08. Mai 2022: Der Schweizerische Verband für zivile Drohnen (SFCD) und die Firma Involi aus Lausanne haben an der SFCD-Generalversammlung am 7. Mai eine Zusammenarbeit angekündigt, um Drohnenbetreibern in der Schweiz Dienstleistungen zur Minderung von Kollisionsrisiken in der Luft anzubieten.

Im Rahmen der Zusammenarbeit wird Involi seine Infrastruktur zur Luftverkehrsüberwachung anbieten, um Drohnenbetreibern in der Schweiz unter Einhaltung der U-Space-Vorschriften Dienste zur Minderung von Kollisionsrisiken im Luftverkehr zur Verfügung zu stellen. Involi ist eigenen Angaben zufolge ein umfassender und zuverlässiger Anbieter von Luftverkehrsdaten für den Drohnenbetrieb. Die Swiss Federation of Civil Drones (SFCD), welche die Schweizer Drohnenbetreiber vertritt, will mit der strategische Zusammenarbeit den Einsatz von Drohnen-Remote-ID-Trackern, Air Traffic Awareness und Überwachungslösungen für einen sicheren, effizienten und skalierbaren Drohnenbetrieb in der Schweiz zu fördern.

Die Remote ID sei das Äquivalent eines Autokennzeichens, allerdings digital, teilt Involi mit. Es gibt zwei verschiedene Lösungen, um die Remote ID einer Drohne zu übertragen: durch Netzwerkintegration oder per Broadcast. Sowohl die Broadcast- als auch die Netzwerk-Remote-ID werden in Europa aufgrund der neuen EU-Drohnenverordnung (2019/945) und der U-Space-Verordnung (2021/664) eingeführt.  Aus der Sicht der Hardware kann sie auf verschiedene Weise implementiert werden: eingebettet in die Drohne, mit softwarebasierter Telemetrie durch Integration des Bodenkontrollsystems oder mit einem Plug-and-Play-Tracking-Gerät, das an der Drohne angebracht wird. Die Einführung der Fernidentifizierung wurde durch die Schwierigkeiten bei der Zertifizierung von Drohnen mit integrierter Technologie gebremst, aber es gebe inzwischen auch andere Lösungen, die bereits heute enorme Vorteile für die Sicherheit des Drohnenbetriebs bringen können, heisst es weiter.

Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf die Remote-ID-Lösungen, wobei Involi allen SFDC-Mitgliedern einen Sonderpreis für den Leman RemoteID Drohnen-Tracker anbietet. Der Tracker wurde speziell entwickelt, um den ASTM Remote ID Standard F3411-19 und ASD-STAN 4709-002 zu erfüllen, und entspreche somit sowohl den FAA- als auch den EU-Richtlinien und sei gleichzeitig CE- und FCC-zertifiziert, so Involi . Die Zusammenarbeit von Involi  und SFDC bietet Drohnenbetreibern auch ein gemeinsames Schulungsprogramm zu RemoteID, Verkehrsinformationen, Mid Air Collision Risk Mitigation und anderen U-Raum-Diensten, um sicherere Aktivitäten am Schweizer Himmel zu ermöglichen.

„Wir arbeiten alle zusammen für das gleiche Ziel, nämlich Drohnenflüge zu erleichtern und innovative Drohnenanwendungen zu ermöglichen, die enorme wirtschaftliche Chancen bieten und die Zukunft des Verkehrs darstellen. Wir sind auch offen für Gespräche mit den Drohnenverbänden anderer Länder, um ihnen zu helfen, den Bekanntheitsgrad von Fernidentifizierungs- und Verkehrsinformationsdiensten zu erhöhen“, sagte Involi-CEO und Mitbegründer Manu Lubrano. Er fügte hinzu: „Eine Partnerschaft wie diese ist ein Novum auf internationaler Ebene. Einmal mehr beweist die Schweiz, dass sie das zukunftsorientierteste Land der Welt für den kommerziellen Drohnenbetrieb ist“.  pd

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06. Mai 2022: Mit einer feierlichen Übergabe hat RUAG dieser Tage den letzten der insgesamt neun modernisierten Cougars der Helikopter-Flotte an die Schweizer Luftwaffe zurückgegeben. Das Serie-Modernisierungs-Programm wurde 2018 anlässlich der Armeebotschaft vom Bundesrat genehmigt und startete Anfang 2019 mit dem Umbau des ersten Cougars.

