29. August 2022: Der Flugplatz Bressaucourt-Porrentruy (LSZQ) war am vergangenen Wochenende Treffpunkt der Experimental Aviation of Switzerland (EAS). Trotz des regnerischen Wetters am Freitag und Samstag flogen noch 34 Piloten mit ihren Experimental-Flugzeugen den Aérodrome du Jura an.

Der Tradition folgend landete als erster der EAS-Präsident Jonathan Höhn mit seiner Brändli BX-2 Cherry HB-YDX aus Locarno, gefolgt von Georges Serwert aus dem Birrfeld, ebenfalls mit einer BX-2 Cherry, der HB-YCY, und Thomas und Rita Müller mit ihrem Kitfox S7SS HB-YTM aus Lommis. Wegen dem angekündigten Wetterumschwung auf Freitag zogen es diese drei Piloten vor, bereits am Donnerstag nach LSZQ zu fliegen. Am Freitagnachmittag folgten dann Andreas Meisser mit seiner Pulsar HB-YIV aus dem Birrfeld und James Pitman mit der Sling HW ZU-SHW. Dieser reiste in sechs Stunden vom an der Spitze des italienischen Stiefels und unweit der sizilianischen Hafenstadt Messina gelegenen Flughafen Reggio Calabria (LICR) an. James Pitman befindet sich derzeit auf einer Demotour für den südafrikanischen Flugzeughersteller Sling Aircraft in Europa, nachdem er dieses Jahr von Südafrika aus bereits über die Kap Verden, Barbados, die Bahamas und Florida nach Oshkosh geflogen war. Dort nahm er an der „Air Venture Oshkosh“ teil, der grössten Airshow der Welt, die ihren Ursprung in einem Fly-In der Experimental Aircraft Association hat (mehr dazu in der Titelstory der aktuellen Ausgabe von SkyNews.ch). Von Oshkosh flog er dann weiter über Goose Bay, Reykjavik und Wick nach Santorini und weiter nach Kreta und von dort dann nach Süditalien. Nach der Präsentation der Sling HW bei der EAS wollte er das Sling Projektteam in Dübendorf besuchen, das den Sling TSi HB-STU auf Elektroantrieb umbaut (SkyNews.ch 04/2021 und 09/2021).

Am Samstag kurz vor Mittag landete auch Charly Kistler aus Speck-Fehraltorf mit seinem Elisport CH-7 Kompress 914 HB-YNB in Bressaucourt. Wegen einem kleinen Schaden an seinem neuen Van’s RV-12iS HB-YPL griff er auf seinen Helikopter zurück, um am Fly-In teilnehmen zu können. Etwas später schaffte auch Dan Ruiters mit seinem stark modifizierten Van’s RV-6,9 HB-YLL den Weg aus dem Birrfeld in den Jura. Auch er ist in diesem Jahr mit seinem Experimental nach Oshkosh geflogen – ebenfalls nicht auf dem direkten Weg, sondern über Island, Grönland, Nordwest-Territorien, Yukon, Alaska (Anchorage). Eine eindrückliche Leistung! Mit der Wetterbesserung am Samstagnachmittag flogen weitere Experimental in den Jurazipfel.

Am Sonntagmorgen war es dann wolkenlos. Der Nebel im Flachland verhinderte jedoch eine frühe Heimreise. So ergab es sich, dass gegen Sonntagmittag, als sich die Nebelschwaden im Flachland aufgelöst hatten, die einen zum Heimflug starteten, während noch einzelne auf dem Aérodrome du Jura im nördlichsten Zipfel der Schweiz eintrafen. Insgesamt nahmen 34 Flugzeuge der Experimental-Kategorie am diesjährigen Internationalen EAS Fly-In in Bressaucourt teil. Wegen dem schlechten Wetter an den Anreisetagen waren in diesem Jahr leider nur wenige Experimental-Flugzeuge aus den Nachbarländern angereist. Fotoreport Peter Gerber www.experimental.ch

Fotogalerie von Peter Gerber mit einigen Impressionen vom EAS Fly-In 2022:

