28. Mai 2020: Angesichts des wirtschaftlichen Drucks und der jüngsten globalen Pandemie hat der auf dem EuroAirport in Basel ansässige FBO Air Service Basel (ASB) angekündigt, seine Wartungsabteilung bis spätestens 1. August 2020 zu schliessen. Die anderen Dienstleistungen werden weiterhin angeboten.

CEO Claudio Lasagni: „Die Geschäftsluftfahrt steht zweifellos schon seit einiger Zeit vor grossen Herausforderungen und die Corona-Pandemie war sicherlich nicht zu unseren Gunsten. Mit schwerem Herzen schliessen wir die Wartungsabteilung, aber wir sehen die Branche nach dieser Krise weiterhin positiv. Wir werden unseren Fokus auf die Entwicklung neuer Geschäftsbereiche verlagern. “ Alle anderen Dienste wie CAMO, Aircraft Parking und Executive Handling bleiben in Betrieb. pd

 


 


28. Mai 2020: Die Low-Cost-Airline EasyJet, welche drei Flotten in Grossbritannien, Österreich und der Schweiz betreibt, muss den Personalbestand aufgrund der Corona-Krise um 30 Prozent reduzieren. Dieser Tage würden die Mitarbeitenden konsultiert, wie die Airline mitteilt. EasyJet startet am 15. Juni wieder mit ersten Flügen.

Wie letzte Woche angekündigt, wird EasyJet ab dem 15. Juni wieder eine kleine Anzahl von Strecken bedienen, auf denen genügend Nachfrage besteht, damit der Flugbetrieb rentabel ist. Der anfängliche Flugplan werde hauptsächlich Inlandflüge im Vereinigten Königreich und in Frankreich umfassen, aber auch Strecken ab Genf. Bislang seien die Buchungstrends bei den wieder aufgenommenen Flügen ermutigend und die Nachfrageentwicklungen für den Sommer 2020 verbesserten sich, wenn auch von einem niedrigen Grundwert, so EasyJet. Die Buchungen für den Winter lägen weit über dem entsprechenden Vergleichswert aus dem Vorjahreszeitraum, einschliesslich der Corona-bedingten Umbuchungen von Kunden auf spätere Flugdaten, so die Airline.

EasyJet erwartet, dass die Flottengrösse Ende 2021 mit rund 302 Flugzeugen am unteren Ende ihres Flottenplans liegen wird, also 51 Flugzeuge weniger als vor der Covid-19-Zeit für Ende 2021 erwartet. Die Verkleinerung der Flottengrösse sei aufgrund der bereits angekündigten Massnahmen möglich, einschliesslich der verschobenen Auslieferung neuer Flugzeuge und die Wiederaufnahme geleaster Flugzeuge. In Übereinstimmung mit den IATA-Prognosen ist EasyJet der Ansicht, dass das 2019 erfasste Nachfrageniveau wahrscheinlich nicht vor 2023 wieder erreicht wird. Der Vertrag mit Airbus gebe EasyJet die Flexibilität, auf das variable Nachfrageumfeld zu reagieren, so die Low-Cost-Airline.

Um die Restrukturierung zu bewirken, werde EasyJet in Kürze eine Mitarbeiterkonsultation zu Vorschlägen für einen Personalabbau von bis zu 30 Prozent einleiten. Diese wird die verkleinerte Flottengrösse, die Optimierung des Netzwerks und der Basen, die verbesserte Produktivität sowie die Förderung effizienterer Arbeitsmethoden widerspiegeln. Johan Lundgren, CEO von EasyJet dazu: „Wir sind uns bewusst, dass dies sehr schwierige Zeiten sind und wir sehr schwierige Entscheidungen treffen müssen, die sich auf unsere Mitarbeiter auswirken werden, aber wir wollen so viele Arbeitsplätze wie möglich langfristig schützen.»

