10. Juni 2022: Nach sechs Jahren Arbeit hat das BAZL Anfang Juni 2022 den neuen Strategiebericht zum Schweizer Luftraum veröffentlicht. Diese «Luftraum- und Aviatikinfrastruktur-Strategie Schweiz», oder kurz Avistrat-CH, ist das Produkt eines gemeinschaftlichen Strategieentwicklungsprozess zwischen Behörden und den wichtigsten Stakeholders im Schweizer Luftfahrtsystem. Nach den beiden erfolgreich abgeschlossenen Meilensteinen «Vision» und «Strategie» gehe das Programm Avistrat-CH nun in die Umsetzungsphase über, wie das BAZL festhält.

Mitte 2016 erteilte das UVEK dem BAZL den Auftrag, den Schweizer Luftraum, sowie die Aviatikinfrastruktur (Flugsicherungsinfrastruktur und Flugplätze) neu zu gestalten. Der nun vorliegende Bericht zeigt die Strategie des BAZL und der Luftfahrt-Stakeholder auf, mittels derer die Luftraum- und Aviatikinfrastruktur der Schweiz gemäss der Vision Avistrat-CH reformiert werden soll. Er enthält Leitlinien für die künftigen Arbeiten an einer besseren Luftraum- und Aviatikinfrastruktur und ist somit eine gemeinsame Grundlage von Bund und Industrie für die weitere Entwicklung des Luftfahrtsystems Schweiz. Die Strategie kann im folgendem kurzen Erklärvideo eingesehen und als PDF heruntergeladen werden.  hjb

AVISTRAT-CH Strategie_Deutsche Version_Mai 2022.pdf

Link zu Avistrat-CH auf BAZL-Website

01. Juni 2022: Die Luftfahrt- und Raumfahrthalle im Verkehrshaus der Schweiz (VHS) in Luzern hat einen Nachfolger für den Yeti-Porter erhalten: Seit Ende Mai hängt der Turbo-Porter mit der Seriennummer 778 als Fallschirmspringer-Plattform in der Halle Luft- und Raumfahrt.

Bereits nachdem der Pilatus PC-6 Porter mit der markanten Himalaya-Bemalung abgehängt und wieder flugfähig gemacht wurde (SkyNews.ch 03/2022), plante man einen Ersatz. Dazu wurde der Pilatus PC-6/B2-H2 Turbo Porter mit der Seriennummer 778 (ex S5-CEI / Skydive Toscana) in Bleienbach als „HB-FGE“ im damaligen Farbschema wunderschön aufgebaut. Am Montag, 30, Mai 2o22, erfolgte der Transport von Langenthal nach Luzern. Die Maschine hängt nun neu als Fallschirmspringer-Plattform an jener Stelle, wo der „Yeti“-Porter hing.

Federführend für diese grossartigen Aktion waren die Yetiflyers GmbH, Pensionierte und Mitarbeiter der Pilatus Flugzeugwerke AG und des Management der Daetwyler Gruppe, in Zusammenarbeit mit dem Verkehrshaus der Schweiz. Namentlich sind dies Beat Roos, Peter Daetwyler, Pius Küng, Erich Bögli, Christian Nyffeler, Rolf Reber, Seppi Barmettler, Jérôme Zbinden, Damian Amstutz, Daniel Geissmann, Michael Heimberg, Markus Riedweg, Ueli Bürgi, Louis Massetti und Jlias Bussinger. Zum Finish beigetragen haben auch Alain Grätzer und Beni Wenger vom Para-Sport-Club Triengen. Auch dank einer grosszügigen Finanzierung durch Pilatus Aircraft Ltd. (Hansueli Loosli, VR Präsident, und Markus Bucher, CEO) ist es gelungen, ein Stück Schweizer Luftfahrtgeschichte ins Verkehrshaus zurückzubringen.  Fotoreport Thomas P. Hofer

29. Mai 2022: Nachdem sie pandemiebedingt um zwei Jahre verschoben werden musste, fand am 27. Mai 2022 erstmals eine Airshow auf und um den Hohen Kasten in der Ostschweiz statt. Das wechselhafte Wetter mit starkem Wind und vielen Wolken forderte die Organisatoren des Fliegermuseums Altenrhein und die Piloten enorm – doch es war ein einzigartiges Erlebnis, einmal eine Airshow „auf Augenhöhe“ geniessen zu dürfen. Präsentiert wurden Stearman, mehrere Pilatus P-3 und mehrere PC-7, Turbine Legend, Douglas DC-3 und Bücker Jungmann.    Film von Andrea und Hansjörg Bürgi

Ein ausführlicher Foto-Report folgt in der Juli-Ausgabe 2022 von SkyNews.ch, welche am 27. Juni erscheint.

