08. Mai 2020: Die AAA Alpine Air Ambulance (AAA) hat einen weiteren Rettungshelikopter eingeflottet: Der Bell 429 HB-ZUD wird auf den Basen Birrfeld, Balzers, Bern und Andorra eingesetzt. Der Helikopter sei auch für Hochgebirgseinsätze ideal, teilt AAA mit. Damit sind fünf Bell 429 in der Schweiz registriert.

Die AAA hat in den letzten Tagen einen neuen Rettungshelikopter eingeflottet und seine Flotte von total vier EC135 und einem Bell 429 um ein weiteres Bell-Modell erweitert. Auf der Rettungsbasis in Andorra fliegt die AAA bereits einen Bell 429, der als HB-ZOP registriert ist. Auch operiert die Muttergesellschaft – die Lions Air Group AG – bereits im VIP-Bereich mit Bell 429. Dies mit durchwegs positiven Erfahrungen, was die AAA dazu veranlasst hat, einen weiteren Bell 429 für die nationalen und als Back-up für die internationalen Rettungsbasen zu beschaffen.

Der Bell 429 HB-ZUD ist gemäss HEMS-Kriterien komplett medizinisch ausgerüstet. Zudem verfügt auch der jüngste Zuwachs der AAA-Rettungshelikopterflotte über eine Rettungswinde mit einer Länge von 90 Metern und kann mit Nachtsichtbrille (NVG) geflogen werden. Der BELL 429 ist blindflugtauglich für IFR-Anflüge und hat einen Vier-Achsen-Autopiloten. Von Vorteil für Rettungsflüge seien zum einen die Grösse des Helikopters mit einem komfortablen Innenraum und zum anderen die grosse Leistungsfähigkeit, was vor allem im Gebirge die Sicherheit erhöhe, so die AAA. Der neue Bell 429 ist bereits in den Farben der AAA-Helikopterflotte gebrandet und hat bereits erste Einsätze für die Transplantationsmedizin geflogen.

Mit dem HB-ZUD sind mittlerweile fünf Bell 429 in der Schweiz registriert. Neben den beiden von Lions Air Skymedia AG (AAA) hat auch Air Zermatt zwei Bell 429 als Rettungshelis im Einsatz (HB-ZSU und ZOZ). Der fünfte fliegt als HB-ZAP bei Héli-Alpes.  hjb

07. Mai 2020: Der Kanton Uri und die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega sichern und verstärken die bereits bestehende, langjährige Zusammenarbeit im Bereich der Luftrettung und der präklinischen Notfallmedizin. Neben der medizinischen Versorgung der Bevölkerung aus der Luft unterstütze die Rega neu die rettungsdienstliche Versorgung mit einem auf der Einsatzbasis in Erstfeld stationierten Notarzteinsatzfahrzeug, teilte die Rega mit.

Am 6. Mai unterzeichneten Barbara Bär, Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektorin des Kantons Uri, und Rega-CEO Ernst Kohler auf der Einsatzbasis in Erstfeld eine Leistungsvereinbarung zwischen dem Kanton Uri und der Rega. Die langfristige Leistungsvereinbarung hält fest, was im Rahmen der bestehenden Zusammenarbeit bereits seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert wurde: Die Rega betreibt im Kanton Uri eine Helikoptereinsatzbasis und stellt so die Luftrettung im Kanton Uri an 365 Tagen pro Jahr rund um die Uhr sicher. Die Vereinbarung regelt zudem, dass alle Luftrettungsmittel im Kanton durch die Einsatzzentrale der Rega koordiniert werden, wodurch sichergestellt ist, dass immer das nächste und beste Luftrettungsmittel zum Einsatz gelangt. Für den Kanton Uri fallen mit dieser Vereinbarung keine Kosten an: Die Rega erbringt ihre Leistungen im Rahmen ihres Stiftungsauftrages.