29. August 2022: Die Vereinigung der Schweizer Wassserflugpiloten (SPAS – Seaplane Pilots Association Switzerland) kann auf eine erfolgreiche Veranstaltungsreihe im August zurückblicken: Nach den Wasserflug-Wochenenden in Bönigen und erstmals auch in Cham auf dem Zugersee, traf sich die Seplane-Gemeinschaft am letzten August-Wochenende im waadtländischen L’Abbaye am Ufer des Lac de Joux. Am Samstag, 27. August, standen drei Super Cubs (HB-ORK, -PMN und D-ERNC) sowie die beiden Savannahs F-JTMO und -JVNI ausser über Mittag für Rundflügim Dauereinsatz. Leider erfolgten Starts und Landungen sehr publikumsfern. Dennoch vermochte der Betrieb von Wasserflugzeugen vor typischer Jura-Kulisse einmal mehr zu faszinieren. Fotoreport Sam Iselin

Typische Jura-Kulisse für die Cessna Super Cub HB-ORK. Foto Sam Iselin

Die beiden in Frankreich registrierten Savannah gehören zu den regelmässigen Teilnehmern der Schweizer Wasserflug-Veranstaltungen. Foto Sam Iselin

Die Piper PA-18-150 Super Cub HB-PMN auf dem Lac de Joux. Foto Sam Iselin

 

 

28. August 2022: 50 Top-Fallschirmspringer aus ganz Europa haben sich vom 22. bis 26. Auf dem Flugplatz St. Gallen-Altenrhein getroffen. Das sorgte auch für Abwechslung im Flugbetrieb des People’s Airport: Eine der auffälligen Shorts SC-7 Skyvan kam als Absetzflugzeug über dem Bodensee zum Einsatz.

Ziel der Fallschirmspringer war es, während der Trainingstage ab St. Gallen-Altenrhein Grossformationen auszuprobieren. Die Shorts SC-7 Skyvan OE-FDN der Pink Aviation Services brachte die Springer jeweils auf rund 4000 Meter Höhe. Die Skyvan hat zwar wegen ihres etwas unförmigen Äusseren immer wieder wenig schmeichelhafte Bezeichnungen wie «fliegende Schuhschachtel» oder «fliegender Kleiderschrank» erhalten, doch bei Fallschirmspringern ist der Transporter nach wie vor äusserst beliebt. Die Skyvan bringt 20 Springer auf Absetzhöhen um 4000 Meter Höhe, wo die grosse Heckladerampe für optimale Absprungbedingungen sorgt. Bei einem Leergewicht von 3680 Kilogramm bietet die Skyvan ziemlich genau zwei Tonnen Zuladung. Inzwischen operiert Pink Aviation Services vier SC-7 Skyvans, die fast das gesamte Jahr über von einem Fallschirmspringevent zum nächsten touren. Ihr Markenzeichen sind verschiedene, mehr oder wenig pinkfarbene Bemalungen – pinke Schwäne eben. eb

Eher traditionell geht es im Cockpit zu und her, die Skyvan hatte ihren Erstflug bereits 1963. Foto Tino Dietsche

Der nächste „Load“ macht sich bereit. Foto Tino Dietsche

Markenzeichen der österreichischen Skyvans: Ihr nicht immer gleich gepflegtes Gebiss. Foto Tino Dietsche

Blick zurück auf den Flugplatz St. Gallen-Altenrhein. Foto Tino Dietsche

Absprung über die Heckrampe. Rund 45 Sekunden dauert die Freifallphase bei einer Sprunghöhe von etwa 4000 Metern über Grund. Foto Tino Dietsche

Ihre beste Steigrate erreicht die Skyvan bei einer Geschwindigkeit von 93 Knoten. Foto Tino Dietsche

Mit ihren beiden Garrett TPE 331-2-201A Turbinen ist die Skyvan ein zuverlässiges Absetzflugzeug. Foto Tino Dietsche

Die Triebwerke der Skyvan bringen je 750 PS Dauerleistung, bei voller Leistung auf Meereshöhe wollen sie dafür pro Triebwerk 260 Liter Jet-Fuel. Foto Tino Dietsche

27. August 2022: Der Flugplatz Mollis ist bekannt für einzigartige Airshows – 2023 soll es unter dem Namen ZigAirMeet wieder eine Airshow im Glarnerland geben – ein Höhepunkt im Schweizer Airshow-Kalender. Aviatikfans können sich den 18. und 19. August in der Agenda dick anstreichen.