09. Mai 2022: Im Gedenken an die erste Gletscherlandung von Hermann Geiger findet am 15. Mai 2022 auf dem Flugplatz Sion ein Tag der offenen Tür statt. Dabei wird sein Wirken von 9 bis 17 Uhr in einer audiovisuellen Ausstellung gewürdigt. Daneben findet ein Treffen von Gletscherpiloten statt, und die Sektionen des Aero-Clubs Wallis informieren über ihre Tätigkeiten.

«Der Adler von Sion» oder «S.O.S. Gletscherpilot» waren nur zwei Filme, die den 1914 geborenen Walliser Hermann Geiger schon zu Lebzeiten zu einer legendären Persönlichkeit machten. Geiger erkannte bald nach dem zweiten Weltkrieg das Potential der Fliegerei für den Alpinismus, sei es für die Versorgung von Hütten oder für die Bergung verunglückter Bergsteiger. Am 10. Mai 1952 landete Geiger zum ersten Mal mit seinem Leichtflugzeug vom Typ Piper Super Cup auf dem Kanderfirn nahe der Mutthornhütte des Schweizerischen Alpenclubs SAC, für deren Umbau er über 40 Tonnen Material vom Tal hinauffliegen sollte.

Dieser erfolgreiche Flug darf zu Recht als Geburtsstunde der zivilen Gebirgsrettung bezeichnet werden. Hermann Geiger führte in den folgenden Jahren über zehntausend Gebirgsflüge aus und rettete mit rund 2000 Flügen über 500 Alpinisten aus der Bergnot. Neben Versorgungsflügen für SAC-Hütten organisierte Geiger in den strengen Winterjahren Anfang der 1960er Jahre auch Versorgungsflüge für Wildtiere, denen Heu aus der Luft abgeworfen wurden. 1965 war Geiger Mitbegründer der «Air-Glaciers». Sein Leben endete am 26. August 1966 bei einem Unfall auf seinem Heimatflugplatz Sion. Sein Tod schockierte nicht nur die Schweizer Bevölkerung, sondern führte in der ganzen Welt zu grosser Betroffenheit.

Am 15. Mai 2022 hat die Bevölkerung Gelegenheit, sich auf dem Flugplatz Sion an einer Sonderausstellung über das Leben und Wirken des Pioniers Hermann Geiger zu informieren. Nebst zahlreichen Exponaten aus dem Umfeld Geigers gibt es auch eine audiovisuelle Schau mit Film-und Tondokumenten. Im Weitern ist eine Ausstellung von verschiedenen Typen von Gletscherflugzeugen aus dem In-und Ausland, Helikoptern und verschiedenen Flugzeugen vorgesehen, eine eigentliche Flugschau mit Flugvorführungen wird es aber nicht geben. Besucherinnen und Besucher können sich zudem bei Fluggruppen des Aero-Clubs Wallis über deren Aktivitäten und über Ausbildungsmöglichkeiten informieren. pd www.aeroclubvalais.ch

Programm-Flyer zum Hermann-Geiger-Gedenkanlass Sion 2022

03. Mai 2022: Am vergangenen Samstag, 30. April, konnte in Ennetbürgen auch die physische Mitgliederversammlung des Mirage-Vereins Buochs (MVB) durchgeführt werden. Die Geschäfte waren speditiv erledigt und wurden einstimmig durch die Mitglieder genehmigt. Nur der Punkt zur Entsorgung des ATAR-Triebwerks der Mirage IIIRS gab zu reden und zu denken.

Präsident Olivier Borgeaud und sein Team konnte auch einige Gäste aus Politik, Armee, Wirtschaft und Verwaltung begrüssen: Res Schmid, Regierungsrat Nidwalden, Divisionär Claude Meier, höherer Stabsoffizier an den Genfer Zentren für Friedens- und Sicherheitspolitik (der spätere Gastreferent), Oberst im Generalstab Markus Thöni, Kommandant Flugplatzkommando Emmen, Frau Oberstleutnant im Generalstab Corina Gantenbein, Präsidentin Offiziersgesellschaft Obwalden, Hauptmann Daniel Blank, Präsident Offiziersgesellschaft Nidwalden und Dieter Eberle, CEO Ebfinanz.

