29. April 2022: Die ersten beiden Drohnen des Aufklärungsdrohnensystems (ADS 15) sind in der Schweiz eingetroffen. Wie die Armasuisse heute mitteilt, werden sie in den kommenden Monaten einer Flugerprobung unterzogen, bevor sie noch 2022 an die Luftwaffe abgegeben werden sollen.

In zwei Lieferungen vom 21. und 26. April 2022 trafen die ersten beiden Drohnen und zwei Bodenkontrollstationen des Aufklärungsdrohnensystems (ADS 15) in Emmen ein. Die Lieferungen wurden auf dem See- und Landweg aus Israel in die Schweiz transportiert. Ein weiterer Bestandteil der Lieferungen war diverses Material für den Unterhalt und die Unterbaugruppen, welche für den Betrieb des ADS 15 notwendig sind.

Die Spezialisten des Herstellers Elbit haben bereits die erste Drohne (Immatrikulation D-11) zusammengebaut und werden sie einer Funktionskontrolle unterziehen, bevor diese für die weiteren Tests der Armasuisse Flugerprobung bereitsteht. Die zweite Drohne (Immatrikulation (D-14) folge in den nächsten Tagen, heisst es weiter. In den nächsten Wochen werden die angelieferten Systemkomponenten in die Schweizer Infrastruktur eingebunden und anschliessend sämtliche Komponenten in mehreren Schritten einem Funktionstest unterzogen.

Mit dem Abschluss der Funktionstests der beiden Drohnen werden die Voraussetzungen geschaffen, dass die Spezialisten von Armasuisse mit der Boden- und Flugerprobung beginnen können. Diese Tests umfassen eine Überprüfung des Systems während Rollversuchen auf der Piste des Flugplatzes Emmen, gefolgt vom Erstflug Mitte 2022 sowie eine Reihe von weiteren Erprobungsflügen. Nach Abschluss der Flugerprobung und Zulassungsaktivitäten der militärischen Luftfahrtbehörde MAA werden die beiden Drohnen im Verlauf des zweiten Semesters an die Luftwaffe übergeben. Die restlichen vier Drohnen folgen bis Ende 2023.

Das ADS 15 ist ein unbemanntes und unbewaffnetes Aufklärungssystem. Es wird das bis Ende 2019 in der Armee eingesetzte Aufklärungsdrohnensystem 95 ersetzen, das dem Technologiestand der 1980er-Jahre entsprach. Die vorgesehene Nutzungsdauer der ADS 15 beträgt 20 Jahre. Die Drohne dient der Lage- und Zielaufklärung, kann aber bei Bedarf mit anderen Sensoren ausgerüstet werden, beispielsweise für abbildendes Radar zur Erzeugung eines Bildes der Bodenlage oder für die elektronische Aufklärung. Mit dem Drohnensystem ist ein Einsatz bei Tag und Nacht möglich.

Folgende Leistungen können mit dem ADS 15 erbracht werden:

  • Überwachung von grossen Räumen
  • Suche, Aufklärung und Verfolgung von Zielen
  • Beiträge zum Lagebild und zum Schutz kritischer Infrastrukturen sowie der eigenen Kräfte

Die Nutzer sind wie beim Vorgängersystem ADS 95 militärische und zivile Stellen wie beispielsweise kantonale Führungsstäbe, Polizei- und Rettungsorgane oder das Grenzwachtkorps. Bei der Abwehr eines militärischen Angriffs leistet das ADS 15 einen Beitrag zur Führung und Kontrolle von Aktionen am Boden, insbesondere für die Feuerunterstützung. Neben Aufklärungsdrohnen sind heute nur mit Infrarot-Sensoren (Forward Looking Infrared, FLIR) ausgerüstete Helikopter für Aufklärung aus der Luft geeignet. Sie sind aber gegenüber Drohnen wirtschaftlich nicht konkurrenzfähig (Kosten pro Betriebsstunde, Verweildauer über dem Einsatzgebiet). Drohnen seien ausdauernde, zuverlässige, risikoarme und kostengünstige Mittel für eine dauerhafte Präsenz über einem Einsatzgebiet, schreibt Armasuisse weiter. Die Beschaffung umfasst sechs Drohnen inklusive Bodenkomponenten, Simulator und Logistik.  pd