EasyJet konzentriert sich weiterhin auf die Minimierung nicht wesentlicher Investitionsausgaben. Sie erwartet Brutto-Investitionsausgaben von rund 900 Millionen GBP (1,08 Milliarden Franken) im 2020 (von denen etwa 350 Millionen GBP im zweiten Halbjahr verbleiben), rund 600 Millionen GBP im 2021 und etwa eine Milliarde GBP im 2022. Der Grossteil der in 2020, 2021 und 2022 erwarteten Investitionen werden für Flugzeug-Leasings verwendet sowie auf Wartungsausgaben und IT-bezogene Investitionsausgaben.

EasyJet hat zwei langfristige Darlehen in Höhe von insgesamt rund 400 Millionen Pfund unterzeichnet, wobei beide Darlehen 2022 fällig werden und durch Flugzeugvermögenswerte gesichert sind. Darüber hinaus hat EasyJet über die Covid Corporate Financing Facility Commercial Paper in Höhe von 600 Millionen GBP erfolgreich emittiert und eine Revolving Credit Facility in Höhe von 500 Millionen USD, die durch Flugzeugvermögenswerte gesichert ist, vollständig in Anspruch genommen. Nach Abschluss all dieser Finanzierungsinitiativen erwartet EasyJet, dass sie insgesamt zusätzliche Liquidität in der Höhe von rund zwei Milliarden GBP (rund 2,4 Milliarden CHF) generiert hat.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei es angesichts der anhaltenden Unsicherheit nicht möglich, eine finanzielle Prognose für den Rest des Finanzjahres 2020 abzugeben. EasyJet unternehme jedoch alle notwendigen Schritte, um die Kosten zu senken, den Cash Burn zu reduzieren, die Liquidität zu erhöhen, das Unternehmen zu schützen und sicherzustellen, dass sie bei der Wiederaufnahme des Flugbetriebs optimal positioniert ist. Als Low-Cost-Airline mit einem starken Netzwerk ist EasyJet der Meinung, dass sie gut positioniert ist, um davon zu profitieren, wenn Kunden in dieser Erholungsphase nach der Krise nach attraktiven Angeboten suchen. Die Halbjahresergebnisse (für die sechs Monate bis zum 31. März 2020) werden am 30. Juni 2020 veröffentlicht.                    hjb

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27. Mai 2020: Eine gute und eine schlechte Nachricht für den Restart der Luftverkehrs: Edelweiss startet am 28. Mai wieder zu ihrem ersten normalen Ferienflug und Swissport wird ab Juli ihre Handlingtarife um bis zu 50 Prozent erhöhen. Beides wurde heute bekannt.

Am 28. Mai morgens um 6 Uhr wird der Airbus A320 HB-IHZ unter der Flugnummer WK298 als erster «normaler» Edelweiss-Flug in der Corona-Krise mit Passagieren nach Faro starten. Damit nimmt Edelweiss nach einer fast zweimonatigen Pause den Ferienflugbetrieb wieder auf. Im Einklang mit den Einreisebestimmungen der jeweilen Länder werde das Flugangebot in den kommenden Wochen kontinuierlich ausgebaut, teilt Edelweiss weiter mit. Bis Ende Juni ist derzeit geplant, 171 Flüge zu 36 Ferienzielen durchzuführen. Die ersten Destinationen, die wieder angeflogen werden, liegen in Portugal, Süditalien, Kosovo, Kroatien und Nordmazedonien. Je nach Entwicklung der weltweiten Lage sollen im weiteren Verlauf des Juni Destinationen in Griechenland, der Türkei, Zypern, Ägypten und Spanien folgen. Ausserdem sei auch geplant, erste Langstreckenflüge wieder regelmässig durchzuführen.

Der genaue Edelweiss-Flugplan kann den Buchungssystemen der Reisebüros und der Website flyedelweiss.com entnommen werden. Da die Planung nach wie vor stark von den Einreisebeschränkungen der jeweiligen Länder abhängig sei, werde der Flugplan jeweils zeitnah den aktuellen Entwicklungen angepasst. Damit die Reise trotzdem unbesorgt geplant werden könne, garantiere Edelweiss auch weiterhin die flexiblen und kostenlosen Umbuchungsmöglichkeiten, teilte die Airline weiter mit.

