14. Oktober 2021: Am kommenden Wochenende ist es wieder so weit, das Verkehrshaus der Schweiz in Luzern lädt zu den Air and Space Days ein. Neben spannenden Einblicken in verschiedene Bereiche der Luft- und Raumfahrt werden sich bei gutem Wetter über dem Luzerner Seebecken das PC-7 TEAM und das Super Puma Display Team der Schweizer Luftwaffe zeigen.

Das Verkehrshaus der Schweiz präsentiert an den Air and Space Days vom 15. bis 17. Oktober zusammen mit Vereinen, Sammlern und Partnern Projekte und Objekte aus der Welt der Luft- und Raumfahrt. Die Thementage bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich mit der Luft- und Raumfahrt zu beschäftigen. Ob Informationen zum Pilotenberuf, Cockpitführungen oder das Entdecken verschiedener Luftfahrzeuge – die Welt der Fliegerei steht an diesen Tagen im Zentrum.

Programmpunkte
– Heissluftballon in der Arena mit eventuellem Ballonstart bei guten Windverhältnissen
– Mit einem Hängegleiter virtuell fliegen
– Führungen zu den Themen DC-3, Convair CV-990 Coronado und Flugzeugmotoren mit dem Fokker-Team
– Kleinwassermodellflugzeuges auf dem Wasserbecken in der Arena
– Modellflugsimulator
– Live-Bau eines Einsteigermodellflugzeuges vor Ort
– Informationen eines Hobby-Piloten, aus dem Jugendlager des Aero-Clubs und über die zivile Luftfahrt
– Präsentation aktueller Raumfahrt-Missionen durch die Hochschule Luzern
– Autogrammstunde mit dem Astronauten Gerhard Thiele (Samstag, 15:00 Uhr)
– Spannende Einblicke in die Aerophilatelie für Laien und Fachleute
– Workshop zum Thema Funken und Morsen
– Giessen von Schokolade-Flugzeugen im Shop
– PC-7-TEAM und Patrouille-Suisse-Shows im Planetarium in 360°
– Stardust Sinfonie – HEIMATPLANET im Planetarium, erleben Sie herrliche Bilder der Erde mit Live-Musik

Die Vorführung des PC-7 TEAM und des Super Puma Display Team sind am Samstag, 16. Oktober zwischen 14.00 und 14.45 Uhr vor der Lidowiese geplant. Eine zweite Vorführung des PC-7 TEAM ist am Sonntag ab 14.00 Uhr vorgesehen. Das Training findet am Freitag, 15. Oktober um 14.00 Uhr statt. pd   www.verkehrshaus.ch

Das PC-7 TEAM über dem Verkehrshaus. Foto Eugen Bürgler

06. Oktober 2021: Nachdem sich der Bundesrat für die Beschaffung des Patriot-Systems des US-Herstellers Raytheon Technologies für die bodengestützte Luftverteidigung grösserer Reichweite (Bodluv GR) entschieden hatte, hat nun ein erstes Treffen zwischen dem Präsident von Raytheon und dem CEO von RUAG, Wes Kremer und Andreas Berger, stattgefunden. Dabei wurde ei e Absichtserklärung für eine künftige Zusammenarbeit unterzeichnet. Bereits zu Beginn des Ausschreibungsverfahrens für das neue Bodluv-System war RUAG als Material-Kompetenzzentrum bestimmt worden und übernehme damit einen wichtigen Teil der Verantwortung für das Life Cycle Management der Patriot-Systeme für die Schweizer Armee, teilen die beiden Firmen heute gemeinsam mit.

Durch den Entscheid der Schweiz für Patriot als Bodluv-GR-Abwehrsystem wird das Land zum 18.Patriot-Partner weltweit und zur achten europäischen Nation, die für ihre bodengestützte Flugabwehr auf das bewährte System setzt. Die Patriot-Offerte für die Schweiz wurde von Raytheon Technologies in Zusammenarbeit mit den in der Schweiz ansässigen Unternehmen Rheinmetall Air Defence AG und Mercury Systems, Inc. eingereicht. Die Unternehmen schlugen Projekte für die Schweizer Industrie vor, die nicht nur alle Sprachregionen abdecken, sondern die direkten Kompensationsziele des Bundesrats übertreffen, heisst es in der Mitteilung.

