10. August 2022: Die Air Zermatt hat einen Löschkessel patentieren lassen, der die Brandbekämpfung mit Helikoptern verbessert und dabei gleichzeitig die Sicherheit der Piloten erhöht. Da eine Tonne Löschwasser konzentriert und innerhalb nur drei Sekunden auf den Brandherd abgeworfen werden könne, sei die Löschwirkung im Vergleich zu bisherigen Kesseln höher, teilt Air Zermatt weiter mit. Entwickelt wurde der Löschkessel von ihrem Gründer Beat Perren.

Mit dem bislang oft eingesetzten «Bambi Bucket» habe Löschwasser nicht schnell genug über dem Brandherd abgeworfen werden können, hält Air Zermatt fest. Deshalb verdampfe ein grosser Teil des Löschwassers, bevor es auf den Brandherd trifft. Ausserdem bestehe bei einem leeren «Bambi Bucket» die Gefahr, dass der Löschsack beim schnellen Sinkflug mit dem Heckrotor kollidiere. Diese Nachteile veranlassten Air Zermatt-Gründer Beat Perren dazu, an einem neuen Löschkessel zu arbeiten. Dieser wurde nun patentiert.

Der neue, pneumatische Aluminiumlöschkessel kann wahlweise mit 1000 oder 800 Liter Löschwasser gefüllt werden. Dies entspreche in den Walliser Höhenlagen sowohl der Tragkraft des Ecureuil H125 (AS350B3) wie auch der zweimotorigen Bell 429, die für Nachteinsätze eingesetzt werden können. Eine Tonne Löschwasser kann in nur drei Sekunden über dem Brandherd abgeworfen werden. Per Knopfdruck kann der Pilot den Boden des Kessels aufklappen. Das Löschwasser gelangt somit konzentriert in den Brandherd.

Der patentierte Air Zermatt-Löschkessel ermöglicht im Vergleich zu bisher eingesetzten Mitteln ein nahes Abwerfen des Löschwassers über dem Brandherd. Der Kessel ist mit Stahlseilen an der Lastenklinke des Helikopters aufgehängt, die beliebig verlängert werden können. Dies ermögliche es dem Piloten, oberhalb von Hitze und Rauch zu fliegen und das Löschwasser trotzdem nahe über dem Brandherd abzuwerfen, so Air Zermatt weiter.

Bei einem Brandfall müssen Helikopter so rasch wie möglich aufgeboten werden. Deshalb gilt beispielsweise im Kanton Wallis die Devise: Rauch im Wald – Helikopter! Helikopter-Unternehmen setzen für die Brandbekämpfung verbreitet das sogenannte «Bambi Bucket» ein – ein Löschsack, der im Helikopter mitgeführt werden kann und somit eine schnellere Überflug-Geschwindigkeit ermöglicht. Bei den kurzen Distanzen in der Schweiz falle dieser Vorteil im Vergleich zum Air Zermatt-Löschkessel nicht ins Gewicht, so Air Zermatt.

Mit dem leeren «Bambi Bucket» muss der Pilot im Sinkflug die Fluggeschwindigkeit stark reduzieren, damit der leere Plastikbehälter nicht hinten hochgeht und den Heckrotor des Helikopters beschädigt. So geschehen bei einem Super-Puma der Armee beim Löschen des grossen Waldbrandes in Visp. Der leere Air Zermatt-Löschkessel fliegt auch im schnellen Sinkflug problemlos. Der Kessel lässt sich in einem Wasserbecken nicht nur viel schneller füllen als die bisher eingesetzten Löschsäcke, er kann auch direkt mit einem Feuerwehrschlauch in nur rund 25 Sekunden gefüllt werden. Mit dem neuen Air Zermatt-Löschkessel wird somit beim Füllen, Entleeren und auch beim Rückflug wertvolle Zeit gewonnen. Zudem kann der Pilot im Vorwärtsflug mit einer Geschwindigkeit von 60 bis 80km/h das Löschwasser geballt ins Feuer schleudern.

