Air2030 – nur zwei Bodluv-Offerten eingegtroffen

Zwei von drei angefragten Kandidaten – Patriot von Raytheon aus den USA und SAMP/T von Eurosam aus Frankreich haben am 22. März ihre Offerten für ein System zur bodengestützten Luftverteidigung (Bodluv) an Armasuisse übergeben. Damit ist das israelische System David’s Sling nicht mehr Teil des Auswahlverfahrens.

Wie bei der Beschaffung von neuen Kampfflugzeugen startet auch bei Bodluv mit der Unterbreitung dieser ersten Offerte die Phase der Analyse und Erprobung. Spezialisten des VBS werten nun die Antworten auf den Fragenkatalog aus, den die Kandidaten in ihrer Offerte ausfüllen mussten. Verschiedene Teams des VBS beurteilen von Mai bis Juli 2019 die Wirksamkeit des Systems, die Instandhaltung und die Ausbildung. Von Mitte August bis Ende September 2019 werden die Sensoren der Luftverteidigungssysteme in der Schweiz erprobt, um die angegebene Leistungsfähigkeit des Radars punktuell durch Messungen am Boden und Zielflugdarstellungen zu überprüfen. Schiessversuche werden nicht durchgeführt.

Bislang wurden von keiner Seite Gründe bekannt gemacht, warum das israelische System David’s Sling nicht mehr Teil des Auswahlverfahrens für ein neues Bodluv-System in der Schweiz ist. Denkbar ist auch, dass die Firma Raytheon aus den USA und die Herstellerfirma von David’s Sling, Rafael, ihr Vorgehen bei der Schweizer Ausschreibung koordiniert haben. Das seit 2017 einsatzbereite System David’s Sling wurde von Raytheon und Rafael Advanced Defense Systems in Kooperation entwickelt.

Armasuisse wird nach gegenwärtigem Zeitplan im Winter 2019/2020 eine zweite Offertanfrage erstellen und den Kandidaten übergeben. pd/eb

Das System SAMP/T von Eurosam mit Aster 30 Lenkwaffen. Foto Eurosam

Testschuss des Systems Patriot von Raytheon. Foto Raytheon