«Mit der Erweiterung unseres Schweizer Patriot-Teams durch RUAG bieten wir eine massgeschneiderte Lösung, welche die Schweizer Armee unabhängig nutzen kann. Gleichzeitig wird das Schweizerische Segment der Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie gestärkt und ausgebaut», erklärt Wes Kramer, Präsident der Sparte Raytheon Missiles & Defense, einer Gesellschaft von Raytheon Technologies. «Gemeinsam mit anderen Schweizer Industriepartnern werden wir der Schweiz das modernste und leistungsfähigste System gemäss Anforderungen an die Luftverteidigung liefern, das den Schutz ihrer Souveränität gewährleistet.»

RUAG stellt den grössten Teil der Unterhalts- und Ausbildungskapazitäten für die Patriot- Systeme bereit. Dazu gehören die Produktion von spezialisiertem Wartungs- und Unterstützungsmaterial, die Herstellung von Simulatoren für die Wartungsausbildung und die Anpassung von Fahrzeugen und Anhängern an die Schweizer Mobilitätsbedingungen. Darüber hinaus erstellt RUAG ein Zentrum für Instandhaltung, Reparatur und Überholung, das als Werkstatt für die Zwischenwartung und zur Reparatur des Patriot-Systems dienen wird. Das Wartungszentrum wird zudem erweiterte Reparaturen anbieten, die normalerweise auf Herstellerebene durchgeführt werden. Mit der Schaffung dieses ersten regionalen Reparaturzentrums für Patriot in Europa könne RUAG in Zukunft auch die anderen europäischen Patriot-Nutzer unterstützen, hält sie fest.

«Mit unserer Mitwirkung im Schweizer Patriot-Team sorgen wir weiterhin dafür, dass relevantes Know-how und die Expertise für Sicherheitstechnologien im Inland erhalten bleiben und stärken damit die Unabhängigkeit und die Sicherheit der Schweiz», sagt Andreas Berger, CEO der RUAG MRO Holding AG. «Dieses schweizerische Patriot-Team ist der beste Beweis für die erfolgreiche Einbindung der Schweizer Industrie in internationale Beschaffungs- programme.» Patriot ist das technologisch fortschrittlichste, meisterprobte und bewährteste bodengestützte Luftabwehrsystem der Welt, das anhand von Daten aus regelmässigen Tests ständig verbessert wird. Das im Einsatz befindliche System profitiert von einem kontinuierlichen Lernprozess, der auf den Daten von über 1500 Such- und Abfangflügen, Dutzenden von jährlichen Raketenabschüssen, zahlreichen Trainings und laufenden Einsätzen unter verschiedensten Umgebungs- und Betriebsbedingungen beruht. pd

Sie besiegelten die Partnerschaft von RUAG und Raytheon (von links): Manuel Kaiser, Senior Program Manager Bodluv RUAG, Hannes Hauri, Senior Vice President Business Area Ground RUAG, Thomas Gehring, Senior Vice President Business Area Air RUAG, Wesley D. Kremer, President Raytheon Missile and Defense, Andreas Berger CEO RUAG MRO AG, Thomas Laliberty, Vice President Land Warfare & Air Defense Raytheon und Douglas B. Stevenson, Program Manager Bodluv Raytheon. Foto RUAG

04. Oktober 2021: Die F+W C-3603 C-537, welche lange Zeit im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern ausgestellt war, aber seit geraumer Zeit nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich war, ist nun im FFA Museum am Flugplatz Altenrhein „gelandet“. Zudem gibt das FFA Museum heute bekannt, dass nächstes Jahr der Vampire-Trainier U-1238 wieder fliegen soll und die Venom J-1643 einen erfolgreichen Triebwerkstest bestanden hat.

Es sei eine Ehre, das jüngste Exponat, die C-3603 C-537, vorzustellen, teilt das FFA Museum heute mit.  Sie wurde in der Schweiz konstruiert und gebaut und besitzt noch den originalen Hispano-Suiza Motor (Lizenzbau Saurer).  Mit  rund 1000 PS verfügte die C-3603 über eine beeindruckende Startleistung. Früher war diese C-3603 im Verkehrshaus Luzern ausgestellt, aber lange nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Nun kann die C-36 ab sofort in der Aviation Hall des FFA Museum bestaunt werden.

