Dazu gehören auch Rundflüge im Bücker über den abgestellten Airliner in Dübendorf – aber nur für VFL-Mitglieder.  hjb

Direkt ins Air Force Center

03. Juni 2020: Obwohl die Corona-Pandemie den Luftverkehr erst in der zweiten März-Hälfte praktisch zum Erliegen gebracht hat, haben die Airlines der Lufthansa Group im ganzen ersten Quartal einen Verlust von total 1,2 Milliarden Euro eingeflogen, wie sie heute bekannt geben. Swiss schliesst die ersten drei Monate mit einem Verlust von 84 Millionen ab. Die Zahlen für das zweite Quartal werden noch viel schlechter ausfallen.

2019 schloss Swiss das erste Quartal bei einem Umsatz von 1,16 Milliarden Franken noch mit einem Gewinn von 48,3 Millionen ab. Von Januar bis Ende März dieses Jahr ging der der Umsatz um 20 Prozent auf 923 Millionen zurück, der Gewinn auf 84,1 Millionen. Im ersten Quartal 2020 beförderte Swiss 2’991’974 Passagiere, das sind 21,4 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2019. Die Auslastung der Flüge ging um 5,3 Prozentpunkte zurück und lag bei durchschnittlich 73,3 Prozent. Insgesamt führte Swiss 27’270 Flüge durch, 19,2 Prozent weniger als im ersten Quartal 2019. In den ersten drei Monaten des Jahres 2020 hat Swiss auf dem gesamten Streckennetz 15,9 Prozent weniger Sitzkilometer angeboten, die Anzahl der verkauften Sitzkilometer sank um 21,5 Prozent. Für das Gesamtjahr 2020 könne aufgrund der weiterhin sehr unberechenbaren Entwicklung keine Ergebnisprognose abgegeben werden, teilte Swiss weiter mit.

Als Reaktion auf die grosse Nachfrage nach Frachtflügen hat Swiss mit ihrer Luftfrachtabteilung Swiss WorldCargo ihr Angebot verstärkt. Seit Ende März wurden rund 375 Frachtflüge durchgeführt und damit vor allem die Lieferketten von humanitären und medizinischen Gütern von und in die Schweiz unterstützt. Zudem wurden bei drei von zwölf Boeing 777-300ER die Sitze in der Economy Class entfernt, um diesen Raum ebenfalls zur Beförderung von Fracht nutzen zu können.

Der Konzernumsatz der Lufthansa Group sank im ersten Quartal um 18 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro (Vorjahr 7,8 Milliarden Euro). Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen belief sich im ersten Quartal 2020 auf minus 1,2 Milliarden Euro (Vorjahr minus 336 Millionen Euro). Das Konzernergebnis betrug minus 2,1 Milliarden Euro, wie die Lufthansa Group weiter mitteilt.

Auch konnte die Lufthansa Group nicht von den rekordtiefen Treibstoffpreisen profitieren, weil sie die Fuelpreise zu hoch abgesichert hat. So musste der Konzern Wertberichtigungen in Höhe von 266 Milionen Euro auf stillgelegte Flugzeuge sowie von 157 Millionen Euro auf die Firmenwerte von LSG Nordamerika (minus 100 Millionen) und Eurowings (minus 57 Milionen) vornehmen. Die negative Marktwertentwicklung von Hedges zur Treibstoffkostenabsicherung belasteten das Finanzergebnis in den ersten drei Monaten des Jahres mit 950 Millionen Euro, so die Lufthansa Group weiter. 60 Millionen Euro bezogen sich dabei auf Hedges, die im ersten Quartal ausgelaufen sind und das Ergebnis cashwirksam belastet haben. Der restliche Betrag spiegelt die Bewertung zukünftig auslaufender Hedges zum Stichtag 31. März wieder.

Die Lufthansa Group plant eigenen Angaben zufolge, die Stückkosten gegenüber dem Vorkrisenniveau deutlich zu senken. Durch die Kurzarbeit für rund 87’000 Mitarbeiter, die Verschiebung oder Streichung geplanter Projekte und von Wartungen konnten die Fixkosten gesenkt werden. Zudem würden laufende Restrukturierungsprogramme bei Austrian Airlines und Brussels Airlines weiter verschärft. Brussels Airlines plant eine Verkleinerung ihrer Flotte um 30 Prozent sowie eine Reduzierung der Belegschaft um 25 Prozent. Austrian Airlines hat eine langfristige Verringerung ihrer Kapazität durch eine Verkleinerung der Flotte um 20 Prozent beschlossen und mit den Sozialpartnern auf Kürzungen der Personalkosten von rund 20 Prozent geeinigt.   hjb

Direkt zur Swiss-Website

Direkt zur Lufthansa Group

01.Juni 2020: Wer den Berner Luftraum auf einem VFR-Flug kreuzt, kann zwischen einem „Transit North“ auf 4500 Fuss oder höher und einem „Transit South“ auf 6000 Fuss oder höher wählen, beides mit Freigaben. In verkehrsarmen Corona-Zeiten darf man aber auch um einen Low-Pass über die Piste 14/32 anfragen. Uns wurde an Auffahrt, am 21. Mai, ein solcher gewährt. Das Resultat sind ein paar schöne Luftaufnahmen.

