10. August 2022: Die Air Zermatt hat einen Löschkessel patentieren lassen, der die Brandbekämpfung mit Helikoptern verbessert und dabei gleichzeitig die Sicherheit der Piloten erhöht. Da eine Tonne Löschwasser konzentriert und innerhalb nur drei Sekunden auf den Brandherd abgeworfen werden könne, sei die Löschwirkung im Vergleich zu bisherigen Kesseln höher, teilt Air Zermatt weiter mit. Entwickelt wurde der Löschkessel von ihrem Gründer Beat Perren.

Mit dem bislang oft eingesetzten «Bambi Bucket» habe Löschwasser nicht schnell genug über dem Brandherd abgeworfen werden können, hält Air Zermatt fest. Deshalb verdampfe ein grosser Teil des Löschwassers, bevor es auf den Brandherd trifft. Ausserdem bestehe bei einem leeren «Bambi Bucket» die Gefahr, dass der Löschsack beim schnellen Sinkflug mit dem Heckrotor kollidiere. Diese Nachteile veranlassten Air Zermatt-Gründer Beat Perren dazu, an einem neuen Löschkessel zu arbeiten. Dieser wurde nun patentiert.

Der neue, pneumatische Aluminiumlöschkessel kann wahlweise mit 1000 oder 800 Liter Löschwasser gefüllt werden. Dies entspreche in den Walliser Höhenlagen sowohl der Tragkraft des Ecureuil H125 (AS350B3) wie auch der zweimotorigen Bell 429, die für Nachteinsätze eingesetzt werden können. Eine Tonne Löschwasser kann in nur drei Sekunden über dem Brandherd abgeworfen werden. Per Knopfdruck kann der Pilot den Boden des Kessels aufklappen. Das Löschwasser gelangt somit konzentriert in den Brandherd.

Der patentierte Air Zermatt-Löschkessel ermöglicht im Vergleich zu bisher eingesetzten Mitteln ein nahes Abwerfen des Löschwassers über dem Brandherd. Der Kessel ist mit Stahlseilen an der Lastenklinke des Helikopters aufgehängt, die beliebig verlängert werden können. Dies ermögliche es dem Piloten, oberhalb von Hitze und Rauch zu fliegen und das Löschwasser trotzdem nahe über dem Brandherd abzuwerfen, so Air Zermatt weiter.

Bei einem Brandfall müssen Helikopter so rasch wie möglich aufgeboten werden. Deshalb gilt beispielsweise im Kanton Wallis die Devise: Rauch im Wald – Helikopter! Helikopter-Unternehmen setzen für die Brandbekämpfung verbreitet das sogenannte «Bambi Bucket» ein – ein Löschsack, der im Helikopter mitgeführt werden kann und somit eine schnellere Überflug-Geschwindigkeit ermöglicht. Bei den kurzen Distanzen in der Schweiz falle dieser Vorteil im Vergleich zum Air Zermatt-Löschkessel nicht ins Gewicht, so Air Zermatt.

Mit dem leeren «Bambi Bucket» muss der Pilot im Sinkflug die Fluggeschwindigkeit stark reduzieren, damit der leere Plastikbehälter nicht hinten hochgeht und den Heckrotor des Helikopters beschädigt. So geschehen bei einem Super-Puma der Armee beim Löschen des grossen Waldbrandes in Visp. Der leere Air Zermatt-Löschkessel fliegt auch im schnellen Sinkflug problemlos. Der Kessel lässt sich in einem Wasserbecken nicht nur viel schneller füllen als die bisher eingesetzten Löschsäcke, er kann auch direkt mit einem Feuerwehrschlauch in nur rund 25 Sekunden gefüllt werden. Mit dem neuen Air Zermatt-Löschkessel wird somit beim Füllen, Entleeren und auch beim Rückflug wertvolle Zeit gewonnen. Zudem kann der Pilot im Vorwärtsflug mit einer Geschwindigkeit von 60 bis 80km/h das Löschwasser geballt ins Feuer schleudern.