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Die neue ADS 15 ist bei Armasuisse in Emmen eingetroffen. Foto Armasuisse

28. April 2022: Gestern Mittwoch hat die 30. Internationale Luftfahrtmesse AERO begonnen. Zwei Themenschwerpunkte stehen im Vordergrund der weltweit bedeutenden Messe: Einerseits der Neustart der Allgemeinen Luftfahrt nach der Corona-Pandemie und andererseits eine umfassende Nachhaltigkeitsinitiative, die quer durch die Branche geht. Doch für am meisten Aufsehen hat die Schweizer Junkers Flugzeugwerke AG mit der Lancierung der Ju-52NG gesorgt.

„Die diesjährige AERO ist die wichtigste AERO“, betont AERO-Macher Roland Bosch, der mit dem Start der globalen Leitmesse für die Allgemeine Luftfahrt gestern die Projektleitung der Veranstaltung an Tobias Bretzel, abgegeben hat. Bosch wird der AERO aber auch künftig als Senior Consultant erhalten bleiben. 633 Aussteller zeigen auf der AERO in diesem Jahr ihre Produkte und Dienstleistungen. Wie notwendig die Messe ist, unterstreicht die Vielzahl von neuen Flugzeugen und Produkten, die auf der viertägigen Veranstaltung vom 27. bis zum 30. April zu sehen sind. Kyle Martin, Vice President, European Affairs General Aviation Manufacturers Association (GAMA) erklärt: „Die Branche hat mit 2021 ein hervorragendes Jahr erlebt. Wir haben jedoch die Herausforderung, dass wir neue Piloten, Ingenieure und Techniker brauchen. Die GAMA hat eine Initiative für Vielfalt und Inklusion in der Luftfahrt gestartet, um die Menschen für die Luftfahrt zu inspirieren. Denn diese ist ein spannender Arbeitgeber.“

Nicolas von Mende, Vorstand Atlas Air Service AG sagt zum Auftakt der Messe: „Wir haben in der Pandemie ganz viele neue Kunden gefunden. Schon im August 2020 sahen wir wieder eine Erholung der Flugaktivitäten, 2021 sind wir mehr geflogen als vor Corona. Das Mehr an Flugaktivitäten setzt sich fort, dadurch stiegen auch die Wartungsaktivitäten, was positiv für alle Wartungsunternehmen ist. Die Supply Chain ist weniger eine Herausforderung als der Fachkräftemangel. Deutschland und die EU-Länder sind in der Lage, junge Leute zu begeistern. zehn Prozent der Belegschaft bei Atlas Air Service sind Auszubildende, die meisten bleiben. In anderen Ländern mit höherer Wechselbereitschaft, wie beispielsweise den USA, ist dieses Problem grösser.“

Dominierende Themen auf der AERO sind die Bemühungen der Luftfahrt um eine grössere Nachhaltigkeit. Messebesucher können sich über den aktuellen Stand bei der Entwicklung von neuen Antriebstechnologien und nachhaltig produzierten Treibstoffen informieren. Mit der HY4 zeigt das Stuttgarter Unternehmen H2FLY beispielsweise ein Flugzeug, das mit grünem Wasserstoff emissionsfrei von Stuttgart nach Friedrichshafen geflogen ist. Einen Tag nach der Landung stellte das Flugzeug auf einem Flug in Friedrichshafen mit einer Höhe von 7230 Fuß (2.203 Meter) eine neue Bestleistung für Flugzeuge mit wasserstoff-elektrischem Antrieb auf. H2FLY entwickelt seinen Antrieb als skalierbare Einheit, mit der ab 2025 auch ein 40-sitziges Regionalflugzeug mit einer Reichweite von rund 2000 Kilometern fliegen soll.

