21. Dezember 2020: Die „Super Connie“ bleibt in der Schweiz registriert. Das BAZL hätte sie aus dem Luftfahrtregister gelöscht, wenn nicht bis am 21. Dezember 2020 bestätigt worden wäre, dass sie sich in schweizerischem Besitz befindet. Seit dem 18. Dezember ist die HB-RSC auf die Firma Immo Norse AG im zürcherischen Egg eingetragen und nicht mehr auf die Super Constellation Flyers Association (SCFA) in Liquidation. Einen ausführlichem Beitrag dazu findet sich auch in der Januarausgabe 2021 von SkyNews.ch, welche dieser Tage erschienen ist.

Die legendäre Lockheed Super Constellation ist bekanntlich von deutschen Investoren zum Nulltarif übernommen worden, aber sie haben auch alle Schulden und Rechnungen der SCFA beglichen und den Strassentransport Ende November 2019 vom Flughafen Zürich zum Flugplatz Bremgarten, etwa 50 Kilometer nördlich von Basel, finanziert. Insgesamt wurden rund 80 Prozent der Flugguthaben von 292’000 Franken zurückbezahlt. Sämtliche Forderungen an die SCFA wurden per Ende Juni 2019 bezahlt, wie der Liquidator Peter Manzoni mitteilte. Bereits heute sei absehbar, dass die Liquidation des Vereins ohne Schulden abgeschlossen werden könne, ergänzte er.

Das BAZL wäre die HB-RSC eigentlich gerne «losgeworden», auch weil die Aufsicht über ein so komplexes Flugzeug ziemlich aufwendig ist. Daraus wird nun nichts. Denn mit der am 18. Dezember vollzogenen Handänderung  bleibt sie im schweizerischen Luftfahrtregister. Dass es sich bei der Immo Norse AG wohl um eine «Briefkastenfirma» handelt, spielt keine Rolle, das BAZL wird die Eigentumsverhältnisse wohl überprüft haben, bevor der Übertrag erfolgen konnte.

Am 20. Dezember wurden auch alle ehemaligen SCFA-Mitglieder über den neusten Stand der Dinge von letzten SCFA-Präsident Hans «Breiti» Breitenmoser informiert: Der Vorstand sei die ganze Zeit in engem Austausch mit den Investoren und den Luftfahrtbehörden in der Schweiz, schreibt er. «Denn wie Ihnen, ist auch für uns wichtig, dass die Super Connie unbedingt wieder über dem Schweizer Himmel zu sehen sein wird. Obwohl wir nahe dran sind, konnten wir keine verbindlichen Aussagen über das weitere Vorgehen machen», so Hans Breitenmoser weiter.

Es seien auch viele Halbwahrheiten herumgeboten worden. Richtig sei, dass die HB-RSC immer noch in Bremgarten in einem Hangar sicher und trocken gelagert ist. Das sei für das Wiedererlangen des «Permit to fly» im Moment sehr wichtig. Die Connie weiter in Zürich-Kloten zu hangarieren, hätte in sehr kurzer Zeit so viel Geld verschlungen, dass deswegen die SCFA in Liquidation womöglich noch Konkurs gegangen wäre, hält Hans Breitenmoser weiter fest. Vor allem durch die weltweite Covid-19-Pandemie sei das ganze Projekt verzögert worden. Doch die Investoren hätten erneut bestätigt, dass die L-1049 HB-RSC Super Constellation wieder fliegen solle.

Im Moment erstellen Ingenieure für alle Komponenten des Flugzeugs die Kostenvoranschläge für die anstehende Restaurierung. Von den Investoren wurde klar entschieden, dass die Connie im Schweizer Register verbleiben müsse und die gesamte Restaurierung unter der Aufsicht unseres Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) zu erfolgen hat. Daher wurden vor Ende Jahr die Eigentumsverhältnisse der HB-RSC definitiv geregelt, damit die Maschine in Schweizer Besitz bleiben wird.