Eigentlich wäre die Piste 32 in Betrieb gewesen, doch von Westen her eignet sich die Piste 14 besser für ein Crossing, also fragten wir bei „Bern Approach“ um ein solches nach, Einflug via „Whiskey“, Ausflüg über „Echo“. Umgehend wurde uns die „Clearance“ erteilt, so ging es von „Whiskey“ schön über die Altstadt am Bundeshaus vorbei in den Endanflug der Piste 14, die wir tief überflogen. Nach einer scharfen Linkskurve flogen wir auf der „Echo“-Route weiter ostwärts. Das Resultat sind ein paar tolle Bilder. Vielen Dank Skyguide Bern!               Fotoreport Hansjörg Bürgi

31. Mai 2020: Nachdem die Lufthansa am 30. Mai der von der EU-Kommission verlangten Slot-Abgabe in Frankfurt und München zugestimmt hat, scheint der Weg für das neun Milliarden Euro schwere Stabilisierungspaket geebnet. Das ist gut so, denn eine Insolvenz der Lufthansa hätte unweigerlich massive negative Auswirkungen auf ihre Töchter Swiss und Edelweiss und somit auf den Schweizer Luftverkehr.

Am 25. Mai kam Hoffnung für eine Rettung des Lufthansa-Konzerns auf: Mit einer Teilverstaatlichung und Stabilisierungsmassnahmen in der Höhe von neun Milliarden Euro soll die Airline-Gruppe die Corona-Krise überstehen. Doch in der EU muss die EU-Kommission solchen Rettungspaketen zustimmen. Sie verlangte, dass die Lufthansa-Gruppe als Gegenleistung zur Unterstützung in München und Frankfurt Slots an Low-Cost-Airlines abgibt. Am 27. Mai lehnte der Lufthansa-Aufsichtsrat dies zuerst noch ab, lenkte aber am 30. Mai vernünftigerweise ein. Den Aktionären empfiehlt der Aufsichtsrat an der ausserordentlichen Hauptversammlung am 25. Mai dem Stabilierungspaket zuzustimmen.

So wird die Lufthansa verpflichtet, in Frankfurt und München bis zu 24 Slots abzugeben, womit es Konkurrenten – die keine Staatshilfe erhalten haben – möglich wird bis zu vier Flugzeuge zu stationieren und täglich damit drei Starts und drei Landungen auszuführen. Diese Option gilt anderthalb Jahre. Falls keine neuer Lufthansa-Konkurrent davon Gebrauch macht, können auch bereits vorhandene Mitbewerber davon profitieren. Nicht erwähnt wurde, um welche Zeitfenster es sich genau handelt, jedoch dürften auch attraktive Morgen- und Abendslots darunter sei, bei drei Rotationen pro Tag. Doch im Moment ändere sich für Lufthansa nichts, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, die Slotabgabe wird erst kommen, wenn alles wieder normal laufe.

Alles in allem scheint dies ein durchaus gangbarer Kompromiss zu sein, den die mächtige Lufthansa-Gruppe sehr wohl verkraften kann. Es wird sich zeigen, ob diese Slots überhaupt von einer Low-Cost-Airline benutzt werden, denn in den nächsten anderthalb Jahren dürfte das Verkehrsaufkommen nach wie vor viel geringer als in der Zeit vor der Corona-Krise sein. Und Wettbewerb – dies ist der Grund für die EU-Auflagen – nützt schliesslich den Passagieren am meisten.

Für die Auflagen der EU-Kommission spricht auch, dass die Lufthansa-Gruppe seit dem Verschwinden von Air Berlin insbesondere in Deutschland auf vielen Strecken Monopolist ist und so die Preise hochhalten kann. Doch dieselbe EU-Kommission hat sich nie um die staatlichen Hilfen von Italien an die seit Jahren unrentable Alitalia gekümmert und auch keinen Einwand erhoben als Italien bereits zu Beginn der Corona-Krise eine erneute Rettung des maroden Staatscarriers angekündigt hat. Auch bei Frankreichs Rettungspaket für Air France, bei staatlichen Beihilfen für SAS und Finnair, hat „Brüssel“ keine Auflagen gemacht – bei Lufthansa dagegen schon.

