Erster Gripen E für Brasilien in der Luft

Brasilien ist der erste und bislang einzige Exportkunde für den Saab Gripen E. Am 26. August hat die erste für Brasilien bestimmte Maschine im schwedischen Linköping zum Erstflug abgehoben. Es ist auch der erste Gripen E mit dem neuen Cockpit-Layout.

Nach den ersten drei Gripen E Prototypen hat nun als vierter Gripen E der für Brasilien bestimmte Gripen E 39-6001 zu seinem 65-minütigen Erstflug abgehoben. Das Flugzeug wird nun für die Erweiterung des Flug- und Einsatzbereiches und für Tests von taktischen Systemen und Sensoren verwendet. Laut Saab ist dieser Gripen E auch mit Updates für das Flight Control System und dem neuen Cockpit-Layout ausgerüstet. Im neuen Gripen Cockpit dominiert ein grosses «Wide Area Display – WAD», das von zwei kleinen «Head-down-Displays» ergänzt wird.

Auf Empfehlung der Armasuisse hat Saab mit dem Gripen E nicht an der Flug- und Bodenerprobung für ein neues Schweizer Kampfflugzeug teilgenommen, weil der Gripen E im Juni nicht als voll operationell einsatzfähiges Kampfflugzeug für die Tests in der Schweiz zur Verfügung gestellt werden konnte. Deshalb ist der Gripen E aus der Schweizer Evaluation ausgeschieden. Brasilien dagegen hat sich für den Gripen E entschieden und hat 28 einsitzige Gripen E und acht zweisitzige Gripen F fest bestellt. In Brasilien sollen die neuen Kampfflugzeuge als F-39 bezeichnet werden.

Am Zigermeet in Mollis Ende August haben Saab-Vertreter bekräftigt, dass das im Januar 2019 der Schweiz unterbreitete Angebot nach wie vor gelte, der Schweiz termingerecht 40 Gripen E für sechs Milliarden Franken zu liefern. Der Gripen E soll bis im Jahr 2023 operationell voll einsatzfähig sein. eb

65 Minuten dauerte der Erstflug des ersten Gripen E für die Força Aerea Brasileira mit dem Saab Testpiloten Richard Ljungberg am Steuer. Foto Lasse Hejdenberg