02. Januar 2021: Der Jahreswechsel ist auch die Zeit der Bilanzen und Statistiken. Interessante Statistiken zu den weltweit im Einsatz stehenden Luftfahrzeugen veröffentlicht jeweils das britische Luftfahrtmagazin „Flight International“ in Zusammenarbeit mit Cirium Fleets data. Wissen Sie, welches die am häufigsten verwendeten Helikopter, Airliner und Kampfflugzeuge sind? 

Bei den Airlinern dürfte es nicht schwer zu erraten sein, welcher Flugzeugtyp bei den Fluggesellschaften in aller Welt am häufigsten im Einsatz steht. Ja, es sind die Flugzeuge der Airbus A320-Familie, sie haben die Boeing 737 inzwischen überholt. Cirium Fleets Data hat die A320ceo und A320neo separat gezählt, bei den Boeing 737 wurden die MAX-Reihe, die Boeing 737 der Versionen -600 bis -900 und die B737 der Versionen -200 bis -500 einzeln aufgeführt.

Alleine von der Airbus A320ceo-Familie haben Mitte Jahr 7198 Exemplare im Einsatz gestanden – oder hätten im Einsatz stehen sollen, denn im August waren wegen der Corona-Pandemie nur 68 Prozent davon wirklich im Einsatz, der Rest war abgestellt. Auf Platz zwei in den Top 10 der beliebtesten Airliner folgen die Boeing 737 der Versionen -600 bis -900 mit 6492 Flugzeugen. Auf Platz drei dann mit der Boeing 777 der erste Widebody: 1515 Triple Seven zählten die Flotten der Fluggesellschaften. Insgesamt zählten die Flotten im kommerziellen Flugverkehr 21’970 Airliner (Jets und Turboprops) – wobei im speziellen Corona-Jahr 2020 im August rund 31 Prozent davon abgestellt waren.

Auch bei den Kampfflugzeugen kommt man wohl leicht darauf, welcher Typ bei den Luftwaffen der Welt am häufigsten im Einsatz steht. Die Zeiten, in denen MiG-21 oder F-4 Phantom II in enormer Stückzahl verwendet wurden, sind längst vorbei. An der Spitze steht heute die Lockheed Martin F-16, von der über 4500 Exemplare gebaut wurden, gegen 3000 davon stehen heute noch im Inventar verschiedenster Luftwaffen. Schwieriger wird es bei der Frage, welcher Kampfjet aktuell am zweithäufigsten verwendet wird. Je nach Zählweise machen sich die F/A-18 Hornet / Super Hornet und die Suchoi Su-27 / Su-30 mit je knapp 1100 Stück Platz zwei streitig. Werden die F/A-18 Hornet und Super Hornet je separat gezählt, landet die F-15 mit rund 950 Exemplaren auf dem dritten Platz hinter Su-27 / Su-30. Werden Kampfflugzeuge, Transporter, Trainer, Hubschrauber und Spezialflugzeuge zusammengezählt, umfassen die Flotten aller Luftwaffen über 53’500 Maschinen, ganze 25 Prozent davon gehören den USA, Russland und China folgen mit 8, beziehungsweise 6 Prozent.

Auch bei den zivilen Turbinen-Helikoptern lässt sich der Spitzenreiter wohl einfach erraten: Mit 3663 Maschinen ist der H125 Ecureuil der häufigste zivile Helikopter mit einem Marktanteil von rund 14 Prozent. Aus Schweizer Sicht schon eher überraschend landet auf Platz zwei der Bell 206 Jet Ranger. Während dieser Helikopter hierzulande nur noch selten zu sehen ist, gibt es weltweit noch etwa 3200 Maschinen davon, was rund 14 Prozent Marktanteil entspricht. Mit über 2000 Maschinen folgt auf Platz drei bereits ein grosser, der russische Mil Mi-8 / 17 / 171. Die weltweite Helikopter-Flotte, zivile, militärische, Turbinen- und Kolbenmotorgetriebene Muster zusammengenommen, ist seit dem Jahr 2000 stetig gewachsen und zählt rund 39’000 Maschinen. Eugen Bürgler

Gleich wie auf Schweizer Flughäfen dominieren vielerorts auf der Welt die Flugzeuge der Airbus A320-Familie das Bild – es ist der am häufigsten verwendete Airliner. Foto Eugen Bürgler

Die Lockheed Martin F-16, hier eine Maschine der griechischen Luftwaffe an der Air14 in Payerne, ist aktuell das am weitesten verbreitete Kampfflugzeug. Foto Eugen Bürgler

