LAT bildet neu Flight Operations Officer aus

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Lufthansa Aviation Training (LAT) und die Lufthansa Group entwickeln gemeinsam ein weltweit einzigartiges Konzept für die Ausbildung von Flugdienstberatern (Flight Operations Officer, FOO) und standardisieren die Ausbildung erstmalig gruppenweit. Der erste Kurs sei im Juli in Frankfurt gestartet, wie weiter mitgeteilt wird.

Eine Ausbildung zum Flugdienstberater bildet die Grundlage für die Arbeit in einer Verkehrsleitzentrale, wo von der Flugplanung bis zum Lösen von Irregularitäten umfassendes Wissen und Können gefragt ist.

Ein Hurrikan rast auf Florida zu – was bedeutet das für die geplanten Flüge dorthin? Ein Luftraum wird gesperrt und ein Flug muss umgeleitet werden – welche Alternativrouten gibt es, wie viel Kerosin braucht es dafür und was passiert mit den Passagieren im Flieger und denen, die am eigentlichen Ankunftsort schon auf ihren Flug warten und nun dort festsitzen? Das Aufgabenspektrum der Flight Operations Officer sei vielschichtig und ihre Rolle aus der Fliegerei nicht wegzudenken, so Lufthansa Aviation Training. Als Mitarbeiter von Fluggesellschaften sind sie für die Flugvorbereitung sowie die bodenseitige Betreuung von Flügen zuständig.

Anfang Juli startete nun in Frankfurt der erste ganzheitliche Ausbildungskurs für Flugdienstberater. Die Ausbildung wird von Lufthansa Aviation Training für die gesamte Lufthansa Gruppe durchgeführt und basiert auf einem weltweit neuen, modularen Konzept – dem so genannten Competency-Based Training & Assessment (CBTA), welches auf Kompetenzvermittlung mit konkreten Beispielen aus der Praxis anstelle von reiner Wissensvermittlung setzt. So wird gemäss LAT ein wesentlich schnellerer Einstieg in die Praxis ermöglicht.

Die angehenden Flight Operations Officer werden in 20 Wochen unter anderem in Fächern unterrichtet, die auch Teil der theoretischen Pilotenausbildung sind. Dazu gehören zum Beispiel Meteorologie, Navigation, Operational Procedures und Flight Planning. Bis zum Start des neuen Ausbildungskonzeptes wurde das Training der FOOs aufgrund dieser Überschneidungen im Theorieunterricht sogar direkt an die Pilotenausbildung angedockt.

„Der Beruf des Flugdienstberaters hat sich in den vergangenen Jahrzehnten enorm entwickelt und auch verändert. Diesen gewachsenen und sehr komplexen Verantwortungsbereich decken wir nun in der neuen Ausbildung adäquat ab. Dafür haben wir aus einem ursprünglich rein wissensbasierten Training, jetzt erstmalig einen kompetenzbasierten Ansatz entwickelt. Ein Kernelement ist dabei, dass wir in der Ausbildung auf erfahrene Flugdienstberater als Instruktoren setzen – darüber ermöglichen wir, dass die relevanten Kenntnisse mit konkreten Bezügen zur beruflichen Praxis vermittelt werden“, sagt Stephan Strobel, der bei LAT für die Entwicklung und Umsetzung der neuen Ausbildung verantwortlich ist.

Bisher erfolgte das Training von Flugdienstberatern innerhalb der Lufthansa Gruppe einzeln durch die jeweiligen Airlines und wurde über die Flugschulen mit abgedeckt. Nachdem diese sich aber bewusst auf ihr Kerngeschäft – das Ausbilden von Piloten – konzentrieren wollten, entstand der Bedarf das FOO-Training neu zu verorten und damit auch die Chance, das Training entsprechend der veränderten Rahmenbedingungen völlig neu aufzusetzen. Zudem wird erstmalig Lufthansa-Group-weit ein einheitlicher Standard für die FOO-Ausbildung geschaffen.   pd

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Eine Ausbildung zum Flugdienstberater bildet die Grundlage für die Arbeit in einer Verkehrsleitzentrale. Foto LAT