Diese Unsicherheit, welche Flüge in naher Zukunft stattfinden können und  welche nicht, erschwert auch die Planung des Bodenabfertigungsdienstleisters Swissport. Es gab heute bekannt, dass seine Kunden ab Juli mit Preisaufschlägen von bis zu 50 Prozent rechnen müssten. Einerseits sind dafür die wegen den coronabedingten Auflagen ineffizienteren Abläufe, aber eben auch die Planungsunsicherheit und das viel kleinere Arbeitsvolumen verantwortlich, erwähnte Mark Skinner, Head of Business Development & Sales EMEA bei Swissport anlässlich eines Mediengesprächs.

Bereits das Check-in wird länger dauern, weil die Abstandregeln eingehalten werden müssen, ebenso das Boarding, weil allenfalls mehrere Busse eingesetzt werden müssen und beim Einsteigen durch die Fingerdocks ebenfalls Abstand gehalten werden muss. Auch bei der Ankunft brauchen die Passagiere mehr Geduld als in Vor-Corona-Zeiten, denn bevor sie das Flugzeug verlassen können, muss zuerst das gesamte Gepäck ausgeladen werden, damit es die Passagiere dann möglichst ohne Warteschlangen in bei der Gepäckausgabe in Empfang nehmen können. Turnarounds von 25 Minuten, welche insbesondere bei Low-Cost-Carriers Standard sind, gebe es nicht mehr, teilte Swissport weiter mit.

Swissport wird die Situation aber laufend verfolgen und die Preise auch wieder nach unten anpassen, wenn sich die Situation verbessert. Mit dem Aufschlag würden nicht die Fixkosten gedeckt, sondern nur die operationell bedingten Mehrkosten durch die neue coronabedingte Situation mit dem massiv verringerten Verkehrsvolumen. Das neue Preisregime gilt ab dem 1. Juli, die Kunden sind von Swissport informiert worden. Es dauert längstens bis Ende 2020.     Report Hansjörg Bürgi

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Direkt zur Swissport-Website

 

27. Mai 2020: Die Flughafen Zürich AG (FZAG) will bis 2050 ihre eigenen CO2-Emissionen auf netto Null senken. An diesem Vorhaben habe auch das Coronavirus nichts verändert, teilt die FZAG mit. Im Mai 2020 ist sie deshalb eine Partnerschaft mit dem jungen Hightech-Unternehmen Synhelion SA eingegangen und unterstützt damit langfristig die Forschung und Entwicklung von synthetischen Treibstoffen. Ziel sei es, diese in genügender Menge und zu Marktpreisen verfügbar zu machen. Die FZAG wird die synthetischen Treibstoffe der Testanlage von Synhelion direkt in ihren Fahrzeugen am Flughafen einsetzen.

Die Schweiz hat sich mit dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber dem Niveau von 1990 zu halbieren. Dieses Ziel hat die Flughafen Zürich AG eigenen Angaben zufolge für sich bereits heute nahezu erfüllt und sich deshalb selbst höhere Ziele gesteckt. Bis 2050 soll die gesamte Flughafeninfrastruktur kein CO2 mehr ausstossen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist sie – trotz wirtschaftlich schwierigen Zeiten aufgrund der Corona-Pandemie – eine Partnerschaft mit dem Unternehmen Synhelion eingegangen. Das 2016 gegründete Spinoff der ETH Zürich arbeitet erfolgreich an der Entwicklung von synthetischen Treibstoffen. Zudem hat die FZAG im vergangenen Januar während des World Economic Forums auch die Versorgung von Businessjets mit nachhaltigem Treibstoff unterstützt.