Die Zulieferer und Zubehörhersteller blicken nach den Herausforderungen der COVID-19-Pandemie optimistisch in die Zukunft, auch weil sie neue Geräte und Instrumente entwickelt haben, die den Piloten die Arbeit erleichtern und die Flugsicherheit weiter erhöhen. Trevor Pegrum, EMEA Aviation Sales & Marketing-Manager bei Garmin International, erläuterte beim Branchengespräch zum Auftakt der AERO: „Die Avionik-Industrie war nie gesünder als jetzt und investiert riesige Summen in Innovationen. Neue Technologien machen Flugzeuge sicherer. Die Pandemie hat einige Überraschungen bereitgehalten: Während des Lockdowns haben die Menschen weiter investiert in neue Ausrüstung, vor allem in Autopiloten. Glascockpits sind weiter im Kommen, auch bei den Piloten steigt die Akzeptanz.“

Frank Liemandt, Sprecher Deutscher Hubschrauber Verband, erklärt im Branchengespräch: „Die Hubschrauberbranche ist gut durch ein weiteres schwieriges Jahr gekommen. Das liegt vor allem an der Vielseitigkeit der Einsatzgebiete. Wie wichtig Hubschrauber sind, hat sich unter anderem wieder deutlich bei der Hochwasserkatastrophe gezeigt. Besonderer Höhepunkt war auch, dass wir die Premiere der European Rotors veranstalten konnten und damit nun wieder eine jährliche VTOL-Show in Europa, dieses Jahr noch einmal in Köln haben.“

Die Luftfahrt kann auf eine über 100-jährige Tradition zurückblicken: Die Firma Junkers Flugzeugwerke AG transferiert diese Tradition in die Zukunft: Sie baut Originalrepliken der Junkers F13, des ersten Verkehrsflugzeugs der Welt sowie der Junkers A50 und der A60 – jeweils als Neuflugzeuge, die den heutigen Standards entsprechen. Auf der AERO haben die Junkers Flugzeugwerke das Konzept eines Nachbaus der berühmten Junkers Ju 52 vorgestellt, die mit neuen RED A03-Motoren künftig wieder als Neuflugzeug fliegen soll. pd

Eine ausführliche Reportage folgt in der Juni-Ausgabe von SkyNews.ch, welche am 23. Mai erscheint

27. April 2022: Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause geht heute die 30. Ausgabe der Luftfahrtmesse AERO in Friedrichshafen mit neuem Optimismus an den Start. In diesem Jahr beteiligen sich 633 Aussteller aus 34 Ländern an der Messe. Unter anderem stehen leise und umweltfreundliche Luftfahrzeuge mit elektrischem Antrieb im Fokus. Die Firma Junkers Flugzeugwerke AG bietet die Junkers A50 Junior als neu gebautes Ultraleichtflugzeug an und plant die Ju-52 als Ju-52NG neu zu bauen.

Mit dem Nachbau nach heutigen Erkenntnissen und dank der Verwendung von drei neuen RED A03 Motoren des deutschen Herstellers Red Aircraft GmbH wird es möglich das maximale Startgewicht der Ju-52 gegenüber dem Original um rund zwei Tonnen auf 8600 kg zu senken. Deshalb streben die Junkers Flugzeugwerke mit dem Neubau des Klassikers auch eine Neuzulassung durch die EASA nach CS-23 in der Commuter Category an. Fotoreport Bernhard Baur

21. April 2022: Patrouille Suisse, F/A-18 Hornet Solo Display und das Super Puma Display Team haben ihre Trainingskurse (TK) bereits absolviert und stehen bereit für die Vorführsaison 2022. Nächste Woche startet nun auch das PC-7 Team ab dem Militärflugplatz Locarno zum diesjährigen TK.