Um bei Waldbränden eine erfolgreiche Löschwirkung zu erreichen, müssen Wasserabwürfe in möglichst kurzen Zeitabständen erfolgen. Deshalb sollte der Bezugsort für Wasser möglichst nahe beim Brandherd sein.  Ende der 1970er-Jahre liess die Air Zermatt ein mobiles Wasserbecken mit 44’000 Litern Inhalt herstellen, das in der Nähe des Brandes aufgestellt wird, um die Rotationszeiten des Helikopters zu minimieren. Das Wasserbecken richtet sich beim Füllen von Wasser selbst auf. Die Abmessungen des Air Zermatt-Beckens wurden so gewählt, dass sich die Löschkessel darin rasch füllen lassen. Bei fast allen Waldbränden kam das Wasserbecken der Air Zermatt zum Einsatz und hat sich dabei bestens bewährt. pd

Der Löschkessel von Air Zermatt ist nun patentiert wurden. Foto Air Zermatt

Air-Zermatt-Gründer Beat Perren hat auch den Löschkessel entwickelt. Foto Air Zermatt

05. August 2022: Die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega hat die Rezertifizierung der Commission on Accreditation of Medical Transport Systems (CAMTS) erneut erfolgreich bestanden. Die Rega lässt sowohl ihre Luftrettung mit Rettungshelikoptern und Ambulanzjets, als auch die ärztlich begleiteten Repatriierungen zertifizieren. Sie ist eigenen Angaben zufolge die einzige europäische Organisation, welche die entsprechenden Kriterien in dieser Form erfüllt.

Zuletzt war die Rega im Jahr 2019 durch CAMTS rezertifiziert worden. Das ursprüngliche CAMTS-Zertifikat besitzt die Rega schon seit 2016. Als Grundlage für die erfolgreiche Rezertifizierung diente ein mehrwöchiges und aufwendiges Prüfverfahren. CAMTS ist eine unabhängige und internationale Non-Profit-Organisation, die medizinische Transportunternehmen nach aktuellen wissenschaftlichen Kriterien prüft und zertifiziert. Bei einer Zertifizierung werden medizinische Aspekte geprüft, während auch fliegerische und organisatorische Komponenten gleichermassen miteinbezogen werden. Im Rahmen der Rezertifizierung hätten die Auditoren unter anderem den hohen Standard bei der Überwachung und Analyse der Flugdaten sowie die Massnahmen und Prozesse zur Vorbeugung und dem Umgang mit Müdigkeit im Einsatz hervorgehoben, teilt die Rega weiter mit.

«Diese erneute Rezertifizierung spricht für unseren Willen, qualitativ hochstehende Luftrettung für unsere Patienten zu betreiben und uns dabei laufend weiter zu verbessern», erklärt Ernst Kohler, CEO der Rega. Nur wenige international tätige Unternehmen erfüllen die Richtlinien von CAMTS. Dies ist eine Non-Profit-Organisation, die sich der Sicherstellung von Qualität und Sicherheit von medizinischen Transportdiensten verschrieben hat.  pd

01. August 2022: Das Royal International Air Tattoo (RIAT) ist zurück, und wie: 266 Luftfahrzeuge aus 32 Ländern begeisterten vom 15. bis 17. Juli 2022 auf der britischen Luftwaffenbasis Fairford rund 200‘000 Besucher. Bei besten Wetterbedingungen und hohen Temperaturen von mehr als 30 Grad wurde an den drei Tagen während rund 21 Stunden ein abwechslungsreiches und vielfältiges Flugprogramm geboten. Das 75-Jahr-Jubiläum der US Air Force sowie die Darbietung des südkoreanischen Kunstflugteams «Black Eagles» gehörte zu den Höhepunkten. Den Abschluss durfte am Wochenende jeweils die Schweizer Luftwaffe zelebrieren.  Filmreport Hansjörg Bürgi

28. Juli 2022: Die Air Zermatt hat auf ihrer Basis in Zermatt einen Flugsimulator mit Virtual Reality (VR) in Betrieb genommen. Das Gerät ermöglicht angehenden, aber auch erfahrenen Piloten via VR, ihre Flugstunden und Flugchecks zu absolvieren Die Air Zermatt zählt neben den Mountainflyers in Bern zu der ersten in der Schweiz, welche sich für einen Flugsimulator des Schweizer Herstellers VRM Switzerland entschieden haben.