Das Arbeitstier der Schweizer Heli-Branche, der H125 Ecureuil, ist auch weltweit der am häufigsten verwendete, zivile Turbinen-Hubschrauber. Foto Patrik Bürgler

01. Januar 2021: Das von Corona überschattete 2020 spiegelt sich auch bei Air Zermatt in allen Bereichen mit entsprechend tiefen Zahlen. Der Helikopterbetrieb der Air Zermatt AG sei dementsprechend ruhig und die während den Festtagen jeweils hohe Anzahl an Rettungseinsätzen bewege sich derzeit auf einem Rekordtief, teilte das Helikopterunternehmen heute mit.

2020 war weltweit vom Coronavirus verdüstert. Diese Situation ist auch bei der Air Zermatt und ihrem Rettungsdienst während dem Festtagsbetrieb deutlich spürbar. Während für gewöhnlich die meisten Helikoptereinsätze in der letzten Woche des Jahres geflogen werden, habe sich zwischen 24. und 31. Dezember 2020 eine nie dagewesene Situation gezeigt, so Air Zermatt. Waren es 2019 in dieser Zeit über 100 Rettungen ab den drei Heliports Gampel, Raron und Zermatt, sind die nun mehr nur zwei Helikoptercrews 2020 zusammen 50 Prozent weniger ausgerückt. Auch bei den bodengebundenen Rettungseinsätzen mit der Ambulanz seien in Zermatt und im inneren Nikolaital erkennbar weniger Transporte zu verzeichnen.

Es sind hauptsächlich verunfallte Skifahrer aus den Skigebieten des Oberwallis, die während den Festtagen Weihnachten und Neujahr in die nahegelegenen Spitäler überflogen werden. Wie in anderen Tourismusdestinationen in den Walliser Bergen ist auch in Zermatt weniger los. So bleiben bei der Air Zermatt auch grösstenteils die touristischen Fluggäste aus, welche per Helikopter ins Skigebiet geshuttelt werden oder die schöne Bergwelt bei einem Rundflug von oben aus der Luft geniessen. Nicht anders steht es mit den Helikoptertransfers von den nationalen Flughäfen ins Matterhorndorf – viele Gäste sind zu Hause geblieben.

Im Zeitraum zwischen März und Ende April, in dem fast alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten auf politische Anordnung hin stillgelegt waren, wurde wie vielerorts ein massiver Umsatzrückgang verzeichnet. Wider Erwartungen erlebte der Flugbetrieb der Air Zermatt im Sommer 2020 ein Hoch mit vorwiegend touristischen Gästen aus der Schweiz, das sich dank eines milden Wetters bis in den Herbst zog. Im Transportbereich sei vor allem der Entscheid der Zermatt Bergbahnen AG, die geplanten Investitionen dennoch zu tätigen, ein Segen nicht nur für die Air Zermatt, aber wohl für viele Unternehmen aus der Region, teilt die Helifirma weiter mit.  pd

 

26. Dezember 2020: In den vergangenen Tagen hat der Flugverkehr auch auf dem Flughafen Zürich merklich zugenommen. Neben interessanten Frachtflügen haben Swiss, Edelweiss, Helvetic und Chair ihr Flugangebot gegenüber den vergangenen Wochen deutlich erhöht. Am 22. und 24. Dezember sorgte der starke Westwind, dass die meisten Anflüge auf die Piste 28 erfolgten. Einige wenige – und ein paar Abflüge von der Piste 32 – haben wir filmisch festgehalten, darunter auch zwei VFR-Landungen.  Filme Hansjörg Bürgi

Film hier anklicken:

 

Im März 2020 haben die beiden traditionsreichen Schweizer Helikopter-Unternehmungen Air Zermatt und Air-Glaciers bekannt gegeben, dass sie gemeinsam in die Zukunft gehen wollen. Im auch für die Helibranche schwierigen Jahr 2020 wurden wichtige Schritte bei der Zusammenführung der beiden Unternehmungen unternommen, wobei bei der Air-Glaciers auch zahlreiche Stellen abgebaut werden mussten.