Der erste geplante Auslandeinsatz des PC-7 TEAM ist zwar bereits geplatzt – aus der AEROS 2022 Airshow im slowenischen Maribor wird nichts. Das hindert die Piloten des PC-7 TEAM natürlich nicht daran, sich mit einem intensiven, zweiwöchigen Trainingskurs auf die Saison 2022 vorzubereiten. Geplant sind vom 25. bis 27. April ab Locarno Trainings „hoch“, am 28. und 29. April wird das Programm über Locarno gemäss aktueller Planung auch tief trainiert. Für die folgende Woche verschiebt das Team dann über die Alpen und wird den Trainingskurs vom 2. bis und mit 6. Mai in Dübendorf fortsetzen. Höhepunkte dürften die beiden geplanten Trainingsflüge mit dem Programm 2022 über Grenchen und Beromünster bilden:

  • Donnerstag 5. Mai über dem Flugplatz Grenchen
  • Freitag 6. Mai über dem Flugplatz Beromünster

Mehr Infos auf www.pc7-team.ch

11. April 2022: Trotz schwieriger Umstände konnten die Pilatus Flugzeugwerke im letzten Jahr mit 152 ausgelieferten Flugzeugen einen neuen Produktionsrekord aufstellten. Auch die Finanzkennzahlen zeigen ein sehr gute Resultat:  1,3 Milliarden Franken Umsatz, ein Gewinn von 210 Millionen sowie ein Bestelleingang von 1,7 Milliarden Franken. Ausserdem gibt es einen Wechsel und eine Verstärkung im Verwaltungsrat.

Die Zahl der 2021 von Pilatus ausgelieferten Flugzeuge ist beeindruckend: 45 PC-24, 88 PC-12 NGX, 17 PC-21 und 2 PC-6. Dabei hat Pilatus im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatz-Plus von 19 Prozent sowie ein um 35 Prozent höheres Betriebsergebnis erzielt. 67,7 Prozent des Umsatzes sind auf den Geschäftsbereich General Aviation entfallen, der Geschäftsbereich Government Aviation hat 32,3 Prozent zum Umsatz beigetragen. 92,4 Prozent der 2316 Pilatus Mitarbeitenden (Anzahl Vollbeschäftigte) sind in der Schweiz angestellt.

Im Geschäftsbereich Government Aviation ist es Pilatus im Berichtsjahr gelungen, mit Frankreich einen Folgeauftrag über neun PC-21 abzuschliessen. Ein weiterer Höhepunkt war die erfolgreiche Präsentation des PC-7 MKX, der brandneue smarte Basistrainer für die Ausbildung von Militärpiloten. Im Rahmen des laufenden Werterhaltprogramms wurden zudem die ersten vier PC-21 mit aktualisierter Avionik an die Schweizer Luftwaffe erfolgreich abgeliefert. Im Bereich der General Aviation haben die Märkte geboomt, wovon der PC-12 NGX und PC-24 sehr profitiert haben. Probleme bereitet haben unterbrochene Lieferketten und Versorgungsengpässe. Einmal mehr lässt Pilatus deshalb seine über 2100 Mitarbeitenden am Hauptsitz in Stans am Unternehmensgewinn teilhaben. Rund eineinhalb Monatslöhne wurden allen als Bonus ausbezahlt.

Wieder beziehungsweise neu in den Verwaltungsrat gewählt wurden Dominik Burkart sowie Annette Rinck. Dominik Burkart amtete bereits von 2014 bis 2021 als Mitglied des Verwaltungsrats und vertritt zukünftig das Aktionariat im Verwaltungsrat. Die neu gewählte 57-jährige Annette Rinck ist aktuell President & CEO von Leica Microsystems. Rinck hat mehr als 20 Jahre Erfahrung in globalen Industrieunternehmen. Sie hat die vergangenen sieben Jahre bei Honeywell gearbeitet, zuletzt als General Manager globaler Marken und im Geschäftsbereich Building Management Systems. Sie hat einen Doktortitel in Betriebswirtschaft/Strategisches Marketing.

Nicht mehr zur Wahl stand Gratian Anda, welcher seit 2006 als Vizepräsident des Verwaltungsrats amtierte. Er bleibt auch weiterhin als Aktionär Pilatus sehr eng verbunden. Pilatus dankt ihm für seinen stetigen Support und seine langjährige Arbeit als Vizepräsident. Lukas Gähwiler, bisher Mitglied des Verwaltungsrats, wurde als neuer Vizepräsident gewählt.