Der Vorstand des MVB wurde gesamtheitlich wiedergewählt, nur für die Bereiche Infrastruktur und die Rechnungsrevision waren Neuwahlen notwendig. Im vergangenen Vereinsjahr konnten wieder einige Veranstaltungen rund die vereinseigene Mirage III RS (R-2109) durchgeführt werden, die massgeblich mithalfen, bei konstanter Mitgliederzahl, die Finanzen ausgeglichen abzuschliessen.

Varia mit Tiefgang: Als letzter Traktandenpunkt musste der Präsident allerdings noch über eine etwas unerfreuliche Situation berichten. Mit der damaligen Schenkung des ATAR-Triebwerks (das leicht radioaktive Komponenten im Kompressorbereich beinhaltet) musste sich der Verein verpflichten, einen Finanzplan für einen Entsorgungsfonds aufzuzeigen. Bei einer Liquidation des Triebwerks (auch im Falle einer Vereinsauflösung) müssten diese strahlenden Teile aufwendig entsorgt werden. Man errechnete und einigte sich damals auf eine Fondshöhe von 75’000 Franken.

Im vergangenen Herbst gelangte nun das Bundesamt für Gesundheit  (BAG) als zuständige Behörde an den Verein mit dem Hinweis, dass der industrielle (chemische Entsorgungs-) Prozess zur notwendigen Aufteilung von Magnesium und Thorium bis in zwei Jahren nicht mehr in Dresden, sondern nur noch auf  „Laborebene“ weitergeführt werde, was wiederum einiges teurer würde. Konkret bedeutet diese Änderung, dass der Fonds auf 300’000 Franken erhöht werden müsste! Eine schier unüberwindbare Hürde für den MVB.

Um nun die entsprechende Bewilligung für den Betrieb des Triebwerks (de facto ein ‘Teil mit ionisierender Strahlung) weiter zu erhalten, muss der MVB erneut innert Jahresfrist eine Finanzierung des Entsorgungsfonds mit den neuen Zahlen vorlegen. Der MVB wird nun, mit weiteren betroffenen Organisationen (Besitzer von solchen Triebwerken) zusammen, als nächste Schritte weitere Informationen in kalkulatorischer Hinsicht einholen, aber auch nach allfälligen zertifizierten Betrieben suchen, die solche Prozesse wieder in herkömmlicher Art und Weise (und allenfalls günstiger als das PSI) unterstützen würden.

Interessant ist sicher, dass diese Auflagen und Vorgaben aktuell nur für die Schweiz gelten, nicht für die EU. Und: man hat die natürliche Strahlenbelastung in Andermatt gemessen und festgestellt, dass diese höher ist als diejenige in der Nähe des Triebwerks. Die Gesetzgebung interessiert sich jedoch nur für die technische Strahlung. Die betroffenen Parteien könnten sich deshalb auch vorstellen, Einfluss auf parlamentarischer Ebene über den Umgang mit schwach strahlenden Materialien (und im Vergleich mit der natürlichen Strahlung und der Situation in der EU) zu nehmen. Sicher wird diese Situation den Vorstand im laufenden Vereinsjahr massgeblich beschäftigen. Und: im schlechtesten Fall müsste eine Erhöhung der Mitgliederbeitrags in Betracht gezogen werden.

Gastreferent Divisionär Claude Meier, militärischer Berater an den Genfer Zentren, vermittelte anschliessend sehr eindrücklich die sicherheitspolitische und militärstrategische Betrachtung der aktuellen Lage, aber auch die Faktoren, die zu solcher führen kann. Die drei Zentren (Maison de la Paix) in Genf beinhalten ein Zentrum für Sicherheitspolitik (GCSP), ein internationales Zentrum für humanitäre Minenräumung (GICHD) und ein Zentrum für die demokratische Kontrolle der Streitkräfte (DCAF). Sie fördern mit der strategischen Ausrichtung auch die friedens- und sicherheitspolitischen Interessen der Schweiz.