Mit dem neuen Flugsimulator reduziert die Air Zermatt eigenen Angaben zufolge ihren ökologischen Fussabdruck. Ausserdem sei die Neuanschaffung eine langfristige Lösung, um Kosten und Zeitaufwand zu senken. Mindestens alle sechs Monate muss jeder Pilot ein Flugtraining durchführen: Halbjährlich ist dies der OPS Operator Proficiency Check, jährlich die Lizenzerneuerung LPC License Proficiency Check. Durch den modernen VR-Simulator kann die Air Zermatt jedes zweite Training im Heliport vornehmen. Gemäss Gerold Biner, CEO und Pilot der Air Zermatt, können zudem angehende Piloten ihre ersten Flugstunden im Simulator absolvieren. Sie bekommen ein Gefühl für die Maschine und haben weniger Mühe das Cockpit zu bedienen, wenn sie dann in einem echten Heli sitzen.

Die Maschine simuliert das Ecureuil H125 (AS350B3e, welches bei der Air Zermatt für Flüge aller Art im Einsatz steht Mit diesem Helikopter führt das Walliser Luftunternehmen touristische und Transportflüge, aber auch Rettungen durch. Die Bilanz nach den ersten Flugstunden fällt gut aus, wie Tizian Gruber, leitender Operator am neuen Flugsimulator bestätigt: Im Vergleich zum echten Helikopter bietet die virtuelle Realität eine extrem realistische Simulation. Der Vorteil zeige sich insbesondere in schwierigen Manövern: Besondere Situationen wie ein Heckrotorverlust oder das Durchführen einer Autorotation bis zum Boden, sind im echten Helikopter schlichtweg zu gefährlich und können praktisch kaum geübt werden. „Der Simulator eröffnet uns neue Möglichkeiten und schliesst Lücken“, hält Tizian Gruber fest.

Der Simulator steht jedoch nicht nur den Piloten der Air Zermatt zur Verfügung. Auch die breite Bevölkerung soll ihn nutzen können: Einmal das Erlebnis des Fliegens ausprobieren oder herausfinden, ob die Berufung des Piloten etwas für einen ist. Auch dies ermöglicht diese neue Anschaffung, so Biner. Er ist überzeugt von der Technik des Flugsimulators: Er funktioniert einwandfrei, die Brille bietet eine optimale Umsetzung ohne Verzögerung und das gesamte Team ist für die Arbeit am neuen Gerät topmotiviert: „Wir können jetzt schon einen enormen Mehrwert feststellen.“

Die Air Zermatt zählt nebst den Mountainflyers in Bern zu der ersten in der Schweiz, welche sich für einen Flugsimulator des Schweizer Herstellers VRM Switzerland entschieden haben. Die Idee zur Anschaffung, die gesamte Entwicklung bis hin zur Realisierung wurde in enger Zusammenarbeit mit VRM Switzerland umgesetzt. Wohlüberlegt musste auch die Positionierung sein: Da der rund 600 Kilogramm schwere Simulator einem hohen Sicherheitsstandart unterliegt und auch physisch stets in Bewegung ist, wird ein separater Raum benötigt. Dieser wurde im oberen Teil des Hangars in Zermatt umgesetzt und von den Mitarbeitenden der Air Zermatt ausgebaut. pd

 

Durch den modernen H125-VR-Simulator kann die Air Zermatt jedes zweite Training im Heliport vornehmen

17. Juli 2022: Das PC-7 TEAM der Schweizer Luftwaffe und das Hornet Solo Display Team haben den krönenden Abschluss des Flugprogrammes der weltweit grössten Airshow gebildet, welche über dieses Wochenende im britischen Fairford stattgefunden hat. Zudem spielen Pilatus-Flugzeuge eine dominante Rolle im diesjährigen Programm, das dem Pilotentraining gewidmet ist. 

Nach dem pandemiebedingten Ausfall im 2020 und 2021 hat die grösste Airshow der Welt, das Royal International Airtattoo RIAT dieses Jahr vom 15. bis 17. Juli wieder im britischen Fairford stattgefunden. Bei heissem Sommerwetter ist am Samstag und Sonntag ein über achtstündiges Nonstop-Flugprogramm geboten worden. Am Samstag flog Top-Gun-Star Tom Cruise mit einem Ecureuil-Helikopter ein. Eigentlich hätte er der Airshow „inkognito“ beiwohnen wollen, doch kaum war er gelandet, gingen die ersten Bilder von ihm aus Fairford über die sozialen Medien.