Ob die HB-RSC aber wieder abheben könne, hänge von verschiedenen Faktoren ab, fährt Hans Breitenmoser fort: technische Probleme, welche nicht lösbar sind? Wird ein geeigneter Standort gefunden, wo die Restaurierung durchgeführt werden kann? Wollen und können die Investoren das nötige Budget zur Verfügung stellen? Der Entscheid des BAZL Ende Oktober 2020, eine künftige Beschränkung der Anzahl Passagiere bei historischen Luftfahrzeugen gesetzlich zu verankern, stellt eine komplett neue Ausgangslage für eine zukünftige Operation dar. Dies werde sicher einer der wichtigsten Faktoren sein. Trotzdem sei er zuversichtlich, dass das Ziel, die Connie wieder in die Luft zu bekommen, erreicht werden könne, hält Hans Breitenmoser weiter fest. Der Liquidator hätte gerne im Herbst 2020 eine Informationsveranstaltung durchführen wollen. Doch die Covid-19-Pandemie hat das verhindert. Es ist vorgesehen, diese im Frühjahr 2021 nachzuholen.   Hansjörg Bürgi

Das Eintragungszeugnis der HB-RSC.

16. November 2020: Bei besten Bedingungen ist am Samstag, 14. November die Replica der Nieuport 23 C-1 HB-RNA in Grenchen zum zweiten Flug gestartet. Nach 20 Jahren Bauzeit hat der Erstflug am 21. Oktober stattgefunden. Bei herrlicher Novembersonne hob Isidor von Arx nun am 14. November zu einem weiteren Testflug ab. SkyNews.ch-Reporter Erich Gandet war dabei. Geniessen Sie die Fotogalerie:

In der Dezemberausgabe von SkyNews.ch, welche am 23. November erscheint, wird detailliert auf das Nieuport-Projekt eingegangen. 

01. November 2020: Seit dem frühen Samstagmorgen, 31. Oktober, trohnt der DH-100 Vampire J-1111, liebevoll „Biene Maja“ genannt, wieder auf dem „Hundertwasser-Kreisel“ der Zufahrt zum Flugplatz St.Gallen-Altenrhein. In einer Nacht, aber keiner Nebelaktion, wurde der restaurierte Vampire am Samstag morgen ab 3 Uhr auf seinen angestammten Platz gehivevt. Seine Restaurierung im FFA Museum hat eineinhalb Jahre gedauert. SkyNews.ch-Reporter Tino Dietsche war in den frühen Morgenstunden unterwegs und hat die folgenden Bilder geschossen – vom Boden aus und mit einer Drohne.   Fotoreport Tino Dietsche

29. Oktober 2020: Auf Grund der neuen Corona-Massnahmen des Bundesrates vom 28. Oktober muss die seit zehn Jahren populäre Aviatikbörse im Sportzentrum BXA, Bassersdorf vom 29. November 2020 auf den 27. November 2021 verschoben werden. Der Vorstand bedauert diese Massnahme, unterstützt sie jedoch vorbehaltlos. Nächstes Jahr werden sich Vorstand und alle Aussteller bemühen, eine noch vielseitigere Börse aus allen Gebieten der Luftfahrt zu organisieren, teilt der Vorstand mit. pd

 

25. Oktober 2020: Beim Absturz der Jodel Captitaine HB-EEX im waadtländischen Gimel ist am Samstag, 24. Oktober, der 80-jährige Pilot ums Leben gekommen. Das Flugzeug war zuvor in La Côte gestartet, wie die Waadtländer Kantonspolizei mitteilte.

Nach Polizeiangaben ist die Jodel DR 250-160 Capitaine HB-EEX um etwa 9.15 Uhr auf dem Flugplatz La Côte in Prangins am Genfersee gestartet. Der Unfall hat sich rund eine Stunde später, um 10.20 Uhr, ereignet, als die Jodel auf einem Acker bei Gimel aufschlug. Der allein an Bord anwesende, 80-jährige Pilot aus dem Kanton Genf kam dabei ums Leben. Die 1965 gebaute, vierplätzige Jodel Capitaine HB-EEX mit der Seriennummer 31 war in La Côte stationiert.  hjb

Die Jodel Capitaine HB-EEX in Prangins. Foto Jean-Jacques Parel

22. Oktober 2020: Die beiden Solothurner Flugzeugbauer Kuno Schaub und Isidor von Arx haben es geschafft: Ihr Nachbau des Flugzeugs Nieuport 23 C-1 aus der Zeit des Ersten Weltkriegs ist erstmals geflogen. 20 Jahre haben sie an diesem Projekt gearbeitet. Am Mittwoch, 21. Oktober, um 15.46 Uhr, stiess Isidor von Arx auf dem Flughafen Grenchen den Gashebel nach vorne und legte nach sieben Flugminuten eine perfekte Landung hin.

