Genève Aéroport rechnet mit 130 Millionen Verlust

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10. Dezember 2020: Für 2020 erwartet der Genève Aéroport einen Verlust von rund 130 Millionen Franken. Dank den wichtigen Massnahmen, die zu Beginn der Corona-Krise ergriffen wurden und den neuen Massnahmen zur Kostenreduzierung im Herbst, könne auf Massenentlassungen verzichtet werden, teilt der Genfer Flughhafen heute mit.

Nach einem Anstieg des Flugverkehrs im Juli und August ging die Zahl der Passagiere im Herbst erneut stark zurück. Im November erreichte der Rückgang der Passagierzahlen 90,9 Prozent. Die Generaldirektion schätzt, dass die Zahl der Passagiere über das ganze Jahr gerechnet um mindestens 68 Prozent niedriger sein wird als 2019. Dies bedeute sechs Millionen weniger Passagiere. Angesichts dieser Entwicklung und der sich daraus ergebenden Auswirkungen auf die luftfahrttechnischen und sonstigen Einnahmen (Geschäfte, Restaurants, Parkplätze) werde Genève Aéroport 2020 einen Verlust von rund 130 Millionen Franken verzeichnen, heisst es in der Medienmitteilung.

Zur Bewältigung dieser Krise hat die Generaldirektion zahlreiche Kostensenkungsmassnahmen ergriffen. Sie wurden im Laufe des Herbstes ausgearbeitet und den Beschäftigten nach und nach bekannt gegeben. Seit Mitte März wurde Kurzarbeit eingeführt. Im Zeitraum April-November erreichte das durchschnittliche Niveau der reduzierten Arbeitszeiten 28,5 Prozent. Insgesamt gelang es Genève Aéroport, seine Kosten im Jahr 2020 (Personal- und Betriebskosten) gegenüber 2019 um 22 Prozent zu senken. 2021 werde der Flughafen in der Lage sein, die Höhe seiner Ausgaben trotz der erwarteten Erholung des Verkehrsaufkommens nahezu auf dem reduzierten Niveau von 2020 zu halten, heisst es weiter. Eine weitere Reduzierung der Investitionen um 30 Millionen Franken gegenüber 2021 wurde kürzlich beschlossen.

Für 2021 erwartet Genève Aéroport auf Grundlage eines Szenarios, das von einer Wintersaison mit einem begrenzten Passagieraufkommen und einer stärkeren Wiederaufnahme der Aktivitäten im Sommer ausgeht, einen Gesamtrückgang der Passagierzahlen um 40 bis 50 Prozent im Vergleich zum Referenzverkehr von 2019. In diesem Zusammenhang wird das Verkehrsaufkommen vom Jahr 2019 voraussichtlich erst 2024 wieder erreicht. In jedem Fall werde 2021 ein schwieriges Übergangsjahr sein, so der Aiport.

Trotz aller Unsicherheiten, die noch bestehen, und dank aller bereits ergriffenen Massnahmen hat der Vorstand heute den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Entscheidung bekannt gegeben, zum jetzigen Zeitpunkt kein Massenentlassungsverfahren, begleitet von einem Sozialplan, einzuleiten. Alle Bemühungen zielen darauf ab, die Kosten so weit wie möglich zu senken, gleichzeitig die Beschäftigten so weit wie möglich vor den Auswirkungen der Krise zu schützen und sicherzustellen, dass die Fähigkeit seitens Genève Aéroport, den beginnenden Aufschwung zu bewältigen, erhalten bleibt. Der Verwaltungsrat billigte diese Entscheidung auf seiner Sitzung vom 8. Dezember. Sollte sich die Situation im Laufe des Jahres 2021 aufgrund des Ausbleibens des erwarteten Aufschwungs weiter verschlechtern und sich ein Massenentlassungsplan dennoch als unumgänglich erweisen, würde der Prozess in Absprache mit den Arbeitnehmervertretungen und unter Einhaltung der geltenden Vorschriften durchgeführt, teilt der Flughafen Genf weiter mit.  pd

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