Die Verantwortlichen haben stets betont, dass die beiden starken Marken – Air Zermatt und Air-Glaciers – auch in Zukunft erhalten bleiben sollen. Eine Annäherung beim äusseren Erscheinungsbild wird es aber geben. Am 22. Dezember hat der AS350B3 Ecureuil HB-ZHY, der bis 2016 in den gelben Farben der Heli Bernina unterwegs war, erneut ein neues Farbkleid erhalten. Als erster Heli trägt er die neuen Farben der Air-Glaciers. Rot und weiss sind geblieben, neu zeigen die „Walliser Sterne“ die Verbindung mit der Air Zermatt. eb (Foto Marc Torti)

Eben erst neu bemalt, startet der AS350B3 Ecureuil HB-ZHY in den neuen Air-Glaciers-Farben in Sion. Foto Marc Torti

11. Dezember 2020: Taktische Flüge unter Bedrohungen der elektronischen Kampfführung oder komplexe Einsatzszenarien in einem multinationalen Umfeld sind Missionen für Helikopter-Crews, welche in der Schweiz nur sehr begrenzt trainiert werden können. Der Bundesrat hat an seiner heutigen Sitzung die Teilnahme der Schweizer Luftwaffe an dem von der Europäischen Verteidigungsagentur (EVA) organisierten Helikopter-Übungsprogramm genehmigt.

Das VBS kooperiert seit 2012 mit der Europäischen Verteidigungsagentur (EVA) in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Rüstungsbeschaffung. Das von der EVA koordinierte Helikopter-Übungsprogramm (Helicopter Exercise Programme, HEP) ist für die Schweizer Luftwaffe von grossem Interesse, denn sie erlangt dadurch bestimmte Fähigkeiten, die in der Schweiz derzeit nicht vermittelt werden. Dazu gehören Ausbildungen im taktische Flug in einem Umfeld, in dem Störsender aktiv sind, sowie im Bereich Planungswissen in einem multinationalen Umfeld.

Das HEP-Programm bietet jedes Jahr eine multinationale Übung, die auf realen Einsatzerfahrungen basiert, sowie Kurse zur Einsatzplanung und zur elektronischen Kriegsführung an. In den letzten zehn Jahren haben 289 Helikopter, 2000 Besatzungsmitglieder und 12’000 Mann militärisches Personal an den Helikopterübungen der EVA teilgenommen, die in Frankreich, Spanien, Italien, Portugal, Finnland, Belgien und Ungarn durchgeführt wurden. Zum HEP-Programm gehören beispielsweise die bekannten „Hot Blade“ Übungen.

Die Teilnahme am HEP-Programm ermöglicht der Schweizer Luftwaffe, einerseits ihre Kenntnisse im Hinblick auf internationale Standards und taktische Verfahren auszubauen und andererseits Kooperationssynergien zu anderen Luftstreitkräften zu nutzen. Der Bundesrat hat zudem beschlossen, das 2012 für die Zusammenarbeit mit der EVA festgelegte Kooperationsspektrum zu erweitern. Es liegt im Interesse der Schweiz, dass die Zusammenarbeit in allen Tätigkeitsbereichen der EVA stattfinden kann, somit auch im Bereich der Ausbildung und Übungen. pd / eb

Ein Cougar der Schweizer Luftwaffe beim Einsatz seines Selbstschutzsystems. Foto Eugen Bürgler

07. Dezember 2020: Die grösste Luftfahrtmesse der Welt in Paris findet 2021 nicht statt.  Wegen der Corona-Pandemie haben die Veranstalter heute den Pariser Aerosalon vom von 21. bis 27. Juni 2021 abgesagt. Zudem wird auch das World Economic Forum WEF Mitte Mai nicht in der Zentralschweiz, sondern in Singapur stattfinden.

Die Corona-Pandemie wirkt sich bereits auf Veranstaltungen von Mitte 2021 aus: Am Tag, als die Veranstalter der ältesten und grössten Luftfahrtmesse in Paris die Absage für 2021 kommunizierten, teilte auch die WEF-Organisation mit, dass das Wirtschafts- und Politikforum 2021 vom 18. bis 21. Mai in Singapur stattfinden wird. Damit gehen der Schweizer Tourismus- und Aviatikbranche wertvolle Einnahmen verloren. 2022 soll das WEF aber wieder in Davos durchgeführt werden.

Nach wie vor geplant ist die AERO Luftfahrtmesse vom 21. bis 24. April 2021 in Friedrichshafen am Bodenssee. Auch die Business Aviation Messe EBACE in Genf soll vom 18. bis 21. Mai (gleichzeitig wie das WEF) stattfinden. Gemäss Website nehmen die Veranstalter noch bis am 8. Januar 2021 Anmeldungen entgegen.  hjb

Zur Paris Air Show

Zum WEF

Zur AERO

Zur EBACE

05. Dezember 2020: In rund 60 Rotationen hat ein Kaman K-Max von Rotex Helicopter im Hardwald zwischen Bülach und Glattfelden am 3. Dezember rund 100 Tonnen Holz ausgeflogen. Dank dieser Baumfällaktion bleibt die Bahnlinie Bülach-Glattfelden von umstürzenden Bäumen geschützt, ebenso die parallel dazu verlaufenden Stromleitungen.