Die traditionsreiche Airshow kommt mit einem leicht modifizierten Namen und einigen Änderungen im Organisationskomitee daher, verspricht aber wie in den letzten Jahren einen interessanten Einblick in die Fliegerei und spektakuläre Flugvorführungen vor der atemberaubenden Glarner Bergklulisse. Das Zigermeet heisst neu ZigAirMeet und will erneut mehrere bekannte Kunstflugstaffeln und weitere zivile und militärische Highlights nach Mollis holen. Die Schweizer Armee wird sich in der Sonderausstellung „Berufe in der Armee“ vorstellen.

Das Zigermeet 19 war der Höhepunkt der Schweizer Airshow-Saison 2019. Über 35’000 Zuschauer verfolgten bei bestem Wetter die eindrücklichen Flugvorführungen. Das Organisationskomitee konnte schwarze Zahlen präsentieren und der Anlass war auch für den Kanton Glarus ein finanzieller Erfolg. Von den Aufwendungen von knapp 1,7 Millionen Franken für das Flugmeeting, sind gegen 1,2 Millionen Franken im Kanton Glarus geblieben. Dies entspricht einer sehr hohen Wertschöpfung von 70 Prozent. In diesem Betrag sind nur die direkten Kosten der Flugveranstaltung berücksichtigt. Hinzu kommen die Einnahmen der Gastronomie- und Hotel-Betriebe, sowie des lokalen Gewerbes. Die Tourismus-Region Glarnerland hat von der weltweiten Publicity des Zigermeet ebenfalls profitiert. Der Erfolg von 2019 bestärkte das Organisationskomitee darin, die Erfolgsgeschichte mit dem OK-Präsidenten Franz Alberti im Jahr 2023 weiterzuführen. pd www.zigairmeet.ch

Die Organisatoren haben es immer wieder verstanden, im Glarnerland einzigartige Airshows mit einigen Raritäten zu veranstalten. Foto Patrik Bürgler

26. August 2021: Durchschnittlich hat die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST im letzten Jahr jeden Tag rund drei Meldungen über Zwischenfälle erhalten – alleine im Bereich Luftfahrt. Aber «nur» zu 66 Zwischenfällen in der Luftfahrt musste die SUST im letzten Jahr eine Untersuchung eröffnen. Unfälle mit Personenschaden sind leicht zurückgegangen.

In den Jahren 2018 und 2019 erreichte die Zahl der Meldungen über Zwischenfälle bei der SUST mit über 1800 Höchstwerte, 2020 ging die Zahl coronabedingt zurück. Alle Meldungen wurden gemäss SUST im Hinblick auf das vorhandene Präventionspotenzial überprüft, so dass 2021 26 Untersuchungen von Unfällen und 40 Untersuchungen von schweren Vorfällen aufgenommen wurden. Darunter befanden sich 14 Airprox (Annäherungen), bei denen die SUST eine hohe oder erhebliche Kollisionsgefahr ortete. Im Berichtsjahr kam es zu 27 Unfällen von HB-registrierten Luftfahrzeugen, drei davon fanden im Ausland statt. Bei sieben Unfällen gab es Personenschaden, acht Personen wurden tödlich verletzt. Damit hat sich ein leichter, positiver Trend fortgesetzt. 2019 waren es noch neun Unfälle mit Personenschaden, 2017 sogar deren 17. Die Zahl der Todesopfer bewegt sich damit klar unter den Zahlen die 2018 (38 Todesopfer) und 2017 (18 Todesopfer) wegen schweren Unfällen verzeichnet werden mussten, liegen aber höher als beispielsweise in den Jahren 2015 und 2016.

Vom Total der 57 schweren Vorfälle und Unfällen, welche die SUST im letzten Jahr verzeichnete, haben 54 Flugzeuge mit einem maximalen Startgewicht von unter 5,7 Tonnen betroffen. In diesem Segment waren auch sämtliche Todesopfer zu beklagen. Leichtflugzeuge mit weniger als 2250 Kilogramm Startgewicht waren in 35 dieser schweren Unfälle und Vorfälle verwickelt. Helikopter waren an neun der schweren Unfälle und Vorfälle beteiligt, glücklicherweise gab es dabei keine Personenschäden.