Der Bundesrat beantragte im Februar 2017 mit der Armeebotschaft 2018 das Serienprojekt und somit den Werterhalt der Cougar-Flotte der Schweizer Luftwaffe. Nach erfolgreichem Werterhalt des Super Pumas TH89 zum TH06 wurden nun auch die Cougar TH98 zum TH18 modernisiert. Dieses Modernisierung-Programm dauerte rund drei Jahre und habe mit der Übergabe des letzten der acht modernisierten Cougars TH18 plangemäss abgeschlossen werden können, teilte RUAG weiter mit.

Um die Nutzungsdauer der bereits mehr als 20-jährigen Helikopter zu verlängern und deren Verfügbarkeit noch bis mindestens 2035 sicherzustellen, wurde die Cougar-Flotte TH98 bei RUAG modernisiert. Ziel dieses Werterhalts war es, die beiden Transporthelikopter, Super Puma und Cougar anzugleichen. Dies ermögliche einheitlichere, vereinfachte Einsatzverfahren und Ausbildungen, hält RUAG weiter fest. Als zukunftsorientierter Technologiepartner der Schweizer Armee leiste sie einen wesentlichen Beitrag für die souveräne Sicherheit der Schweiz. Life-Cycle-Management, Betrieb und Verfügbarkeit militärischer Systeme stehen dabei im Vordergrund.  pd

Die Projektverantwortlichen freuen sich über den gelungenen Abschluss. Foto RUAG

01. Mai 2022: Der grosse Zuspruch, den die AERO 2022 (27. – 30. April) erfahren habe, zeige wie unverzichtbar persönliche Treffen für eine Branche seien, hält die AERO-Messeleitung in ihrem Schlussbericht fest. 27’700 Fachbesucher aus 75 Nationen strömten an den vier Messetagen auf das mit 633 Ausstellern nahezu komplett gebuchte Messegelände am Bodensee.

Tobias Bretzel, Projektleiter des Messeveranstalters Fairnamic GmbH: „Hersteller, Kunden und Interessierte konnten auf der AERO erneut die Widerstandsfähigkeit und die Innovationskraft der Branche spüren. Die High-Tech-Technologien aus der General Aviation werden in die Grossluftfahrt einfliessen. Die Aufbruchstimmung und die Impulse der AERO 2022 werden weit über die Messe hinauswirken.“

Die Messebesucher erlebten auf der AERO 2022 eine so grosse Zahl an Neuheiten und Innovationen wie selten zuvor in der Geschichte der AERO. Dabei stand das Thema Nachhaltigkeit sehr deutlich im Vordergrund. Die Luftfahrt steht vor einem technologischen Generationswechsel bei den Antrieben. Welche Antriebsart – Elektro-, hybrid-elektrisch, Wasserstoff-Brennstoffzelle oder Bio- und eFuels – sich künftig durchsetzt, ist derzeit noch nicht absehbar und war Gegenstand vieler Diskussionen beim umfangreichsten AERO-Konferenzprogramm aller Zeiten.

Zu den Neuheiten, die erstmalig auf der AERO zu sehen waren, gehören das zweimotorige Motorflugzeug Alpi Twin des italienischen Herstellers Alpi Aviation, das viersitzige einmotorige Flugzeug A414 von Aquila Aviation aus Schönhagen, das zweisitzige Trainings- und Reiseflugzeug Elixir 915iS des französischen Unternehmens Elixir Aircraft mit einem 100 PS (74 kW) starken Rotax 915iS-Motor, das Ultraleichtflugzeug VL3 Evolution des belgischen Herstellers JMB Aircraft mit einem Turboprop-Antrieb des französischen Herstellers Turbotech sowie die Ultraleichtflugzeuge Junkers A50 Junior und Junkers A60.