Er referenzierte in seinem Referat auch auf den aktuellen Krieg zwischen der Ukraine und Russland. Ein Bruch in der Sicherheitspolitik, der wohl Jahrzehnte brauchen wird, den Dialog, einen Grundsatz der Organisationen wieder aufzubauen. Dabei bemerkte Meier, dass mögliche Ursachen in der Geschichte zu finden sind, wie «der Ausgang des Kalten Krieges, die NATO-Osterweiterung und die Annäherung der Ukraine zur EU und NATO».

Die Sicherheitspolitik und deren Herausforderungen wurde wieder in ein neues Bild gerückt und die lang herrschende Sorglosigkeit, auch als «Friedensdividende» benannt (Fall der Mauer, Zerfall der Sowjetunion und der WAPA)) sei vorbei. «Um eine Handlungsfähigkeit, Selbstbestimmung und Integrität eines Landes und ihrer Bevölkerung sowie ihre Lebensgrundlagen gegen Bedrohungen und Gefahren zu schützen und einen Beitrag zu Stabilität und Frieden jenseits der Grenzen zu leisten, bedarf es diverser Instrumente, wie Aussen- und Wirtschaftspolitik, Armee und Zivildienst, Bevölkerungsschutz, Polizei und Finanzpolitik». Zunehmend beeinflussen auch Katastrophen, Migration, Terrorismus und Machtpolitik, und neu auch die Cyberproblematik die Sicherheitspolitik. Die Machtpolitik selber hat auch Einfluss auf die Erhöhung der Verteidigungsausgaben. Diese sind im 2021 weltweit erstmals auf über 2000 Milliarden gestiegen!

Die Bedrohung ist immer das Produkt aus Absicht und Potenzial (Material und Mannschaft). Daraus resultierenden Konflikte weltweit (und meist innerhalb eines Staates) gab es 2020 insgesamt 39. Tendenz zunehmend.  Nochmals bezugnehmend auf den Krieg in der Ukraine erläuterte Meier allfällige Erkenntnisse für die Schweiz: «Angehen der Sicherheit als ‘Gesamtverteidigung’ mit den sicherheitspolitischen Instrumenten, langfristig und vorausschauend. Überprüfen der Landesversorgung und Bevorratung, finanzielle Rahmenbedingungen und finanzpolitische Überlegungen, Information/Desinformation und Beeinflussung. Und die Neutralität, die die Sicherheit des Landes fördern und nicht die Verteidigungsfähigkeit schmälern soll».  Erkenntnisse für die Armee: «Die Armee ist ein Gesamtsystem!». Die Luftverteidigung der Zukunft (Air2030 (NKF/Bodluv) ist ein Baustein dazu.

Am Nachmittag wurde im Bremshaus ein Standlauf des ATAR-Triebwerks der Mirage III RS (inklusive Nachbrennereinsatz) durchgeführt und Mitglieder hatten einmal mehr Gelegenheit Informationen auszutauschen.  Fotoreport Thomas P. Hofer

02. Mai 2022: Der Verein der Freunde der Schweizer Luftwaffe (VFL) hat nach drei Jahren am vergangenen Samstag, 30. April, erstmals wieder eine physische Generalversammlung in Dübendorf durchgeführt. Sie wählte Michel Pola zum neuen Präsidenten. Er löst Urs Loher ab, welcher den Verein seit 2010 durch die schwierigste Zeit seiner Geschichte geführt hat.

Nach dem pandemiebedingten Ausfall zweier Generalversammlungen im 2020 und 2021 freuten sich viele Mitglieder des VFL am 30. April, sich endlich wieder persönlich in Dübendorf treffen zu können. Der VFL hat seit 2018 eine enorm herausfordernde Zeit durchgemacht, nachdem sich am 4. August 2018 mit dem Absturz der Ju-52 die grösste Katastrophe in der Vereinsgeschichte ereignet hatte. Die Pandemie sorgte anschliessend dafür, dass auch das Museum über lange Zeit geschlossen bleiben musste und keine Veranstaltungen für Dritte durchgeführt werden konnten, welche eine wichtige Einnahmequelle für den Verein bilden. Doch aufgrund der guten Vereinsjahre vor dem schrecklichen Unglück verfügt der VFL über genügend finanzielle Mittel, um die Ausfälle der vergangenen vier Jahre kompensieren zu können.

Deshalb war es für den Vereinspräsidenten Urs Loher nun der richtige Zeitpunkt, um sein Amt nach zwölf Jahren in neue Hände zu übergeben. In Michel Pola hat er einen idealen Nachfolger gefunden. Der Rechtsanwalt aus Zürich und Oberst im Generalstab bei den Flieger- und Flab-Truppen sei eine ideale Besetzung, sagte Urs Loher.