Wie die SUST in ihrem Jahresbericht noch einmal festhält, hat die inzwischen abgeschlossene Untersuchung des Ju-52-Unfalls im Jahr 2018 viele Ressourcen gebunden. Die Gesamtkosten für die Untersuchung dieses Unfalls beziffert die SUST auf knapp 4,0 Millionen Franken. Im Jahr 2021 konnte die SUST über einen Kreditrahmen von rund 7,9 Millionen Franken verfügen. Dieser sei, inklusive 1,3 Millionen Franken für externe Dienstleistungen, nahezu vollständig ausgeschöpft worden, so die SUST. Der SUST stehen 16,2 Vollzeitstellen zur Verfügung, die sich 17 Mitarbeitende teilen. Für ihre Untersuchungstätigkeit kann die SUST zudem auf die Unterstützung durch 126 externe Untersuchungsbeauftrage zurückgreifen. Dabei gilt es zu beachten, dass die SUST nicht nur Zwischenfälle in der zivilen Luftfahrt untersucht, sondern auch solche im öffentlichen Verkehr und in der Seeschifffahrt. Im letzten Jahr konnte die SUST 61 summarische Untersuchungen und neun ausführliche Untersuchungen abschliessen. Eugen Bürgler www.sust.admin.ch

Flugunfälle und schwere Vorfälle schweizerisch immatrikulierter Luftfahrzeuge:

Jahr Anzahl Unfälle mit ausführlicher Un- tersuchung Anzahl Unfälle mit summarischer Untersuchung Total Anzahl Unfälle Anzahl schwere Vorfälle (inkl. Airprox) Airprox mit Untersuchung Total Unfälle und schwere Vorfälle Anzahl Tote
2015 14 2 16 13 2 29 4
2016 22 17 39 48 16 87 5
2017 22 23 45 28 6 73 18
2018 14 16 30 64 25 94 38
2019 16 6 22 34 11 56 5
2020 14 16 30 32 9 62 10
2021 10 16 26 31 14 57 8

 

24. August 2022: Am vergangenen Wochenende wurden in Biel-Kappelen gleich drei Anlässe gleichzeitig gefeiert: Die offizielle Einweihung der neuen Graspiste 04 / 22, das Bücker Fly In und das Cessna Skywagon Treffen. Der unermüdliche Organisator Paul Misteli, seines Zeichen auch Flugplatzchef, zauberte mit seinem Team einen in allen Teilen gelungenen Anlass hervor.

Durchzogenes Wetter am Samstag hindert viele Gastflugzeuge daran, nach Biel-Kappelen (LSZP) zu fliegen, doch mit total elf Bücker-Doppeldeckern bildete sich am Wochenende doch ein stattliches Bücker-Line-up. Auch sechs Cessna C180 / C185 fanden und die Cessna C170 N170DG fanden schliesslich den Weg zur neuen Piste in Biel-Kappelen. Dazu kamen verschiedene schöne Oldtimer und Gastflugzeuge, die für ein abwechslungsreiches Bild auf dem Flugplatz sorgen. Kommentiert von Reto Senn von der Modellfluggruppe Seeland, wurde den Besucherinnen und Besuchern auch ein Blick hinter die Kulissen des Modellfliegens ermöglicht. Natürlich dürfen in Biel-Kappelen auch die Fallschirmspringer nicht fehlen, welche mit Rundkappenschirmen und Uniformen aus dem Zweiten Weltkrieg eine gelungene Darbietung zeigten. Fotoreport Mario Richard

Die Piper PA-22-108 Colt HB-OTN gehörte zu den zahlreichen Gastflugzeugen. Foto Mario Richard

Die Cessna C180 N6180 war aus der Nähe von Berlin angereist. Foto Mario Richard

Die Bücker 133C Jungmeister HB-MKR gehörte zu den insgesamt elf Bücker-Doppeldeckern in Biel-Kappelen. Foto Mario Richard

Beeindruckt haben neben den Originalen auch diverse Modellflugzeuge. Foto Mario Richard

Die Fallschirmspringer zeigten in Biel-Kappelen eine gelungene Vorführung mit Rundkappenschirmen und Uniformen aus dem Zweiten Weltkrieg. Foto Mario Richard

Wegen des durchzogenen Wetters ist am Samstag nur der „harte Kern“ eingeflogen, so zum Beispiel der Bücker Jungmann HB-UUE mit Ueli Wenger aus Langenthal. Foto Mario Richard