Synhelion erforscht und entwickelt eine Technologie, um aus Luft und Sonnenlicht synthetisches Gas herzustellen. Dieses lässt sich zu Treibstoff weiterverarbeiten, der in gängigen Motoren verbrannt werden kann. Bei der Herstellung bindet der Treibstoff CO2 aus der Luft und ist damit im Gegensatz zu fossilen Kraftstoffen emissionsfrei. Eine Herausforderung dieser erfolgsversprechenden Technologie bleibe die Produktion grosser Mengen an synthetischem Treibstoff. Zu deren Erforschung plant Synhelion eine neue Testanlage in der Schweiz. Während des Testbetriebes fällt ab etwa 2023 bereits synthetischer Treibstoff an. Mit der eben unterzeichneten Absichtserklärung sagt die Flughafen Zürich AG zu, der Synhelion die gesamte verfügbare Jahresmenge des in der Testanlage produzierten nachhaltigen Treibstoffs zu Selbstkosten abzukaufen.

Diese werden in der Testphase deutlich über dem Preis von fossilem Treibstoff liegen. «Den nachhaltigen Treibstoff setzen wir in unseren eigenen Fahrzeugen und Maschinen ein. Damit können wir die Erreichung unserer Klimaziele vorantreiben», so Emanuel Fleuti, Leiter Umweltschutz der Flughafen Zürich AG. Denn trotz des zunehmenden Einsatzes von alternativen Technologien wie Elektrofahrzeuge werden im Betrieb der Flughafeninfrastruktur auch in Zukunft Verbrennungsmotoren zum Einsatz kommen. Mit der Bereitschaft, deutlich über dem Marktpreis liegende Treibstoffpreise zu zahlen, unterstützt die Flughafen Zürich AG die Aktivitäten von Synhelion und trägt dazu bei, dass synthetischer Treibstoff bald in grösseren Mengen verfügbar ist und der Preis mittelfristig mit jenem von fossilen Kraftstoffen konkurrenzfähig wird.

«Die Partnerschaft mit Synhelion ist für uns ein grosser Gewinn. Damit sind wir an vorderster Front dabei, wenn neue, umweltfreundliche Technologien entwickelt werden. Wir wollen jedoch nicht nur den Flughafen als Infrastruktur CO2-frei betreiben, sondern auch einen Beitrag leisten, im Luftverkehr fossile Brennstoffe schneller abzulösen und so in Zukunft klimafreundlicher zu fliegen. Denn nicht das Fliegen per se ist für den CO2-Ausstoss verantwortlich, sondern die fossilen Brennstoffe», sagt Emanuel Fleuti.

Die Technologie von Synhelion zur Herstellung synthetischer Treibstoffe wird in der Luftfahrt für die Ablösung von herkömmlichem Kerosin durch Sustainable Aviation Fuels (SAF) eine Schlüsselrolle einnehmen. Denn für die bereits heute eingesetzten SAF, die grösstenteils aus rezykliertem Speiseöl und Schlachtabfällen hergestellt werden, gibt es zwar noch Rohstoffe, die Grenzen der Verfügbarkeit werden aber irgendwann erreicht sein. Stehen SAF dank Entwicklungen wie jener von Synhelion dereinst in ausreichenden Mengen zur Verfügung, können sie das fossile Kerosin im Luftverkehr bis zu 100 Prozent ersetzen. «Dieser Prozess kann beschleunigt werden. Mit der Förderung dieser Technologien können das Angebot von synthetischen Treibstoffen und die Marktfähigkeit erhöht werden», so Fleuti.

Die Flughafen Zürich AG engagiert sich für beides und zähle darauf, dass die anderen Wirtschaftsteilnehmer und die Politik die notwendigen Rahmenbedingungen besonders hinsichtlich der Finanzierung schaffen, damit der klimafreundliche Luftverkehr möglichst bald Realität werde, so die FZAG. Deshalb fordert sie von der Politik, dass im CO2-Gesetz eine weitestgehende Zweckbindung der Einnahmen aus einer möglichen Flugticketabgabe beschlossen wird.  hjb

Synhelion erforscht und entwickelt eine Technologie, um aus Luft und Sonnenlicht synthetisches Gas herzustellen. Dieses lässt sich zu Treibstoff weiterverarbeiten, der in gängigen Motoren verbrannt werden kann. Grafik FZAG

26. Mai 2020: Ab Donnerstag, 28. Mai, werden die Parkplätze der Spotterbereiche am Flughafen Zürich wieder geöffnet. Damit ist auch der Spotterhügel wieder benutzbar. Die Zuschauerterrasse bleibt aber leider weiterhin geschlossen, wie die Flughafen Zürich AG auf Anfrage erklärt.