Neu ist die Rega ab dem 1. September  mit der Stationierung eines Notarzteinsatzfahrzeugs auf der Basis Erstfeld im Kanton Uri nicht nur als Notarztzubringerin in der Luft, sondern auch am Boden im Einsatz. Mit dem Notarzteinsatzfahrzeug kann der Rega-Notarzt zum Einsatzort gefahren werden, wenn der Rettungshelikopter beispielsweise wetterbedingt am Boden bleiben muss. Mit dem neuen rettungsdienstlichen Einsatzelement könnten die bereits bestehenden Ressourcen der Rega noch besser zu Gunsten der Patientinnen und Patienten im Kanton Uri genutzt werden, so die Rega in ihrer Mitteilung. An der Alarmierung ändert sich nichts: Wird die Sanitätsnotrufzentrale des Kantons Uri via Notrufnummer 144 oder die Rega-Einsatzzentrale über die Notrufnummer 1414 alarmiert, bieten die Disponenten das geeignete Rettungsmittel auf. Gesundheitsdirektorin Barbara Bär ist überzeugt: «Das Notarzt- Einsatzfahrzeug der Rega bedeutet für die rettungsdienstliche Versorgung der Urnerinnen und Urner eine wertvolle Ergänzung und Verbesserung.»

Der Kanton Uri und die Rega blicken auf eine lange gemeinsame Geschichte zurück: Bereits 1966 kam es zu ersten Rega-Einsätzen im Kanton und 1978 hat die Rega in Erstfeld einen eigenen Helikopter stationiert. Heute verzeichnet die Rega im Kanton Uri jährlich mehr als 1000 Luftrettungsflüge mit Rettungshelikoptern. Im Schnitt fliegt sie rund 350 Patienten pro Jahr zur weiterführenden Behandlung nach Notfällen in das Kantonsspital Altdorf. Fest verankert ist die Rega auch in der Bevölkerung: Fast zwei Drittel der Urnerinnen und Urner unterstützen die Rega mit ihrem jährlichen Gönnerbeitrag. pd

Direkt zur Rega

Barbara Bär und Ernst Kohler bei der Vertragsunterzeichung. Foto Rega

05. Mai 2020: Helikopterunternehmen in der ganzen Schweiz stellen auch in der Coronakrise sicher, dass dringende Flüge jederzeit durchgeführt werden können. Weil die Einsätze drastisch zurückgegangen sind, sind die Verluste aus Pikettdiensten enorm angestiegen.

Mit dem plötzlichen Erliegen des Tourismus im Alpenraum durch die Corona-Pandemie sind auch die Helikoptereinsätze für Rettungs- und Versorgungsflüge drastisch zurückgegangen. Dennoch halten die Unternehmen der Schweizer Helikopterbranche ein ständiges Dispositiv aufrecht, um für Patientenrettungen, Verlegungsflüge, Sucheinsätze oder die Brandbekämpfung jederzeit einsatzbereit zu sein. Schweizer Heliunternehmen kämpfen deshalb mit hohen Kosten bei gleichzeitig einbrechenden Einnahmen, wie die Swiss Helicopter Association SHA heute mitteilte.

Philipp Perren, Verwaltungsratspräsident der Air Zermatt, rechnet vor: «Um einen Rettungshelikopter während 12 Monaten täglich 24 Stunden einsatzbereit zu halten, rechnen wir für die Crew aus einem Piloten, einem Notarzt und einem Sanitäter rund 16.5 Vollzeitstellen. Crew, Einsatzleitung und Administration kosten so rund 2.4 Millionen Franken – egal, ob Einsätze geflogen werden, oder nicht. Zurzeit arbeiten im Rettungsbereich fast zwei Drittel des Personals, wir werden aber nur zu rund 10 Prozent der normalen Einsätze aufgeboten.»

Patrick Fauchère, Flugbetriebsleiter der Air Glaciers ergänzt: «Mit der Schliessung der Wintersportgebiete Mitte März ist rund ein Drittel der Rettungseinsätze des gesamten Winters weggebrochen. Dennoch können wir unsere Basen nicht einfach schliessen: bei Verkehrsunfällen, Lawinenabgängen oder Waldbränden erwarten die Menschen, dass wir sofort für sie da sind.» Über alle Einsatzarten betrachtet, fliege Air Glaciers zurzeit nur gut die Hälfte der normalen Flugstunden, so Fauchère. Auch die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega verzeichnet deutlich weniger Primäreinsätze zur Rettung von Patienten.