Auch bei Flugzeugsystemen und Zubehör gab es auf der AERO 2022 viele Neuheiten zu entdecken, von neuer Avionik über neue Software für die Flugplanung und -durchführung bis hin zu Dienstleistungen rund um die Luftfahrt. Der Termin der AERO 2023 steht bereits fest: Die nächste AERO wird vom 19. bis 23. April 2023 in Friedrichshafen stattfinden. pd

Ein ausführlicher Bericht erscheint in der Juni-Ausgabe von SkyNews.ch

Weitere Informationen unter:https://www.aero-expo.com

und:https://de.linkedin.com/showcase/aerofn

Das Projektteam der AERO freut sich bereits auf die Messe im April 2023. Foto AERO

28. April 2022: Gestern Mittwoch hat die 30. Internationale Luftfahrtmesse AERO begonnen. Zwei Themenschwerpunkte stehen im Vordergrund der weltweit bedeutenden Messe: Einerseits der Neustart der Allgemeinen Luftfahrt nach der Corona-Pandemie und andererseits eine umfassende Nachhaltigkeitsinitiative, die quer durch die Branche geht. Doch für am meisten Aufsehen hat die Schweizer Junkers Flugzeugwerke AG mit der Lancierung der Ju-52NG gesorgt.

„Die diesjährige AERO ist die wichtigste AERO“, betont AERO-Macher Roland Bosch, der mit dem Start der globalen Leitmesse für die Allgemeine Luftfahrt gestern die Projektleitung der Veranstaltung an Tobias Bretzel, abgegeben hat. Bosch wird der AERO aber auch künftig als Senior Consultant erhalten bleiben. 633 Aussteller zeigen auf der AERO in diesem Jahr ihre Produkte und Dienstleistungen. Wie notwendig die Messe ist, unterstreicht die Vielzahl von neuen Flugzeugen und Produkten, die auf der viertägigen Veranstaltung vom 27. bis zum 30. April zu sehen sind. Kyle Martin, Vice President, European Affairs General Aviation Manufacturers Association (GAMA) erklärt: „Die Branche hat mit 2021 ein hervorragendes Jahr erlebt. Wir haben jedoch die Herausforderung, dass wir neue Piloten, Ingenieure und Techniker brauchen. Die GAMA hat eine Initiative für Vielfalt und Inklusion in der Luftfahrt gestartet, um die Menschen für die Luftfahrt zu inspirieren. Denn diese ist ein spannender Arbeitgeber.“

Nicolas von Mende, Vorstand Atlas Air Service AG sagt zum Auftakt der Messe: „Wir haben in der Pandemie ganz viele neue Kunden gefunden. Schon im August 2020 sahen wir wieder eine Erholung der Flugaktivitäten, 2021 sind wir mehr geflogen als vor Corona. Das Mehr an Flugaktivitäten setzt sich fort, dadurch stiegen auch die Wartungsaktivitäten, was positiv für alle Wartungsunternehmen ist. Die Supply Chain ist weniger eine Herausforderung als der Fachkräftemangel. Deutschland und die EU-Länder sind in der Lage, junge Leute zu begeistern. zehn Prozent der Belegschaft bei Atlas Air Service sind Auszubildende, die meisten bleiben. In anderen Ländern mit höherer Wechselbereitschaft, wie beispielsweise den USA, ist dieses Problem grösser.“

Dominierende Themen auf der AERO sind die Bemühungen der Luftfahrt um eine grössere Nachhaltigkeit. Messebesucher können sich über den aktuellen Stand bei der Entwicklung von neuen Antriebstechnologien und nachhaltig produzierten Treibstoffen informieren. Mit der HY4 zeigt das Stuttgarter Unternehmen H2FLY beispielsweise ein Flugzeug, das mit grünem Wasserstoff emissionsfrei von Stuttgart nach Friedrichshafen geflogen ist. Einen Tag nach der Landung stellte das Flugzeug auf einem Flug in Friedrichshafen mit einer Höhe von 7230 Fuß (2.203 Meter) eine neue Bestleistung für Flugzeuge mit wasserstoff-elektrischem Antrieb auf. H2FLY entwickelt seinen Antrieb als skalierbare Einheit, mit der ab 2025 auch ein 40-sitziges Regionalflugzeug mit einer Reichweite von rund 2000 Kilometern fliegen soll.