Seit dem 8. Mai ist für Fussgänger, Inlineskater und Radfahrer die Sperrung der Spotterplätze Oberglatt, Im Hell und Heligrill aufgehoben. Die Parkplätze sowie der Spotterhügel waren aber weiterhin geschlossen, um allzu grosse Ansammlungen zu verhindern. Nun sollen diese Parkplätze ab dem Donnerstag vor Pfingsten wieder benutzbar werden, so der Flughafen Zürich. Damit wird den Flugzeugfotografen das Fotografieren der aus Norden anfliegenden Flugzeugen wieder erleichtert.

Doch die Zuschauerterrasse B bleibe bis mindestens am 8. Juni weiterhin geschlossen, teilte die Flughafen Zürich AG auf Anfrage mit. Der Grund liege beim nach wie vor geltenden Verbot von Versammlungen von mehr als fünf Personen. Anfang Juni wird auch der Flugverkehr wieder hochgefahren, Swiss plant um Juni etwa 15 bis 20 Prozent ihres früheren Angebots zu fliegen.  hjb

Die seit dem 3. April geschlossenen Parkplätze im Anflugbereich in Oberglatt (Bild) und beim Spotterhügel in Rümlang sollen am 28, Mai wieder geöffnet werden. Foto Hansjörg Bürgi

Die Zufahrt zum Heligrill und Spotterhügel in Rümlang soll ab dem 28. Mai wieder möglich sein. Das Bild enstand am 2. April. Foto Hansjörg Bürgi

25. Mai 2020: Die Deutsche Lufthansa AG ist vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesrepublik Deutschland informiert worden, dass der WSF dem Stabilisierungspaket für das Unternehmen zugestimmt hat. Auch der Vorstand befürworte das Paket, das Stabilisierungsmaßnahmen und Kredite von bis zu neun Milliarden Euro vorsieht, wie die Lufthansa heute mitteilte. Damit kann die Insolvenz der Lufthansa Gruppe wohl abgewendet werden.

Der WSF wird Stille Einlagen von insgesamt bis zu 5,7 Milliarden Euro in das Vermögen der Deutsche Lufthansa AG leisten. Davon werden etwa 4,7 Milliarden Euro im Sinne der Vorschriften des HGB und der IFRS als Eigenkapital eingestuft. In dieser Höhe sei die Stille Einlage unbefristet und könne vom Unternehmen ganz oder in Teilen gekündigt werden, so Lufthansa. Die Vergütung der Stillen Einlagen beträgt gemäss des abgestimmten Konzepts 4,0 Prozent für die Jahre 2020 und 2021. In den folgenden Jahren steigt die Vergütung bis auf 9,5 Prozent (!) im Jahr 2027 an.

Außerdem werde der WSF im Wege einer Kapitalerhöhung Aktien zeichnen, um eine Beteiligung von 20 Prozent am Grundkapital der Deutsche Lufthansa AG aufzubauen. Der Bezugspreis soll 2,56 Euro je Aktie(der aktuelle Aktienkurs am 25. Mai beträgt rund 8.5 Euro) betragen, so dass sich die Bareinlage auf rund 300 Millionen Euro belaufe. Der WSF kann ausserdem seinen Anteil am Grundkapital im Falle einer Übernahme der Gesellschaft auf 25 Prozent plus eine Aktie erhöhen.