Wie in der September- und Oktoberausgaben von SkyNews.ch berichtet, ist es dem FFA Museum/Jet and Prop Heritage gelungen, die zukünftig letzten flugfähigen Schweizer Hunter Mk.58 Einsitzer HB-RVS (Papyrus) und Mk.68 Trainer HB-RVR (Amici del Hunter) pünktlich zum Hunterfest in Mollis fertigzustellen. Dabei durchlief das Triebwerk des Papyrus und die Zelle des Amici del Hunter eine aufwendige Inspektion. In Mollis konnten dann diese zwei Hunter in Formation vor grossem Publikum fliegen und haben wieder viele positive Emotionen geweckt. Diese phantastischen Flugzeuge der Nachwelt zu erhalten, sei nur durch die Zusammenarbeit der gesamten Schweizer Hunter-Szene möglich gewesen, teilt das FFA Museum weiter mit.

Die berühmten „Gabelschwänze“, welche Jahrzehnte am Schweizer Himmel zu sehen waren, werden ebenfalls immer rarer. Umso erfreulicher ist es , dass vor geraumer Zeit die ehemalige Schweizer Vampire Trainer U-1238 aus Schweden zurückgeholt werden konnte. Dieser soll nächstes Jahr wieder am Schweizer Himmel zu sehen sein. Beim Erhalt des Vampire Trainers U-1239 ist das FFA Museum ebenfalls behilflich, vor wenigen Wochen gelangte dieser von Bex nach Altenrhein.

Das Highlight bildete der Venom-Triebwerksstart mit einer Startpatrone anlässlich des FFA Museum-Sommerfestes. Es wurde dabei die J-1643, eine Mk.1R Venom, gestartet. Dieses Flugzeug habe sehr viel Potential und soll sukzessive ebenfalls wieder seine Flugfähigkeit erlangen, so das FFA Museum. Es wäre dann die einzige Venom, die wieder in Europa fliegt. Auch dieses Jahr war das FFA Museum wieder bei der Aktion „Reiseziel Museum“ und „Lange Nacht der Museen“ beteiligt. Dabei war das FFA Museum wieder eines der bestbesuchten Museen – so haben bei der Aktion Reiseziel Hunderte Kinder die Hallen des Museums durchströmt und waren dabei tatkräftig am Basteln.  hjb

Zur FFA Museum Jahreskarte

Die C-3603 kam auf dem Strassenweg vom Verkehrshaus Luzern zum FFA Museum. Foto FFA Museum

Die C-3603 ist nun im FFA Museum ausgestellt. Foto FFA Museum

Der Vampire Trainer U-1239 gelangte von Bex nach Altenrhein. Foto FFA Museum

Der Vampire Trainer U-1239 gelangte von Bex nach Altenrhein. Foto FFA Museum

Die Genom führte einen erfolgreichen Triebwerksstart durch. Foto FFA Museum

03. Oktober 2021: Der Emir der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und seine Entourage verbrachten ihre Ferien auch diesen Sommer in der Genferseeregion. Damit verbunden ist jeweils ein Kommen und Gehen von interessanten Flugzeugen der VAE-Regierungsflotte. Für besonderes Aufsehen sorgte dieses Jahr die Antonov An-124, welche die Helikopter der Scheich-Familie transportierte. 

Vor der Ankunft des Emirs landete anfangs Juli die Antonov 124 RA-82043 der Volga-Dnepr in Genf. Sie brachte zwei AgustaWestland AW139 der VAE-Luftwaffe. Die beiden Helikopter mit der Kennung 2008 und 2019 sind mit einer Luxuskabine ausgerüstet und hatten die Aufgabe, die Familienmitglieder zwischen dem Flughafen Genf und der Sommerresidenz im französischen Evian hin- und herzufliegen. Die beiden Helis waren während dieser Zeit auf dem Flugplatz Annemasse stationiert. Die Familie des Emirs wurde mit den Flugzeugen der Regierungsflotte der VAE eingeflogen. Während der Sommermonaten waren die Boeing 777-300ER A6-SIL, Boeing 787-8 A6-PFC, Boeing 787-9 A6-PFG und Boeing 747-422 A6-HRM mehrmals in Genf anzutreffen. Dabei kamen auch verschiedene Boeing 737 der Abu Dhabi Amiri Flight und Royal Jet zum Einsatz.

