Neuer Berliner Flughafen BER hebt ab

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30. Oktober 2020: Mit der Eröffnung des neuen Hauptterminals beginnt am 31. Oktober der erste Schritt zur Inbetriebnahme des Flughafens BER. Für die DFS, die Deutsche Flugsicherung GmbH, endet damit eine mehr als achtjährige Übergangszeit. Die 91 Fluglotsen, Platzkoordinatoren und Vorfeldkontrolleure, die den Verkehr am BER kontrollieren, starten bestens vorbereitet, teilt DFS mit. Und Swissport ist von Tegel nach Brandenburg umgezogen.

Die Eröffnung des Berliner Flughafens BER ist eine Eröffnung in mehreren Schritten. Am 31. Oktober wird das Hauptterminal in Betrieb genommen, am 4. November geht dann mit der Südpiste eine zweite Start- und Landebahn in Betrieb. Von diesem Tag an gelten auch die neuen Flugverfahren, um den Flugverkehr am BER sicher zu kontrollieren: Parallel dazu überwacht die deutsche Flugsicherung weiterhin den Verkehr am Flughafen Tegel, bis dieser am 8. November geschlossen wird. Danach werde die DFS in Berlin nicht mehr zwei Kontrolltürme, sondern nur noch einen Tower betreiben, teilt sie weiter mit: Insgesamt 91 Fluglotsen, Platzkoordinatoren und Vorfeldkontrolleure werden dann den Verkehr am neuen Berliner Flughafen kontrollieren, ein Drittel davon wechselt vom Flughafen Tegel zum BER.

Die DFS ist bereits seit 2012, dem ursprünglich geplanten Starttermin, bereit für den BER: Am 25. März 2012 nahm sie ihren neuen Tower in Betrieb, von dem aus seither der Verkehr in Schönefeld sicher kontrolliert wird. „Die lange Zeit der Unsicherheit, wann der BER tatsächlich startet und wie lange wir noch zwei Tower betreiben müssen, hat uns die Personalplanung erschwert“, sagt Klaus-Dieter Scheurle, CEO der DFS. Hinzu kamen Umplanungen seitens des Flughafens wie beispielsweise das Double Roof Konzept, also der parallele Betrieb des neuen Hauptterminals und des bisherigen Schönefelder Terminals. „Dies war eine ganz neue Herausforderung, für die wir eine Lösung finden mussten. Um ein langes Rollen am Boden und das Kreuzen von aktiven Pisten zu verhindern, werden die Flugzeuge nun schon in der Luft nach ihren Anfluggates vorsortiert und zur jeweiligen Landebahn geführt.“ Dazu hat die DFS ein technisches System eingeführt, das die Lotsen in der Kontrollzentrale Bremen bei ihrer Arbeit unterstützt. Der sogenannten Arrival Manager schlägt optimierte Anflugreihenfolgen vor, ermöglicht so effizientere Flugwege und vermindert gleichzeitig den Treibstoffverbrauch und den Lärm am Boden.

Auch Swissport International hat sein Bodendienst- und Frachtgeschäft von Berlin-Tegel und Berlin Schönefeld auf den neuen Flughafen Berlin Brandenburg verlagert und werde am 31. Oktober voll einsatzbereit sein, teilt sie mit. An den Terminals 1 und 5 wird Swissport das gesamte Spektrum der Bodenabfertigung anbieten, einschliesslich Passagierservices und Ramp-Abfertigung. Airline-Kunden können sich auch beim Luftfrachtumschlag auf Swissport-Dienste verlassen, bei denen das Unternehmen von einer 2100 Quadratmeter großen Anlage aus operieren wird. „Wir freuen uns sehr, endlich unsere Airline-Kunden an den neuen Terminals am Flughafen Berlin Brandenburg bedienen zu können“, sagt Willy Ruf, Senior Vice President Mitteleuropa von Swissport.

Am 6. November wird ein Flug von Egypt Air von Berlin nach Kairo der erste Flug sein, den Swissport am neuen Berliner Flughafen abfertigt. Mit Air Baltic und Aegean wird Swissport auch zwei neue Kunden mit Bodendiensten versorgen. „Wir bei Swissport freuen uns besonders auf mehr Platz, damit wir unsere Dienstleistungen effizienter erbringen können“, sagt Carsten Zuberbier, Geschäftsführer Swissport Berlin.

Der Frachtbetrieb von Swissport verlagert derzeit auch von Berlin Tegel in die neuen Luftfrachtanlagen in Berlin Brandenburg. Ab dem 9. November werden alle Luftfrachtdienste am neuen Flughafen angeboten, einschliesslich allgemeiner und spezieller Frachtabfertigung und Expressdiensten. Mit rund 2100 Quadratmetern bietet das neue Lager rund 60 Prozent mehr Platz als der Flughafen Tegel. Durch den Einsatz der fortschrittlichen Dual-View-Röntgentechnologie kann Swissport die Sicherheitsprozesse für den Luftfrachtumschlag effizienter gestalten. Mit rund 200 Mitarbeitern an beiden ehemaligen Flughäfen bediente Swissport im Jahr 2019 rund 3,3 Millionen Fluggäste. Die Abteilung Luftfrachtabfertigung beförderte mehr als 18‘000 Tonnen Luftfracht. hjb

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Am Samstag, 31. Oktober geht der neue Berliner Flughafen BER in Betrieb. Foto Swissport