Darüber hinaus kann ein weiterer Teil der Stillen Einlage bei Nichtzahlung der Vergütung durch die Gesellschaft frühestens ab den Jahren 2024 und 2026 in eine weitere Aktienbeteiligung von jeweils 5,0 Prozent am Grundkapital gewandelt werden. Die zweite Wandelungsmöglichkeit gelte jedoch nur, soweit der WSF nicht zuvor bereits seinen Anteil im Rahmen des vorstehend genannten Übernahmefalls erhöht habe, so Lufthansa weiter. Eine Wandlung sei ferner auch zum Verwässerungsschutz möglich. Unter der Voraussetzung der vollen Rückzahlung der Stillen Einlagen durch das Unternehmen sowie eines Mindestveräusserungspreises von 2,56 Euro je Aktie zuzüglich einer jährlichen Verzinsung von 12 Prozent, verpflichtet sich der WSF jedoch zum vollständigen Verkauf seines Aktienbesitzes bis zum 31. Dezember 2023 zum Marktpreis.

Schliesslich werden die Stabilisierungsmassnahmen ergänzt durch eine syndizierte Kreditfazilität in Höhe von bis zu drei Milliarden Euro unter Beteiligung der KfW und privater Banken mit einer Laufzeit von drei Jahren. Diese Fazilität steht noch unter Gremienvorbehalt. Auflagen betreffen insbesondere den Verzicht auf künftige Dividendenzahlungen und Beschränkungen der Managementvergütung. Ausserdem sollen zwei Sitze im Aufsichtsrat in Abstimmung mit der Bundesregierung besetzt werden, wovon ein Aufsichtsrat Mitglied des Prüfungsausschusses werden soll. Außer im Übernahme- fall verpflichtet sich der WSF, sein Stimmrecht in der Hauptversammlung bei den üblichen Beschlüssen ordentlicher Hauptversammlungen nicht auszuüben.

Das Stabilisierungspaket bedarf noch der finalen Zustimmung des Vorstands und des Aufsichtsrats der Gesellschaft. Beide Gremien werden kurzfristig zur Beschlussfassung über das Stabilisierungspaket zusammenkommen. Die Kapitalmassnahmen hängen von der Zustimmung einer ausserordentlichen Hauptversammlung ab. Das Stabilisierungspaket stehe schliesslich unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Europäische Kommission und etwaiger wettbewerblicher Auflagen, so die Lufthansa abschliessend.  pd

25. Mai 2020: Ab Juni werden die Flugangebote wieder erhöht. Doch wie wird man dann Fliegen und Reisen? SkyNews.ch zeigt, wie ein Airline-Mitarbeiter Mitte Mai mit Swiss nach Athen geflogen ist. Seine Schilderungen dürften einen Vorgeschmack der künftigen Flugregeln liefern. Ja, Reisen war definitiv schon angenehmer.

Der Abflug erfolgte mit einer A220 (CSeries) von Swiss morgens aus Zürich. Beim Check-in und Boarding gab es keine besonderen Massnahmen, ausser die Einhaltung der Abstandregeln. Das Flugzeug war zum grössten Teil ausgebucht – Sitzabstände herrschten wie in Zeiten vor dem Virus. Sämtliche Flugbegleiter trugen Gesichtsmasken – jedoch keine Handschuhe. Es wurde eine Mahlzeit serviert. Die Passagiere trugen Gesichtsmasken und ein Teil auch Handschuhe. Während des Fluges mussten sämtliche Passagiere einen persönlichen Fragebogen ausfüllen, inklusive Adresse und Telefonkontakt während des Aufenthaltes in Griechenland. Die grosse Mehrzahl der Passagiere waren Griechen.

Nach der Ankunft wurden sämtliche Passagiere in einen speziellen Warteraum geschleust, dies mit entsprechenden Abstandregelungen. Dort mussten sie ein weiteres Formular ausfüllen. Zuerst erfolgten Temperatur-Messungen. Darnach wurde bei jedem Passagier ein Corona-Virus-Test durchgeführt (Abstrich). Nachdem dies geschehen war, wurden die Passagiere durch einen speziellen Ausgang in Begleitung von Leuten des Gesundheitsamts sowie der Polizei auf einen Bus-Parkplatz geführt. Abhauen oder sonst irgendwie zu verschwinden wäre nicht möglich gewesen, so die Beobachtung des Schweizer Passagiers.