Anfang September verliess der Emir mit seinen Gästen die Genfersee Region wieder.  Am 7. September flog die Antonov 124-100 UR-ZYD der Maximus Air Cargo von Stansted nach Genf für den Rücktransport der beiden Helikopter. Schliesslich wurde aber nur einer der AW139 eingeladen und nach Rabat geflogen. Beim Start kam es dabei zu einem Zwischenfall. Da die An-124 vor dem Start auf der Piste jeweils die Leistung Triebwerke im Standlauf während mehreren Minuten auf vollen Schub erhöht, hielt die Flughafenumzäunung nahe der Piste 04 dem Druck nicht stand und wurde beschädigt. Am 25. September kehrte die An-124 der Maximus Air Cargo erneut nach Genf zurück um auch den zweiten AW139 auszufliegen. Fotoreport Max Fankhauser

29. September 2021: Am Donnerstag, 30. September, feiert der Flughafen Payerne sein 100-jähriges Bestehen. Am Nachmittag, ab 13.30 Uhr bis um 15.30 Uhr finden Flugdemonstrationen statt. Zudem wird mit einer statischen Ausstellung auf die vergangenen 100 Jahre zurückgeschaut. Vor gut zwei Wochen ist auch die zivile Mirage IIIDS wieder geflogen. SkyNews.ch hat bereits in der Märzausgabe 2021 über den 100-jährigen Flugplatz Payerne berichtet: 

SkyNews.ch-0321_33-35

 

28. September 2021: Die US-Marine hat Boeing einen Tag nach der deutschen Bundestagswahl einen Auftrag über die Produktion von fünf P-8A Poseidon-Flugzeugen für Deutschland erteilt. Die ersten Lieferungen sollen 2024 beginnen, ab dann wird die P-8A Poseidon die deutsche P- 3C Orion-Flotte ersetzen.

“Wir freuen uns, diesen Verkauf an Deutschland abgeschlossen zu haben und unsere Präsenz im Land zu erweitern, indem wir der deutschen Marine mit der P-8A einzigartige Multimissionsfähigkeiten zur Verfügung stellen“, sagte Michael Hostetter, Vice President, Boeing Defense, Space & Security, Deutschland. “Die P-8A wird die Fähigkeit der deutschen Marine zur Durchführung von maritimen Fernüberwachungsmissionen sicherstellen und eine zentrale Rolle in der Region spielen, indem sie die bestehende Infrastruktur in Europa und die vollständige Interoperabilität mit den modernsten Systemen der NATO nutzt.“

Die deutsche Industrie sei ein wichtiger Partner für das P-8A Poseidon Programm, hält Boeing fest. In Zusammenarbeit mit lokalen Partnern wird Boeing Support-, Trainings- und Wartungslösungen anbieten, die die höchste Betriebsverfügbarkeit zur Erfüllung der Aufgaben der deutschen Marine gewährleisten. Am 17. Juni unterzeichnete Boeing Vereinbarungen mit der ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH und Lufthansa Technik über die Zusammenarbeit bei der Systemintegration, Ausbildung, Unterstützung und Instandhaltung. Zu den deutschen Unternehmen, die bereits Komponenten für die P-8A liefern, gehören die Aircraft Philipp Group GmbH, die Aljo Aluminium-Bau Jonuscheit GmbH und die Nord-Micro GmbH.

“Mit bereits bestehenden strategischen Vereinbarungen und Industriepartnerschaften sind wir in der Lage, ein robustes Instandhaltungspaket für die P-8A Flotte der Deutschen Marine zu liefern“, sagte Michael Haidinger, Präsident von Boeing Deutschland, Mittel- und Osteuropa, Benelux und Nordics. “Gemeinsam mit der Deutschen Marine, dem Bundesministerium der Verteidigung und der lokalen Industrie werden wir eine maximale Einsatzverfügbarkeit sicherstellen, die es der Deutschen Marine ermöglicht, die gesamte Bandbreite ihrer maritimen Herausforderungen zu bewältigen.“

Die P-8A ist mit mehr als 135 Flugzeugen im weltweiten Einsatz und hat insgesamt über 350’000 Flugstunden gesammelt. Die P-8A wird die Fähigkeiten Deutschlands zur U-Boot- und Oberflächen-Seezielbekämpfung (ASW/ASuW), zur Informationsgewinnung, Überwachung und Aufklärung (ISR) sowie für Such- und Rettungsmissionen (S&R) erheblich verbessern. Deutschland ist nach den USA, Australien, Indien, Grossbritannien, Norwegen, Korea und Neuseeland die achte Nation, die die P-8A beschafft.  pd

So wird sich die deutsche Poseidon präsentieren. Bild Boeing

 

23. September 2021: Werner von Arx wird nie wieder in seinen Hangar 112 am EuroAirport, zurückkehren, wo er die jahrzehntelang gesammelten fliegerischen Schätze aufbewahrte. Er verstarb in der Nacht von Sonntag, 19. September, auf Montag, 20. September, 2021 im Alter von 98 Jahren.

