Hilfsflüge der Dieter Morszeck Stiftung auf den Bahamas

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Die Hurrikan-Katastrophe hat auf den Bahamas grosse Zerstörung hinterlassen. Seit dem 5. September fliegen ein PC-6 Turbo Porter, eine Quest Kodiak 100 und eine Cessna 206 der Dieter Morszeck Stiftung Hilfsgüter zu den Betroffenen und evakuieren Verletzte. Mit dabei ist auch ein Schweizer Pilot.

Von Fort Lauderdale in Florida aus starteten kurz nach dem Hurrikan die ersten Hilfsflüge der Stiftung in den schwer betroffenen Nordosten der Bahamas. Rund 100 verletzte und erkrankte Menschen wurden von den verwüsteten Inseln bereits in die Hauptstadt Nassau oder nach Florida geflogen, wo sie medizinische Hilfe bekommen. Auf dem Hinweg transportieren die Maschinen Trinkwasser, Nahrungsmittel und Hygieneartikel für die betroffene Bevölkerung. Die leichten, einmotorigen Flugzeuge der Stiftung sind mit amphibischen Schwimmern ausgerüstet und können sowohl auf Wasser wie auf befestigten Pisten starten und landen. Die Maschinen der Typen Quest Aircraft Kodiak 100, PC-6 Pilatus Porter und Cessna 206 biete Platz für bis zu 8 Passagiere oder eine Tonne Fracht und können Verletzte oder Erkrankte auch liegend transportieren. Sie wurden von der Dieter Morszeck Stiftung beschafft, um in Brasilie Urwaldbewohner medizinisch zu versorgen.

«Mit unseren kleinen Flugzeugen erreichen wir auch die äussersten Inseln im Nordosten der Bahamas. Viele Menschen dort haben alles verloren. Ihre Häuser sind zerstört und sie leben zurzeit sehr schwierigen, hygienischen Bedingungen», so der deutsche Pilot Sven Lepschy, der seit vielen Jahren in Florida lebt und die Rettungsmissionen der Dieter Morszeck Stiftung initiierte. Seit Beginn der Mission konnten im Rahmen der Rettungsflüge auch über 55 Tonnen Trinkwasser, Nahrung und Soforthilfsgüter auf die entlegenen Inseln gebracht werden.

Pausenlos im Einsatz steht auch der Schweizer Berufspilot Cedric Gitchenko, der normalerweise Businessjets fliegt. «Die Einsätze sind sehr anspruchsvoll. Mit unseren Schwimmern können wir zwar auch auf dem Wasser landen, dort treibt nach dem Sturm aber viel Holz und Unrat, der zur Gefahr werden kann», erklärt der Zürcher Berufspilot. Auch menschlich seien die Einsätze schwierig.

Die Dieter Morszeck Stiftung wurde 2016 vom Kölner Unternehmer Dieter Morszeck gegründet. Sie unterstützt und betreibt Projekte in der Flugrettung, der medizinischen Forschung und Versorgung, der Bildung sowie der Förderung von Kindern und Jugendlichen in finanzieller Not. In Brasilien baut die Stiftung eine Operation zur medizinischen Versorgung der Urbevölkerung im Amazonasgebiet durch «fliegende Ärzte» auf. Dafür hat sie mehrere amphibische Flugzeuge beschafft, die für medizinische Transporte ausgerüstet sind und aktuell auf den Bahamas eingesetzt werden.

In der Schweiz ist der Kölner Dieter Morszeck, Unternehmer und ehemaliger Geschäftsführer und Inhaber von Rimowa, unter anderem als grosser Förderer der Ju-Air bekannt. Er ist auch Verwaltungsrat der Junkers Flugzeugwerke AG in Dübendorf, die unter anderem einen Nachbau der historischen Junkers F13 in die Luft gebracht hat. pd / eb

Die Dieter Morszeck Stiftung ist dankbar für Unterstützung ihrer Hilfsmissionen aus der Luft:

Spendenkonto: Commerzbank: IBAN DE88 3704 0037 3333 3333 00    Vermerk: Luftrettung

www.dmorszeckstiftung.de

Am Strand einer Bahamas-Insel wird der PC-6 entladen. Foto Dieter Morszeck Stiftung

Der Schweizer Pilot Cedric Gitchenko vor dem vollgepackten Pilatus PC-6. Foto Dieter Morszeck Stiftung

Der mit Schwimmern ausgerüstete PC-6 Turbo Porter der Dieter Morszeck Stiftung ist eigentlich für die medizinische Versorgung in entlegenen Gebieten Brasiliens vorgesehen. Foto Dieter Morszeck Stiftung

Auf dem Rückflug von den Bahamas werden verletzte oder erkrankte Personen evakuiert. Foto Dieter Morszeck Stiftung

Auf der Bahre im PC-6 wird ein Baby mit seiner Mutter zu einem Spital geflogen. Foto Dieter Morszeck Stiftung

Wegen der weitgehend zerstörten Infrastruktur auf vielen Bahamas-Inseln ist auch Trinkwasser Mangelware. Foto David Katz