Die Zulieferer und Zubehörhersteller blicken nach den Herausforderungen der COVID-19-Pandemie optimistisch in die Zukunft, auch weil sie neue Geräte und Instrumente entwickelt haben, die den Piloten die Arbeit erleichtern und die Flugsicherheit weiter erhöhen. Trevor Pegrum, EMEA Aviation Sales & Marketing-Manager bei Garmin International, erläuterte beim Branchengespräch zum Auftakt der AERO: „Die Avionik-Industrie war nie gesünder als jetzt und investiert riesige Summen in Innovationen. Neue Technologien machen Flugzeuge sicherer. Die Pandemie hat einige Überraschungen bereitgehalten: Während des Lockdowns haben die Menschen weiter investiert in neue Ausrüstung, vor allem in Autopiloten. Glascockpits sind weiter im Kommen, auch bei den Piloten steigt die Akzeptanz.“

Frank Liemandt, Sprecher Deutscher Hubschrauber Verband, erklärt im Branchengespräch: „Die Hubschrauberbranche ist gut durch ein weiteres schwieriges Jahr gekommen. Das liegt vor allem an der Vielseitigkeit der Einsatzgebiete. Wie wichtig Hubschrauber sind, hat sich unter anderem wieder deutlich bei der Hochwasserkatastrophe gezeigt. Besonderer Höhepunkt war auch, dass wir die Premiere der European Rotors veranstalten konnten und damit nun wieder eine jährliche VTOL-Show in Europa, dieses Jahr noch einmal in Köln haben.“

Die Luftfahrt kann auf eine über 100-jährige Tradition zurückblicken: Die Firma Junkers Flugzeugwerke AG transferiert diese Tradition in die Zukunft: Sie baut Originalrepliken der Junkers F13, des ersten Verkehrsflugzeugs der Welt sowie der Junkers A50 und der A60 – jeweils als Neuflugzeuge, die den heutigen Standards entsprechen. Auf der AERO haben die Junkers Flugzeugwerke das Konzept eines Nachbaus der berühmten Junkers Ju 52 vorgestellt, die mit neuen RED A03-Motoren künftig wieder als Neuflugzeug fliegen soll. pd

Eine ausführliche Reportage folgt in der Juni-Ausgabe von SkyNews.ch, welche am 23. Mai erscheint

27. April 2022: Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause geht heute die 30. Ausgabe der Luftfahrtmesse AERO in Friedrichshafen mit neuem Optimismus an den Start. In diesem Jahr beteiligen sich 633 Aussteller aus 34 Ländern an der Messe. Unter anderem stehen leise und umweltfreundliche Luftfahrzeuge mit elektrischem Antrieb im Fokus. Die Firma Junkers Flugzeugwerke AG bietet die Junkers A50 Junior als neu gebautes Ultraleichtflugzeug an und plant die Ju-52 als Ju-52NG neu zu bauen.

Mit dem Nachbau nach heutigen Erkenntnissen und dank der Verwendung von drei neuen RED A03 Motoren des deutschen Herstellers Red Aircraft GmbH wird es möglich das maximale Startgewicht der Ju-52 gegenüber dem Original um rund zwei Tonnen auf 8600 kg zu senken. Deshalb streben die Junkers Flugzeugwerke mit dem Neubau des Klassikers auch eine Neuzulassung durch die EASA nach CS-23 in der Commuter Category an. Fotoreport Bernhard Baur

20. April 2022: Im März 2020 haben die Berner Mountainflyers ihren ersten Bell 505 übernommen. Inzwischen ist die Flotte der Bell 505 auf drei Maschinen angewachsen und die Mountainflyers haben im erfolgreichen Einsatz des Bell 505 nach nur gut zwei Jahren bereits die Marke von 2000 Flugstunden erreicht.

Der leichte einmotorige Turbinen-Heli Bell 505 steht bei Mountainflyers für Training, Passagierflüge, Luftfotografie und weitere Aufgaben im Einsatz. 15 Piloten und Instruktoren fliegen die drei Bell 505 regelmässig, weitere 45 Piloten wurden von Mountainflyers auf dem modernen Heli ausgebildet und chartern diese bei Bedarf. Schon im Juni 2021 haben die Mountainflyers – trotz Pandemie – 1000 Flugstunden mit Bell 505 erreicht. Im November 2021 konnte ein Bell 505 im Auftrag von Bell zur Helikoptermesse European Rotors nach Köln überflogen werden und war dort ein attraktiver Blickfang am Messestand von Bell.