Ab sofort setzt sich somit der Pilatus Verwaltungsrat wie folgt zusammen: Hansueli Loosli (Präsident), Lukas Gähwiler (Vizepräsident), Martin P. Furrer (Mitglied), Mario Rossi (Mitglied) sowie die neu gewählten Mitglieder Annette Rinck und Dominik Burkart. pd www.pilatus-aircraft.com

10. April 2022: Der Verband Schweizer Flugplätze feierte am 9. April im Birrfeld anlässlich seiner diesjährigen Generalversammlung sein 40-Jahr-Jubiläum. Zur Überraschung der anwesenden Mitglieder und Gäste flog das „Subito Team“ des Fliegermuseums Altenrhein mit zwei Pilatus PC-7 ins Birrfeld und präsentierte sich mit seiner perfekten Show. Den Report über die Jubiläums-GV findet man in er Maiausgabe von SkyNews.ch, welche am 25. April erscheint.  Filmreport von Hansjörg Bürgi

07. April 2022: Die weltweite Flotte von mittlerweile über 780 Lockheed Martin F-35 Lightning II hat kürzlich die Marke von 500’000 Flugstunden überschritten. Damit hat die F-35 diesen Meilenstein 16 Jahre nach ihrem Erstflug 2006 erreicht. Nachdem sich neben Finnland und Deutschland auch Kanada für die Beschaffung von F-35A ausgesprochen hat, wird der Stealth-Fighter definitiv zum Standard-Kampfflugzeug der westlichen Welt.

Der F-35-Flugbetrieb hat in den letzten wenigen Jahren deutlich Fahrt aufgenommen. 2011 startete die erste F-35 aus der Serienproduktion zum Erstflug, es dauerte dann bis 2018, bis 200’000 Flugstunden erreicht wurden. Bereits 2021 erreichte die globale Flotte 400’000 Flugstunden, jetzt, im April 2022, ist es bereits eine halbe Million Flugstunden. Die F-35 haben dabei «nur» 291’385 Einsätze geflogen – ein Beleg für die lange durchschnittliche Einsatzdauer der F-35. Neben der US Air Force, der US Navy und den US Marines setzen aktuell Australien, Grossbritannien, Israel, Italien, Japan, die Niederlande und Norwegen den Stealth Fighter ein, Dänemark wird bald folgen. In Südkorea sind die F-35 nach einem Landeunfall Anfang 2022 aktuell gegroundet. eb

 

01. April 2022: Der Verkauf der Tochterfirmen des Schweizer Luft- und Raumfahrtkonzerns RUAG International geht weiter: Wie RUAG heute mitteilt, hat sie mit dem australischen Defence- und Fertigungsunternehmen ASDAM eine Vereinbarung über den Verkauf von RUAG Australia Pty Ltd. getroffen. ASDAM übernimmt alle Aktivitäten von RUAG Australia einschliesslich aller Mitarbeitenden an allen Standorten in Australien. Der Abschluss soll in den kommenden Monaten vollzogen werden.

Mit über 150 Mitarbeitenden und modernen Produktionsstandorten in ganz Australien, alle mit neuesten Technologien und fortschrittlichen Maschinen ausgestattet, bietet RUAG Australia Pty Ltd innovative schlüsselfertige Lösungen für Kunden aus dem Verteidigungsbereich und anderen Industriezweigen. RUAG Australia betätigt sich insbesondere in der Wartung, Reparatur und Instandhaltung (MRO), bei Reparaturen mit additiver Fertigungstechnologie sowie der Oberflächen- behandlung. ASDAM – ein australisches Unternehmen für Defence und Fertigung wird alle Geschäftsaktivitäten und Mitarbeitenden übernehmen. Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden. Der Abschluss des Eigentumsübergangs (vertragliches Closing) wird in den kommenden Monaten erwartet.