Zwei Busse fuhren dann die Passagiere ins Zentrum von Athen (Omonia Platz), wo sie in einem sauberen Hotel ihre Zimmer beziehen konnten. Diese ganze Prozedur nahm entsprechend Zeit in Anspruch (etwa acht Stunden seit dem Abflug in Zürich) – der Zimmerbezug fand um etwa 16.30 Uhr statt. In der Lobby wurden die Passagiere von einem Gesundheitsexperten informiert, dass jede Person im Zimmer bleiben müsse, bis er oder sie telefonischen Bescheid über das Resultat des Virus-Tests erhalten würden. Das Essen würde vom Hotelpersonal vor die Türe gestellt werden, um direkten Kontakt zu vermeiden.

Im Weiteren wurde informiert, dass diejenigen welche einen negativen Bescheid erhalten würden, nach Hause entlassen würden unter folgenden Auflagen: 14 Tage Haus-Quarantäne, eine Zuwiderhandlung hätte rechtliche Folgen mit Geldbussen oder gar Gefängnisstrafen. Die Behörden würden Stichproben durchführen.Sollte es Personen unter den Passagieren haben, welche positiv getestet worden würden, müssten diese im Hotel unter behördlicher Aufsicht 14 Tage in Quarantäne verbringen. Im Hotel befänden sich medizinisch ausgebildete Personen, um den Krankheitsverlauf der infizierten Personen zu überwachen, hiess es weiter.

Zur grossen Verwunderung des Schweizer Passagiers erhielt er schon kurz nach Mitternacht den erwartenden Telefonanruf. Sein Test, welcher um die Mittagszeit vorgenommen wurde, ergab ein negatives Ergebnis. Es war ihm dann freigestellt, sich sofort in das von ihm angegebene Domizil in die Quarantäne zu begeben oder, falls gewünscht, die Nacht inklusive des Frühstücks noch im Hotel zu verbringen. Der Schweizer fuhr dann mit einem Taxi in seine Wohnung, wo er seither seine geplanten zweiwöchigen Ferien verbringt – in Quarantäne.  hjb

Wie Swiss ihren Flugbetrieb im Juni wieder hochfahren will und welche wichtige Rollen die Luftfracht derzeit im Schweizer Luftverkehr spielt, das sind die Schwerpunkte der Juni-Ausgabe von SkyNews.ch, welche ab heute erhältlich ist.

Blick aus einem Airbus A220 (CSeries) von Swiss. Foto Hansjörg Bürgi

 

23. Mai 2020: Dank der Kooperation des Genève Aéroport und Skyguide war es möglich, an Auffahrt, 21. Mai, einige Luftfaufnahmen von den in Genf abgestellten Airliner von Swiss und EasyJet zu realisieren. Insgesamt konnten 21 Airbusse von EasyJet und 14 A220 (CSeries) und der A330-300 von Swiss ausgemacht werden. 

Der Fotoflug fand mit der „SkyNews.ch“-Cessna 172XP HB-CCA am späteren Nachmittag des Auffahrttages statt. Die nachfolgenden Aufnahmen waren dank mehreren Überflügen des Genfer Flughafenareals möglich. Merci beaucoup à tous!