21. August 2022: Das Hunterfest des Huntervereins Obersimmental ist bekannt für eine besondere Stimmung und besondere aviatische Highlights. Wie schon im Vorfeld bekannt wurde, musst der Doppelsitzer-Hunter der Amici dell’Hunter aus technischen Gründen am Boden bleiben. Passagierflüge mit Hunter waren deshalb nicht möglich. Trotzdem ist das Hunterfest auf dem ehemaligen Militärflugplatz St. Stephan am 20. August seinem Ruf gerecht geworden: Es war ein Fliegerfest in besonderem Umfeld mit einigen Raritäten, die aus nächster Nähe in Action bewundert werden konnten. Die „Stars“ waren natürlich der Papyrus-Hunter und die Patrouille Suisse, die sich auch in einer gemeinsamen Formation zeigten. Oldtimer wie Pilatus P2 und P3, der Yeti-Porter, die Classic Formation mit DC-3 und Beech 18 oder eine Dewoitine D.26 sorgten für eine vielfältige Typenpalette auf dem Platz. Für eine Premiere sorgte die Alouette III HB-XXM, die nach einer aufwendigen Revision erstmals wieder öffentlich in der Luft zu sehen war.

Impressionen vom Hunterfest 2022 in St. Stephan:

18. August 2022: Am vergangenen Wochenende war es wieder einmal soweit: Das Treffen der Seaplane Pilots Association Switzerland SPAS wurde auf dem Brienzersee bei bestem Wetter durchgeführt. Als Highlight war die Republic RC-3 Seabee N6209K aus Basel zu sehen.

Zwischen 1947 und 1950 wurden nicht weniger als 1060 Seabees vom bekannten Flugzeugbauer Republic hergestellt, der auch die P-47 Thunderbolt im Zweiten Weltkrieg baute.  Die Seabee war ein Nachkriegsmodell, um die Leute bei Republic nach der eingebrochenen Kriegsproduktion weiter zu beschäftigen. In Europa ist die Seabee rar geworden. Eine, die F-HYSB, fliegt in Frankreich und eine Handvoll befindet sich in Schweden und Norwegen. In den USA und Kanada fliegen weitere top gepflegte Muster nach wie vor.

Die Firma United Consultants Co. hat ab 1967 die Seabee auf zwei Motoren umgerüstet, um die Leistung des doch schweren Flugzeuges zu verbessern. Es wurden 23 als Twin Bee bezeichnete umgebaut. Den meisten Lesern von SkyNews,ch dürfte die HB- LSK, welche seit 2016 als N9512U in den USA weiter fliegt in guter Erinnerung sein. In der Schweiz flog der bekannte Willi Farner die HB-SEA von 1947 bis 1950 ab Grenchen und landete oft im Bielersee. Er verkaufte sie danach nach Italien. Ihr weiterer Verbleib ist unbekannt. Eine zweite Seabee, die HB-SEI war von 2009 bis 2015 auch auf dem Brienzersee zu bewundern.

Am diesjährigen Seaplane Meeting in Bönigen waren gleich drei Piper Super Cub vertreten, die D-ERNC, HB-PMN und die HB-ORK. Auch zwei I.C.P Savannah S die F-JVNI und F-JTMO waren zu bewundern. Der Aviation Husky HB-KRT durfte auch nicht fehlen. Abgerundet wurde das Ganze durch verschiedene Modellflugzeuge, so etwa die Dornier X. Der gelungene Anlass hat viel Schaulustige angezogen. Das nächste Treffen ist bereits am Wochenende vom 26.-28.August in L Abbaye am Lac de Joux angesagt.    Fotoreport Mario Richard

17. August 2022: Wie erwartet erlaubt das BAZL ab dem 1. Oktober nur noch sechs Passagiere auf Flügen mit historischen schweizerischen Flugzeugen. Der Bundesrat hat gestützt auf eine Analyse des Bundesamtes zum tödlichen Unglück mit der Ju-52 beschlossen, zum Schutz der Flugpassagiere für Flüge mit historischen Luftfahrzeugen deutlich strengere Vorgaben zu erlassen. An seiner Sitzung vom 17. August hat er die Luftfahrtverordnung (LFV) entsprechend angepasst, wie das BAZL mitteilt.

Im Nachgang zum tragischen Flugzeugunglück vom 4. August 2018 mit einer Junkers Ju-52 und auf Basis des Abschlussberichts der Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) hat das BAZL den Betrieb von historischen Luftfahrzeugen analysiert. Dies mit dem Ziel, insbesondere den Risiken besser Rechnung zu tragen, die mit Flügen mit historischen Luftfahrzeugen einhergehen können.