Eine starke australische Verteidigungsindustrie sei ein wichtiger Aspekt für ASDAM, heisst es in der RUAG-Mitteilung weiter. Durch ihre Fähigkeiten in den Bereichen Instandhaltung, Herstellung und Oberflächenbehandlung spielt RUAG Australia eine Schlüsselrolle in der australischen Verteidigungsindustrie. RUAG Australia hat vom F 35 Joint Program Office und der australischen Regierung den Auftrag, 60 Prozent aller Komponenten des F-35-Programms im asiatisch-pazifischen Raum zu warten. Die kombinierten Ressourcen der ASDAM Gruppe werden es RUAG Australia ermöglichen, weiter zu investieren und seine Fähigkeiten in der Verteidigungs- und Luftfahrtindustrie in Australien auszubauen.

 Zur ASDAM- Gruppe gehören derzeit die Unternehmen Marand und Levett Engineering. ASDAM ist Australiens grösster Lieferant für das F-35 Joint Strike Fighter Programm und betreut eine Reihe von Verteidigungs- und Nicht-Verteidigungsprogrammen. Das Unternehmen unterhält langfristige Beziehungen zu einer Reihe von Hauptauftragnehmern im Verteidigungsbereich, darunter Lockheed Martin, Boeing, BAE Systems, Pratt & Whitney und Northrop Grumman.

Für RUAG International ist der Verkaufsvertrag mit dem australischen Unternehmen ASDAM ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem agilen, auf den Raumfahrtmarkt fokussierten Unternehmen. André Wall, CEO von RUAG International, sagt: „Die Übertragung der Geschäfts- tätigkeiten an ein australisches Defence- und Fertigungsunternehmen passt perfekt für RUAG Australia. Damit können die aktuellen Geschäftsaktivitäten erfolgreich fortgeführt und die Arbeitsplätze nachhaltig gesichert.“ Der Verkauf von RUAG Australia folgt der vom Schweizer Bundesrat festgelegten Devestitionsstrategie.

Zusätzlich zur Konzernleitungsführung übernimmt André Wall ab dem 1. Mai die operative Führung der Space-Division Beyond Gravity (vormals RUAG Space). Luis de León Chardel, der ad interim diese Funktion wahrnahm, habe sich entschieden ausserhalb des Unternehmens eine neue Herausforderung anzunehmen, teilt RUAG weiter mit. Der gebürtige Spanier war seit Oktober 2017 bei RUAG Space, erst als Senior Vice President Operations, ab Mai 2020 führte Luis de León Chardel das Space Segment.  pd

Direkt zu BeyondGravity

 

30. März 2022: Der F-35A etabliert sich weiter als Standard-Kampfflugzeug der westlichen Welt für die kommenden Jahrzehnte. Diese Woche gab die kanadische Regierung bekannt, dass der F-35A in ihrer Bewertung das beste Resultat erzielt hat. Kanada startet nun Verhandlungen mit der US-Regierung und Lockheed Martin zur Lieferung von 88 F-35A.

Kanada budgetiert rund 15 Milliarden US-Dollar, um 88 F-35A als Ersatz für die alternde Flotte von Boeing CF-18 Hornet zu beschaffen. Die kanadische Regierung beabsichtigt, den Vertrag noch in diesem Jahr zu unterschreiben und möchte bereits 2025 erste Flugzeuge übernehmen. Auf den beiden als Hauptoperationsbasen vorgesehenen Militärflugplätzen Bagotville und Cold Lake sind schon Modernisierungsarbeiten gestartet worden, um die Kampfflugzeuge der neuen Generation aufnehmen zu können.