Am 7. Juli 2019 wurde die Nieuport 23 HB-RNA als fertiges Flugzeug erstmals öffentlich gezeigt. Es war genau der 100. Todestag von Oskar Bider, der mit dem Nieuport 23 Nummer 604 der Schweizer Fliegertruppe in Dübendorf abgestürzt ist. Isidor von Arx und Kuno Schaub haben ihre Replica zu Ehren des Baselländer Flugpioniers bis ins letzte Detail originalgetreu nachgebaut.     Peter Brotschi

Der originale Nachbau der Nieuport 23 C-1 nach der Enthüllung am 7. Juli 2019 in Dübendorf.  Foto Hansjörg Bürgi

28. September 2020: Aufgrund der Kampfjet-Abstimmung haben wir uns entschieden, die Erscheinung der Oktoberausgabe um einige wenige Tage zu verschieben. Sie erscheint nun ab Donnerstag, 1. Oktober. Das Editorial wollen wir Ihnen aber nicht vorenthalten:

 

VBS muss über die Bücher

Geschätzte Leserinnen und Leser

Nur rund 8670 Stimmen haben darüber entschieden, dass die Kampfjetbeschaffung in der Schweiz nicht abgebrochen werden muss. Wie in der Septemberausgabe befürchtet, ging es um jede Stimme. Denn nur eine hauchdünne Mehrheit von 50,1 Prozent der Schweizer Stimmbevölkerung – bei rund 60 Prozent Stimmbeteiligung – begrüsst die dringende Erneuerung der Luftwaffe. Die Umfragen lagen völlig daneben und vermittelten den Befürwortern eine falsche Sicherheit. Das VBS hat es verpasst, eine solide Mehrheit der Bevölkerung davon zu überzeugen, dass Armee und Luftwaffe Sicherheit produzieren, die weder selbstverständlich noch Luxus ist.

Wie weiter? Die gute Nachricht ist, dass der Beschaffungsprozess fortgesetzt werden kann. Die schlechte, dass dieses äusserst knappe Resultat bei jedem Schritt in Erinnerung gerufen wird. Der Bundesrat muss seinen Typenentscheid, der bis Mitte 2021 fallen soll, nicht nur gut, sondern sehr gut begründen. Bundesrat, VBS und Luftwaffe tun gut daran, ihre Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung zu intensivieren.

Die Luftwaffe muss erklären, was sie leistet und weshalb Billiglösungen nicht funktionieren. Die Armee muss zeigen, dass sie sich auch gegen Cyberbedrohungen, Drohnen oder Terrorismus wappnet. Dies alles geschieht nur, um die Schweiz mit ihrer Bevölkerung zu schützen und Handlungsoptionen offenzuhalten. Diese Botschaft muss wieder unter die Leute gebracht werden. Nur so lässt sich die notwendige Glaubwürdigkeit für eine nächste Abstimmung gewinnen. Bereits hat die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee angekündigt, die Lancierung einer Volksinitiative gegen neue Kampfflugzeuge zu prüfen…

 Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger

 

23. September: Am 14. September trafen sich zwei Generationen vom Trainingsflugzeugen in Grenchen: Zum einen der neue Pilatus PC-7 Mk II HB-HHH mit Baujahr 2019 und zum anderen die bald 70-jährige North American T-28A Trojan HB-RDM.

Der Pilatus PC-7 Mk.II ist am 9. August 2019 als HB-HHH ins Luttfahrtregister eingetragen worden. Halter und Operator ist die Pilatus Flugzeugwerke AG. Ob Pilatus wohl wider Kaufinteressenten für PC-7 Mk.2 hat? Die HB-HHH ist der einzige Mk.2 PC-7 im schweizerischen Register, die anderen drei HB-HMU, -HPR und -HTC sind alles ältere, normale PC-7.