Wenig Neues gab es zur Rückkehr des Flugbetriebs mit der Ju-52 zu berichten. Die einzige noch flugfähige Maschine ist 2019 im Rahmen eines Vertrages für einen Franken an die Junkers Flugzeugwerke AG verkauft worden. Auflage war, dass die Junkers Flugzeuge Flugzeugwerke AG die HB-HOS total revidiert und in den lufttüchtigen Zustand zurückversetzt, damit mit ihr wieder Rundflüge unternommen werden könnten. Doch in der Zwischenzeit hat das Bundesamt für Zivilluftfahrt eine neue Regelung in die Vernehmlassung geschickt, wonach mit Nostalgie-Flugzeugen nur noch maximal neun Personen, darunter sechs Passagiere, befördert werden dürften. Tritt diese Regelung in Kraft, dann dürfte sie einen Flugbetrieb, welcher auch die Kosten deckt, mit der Ju-52 verunmöglichen. Der VFL verfügt noch über rund 1,5 Millionen Franken bezahlte Fluggutscheine, welche aber auch zurückbezahlt werden könnten, sofern der Flugbetrieb nicht mehr aufgenommen werden könnte.

Im Rahmen der Generalversammlung informierte auch der Dübendorfer Stadtpräsident André Ingold über die Zukunft der Werkflugplatz Dübendorf AG, welche in Abstimmung mit dem geplanten Innovationspark abheben sollte.  Fotoreport Hansjörg Bürgi

Ein ausführlicher Bericht über die Generalversammlung des VFL erscheint in der Juni-Ausgabe von SkyNews.ch.

01. Mai 2022: Der grosse Zuspruch, den die AERO 2022 (27. – 30. April) erfahren habe, zeige wie unverzichtbar persönliche Treffen für eine Branche seien, hält die AERO-Messeleitung in ihrem Schlussbericht fest. 27’700 Fachbesucher aus 75 Nationen strömten an den vier Messetagen auf das mit 633 Ausstellern nahezu komplett gebuchte Messegelände am Bodensee.

Tobias Bretzel, Projektleiter des Messeveranstalters Fairnamic GmbH: „Hersteller, Kunden und Interessierte konnten auf der AERO erneut die Widerstandsfähigkeit und die Innovationskraft der Branche spüren. Die High-Tech-Technologien aus der General Aviation werden in die Grossluftfahrt einfliessen. Die Aufbruchstimmung und die Impulse der AERO 2022 werden weit über die Messe hinauswirken.“

Die Messebesucher erlebten auf der AERO 2022 eine so grosse Zahl an Neuheiten und Innovationen wie selten zuvor in der Geschichte der AERO. Dabei stand das Thema Nachhaltigkeit sehr deutlich im Vordergrund. Die Luftfahrt steht vor einem technologischen Generationswechsel bei den Antrieben. Welche Antriebsart – Elektro-, hybrid-elektrisch, Wasserstoff-Brennstoffzelle oder Bio- und eFuels – sich künftig durchsetzt, ist derzeit noch nicht absehbar und war Gegenstand vieler Diskussionen beim umfangreichsten AERO-Konferenzprogramm aller Zeiten.

Zu den Neuheiten, die erstmalig auf der AERO zu sehen waren, gehören das zweimotorige Motorflugzeug Alpi Twin des italienischen Herstellers Alpi Aviation, das viersitzige einmotorige Flugzeug A414 von Aquila Aviation aus Schönhagen, das zweisitzige Trainings- und Reiseflugzeug Elixir 915iS des französischen Unternehmens Elixir Aircraft mit einem 100 PS (74 kW) starken Rotax 915iS-Motor, das Ultraleichtflugzeug VL3 Evolution des belgischen Herstellers JMB Aircraft mit einem Turboprop-Antrieb des französischen Herstellers Turbotech sowie die Ultraleichtflugzeuge Junkers A50 Junior und Junkers A60.