Diese Ungleichbehandlung der Airline-Industrie in Europa ist nichts Neues. Gemäss EU-Gesetzen wäre es nämlich seit Jahren untersagt, mit Staatsgeldern Fluggesellschaften zu unterstützen. In der Vor-Corona-Zeit hat jedoch die bereits erwähnte Alitalia regelmässig staatliche Subventionen erhalten, die polnische LOT gehört dem Staat, ebenso Air Baltic und auch TAP Air Portugal ist zu 50 Prozent in Staatsbesitz. Unweigerlich werden zur Rettung der verschiedenen Airlines nicht nur in Europa, sondern weltweit die staatlichen Einflüsse auf die Fluggesellschaften massiv zunehmen.

Das ist grundsätzlich schlecht, denn der Staat ist kein guter Co-Pilot, aber in vielen Fällen derzeit wohl der einzige gangbare Weg. Zudem stärken die europäischen Rettungspakete die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Airlines auch gegenüber den Staatscarriers vom Golf und Turkish Airlines. Diese mischen derzeit sehr aktiv in der Luftfrachtszene mit und es dürfte nur eine Frage der Grenzöffnungen sein, bis sie auch den Passagiermarkt wieder mit Dumpingpreisen überschwemmen.

Dass staatliche Subventionen die Low-Cost-Airlines, welche in der aktuellen Krise mit dem grössten Finanzpolster dastehen, auf die „Palme treiben“, ist verständlich. So hat der umtriebige Ryanair-Chef Michael O’Leary bereits angekündigt, dass er sich gegen das Lufthansa-Rettungspaket wehren will. Das ist sein gutes Recht und er tut dies aus einer Position der Stärke: Der Online-Plattform Kryptoszene.de zufolge ist Ryanair zehnmal stabiler unterwegs als Lufthansa, denn Ryanairs Börsenwert ist mit 12,1 Milliarden Euro 194 Prozent grösser als jener der Lufthansa. Die liquiden Mittel bei Lufthansa reichen gemäss Kryptoszene.de nur noch für zehn Wochen, bei Ryanair dagegen für 99 Wochen!

Am 29. Mai haben sich auch die Gewerkschaften der Lufthansa-Group-Airlines mit einem offenen Brief an die EU-Kommission gewendet: Sie forderten, dass auf die Abgabe von Slots an Low-Cost-Airlines zu verzichten sei, weil so auf Kosten des Staates deren intensives Sozialdumping, die steigende Scheinselbstständigkeit bei den Mitarbeitern sowie eine massive Aushöhlung von Arbeitsstandards gefördert werde. Das ist bei allem Verständnis doch etwas kurz gegriffen, denn bei weitem fliegen nicht alle Low-Coster mit scheinselbständigen Piloten oder missachten die Rechte ihrer Mitarbeitenden, wie dies ihnen so unterstellt wird. Wir erinnern uns, dass vor wenigen Jahren Lufthansa-Piloten, welche zu den am besten bezahlten in Europa gehören, mehrmals per Streik Lohnforderungen gestellt und so die Lufthansa massiv geschwächt haben. Ihre Anschwärzung der Low-Coster ist nun fehl am Platz.

Niemand weiss, wie die Airline-Industrie aus ihrer grössten Krise der Geschichte wieder hinausfliegt. Doch eines ist heute schon sicher: In naher Zukunft werden viel weniger Piloten, Flight Attendants und anderes Luftfahrt-Personal in der gesamten Branche gebraucht. EasyJet hat bereits den Abbau von bis zu 30 Prozent ihrer 15’000 Angestellten bekannt gegeben. Und Zehntausende von Jobs in der gesamten Airline-Industrie stehen auch nach erfolgreichen Rettungspaketen auf dem Spiel. Nach der Corona-Krise wird die Airline-Welt eine andere sein als zuvor. Deshalb bringen Grabenkämpfe reichlich wenig, denn verloren haben bereits jetzt schon alle Fluggesellschaften. Die Hoffnung bleibt, dass möglichst bald, möglichst viele Leute wieder in Flugzeuge steigen und fliegen. Nur so können dereinst auch die staatlichen Kredite zurückbezahlt werden und die Airlines wieder Geld verdienen – doch bis dahin bläst ein starker Gegenwind.               Hansjörg Bürgi

Die Grafik zeigt den Rückgang des Flugangebotes im März 2020, im April dürfte er noch viel grösser gewesen sein. Grafik Kryptozsene.de

Hier einige Eckwerte zum Vergleich von Lufthansa und Ryanair. Grafik Kryptoszene.de

 

 

30. Mai 2020: Am 26. und 27. Mai weilte einmal mehr eine Antonov An-124-100 von Volga-Dnepr Airlines auf dem Militärflugplatz Emmen. Dabei kam es zum ersten Mal zu einem Treffen mit ihrer viel kleineren Schwester, einer An-2. Und beide Antonovs können dieses Jahr ihren 30. Geburtstag feiern!