Mountainflyers-CEO Christoph Graf zeigt sich überzeugt von der Entscheidung, auf den Bell 505 zu setzen: „Mountainflyers hat den Bell 505 intensiv getestet und ist zum Schluss gekommen, dass dieser Helikopter all unsere Anforderungen erfüllt. Der Heli hat sich mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis von der Konkurrenz abgehoben und überzeugt mit einem hervorragenden Service durch den unabhängigen Bell-Vertreter in der Schweiz.“ Dieser sogenannte „Independent Representative“ von Bell in der Schweiz ist Centaurium Aviation. Laut Christoph Graf schätzen die Piloten die gute, stabile Flugcharakteristik des Bell 505. Da Mountainflyers viele Hochgebirgslandungen durchführe, sei die Leistung des Helikopters ein kritischer Faktor. Die Gebirgseinweisung (MOU) für Helikopterpiloten mit Landungen bis in Höhen von 13’500 Fuss (rund 4100 Meter) gehört zu den Spezialitäten von Mountainflyers. Die digitale FADEC-Steuerung der Turbine reduziere die Arbeitsbelastung für die Piloten, was von erfahrenen Piloten geschätzt werde und für Jungpiloten eine Entlastung bedeute. Passagiere würden die geräumige Kabine und die gute Sicht nach draussen schätzen, so Christoph Graf weiter. Mountainflyers hat auch den grossen Bruder des Bell 505 in der Flotte: Im letzten Jahr wurden zwei Bell 407GXi übernommen, die hauptsächlich für Passagiertransporte, Rundflüge und Pilotentraining eingesetzt werden. pd / eb

Mehr Informationen zum Bell 505 auf der Bell-Website: www.bellflight.com

Die Flotte der drei Bell 505 von Mountainflyers hat nach gut zwei Jahren bereits 2000 Flugstunden erreicht. Foto Bell

14. April 2022: Die Air Zermatt hat gestern ihre tausendste Rettung seit Anfang 2022 geflogen. Noch nie in der Geschichte des Oberwalliser Helikopter-Unternehmens wurde die 1000-Marke so früh im Jahr erreicht. Demnach wurden die Rettungscrews der Air Zermatt seit Jahresbeginn durchschnittlich knapp zehn Mal pro Tag zu Menschen in Not gerufen. Das ist Rekord.

Nimmt man den 13. April als Stichtag, verzeichnet die Air Zermatt im laufenden Jahr rund 10 Prozent mehr Helikopterrettungen als im Rekordjahr 2019. Vor drei Jahren wurde die Marke der tausendsten Rettung am 27. April erreicht. Auch bei den Ambulanz-Einsätzen registriert die Air Zermatt in diesem Jahr eine Zunahme von rund 14 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019. In den Monaten Januar bis März herrschte im Einsatzgebiet der Air Zermatt eine aussergewöhnlich lang anhaltende Schönwetterperiode. Gleichzeitig präsentierten sich die Skipisten im Oberwallis wegen den geringen Niederschlagsmengen vergleichsweise hart, was bei einem Sturz zu grösseren Verletzungen führen kann, so die Einschätzung der Air Zermatt. Nicht zuletzt lag auch neben den Pisten wenig bis kein Schnee. Deshalb seien die Sturzräume klein was zu zusätzlichen Gefahren führte. Gleichzeitig registrieren die Rettungsteams der Air Zermatt in diesem Jahr vermehrt Spaltenrettungen, was ebenfalls auf den Schneemangel zurückzuführen sein dürfte.

Wie die Air Zermatt in einer Mitteilung schreibt, ist sie auf die vermehrten Rettungseinsätze vorbereitet. Die Luftretter können an ihren Basen in Zermatt, Raron und Gampel jederzeit bis zu fünf Rettungscrews aufbieten. Neben den drei Maschinen, welche während der Hochsaison dauerhaft für Rettungsmissionen bereit stehen, kann die Air Zermatt jederzeit auf weitere Rettungscrews sowie Rettungshelikopter zurückgreifen. Für die Einsatzzentralen sei es ein enormer Vorteil, neben den zweimotorigen Rettungsmaschinen stets auf ein aufrechterhaltendes Back-up-System mit einmotorigen Hubschraubern, welche medizinisch ausgerüstet und mit einer medizinischen Crew belegt sind, zurückzugreifen zu können. Ausserdem funktioniere die Zusammenarbeit der beiden Walliser Luftrettungsunternehmen Air Zermatt und Air-Glaciers hervorragend, womit die Abdeckung im Kanton Wallis selbst an hochfrequentierten Tagen jederzeit gewährleistet sei. Bei der 1000. Rettung wurde die Air Zermatt zu einem Skiunfall auf Trockener Steg oberhalb von Zermatt gerufen. Eine Skifahrerin erlitt einen Oberschenkelbruch. pd www.air-zermatt.ch