Auch bei Flugzeugsystemen und Zubehör gab es auf der AERO 2022 viele Neuheiten zu entdecken, von neuer Avionik über neue Software für die Flugplanung und -durchführung bis hin zu Dienstleistungen rund um die Luftfahrt. Der Termin der AERO 2023 steht bereits fest: Die nächste AERO wird vom 19. bis 23. April 2023 in Friedrichshafen stattfinden. pd

Ein ausführlicher Bericht erscheint in der Juni-Ausgabe von SkyNews.ch

Weitere Informationen unter:https://www.aero-expo.com

und:https://de.linkedin.com/showcase/aerofn

Das Projektteam der AERO freut sich bereits auf die Messe im April 2023. Foto AERO

30.April 2022: Bei der Yetiflyers GmbH in Bleienbach wurde neben dem «Yeti»-Kolben-Porter ein weiterer Pilatus Porter aufgebaut, der bald wieder im Verkehrshaus der Schweiz (VHS) in Luzern ausgestellt wird. Mittlerweile trägt die die Registration HB-FGE und rot-weisse Farben. Im Mai soll er dem VHS übergeben werden.

Es handelt sich bei um einen PC-6/B2-H2 Turbo-Porter mit Baujahr 1977 (c/n 778), der als S5-CEI vor der Ausserdienststellung im Mai 2017 zuletzt bei der Skydive Toscana in Cecina flog. Auffallend war seine Tiger-Bemalung, die er bereits 1996 erhalten hatte. Der echte HB-FGE wurde 1972 mit der Seriennummer 715 gebaut und nach Angola exportiert. Zuletzt soll er ab 1988 bei der Angola Air Force geflogen sein, gemäss der Pilatus-Porter Datenbank von Markus Herzig ist er aber nicht mehr im Einsatz.  Fotoreport Christian Brechbühl/hjb

Blick ins Cockpit des ehemaligen PC-6 S5-CEI. Foto Christian Brechbühl

So kam der S5-CEI in Langenthal-Bleienbach an. Foto Thomas P. Hofer

28. April 2022: Gestern Mittwoch hat die 30. Internationale Luftfahrtmesse AERO begonnen. Zwei Themenschwerpunkte stehen im Vordergrund der weltweit bedeutenden Messe: Einerseits der Neustart der Allgemeinen Luftfahrt nach der Corona-Pandemie und andererseits eine umfassende Nachhaltigkeitsinitiative, die quer durch die Branche geht. Doch für am meisten Aufsehen hat die Schweizer Junkers Flugzeugwerke AG mit der Lancierung der Ju-52NG gesorgt.

„Die diesjährige AERO ist die wichtigste AERO“, betont AERO-Macher Roland Bosch, der mit dem Start der globalen Leitmesse für die Allgemeine Luftfahrt gestern die Projektleitung der Veranstaltung an Tobias Bretzel, abgegeben hat. Bosch wird der AERO aber auch künftig als Senior Consultant erhalten bleiben. 633 Aussteller zeigen auf der AERO in diesem Jahr ihre Produkte und Dienstleistungen. Wie notwendig die Messe ist, unterstreicht die Vielzahl von neuen Flugzeugen und Produkten, die auf der viertägigen Veranstaltung vom 27. bis zum 30. April zu sehen sind. Kyle Martin, Vice President, European Affairs General Aviation Manufacturers Association (GAMA) erklärt: „Die Branche hat mit 2021 ein hervorragendes Jahr erlebt. Wir haben jedoch die Herausforderung, dass wir neue Piloten, Ingenieure und Techniker brauchen. Die GAMA hat eine Initiative für Vielfalt und Inklusion in der Luftfahrt gestartet, um die Menschen für die Luftfahrt zu inspirieren. Denn diese ist ein spannender Arbeitgeber.“

Nicolas von Mende, Vorstand Atlas Air Service AG sagt zum Auftakt der Messe: „Wir haben in der Pandemie ganz viele neue Kunden gefunden. Schon im August 2020 sahen wir wieder eine Erholung der Flugaktivitäten, 2021 sind wir mehr geflogen als vor Corona. Das Mehr an Flugaktivitäten setzt sich fort, dadurch stiegen auch die Wartungsaktivitäten, was positiv für alle Wartungsunternehmen ist. Die Supply Chain ist weniger eine Herausforderung als der Fachkräftemangel. Deutschland und die EU-Länder sind in der Lage, junge Leute zu begeistern. zehn Prozent der Belegschaft bei Atlas Air Service sind Auszubildende, die meisten bleiben. In anderen Ländern mit höherer Wechselbereitschaft, wie beispielsweise den USA, ist dieses Problem grösser.“