Wie von Rotex zu erfahren war, standen rund 15 ihrer Fachleute im Einsatz. Den K-Max HB-ZGK steuerte Pilot Charles Corthay. Insgesamt wurden 40 Bäume ausgeflogen. Neben jenen direkt an den Bahngeleisen wurden auch noch einige im umliegenden Wald gefällt, damit dieser lichter wird. Solche Aktionen finden auch im Rahmen eines Ökologieprojektes statt.  Fotoreport Hansjörg Bürgi

04. Dezember 2020: Die ehemalige Basis von Air Glaciers in Les Eplatures bei La Chaux de Fonds ist seit Mitte November wieder operativ. Neue Betreiberin der Basis ist die in Grenchen ansässige Firma Centaurium Aviation. Sie hat in Les Eplatures einen Helikopter Bell 505 der neusten, umweltfreundlichen Generation stationiert, der für Demonstrations- und Businessflüge eingesetzt wird. Neu ist in Les Eplatures die Firma Mountainflyers, Partner von Centaurium Aviation, mit einer dauerhaft stationierten Maschine vertreten. Heute hat der Samichlaus Hangarschlüssel und Geschenke überreicht.

Mountainflyers bietet ab der meist nebelfreien Basis Rundflüge, Taxiflüge, Schulungs-, Foto- und Überwachungsflüge an. Auch Mountainflyers hat im Jura eine Maschine des Typs Bell 505 Jet Ranger X im Einsatz, womit zwei der modernen Helikopter in Les Eplatures stationiert sind. Mountainflyers betriebt bereits Basen in Bern-Belpmoos und auf dem Flughafen Grenchen. Die Firma ist seit mehr als 40 Jahren auf die Ausbildung von Helikopterpiloten spezialisiert, bietet aber auf allen Basen auch kommerzielle Flüge an.

Helikopter des Typs Bell 505 sind leichte, einmotorige Maschinen mit Turbinentriebwerk. Dank neuster Technik verbraucht der Vierplätzer deutlich weniger Treibstoff. Importiert werden die Maschinen von Centaurium Aviation, die Independent Representative der Herstellerin Bell in der Schweiz ist. Centaurium Aviation plant derzeit auf dem Flughafen Grenchen mit dem Swiss Rotor Hub die Errichtung eines Kompetenzzentrums für die Aus- und Weiterbildung von Helikopterpiloten, das 2022 den Betrieb aufnehmen soll.

Dank der Übernahme durch Centaurium Aviation können drei der ehemaligen vier Mitarbeiter von Air Glaciers in Les Eplatures weiter beschäftigt werden. Der vierte wechselte beim Verkauf der Basis nach Sitten. pd

www.mountainflyers.ch 

www.centaurium-aviation.com

Die beiden neu in Les Eplatures stationierten Bell 505 Jet Ranger X. Foto Centaurium Aviation

Der Samichlaus konnte es sich einrichten, und am 4. Dezember die Hangarschlüssel der neuen Heli-Basis von Centaurium Aviation und Mountainflyers in Les Eplatures vorbeibringen. Foto Centaurium Aviation

03. Dezember 2020: Seit September 2019 ist auf der Rega-Basis Mollis im Rahmen eines Pilotprojekts ein Notarzteinsatzfahrzeug stationiert. Damit könne der Rega-Notarzt auch dann ausrücken, wenn ein Einsatz mit dem Rettungshelikopter beispielsweise aufgrund schlechten Wetters nicht möglich oder sinnvoll sei, teilt die Rega mit. Nach einer einjährigen Testphase haben die Glarner Behörden, das Kantonsspital Glarus und die Rega nun eine positive Bilanz gezogen und beschlossen, das Projekt unbefristet weiterzuführen.

Im Zentrum des Pilotprojekts standen die Bemühungen, bereits vorhandene, personelle Ressourcen zu Gunsten der Patientinnen und Patienten noch besser zu nutzen, so die Rega. Nach Ablauf der einjährigen Testphase ziehen die Glarner Behörden, das Kantonsspital Glarus sowie die Rega eine positive Bilanz: Das Pilotprojekt hat sich bewährt. Insgesamt rückte der Rega-Notarzt seit Anfang Jahr 32 Mal mit dem Fahrzeug aus und die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst des Kantonsspitals Glarus funktionierte sehr gut. Kleinere Optimierungen im Ablauf wurden gemeinsam identifiziert und werden noch umgesetzt.