 

 

13. April 2022: Die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega kann dieses Jahr ihren 70 Geburtstag feiern. Sie steht mit ihrem dichten Netz von Helikopter-Einsatzbasen und den drei Ambulanzjets für Luftrettung auf höchstem Niveau. Im letzten Jahr organisierte die Rega-Einsatzzentrale die Rekordzahl von 18’017 Einsätze – rund 50 pro Tag. Gleichzeitig arbeitet die Rega permanent an der Weiterentwicklung neuer Rettungsmittel. Beispiele dafür sind die Rega-App und die Rega-Drohne zur Suche vermisster Personen.

Für die Suche nach vermissten Personen, die wahrscheinlich Hilfe benötigen, starten heute Rettungshelikopter mit ortskundigen Crews zu einem Suchflug. Daran dürfte sich auch in Zukunft nichts ändern. In Wilderswil ist zudem rund um die Uhr ein AW109SP DaVinci der Rega mit einem Infrarot- / Elektrooptischen Suchsystem (IR/EOS) stationiert, der die Suche mit seinen sensiblen Sensoren auch bei Nacht unterstützen kann. Dieser Helikopter ist auch mit einem Mobilfunkdetektor ausgestattet, der Mobiltelefone vermisster Personen orten kann. Immer wieder kommt es aber vor, das Meteo-Bedingungen einen Suchflug per Helikopter verunmöglichen. In solchen Fällen kann die Rega in Zukunft als weiteres Element die neue Rega-Drohne in den Einsatz schicken.
Das bereits 2019 als Prototyp von der Rega vorgestellte Drohnensystem wurde in den letzten Jahren weiterentwickelt. Nach umfangreichen Tests und Feinabstimmungen kann die neue Rega-Drohne „RGA-UAV-T1A“ seit letztem Herbst für Sucheinsätze aufgeboten werden. Die Rega-Drohne kann grossflächige Suchgebiete autonom abfliegen, wobei für die Personensuche Sensoren wie der „Lifeseeker“ zur Ortung von Mobiltelefonen (sogar in Gebieten ohne Mobilfunkempfang) und eine Wärmebildkamera zum Einsatz kommen, deren Bilder von einem selbstlernenden Algorithmus zum Erkennen von Personen im Gelände ausgewertet werden. Bilder möglicher Sucherfolge werden automatisch zum Arbeitsplatz eines Rega-Spezialisten in Wilderswil gesendet, der bei einem Treffer weitere Rettungsmassnahmen koordinieren kann.
An ihrer Jahresmedienkonferenz am 13. April hat die Rega weiter die Neuauflage der Rega-App vorgestellt. Laut der Rega hat sich dieses mehr als 1,6 Millionen mal heruntergeladene App bisher in tausenden von Rettungseinsätzen bewährt. Aktiviert eine Person den Notruf via Rega-App, wird nicht nur eine Telefonverbindung zur Rega-Einsatzzentrale aufgebaut, automatisch werden auch die genauen Koordinate übermittelt, die von der Einsatzzentrale direkt ins Cockpit der Rega-Helikopter übermittelt werden können. Die Bedienung der App wurde nun weiter vereinfacht und es wurden die technischen Voraussetzungen für weitere Modernisierungen geschaffen. pd/eb www.rega.ch

10. März 2022: Die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega hat mit Airbus Helicopters einen Vertrag zur Beschaffung von neun Rettungshelikoptern einer neuen Version des Typs H145 für 104 Millionen Franken unterzeichnet. Neun fünfblättrige H145 werden 2024 und 2025 die bestehenden sieben vierblättrigen H145 im Mittelland ersetzen, wie die Rega weiter mitteilt. 

Vor kurzem hat die Rega einen Vertrag zur Beschaffung von neun Rettungshelikoptern einer neuen Version des Typs H145 von Airbus Helicopters unterzeichnet. Damit modernisiere und erweitere die Rega ihre aktuelle Mittellandflotte mit dem Nachfolgemodell, welches verschiedene Vorteile für Patienten und Crews biete, teilt die Rega mit.

