„Verkehrshaus-Starfighter“ ist umgezogen
30. Januar 2020: Ein raketenähnliches Flugzeug auf einem Tieflader mitten in Luzern – Kenner haben sofort bemerkt, dass es sich dabei nicht um ein verfrühtes Fasnachtssujet, sondern um den F-104 Starfighter handelte, der vom Verkehrshaus der Schweiz in ein Museum im französischen Montélimar transportiert wurde.
Während rund zwei Jahren war ein Lockheed F-104 Starfighter ein besonderer Blickfang im Verkehrshaus der Schweiz. Dieser Lockheed / Aeritalia F-104S-ASA Starfighter war von 1969 bis 1979 im aktiven Einsatz bei der italienischen Luftwaffe. Es handelte sich hierbei um die letzte und somit modernste und leistungsfähigste Version des Flugzeuges.
Nach der Ausserdienststellung wurde dieser F-104 durch Breitling, in hellblau, im Kreisel beim Flugplatz Grenchen aufgestellt. Es folgte eine realistischere US Air Force-ähnliche Bemalung. Aus Sicherheitsgründen musste der Starfighter jedoch vom Kreisel entfernt werden. Breitling verschenkte ihn dem Musée de l’Aviation Militaire de Payerne «Clin d’Ailes». Der Starfighter wurde aber wegen der Ausstellung „Die Schweiz fliegt“ ins Verkehrshaus der Schweiz in Luzern transportiert. Nun, zwei Jahre später, wurde sie als Leihgabe ins Musée Européen de l’Aviation de Chasse nach Montélimar überführt.
Zusätzlich vom Sturmtief „Lolita“ mit seinen starken Windböen und Regenschauern herausgefordert, machte sich die Equipe des französischen Museums am 28. Januar an die Transportvorbereitungen. Am folgenden Tag wurde der Starfighter per Autokran auf einen Tieflader gehoben. Nebst dem Rumpf wurden die demontierten Flügel und das Höhenleitwerk auf dem Spezialtransporter verzurrt.
Der F-104 Starfighter brach als technisches Meisterwerk nach seinem Erstflug im Jahr 1954 zahlreiche Weltrekorde. Es war das erste Kampfflugzeug welches auf einer Höhe von 100’000 Fuss flog, das erste, welches eine Reisegeschwindigkeit von Mach 2 erreichte und das erste, welches gleichzeitig den Rekord für Geschwindigkeit, Flughöhe und Steigrate hielt. Aufgrund einer Serie von Abstürzen in den 1960er Jahren, wurde der Starfighter von der Öffentlichkeit jedoch schnell zum «Sargfighter» oder sogar «Witwenmacher» degradiert. Später konnten die technischen Mängel und Defizite bei der Ausbildung weitgehend behoben werden, womit sich auch die Sicherheitsbilanz des Starfighters verbesserte.
Die folgende Fotogalerie von Thommy Hofer zeigt den Abtransport des F-104 Starfighters aus dem Verkehrshaus der Schweiz in dieser Woche:
- Der F-104 Starfighter – Spitzentechnologie aus den 1950er- und 1960er-Jahren.
- Die Techniker aus Montélimar waren für die fachgerechte Demontage des Starfighters vorbereitet.
- Das General Electric J79-Triebwerk fehlt beim Museums-Starfighter.
- Trotz Sturmböen und Regen wurde der Starfighter für den Transport vorbereitet.
- Einer der letzten „Flüge“ dieses Starfighters.
- Präzise wird die wertvolle Fracht auf dem Tieflader platziert.
- Die kurzen Stummelflügel des F-104 mussten für den Transport demontiert werden…
- Detailansicht des Fanghakens.
- Die Spezialisten des „Musée Européen de l’Aviation de Chasse“ bereiteten den Starfigher für den Strassentransport vor.
- Ungewöhnlicher Spezialtransport: Der Starfighter auf der Strasse vor dem Verkehrshaus.
- Gut verzurrt geht es in Richtung Frankreich.
- So präsentierte sich der Starfighter früher auf dem Grenchner Flugplatz-Kreisel.