Um bei Waldbränden eine erfolgreiche Löschwirkung zu erreichen, müssen Wasserabwürfe in möglichst kurzen Zeitabständen erfolgen. Deshalb sollte der Bezugsort für Wasser möglichst nahe beim Brandherd sein.  Ende der 1970er-Jahre liess die Air Zermatt ein mobiles Wasserbecken mit 44’000 Litern Inhalt herstellen, das in der Nähe des Brandes aufgestellt wird, um die Rotationszeiten des Helikopters zu minimieren. Das Wasserbecken richtet sich beim Füllen von Wasser selbst auf. Die Abmessungen des Air Zermatt-Beckens wurden so gewählt, dass sich die Löschkessel darin rasch füllen lassen. Bei fast allen Waldbränden kam das Wasserbecken der Air Zermatt zum Einsatz und hat sich dabei bestens bewährt. pd

Der Löschkessel von Air Zermatt ist nun patentiert wurden. Foto Air Zermatt

Air-Zermatt-Gründer Beat Perren hat auch den Löschkessel entwickelt. Foto Air Zermatt

09. August 2022: In ihrem dritten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 hat EasyJet per Ende Juni 2022 einen Gewinn von 103 Millionen GBP erzielt. Im Winterflugplan 2022/23 wird sie neu von Zürich auch nach Lissabon fliegen, wie sie mitteilt.

EasyJet, die zweitgrösste Fluggesellschaft der Schweiz, hat neue Slots am Flughafen Lissabon erworben und erweitert ab 30. Oktober ihr Flugprogramm ab Zürich und Genf. Von Zürich aus wird Lissabon viermal wöchentlich bedient, dies in Konkurrenz zu Swiss und Air Portugal. EasyJet erweitert auch das Angebot ab Genf und bietet 19 zusätzliche Flüge pro Woche in die Hauptstadt Portugals.

Die Finanzergebnisse für das dritte Quartal bis zum 30. Juni 2022 der EasyJet-Gruppe präsentieren sich wie folgt: Der Konzernverlust im dritten Quartal vor Steuern beträgt 114 Millionen GBP, einschliesslich 133 Millionen Kostenauswirkungen durch Störungen in Betriebsabläufen und 36 Millionen GPB Verlust aus der Neubewertung von Fremdwährungsbilanzen. Als Gesamtergebnis von Zinsen und Steuern (EBITDAR) resultiert im dritten Quartal ein Gewinn von 103 Millionen britischer Pfund. Die Umstrukturierung von EasyJet zeige weiterhin Wirkung, teilt die Airline weiter mit.

Im dritten Quartal beförderte EasyJet 22 Millionen Passagiere, siebenmal mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das entspreche 87 Prozent der Kapazität des gleichen Zeitraums im Geschäftsjahr 2019. Die Auslastung stieg im Laufe des Quartals weiter an und erreichte im Juni einen Höchststand von 92 Prouzent. Der beispiellose Anstieg des Flugbetriebs in der gesamten Luftfahrtindustrie, gepaart mit einem angespannten Arbeitsmarkt, habe zu weit verbreiteten operativen Herausforderungen geführt, die in einer höheren Anzahl von Stornierungen als üblich gipfelten, teilt EasyJet weiter mit. Trotzdem habe sie im dritten Quartal 95 Prozent ihres geplanten Flugplans durchgeführt.

Der Nebenertrag pro Passagier liege mit 22 GPB weiterhin über dem Niveau vor der Pandemie und sei im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 um 55 Prozent gestiegen, so EasyJet weiter. EasyJet Holidays erzielte im dritten Quartal einen Gewinn von 16 Millionen und übertraf damit den bisher höchsten Gewinn von 10 Millionen in einem Gesamtjahr. Das Urlaubsgeschäft bleibe auf Kurs, um 1,1 Millionen Passagiere im Gesamtjahr zu befördern, hält EasyJet weiter fest.  pd

07. August 2022: In der Augustausgabe von SkyNews.ch findet sich ein Fotoreport über einen Deutschlandflug der SkyNews.ch-Cessna 172XP. Auf dem Rückflug von Berlin nach Speck-Fehraltorf durften wir Ende April eine Runde über dem DHL Hub auf dem Airport Leipzig-Halle drehen. Dabei sind spektakuläre Luftaufnahmen der an einem Samstag nachmittag abgestellten Frachter entstanden. Alleine auf dem DHL-Vorfeld standen 31 Vollfrachter. Den ganzen Report findet man in der Augustausgabe von SkyNews.ch.  Fotoreport Hansjörg Bürgi

06. August 2022: Swiss mietet für den Winterflugplan 2022/23 bis zu sechs 145-plätzige Airbus A220-300 von Air Baltic. Damit könnten Kapazitätsengpässe überbrückt und das eigene Kabinenpersonal entlastet werden, teilt Swiss mit. Das Einsehen hat Helvetic Airways, welche bereits im Wetlease für Swiss fliegt und auch weiterhin mit sechs oder mehr Flugzeugen für Swiss unterwegs sein wird. Doch das Leasing der lettischen Airbusse dürfte günstiger sein als jenes weiterer helvetischer Embraers.