Kanada hatte den F-35 2010 als zukünftiges Kampfflugzeug ausgewählt, doch eine politische Kontroverse verhinderte eine definitive Entscheidung. Auch die Boeing Super Hornet, die Dassault Rafale, der Airbus Eurofighter und der Saab Gripen E/F haben sich zwischenzeitlich um den kanadischen Grossauftrag beworben. 2018 hatte sich Dassault mit der Rafale, 2019 auch Airbus mit dem Eurofighter aus der Ausschreibung zurückgezogen. Ende 2021 bestätigte die kanadische Regierung, dass auch das Boeing-Angebot für F/A-18 Super Hornets nicht in Frage kommt. Bis zuletzt im Rennen war der Gripen E/F, doch gewonnen hat nun auch in Kanada der Lockheed Martin F-35A. Neben den militärischen Fähigkeiten des Flugzeuges wurde in Kanada Wert darauf gelegt, dass die Kampfflugzeugbeschaffung der heimischen Industrie Nutzen bringt. Die kanadische Verteidigungsministerin Anita Anand betonte aber auch, dass es entscheidend sei, dass die Piloten der Royal Canadian Air Force das beste Material erhalten müssten, um ihre wichtigen Aufträge in den kommenden Jahrzehnten erfüllen zu können. eb www.f35.com

29. März 2022: In einer Videobotschaft gratulierte Bundesrätin Viola Amherd dem Hunter-Verein Interlaken (Huver) zu seinem 30-jährigen Jubiläum, das er am 26. März mit einer erweiterten Mitgliederversammlung feierte. Zudem referierte „Huver“-Ehrenmitglied Claude Nicollier zum Thema «Hunter, Hubble – Maschinen und Menschen».

Bereits am Morgen lud der Verein die Mitglieder beim Unterstand U-122 auf dem ehemaligen Militärflugplatz Interlaken zu ‘Stunden der offenen Bunkertüre’ und einem Apéro, nach der coronabedingten Situation konnte die Versammlung  endlich wieder physisch durchgeführt werden. Getreu dem Vorsatz «Der Nachwelt ein Hunter-Erdkampfflugzeug auf dem Flugplatz Interlaken (ehemals Fachstelle Hunter) zu erhalten» hütet der „Huver“ dort nebst dem vereinseigenen Hawker Hunter Mk.58 J-4007 auch ein riesiges Arsenal an Utensilien, das den Betrieb des Hunters (sein Triebwerk wird regelmässig gestartet), aber auch die Geschichte dieses Typs illustriert und erhält.

Als schöne Überraschung gratulierte der Papyrus-Hunter vom Hunterverein Obersimmental, geflogen von Ueli Leutert mit zwei Überflügen und gratulierte so zum Jubiläum. Der Interlaker Verein pflegt eine gute, enge Beziehung mit dem Verein aus St. Stephan. Die eigentliche Mitgliederversammlung wurde dann, auch infolge der Auswirkungen von Corona, im Saal des Hotels Carlton-Europe in Interlaken, durchgeführt. Christoph Michel, Koordinator Reisen & Besuche und Medienbetreuer, moderierte mit den Worten «Als wir den Verein am 8. Mai 1992 gründeten, gaben uns viele zwei, drei Jahre…, – und jetzt sind es 30 geworden!» an. Präsident Beat Gerber begrüsste anschliessend herzlich eine überaus erfreuliche Zahl von über 80 Anwesenden.

Für einen ersten Höhepunkt sorgte Bundesrätin Viola Amherd, Chefin des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mit ihrer Videobotschaft. Sie gratulierte dem Hunter-Verein Interlaken zum Jubiläum und dankte den Gründungs- sowie den heute aktiven Vereinsmitgliedern für ihre Initiative und ihr Engagement ein Hunter-Flugzeug auf dem ehemaligen Militärflugplatz Interlaken zu erhalten. Die Gratulation und der Dank der Chefin VBS an die Adresse des „Huver“ ist ein tolles Zeichen der Wertschätzung für die ehrenamtliche Arbeit, die der Verein zugunsten der Schweizer Aviatikgeschichte, leistet. «Fliegervereine sind eine wichtige Stütze», so Bundesrätin Amherd, wenn es darum geht, die Interessen der Luftwaffe im Speziellen – als Beispiel wurde die anstehende Beschaffung von 36 F-35A genannt – und der Schweizer Armee im Allgemeinen in die Öffentlichkeit zu tragen.