Der 1923 geborene Werner von Arx war am EuroAirport nahezu eine Legende. Ihn kannte am Flughafen Basel-Mulhouse fast jeder. Bereits 1950 begann seine fliegerischen Laufbahn. dies unter der Schulung von Charles Ingold, einer aviatischen, elsässische Legende. Er war auch im Kunstflug und Stunting aktiv, so auch für den Schauspieler Reinhold May. In den 1980er-Jahren beschloss mit einem Segelflugzeug vom Jungfrau-Gletscher aus abzuheben, dies obwohl er sich bei den Vorbereitungen ein Bein gebrochen hatte.

Über die Jahrzehnte hat er gut 20 Flugzeuge besessen, viele mehr repariert oder restauriert. Sehr stolz war er natürlich auf sein Museum, «Hangar 112»: Die meisten seiner Objekte hat er über Jahrzehnte gesammelt, so auch ein Hawker Hunter der Patrouille Suisse sowie ein originalgetreuer Nachbau eines Grunau Baby, ein Segelflugzeugs aus den 1930er-Jahren. Auf rund 200 Quadratmetern hat er dort eine Sammlung aufgebaut, die auch Modelle, Flugzeugteile, Bilder mit Widmungen, Dokumente und Filmen, so auch einen, der den Flughafen Basel-Mulhouse 1946 zeigt oder einen über das erste Flugmeeting von 1948. Bisher war diese Sammlung nicht öffentlich zugänglich.   Werner Soltermann

 

22. September 2021: Die US Navy hat 22 weitere F-5E/F Tiger erworben, die von der Schweizer Luftwaffe ausgemustert wurden. Die US Navy hat mit diesen Tiger-Jets noch einiges vor. Sie werden modernisiert, um noch lange in der Aggressor-Rolle eingesetzt zu werden.

Einer von drei F-5N Tiger, wie die Aggressor-Jets bei der US Navy genannt werden, wurde bei der US Navy bereits einem Upgrade-Programm unterzogen und soll nächstens ein Boden- und Flugtestprogramm absolvieren. Die US Navy und die Marines nutzen diese Flugzeuge, um in der Ausbildung ihrer Piloten feindliche Bedrohungen realistisch darzustellen. Im Zentrum der Modernisierungen stehen in erster Linie Upgrades bei der Avionik und der Cockpitinstrumentierung. Die F-5N sollen unter anderem verbesserte Anzeigen zum Treibstoffvorrat, ein Bodenannäherungs-Warnsystem und Avionik erhalten, welche neue taktische Möglichkeiten eröffnet. Damit sollen die Qualität des Trainings und die Flugsicherheit erhöht werden. Wenn die Tests mit den drei Prototypen für das Upgrade positiv ausfallen, sollen die letzten 16 F-5E Tiger und sechs F-5F Tiger-Doppelsitzer, die von der Schweiz erworben wurden, dem Upgrade-Programm unterzogen werden. eb

21. September 2021: Nur 14 Tage nach La Ferté-Alais fand am 11. und 12. September in Melun-Villaroche eine weitere grosse Airshow im Grossraum Paris statt. Erst in seiner dritten Austragung stand die Air Legend der sehr viel älteren Flugveranstaltung der Amicale Jean-Baptiste Salis punkto Attraktionen in nichts nach. Fast 100 Flugzeuge zeigten Aviatik vom Feinsten und lockten an den beiden Tagen rund 60’000 Besucher an, wie der Veranstalter mitteilte.

Die Air Legend wird auf dem ehemaligen Militärflugplatz Melun-Villaroche veranstaltet. Hier starteten 1949 der erste französische Düsenjäger, eine Dassault Ouragan, und 1953 eine Mystère IV zum ersten Überschallflug. Der Flugplatz blieb bis in die frühen 1980er-Jahre das Testzentrum für französische Kampfflugzeuge. Kein Wunder wird hier der ehemalige Chefpilot von Dassault, Jean-Marie Saget, verehrt. Der «Vater der Jetfliegerei in Frankreich» ist im März gestorben und wurde zu Beginn der Airshow – Ironie oder Schicksal – mit einer Parade von vergleichsweise leisen Cap 10 und 20 gewürdigt.