Europäische Luftwaffen, solche aus Übersee und natürlich die heuer ihr 75. Jubiläum feiernde US Air Force, insgesamt 32 Nationen, haben über 300 Flugzeuge nach Fairford geflogen. Die USAF und RAF hielten sich aber aufgrund des aktuellen Alert-Zustandes wegen des Ukraine-Krieges mit grossen Auftritten zurück. Doch dies tat dem attraktiven Flugprogramm keinen Abbruch. Einer der Höhepunkte bildete die südkoreanische Kunstflugstafffel „Black Eagles“ mit ihren acht T-50B Golden Eagle, welche eine spektakuläre 30-minütige (!) Show präsentierten. Die österreichische Luftwaffe entsandte zwei Eurofighter und eine C-130 Hercules nach Fairford und begeisterte das Publikum mit ihrer Alarmstart-Demonstration, bei welcher die beiden Eurofighter den über den Platz fliegenden Hercules abfingen.

Als Vertreter der Schweizer Luftfahrtindustrie haben die Pilatus Flugzeugwerke und die RUAG AG am Airtattoo teilgenommen. Gleich vier Programmpunkte wurden mit Pilatus-Trainern bestritten: die Einzeldemo des PC-9M der slowenischen Luftwaffe, die vier PC-9M des irischen Kunstflugteams, das neue französische PC-21-Duo und natürlich das Schweizer PC-7 TEAM.

Die Schweizer Luftwaffe ist neben dem PC-7 TEAM auch mit dem Hornet Solo Display Team in Fairford vertreten. Gemeinsam haben sie am Samstag und Sonntag die grandiose Airshow mit einem neuen Super-Act beendet: Nach dem Start fliegt das PC-7 TEAM in Formation über den Platz, und die Hornet startet unter ihnen direkt in die Formation hinein. Dieser sehr attraktive und vom Publikum mit tosendem Applaus unterstützte Schlussakt leitet dann zuerst zur Hornet-Demo über,  während das PC-7 TEAM den krönenden Abschluss der grössten Airshow der Welt bildet.   Fotoreport Hansjörg Bürgi

Ein ausführlicher Report erscheint in der Augustausgabe von SkyNews.ch, welche ab dem 1. August erhältlich ist.

15. Juli 2022: Airbus Helicopters hat jüngst das 7000. Exemplar seiner Ecureuil-Familie ausgeliefert. Damit ist der H125, wie der Helikopter in seiner aktuellen Produktionsversion heisst, einer der erfolgreichsten Helikopter überhaupt. Auch in der Schweiz ist der H125 Ecureuil mit aktuell über 80 registrierten Maschinen insbesondere in der Arbeitsfliegerei der Mehrzweckhelikopter schlechthin.

1974, damals noch mit Aérospatiale als Hersteller, hat der erste AS350 Ecureuil abgehoben. Nun konnte Airbus Helicopters die Ablieferung der 7000. Maschine an den französischen Betreiber Blugeon feiern. Airbus zählt auch den H130 zur Ecureuil-Familie, der auf die dynamischen Komponenten des Ecureuils setzt. Im Verlauf ihrer Erfolgsgeschichte konnte die Ecureuil-Familie auch Weltrekorde verbuchen, so zum Beispiel die Landung einer H125-Serienmaschine auf dem höchsten Punkt der Welt. Didier Delasalle setzte die Kufen eines H125 am 14. Mai 2005 auf den Gipfel des Mount Everest – das konnte noch mit keiner anderen Maschine erreicht werden.

Beliebt sind die Ecureuils nicht in erster Linie wegen Rekordflügen, sondern wegen ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Auch in der Schweiz setzen die meisten Helikopterbetriebe für Aussenlasttransporte auf den H125, dank seiner Vielseitigkeit wird der H125 aber weltweit für Rettungsflüge und Personentransporte, als Lösch- oder Sprühhelikopter oder bei Polizei und Militär eingesetzt. Laut Airbus hat das beliebte Modell bisher in 124 Ländern auf der ganzen Welt 2014 Kunden gefunden. Die weltweite Ecureuil-Flotte hat bereits die imposante Marke von 37 Millionen Flugstunden überschritten. Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist dabei noch nicht abzusehen. Im letzten Jahr haben die Luftfahrtbehörden EASA und FAA ein Leistungsupgrade von zehn Prozent für die Arriel 2D Turbine des H125 zertifiziert und Airbus konnte alleine im letzten Jahr Bestellungen von 147 H125 und 48 H130 ausweisen. Auch in der Schweiz werden nach wie vor mehrere neue H125 pro Jahr in Dienst gestellt. Eugen Bürgler