Der Präsident der Swiss Helicopter Association SHA, Nationalrat Martin Candinas spürt den Druck, der auf der Branche lastet: «Zusammen mit den Blaulichtorganisationen und Spitälern leisten die Helikopterunternehmen einen wesentlichen Beitrag für die koordinierten Gesundheitsversorgung und erbringen so eine wichtige gesellschaftliche Leistung zugunsten der Sicherheit in der Schweiz. Sie halten dafür Leistungen vor, die sehr hohe Kosten verursachen, wegen der geringen Anzahl der Einsätze aber kaum vergütet werden.»

Neben Flügen für erkrankte oder verunfallte Patienten spielen die regionalen Helikopterunternehmen auch eine andere wichtige Rolle für die Sicherheit vor Naturgefahren: So standen sie in den letzten Wochen für Löschflüge bei Wald- und Flächenbränden in schwer zugänglichen Gebieten und die sofortige Gefahrenbeurteilung nach Erdrutschen und Steinschlägen im Einsatz. Arbeitsflüge mit Helikoptern waren auch während des Lockdowns in der Schweiz grundsätzlich möglich.

www.sha-swiss.ch

Ein Ecureuil der Air Zermatt im Einsatz gegen einen Wiesenbrand bei Zermatt. Foto Air Zermatt

26. April 2020: Auch auf dem Flughafen Bern-Belp sorgt die Corona-Krise für weniger, aber dafür speziellen Flugverkehr. Viele VFR-Piloten nutzen die Situation des relativ leeren Luftraums über der Schweiz, verbunden mit dem schönen Wetter, für ein individuelles Training auf speziellen Flugrouten. Oft genutzt wird Bern-Belp aber auch von Berufspiloten zur Pilotenschulung und für IFR-Anflüge mit Biz Jets und Turboprops.

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22. April 2020:  Die Corona-Krise sorgt auf dem Flughafen Zürich nach wie vor für ausgesprochen wenig Verkehr, doch jeden Tag landen oder starten auch spezielle Flugzeuge, die in „normalen“  Zeiten nicht in Zürich zu sehen wären. Auffallend ist der hohe Anteil des VFR-Verkehrs. Die nachfolgenden Bilder zeigen einige besondere Besucher der verganenen sieben Tage. Weiterlesen

16. April 2020: Die Rega hat im vergangenen Jahr mehr als 11’000 Menschen in Not helfen können und hat zusammen mit ihren Partnern rund 17’000 Einsätze organisiert. Damit die Rega auch in Zukunft Luftrettung auf höchstem Niveau bieten kann, wird viel in Innovationen wie den allwettertauglichen Helikopter AW169-FIPS investiert.

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14. April 2020: Die AAA Alpine Air Ambulance (AAA) steht bereits seit sechs Wochen rund um die Uhr im Einsatz für SARS-CoV-2 / COVID-19-Transporte. Am Boden und in der Luft haben die AAA-Crews bisher über 200 Covid-19-Patienten und Verdachtsfälle transportiert. Der EC135P1 HB-ZJE wurde als zusätzlicher, isolationstauglicher „Pandemie-Transporthelikopter“ bereitgestellt. Weiterlesen

11. April 2020: Seit dem 11. März haben die Helikopter-Crews der Rega insgesamt 74 Covid-19-Patienten geflogen. Wie die Rega weiter mitteilte, verzeichnet sie seit Beginn der Pandemie deutlich tiefere Helikopter-Einsatzzahlen, was auf das veränderte Freizeitverhalten der Schweizer Bevölkerung zurückzuführen sei.

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9. April 2020: Trotz schwieriger äusserer Umstände konnte der Leonardo-Konzern am 8. April den formellen Abschluss der Übernahme des Helikopter-Herstellers Kopter bekanntgeben. Nach wie vor bleibt unklar, was die Übernahme längerfristig für die Schweizer Standorte von Kopter bedeutet.
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04. April 2020: Auch Helibetriebe bleiben von den Auswirkungen der Corona-Krise nicht verschont. Nach wie vor möglich sind Einsätze im Bereich Aerial-Work, wie das Beispiel eines Super-Puma-Aussenlasttransportes von Heliswiss International am 3. April in Basel zeigt.

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