Zur weiteren Stabilisierung ihres Flugplans und zur Erhöhung der Planungssicherheit für ihre Fluggäste kooperiert Swiss für den kommenden Winterflugplan, der Ende Oktober startet, mit Air Baltic. Vorgesehen sei, dass die lettische Fluggesellschaft im Rahmen eines Wet-Lease-Vertrages bis zu sechs Airbus A220-300 im Auftrag von Swiss betreibe. Diese Massnahme trage auch zu einer zusätzlichen Entlastung des Kabinenpersonals bei, teilt Swiss weiter mit. Die lettischen A220-300 sind wie die 21 typengleichen Flugzeuge der Swiss mit je 145 Sitzplätzen ausgestattet. Sie werden Flüge übernehmen, welche bis anhin mit Swiss-Flugzeugen geplant waren und auf dem gesamten europäischen Streckennetz zum Einsatz kommen.

Unabhängig davon werde Swiss weiterhin sukzessive eigenes Kabinenpersonal einstellen und ausbilden. Des Weiteren sei die Kooperation mit Air Baltic als Ergänzung der bestehenden Partnerschaft mit Helvetic Airways geplant, teilt Swiss weiter mit. Zusätzlich zu den sechs ganzjährig für Swiss betriebenen Helvetic-Embraer könnten zur Abdeckung von Nachfragespitzen flexibel weitere Helvetic-Flugzeuge für Swiss im Einsatz sein, heisst es in der Medienmitteilung. Allerdings hätte Helvetic Airways wohl auch in der nachfrageschwächeren Wintersaison gerne mehr als sechs Embraers für Swiss eingesetzt. Doch der Wetlease der Air-Baltic-A220 dürfte Swiss günstiger zu stehen kommen.

Air Baltic hat eine Einheitsflotte von insgesamt 36 Airbus A220-300 (vormals Bombardier CS300). Diese ist für ihre eigenen Bedürfnisse – auch im Hinblick auf die Auswirkungen des Ukraine-Krieges – viel zu gross. Deshalb sind heute noch sieben dieser 36 Airbusse abgestellt. Sieben weitere fliegen bereits im Wetlease für Eurowings und Eurowings Discover und weitere vier für SAS. Wenn nun ab Ende Oktober Air Baltic sechs ihrer A220-300 für Swiss betreiben kann, dürfte dann ihre gesamte Flotte wieder im Einsatz sein – also eine Win-win-Situation für Swiss und Air Baltic.  Hansjörg Bürgi

 

 

05. August 2022: Die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega hat die Rezertifizierung der Commission on Accreditation of Medical Transport Systems (CAMTS) erneut erfolgreich bestanden. Die Rega lässt sowohl ihre Luftrettung mit Rettungshelikoptern und Ambulanzjets, als auch die ärztlich begleiteten Repatriierungen zertifizieren. Sie ist eigenen Angaben zufolge die einzige europäische Organisation, welche die entsprechenden Kriterien in dieser Form erfüllt.

Zuletzt war die Rega im Jahr 2019 durch CAMTS rezertifiziert worden. Das ursprüngliche CAMTS-Zertifikat besitzt die Rega schon seit 2016. Als Grundlage für die erfolgreiche Rezertifizierung diente ein mehrwöchiges und aufwendiges Prüfverfahren. CAMTS ist eine unabhängige und internationale Non-Profit-Organisation, die medizinische Transportunternehmen nach aktuellen wissenschaftlichen Kriterien prüft und zertifiziert. Bei einer Zertifizierung werden medizinische Aspekte geprüft, während auch fliegerische und organisatorische Komponenten gleichermassen miteinbezogen werden. Im Rahmen der Rezertifizierung hätten die Auditoren unter anderem den hohen Standard bei der Überwachung und Analyse der Flugdaten sowie die Massnahmen und Prozesse zur Vorbeugung und dem Umgang mit Müdigkeit im Einsatz hervorgehoben, teilt die Rega weiter mit.