Die An-124 RA-82043 flog am 26. Mai von Vatry bei Paris in gut einer Stunde in die Zentralschweiz. Aufgrund der Bisenwindsituation verlangte der Pilot eine Landung auf der Piste 04. Das ist für Anflüge der An-124 in Emmen eher unüblich, was in Spotterkreisen zu einer kleinen Hektik führte, so dass viele die Landung aus Richtung Emmenbrücke nur aus der Ferne beobachten konnten.

Schon mehrmals versuchte der Antonov Verein Schweiz eine Zusammenkunft ihrer Antonov An-2 mit der grossen Schwester zu organisieren. Leider vergeblich. Nun wurde es aber zum 30-jährigen Geburtstag der An-2 HA-ABA dank Luftwaffe, RUAG und nicht zuletzt auch der An-124-Besatzung, und trotz Covid-19-Einschränkungen, doch noch möglich. Letzteres verunmöglichte es allerdings, dass Passagiere in der An-2 mitfliegen konnten. Nach einem kurzen Flug von Grenchen wurde die An-2 für ein Fotoshooting neben die An-124 platziert. Die Luftwaffe mit ihren grossen Tanklöschfahrzeugen liess es sich nicht nehmen, auch Erinnerungsbilder des Treffens der beiden ungleichen Flugzeuge zu machen.

Schon aufgrund der Dimensionen ist der Vergleich der beiden Flugzeuge eindrücklich: Obwohl die An-2, der weltgrösste einmotorige Doppeldecker doch eine (obere) Spannweite von 18,18 Metern, eine Länge von 12,73 Metern und eine Höhe von 4,13 Metern aufweist, verschwindet sie buchstäblich in der Silhouette der An-124 (Spannweite 73,3 Meter/Länge 69,1 Meter/ Höhe 20,76 Meter)!

Nach einer Stunde startete die An-2 wieder zurück nach Grenchen. Die An-124 ihrerseits verliess wenig später Emmen ebenfalls. Nach einem Tankstopp in Shannon erreichte sie nach rund 11 Stunden und 20 Minuten Flugzeit ihren Bestimmungsort Cape Canaveral Air Force Station in Florida. Gemäss Auskunft von Clemens Gähwiler, External Communication Manager von RUAG International, transportierte die An-124 einmal mehr Nutzlastverkleidungen für die Trägerrakete Atlas V. Er erwähnte gleichzeitig, dass im Sommer 2020 der letzte Transport dieser Art stattfinden werde. Die Produktion der Atlas-Verkleidungen findet zukünftig am RUAG Space-Standort in den USA statt, was eine effizientere Auslieferung ermöglicht. Emmen bleibe aber der entscheidende Produktionsort für die europäischen Trägerraketen.   Fotoreport Thomas P. Hofer

29. Mai 2020: Die bestehende Zusammenarbeit der Flugschule Basel und der Horizon Swiss Flight Academy, die bereits im Theoriebereich existierte, wird vertieft. Wie Horizon mitteilt, können künftig die Studentinnen und Studenten der Horizon SFA ihre Ausbildung im Airline Pilot Cadet Programme ab dem EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg absolvieren.

Die FSB ist eine der grössten Flugschulen der Schweiz und die grösste im Dreiländereck Schweiz-Deutschland-Frankreich. Sie ist eine vom Bundesamt für Zivilluftfahrt nach EASA (European Aviation Safety Agency) zertifizierte ATO (Approved Training Organisation). Die Flugschule bildet seit 1967 Pilotinnen und Piloten aus. Die Flotte besteht aus insgesamt neun Flugzeugen, darunter diverse Piper und Tecnam Muster. Zusätzlich verfügt die Flugschule über einen eigenen Maintenance Betrieb, der sowohl für eigene als auch Fremdflugzeuge zur Verfügung steht.

Horizon verfügt mit Diamond DA42-VI Trainingsflugzeugen und DA42 FNPT II Simulatoren über modernstes Schulungsequipment und hat seit der Gründung vor 40 Jahren über 4000 Piloten ausgebildet. Horizon arbeitet eng mit der Helvetic Airways (www.helvetic.com) zusammen. Beide Unternehmen gehören zur Helvetic Airways Group, mit Sitz in Freienbach (SZ). pd

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