Der 7000. Helikopter der Ecureuil Familie wurde an den französischen Betreiber Blugeon ausgeliefert. Foto Airbus Helicopters

10. Juli 2022: Was für ein Tag am Samstag, 9. Juli auf dem Stanserhorn! Die Oldtimer-Luftparade rund ums Stanserhorn hat nicht ein Highlight geboten, nein, es gab gleich eine ganze Reihe von raren Oldtimer-Flugzeugen aus einmaliger Perspektive zu sehen. Rund ein Dutzend der gezeigten Flugzeuge nahm zum ersten Mal am einzigartigen Aviatik-Event teil. Dazu gehörte der Papyrus-Hunter, der als Überraschungsgast für das grosse Finale sorgte.

Ein Flugprogramm mit 16 Oldtimer-Flugzeugen, dazu ein Bell 47 Helikopter, eine Formation mit Pilatus P3 und zum grossen Finale auch noch eine Vorführung mit dem Papyrus-Hunter – die Oldtimerparade am Stanserhorn hat die Besucherinnen und Besucher rundum begeistert. Zwar musste auch die diesjährige Ausgabe des besonderen Aviatik-Events auf knapp 2000 Metern Höhe einige kurzfristige Absagen verzeichnen. So fehlten die DC-3 der Classic Formation und die De Havilland Dove aus Deutschland und auch die Beech 18 HB-GAC musste aus technischen Gründen absagen. Doch Premieren wie die Junkers F-13, der PC-6 „Yeti-Porter“, die Boeing B-25 Mitchell von Red Bull und die einzigartige Formation von Papyrus-Hunter und Pilatus P-3 sorgten zusammen mit den anderen Oldtimern für phantastische Bilder. Höchstens selber fliegen ist noch schöner…  Fotoreport Eugen Bürgler

Eine Auswahl von Bildern und mehr Informationen zur Stanserhorn-Flugparade finden Sie in der nächsten Ausgabe von SkyNews.ch.

 

03. Juli 2022: Im vergangenen Jahr hat Air Zermatt über 6700 Flugstunden geleistet – so viele wie noch nie. Doch 2021 bedeutet auch das Ende der langjährigen Ära des Lamas bei Air Zermatt. An ihrer 53. Generalversammlung auf der Riffelalp oberhalb Zermatt konnte Air Zermatt ihren Aktionären kürzlich auch verschiedene Innovationen vorstellen, so ein neuartiger Bergesack oder ein ausgeklügeltes System zur Montage von Fliegerwarnkugeln.

Das erfreuliche Ergebnis erklärte Verwaltungsratspräsident Philipp Perren an der Generalversammlung in Zermatt hauptsächlich mit den über 6700 (2020: 5828) geflogenen Flugstunden, was die höchste Zahl an Flugstunden seit der Gründung der Air Zermatt AG bedeutet. Auch die Zahl der Rettungseinsätze erreichte mit 1785 ein stolzes Ergebnis. Rückläufig entwickelte sich dagegen die Zahl der terrestrischen Ambulanzeinsätze. 2021 verzeichnete die Air Zermatt AG 827 Fahrten, während es 2020 noch 858 Fahrten waren.

Mit Wehmut blickte Philipp Perren an der Generalversammlung auf ein halbes Jahrhundert zurück, bei dem der Lama-Helikopter bei der Air Zermatt unter härtesten Bedingungen Dienst tat. Im Dezember 2021 mietete ein privater Pilot das letzte Lama und beschädigte dieses bei einer Landung auf dem Alphubel derart, dass die Maschine einen Totalschaden erlitt. Damit ging eine Ära bei Air Zermatt zu Ende.