«Diese erneute Rezertifizierung spricht für unseren Willen, qualitativ hochstehende Luftrettung für unsere Patienten zu betreiben und uns dabei laufend weiter zu verbessern», erklärt Ernst Kohler, CEO der Rega. Nur wenige international tätige Unternehmen erfüllen die Richtlinien von CAMTS. Dies ist eine Non-Profit-Organisation, die sich der Sicherstellung von Qualität und Sicherheit von medizinischen Transportdiensten verschrieben hat.  pd

04. August 2022: Dass Swiss und die gesamte Lufthansa Group 2022 wieder in die Gewinnzone zurückkehren war zu erwarten, aber nicht bereits im ersten Halbjahr. Deshalb ist der Gruppengewinn der Lufthansa mit fast 400 Millionen Euro sehr positiv zu bewerten. Allerdings wird dieses gute Ergebnis die Verhandlungen mit den Gewerkschaften nicht vereinfachen, weil die Mitarbeitenden der Airlines der Lufthansa Group bessere Entlöhungen verlangen. Und sie sitzen derzeit am längeren Hebel, denn in der ganzen Branche herrscht akuter Personalmangel.

Im ersten Halbjahr 2022 hat Swiss ein operatives Ergebnis von 67 Millionen Franken erzielt und damit die Verlustzone verlassen. Die positive Geschäftsentwicklung, die bereits in den ersten Monaten des Jahres eingesetzt hatte, habe sich im zweiten Quartal noch verstärkt, teilt die Airline mit. Profitiert habe sie vor allem von einer starken Buchungsnachfrage in Kombination mit Profitabilitätssteigerungen infolge der vollzogenen Restrukturierung. Mit rund 5,3 Millionen transportierten Fluggästen hat Swiss im ersten Halbjahr dieses Jahres fünfmal so viele Passagiere befördert wie in der Vorjahresperiode. Dies hat sich in operativen Erträgen in Höhe von 1,8 Milliarden Franken niedergeschlagen. Trotz einer zu erwartenden konjunkturellen Abkühlung geht Swiss davon aus, im Gesamtjahr 2022 wieder profitabel zu sein.

In der Medienmitteilung der Lufthansa Group wird das positive Ergebnis der Schweizer Tochterfirma speziell erwähnt, die Halbjahresabschlüsse der anderen Gruppenairlines wie Austrian oder Brüssels aber nicht, denn insgesamt haben die Lufthansa-Töchter einen Verlust eingeflogen: So habe sich der Adjusted EBIT der Passagier-Airlines der LH-Group im zweiten Quartal zwar deutlich auf minus 86 Millionen Euro verbessert, in der Vorjahresperiode betrug er noch -1,2 Milliarden Euro. Der Verlust sei auch für die zwischen April und Juni angefallenen Kosten für Unregelmässigkeiten im Flugbetrieb in Höhe von 158 Millionen Euro enstanden, heisst es weiter. Im ersten Halbjahr lag das Adjusted EBIT des Passagier-Airlines Segments bei -1,2 Milliarden Euro (Vorjahr -2,6 Milliarden Euro).

Den Halbjahresgewinn hat die Lufthansa Group nicht nur der Swiss, sondern vielmehr Lufthansa Cargo zu verdanken, denn die Durchschnittserlöse in der Luftfrachtindustrie liegen weiter deutlich über dem Vorkrisenniveau. Davon profitierte Lufthansa Cargo auch im zweiten Quartal. Ihr Adjusted EBIT stieg um 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 482 Millionen Euro (Vorjahr 326 Millionen Euro). Im ersten Halbjahr erreichte das Unternehmen mit einem Adjusted EBIT von 977 Millionen Euro einen neuen Rekordwert (Vorjahr: 641 Millionen Euro). Auch Lufthansa Technik profitierte im zweiten Quartal 2022 von der weiteren Erholung des weltweiten Flugverkehrs und der damit steigenden Nachfrage nach Wartungs- und Reparaturleistungen der Airlines und erwirtschaftete im ersten Halbjahr ein Adjusted EBIT von 220 Millionen Euro (Vorjahr 135 Millionen Euro).