Die North American T-28A Trojan HB-RDM «Metal Mistress» ist seit Dezember 2019 in Basel zu Hause. Der 1951 gebaute Warbird ist zu Wartungsarbeiten nach Grenchen geflogen. Es handelt sich um die zweite T-28 im HB-Register. Von 1998 bis 2006 war die T-28B HB-RCT in der Schweiz registriert und wurde unter anderen auch von Christian Schweizer geflogen. Sie wurde als ZU-RCT nach Südafrika verkauft. Ein weiteres Exemplar, die N89AW, ist zurzeit in Locarno stationiert.

Von der T-28 wurden zwischen 1950 bis 1957 total 1982 Stück für die US Air Force, US Navy und die US Marines als Schulflugzeug gebaut. Zwischen 1961 und 1969 folgte eine bewaffnete Version, die als T-28D Nomad bezeichnet wird. Auch in Frankreich wurde eine solche Version als T-28S Fennec eingestezt. In Taiwan wurde sogar eine Turboprop Version als T-CH-1 in 50 Exemplaren hergestellt. Die T-28 wurden von 27 verschieden Nationen genutzt. 1984 wurden sie bei der US Air Force ausser Dienst gestellt und durch die Beech T-34 Mentor abgelöst.        Fotoreport Mario Richard

Ebenfalls am 14. September flog Pilatus ihren PC-7 Mk.11 Demonstrator nach Grenchen. Foto Mario Richard

Am 14. September kam die seit Ende 2019 in der Schweiz eingetragene T-28 Trojan HB-RDM zur Wartung nach Grenchen. Foto Mario Richard

 

17. September 2020: Seit vergangenem März ist ein bulliger Doppeldecker mit einem auffälligen Anstrich im Birrfeld stationiert, eine WACO YMF-5. Es ist kein Oldtimer, sondern ein neuer Doppeldecker der mit einem Garmin-G500-Glascockpit mit Touch-Screen ausgerüstet ist.

Die WACO YMF-5 mit ihrem 300-PS Jacobs Sternmotor ist dreisitzig, denn im vorderen Cockpit haben zwei Passagiere Platz. Gebaut wurde der Doppeldecker bei der WACO Classic Aircraft Corporation in Battle Creek im Staat Michigan in  USA, wo die Doppeldecker seit den 1980er-Jahren nach Plänen der früheren WACO-Flugzeugen gebaut werden. Die N150EK wurde 2018 gebaut und ist für IFR-Flüge  und mit einer Rauchanlage ausgerüstet. Die Reise von Chicago nach Europa absolvierte sie aber per Container.

Die Waco Aircraft Corporation ist 2018 von der in Fort Lauderdale, Florida, ansässigen Dimor Group Inc. gekauft worden. Die Dimor Group Inc. wurde 2018 als Tochtergesellschaft des in Köln ansässigen Unternehmens Dimor Aero gegründet. Hinter dem Unternehmen steht Dieter Morszeck, der Enkel des Gründers des Kofferherstellers Rimowa, der den grössten Teil des Unternehmens für 717 Millionen US-Dollar an das Luxusmarken-Konglomerat LVMH Moët Hennessey Louis Vuitton verkauft hat. Morszeck hat eine nachgewiesene Leidenschaft für Oldtimer-Flugzeuge. 2016 stellte er die Junkers F13-Replik vor. Und ihm gehört auch die Junkers Flugzeugwerke AG, welche vergangenen Sommer von Dübendorf nach Altenrhein und Widnau umgezogen ist.                                    Bildbericht von Erich Gandet

Die seit Frühling 2020 im Birrfeld stationierte WACO YMF-5 N150EK. Foto Erich Gandet

 

15. September 2020: Flugveranstaltungen sind dieses Jahr eine Seltenheit. Umso erfreulicher ist, dass am Wochenende vom 12./13. September nicht nur das Electrifly-In in Grenchen stattgefunden hat, sondern auch die Erlebnisflugtage in Sitterdorf. Rund 20 Oldtimer waren zu bestaunen, die Luftwaffe präsentierte einen EC635 und Fallschirmaufklärer. Modelle rundeten das vielfältige Flugprogramm ab, wie folgende Bildergalerie zeigt:            Fotoreport Erich Gandet

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