Die statutarischen Geschäfte konnten dann rasch und mit geschlossener Einigkeit erledigt werden. Der Verein umfasst per Ende März 315 Mitglieder. Als Überraschung wurden acht Ehrenmitglieder, die sich durch grosse Verdienste auszeichneten, ernannt. Der Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Viele Partnervereine gratulierten dem Verein und Vertreter waren persönlich zugegen. So der Hunterverein Obersimmental (Roland Ginggen, Ueli Leutert), Hunterverein Mollis (Peter Reumer), Mirage Verein Buochs (Hansjörg Schindler), Amici Dell’Hunter (Eric Hauert) und Clin d’Ailes-Musée de l’Aviation Militaire Payerne (Peter Egger). Beat Gerber dankte auch dem Fliegermuseum Altenrhein, der Modellfluggruppe Interlaken und den Pistolenschützen Interlaken für die gute Zusammenarbeit.

Eine weitere Videobotschaft erreichte den Verein von André Lortie von Lortie Aviation aus Kanada. Die Dankes- und Gratulationsgrüsse aus Übersee erfreuten die anwesenden Vereinsmitglieder sehr. Im Video zeigte Lortie beeindruckende Einblicke seine aktive Hunter-Flugzeugwerkstatt. Lortie ist wohl der grösste Betreiber von Hunter-Flugzeugen weltweit und flog seit 2002 über 8500 Stunden Einsätze mit Hunter. Lortie erwähnte stolz, seit 2002 rund 48’000 Stunden an diesen Maschinen gearbeitet zu haben! Zwischen dem „Huver“ und der Lortie Aviation besteht eine enge und langjährige technische Zusammenarbeit, und kameradschaftliche Freundschaft.

Vor dem Nachtessen referierte Oberstleutnant Daniel Böhm, Chef Einführung ADS-15, über das Aufklärungs-Drohnen-System der Schweizer Luftwaffe, unter dem Titel „Das Drohnen Kommando 84 – Auftrag, Organisation und Missionen“. In einem sehr informativen Referat präsentierte er, anhand des Auftrages, der Organisation und der geflogenen Missionen, das Kommando Drohnen näher vor. Im Hauptteil verschaffte Böhm einen detaillierten Überblick über das Projekt «Aufklärungs-Drohnen-System (ADS-15)». Aktueller hätte der Vortrag nicht sein können, denn «die erste Pilotenausbildung wurde – in Israel – erfolgreich abgeschlossen und der Flugbetrieb wird voraussichtlich ab Mitte 2022 in der Schweiz aufgenommen» so Oberstleutnant Böhm. Während des Nachtessens wurde ein stiller Fotorückblick über 30 Jahre Vereinsgeschichte in Endlosschleife gezeigt, der viele Erinnerungen weckte und zu zahlreichen Tischgespräche zusätzlich anregte.

Mit den Worten «es ist eine grosse Freude und Ehre zugleich einen echten Schweizer Nationalhelden beim „Huver“ begrüssen zu dürfen» kündigte Christoph Michel, der den ganzen Anlass gekonnt moderierte, den ersten und einzigen Schweizer Astronauten an. Claude Nicollier ist ehemaliger Hunter-, Linien- und Test-Pilot, sowie ein langjähriges „Huver“-Ehrenmitglied. Als Astronaut flog er vier Mal ins All und verbrachte dort über 40 Tage in der Schwerelosigkeit. Bereits zum zweiten Mal in der Geschichte des „Huver“ referierte der heute noch aktive EPFL-Professor für Astrophysik (https://space-innovation.ch/contact/) an einem Anlass des Huntervereins Interlaken. «Meine Leidenschaft gehörte dem Hunter und dem Hubble-Weltraumteleskop», dass erwähnte Nicollier mehrmals in seinem galaktischen Referat.

 Am Samstag, 03. September 2022 wird der „Huver“ seinen Flugzeugunterstand auch für die Öffentlichkeit öffnen. Ein attraktives Rahmenprogramm verbindet die Schweizer Aviatik-Geschichte mit der Gegenwart. Details werden zur gegebenen Zeit auf der Homepage publiziert. Dort kann auch die Geschichte des Vereins nachgelesen werden.    Thomas P. Hofer/ Christoph Michel

Die „Huver“-Geschichte

Zu Lortie Aviation