Nach dem nachfragestarken zweiten Quartal sehe auch die Buchungslage für den Restsommer bei Swiss gut aus, teilt sie weiter mit. Dennoch sei mit weiterhin sehr hohen Kerosinpreisen zu rechnen und von einer Konjunkturabkühlung auszugehen. Zudem stellen die Ressourcenengpässe die Luftfahrt inklusive der Fluggesellschaften weiterhin vor grosse Herausforderungen. Ihre solide Struktur und Kostenbasis ermögliche es Swiss jedoch, positiv auf das zweite Halbjahr zu blicken, heisst es weiter. Die Lufthansa Group rechnet für das ganze Jahr 2022 mit einem Adjusted EBIT von über 500 Millionen Euro und will bis Ende Jahr 5000 neue Mitarbeitende einstellen. 2023 sollen dann weitere 5000 angestellt werden. Das ist auch dringend nötig, um die hohe Nachfrage nach Flugreisen wieder befriedigen zu können. Und Fliegen ist bereits teurer geworden. Dieser Trend wird weiter anhalten, was grundsätzlich positiv zu werten ist, damit die gesamte Branche auch wieder genügend Personal findet.  Hansjörg Bürgi

Medienmitteilung der Swiss Q2 2022

Medienmitteilung der Lufthansa Group Q2 2022

03. August 2022:  Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Brussels Airlines bieten einen neuen Tarif an, der im Preis bereits einen vollständigen CO2-Ausgleich beinhaltet. Der Ausgleich erfolge dabei zu 80 Prozent über hochwertige Klimaschutzprojekte und zu 20 Prozent über den Einsatz nachhaltiger Flugkraftstoffe, so genannter Sustainable Aviation Fuels (SAF), teilt die Lufthansa Group mit. Im Anfang August gestarteten Pilotprojekt wird der neue „Green Fare“ zunächst allen Gästen angeboten, die ihren Flug ab Dänemark, Schweden und Norwegen buchen. Die Lufthansa Group ist eigenen Angaben zufolge der erste internationale Luftfahrtkonzern, der seinen Kunden einen gesonderten „grünen Tarif“ mit nachhaltigen Flugkraftstoffen anbietet.

Der „Green Fare“ wird ab sofort neben den bekannten Tarifen (Light, Classic, Flex) als zusätzliche Tarifoption in der Online-Buchungsmaske direkt nach der Flugauswahl angezeigt. Das neue Angebot gibt es sowohl in der Economy Class als auch in der Business Class für Flüge innerhalb Europas. Zudem beinhaltet der neue Tarif die Möglichkeit der kostenlosen Umbuchung sowie extra Status- und Prämienmeilen. Ab Herbst bieten darüber hinaus auch Reisebüropartner der Lufthansa Group in Skandinavien die neue Green Fare an. Bei zwei Testbuchungen hat der „Green Fare“ jenem des „Economy Flex“ entsprochen, der je nach Destination zwischen 10 und 30 Prozent teurer als der Economy-Tarif mit Gepäck ist.

Bereits Ende Mai hat Swiss die Möglichkeiten für CO2-neutrales Fliegen direkt in die Flugbuchung integriert und damit für ihre Kunden den Prozess zum Kauf von nachhaltigem Treibstoff oder zur Investition in Klimaprojekte der Schweizer Stiftung Myclimate vereinfacht. Seither habe sich die Nutzung dieser Angebote verzehnfacht, teilt Swiss weiter mit. Lag die Bereitschaft der Kunden, die über die Website swiss.com buchen, zuvor bei knapp einem Prozent, so sei sie inzwischen bereits auf rund zehn Prozent gestiegen, teilte Swiss mit. hjb

 

2. August 2022 –  Am 2. August 1992 hob erstmals ein Emirates-Flug zwischen Dubai und Zürich ab. Die grösste Stadt der Schweiz war die 28. Destination im weltweiten Emirates-Streckennetz, das heute über 130 Destinationen umfasst. Aktuell steuert Emirates Zürich und Genf wieder mit je zwei täglichen Passagier-Liniendiensten an und hat damit bereits wieder die Flugfrequenzen von vor der Corona-Pandemie erreicht. Bis heute hat Airline aus Dubai eigenen Angaben zufolge mehr als neun Millionen Passagiere auf ihren Flügen zwischen der Schweiz und Dubai befördert.