Die heutige Mittellandflotte wurde 2018 beschafft und besteht aktuell aus sieben Maschinen der vierblättrigen H145-Version. Ursprünglich war vorgesehen, diese nachträglich mit dem neu verfügbaren Fünf-Blatt-Rotor auszurüsten. Dieser Umbau hätte unter anderem zu einer erhöhten Nutzlast geführt. Jedoch verzögerte sich die Einführung des Upgrades und der Umbau der Rettungshelikopter hätte dadurch länger gedauert, als angekündigt worden war, teilt die Rega weiter mit.

Dies wiederum hätte zu längeren Ausfallzeiten in der Helis der Rega über einen längeren Zeitraum geführt. Im Zentrum aller Entscheidungen der Rega sei die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft zu Gunsten ihrer Patientinnen und Patienten gestanden. Unter Abwägung aller Faktoren wurde deshalb gemeinsam mit dem Hersteller entschieden, die heutige Mittellandflotte zu ersetzen. Mit der gleichzeitigen Erweiterung der Mittellandflotte auf künftig neun Maschinen der Fünfblattversion der H145 von Airbus stelle die Rega die schweizweite 24-Stunden-Bereitschaft langfristig sicher. Die Rega investiert in die Modernisierung und Erweiterung ihrer Mittellandflotte insgesamt 104 Millionen Franken. Darin enthalten sind auch die Kosten für medizinische Ausrüstung, Ausbildung oder Ersatzteile. Die sieben aktuellen Maschinen wird die Rega verkaufen.

Der neu konzipierte Fünf-Blatt-Rotor erhöht die Nutzlastkapazität der Helikopter um 150 Kilogramm. In der Luftrettung zählt jedes Kilogramm, entsprechend stellt dies eine deutliche Verbesserung dar, wovon Crews und Patienten profitieren werden. Das optimierte Rotorsystem vereinfacht zudem die Wartungsarbeiten für die Rega-Helikoptermechaniker. Deshalb werden die Maschinen bei Wartungsereignissen kürzere Standzeiten haben und rascher wieder für Einsätze bereitstehen. Zudem verfügt das Nachfolgemodell über eine modernere Rettungswinde und ein neues Navigationspaket mit hochpräziser Satellitennavigation, was den Crews mehr Möglichkeiten im Einsatz eröffnet. Dank eines ausfallsicheren und noch präziseren Autopiloten wird die Sicherheit von Einsätzen bei schlechter Sicht weiter erhöht. Diese Technologie erlaube den Rega-Crews beispielsweise auch bei Nebel Einsätze sicher zu fliegen und noch mehr Menschen in Not zu helfen, heisst es weiter.  pd

09. März 2022: Die Helikopter-Welt schaut derzeit nach Dallas im US-Bundesstaat Texas, wo nach einer Corona-Zwangspause die weltgrösste Messe der Branche diese Woche wieder ihre Tore geöffnet hat. Bell konnte gestern vermelden, dass die Präsenz in der Schweiz weiter ausgebaut wird: Schweizer Kunden bestellten einen neuen Bell 429 und zwei Bell 505.

Der Schweizer Helikopter-Dienstleister Centaurium Aviation wird seine Flotte um einen Bell 429 erweitern. Der Gründer und CEO von Centaurium Aviation, Daniel Borer, konnte auf der HAI Heli-Expo 2022 den Vertrag für den Bell 429 unterzeichnen. Seit 2020 ist Centaurium Aviation unabhängiger Bell-Vertreter in der Schweiz. Im Schweizer Luftfahrtregister sind derzeit sechs Bell 429 eingetragen, die weltweite Flotte dieses Mehrzweckhelikopters hat kürzlich die Marke von 500’000 Flugstunden erreicht.

Auch der leichte, einmotorige Turbinenhelikopter Bell 505 konnte kürzlich ein Flugstundenjubiläum feiern, die weltweite Flotte erreichte nach der ersten Kundenauslieferung im Jahr 2017 jetzt 100’000 Flugstunden. Auch in der Schweiz hat der effiziente Bell 505 gut Fuss gefasst und wird in Zukunft noch stärker präsent sein. Auf der Heli-Expo haben Heli Alpin und die Heli Academy bekannt gegeben ihre Flotten mit je einem neuen Bell 505 zu erweitern. Mehr News von der Heli-Expo 2022 werden Sie in der April-Ausgabe von SkyNews.ch finden, die am 28. April erscheint. pd / eb www.bellflight.com   www.centaurium-aviation.com