Aufgrund der positiven Erfahrungen wird das Pilotprojekt nun in einen regulären und unbefristeten Betrieb überführt. In einem Nachtrag zur Leistungsvereinbarung zwischen dem Kanton Glarus und der Rega soll der Betrieb des Notarzteinsatzfahrzeuges festgehalten werden. Die Kosten für die Anschaffung und den Betrieb des Fahrzeugs werden grösstenteils durch die Rega getragen. Der Kanton beteiligt sich ab dem Jahr 2021 mit jährlich 20’000 Schweizer Franken an den anfallenden Kosten. pd

20. November 2020: Die Helikopterunternehmen der Schweiz haben durch die Covid-19-Pandemie teilweise beträchtliche Einnahmeausfälle erlitten. Vor allem im Rettungswesen und bei den Passagierflügen hinterliess der Lockdown vom Frühling tiefe Spuren. Besonders problematisch aber auch die Überregulierung, welche durch die Betriebe kaum mehr zu bewältigen ist.

Die führenden Schweizer Helikopterunternehmen trafen sich am Dienstag zur Generalversammlung der Swiss Helicopter Association SHA. Die Corona-Krise treffe die Schweizer Luftfahrt hart, sagte Fritz Messerli, neuer Leiter Sicherheit Flugbetrieb im Bundesamt für Zivilluftfahrt. Neben dem wirtschaftlichen Druck durch die Pandemie, und den Auswirkungen auf die Betriebe, beschäftige sich das Bundesamt aktuell auch mit der Integration der Drohnenoperationen in den Luftraum und der Sicherheit beim Betrieb von historischen Flugzeugen. Beim Erlass von neuen Bestimmungen sei das Schweizer Bundesamt selber primär in der Umsetzung und Implementierung aktiv. Es sei der politische Wille, dass die Schweiz die Bestimmungen der europäischen EASA übernehme, sagte Messerli.

Die Regulierung durch die EASA und deren Umfang werden in der Schweiz und dem europäischen Ausland immer wieder kritisiert. Die EASA habe denn auch eine Studie zur übermässigen Regulierung machen lassen, erklärte der Präsident der European Helicopter Association EHA, Peter Möller. Er forderte die EASA auf, die Ergebnisse der Studie zu veröffentlichen und Schritte einzuleiten, diesen Zustand zu ändern, denn insbesondere kleinere Unternehmen mit weniger als fünf Helikoptern könnten die überbordende Regelungsflut nicht mehr bewältigen. SHA-Präsident Martin Candinas pflichtet ihm bei: «Die Schweizer Helikopterbranche leidet unter gleich zwei Pandemien: Neben Covid-19 ist es vor allem die Regelschwemme der EASA, welche die Unternehmen belastet und gleichzeitig kaum je etwas zur Sicherheit des Flugbetriebs beiträgt.»

Als Beispiel nannte Candinas die EASA-Vorschrift, dass Berufspiloten über 60 Jahren keine kommerziellen Transportflüge mehr durchführen dürfen. «Diese Vorschrift ist unsinnig. Selbst eine Studie der EASA hat ergeben, dass Piloten über 60 medizinisch kein Risiko darstellen. Dennoch werden sie durch diese Regelung aus dem Berufsleben gedrängt. Sie verlieren ihr Einkommen und die Helikopterbetriebe einige ihrer erfahrensten Mitarbeitenden.»

Auch ein anderer staatlicher Eingriff in den Helikoptermarkt wurde erneut kritisiert. Immer wieder führt die Luftwaffe Transportflüge für zivile Unternehmen und Landwirte durch. «Da diese Einsätze für die Begünstigten kostenlos sind, werden die Helikopterunternehmen in unzulässiger Weise konkurrenziert. Genau diese Unternehmen halten aber kostenlos Leistungen bereit, die der Öffentlichkeit beispielsweise bei Naturkatastrophen und Unfällen wichtige Dienste leisten.» SHA-Präsident Candinas hat deswegen bei Bundesrätin Viola Amherd interventiert. «Armeehelikopter dürfen nur subsidiär eingesetzt werden», sagt er. «Als letztes Mittel, wenn die zivilen Mittel ausgeschöpft sind.» pd www.sha-swiss.ch