„Emirates in der Schweiz ist eine echte Erfolgsgeschichte und wir sind stolz auf dieses runde Jubiläum“, kommentiert Jürg Müller, Emirates Country Manager Switzerland. „Unsere Emirates-Flugzeuge sind seit mehreren Jahrzehnten ein vertrauter Anblick am Schweizer Himmel und die Tatsache, dass wir im Juli wieder als einer der ersten Märkte in Europa zu unseren Flug-Frequenzen von vor der Corona-Pandemie zurückgekehrt sind, unterstreicht noch einmal das Emirates-Engagement für die Schweiz.“

Anfänglich wurden die Flüge von und nach Zürich vier Mal wöchentlich via Rom mit Airbus A310 durchgeführt. Knapp zehn Jahre später, am 15. Januar 2001, führte Emirates erstmals einen täglichen Nonstopflug zwischen Dubai und Zürich ein, bei dem ein Airbus A330 zum Einsatz kam. Fünfeinhalb Jahre später wurde aufgrund des steigenden Interesses der Schweizer an Emirates’ schnell wachsendem weltweiten Streckennetz ein zweiter täglicher Nonstopflug eingeführt. Im Jahr 2008 folgte dann die Eröffnung der exklusiven, 784 Quadratmeter grossen Emirates Lounge für First-Class- und Business-Class-Gäste am Flughafen Zürich.

Aufbauend auf der Erfolgsgeschichte in Zürich wurde im Juni 2011 ein täglicher Nonstopflug zwischen Dubai und Genf – die damals 111. Destination im Emirates-Streckennetz – eingeführt, wodurch Reisenden in der Schweiz mehr Auswahl bei der Auswahl ihres Abflughafens geboten und die Zahl der wöchentlichen Abflüge aus der Schweiz auf 21 erhöht wurde. Die Flüge ab der und in die zweitgrösste schweizerische Stadt werden Boeing 777-300ER in einer Drei-Klassen-Konfiguration durchgeführt.

Der wohl grösste Meilenstein in der Geschichte von Emirates in der Schweiz war die Einführung einer täglichen A380-Verbindung von Dubai nach Zürich am 1. Januar 2014, mit der die Fluggesellschaft die Sitzplatzkapazität um über 1100 zusätzliche Sitzplätze pro Woche erweiterte. Aufgrund des grossen Erfolges der ersten Emirates A380-Verbindung zwischen Dubai und Zürich wurde ab 1. Oktober 2015 auch die zweite tägliche Rotation mit dem Airbus-Flaggschiff durchgeführt. Ein knappes Jahr nach der Einführung des zweiten A380-Fluges nach Zürich hat Emirates einen zweiten täglichen Flug zwischen Dubai und Genf aufgelegt.

Auch in der Hochphase der Corona-Pandemie hat Emirates kontinuierlich sein Bekenntnis zum Schweizer Markt bekräftigt: So zählten Zürich und Genf zu den ersten Destinationen, zu denen Flugverbindungen im Frühsommer 2020 nach dem temporären Aussetzen aller Linien-Passagierdienste wieder aufgenommen wurden. Die Frequenzen zwischen der Schweiz und Dubai wurden dabei sukzessive weiter ausgebaut, so dass Emirates seit Juli 2022 wieder vier tägliche Abflüge aus der Schweiz heraus anbietet: Ab Zürich stehen eine A380- sowie eine Boeing 777-Verbindung auf dem Flugplan, Genf wird mit zwei täglichen Triple Seven-Flügen bedient.  pd

Emirates landet mehrmals wöchentlich mit Boeing 777-300 in Genf. Die Boeing A6-EPF trägt eine spezielle Expo2020 Bemalung. Foto Max Fankhauser

01. August 2022: Das Royal International Air Tattoo (RIAT) ist zurück, und wie: 266 Luftfahrzeuge aus 32 Ländern begeisterten vom 15. bis 17. Juli 2022 auf der britischen Luftwaffenbasis Fairford rund 200‘000 Besucher. Bei besten Wetterbedingungen und hohen Temperaturen von mehr als 30 Grad wurde an den drei Tagen während rund 21 Stunden ein abwechslungsreiches und vielfältiges Flugprogramm geboten. Das 75-Jahr-Jubiläum der US Air Force sowie die Darbietung des südkoreanischen Kunstflugteams «Black Eagles» gehörte zu den Höhepunkten. Den Abschluss durfte am Wochenende jeweils die Schweizer Luftwaffe zelebrieren.  Filmreport Hansjörg Bürgi