Die Air Zermatt AG hat in Kooperation mit MK-Med und PAX einen neuen Bergesack entwickelt. Im Februar 2022 wurde er nach MDR (Medical Direct Regulation) zugelassen, was die höchste Zulassungsstufe darstellt. Ausser bei Patientenflügen aus Arztpraxen oder eigentlichen Verlegungen kommt der neu entwickelte Bergesack quasi bei allen Patiententransporten im Helikopter zum Einsatz. Dieser unter Mitwirkung der Air Zermatt entwickelte Sack wird mit leichten Änderungen auch bei der Rega im Einsatz stehen und diese kann somit von dieser neuerlichen Innovation der Air Zermatt profitieren.

An der Generalversammlung präsentierte Präsident Philipp Perren zudem ein neues System, um Elemente wie Fliegerwarnkugeln an Leitungen zu wechseln, die von Simon Anthammatten und Robert Andenmatten, beides Piloten der Air Zermatt, entwickelt wurden. Dieses SiRoTi-System erlaubt unter anderem einen rascheren, sicheren und effizienten Wechsel von Fliegerwarnkugeln, Spiralen, Distanzhaltern oder Reparaturen an Leitungen und Seilbahnkabeln. «Durch die verbesserte Technik wird der ‚Workload‘ des Piloten und der Monteure vereinfacht und deren Sicherheit erhöht», so Philipp Perren.

Ausserdem hat die Air Zermatt im vergangenen Geschäftsjahr in einen neuartigen VR/Motion Simulator investiert. Dieser moderne Simulator wurde in der Basis in Zermatt installiert und generiert dem Piloten nicht nur Bilder, sondern durch Bewegungen wird auch physisch der Eindruck des Fliegens erweckt. «So wird die Air Zermatt künftig ihre Piloten zusätzlich auf dem innovativen Simulator von VRM Switzerland schulen können», so Präsident Philipp Perren vor den anwesenden Aktionären.

An der Generalversammlung bedankte sich Philipp Perren bei allen Mitarbeitenden für den ausserordentlichen Einsatz im vergangenen Geschäftsjahr: «Die Air Zermatt zählt auf hervorragende Mitarbeitende mit grosser Solidarität zum Unternehmen. Sie sind bereit, Ausserordentliches zu leisten.» Ein besonderer Dank richtete Perren dabei an Dr. Axel Mann, der von 1983 bis 2020 die ärztliche Leitung bei der Air Zermatt innehatte. «Dr. Axel Mann hat den medizinischen Dienst der Air Zermatt mit Sicherheit zu den besten der Welt gemacht», würdigte Philipp Perren den langjährigen ärztlichen Leiter des Flugunternehmens. Ein besonderer Dank gehöre ausserdem Philippe Imboden, der die Air Zermatt als Mitglied der Geschäftsleitung seit 2000 entscheidend geprägt hat. Beide sind im Frühling 2022 in den Ruhestand getreten.  pd

Die Piloten von Air Zermatt trainieren im Simulator von VRM Switzerland. Foto VRM

29. Juni 2022: Die Tage des EC-135 des Hôpitaux universitaires de Genève (HUG) sind gezählt, denn die Rega wird diesen gelben Rettungsheli durch einen brandneuen H145 mit fünf Rotorblättern ersetzen, wie sie heute mitteilt. Zudem wird auch die Genfer Basis am Flughafen umgebaut und vergrössert.  

Die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega freut sich eigenen Angaben zufolge über die Vereinbarung, die heute vom Staatsrat des Kantons Genf unterzeichnet wurde. Dieser Vertrag zwischen dem Kanton Genf, den Hôpitaux universitaires de Genève (HUG) und der Rega garantiere die Fortsetzung der langjährigen Zusammenarbeit zum Wohl der Patienten. Die Bevölkerung werde von optimalen Leistungen in der Luftrettung profitieren können, teilt die Rega weiter mit.

Sie will in Genf einen neuen Helikopter vom Typ Airbus H145 mit fünf Rotorblättern stationieren. Um den Helikopter in Genf stationieren zu können, muss die Rega ihre Basis am Flughafen erneuern. So soll der bestehende Hangar umgebaut und vergrössert werden. Zudem sollen Schlafräume für die Crew geschaffen werden, die dann rund um die Uhr auf der Basis übernachten kann. Dadurch wird die Reaktionszeit der Besatzung während der Nacht verkürzt, so dass ein nächtlicher Abflug in nur wenigen Minuten möglich ist. Die Luftrettungsleistungen der Rega werden für den Kanton Genf keine Kosten verursachen. Die Rega finanziert sich dank den Beiträgen ihrer Gönnerinnen und Gönner.