Der Bundesrat hat gestützt darauf die Luftfahrverordnung angepasst: Künftig werden kommerzielle Flüge mit Personen und Gütern mit Luftfahrzeugen der Sonderkategorie «Historisch» nicht mehr zulässig sein. Nichtgewerbsmässige Flüge sind für Vereinsmitglieder unter Einhaltung einer Karenzfrist von 30 Tagen weiterhin möglich. Ausserdem gilt neu eine Beförderungsbeschränkung. Es dürfen maximal neun Personen in einem entsprechenden Flugzeug fliegen, davon höchstens sechs Passagiere. Damit würden Passagierflüge auf ein Mass begrenzt, welches in der allgemeinen, nicht gewerbsmässigen Leichtaviatik üblich sei, teilt das BAZL weiter mit.

Zum Schutz der Flugpassagiere muss der Pilot zudem die Passagiere über die besondere Zulassung des entsprechenden Luftfahrzeugs informieren. Damit werde sichergestellt, dass sich Passagiere vor einem Flug entscheiden könnten, ob sie die damit zusammenhängenden Risiken eingehen wollten oder nicht, so das BAZL. Die neuen Vorgaben für Flüge mit historischen Luftfahrzeugen seien mit jenen anderer europäischen Länder vergleichbar. Sie treten am 1. Oktober 2022 in Kraft.  pd

In der Septemberausgabe von SkyNews.ch findet man einen Report über einen Rundflug mit einer Junkers F 13 Replica ab St.Gallen-Altenrhein. Sie wird vom Verein Junkers Luftverkehr operiert und kann maximal vier Mitglieder befördern.

15. August 2022: Das grösste internationale Miltär-Oldtimer-Treffen der Schweiz, der 9th Convoy to Remember im aargauischen Birmenstorf, ist am vergangenen Sonntag erfolgreich beendet worden. Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz obwohl mit rund 15’000 Besuchern nicht so viele wie  erwartet verzeichnet wurden. Sie erlebten aber auch einige aviatische Highlights, allen voran die Show der Patrouille Suisse.

Der Convoy erinnert an die Invasion der Alliierten im Juni 1944 und stand unter dem Motto «Im Gedenken an die Befreiung Europas». Viele Festredner, darunter der Aargauer Regierungsrat und Militärdirektor Jean-Pierre Gallati und Korpskommandant Hans-Peter Walser, Chef des Kommandos Ausbildung der Armee, nahmen diesen Gedanken auf und mahnten zur Wachsamkeit. Ständerat Thierry Burkart kritisierte deutlich die Verschleppung der Luftwaffen-Erneuerung durch linke Kreise. Angesichts des Angriffskrieges in der Ukraine seien diese Bestrebungen nur schwer zu verstehen. Die Armee sei in den vergangenen Jahren richtiggehend ausgehungert worden. «Freiheit ist nicht gratis zu haben», so Burkart.

Angereist waren über 700 Militär-Oldtimer sowie 30 Reenactorgruppen aus acht Nationen und der ganzen Schweiz. Nach den Schweizern stellten die Deutschen das grösste Teilnehmerfeld. Insgesamt waren 2500 Teilnehmer zu Gast, ein neuer Rekord. Das älteste Fahrzeug hatte Jahrgang 1937. Damit sei der Convoy erneut der grösste internationale Anlass dieser Art in der Schweiz, teilen die Veranstalter mit.

Die erwartete Besucherzahl von 20’000 wurde nicht erreicht. Auf dem Festgelände in Birmenstorf AG registrierte das OK eine geschätzte Besucherzahl von gegen 10’000 Personen. Viele weitere Zuschauer hielten sich auf den nahen Hügeln auf, um die Patrouille Suisse zu erleben. Zusammen mit den vielen Zaungästen dürften geschätzte 15’000 Menschen den Convoy mitverfolgt haben. Das Publikum sei diesmal deutlich jünger gewesen, heisst es weiter. Zu den Glanzpunkten gehörte zweifellos die Präsenz der Schweizer Armee in der Luft wie auch auf dem Boden. Die Patrouille Suisse wie auch die Fernspäher «Swiss Parawings» begeisterten im Himmel über Birmenstorf die Zuschauer. Eine Panzerausstellung zog viele Kinder und Erwachsene in ihren Bann.  pd