Dominierende Themen auf der AERO sind die Bemühungen der Luftfahrt um eine grössere Nachhaltigkeit. Messebesucher können sich über den aktuellen Stand bei der Entwicklung von neuen Antriebstechnologien und nachhaltig produzierten Treibstoffen informieren. Mit der HY4 zeigt das Stuttgarter Unternehmen H2FLY beispielsweise ein Flugzeug, das mit grünem Wasserstoff emissionsfrei von Stuttgart nach Friedrichshafen geflogen ist. Einen Tag nach der Landung stellte das Flugzeug auf einem Flug in Friedrichshafen mit einer Höhe von 7230 Fuß (2.203 Meter) eine neue Bestleistung für Flugzeuge mit wasserstoff-elektrischem Antrieb auf. H2FLY entwickelt seinen Antrieb als skalierbare Einheit, mit der ab 2025 auch ein 40-sitziges Regionalflugzeug mit einer Reichweite von rund 2000 Kilometern fliegen soll.

Die Zulieferer und Zubehörhersteller blicken nach den Herausforderungen der COVID-19-Pandemie optimistisch in die Zukunft, auch weil sie neue Geräte und Instrumente entwickelt haben, die den Piloten die Arbeit erleichtern und die Flugsicherheit weiter erhöhen. Trevor Pegrum, EMEA Aviation Sales & Marketing-Manager bei Garmin International, erläuterte beim Branchengespräch zum Auftakt der AERO: „Die Avionik-Industrie war nie gesünder als jetzt und investiert riesige Summen in Innovationen. Neue Technologien machen Flugzeuge sicherer. Die Pandemie hat einige Überraschungen bereitgehalten: Während des Lockdowns haben die Menschen weiter investiert in neue Ausrüstung, vor allem in Autopiloten. Glascockpits sind weiter im Kommen, auch bei den Piloten steigt die Akzeptanz.“

Frank Liemandt, Sprecher Deutscher Hubschrauber Verband, erklärt im Branchengespräch: „Die Hubschrauberbranche ist gut durch ein weiteres schwieriges Jahr gekommen. Das liegt vor allem an der Vielseitigkeit der Einsatzgebiete. Wie wichtig Hubschrauber sind, hat sich unter anderem wieder deutlich bei der Hochwasserkatastrophe gezeigt. Besonderer Höhepunkt war auch, dass wir die Premiere der European Rotors veranstalten konnten und damit nun wieder eine jährliche VTOL-Show in Europa, dieses Jahr noch einmal in Köln haben.“

Die Luftfahrt kann auf eine über 100-jährige Tradition zurückblicken: Die Firma Junkers Flugzeugwerke AG transferiert diese Tradition in die Zukunft: Sie baut Originalrepliken der Junkers F13, des ersten Verkehrsflugzeugs der Welt sowie der Junkers A50 und der A60 – jeweils als Neuflugzeuge, die den heutigen Standards entsprechen. Auf der AERO haben die Junkers Flugzeugwerke das Konzept eines Nachbaus der berühmten Junkers Ju 52 vorgestellt, die mit neuen RED A03-Motoren künftig wieder als Neuflugzeug fliegen soll. pd

Eine ausführliche Reportage folgt in der Juni-Ausgabe von SkyNews.ch, welche am 23. Mai erscheint

27. April 2022: Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause geht heute die 30. Ausgabe der Luftfahrtmesse AERO in Friedrichshafen mit neuem Optimismus an den Start. In diesem Jahr beteiligen sich 633 Aussteller aus 34 Ländern an der Messe. Unter anderem stehen leise und umweltfreundliche Luftfahrzeuge mit elektrischem Antrieb im Fokus. Die Firma Junkers Flugzeugwerke AG bietet die Junkers A50 Junior als neu gebautes Ultraleichtflugzeug an und plant die Ju-52 als Ju-52NG neu zu bauen.

Mit dem Nachbau nach heutigen Erkenntnissen und dank der Verwendung von drei neuen RED A03 Motoren des deutschen Herstellers Red Aircraft GmbH wird es möglich das maximale Startgewicht der Ju-52 gegenüber dem Original um rund zwei Tonnen auf 8600 kg zu senken. Deshalb streben die Junkers Flugzeugwerke mit dem Neubau des Klassikers auch eine Neuzulassung durch die EASA nach CS-23 in der Commuter Category an. Fotoreport Bernhard Baur