Dank den zwei Asphaltpisten konnten vier Rafale, drei Mirage 2000 und die Alpha Jet der Patrouille de France vor Ort landen und in der Ausstellung präsentiert werden. Zuschauer hatten so die einzigartige Möglichkeit, die Flugvorbereitungen der Kampfjets und der Kunstflugstaffel «in der vordersten Reihe» mitverfolgen. Ein weiterer Unterschied zu La Ferté-Alais: Die Organisatoren öffneten die Flightline vor der Flugschau für das Publikum. Damit waren fast alle Flieger zum Anfassen nah, was dem Publikum mehr als den Spottern gefallen haben dürfte.

Das Thema der Air Legend 2021 war der 80. Jahrestages des japanischen Angriffs auf Pearl Harbour. Mit viel Knall und Rauch vorgeführt wurden einige ikonische Flieger des Pazifikkrieges, unter anderem eine TBM Avenger, eine Grumman Wildcat und eine Commonwealth Boomerang. Ein Leckerbissen der besonderen Art war der Auftritt von gleich drei F4U Corsair aus den Sammlungen von Salis, den Flying Bulls sowie der englischen Fighter Collection. Nahtlos dafür mit umso mehr Pyrotechnik ging es mit Warbirds aus der Zeit des Korea- und Vietnamkriegs weiter. Ein Highlight der Flugschau war die Vorführung des Spartan Executive, eines luxuriösen Privatfliegers aus der Zwischenkriegszeit. Der in Europa äusserst seltene Typ kam auch im Pazifik als schnelles Verbindungsflugzeug im Einsatz.

Höchst bemerkenswert waren auch die Demonstrationen des Airbus A400M. Der neue Transporter der Armée de l’Air überzeugt mit einer Show, die punkto Wendigkeit und Tempo teilweise an Warbirds erinnerte. Aus Schweizer Sicht interessierte vor allem die von Laurent Calame pilotierte MS-406 HB-RCF mit ihrer neuen Haifischschnauze. Einmal mehr wusste die Classic Formation das Publikum mit einer sauberen Vorführung ihrer DC-3 und den drei Beech 18 zu begeisterte. Auf grosses Publikumsinteresse stiess auch die leider nur in der Ausstellung gezeigte Pilatus PC-21 der französischen Luftwaffe. Der elegante, dunkelblau bemalte Trainer wird als möglicher Nachfolgekandidat für die Patrouille de France gehandelt. Man darf gespannt sein.    Fotoreport Christian Brechbühl und Thomas Staffelbach

Direkt zur Website von Air Legend

 

18. September 2021: Das Militärgericht 2 hat am 17. September in Aarau den ehemaligen Leader des PC-7 TEAMs freigesprochen. Anlässlich der Ski-Weltmeisterschaft von 2017 in St. Moritz touchierte während eines Trainingsflugs einer der neun PC-7 das Zugseil einer Seilbahnkamera, worauf dieses riss. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Am 16. und 17. September hat die Hauptverhandlung des Militärgerichts 2 in Aarau stattgefunden, welche den Flugunfall vom 17. Februar 2017 in St. Moritz zum Gegenstand hatte. Anlässlich eines Trainingsflugs für eine Flugvorführung während der Ski-Weltmeisterschaft in St. Moritz wurde das Kabel einer Seilbahnkamera durch den Flügel eines PC-7 durchtrennt. Dabei entstand erheblicher Schaden an der Kamerainstallation, dem Flugzeug und dem nahegelegenen Sessellift. Das beschädigte Flugzeug konnte ohne Probleme in Samedan landen. Die Anklage hat dem Teamleader fahrlässigen Missbrauch und Verschleuderung von Material, Störung von Betrieben, die der Allgemeinheit dienen, sowie vorsätzliche Nichtbefolgung von Dienstvorschriften vorgeworfen, wie die Militärjustiz mitteilte. Das Militärgericht 2 wurde von Oberstleutnant Kenad Melunovic präsidiert.

Der Auditor oder Ankläger forderte für den damaligen Leader des PC-7 TEAMs eine bedingte Geldstrafe von 150 Tagessätzen zu 140 Franken, also 21’000 Franken. Der  Verteidiger verlangte einen Freispruch. Er machte geltend, dass in der gesamten Untersuchung nicht schlüssig dargelegt worden sei, dass das Verhalten seines Mandanten «kausal ursächlich» für die Kollision gewesen sei. Das Militärgericht sprach den heute 41-jährigen Hauptmann frei. Er kassierte einen disziplinarischen Verweis, weil er sich bei der Dienstpflicht nicht korrekt verhalten und gegen bestehende Normen verstossen hatte. Es gebe aber keine Flugshow ohne Restrisiko. Die Vorführungen müssten effektvoll sein, argumentierte das Gericht.  hjb