Das Abkommen regelt zudem die Zusammenarbeit mit dem HUG, das unter anderem das medizinische Personal für die Basis stellen wird. Bei der Alarmierung des auf dem Genfer Flughafen  stationierten Rettungshubschraubers ändere sich durch das neue Abkommen nichts. Die CASU (Centrale d’appels sanitaires urgents 144) entscheidet, welches Rettungsmittel eingesetzt werden muss.

Die Rega, das Universitätsspital Genf (HUG) und der Kanton Genf pflegen eine langjährige Partnerschaft zum Wohl der Patientinnen und Patienten: Bereits 1971 wurde dort die Basis errichtet, Mitte der 1980er-Jahre schlossen die Parteien einen ersten Zusammenarbeitsvertrag ab. Seit 2003 fliegt die Genfer Crew mit einem zweimotorigen Rettungshubschrauber des Typs EC135 Einsätze in der Region. Ob Unfall, Krankheit, Suchflug oder Wasserrettung: Das Einsatzspektrum der Basis Genf, die unter dem Funkrufnamen „Rega 15“ jährlich rund 400 Einsätze in der Region fliegt, ist breit gefächert. Die Crew arbeitet regelmässig mit verschiedenen Einsatzpartnern zusammen – so etwa mit der Genfer Feuerwehr der Alpinen Rettung Schweiz, dem französischen Service d’aide médicale urgente (SAMU), der Internationalen Leman-Rettungsgesellschaft und dem Sicherheitsdienst des Genfer Flughafens.  pd

28. Juni 2022: Vergangenen  Sonntag, am 26. Juni, haben die besten Drohnenpiloten der Schweiz beim Integra Race um die Schweizer Meisterschaft gekämpft. Das offizielle Swiss Drone League Rennen hat in einer aussergewöhnlichen Umgebung beim Versuchsstollen Hagerbach in Flums stattgefunden. Gewonnen hat der erst 16-jährige Marvin Schäpper aus Liechtenstein, vor Yanik Siegwart und David Muller auf dem dritten Rang.

Die 16 besten Drohnenpiloten der Schweiz traten an einem offiziellen Lauf der Schweizer Meisterschaft im Drohnenfliegen gegeneinander an. Dabei galt es, die kleinen Hochgeschwindigkeitsdrohnen mit bis zu 80 Stundenkilometer in Echtzeit durch einen speziell aufgestellten Parcours mit unterschiedlichen Hürden zu steuern. Qualifikationsrennen ermittelten die schnellsten Piloten, die dann im Final am späten Nachmittag gegeneinander um den ersten Platz kämpften.

Obwohl Drohnenrennen nach wie vor eine Nischensportart in der Schweiz sind, fanden zahlreiche Besucherinnen und Besucher den Weg nach Flums. Das Mitverfolgen der Rennen war live neben der Rennstrecke und auf grossen Screens möglich. Eines der Highlights beinhaltete die indirekte Teilnahme mit First-Person-View-Brillen (FPV-Brille). Wer wollte, konnte sich eine FPV-Brille aufsetzen und so während der Läufe praktisch im Cockpit einer Drohne sitzen, welche die exakt gleiche Sicht vermitteln, wie die Piloten live im Rennen sehen. Das wahnwitzige Tempo der Drohnen sorgte dabei auch bei den Gästen für Nervenkitzel, so die Organisatoren.

In die Region brachte der Anlass die in Zizers ansässige Integra Biosciences. Das Bündner High-Tech Unternehmen fand die Idee auf Anhieb spannend und so entstand rasch eine Zusammenarbeit. «Für uns war es eine interessante Möglichkeit, uns in einem technikaffinen Umfeld zu präsentieren. Durch unseren Neubau der Produktionsanlage sind wir aktuell auf der Suche nach neuen Mitarbeitenden, und so hat es für uns perfekt gepasst», so Denise Linder, Projektleiterin bei Integra. Es ist geplant, das Rennen auch nächstes Jahr wieder in der Region durchzuführen. pd

Der strahlende Sieger der Drohnen Schweizermeisterschaft ist der 16-jährige Marvin Schäpper. Foto Fabio Carrabs