31. Juli 2022: Die Mitglieder des Pilotenverbands Aeropers haben den von Swiss und dem Aeropers-Vorstand ausgehandelten Gesamtarbeitsvertrag (GAV) sehr deutlich abgelehnt, wie Swiss und Aeropers heute mitteilen. Der Vertrag stellte aus Sicht von Swiss nach mehrmonatigen und intensiven Verhandlungen einen Kompromiss dar. Aeropers dagegen betrachtete den GAV als unausgewogen und fordert nun zügig Nachbesserungen. Auswirkungen auf die Stabilität des Flugbetriebes seien aber durch die Ablehnung des GAV nicht zu erwarten, so die Swiss.

Die Mitglieder des Pilotenverbands Aeropers haben den von Swiss International Air Lines und dem Aeropers-Vorstand vereinbarten Gesamtarbeitsvertrag (GAV2022) mit 80,5 Prozent der abgegebenen Stimmen abgelehnt. Das Resultat wurde am 31. Juli von Aeropers nach je zweiwöchiger Kommentierungs- und Abstimmungsphase für die Mitglieder bekannt gegeben. «Mit einer Annahme hätte der neue GAV für die kommenden vier Jahre vertragliche Stabilität in einem sehr volatilen Airlineumfeld geboten» erklärt Oliver Buchhofer, Head of Operations und Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung von Swiss. «Wir bedauern das Abstimmungsresultat, respektieren jedoch selbstverständlich diesen Mehrheitsentscheid.»

Hätte die Geschäftsleitung der Swiss das erste Verhandlungsergebnis vom Februar (Memorandum of Understanding) angenommen, dann wäre am 1. April ein neuer GAV in Kraft getreten und die Piloten hätten nahtlos in einen neuen Vertrag gewechselt, teilt die Aeropers mit. Trotz Ablehnung des ersten Verhandlungsresultates durch Swiss sei die Aeropers damals an den Verhandlungstisch zurückgekehrt. Den GAV2018 hatte die Swiss-Geschäftsleitung Anfang 2021 mit der Begründung gekündigt, dieser sei nicht krisenfähig. Schliesslich sei man aber eben diesem GAV2018 erfolgreich durch die Krise geflogen, hält Aeropers fest. Der nun mit einem Nein-Stimmenanteil von 80,5 Prozent abgelehnte GAV2022 beinhaltete gemäss weiteren Aeropers-Angaben primär Anpassungen, die in guten Jahren den Cockpitmitarbeitern die Gewinnbeteiligung kürzen und noch schnelleres Wachstum auf Kosten des Bestandespersonals ermöglichen sollte. Entgegen den Äusserungen der Geschäftsleitung im Vorfeld der Verhandlungen, habe das sehr wenig mit Krisenbewältigung zu tun, so Aeropers weiter.

Als Konsequenz der Ablehnung wird der seit 1. April 2022 bestehende GAV-lose Zustand vorderhand weitergeführt. Auswirkungen auf die Stabilität des Flugbetriebes sind nach Swiss-Angaben dadurch nicht zu erwarten. «Ein neuer, zukunftsfähiger GAV für unser Cockpitpersonal bleibt eine Option», so Buchhofer. «Dafür sind wir jedoch auf einen verlässlichen Verhandlungspartner angewiesen. Es ist ein Novum in der Sozialpartnerschaft von Swiss und des Pilotenverbands, dass der Aeropers-Vorstand nach mehrmonatigen intensiven Verhandlungen den gemeinsam erarbeiteten und unterzeichneten GAV ihren Mitgliedern nicht zur Annahme empfohlen hat.»