Am 9. April haben wir bereits die in Dübendorf, Zürich und auf dem EuroAirport in Basel abgestellten Flugzeuge fotografiert. Es sind allesamt denkwürdige Aufnahmen, die hoffentlich bald Geschichte sind. Swiss plant ab Juni wieder vermehrt zu fliegen, EasyJet hat ihren Restart in Genf für Mitte Juni angekündigt. Viel Vergnügen beim Betrachten der Bilder wünscht Hansjörg Bürgi

21. Mai 2020: EasyJet hat nimmt den Flugbetrieb nach fast drei Monaten Stillstand am 15. Juni wieder auf. Die ersten Flüge von und in die Schweiz werden von Genf nach Barcelona, Porto, Lissabon und Nizza durchgeführt. Flüge ab Basel werden in der Medienmitteilung keine erwähnt. Vorrangig würden Inlandsverbindungen in Grossbritannien und Frankreich durchgeführt, teilte EasyJet an Auffahrt mit. Auf allen Flügen sind Masken zu tragen.

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20. Mai 2020: Die Flugverkehrszahlen 2019 werden der Massstab für die Vor-Corona-Zeit sein. Der Airport Council International (ACI) als Repräsentant der Flughäfen rechnet für das laufende Jahr mit weltweit nur noch halb so vielen Passagieren wie 2019.  Zusammen mit dem Airline-Dachverband IATA fordert der ACI international koordinierten Massnahmen bei der Wiederaufnahme des Flugverkehrs.

In den Jahren 2018 und 2019 hat der weltweite Luftverkehr um 6,4 beziehungsweise 3,4 Prozent zugenommen. 9,1 Milliarden Passagiere zählte die Flughäfen im letzten Jahr weltweit. 17 Prozent der Passagiere sind über die 20 grössten Flughäfen der Welt gereist. Gemessen am Passagieraufkommen waren die fünf wichtigsten Flughäfen der Welt:

  1. Atlanta: 110’531’300 Passagiere
  2. Peking: 11’011438 Passagiere
  3. Los Angeles: 88’068’013 Passagiere
  4. Dubai: 86’396’757 Passagiere
  5. Tokio: 85’505054 Passagiere

In den Top 20 der weltweit grössten Flughäfen waren 2019 auch drei europäische Airports: Auf Rang 7 London Heathrow mit über 80 Millionen Passagieren, Paris Charles de Gaulle auf Rang 9 (76 Millionen), Amsterdam auf Rang 12 und auf Rang 14 Frankfurt mit rund 70,5 Millionen Passagieren.

Bereits im ersten Quartal 2019, für das die Daten nun vorliegen, verzeichneten die grössten Flughäfen weltweit als Auswirkung der Corona-Krise einschneidende Rückgänge bei den Passagierzahlen. Von den Top-5-Flughäfen verzeichnete Peking mit einem Minus von 62,6 Prozent den grössten Einbruch. Für das ganze Jahr 2020 rechnen der ACI und der Airline-Dachverband IATA mit nur rund halb so vielen Passagieren wie 2019. 4,6 Milliarden weniger Passagiere – das würde für die Fluggesellschaften laut ACI in einem Minus von 97 Milliarden US-Dollar bei den Einnahmen auswirken.

IATA und ACI haben nun gemeinsam eine Roadmap mit Empfehlungen entwickelt, um nach dem beispiellosen Grounding ganzer Airline-Flotten den weltweiten Flugverkehr wieder zu normalisieren. Der Weg, um aus der grössten Krise herauszufinden, welche das globale Luftverkehrssystem je gesehen habe, brauche es gut aufeinander abgestimmte Massnahmen. Empfohlen wird beispielsweise das Tragen von Schutzmasken, möglichst weitgehendes Self-Check-in oder die Nutzung von Tracing-Software.

IATA-CEO und Generaldirektor Alexandre de Juniac sagte, dass die Wiederaufnahme des Flugverkehrs von vitaler Bedeutung sei, um die globale Wirtschaft wieder zum Laufen zu bringen und die Menschen wieder miteinander zu verbinden. Er betonte auch, dass das Risiko der Verbreitung des Coronavirus an Bord von Flugzeugen dank der Belüftungssysteme sehr gering sei. Wichtig sei, dass die für den Gesundheitsschutz getroffenen Massnahmen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierten und weltweit abgestimmt und von allen Staaten anerkannt seien. eb

www.aci.aero.

www.iata.org