Der Aeropers-Vorstand betrachtet den nun abgelehnten GAV2022 unter Berücksichtigung der Entwicklungen der letzten Monate bereits im Vorfeld als unausgewogen. Die Pilotengewerkschaft hatte noch vor der Publikation des GAV mit drei zusätzlichen Massnahmen versucht, die Ausgewogenheit zu verbessern. Die Geschäftsleitung der Swiss hatte diese Vorschläge aber abgelehnt. Trotzdem habe das leitende Organ des Pilotenverbandes beschlossen, den Vertrag den Mitgliedern zur Abstimmung vorzulegen, so Aeropers. Denn erst dadurch, dass die Mitglieder über diesen GAV2022 abstimmen konnten, entstand die notwendige Transparenz. «Nur so konnten unsere Mitglieder schwarz auf weiss sehen, was ihre zuverlässige Arbeit der Geschäftsleitung wert ist», sagt Clemens Kopetz, der Präsident von Aeropers.

Dass sich die äusseren Bedingungen in den letzten Wochen sehr rasch verbessert hätten, sei von der Geschäftsleitung der Swiss nicht berücksichtigt worden. Da die Regelungen im GAV grösstenteils unbefristet seien, fehlten den Angestellten die Perspektiven, teilt Aeropers weiter mit. Es sei der Geschäftsleitung offensichtlich darum gegangen, die Arbeitsbedingungen der Pilotinnen und Piloten auch weit über die Krise hinaus nachhaltig zu verschlechtern. Im Gegensatz zu Managern, welche durch Stellenwechsel ihre Position und Einkommen verbessern, könnten Piloten ihre Arbeitgeber nur mit grossen Einbussen wechseln und seien stark von ihrer Arbeitgeberin abhängig, schreibt Aeropers weiter. «Den offensichtlichen Willen der Geschäftsleitung, diese Abhängigkeit in der Krise auszunutzen, hat die Mehrheit der Mitglieder offenbar nicht goutiert», ergänzt der Präsident des Pilotenverbandes.

Die Swiss-Piloten fanden sich in einem fast unlösbaren Dilemma wieder, denn die Optionen bei der anstehenden GAV-Abstimmung waren beide schwierig. Die bittere Pille der Geschäftsleitung einfach zu schlucken und dem Vertrag zuzustimmen hätte zwar in der geopolitisch schwierigen Situation eine gewisse Sicherheit gebracht. Es hätte die Führung der Swiss aber auch dazu motiviert, mit ihrem Personal weiter so umzugehen wie bisher, schreibt die Aeropers. Die Ablehnung führe nun aber dazu, dass die Ungewissheit über die vertragliche Zukunft bestehen bleibe und es offen sei, wie stabil der Flugbetrieb in den nächsten Wochen sein wird. Das Dilemma der Cockpit-Crews beschreibt Henning M. Hoffmann, Geschäftsführer der Aeropers, wie folgt: «Einerseits müssen sie der Geschäftsleitung offenbar noch deutlicher zeigen, dass sie unzufrieden sind, andererseits wollen sie der eigenen Firma und den Kunden nicht schaden».

Die Angestellten in der Flugbranche sitzen im Moment aber am längeren Hebel, da in allen Bereichen dringend Personal gesucht wird. «Die Tatsache, dass im Moment innerhalb und ausserhalb der Aviatik akuter Mangel an Arbeitskräften herrscht und die Gesamtarbeitsverträge deshalb bei vielen Wettbewerbern zugunsten der Arbeitnehmer angepasst werden, hat wohl eine Mehrheit unserer Mitglieder dazu gebracht, den GAV2022 abzulehnen», erklärt Clemens Kopetz. Der Aeropers-Vorstand und die Mitglieder wollen zeitnah zusammen mit der Geschäftsleitung der Swiss die Verhandlung wieder aufnehmen und zügig einen ausgewogenen und tragfähigen Abschluss finden. Falls die Geschäftsleitung die Zeichen der Zeit weiterhin nicht erkenne und nicht umgehend adäquate Lösungen anbiete, dann müssen die Piloten der Geschäftsleitung noch deutlicher zeigen, wie unzufrieden sie sind, teilte die Aeropers weiter mit

Mit Ausnahme des Cockpitpersonals haben sämtliche Personalgruppen von Swiss mehrjährige Krisenvereinbarungen abgeschlossen. Gespräche mit Aeropers über eine solche Vereinbarung wurden Ende 2020 erfolglos beendet. Vor diesem Hintergrund hatte Swiss Anfang Februar 2021 den laufenden GAV per 31. März 2022 ordentlich gekündigt und Aeropers zu Verhandlungen über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag aufgefordert. hjb